Beiträge von glahn

    Hallo Freunde,


    <b>schweren Herzens müssen wir das diesjährige DSM absagen!</b>


    Ohne diese traurige Nachricht rechtfertigen zu müssen, haben wir trotzdem das Bedürfnis Euch die Absage des Treffens kurz zu erläutern.
    Zunächst bitten wir Euch aufgrund der späten Entscheidung um Entschuldigung. Wir haben uns diese nicht leicht gemacht. Von Gitti, Hajü, Matze und mir steckt am DSM neben den gerade zuletzt sehr vielen organisatorischen Arbeiten vor allen Dingen eine ganze Menge Herzblut drin, sodass wir bis zuletzt guter Hoffnung waren, dieses wunderbare Treffen durchführen zu können. Die positiven Rückmeldungen und ein absoluter Teilnehmerrekord ändert aber leider an der aktuellen Lage rund um das Virus wenig.
    Letztendlich haben wir nach persönlichen Gesprächen mit dem Robert Koch-Institut, dem Gesundheitsamt und etlichen, teils eng befreundeten Ärzten deren durchweg einstimmigen Rat und Meinung Folge geleistet und das DSM abgesagt. Ohne der medialen Stimmung aufzusitzen, standen einfach Maßnahmen wie Quarantäne, Ein- und Ausreisebeschränkungen (Teilnehmer kamen aus sechs unterschiedlichen europäischen Ländern) und letztlich die Gefahr schwerer Erkrankungen der am DSM teilnehmenden älteren Besucher im Raum. Diese nicht weg zu diskutierenden Argumente prägten größtenteils unseren Beschluss der Absage.


    Aus organisatorischen Gründen und der nicht absehbaren Entwicklung des Virus planen wir das DSM auch nicht auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, sondern für dieses Jahr 2020 komplett ausfallen zu lassen.


    Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Und so hoffen wir, dass Ihr uns treu bleibt und freuen uns auf ein Wiedersehen im Jahr 2021.


    Euer DSM-Team, Gitti, Hajü, Matze und Uwe

    Hallo Alois,


    komm wieder auf die Beine. Die Jungs (und Mädels) auf dem DSM zählen auf Dich.
    Ich wünsch Dir gute Besserung und dass Du den Kampf gegen die üble Krankheit gewinnst.


    Liebe Grüße, uwe

    Wunderbare Auswahl Jörg,


    ein Objekt, was für jede Öffnungsklasse interessante Herausforderungen bietet. Einzig mein Versuch die Galaxie im 6x30 Sucher zu sehen (kein Scherz) blieb erfolglos.


    Gestern konnte ich die Galaxie nochmal etwas intensiver im 27" beobachten. Wie unten aufgeführt - eine beeindruckende Galaxie.
    Das Staubband habe ich jedoch anders als Johannes wahrgenommen. Für mich war nicht ein Dunkelband selbst, sondern eine helle Kante südöstlich des auffällig stellarem Zentrums zu sehen. Auch die begrenzenden HII Regionen waren im Vergleich zu den restlichen Details deutlich auffälliger und kleiner, ähnlich wie es Oliver gezeichnet hat. Interessantes Detail - die HII Regionen lassen sich blinken.


    Nun aber der Reihe nach:


    <u>4", 17x-63x, fst 6m5+</u>
    in der Übersichtsvergrößerung (17x) als sehr zarte, aber indirekt zu haltende 1:5 Nadel zu erkennen; wirkt sehr schön geisterhaft; bei 63x 1:4 NO-SW elongiert und leicht indirekt zu halten; 13mag Stern am NO Ende zu sehen!


    <u>8", 114x, fst 6m5+</u>
    im Übersichtsokular (31x) auffällige Lichtnadel, die direkt gesehen werden kann und vom Eindruck NGC 5907 sehr nahe kommt; höhere Vergrößerungen zeigen eine sehr gleichmäßige Helligkeitsverteilung entlang der Galaxie, ohne erkennbar auffälliges Zentrum; Galaxienbegrenzungen (lange Seiten) bleiben insgesamt parallel ohne Aufwölbung des Bulge


    <u>20", 155x-271x, fst 6m0+</u>
    große, helle und wunderschöne "Superdünne"; geschätztes Achsverhältnis 1:8; visuell etwa 14' lang zu verfolgen; sehr gleichmäßige Helligkeitsverteilung innerhalb der Galaxie, Zentralbereich nur minimal heller; SW des Kernbereiches weiteres, schwach heller wirkender Abschnitt; zwei HII-Regionen sichtbar; hellste HII Region kurz vor dem NO Ende, klein, auffällig; andere HII Region länglich, befindet sich kurz vor dem SW Ende


    <u>27", 113x-293x, fst 6m5+</u>
    grandiose Galaxie, bereits in der Übersichtsvergrößerung (113x) beeindruckender Eindruck, der der Paradegalaxie NGC 4565 in nichts nachsteht; bereits bei der geringen Vergrößerung sind beide einrahmenden hellen HII Regionen direkt zu sehen, der Galaxienkörper wirkt dagegen noch relativ strukturlos; eine Steigerung auf 172x lässt die Galaxie in große Knoten zerfallen, die durch schräg stehenden Dunkelstrukturen getrennt wirken; das Staubband deutet sich durch eine helle Kante an der langen SO Seite an, die bis zum stellaren Kern reicht; bei höherer Vergrößerung lassen sich die beiden hellsten HII Regionen mit Filter blinken, d.h. die HII Regionen bleiben ähnlich hell sichtbar, während die Galaxie verschwindet.


    Viele Grüße, uwe

    Moin zusammen,


    bevor die Spekulationen über die Gezeitenschweife von NGC 4438 noch dessen Schwarzes Loch erreichen, kurz mein Senf dazu.


    Mit 8" sind beide großen Auswürfe unter Voralpenhimmel schwach, aber sicher zu sehen. Problematisch und konkurrierend wirken sich deren relativ kleine Abmessungen zusammen mit der schwachen Flächenhelligkeit aus. Entscheidend ist hier die Verwendung der richtigen AP. Am besten zu sehen waren die Strukturen zwischen AP ~1,8mm und 2,5mm (Vergrößerungen konkret 80x - 114x). Bei 80x war zunächst der SW Auswurf auf ca. 3' zu verfolgen und berührte das helle Halo von NGC 4438. Bei 114x war dieser Auswurf nur noch mit Mühe auszumachen. Dafür wurde der NO Auswurf als abgesetzter, flächiger Knoten im gleichschenkligem Dreieck zwischen NGC 4438/4435 sichtbar.


    Wenn mich nicht alles täuscht, dann konnte Mathias Sawo beide Auswürfe auch schon mit 10" sichten.


    schöne Grüße in die Runde, uwe

    Hallo Roland, hallo Forum,


    starkes Objekt Roland. Hell und schon mit kleinen Teleskopen (was meintest du mit 27"? [:o)]) sichtbar. Aber wohl aufgrund der prominenten Nachbarschaft ein paar Grad nördlich nur wenigen Leuten geläufig.


    Neben den von dir genannten Herausforderungen darf man die Begleitgalaxien direkt südwestlich nicht vergessen. Die hellste des Trios hat immerhin gut 15,9bmag und ist bei guten Bedingungen sicher mit 12" erreichbar.


    Meine letzte Beobachtung ist von La Palma, mit guten 7mag Grenzgröße zugegeben kein Referenzplatz für deutsche Verhältnisse, dafür aber für die maximal mit der zur Verfügung gestanden Öffnung (20") zu erreichenden Details.
    Die Zeichnung zeigt den hellen, zerklüfteten Innenbereich, der aufgrund des großen Helligkeitsunterschiedes zum schwachen Halo von den Details überzeichnet dargestellt ist. Das Halo war prominent sichtbar. Von den Spiralarmen waren einzelne Fragmente sichtbar, die stellenweise zu einer Spiralstruktur verschmolzen. Dominiert wird der Innenbereich aber von den fetzenartigen Fragmenten, die selbst nicht schwierig zu beobachten waren. Von den drei Galaxien SW anschließend waren alle drei auszumachen.


    <i>20", 194x-276x, fst 7m0+, seeing III, ATHOS/La Palma (Las Tricias)</i>

    Auch von mir ein großes Dankeschön als Mitorganisator an die Hauptorganisatoren Hajü und Gitti und an alle Referenten. Besonderen Dank gilt aber der 10-jährigen Maya, die die unangenehmen Arbeiten (schwierige Referenten moderieren, Souffleuse, Raucher zusammentrommeln, Lichttechnik...) zugeteilt bekommen hat und diese mit strenger, aber herzlicher Hand perfekt umsetzte. Meine Sondervollmachten für den Kehraus musste ich aber wegen hoher (bis mäßiger) Disziplin und stellenweise (über)früher Bettgänge nicht zücken [:o)]


    Als Zusammenfassung möchte ich den Tenor eines Stammteilnehmers aufgreifen, der sinngemäß sagte "...unfassbar, dass ihr immer wieder neue und interessante Vortragsthemen findet...". Das Treffen steht und fällt mit den Referenten, und die waren heuer nicht nur qualitativ großartig, sondern deckten auch eine nie dagewesene Breite an Themen und Schwierigkeitsgraden ab. Ich persönlich bin immer noch schwer begeistert.
    Nach dem Spiel ist aber vor dem Spiel und so hoffen wir, dass wir auch nächsten Jahr wieder genügend Referenten finden - wenn ihr also was habt, meldet euch.


    Viele Grüße, uwe

    Schöne Objektauswahl Ronny,


    trotz der relativen Unbekanntheit ist das Trio selbst für moderate Öffnungen hell genug, um beobachtet werden zu können und für große Öffnungen spannend genug, um erste Details zu offenbaren - so stelle ich mir ein gelungenes OdM vor.


    Ich hatte mich einst auf die Strukturen von NGC 2964 und NGC 2968, die nach Karachentsev (Igor) auch als ein Paar (KPG 210) geführt werden, konzentriert. Karachentseva (Valentina) et al. führt die Galaxien aber tatsächlich als Trio (KTG 25), was auch mehr der Morphologie der Gruppe entspricht.


    Mit 27" sind aus beiden Galaxien unter sehr guter Transparenz (gut 7mag Grenzgröße) und durchschnittlichem Seeing eines voralpinen Platzes einiges an Strukturen zu entlocken.


    Bei NGC 2964 schälen sich nach geduldiger Beobachtung die schmalen, aber relativ flächenhellen Spiralarme aus dem sonst stark gemottelten Galaxienkörper heraus. Hat man diese einmal erfasst, ergibt sich ein spektakulärer Anblick.


    NGC 2968 dagegen zeigt sofort eine unruhige und völlig untypische Form. Die Dunkelstrukturen wirken so dominant, dass der Eindruck einer gesplittete Galaxie entsteht. Die SDSS Begleitgalaxie (~0,8' SW) ist indirekt als schwache Aufhellung zu sehen.



    Viele Grüße, uwe

    Wunderbare Auswahl Andreas,


    und eine große Motivation die zeitliche Veränderung wirklich mal zeichnerisch festzuhalten. Die Idee dazu ist nicht neu - bereits in den 90'er wurden erste Versuche mit mittleren Öffnungen unternommen. Nach meiner Erfahrung benötigt es dafür aber relativ große Öffnung, um genug Details auflösen zu können, die dann zeitlich gegenübergestellt werden können. Mein eigener Versuch (weiter unten mit 16") diesbezüglich ist nicht wirklich aussagekräftig, zeigt und erinnert mich aber an die Schwierigkeit des Unterfangens.


    Angehängt noch ein Auszug von einigen Beobachtungen, die sich die letzten Jahre angesammelt haben:


    <u>4" Bino, fst 6m5+</u>
    bei 23x noch sehr klein und schnell im sternreichen Feld zu übersehen, trotzdem schon leicht flächig zu erkennen; bei 55x und besser bei 110x ist die konische Form klar zu erkennen; nördlich von R Mon abgehend laufen zwei kleine Flügel, von denen der westliche etwas heller und länger scheint


    <u>20x125 Bino, fst 6m5+</u>
    unweit (1° SW) des Weihnachtsbaumsternhaufens NGC 2264 ist Hubbles Veränderlicher Nebel als kleine, diffuse Fläche ohne Struktur zu erkennen



    <u>8", 160x, fst 6m5+</u>
    dreiecksförmige Struktur; westlicher Flügel besser definiert; R Mon direkt zu sehen; innerhalb des Nebels keine Details auszumachen


    <u>16", 277x, fst 6m5+</u>
    helles Objekt; Strukturen angedeutet



    <u>32", 200x, fst 5m5+ (15.2.18)</u>
    eine (viel zu) kurze Beobachtung mit zu niedriger Vergrößerung im Lichtkegel einer Pistenbeleuchtung zeigt den westlichen Flügel breiter, länger und heller definiert; von West ragt eine kleine Dunkelnase direkt über R Mon in den keilförmig ausschauenden Nebel; der breite Westflügel zeigt sich leicht strukturiert

    Hallo zusammen,


    ich möchte neben Ronalds Kommentaren hier als Co-Autor des "Guide" (isDSG) auch nochmal ein paar Punkte aufgreifen, erläutern und vielleicht auch klarstellen.


    Zunächst einmal freut es uns, dass der Guide hier so rege, stellenweise auch kontrovers diskutiert wird. Zwar schaffen es Ronald und ich aktuell nicht zeitnah auf jeden Beitrag zu antworten, Eure Anmerkungen werden aber verfolgt und sehr ernst genommen.


    <u>Thema: "...wozu noch ein Guide..."</u>
    Der hier diskutierte isDSG ist in unseren Augen nicht nur ein weiteres literarisches Werk in der recht üppig ausgestatteten Welt der Beobachtungsführer, sondern verfolgt eine komplett andere Logik der Nutzung. Ausgangspunkt bzw. Kernpunkt soll diesmal die grafische Darstellung des Objektes sein und nicht lange beschreibende Textzeilen.


    <u>Thema: Nutzen von Zeichnungen großer Teleskopen bzw. Fotografien beim Einsatz am Teleskop allgemein.</u>
    Der Nutzen kann sehr vielfältig ausfallen, je nach Arbeitsweise bzw. Vorgehensweise der Beobachter/Fotografen. Natürlich ist der Nutzen einer wetterfesten Version für unvorbereitete Amateure draußen am Teleskop am größten, Stichworte - Objektauswahl im Allgemeinen bzw. Abschätzbarkeit von Schwierigkeit, Helligkeit und Details des Objektes im Speziellen. Aber auch für gut vorbereitete Leute ist der isDSG draußen nie von Nachteil. Hier können Stichworte wie Aufsuche (siehe Punkt unten), direkte Nachbarschaft des Objektes oder z.B. Größe des zu nutzenden Bildfeldes genannt werden.


    Der isDSG wird in der Regel als Hilfsmittel für visuell tätige Leute angesehen. Uns ist es aber wichtig rauszustellen, dass die grafische Abbildung besonders auch für fotografisch tätige Amateure sehr hilfreich sein kann. So ist es schnell und absolut unkompliziert möglich aus einem Werk neue Objektideen zu generieren und durch die objektive Normisierung (speziell durch den DSS) eine Abschätzung der Attraktivität des Objektes zu erhalten


    <u>Thema: Zeichnungen von großen Teleskopen</u>
    Uns ist bewusst, dass die Anzahl der Zeichnungen mit großen Öffnungen den einen oder anderen zunächst abschrecken kann. Wie hier schon richtig angemerkt wurde, stellen viele Zeichnungen aber das Maß des visuell möglichen dar. Anders ausgedrückt kann man sagen, dass diese für die Abschätzung eigener Beobachtungen deutlich sinnvoller zu nutzen sind, als Zeichnungen mit kleinen Öffnungen. Der Mathematiker würde sagen: Interpolation ist besser als Extrapolation. Unabhängig der in den Beispielseiten ersichtlichen großen Öffnungen, ist der Hauptteil des isDSG aber mit Zeichnungen und Beschreibungen heute gängiger und von vielen Leuten genutzen Öffnungen gefüllt. Ronald und ich waren ein Großteil unserer Zeit als Amateure mit Öffnungen aktiv, die heute in der visuellen Szene als selbstverständliches Werkzeug gelten. Um den Nutzen und die Abdeckung kleiner Öffnungen zu bedienen, wurden aber natürlich auch möglichst viele Objekte in der Klasse behandelt.


    <u>Thema: Starhopping mit normalen Atlas möglich</u>
    Gerade das ist bei schwierigen Objekten explizit nicht möglich. Maßstab, Grenzgröße und Detaillierungsgrad eines reinen Sternatlasses (wie z.B. des isDSA) begrenzen dessen Möglichkeiten beim Starhopping. Für viele schwache Objekte, bei denen visuell wie auch fotografisch das Zielgebiet auf stellenweise wenige Bogenminuten eingegrenzt werden muss, benötigen zwingend ein DSS Ausdruck. Diesen kann man sich bei der Verwendung des isDSA sparen. Wir haben durch verschiedenen Maßnahmen großen Wert darauf gelegt, dass man mit der Kombination Atlas (isDSA) und Guide (isDSG) praktisch jedes Objekt, wenn es denn sichtbar ist, findet.


    <u>Thema: Fehler im Guide</u>
    Wer Ronald oder mich kennt, weiß, dass wir sehr penibel sind, wenn es um die Fehleranfälligkeiten geht. Eine absolute Fehlerfreiheit kann es aber bei mehreren Tausend gelabelten Objekten, die auch noch untereinander textliche und/oder grafische Relationen enthalten, praktisch gesehen kaum geben. Um einen möglichst fehlerfreien isDSG zu erhalten, durchläuft dieser mehrere Korrekturschleifen, nicht nur durch uns Autoren, sondern auch durch unabhängige Prüfer. Diese Korrekturen wurden bei den Beispielseiten noch nicht alle durchlaufen, was man an den Fehlern sehen kann. Wir geben aber unser Bestes, um ein möglichst korrektes Werk ausliefern zu können, Fehler tun uns am meisten weh, dass kann ich Euch definitiv versichern.


    <u>Thema: Anzahl der gedruckten Premium-Versionen (wasserfest) des isDSG</u>
    Nach aktuellem Stand wird es kaum mehr gedruckte Premium-Versionen geben, als bei startnext vorbestellt sind. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese Aussage keine marktstrategische (marktschreierische) Bedeutung hat, um etwa mit "Druck" weitere Kaufinteressenten zu gewinnen. Wie am Beispiel des isDSA ist es für den Verlag schlicht finanziell nicht möglich Nachdrucke und/oder Mehrdrucke in Auftrag zu geben. Von dem her ist mein gut gemeinter Rat an alle Interessenten, sich eingehend zu überlegen, ob die Premium-Version für den Einzelnen Sinn macht und wenn ja, diese dann auch im Zeitrahmen des Crowdfunding bei startnext vorzumerken.


    Viele Grüße, Uwe

    Hallo Christoper und Rene,


    eine interessante Region habt ihr da ausgewählt, die nicht nur die Objekte selbst vorstellt, sondern auch die oftmals vernachlässigten Zusammenhänge am Himmel zeigt.


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    Fangen wir bei NGC 1333 an. So einfach, hell und somit gut zugänglich der Reflexionsnebel selbst ist, so "knüppelhart" sind die dazugehörigen Herbig-Haro Objekte.


    <b>NGC 1333</b>
    4", 18x-26x, ohne Filter, fst 6m5+ (bayrische Voralpen)
    auffälliger, aber mit kleiner Vergrößerung kleiner Nebelbereich um 11mag Stern; keine Strukturen innerhalb des Nebels, dessen Hintergrund aber unruhig wirkt (Staub, Dunkelnebel, Sternverdichtungen)


    16", 170x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    ca. 10' großes Gebiet um den Reflexionsnebel NGC 1333; die ganze Gegend wirkt im Teleskop neblig, viele Sterne haben Halo; NGC 1333 selbst hell um das auffällige Zentrum 3,5' SW eines 11mag Sterns; um Stern selbst auch Nebel


    27", 172x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    riesige Nebelregion, die voller Reflexionsnebelanteile zu sein scheint; schwer sich zu orientieren; der größte Reflexionsbereich befindet sich um einen 11mag Stern, ist zum Stern hin konzentriert und läuft leicht strukturiert nach außen hin diffus aus; 3,5' SW davon befindet sich weiterer, deutlich kleinerer Bereich um ein 12mag Stern; direkt S davon ragt ein Dunkelkeil von SO in den Nebel; mit GN 03.25.6 befindet sich ein weiterer, kleiner, gebogener und auffälliger Reflexionsnebel im Bereich von NGC 1333 (10,5' SW vom 11mag Stern)


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    <b>Herbig-Haro Objekte um NGC 1333</b>
    16", 170x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    HH 7-11: indirekt als 3:1 NW-SO elongiertes Objekt zu erahnen, nicht ständig zu halten, Mitbeobachter kann Objekt bestätigen
    HH 12: flächige Aufhellung blitzt unsicher durch; nicht zu halten, unsichere Beobachtung


    27", 172x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    HH 7-11: unsicher als Aufhellung an der absoluten Grenze sichtbar; nicht zu halten; leicht elongiert
    HH 12: ohne Filter ist an der betreffenden Stelle eine extrem schwache, flächige Aufhellung wahrzunehmen; nicht zu halten
    HH 346: an der Stelle befindet sich ein schwacher Stern; von einer nebligen Aufhellung nichts zu sehen


    <hr noshade size="1">
    Weiter zu NGC 1499. Da ihr bei NGC 1333 die Entdeckungsgeschichte erwähnt hattet, möchte ich das bei NGC 1499 noch ergänzen. Der Nebel wurde nämlich tatsächlich noch visuell entdeckt. Und zwar von keinem geringeren als E. E. Barnard, der für die Entdeckung einen 6" Refraktor verwendete (nicht zu vergessen - ohne Nebelfilter), der hauptsächlich für die Kometenentdeckungen angedacht war. Das erstaunliche daran ist, dass die Entdeckung durchaus in eine Zeit fiel (1885), in der solche Nebel typischerweise fotografisch entdeckt wurden.


    <b>NGC 1499</b>
    Auge, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    Nebel nicht zu sehen


    Auge, 2 x Hß-Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    schwer aber eindeutig als 2:1 Aufhellung überhalb Menkib zu sehen


    Auge, 1xUHC + 1xHß Filter, fst 6m5+ (bayrische Voralpen)
    Nebel in gesamter Ausdehnung schwer, aber eindeutig zu verfolgen; sitzt direkt nördlich auf Menkib auf


    10x50, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    schwach sichtbar; 1:2 elongiert; indirekt knapp zu halten


    10x50, 2 x Hß-Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    hell zu sehen; gebogene Struktur


    4" Refraktor, 16x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    schwach sichtbar; insgesamt aber einfach; kein Detail auszumachen


    4" Refraktor, 16x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    hell und auffällig sichtbar; geteilte Struktur mit Dunkellöchern; ideale Kombination


    4" Newton, 13x-18x, Hß, fst 6m5+ (bayrische Voralpen)
    problemlos mit Hß-Filter zu sehen; gut bei 13x (5,1° Feld) und formatfüllend bei 18x (3,5° Feld)


    20x125 Fernglas, 3° Feld, Breitbandnebelfilter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    zunächst schwer zu erkennen, Breitbandfilter hinter den Okularen (Fujinon) greifen nur marginal; mit der Zeit sind die helleren und leicht gebogenen Kanten aber gut auszumachen und zu halten; N scheint der Nebel leicht zu knicken; am NW Ende ist ein auffälliges Dunkelloch auszumachen


    16" Newton, 57x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    schwache Aufhellung auf zwei Gesichtsfelder verteilt; Kanten sind gut abzufahren


    16" Newton, 57x, Hß, fst 7m0+ (Hochalpen)
    sehr hell zu sehen; Unmenge an Details auflösbar


    Viele Grüße, uwe

    Schöne Auswahl Reiner und gebührender Einstieg in die Welt der Reflexionsnebel UND Herbig-Haro Objekte.



    <b>NGC 1999</b>
    <u>4", 147x, fst 6m5+</u>
    <i>in Übersichtsvergrößerung schwach und klein; bei 147x immer noch klein, rund mit hellerem Kernbereich; Kernbereich scheint auf einer Seite härter abgegrenzt zu sein, Dunkelnebel als Loch aber nicht direkt wahrzunehmen</i>


    <u>8", 229x, fst 6m5+ (Mondfinsternis)</u>
    <i>trotz Mond helles Nebelgebilde; Dunkelnebel als solcher relativ schnell direkt W an hellem zentralen Peak des Nebels anliegend zu sehen; bei konzentrierter Beobachtung lässt sich die leicht geschwungenen Form ausmachen</i>


    <u>16", 783x, fst 6m5+</u>
    <i>bei niedrigster Übersichtsvergrößerung bereits auffallend helle neblige Aufhellung sichtbar; Nebel selbst ist sehr flächenhell und kann hoch vergrößert werden; um den Zentralstern befindet sich ein grob dreieckig ausgeschwungene Dunkelwolke mit hart begrenzten Kanten, die sich in Nuancen unterscheiden</i>


    <hr noshade size="1">


    <b>Herbig-Haro 1</b>
    <u>16", 257x, UHC, fst 6m5+</u>
    <i>HH 1 ist der schwächere der beiden HH Objekte; 2,3' SW von NGC 1999; am besten mit UHC Filter; stellar; indirekt zu halten</i>


    <hr noshade size="1">


    <b>Herbig-Haro 2</b>
    <u>16", 257x, UHC, fst 6m5+</u>
    <i>HH 2 heller als HH 1; 4' S von NGC 1999; am besten mit UHC Filter; eindeutig flächig; ca. 3:2 N-S elongiert; mit und ohne Nebelfilter direkt zu halten</i>


    Viele Grüße, uwe

    Hallo Kalle, hallo Forum,


    wunderbares Paar hast du da ausgesucht. Ich kenne das Paar schon seit gefühlten Ewigkeiten unter dem Synonym "Königskinder". Woher dieser Begriff stammt, konnte ich auf die Schnelle nicht klären.


    In einem <b>Großfernglas</b> konnte ich in der Vergangenheit beide Objekte schön in einem Feld zusammen beobachten. Eine Auflösung des Sternhaufens gelang, wogegen mir die Sichtung der Spiralarme bei 20-facher Vergrößerung noch verwehrt blieb.


    <i>20x125 Bino, 3° Feld, fst 6m0+</i>


    <hr noshade size="1">
    Mit einem <b>14.5" Newton</b> war die Spiralstruktur an einem durchschnittlichen Mittelgebirgshimmel gut zugänglich. Um alle Feinheiten wahrzunehmen, benötigt es aber vor allen Dingen Zeit und Konzentration. Bei einem kurzen "Anspechteln" bleiben einem die meisten Details schlicht und ergreifend verborgen. Absolut problemlos erkennbar ist auch der SSC (im paper als YMC bezeichnet) 6946-1447. Dieser kann als kleine Fläche wahrgenommen werden.


    <i>14.5", 202x, fst 6m5+, Seeing II</i>


    <hr noshade size="1">
    Setzt man noch mehr Öffnung ein, so ist die Spiralstruktur auch beim "Vorbeihuschen" sofort und auffällig in all ihren Feinheiten erkennbar. Jetzt wird auch die enorme Größe der Galaxie erkennbar. Zum Vergleich - der Hauptkörper von M 51 weist etwa den halben Durchmesser von NGC 6946 auf.
    Passt das Seeing, so kann mit <b>27" Öffnung</b> Ausschau nach einzelnen Verclusterungen gehalten werden. (ähnlich also wie bei NGC 604) Das hellste stellare Objekt am SO Rand ist gleichzeitig der massenreichste Kugelsternhaufen innerhalb des Objektes. Dieser sollte auch mit deutlich kleinere Öffnung zugänglich sein. Bei perfekten Bedingungen und Öffnungsklassen um die 30" sind noch weitere stellere Quellen innerhalb des Objektes sichtbar, die Zeichnung repräsentiert also nicht das maximal möglich Sichtbare.


    <i>27", 837x, fst 7m0+, Seeing II</i>


    Viele Grüße, uwe

    Hallo Mathias, hallo Forum,


    so ungewöhnlich und exotisch die Objekte klingen mögen, so spektakulär sind sie doch, zumindest im großen Instrument. Bärenstarke Auswahl, aber der Reihe nach:


    <u>[G98]-171 aka V1982 Cyg</u>
    Im 27" bei mäßiger Transparenz sofort und direkt in der Übersicht östlich an den 12mag Veränderlichen anhängend. Bei mittleren Vergrößerungen zieht sich der hellste Bereich leicht bogenförmig nach SO bis zu einem 13mag Stern. Ein weiterer, jedoch schwächerer Auswurf läuft leicht keilförmig ebenfalls vom V1982 Cyg direkt nach Osten und endet in einem flächigem Peak nördlich des erwähnten westlichen 13mag Sterns. Zwischen diesem und einem sehr schwachen 16mag Stern läuft von Westen her ein kleiner, aber auffälliger Dunkelkeil in die Nebelmasse.


    <i>27", 419x, fst 6m0+, Seeing III</i>


    <hr noshade size="1">
    <u>Kronberger 54 OC</u>
    Im 27" sofort in der Übersicht als auffälliger, kleiner und runder Fleck innerhalb eines Sterndreiecks sichtbar. Bei 293x können aus dem wenig konzentrierten Haufen etwa ein halbes Dutzend Einzelsterne aufgelöst werden. Der hellste Stern befindet sich an der Westkante. Eine Steigerung der Vergrößerung auf 419x zeigt dann etwa ein Dutzend Sterne. Zentral im Haufen befindet sich ein sehr enger, von der Helligkeit auffälliger, aber knapp aufzulösender Doppelstern. Der Hintergrund bleibt neblig, was wohl am kompakten Charakter des Haufens liegt.


    Viele Grüße, uwe

    Hallo Hannes,


    na dann bleibt mir erstmal zu Wünschen, dass du es im Urlaub aus deiner Stadt oder "Mischlage" raus schaffst und auch zum "Dunklen" ein paar eigene Beobachtungen ergänzen kannst.
    Als Kontrast zu deinem 35 Jahre alten 80mm Tasco kann ich einen 10 Jahre alten 1240mm OMI beisteuern. Das dürfte das Öffnungsspektrum ziemlich ausreizen.


    <u>NGC 6058 "Der Dunkle"</u>
    <b>27", 837x, fst 6m5+, ohne Filter, Seeing III (bayrische Voralpen)</b>
    <i>um direkt zu sehenden hellen ZS sitzen NW und SO zwei flächenhelle, schmale Schalenfragmente; NW Fragmente zerfällt bei sehr hoher Vergrößerung in einzelnen Knoten; wirkt wie eine Spiralgalaxie; N sitzt auffälliger Stern am PN; direkt am W Ende sitzt weiterer, sehr schwacher Stern, der nur knapp indirekt zu sehen ist</i>

    <hr noshade size="1">
    <u>NGC 6210 "Der Helle"</u>
    <b>14.5", 404x, fst 6m5+, ohne Filter, Seeing III (bayrische Voralpen)</b>
    <i>bei 4mm AP intensiv türkis leuchtend; bei 404x deuten sich zwei enge Schalen innerhalb des Innenscheibchens an; darum leuchtet im Grenzbereich ein schwaches Halo, ohne jedoch die einzelnen Arme sichtbar werden zu lassen; ZS wird vom grellen Innenkörper überstrahlt und kann nur mit großer Mühe identifiziert werden, der ZS Filter bringt Abhilfe, dunkelt den Innenbereich ab und lässt den ZS einfach sichtbar werden</i>


    <b>16", 515x, fst 6m5+, [OIII], Seeing II (bayrische Voralpen)</b>
    <i>bei flüchtiger Beobachtung, aber gutem Seeing deuten sich beide Arme mit [OIII] Filter an</i>


    <b>27", 293x, fst 7m0+, [OIII], Seeing IV (österreichische Hochalpen)</b>
    <i>bei sehr guter Durchsicht, aber schlechtem Seeing offenbart die mittlere Vergrößerung bereits beide Arme als einfaches Detail; Südarm weist einen Knoten auf; Schalenstruktur im Innenbereich nur angedeutet</i>


    <b>27", 837x, fst 7m0+, ohne Filter, Seeing II (österreichische Hochalpen)</b>
    <i>bei gutem Seeing sehr detailreiches Objekt; Innenbereich zerfällt in mehrere verschachtelte Bögen; Arme sind einfach zu sehen, wobei beide Arme in knotenartigen Verdickungen enden</i>


    <b>48", 810x, fst 7m0+, ohne Filter, Seeing III (Texas)</b>
    <i>ZS direkt zu sehen; verschachtelte Bögen trotz kleiner AP und hoher Vergrößerung grün-türkis; Arme direkt zu sehen, sehr einfaches Detail</i>


    Viele Grüße, uwe

    Hallo Holger,


    obwohl M28 zu meinen kugligen Lieblingen (außer vielleicht Pal 15 [:o)]) gehört, habe ich zu den 4 Haufen nur kryptische und kaum vorzeigbare Aufzeichnungen. Die Idee mehrere Kugelsternhaufen zu präsentieren, finde ich aber klasse, weil man so überhaupt einmal eine Vorstellung bekommt, wie unterschiedlich groß und konzentriert die Objekte sind.


    Ich möchte die den von Mathias erwähnten GJJC1 aufgreifen. Diese in M22 positionierte Planetarische Nebel gehört zu den lediglich 4 bekannten Objekten, die innerhalb von Kugelsternhaufen zu finden sind. Während der Zentralstern relativ einfach zugänglich ist, scheint die Hülle visuell extrem schwer zugänglich zu sein. Ein Foto davon findet ihr in meinem Projekt Deep-Sky Herausforderungen. Ich kopiere mal die Beobachtungen hier mit rein.


    <b>16", 600x, Seeing II, fst 7m+ (Österreichische Hochalpen)</b>
    <i>Stelle des PN zügig gefunden; an der Position ist ein auffälliger 15mag Doppelstern, dessen eine Komponente den Zentralstern des PN darstellt; keine Nebelhülle zu sehen</i>


    <b>18", 515x, Seeing II, fst 7m+ (Österreichische Hochalpen)</b>
    <i>Doppelstern wieder einfach und gut zu trennen; trotz Nachführung, gutem Seeing und Filtereinsatz keine Nebelhülle zu sehen</i>


    <b>24", 400x, Seeing III, fst 7m+ (Namibia)</b>
    <i>Mit Messier 22 im Zenit und Filterrad ausgestattet ist wieder keine Spur von der Nebelhülle des PN zu sehen, trotz 600mm Öffnung</i>


    Viele Grüße, uwe

    Hallo Thomas, hallo Forum,


    eine hervorragende Objektauswahl eines ungewöhnlichen und selten aufgesuchten Objektes. Der junge und niedrig angeregte NGC 40 ist allein durch seine Farbgebung und der resultierenden Filterwirkung einen Besuch wert. Die spektrale Morphologie kann man recht gut durch die Filteraufnahmen des IAAT abschätzen. Herausforderungen für mittelgroße und große Instrumente sind immer wieder die Innenstruktur und die "roten" Fahnen am PN Rand. Meine Versuche mit drei unterschiedlichen Öffnungen:


    <b>16", 600x, ohne Filter, fst 6m5+, Seeing III (Mitteldeutschland, gute Transparenz, durchschnittliches Seeing)</b>
    Beste Ergebnisse bei Kombination aus hoher Vergrößerung ohne Filter. Westschale unterbrochen, heller als etwas weiter zu verfolgende Ostschale. Nach Nord und Süd offen. Zentralstern hell und dominant. Innenstruktur schwer zu fassen, drei Löcher vermutet, wobei die beiden Löcher NO und SW des ZS am sichersten zu verfolgen sind.


    <b>20", 500x, ohne Filter, fst 6m0+, Seeing III (Mitteldeutschland, mäßige Transparenz, sehr feucht, durchschnittliches Seeing</b>
    Konzentration auf die Innenstruktur. SW des ZS befindet sich ein großer, dunklerer Bereich. Kleineres Loch östlich des ZS, welches von zwei Stegen begrenzt sind, die ausgehend vom ZS bis zur Ostschale reichen


    <b>27", 586x, ohne Filter, fst 7m0+, Seeing III (Hochalpen, gute Transparenz, feucht, durchschnittliches Seeing</b>
    Beste Ergebnisse ohne Filter, Hß Filter nicht gewinnbringend einsetzbar. Knickende Ostschale mit Peaks entlang der Kante. Westschale deutlich unterbrochen und ebenfalls durch diffuse Peaks strukturiert. Innenbereich durch mehrere Löcher und Helligkeitsstufen gefüllt. Schwer diverse Strukturen lagerichtig zu fassen. Nördlich ist ein schwacher Bogen außerhalb der sonst offenen Schalen angedeutet, zwei schwache Sterne stören bei der Beurteilung der schwachen Strukturen. Südliche ist ein abgesetzter, diffuser Fleck erkennbar.


    Viele Grüße, uwe

    Ganz nette Winzlinge Uli,


    auch wenn es sich streng und pedantisch genommen nicht um zwei PN, sondern um einen PN und einem PPN (mehr Ähnlichkeit zu einem Reflexionsnebel) handelt.


    Zu <b>M 1-64</b>, der ja mittlerweile ja schon einen gewissen Bekanntheitsgrad neben der fetten Prominenz erhalten hat. Zur Frage - also der Ring kommt tatsächlich schon mit 27" gut rüber [:o)] Und zwar mit klaren Hellligkeitsunterschieden im Ring. Das innere wirkt dunkler, aber nicht schwarz. Ein ZS ist nicht zu sehen.


    <i>27", 586x, kein Filter, fst 7m0+ (Tiefenbachferner), Seeing III</i>


    <hr noshade size="1">


    Die Suche nach <b>Minkowski's Fußabdruck</b> kann bei fehlendem und/oder mangelhaften Kartenmaterial gern zur Orgie ausarten..Frust vorprogrammiert. Auch sollte zwingend auf gutes Seeing geachtet werden, da sonst die Unterscheidung von Stern zum PPN praktisch nicht gelingt.
    In kleinen/mittleren Teleskopen wirkt der kleine Knoten erstaunlich schwach. Darauf sollte man vorbereitet sein und nicht auf Biegen und Brechen versuchen den vorhandenen Fleck zu trennen. Gelungen ist mir die Trennung schon mit 12". Mathias zeigt, dass es auch mit 10" geht, stark! Aber selbst mit 16" sind beide Knoten keine Brüller und müssen erstmal mühsam auseinandergedröselt werden.


    <i>16", 600x, kein Filter, fst 7m0+ (Edelweißspitze), Seeing II</i>


    Mit großer Öffnung und perfektem Seeing wird das Objekt zu einem beeindruckendem Erscheinungsbild. Beide Knoten zeigen unterschiedliche Strukturen, wie auf der Zeichnung ersichtlich wird. Besondere Herausforderung sind die beiden zentralen Sterne, also der ZS selbst und der wenige Bogensekunden südlich befindliche Stern. Dieser ist einfacher zu erkennen. Eine Auflösung des ZS von der hellen Schale des westlichen Knotens gelang mir erst 2x überhaupt, ist also höchst anspruchsvoll, was mir ein Kollege mit 48" Öffnung bestätigen konnte.



    Viele Grüße, uwe

    Nabend allerseits,


    in Vergangenheit war es mir unter gutem Landhimmel mit 16" nie gelungen eine einwandfreie Spiralstruktur zu erkennen. Die Beobachtungen der 16"-Fraktion [:D] und die Ergebnisse mit 27" bestätigen diese Erfahrungen.


    Zu der aktuellen 27" Beobachtung - erfolgt unter Voralpenhimmel, vergleichbar mit einem guten bis sehr guten Mittelgebirgsstandort unter durchschnittlichem Seeing.
    Zunächst fällt natürlich der helle, ovale Zentralbereich auf. Und dieser zeigt sich sofort ungewöhnlich unregelmäßig. Die lange Ostseite wirkt wie durch ein Staubband abgeschnitten und zeigt eine markante Helligkeitskante. Auf der gegenüberliegenden Seite ein verdrehtes Bild. Hier ragt eine Dunkelstruktur mittig hinein. Die kurzen Seiten wirken besser definiert.
    Die schwachen Außenbereiche sind mit großer AP auffällig und umschließen die Galaxie in einem 3'x9' Halo. Strukturen lässt sich aber nur mit großer Mühe rausarbeiten. Das ändert sich auch bei mittleren APs nicht. Jetzt wirkt das ganze Halo wie eine Art Fleckenteppich. Ähnlich wie bei M 101 mit kleinen Öffnungen zeigen sich zuerst die HII Regionen und Knoten, bevor diese zu Armstrukturen verschmelzen. Die Strukturen können aber nicht direkt als Spirale am Teleskop wahrgenommen werden, auch wenn die beobachteten Knoten eine solche Struktur ergeben. Eine feingliedrige und scharfe Spirale war für mich also definitiv nicht sichtbar, auch nach langer konzentrierter Beobachtung bei unterschiedlichen APs.


    Insgesamt also ein anspruchsvolles Objekt, wenn es um die Erkennbarkeit von Strukturen geht.


    Hallo Forum,


    auch von mir noch eine nachgereichte Beobachtung des PN und dessen Halo. Beobachtungsort Kanareninsel La Palma (29°N) bei Las Tricias (ATHOS Gelände). Seeing stellenweise sehr gut, Transparenz gut bis sehr gut, Grenzgröße jenseits 7mag. Gerät war ein 20" Dobson.


    Erst der PN selbst:
    20", 494x-685x, ohne Filter, Seeing II, fst 7m0+


    Zu den auf Seite 1 genannten Details:
    - k1: hell und auffällig, etwas schwächer wie k2, geht im Unterschied zum Bild in Ohr b3 über
    - k2: hellster Knoten, flächig, reicht bis innerhalb der PN Schale
    - b1/b2: schwächeres Ohr, sitzt unsymmetrisch am Innenring und scheint heller Richtung k1
    - b2: helleres Ohr, ebenfalls etwas unsymmetrisch, in Momenten guten Seeings blickweise dunklerer Bereich zwischen Außenkante b2 und Innenring, sehr schwer zu sehen und nicht zu halten
    - h1/h2/h3: mit und ohne Filter nicht zu sehen


    Die Begrenzungen der hellen Außenschale sind auf drei Seiten zu erkennen. Hellster Bereich NO mit Ausbuchtung nach außen. Richtung SO kurz und schmal, Richtung SW lang und etwas breiter. An der kurzen NW Seite ist die Helligkeit der Außenschale deutlich geringer.


    <hr noshade size="1">


    Zum Außenhalo. Wieder 20" Teleskop bei sehr guter Transparenz. Als ideale AP für den großen Außenhalo hat sich 4,4mm (114x) bewährt. Für die Beobachtung des kleineren Halo direkt um die helle Scheibe von NGC 3242 wurde mit 2,6mm (194x) gearbeitet.


    20", 114x-194x, [OIII], Seeing II, fst 7m0+


    Bereits ohne Filter kann an Stelle des großen Außenhalo ein leichter Gradient unsicher wahrgenommen werden. [OIII] Filter greift mit Abstand am besten, sodass die hellsten Stellen das Halo indirekt gehalten werden können. Grobe N-S ausgerichtete Fahne mit hellster Stelle ca. 10' SW des PN Zentrum. Auffällig die hellere und abgeschnittene Kante in Richtung PN. Nach S nur noch extrem schwach zu sehen, an Details nicht zu denken.


    Der Halo um den PN selbst ist etwa auf 4'-5' Durchmesser zu beobachten. Direkt S (1,2') des PN deutet sich eine etwas hellere Fläche innerhalb des Halo an, die aber nicht sicher gehalten werden kann.


    Viele Grüße, uwe

    16" also...kleine oder große Achse? Technisch auf jeden Fall die richtige Entscheidung, erst den Fangspiegel herzustellen. Mir ist auf den Bildern nur unklar, warum die Rückseite des Planspiegels neuerdings ausgefräst wird? [:o)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Spiegelschleifer-Gruppe zum Ratschen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bei den Truppenteilen saß ich auch mal ein Jahr. Wurde aber wegen Inaktivität der Räumlichkeiten verwiesen. Jetzt kann ich aber klug mitreden und bei Problemen verständnisvoll mitnicken.


    Spaß beiseite, bin beeindruckt von deinem Mut das Teleskop + Optik selbst zu bauen. Den Mumm bringen die wenigsten (samt mir) auf.


    Viel Erfolg!

    Großartige Objektauswahl Roland. Besonders positiv und aufmerksam finde ich die Erwähnung von NGC 3729, der gern vom prominenten Duo um NGC 3718 unverdienterweise untergeht.


    <b>NGC 3718</b>
    Der Hauptakteur, so fotogen er sich auch von seiner Sahneseite zeigt, ist visuelle in mittelgroßen Instrumenten bei nicht ganz idealen Bedingungen eher eine Enttäuschungen. So habe ich schon oft erlebt, dass das Staubband mit der 16" Teleskopklasse schlicht untergeht. Ganz zu schweigen von den schwachen Außenbereichen. Erst bei sehr guter Transparenz hebt sich das Staubband ab, welches von der Breite nach außen hin aufweitet, aber auch flächenschwächer wird. Der Ansatz des Nordarmes ist ein Tick einfacher zu sehen. Erst der Einsatz sehr großer Instrumente ermöglicht die Verfolgung der sehr schwachen Auswürfe auf über 8' Gesamtlänge.


    <i>16", 225x-320x, fst 6m5+</i>


    <hr noshade size="1">
    <b>NGC 3729</b>
    Der auffällige Balken und die scheinbar offene Ellipse sind bereits mit 16" sichtbar. Der Einsatz großer Öffnung zeigt Details an den begrenzenden und anliegenden Spiralarmen. Bei höherer AP ist die Galaxie in ein schwaches Halo eingehüllt, welches aber bei Detailvergrößerung verschwindet. Der schwache Auswurf nach NO konnte nicht beobachtet werden.


    <i>27", 419x, fst 6m5+, Seeing II-III</i>


    <hr noshade size="1">
    <b>Hickson 56</b>
    Eine sehr spannende, relativ einfache Gruppe, die auch mit mittleren Geräten zugänglich ist. Als eine der wenigen Hicksongruppen hat die Kette die Aufnahme in den Arpkatalog unter der Nummer 322 geschafft. Ich kopiere mal meine Beobachtungsnotizen aus dem Hicksonprojekt mit hier rein. Von den reinen Helligkeiten sollte die Gruppe auch mit 8" machbar sein.


    <u>12", 300x, fst 6m5+</u>
    Gruppe bereits problemlos im 12" als Galaxienkette zu sehen; b bereits knapp direkt als auffällige Aufhellung zu sehen; Aufhellung aus nicht zu trennenden c und d ebenfalls als knapp direkt zu verfolgende Aufhellung direkt W von b zu erkennen; a und e extrem schwach, aber sicher indirekt als Aufhellungen wahrnehmbar - beide Galaxien befinden sich leicht S der gedachten Linie b-c/d; bei a kann keine Elongationsrichtung gesehen werden


    <u>15", 288x, fst 6m5+</u>
    a ist als schwächste Galaxie nur schwer indirekt zu halten, schmale Morphologie angedeutet, aber nicht auf gesamter Länge zu verfolgen; b als hellste Galaxie direkt zu sehen, Elongation ist bereits angedeutet; c und d als Doppelobjekt zu erkennen und zu trennen, beide wirken etwa gleich hell; e etwas abgesetzt als stellares Objekt indirekt zu halten


    <u>16", 360x, fst 6m5+</u>
    Gruppe bereits in Übersichtsvergrößerung als längliches Objekt 7' südlich von NGC 3718 zu erkennen; a als schwache, ca. 3:1 N-S elongierte Fläche zu erkennen; b als hellstes Mitglied mit angedeuteter NO-SW Elongation; direkt W anschließend mit c die zweithellste Galaxie der Gruppe; benachbarte d nicht zu sehen; e als etwas in Richtung SW abgesetzte Galaxie als stellare Aufhellung indirekt schwer zu beobachten
    Zeichnung


    <u>27", 419x, fst 6m5+</u>
    Galaxienkette sofort als Linie 7' S der hellen NGC 3718 zu erkennen; bei höherer Vergrößerung zeigt sich zunächst direkt und einfach die 3:1 elongierte a, die eine Verbindung zu c aufweist, sowie nach NO einen schwachen Schweif zeigt, a knickt leicht; c als kleine aber flächige Aufhellung zweithellste Galaxie, wirkt rund und leicht konzentriert; d relativ schwach, sitzt direkt W von c, ist aber deutlich schwächer, wirkt ab und an leicht N-S elongiert und sitzt insgesamt leicht oberhalb der Linie b-c; e etwas abgesetzt SW der Gruppe, noch knapp direkt zu sehen, klein und rund; a schwächstes Mitglied zusammen mit c, a dabei mit 5:1 sehr langgestreckt mit N-S Ausrichtung, Zentrum leicht heller und besser definiert

    Hallo Freunde,


    auch von mir ein herzliches Dankeschön an das Organisationsteam um Gitti, Hajü und Matze. Ihr schafft es jedes Jahr wieder, ein fantastisches Treffen auf die Beine zu stellen.


    In meinen Erinnerungen ganz sicher eines der schönsten DSM bisher. Vortragstechnisch war vom Umbau einer Versitzgrube bis zu geschichtlichen Aspekten von Neuschwabenland alles geboten. Die lockere Stimmung und die Vielzahl an interessanten Gesprächen bildeten wie immer das Highlight.


    Einzig kritisch anzusprechen ist die Infiltrierung des Zeichenworkshops durch eine professionelle Zeichnerin (Architektin, freili). Das sollte seitens der Organisation aus Fairnessgründen strengstens überwacht und unterbunden werden. [:o)]


    &gt;etwas Schlafmangel


    Solange abendlich begonnene (fachtechnische) Gespräche nicht abrupt durch das Frühstück unterbrochen werden müssen, ist doch alles im hellgrünen Bereich.


    Gute Regeneration, uwe

    Hallo zusammen,


    auch von mir noch eine zugegeben nicht so beeindruckend strukturierte und detaillierte Beobachtung/Zeichnung vom Objekt.


    Am Beobachtungsort (deutsche Voralpen) herrschte sehr gute Transparenz (fst 6m5+) bei mäßigem Seeing (3, nach Schulnoten). Instrument war ein 16" Dobson, der ohne Filter bei 600x bewegt wurde.



    Ein Zwischenraum bei b2 konnte nicht aufgelöst werden, dafür aber eine Verdickung. k1 konnte recht sicher beobachtet werden, k2 verschmolz mit b2 zu einem leicht versetzten Helligkeitsmaxima in der Innenschale. Die Kante der Außenhülle war als unterschiedlich stark ausgeprägte Ellipse wahrnehmbar. Das Halo konnte ich bis dato noch nicht beobachten.


    Viele Grüße, uwe

    Hallo Frank,


    für Balkonbeobachter zu zenitnah, ansonsten schöne Auswahl.


    <i>14,5", 404x, ohne Filter, fst 6m5+, Seeing III</i>
    Zentralstern direkt ohne Filter; PN Körper leicht 5:4 elongiert; lange Seiten besser definiert, jedoch nicht durchgängig durchgezeichnet; Innenbereich gefüllt und leicht gemottelt, wirkt insgesamt sehr unruhig; wirkt kaum auf [OIII]


    <i>16", 450x, ohne Filter, fst 6m5+, Seeing II</i>
    Zentralstern direkt sichtbar; Außenkanten mit Unterbrechungen besser definiert; gefüllter Innenstruktur verschmilzt zu zwei Dunkellöchern


    <i>27", 586x-837x, ohne Filter, fst 7m0+, Seeing III</i>
    Struktur innerhalb der besser definierten Außenkanten zu sehen, scheinen stellenweise abzuknicken und nicht einfach nur zu unterbrechen; trotz sehr guter Transparenz, aber nur mäßigem Seeings ist die wild gemottelte Innenstruktur nicht in einzelne Löcher und feinen Verbindungen "aufzudröseln"; evtl. besseres Seeing vonnöten


    Viele Grüße, uwe

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dann war das also die berühmte Superschwieriggruppe<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    rrrichtig