Beiträge von norbert_loechel

    Hallo,


    nachdem die klaren Nächte vorerst vorbei sind, komme ich endlich dazu, meinen 18-er im Forum vorzustellen.


    Letztes Jahr hatte ich den Hauptspiegel (D 460 F 2050) ...



    und dieses Frühjahr den Fangspiegel ...



    geschliffen und beide kurz im Optikforum vorgestellt.


    Mittlerweile sind sie vom Verspiegeln zurück und gut untergebracht:



    Die Konstruktion ist eine Mischung aus Schreinerei und Aluklempnerei - damit komme ich ganz gut zurecht. Es ist ein moderater Lowrider geworden mit 20° Verkippung. Der Einblick im Zenit liegt 1.75 m über dem Boden.



    Der 8x50-Sucher ist nicht oben am Hut untergebracht, denn dafür wäre er mir zu schwer. Auf halber Höhe ist er auch gut zu erreichen und geht nicht so stark in die Momentenbilanz ein. Er wird einfach auf die Stangen geclipt mit Haltern für 25mm-Elektro-Leerrohre.



    Die Spiegelzelle ist aus Alu und recht massiv. Sie erhöht die Stabilität der Spiegelkiste am unteren Ende deutlich.



    Auch für die Klemmblöcke habe ich Alu genommen. Meine Versuche mit Holz waren frustrierend - die Stangen haben in alle möglichen Richtungen gezeigt, nur nicht dahin, wo ich sie haben wollte. Zur Aussteifung der Ecken habe ich Multiplexdreiecke unter die Klemmblöcke geleimt.


    Die Grundplatte ist ein Ring und die Rockerbox in der Mitte ausgeschnitten:



    Nachdem manche hier ihre Teleskope mit der Briefwaage optimieren, ist das kein ausgesprochener Leichbau. Ich wohne in einem Reihenhaus und werde da bleiben, so lange ich einen Kasten Bier die Treppe runtertragen kann. Daher eine Vorgabe von 19 Kg für das schwerste Teil - die Spiegelkiste. Beim Oberteil habe ich allerdings auf das Gewicht geachtet und aus Alu gebaut.



    In den Kasten mit dem Okularauszug gehört eigentlich ein Filterschieber, den ich aber beim Fotografieren vergessen habe.


    Der Fangspiegel ist beheizt, da er ziemlich frei liegt.


    Für den Streulichtschutz habe ich die Durchdringung des Strahlenkegels mit dem Zylinder des "Rohres" konstruiert, die Abwicklung ausgedruckt und auf Kunststoff übertragen.


    Der Hut und der Okularhalter werden in der Spiegelkiste sicher transportiert.



    Damit alles auch in kleinere Kofferräume passt, kann man die Sicheln abnehmen. In meinem Meriva können sie auch dranbleiben.



    Ich habe viel von anderen Selbstbauern hier im Forum profitiert und bedanke mich bei allen, die Ideen von sich in diesem Teleskop wiederfinden - Ihr seid eine große Hilfe!


    Besonderen Dank an Stathis für Rohling, Rat und Schleifmaterial und an Marcel - ohne Dich wäre die Zelle nicht so schön geworden!


    Tja, und jetzt hoffe ich, dass das Wetter bald wieder besser wird und ich wieder zum Beobachten komme!


    Gruß
    Norbert

    Hallo Alois,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alois</i>
    <br />
    Aber könntest du uns auch bei den anderen Beispielen
    Die Werte wie beim ersten Bespiel dazu schreiben und auch ob sie P-V oder RMS sind.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sorry, bei den letzten beiden Simulationen hatte ich nicht angegeben, um welche Winkel der Spiegel jeweils gekippt war. Das hole ich gern nach.



    OPD ist die Optical Path Difference
    PKVAL bedeutet PeaK to VALley


    Kai hatte schon darauf hingewiesen, dass Strehlangaben bei solchen Wellenfrontfehlern wenig aussagekräftig sind - ich habe sie daher in der Zusammenfassung oben weggelassen.


    Gruß
    Norbert

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />
    Du könntest ihn noch viel weiter verkippen, damit man besser sehen kann welche Terme da sonst noch von Null verschieden sind.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    mach ich - jetzt ist er so weit verkippt, dass der Strehl auf 0.055 runter geht.



    Da kommt ganz zaghaft die Coma 3.Ordnung...


    Und dann treten wir nochmal dagegen und bringen das Ding ganz aus dem Lot: Strehl 0.0057



    Gruß
    Norbert

    Hallo zusammen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>


    Nicht ganz. Da fehlen noch alle Terme höherer Ordnungen. Die sind zwar möglicherweise vernachlässigbar, aber das ist bislang nur Vermutung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe mal mit OSLO einen perfekten 18-Zoll-Parabolspiegel mit einem Öffnungsverhältnis von 1/4.5 so gekippt, dass seine Abbildung eine Definitionshelligkeit von 0.80 aufweist (0.02929° in x-Richtung). Dafür liefert OSLO folgende Zernike-Analyse der Wellenfront:


    *WAVEFRONT
    WAVELENGTH 1
    PKVAL OPD RMS OPD STREHL RATIO YSHIFT XSHIFT RSZ
    0.389312 0.074947 0.800043 -- -- --


    *ZERNIKE ANALYSIS
    WAVELENGTH 1
    Positive angle A is a rotation from the +y axis toward the +x axis.
    0.000383: [0] 1
    -0.009002: [1] RCOSA
    -- : [2] RSINA
    0.000391: [3] 2R^2 - 1
    0.002842: [4] R^2COS2A
    -- : [5] R^2SIN2A
    0.204141: [6] (3R^2 - 2)RCOSA
    -- : [7] (3R^2 - 2)RSINA
    8.4099e-06: [8] 6R^4 - 6R^2 + 1
    -- : [9] R^3COS3A
    -- : [10] R^3SIN3A
    1.3101e-05: [11] (4R^2 - 3)R^2COS2A
    -- : [12] (4R^2 - 3)R^2SIN2A
    0.000379: [13] (10R^4 - 12R^2 + 3)RCOSA
    -- : [14] (10R^4 - 12R^2 + 3)RSINA
    -- : [15] 20R^6 - 30R^4 + 12R^2 - 1
    -- : [16] R^4COS4A
    -- : [17] R^4SIN4A
    -- : [18] (5R^2 - 4)R^3COS3A
    -- : [19] (5R^2 - 4)R^3SIN3A
    -- : [20] (15R^4 - 20R^2 + 6)R^2COS2A
    -- : [21] (15R^4 - 20R^2 + 6)R^2SIN2A
    -- : [22] (35R^6 - 60R^4 + 30R^2 - 4)RCOSA
    -- : [23] (35R^6 - 60R^4 + 30R^2 - 4)RSINA
    -- : [24] 70R^8 - 140R^6 + 90R^4 - 20R^2 + 1
    -- : [25] R^5COS5A
    -- : [26] R^5SIN5A
    -- : [27] (6R^2 - 5)R^4COS4A
    -- : [28] (6R^2 - 5)R^4SIN4A
    -- : [29] (21R^4 - 30R^2 + 10)R^3COS3A
    -- : [30] (21R^4 - 30R^2 + 10)R^3SIN3A
    -- : [31] (56R^6 - 105R^4 + 60R^2 - 10)R^2COS2A
    -- : [32] (56R^6 - 105R^4 + 60R^2 - 10)R^2SIN2A
    -- : [33] (126R^8 - 280R^6 + 210R^4 - 60R^2 + 5)RCOSA
    -- : [34] (126R^8 - 280R^6 + 210R^4 - 60R^2 + 5)RSINA
    -- : [35] 252R^10 - 630R^8 + 560R^6 - 210R^4 + 30R^2 - 1
    -- : [36] 924R^12 - 2772R^10 + 3150R^8 - 1680R^6 + 420R^4 - 42R^2 + 1
    RMS OPD 0.072325 ERROR 2.5015e-09


    Sorry für den unübersichtlichen Zahlensalat - OSLO liefert zwar eine schön formatierte Tabelle, aber das Foren-Eingabetool löscht mehrfache Blanks [xx(] Ich schreibe das also noch mal schöner hin:


    0.002842 Asti 1. Ordnung
    0.204141 Coma 1. Ordnung
    0.000013 Asti 2. Ordnung
    0.000379 Coma 1. Ordnung


    Bin mal gespannt, wie die Diskussion weiter geht [:D]



    Gruß
    Norbert

    Hallo Roger


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> wäre es besser, wenn dieser Lichtkegel durch zB. eine angeschliffene Glasplatte "gerochen" würde? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sollte funktionieren. Auch in meiner Natriumdamplampe von Osram ist die eigentliche Lichtquelle klein und wird durch eine Platte diffus gestreut.


    Gruß
    Norbert

    Hallo zusammen,


    ich habe vor einem halben Jahr mal einen Rampentest gemacht. Für die Kombination aus ungewachstem Ebonystar (von Teleskopservice / Neumann) und Teflon habe ich bei einer Belastung von 1 Kg/cm² einen Reibungskoeffizienten von 0.055 ermittelt.


    Diesen Wert habe ich bei der Auslegung meines 18-Zöllers verwendet. Die damit berechneten Haltemomente haben sich bestätigt, als der Dobson in Betrieb ging.


    Gruß
    Norbert

    Hallo Glasquäler,


    da ist noch der Wurm drin:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Glasquaeler</i>
    offset = NaN mm parallel to focal plane.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    NaN ist bei IEEE-Arithmetik die Abkürzung für Not a Number. Schau bitte mal nach, ob Du bei Deinen Eingabedaten irgendwo ein Komma verwendest. Mel sitzt in Amerika, und dort wird als Dezimalseparator ein Punkt erwartet...


    Gruß
    Norbert

    Hallo Kai,


    herzlichen Glückwunsch auch von mir!



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Zu der ganzem Messerei schreibe ich später noch etwas, da bin ich noch am Auswerten und Zusammenstellen.


    Glücklicherweise ging die ebene Fläche bis zum Rand der Scheibe. Das ist der Jackpot!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Allerdings, dafür müssen andere sich lange quälen. Kannst Du auch etwas dazu schreiben, wie Du korrigiert hast (Pechhautgröße und -modifikationen, Strichänderungen etc.)? Oder hattest Du so viel Glück bei der Pechpolitur, dass die Fläche fast von allein plan wurde?


    Gruß
    Norbert

    Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <br />Also bitte berichten, was geht und was nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Falls ich in den Sommerferien etwas Zeit habe, dann werde ich den Spiegel mal auf den "Murks-Rollen" interferometrieren und die durch die Lagerung bedingten Fehler isolieren. Da muss ich dann nicht lange auf entsprechend gutes Seeing warten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <br />Es hat eine Weile gedauert bis zum Pling!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Schon, aber ich bekomme Gänsehaut, wenn ich mir so ein "Pling" bei optisch bearbeitetem Glas vorstelle...


    Was hältst Du davon, Stahlplättchen auf den Spiegelrand zu kleben, damit die Kraft von den Kugellagern flächig in den Spiegel eingeleitet wird? Das hätte auch den Vorteil, dass man die Stahlplättchen schön glatt machen kann. Der Rand meines Spiegels ist nämlich etwas wellig (vielleicht mit einem Wasserstrahl geschnitten). Wenn man schon eine möglichst reibungsarme Lagerung mit Kugellagern anstrebt, ist es sicher nicht gut, wenn diese über Unebenheiten holpern müssen...


    Gruß
    Norbert

    Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <br />Gefällt mir extremst supergut[:p]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    freut mich sehr!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Alternativ kommst Du mit Drahtschlinge garantiert besser weg.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist mein Plan B. Falls ich mit den "Murks-Rollen" nicht zufrieden bin, werde ich auf eine Drahtschlinge umrüsten. Da ich an jedem Dreieck einen Gewindebolzen habe, kann ich die Schwerelinie des Spiegels genau über die Drahtschlinge bringen und die Wippen waagrecht stellen.


    Gruß
    Norbert

    Hallo Stathis,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />Schöne Spiegelzelle! Ich würde mich freuen, sie life im Münchener Spiegelschleiftreff zu sehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Danke für die Blumen! Ich bringe die Spiegelkiste samt Zelle mal mit.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich denke, die Lastverteilung bleibt gleich. Bei der 6 Punkt Lagerung wäre das so, als hätte man ein Filzpad einfach dicker gemacht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genaus so ist es.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber: Was ist mit dem Eigengewicht der Justierschraube? Diese hängt ja an einem Ende der Wippe und damit ist diese nicht mehr ausbalanciert. Um das auszugleichen, müsste man am anderen Ende ein gleichschweres Gegengewicht anbringen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da ich ja auch am gegenüberliegenden Ende der Wippe ein Dreieck befestigen muss, gibt es auch dort einen Gewindebolzen nach DIN 913. Meine Justierschraube ist genau so ein Gewindebolzen, auf dem allerdings am Ende noch eine Rändelmutter nach DIN 467 sitzt, um den Bolzen drehen zu können. Diese Rändelmutter wiegt gut 30 g und ist nicht kompensiert. Bei dem 28 mm dicken Spiegel hab ich da keine Angst vor den auftretenden Kräften...


    Gruß
    Norbert

    Hallo Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />...dann dürften die Kräfte zum Ziehen schnell jenseits von 1N liegen. Das sagt mir mein Bauchgefühl.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    gar nicht nicht schlecht, Dein Bauchgefühl! Ich habe mal meine Bohrvorrichtung für Planspiegel...



    ...als Reibungswaage umfunktioniert. Die Bohrvorrichtung läuft ja auch auf 4 derartigen Rollen und wird für den folgenden Versuch <b>waagrecht</b> gelegt. An die beiden Enden meiner Zugschnur habe ich Wasserkanister gebunden, um das Gewicht des Spiegels zu simulieren. Dann wurde eines der Gewichte erhöht, bis sich das Rohr zu drehen begann, also die Reibung gerade überwunden wurde. Das ist bei einer Zuladunng von ca. 450 g aufgetreten. Auf eine Rolle runtergeteilt und in eine Kraft umgerechnet kommt recht genau dein Newton heraus...


    Falls beim First Light Verformungen durch die Reibung auftreten, werde ich mir überlegen, ob ich dann doch Kugellager an meinen Spiegel lasse...


    Gruß
    Norbert

    Hallo zusammen,


    die Wippen sind Vierkant-Rohre, die in ihrer Mitte in einem U-Profil gelagert sind. Die Justierschrauben drehen sich in Gewinden am Ende der Wippe und berühren die U-Profile nicht. Die Justierschrauben heben oder senken also nicht die Lagerung der Wippe, sondern bei der 6-Punk-Zelle ein Filzplättchen, auf dem der Spiegel ruht. Bei der 18-Punkt-Zelle sind die Enden der Justierschrauben ballig gedreht. Dort halten kleine Nylonschrauben die Dreiecke in ihrem Schwerpunkt.



    Wenn man eine der Justierschrauben um 2 mm eindreht, dann senkt sich bei gleichmäßiger Belastung die Wippe an diesem Ende um 1 mm, das gegenüberliegende Ende hebt sich um 1 mm. Der Spiegel wird also bezogen auf die Mitte der Wippe um 1 mm angehoben. Das meinte ich oben mit der "Halbierung der wirksamen Steigung" der Justierschrauben.



    (==&gt;) Marcel


    an meinen Spiegel lasse ich keine Stahlkugellager - selbst wenn sie Gummi tragen ;)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Denkst du, dass es gut geht, wenn sich der Spiegel unabhängig von der Lagerung bewegt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das geht problemlos, <b>wenn man nach der ersten Justage die lateralen Lager unter die Schwerelinie stellt und dann nur noch an 2 Schrauben justiert</b>.


    Der Mirror-Edge-Calculator http://www.cruxis.com/scope/mirroredgecalculator.htm sagt für meinen 28 mm dicken Spiegel einen Strehlverlust von 3% voraus, wenn das Teleskop zum Horizont zeigt und die laterale Lagerung die Schwerelinie um 1/20 der Dicke verfehlt. Ich habe also einen Toleranzbereich von 1.4 mm. Von diesem nutze ich jedoch nur einen kleinen Bruchteil aus: Bei der 6-Punkt-Zelle habe ich beim First-Light die Stellung der Justierschrauben markiert. In vier Jahren wurden diese um weniger als 45 Grad verdreht. Wenn sich die 18-Punkt-Zelle in der Praxis ähnlich verhält - wovon ich ausgehe - dann verschiebe ich den Spiegel auf seinen lateralen Rollen nur um wenige Zehntel mm. Das radiale Spiel der Rollen ist auch nicht größer.


    Ich finde Spiegelzellen mit lateralen Lagern, die sich beim Justieren mitbewegen, sehr elegant. Ich halte sie jedoch für entbehrlich, wenn man sicherstellt, dass sich der Spiegel beim Justieren um weniger als 1 mm verschiebt. Mir war die zusätzliche Versteifung der Spiegelkiste durch eine fest angebrachte Zelle wichtig.


    Gruß
    Norbert

    Hallo Guntram,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Guntram</i>
    <br />
    Worauf ich gespannt bin, ist, wie du das Problem der lateralen Lagerung des HS angehst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    schau mal ins parallele Technikforum


    Gruß
    Norbert

    Hallo Guntram,


    auf Deine Frage im Optikforum...
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Guntram</i>
    <br />Worauf ich gespannt bin, ist, wie du das Problem der lateralen Lagerung des HS angehst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hier die Antwort:



    Für die Befestigungsschrauben der Rollen habe ich Langlöcher gebohrt, in denen die Rollen um 4 mm verschoben werden können. Nach Einbau und Justage des Hauptspiegels habe ich dann die Rollen genau unter dessen Schwerelinie geschoben und fixiert. Da bei meiner Zelle der untere Balken nicht justiert wird, ergibt sich im Betrieb allenfalls eine minimale axiale Verschiebung des Spiegels auf den Rollen. Zwei Schrauben sind genug: Wenn man an 3 Schrauben planlos dreht, verschiebt man zwangsläufig den Spiegel in axialer Richtung.



    Eine ähnliche Zelle - allerings mit 6 Punkten und einem dünnen Drahtseil als laterale Lagerung - habe ich seit vier Jahren in meinem 14-Zöller:



    Das funktioniert sehr feinfühlig, da sich durch die außermittigen Justierschrauben deren wirksame Steigung halbiert. Das Drahtseil und seine Spannvorrichtung werden normalerweise zum Aufhängen von Gardinen verkauft. Damit das Drahtseil unter der Schwerelinie bleibt, ist es dort mit Klebeband fixiert.


    Gruß
    Norbert

    Hallo Forum,


    hier kommt die versprochene Beschreibung einer Planspiegel-Auswertung mit OpenFringe.


    Ausgangspunkt sind drei beidseitig durchsichtige Scheiben, bei denen jeweils eine Fläche vermessen und ggf. korrigiert werden soll. Die Scheiben seien nummeriert mit A, B und C. Ich beschränke mich hier auf die Betrachtung rotationssymmetrischer Fehler. Bei diesen kann der Ort eines Fehlers auf der Scheibe allein durch den Abstand r von ihrer Mitte beschrieben werden - aufgrund der vorausgesetzten Symmetrie gibt es keine Winkelabhängigkeit. Die Abweichungen der Scheiben von einer ebenen Fläche werden also dargestellt durch A(r), B(r) und C(r).


    Das paarweise Interferometrieren liefert diese Abweichungen aber nicht direkt, sondern nur jeweils die Summe der Abweichungen zweier aufeinanderliegender Scheiben. Misst man beispielsweise A auf B, B auf C und C auf A, so erhält man die folgenden Abweichungs-Summen:



    Das ist ein Gleichungssystem mit drei Gleichungen, drei bekannten Größen – den U, V und W getauften Abweichungs-Summen – und den drei Unbekannten A, B und C. Löst man nach diesen auf, so erhält man



    OpenFringe wertet unsere paarweise gewonnenen Interferogramme aus und erzeugt eine schöne Darstellung der Abweichungs-Summen als Oberfläche. Intern erzeugt O.F. hierzu eine Entwicklung der zugehörigen Wellenfront in eine Reihe von Zernike-Polynomen. Diese Reihe ist nichts weiter als eine lange Summe, bei der jeder Summand aus einem dieser Zernike-Polynome Z(r) und einem Koeffizienten c besteht, der angibt, wie groß der Anteil des zugehörigen Polynoms an unserer Wellenfront ist.



    Um die Koeffizienten für die drei Messungen U, V und W unterscheiden zu können, tragen diese einen entsprechenden tiefgestellten Buchstaben. I ist hier ein Laufindex, um die verschiedenen Zernikes zu unterscheiden.


    Von den Zernike-Polynomen brauchen wir für unsere Auswertung nur zwei Eigenschaften zu verstehen:


    1. Jedes Polynom beschreibt genau einen Abbildungsfehler – z.B. Koma, Astigmatismus oder sphärische Aberration


    2. Die einzelnen Polynome sind voneinander auf eine besondere Art unabhängig (orthogonal), und zwar so, dass sich ein Polynom nicht durch eine Überlagerung aus anderen Polynomen darstellen lässt.


    Anschaulich bedeutet dies, dass man beispielsweise Koma nicht durch eine Überlagerung von Asti und sphärischer Aberration ersetzen kann. Hieraus folgt für unsere Auswertung, dass zur Beschreibung einer Koma in der Scheibe A auch nur die Koma der mit O.F. ausgewerteten Abweichungs-Summen U, V und W berücksichtigt werden muss. Statt also in unserem Gleichungssystem oben die kompletten Reihen einzusetzen zu müssen, darf man dieses Gleichungssystem für die einzelnen Koeffizienten der Reihen verwenden:



    Man speichert sich hierzu jeweils für die Auswertungen von U, V und W die Zernike-Koeffizienten aus OpenFringe und rechnet sich aus diesen die zugehörigen Koeffizienten für die drei Scheiben A, B und C aus. Diese reimportiert man nach O.F. und kann sich dann die gesuchten Oberflächen A, B und C darstellen lassen. Die Berechnung geht sehr einfach mit einem Excel-File, man sollte aber darauf achten, dass OpenFringe einen Dezimalpunkt verwendet und Excel in Deutschland üblicherweise auf Dezimalkomma eingestellt ist [xx(]


    Im Menu "Mirror/Test Parameters" von O.F. stelle ich folgendes ein:



    Ganz wichtig: Die beschriebene Auswertung gilt unter der Annahme einer Rotationssymmetrie – also bitte bei der Darstellung in O.F. „enable spherical only“ auswählen! Wir verwenden dann "Spherical" bis "7th Spherical". Zusätzlich muss **unbedingt** auch "Defocus" aktiviert werden. Der Defocus-Zernike beschreibt die sphärische Krümmung einer Wellenfront bzw. Oberfläche - das ist beim Planspiegel der wichtigste Fehler. Wird der Defocus-Zernike nicht aktiviert, bleibt der ärgste Feind in der Deckung!


    Die Beschränkung auf rotationssymmetrische Fehler ist eine Einschränkung - die ich aber für vertretbar halte. Wenn ich kleine Planspiegel mache (150 mm), kann ich die mit der Pechhaut unten korrigieren und den Spiegel oben ständig drehen. Also habe ich wenig Angst vor Asti und anderen assymetrischen Fehlern. Bei großen dünnen Parabolspiegeln, die mit dem Tool von oben korrigiert werden, würde ich dagegen nicht auf die assymetrischen Zernikes verzichten wollen! Muss ich auch nicht, denn dafür ist ja OpenFringe eigentlich gemacht worden...


    Man kann mit der Dreischeiben-Methode sicher auch durch bloße Kontrolle mit dem Augenschein einwandfreie Planspiegel machen, ich glaube aber, dass es durch die beschriebene quantitative Auswertung schneller geht. Mir ist es leichter gefallen, die Pechhäute zielgerichtet zu verformen, wenn ich zuvor den Oberflächenfehler von O.F. dargestellt bekomme.



    Und hier noch ein paar Antworten auf Eure Fragen/Kommentare:


    (==&gt;) Roland
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> …für Sportler und diejenigen die noch nicht ans Stromnetz angeschlossen sind<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn die Bundesnetzagentur Recht behält, dann ist das Bohren von Hand bei den im Winter angedrohten Stromausfällen doch eine echte Alternative...



    (==&gt;) Kai


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Einfacher geht der Mess-Aufbau wirklich nicht mehr<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    War es nicht John Dobson, der gesagt hat, man solle alles so einfach wie möglich machen, aber nicht noch einfacher?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hast Du die beiden Glasflächen einfach so aufeinander gelegt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, aber nach dem Korrigieren immer vor dem Antrocknen der Poliermittelreste gründlich mit einem frischen Stück von der Küchenrolle abgewischt - auch Ceri-Reste haben eine Korngröße von ca. 1.5 my. Unmittelbar vor dem Aufeinanderlegen habe ich dann nochmal mit dem Unterarm über beide Flächen gewischt. In den vergangenen drei Monaten habe ich die Platten oft geprüft und bin glücklicherweise von Kratzern verschont worden. Die gewünschte Streifenzahl (der tilt) erreicht man durch leichtes Drücken auf die entsprechende Seite der Platten. Ach ja, bevor ich's vergesse: Vor dem Auswerten immer eine Zeit warten. Auch Borsilikat-Glas braucht eine Weile, bis sich die Temperatur der gerade noch bearbeiteten Platte an die Vergleichsplatte angepasst hat. Ich habe mindestens eine halbe Stunde gewartet, bei den letzten Auswertungen noch länger.



    (==&gt;) Michael


    Ich sehe das genau so – man kann zwar auch noch ein paar "unrunde" Zernikes rauskitzeln, aber eben nicht alle. Beim nächsten Projekt versuche ich mal, dass wenigstens die achsensymmetrischen Zernikes (also auch Asti) dazukommen. Die Zernike-Polynome erfüllen nämlich eine hübsche Symmetriebedingung bezüglich einer Spiegelung an der x-Achse (siehe z.B. en.wikipedia.org/wiki/Zernike_polynomials).



    Viele Grüße
    Norbert

    Hallo zusammen,


    (==&gt;) Kai


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kannst Du bitte Deinen Messaufbau mit der Natriumdampflampe näher zeigen? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Klar, hier ist er:



    Ich verwende eine Osram-Dunkelkammerleuchte aus einer Zeit laaange vor Photoshop. Diese hat eine gleichmäßig und diffus leuchtende Mattscheibe, die größer ist als die zu prüfenden Flächen. Daher geht es bei mir ohne Kollimator. Die Lampe beleuchtet von oben einen teilduchlässigen Spiegel. Der ist nichts anderes als eine ganz normale Glasplatte - unter 45° eingebaut. Unter dem Strahlteiler liegen je zwei zu prüfende Scheiben aufeinander.


    Das Licht fällt also durch den Strahlteiler auf den Scheibenstapel und erzeugt dort im Luftspalt Interferenzmuster. Zur Prüfung schaut man von vorn waagrecht in den Kasten auf die schräge Glasplatte - und durch die Spiegelung an dieser senkrecht von oben auf das Interferenzmuster. Damit keine Fehler durch zu große Winkel auftreten, sollte der Betrachtungsabstand nicht kleiner als ca. der fünffache Durchmesser der Spiegel sein. Ich habe für meine Kamera ein Stativ einen Meter vor dem Kasten aufgestellt. Einmal ausgerichtet, wird das Stativ nicht mehr verschoben. Damit die Scheiben immer an der selben Stelle liegen, habe ich passende Anschläge am Boden der Kiste angebracht.


    So sieht dann ein Interferogramm aus Sicht der Kamera aus:



    Unten schaut man seitlich auf eine Scheibe, auf der der ausgeschnittene Fangspiegel liegt.


    Darüber zeigt die Spiegelung an der schrägen Glasplatte die Draufsicht auf den Stapel mit dem Interferenzmuster.



    (==&gt;) Martin


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Einziger Verbesserungsvorschlag: Antriebsmotor nehmen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hey, wir wollen auch morgen noch große Teleskope ins Auto wuchten - da kann ein bisschen Training zwischendurch nicht schaden. Jetzt mal im Ernst: im Nachhinein bin ich mir sicher, dass ich für eine gut funktionierende Übertragung zwischen einem Motor und dem Bohrer länger gebraucht hätte als für das händische Bohren - ich bin ja auch kein Maschinenbauer...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">kugelgelagerte Rollen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wären der pure Luxus - die Reibung kommt vom Rohr auf dem Glas. Aber ich habe oben mit meinem Gerede vom Workout maßlos übertrieben: eine 18er Pechhaut in Bewegung zu halten ist ungleich anstrengender [xx(]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Draufkitten ... habe ich bei planem Trepanieren auch schon mit Kerzenwachs gemacht<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    gut zu wissen, Wachs ist sicher angenehmer als Pech zu verarbeiten... Die anschließende Runde im Grill und dann der Lösungsmittelgestank waren nicht so toll!


    Viele haben nach der Auswertung gefragt - ich schreibe da gerade etwas zusammen und bitte Euch noch um etwas Geduld!


    Viele Grüße
    Norbert

    An alle: Danke für Euer Interesse!


    (==&gt;) Marcel


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bin aufs erste Bild vom Lowrider gespannt...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Demnächst! Da werden Dir dann ein paar Alu-Stücke bekannt vorkommen...




    (==&gt;) Reiner / Roger


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich auch nicht [^]


    Da ich kein Probeglas hatte, habe ich eben drei Scheiben korrigiert und immer paarweise in Interferenz getestet. Normalerweise wertet man dabei zunächst aus, wie groß der Gesamtfehler für jedes Paar ist, indem man die auftretenden Ringe zählt. Hieraus kann der Gesamtfehler der 3 einzelnen Platten schnell berechnet werden (3 lineare Gleichungen mit drei Unbekannten).


    Eine genauere Auswertung der Oberfläche geht mit OpenFringe und einem Trick: OF liefert ja die Koeffizienten einer Zernike-Entwicklung für jedes Paar-Interferogrmm. Da die Zernike-Entwicklung linear ist, kann man die Z-Koeffizienten der einzelnen Platten genau so berechnen wie oben den Gesamtfehler. Dazu habe ich mir ein Excel-File geschrieben. Die damit berechneten Zernikes für die Einzel-Platten kann man in OF importieren und - voila, man sieht die lokalen Fehler und weiß, wo man korrigieren muss. Als Beispiel hier die Platte, aus der ich den Spiegel geschnitten habe:



    Natürlich sind die Angaben für Strehl und CC nicht zu gebrauchen, aber man kann die Oberflächenform gut erkennen. Um den Rand habe ich mich wenig gekümmert - der fertige Spiegel geht ja nur bis zu einem Radius von 50 mm.


    Heraus gekommen ist ein annähernd sphärischer Hohlspiegel mit über 23 km Krümmungsradius. Oslo berechnet für diesen Spiegel im Lowrider eine Strehl-Verschlechterung von 0.5 %. Damit kann ich leben.


    Die Korrektur hat lange gedauert, in musste oft die Pechhäute manipulieren. Meist habe ich Sterne eingepresst, da sich sonst die Mitte der Spiegel zu sehr vertieft hat. Guter Kontakt zwischen Pechhaut und Scheibe war das A und O - kurze Polierrunden und davor jedesmal laaaange pressen. Geduld war auch wichtig, nach jeder Änderung der Pechhaut musste ich lernen, wie die sich auswirkt [B)]



    (==&gt;) Stathis


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist das nicht eher die Art, wie sie vor Zehntausend Jahren Feuer gemacht haben? Verblüffend, auf was für Ideen Spiegelschleifer kommen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stimmt, Glas so zu bohren ist nur eine Übertragungserfindung...


    Der Fangspiegel jedenfalls taugt zum Feuermachen nicht so gut - bei einem Krümmungsradius von über 23 km muss man ziemlich weit zum Brennpunkt laufen.



    (==&gt;) Kalle


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sage da noch jemand, dass das niemenden himter'm Oferrohr hervorlockt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein Ofenrohr geht sicher auch prima als Bohrer.



    Schmerzfreies Bohren wünscht
    Norbert

    Angefangen hat das im April so: Drei Scheiben von Stathis mit 150 mm Durchmesser und 11 mm Dicke werden im 5-Minuten-Turnus mit Microgrit 15 abwechselnd gegeneinander geschliffen. Nach dem ersten Durchgang ist noch eine leichte Sattelform zu erkennen...



    ... aber nach der nächsten Runde geht der Kontakt bis zum Rand. Der Feinschliff runter zu Microgrit 1 ist am nächsten Tag beendet. Das Schöne am feinen Pulver: Nach nur 5 Minuten Politur sind die Scheiben schon so blank, dass sie aufeinandergelegt im gelben Natriumlicht deutliche Interferenzstreifen zeigen.


    Dann geht der Tanz um die Oberfläche los und dauert fast drei Monate. Die Tochter fragt zwischendurch, ob außer komischen gelben Bildern auch mal wieder die Familie fotografiert wird - aber eines Tages kommt der Papa aus dem Keller mit diesem verklärten Blick, den sie schon von der Fertigstellung des Hauptspiegels kennt.


    Und dann naht unweigerlich der Moment, vor dem mir lange gegraust hat: Aus einer der kostbaren Platten einen elliptischen Fangspiegel herauszubohren.



    Damit die Platte beim Bohren nicht verkratzt oder ausbricht, wird auf jede Seite eine dünne Scheibe mit Pech aufgeklebt. Dazu werden auf die dünnen Scheiben jeweils Pechkrümel gelegt und diese im Backofen geschmolzen. Die ebenfalls erwärmte Planscheibe wird wie bei einem Burger dazwischen gelegt. Gegen eventuelle Luftblasen wird der Burger im Backofen zwischen 2 Holzbrettern und Schraubzwingen langsam gepresst. Das Bild mit dem Burger passt: auf allen Seiten quillt die Soße raus, deshalb unbedingt eine Serviette drunter legen. Dann alles langsam abkühlen lassen. Oben das Bild vor der Pech-Kleberei: Die Filzplättchen dienen zum Zentrieren, die Papierstreifen sind Abstandhalter, damit Glas nicht auf Glas reibt.


    Dann kommt der Bohrer zum Einsatz: Ein passendes Dachrinnen-Rohr mit 85 mm lichter Weite aus Zink. Das erscheint mir runder als alles, was ich selbst aus Blech biegen könnte.



    Der Glas-Burger wird unter einem Winkel von 35° eingegipst - der ist durch die Länge der Glasscheibe und die Größe der Gipskiste vorgegeben. Vier Rollen aus dem Baumarkt sorgen dafür, dass das Rohr genau an der richtigen Stelle bohrt.


    Nachdem der Gips ausgehärtet ist, kommt dann das Fitness-Studio: der Motor bin ich - es wird abwechselnd an den beiden Seilenden gezogen! Das erinnert irgendwie an die Armarbeit auf einem Langlauf-Trainer. Zunächst habe ich keine Ahnung, wie lange das dauern wird, aber mit 180er Karboschlamm, der ab und zu erneuert wird, ist der Workout nach weniger als drei Stunden beendet.



    Und dann noch ein spannender Moment: Ob sich der Spiegel durch das Ausbohren verzogen hat? Das könnte ja bei inneren Spannungen im Rohling passieren. Das vorerst letzte "gelbe Foto" hat aber diese Sorge behoben: Die Interferenzstreifen sind noch genau so gerade wie zuvor!



    Jetzt noch mit dem Schleifstein unter Wasser eine Fase ziehen und dann nichts wie ab zum Verspiegeln.



    Da ich den zugehörigen 18-Zöller bisher nur gemesen habe...



    ... möchte ich den endlich am Stern testen, bevor er ebenfalls verspiegelt wird. Immerhin liegt der ja seit letztemm September und wartet auf sein First Light... Der passende Lowrider ist ja schon gebaut, aber das ist eine andere Geschichte.


    Werde berichten, wie es weiter geht...


    Gruß
    Norbert

    Hallo Ewald,


    bei meinem Granittool brauchte ich nichts versiegeln - da ist nichts abgebröckelt und die Kratzer haben mich verschont...


    Ich möchte aber mal wieder dafür plädieren, eine zentrale Rille ins Tool zu flexen:



    Damit lassen sich kleine Luftblasen zwischen Spiegel und Tool einfach "rausdrehen". Der Kontakt beim Feinschliff kommt schneller und man erreicht spielend eine gute Sphäre. Wenn man die Rille bei jedem Kornwechsel mit der Bürste schrubbt, gibt das auch keine Kratzer.


    Gruß
    Norbert

    Hallo Winni,


    habe 2007 einen 14-Zoll-Rohling von Reginato bekommen. Die Kurve war präzise vorgefräst und die Rückseite plan. Der Rohling kam in einer stabilen Holzkiste. Ein Polfiltertest hat keine Spannungen gezeigt. Der Spiegel ist gut geworden und ich kann diese Quelle sehr empfehlen.


    Gruß
    Norbert

    Hallo zusammen,


    ich habe den selben Verdacht, der auch bei Michael anklingt: Wenn man ein zu großes Loch verwendet, dann ist der Raumwinkel, den die Referenzwelle ausleuchtet, zu klein, da die Referenzwelle ja durch Beugung am Loch entsteht. Interferenzen können aber nur da entstehen, wo sich die zu messende Wellenfront mit der Referenzwelle überlagern kann. Auf Carstens zweitem Bild im letzten Posting leuchtet die Referenzwelle *nicht* den gesamten Spiegel aus, sondern nur einen Bruchteil! (Der helle Rand bei 14 Uhr dürfte durch Beugung der zum Spiegel hinlaufenden Welle entstanden sein)


    Ich würde an Eurer Stelle ein paar Aufnahmen mit deutlich kleineren Löchern versuchen und vergleichen, ob der ausgeleuchtete Bereich dadurch größer wird.


    Gruß und viel Erfolg
    Norbert

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">vielleicht melden sich ja hier noch die Spiegelschleifer dazu.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    na klar - ich kann das Supremax sehr empfehlen!


    Meine 18-er-Scheibe hatte zwar auf einem Foto, das Stathis mir vom Polfiltertest gezeigt hat, einen ganz schwachen Helligkeitsunterschied über der Fläche gezeigt. Falls der durch Spannungen bedingt war, so müssen diese sehr gering gewesen sein, denn der fertige Spiegel ist schön rotationssymmetrisch geworden.


    Über die Rückseite kann ich nichts sagen - die hatte Stathis offenbar perfekt plangeschiffen. Die Vorderseite hatte anfangs am Rand Höhenunterschiede von etwa 1 mm. Man sieht das daran, dass nach dem Flexen mit einer Vorrichtung die Bearbeitungsmarken nicht überall bis zum gleichen Abstand vom Rand gehen. Bei "halb zwei" war der Rohling ca. 29 mm dick:

    Spielt aber nach ein paar Stunden Grobschliff keine Rolle mehr. Nachdem das 80er-Karbo den Rand erreicht hatte, war die Dicke am Umfang schön gleichmäßig. Man sollte also unbedingt vorher die Rückseite planschleifen - ich vermute, dass Unebenheiten von 1mm sich auch bei einer Gesamtdicke von 28mm noch scheußlich durchdrücken [V]


    Schliff, Politur und Parabolisierung gehen genau so gut wie mit anderen Borsilikatgläsern.


    Wenn es also etwas dicker als 25mm sein soll, ist das Supremax wirklich fein!


    Gruß
    Norbert

    Hallo Matze,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Falls ich keine halbwegs passenden Granitplatten finde
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    für die von mir benutzte und empfohlene Granit-Sonnenuhr ist wohl gerade nicht die passende Saison - der Baumarkt meines Vertrauens lagert an der entsprechenden Stelle jetzt Streusplit [V]


    Gruß
    Norbert