Beiträge von StefanK

    Hallo Stefan,


    ob bei Oculum ggf. eine Insolvenz ansteht, wissen wir nicht. Niemand von uns hat in deren Bücher geschaut.
    Es steht lediglich zu vermuten, dass noch genügend Geld da ist, um den Verlag abzuwickeln und die Rückzahlungen an die Abonnenten zu leisten. Sollte das nicht der Fall sein (weil falsch gerechnet wurde oder weil die finanzielle Situation noch enger ist als nach außen kommuniziert), dann kommt es zum Insolvenzverfahren. Aber warum sollte Her Stoyan das riskieren? Wenn er Oculum jetzt ordentlich und ohne Insolvenz abwickelt, kann er sich für zukünftige Projekte als seriöser Geschäftsmann neu positionieren. Andernfalls wäre er in der Astroszene ein für alle Mal erledigt. Wenn wir unterstellen, dass Herr Stoyan rational und über seine aktuelle Firma hinausdenkend handelt, sehe ich eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass ein Insolvenzverfahren ansteht.
    Natürlich ist der inzwischen einwöchige Ausfall der Internet-Präsenzen seltsam. Große Hoster wie Strato haben auch an Feiertagen Techniker im Dienst, welche Störungen rasch beheben. Die Oculum-Präsenzen sind aber bei einer kleinen Firma gehostet ( http://www.ecs-webhosting.de ), wo das evt. nicht der Fall ist. Wenn es so wäre, spräche das sehr dafür, zukünftig einem anderen Hoster zu vertrauen. Absolut unprofessionell ist aber m.E., dass sich weder Herr Stoyan noch sein Mitarbeiter, auf dessen Namen die Webadressen gemeldet sind, sich zu dem ungewöhnlich langen Ausfall melden. Immerhin geht es zumindest für den Geschäftsführer gerade um die berufliche Existenz.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    also wohl doch kein Server-Aussetzer. Umzug wäre denkbar, vielleicht zu einem preiswerteren Provider. Allerdings wäre es klug gewesen, das anzukündigen in einer der zahlreichen Mails und in den Foren anzukündigen und auf eventuelle Störungen hinzuweisen.
    So entsteht im Kontext der aktuellen Situation der Eindruck, dass der Oculum-Verlag bereits kapituliert hat. Vielleicht ist es auch nicht nur ein Eindruck, sondern sie haben tatsächlich die Flinte vorzeitig ins Korn geworfen. Dass das Crowdfunding-Ziel nicht erreicht werden kann, ist ja nun recht offensichtlich - die Zuwachskurve ist immer mehr abgeflacht bzw. hat fast schon ein Plateau erreicht.


    Viele Grüße aus Bonn,

    Hallo zusammen,


    kann ein Aussetzer seitens des Providers sein; ist mir auch schon passiert. Nach ein paar Stunden läuft es dann in der Regel wieder. Wenn die Meldung nach 24 Stunden immer noch kommt, kann man sich immer noch Gedanken machen, ob die Ursache vielleicht nicht beim Internet-Provider liegt.


    Viele Grüße und frohe Weihnachten aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    bei der ganzen Diskussion ist bisher ein bei Restrukturierungsmaßnahmen ganz wesentlicher Aspekt noch gar nicht angesprochen worden. Das Unternehmen ist ja nicht durch Pech, sondern durch eine Serie von Fehlentscheidungen in die Schieflage geraten. In solchen Fällen wird üblicherweise entweder ein externer Sanierer eingesetzt und/oder es gibt personelle Veränderungen in den Bereichen des Unternehmens, in denen die Fehlentwicklungen angesiedelt sind. Dahinter steckt die Erwartung, dass neues Personal oder externe Helfer Verkrustungen aufbrechen und das marode Schiff mit neuen Ideen und einem anderen Erfahrungshintergrund wieder flott machen. Ein Erfolgsgarantie ist auch das natürlich nicht, aber zumindest erwägenswert.
    Prinzipiell halte ich eine GmbH, welche nur einen Gesellschafter besitzt, der zugleich auch noch alleiniger Geschäftsführer ist, für extrem problematisch. So ist die Kontrollfunktion der Gesellschafterversammlung gegenüber der Geschäftsführung nicht gegeben - und damit keine Möglichkeit Fehlentwicklungen frühzeitig zu korrigieren. Zudem würde es im Konkursfall für den Inhaber recht unangenehm werden. Anders ausgedrückt: Formaljuristisch ist der Oculum-Verlag eine GmbH, faktisch aber ein Einzelunternehmer mit mehreren Angestellten und freien Redakteuren.


    Insofern sollte man sich von Verlagsseite - sofern das Crowdfunding denn zum Ziel wird - m.E. auch Gedanken über strukturelle Veränderungen machen.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo Andreas,


    im Fall, dass das Crowdfunding scheitert, kommen eine Menge Rückzahlungen auf den Verlag zu. Einen Konkurs möchte man sicher nicht machen. Daher denke ich einfach, die Kalkulation hat ergeben, dass das verbliebene Personal - außer Ronald zur Zeit zumindest noch eine Person - nach März nicht mehr finanzierbar wäre.
    Aufgrund der Diskussionen in den Foren und einiger Stimmen am Rand der BoHeTa letzten Samstag fürchte ich allerdings auch, dass das nichts wird und es wohl auf R.I.P. rausläuft.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    die Meinungen zu Interstellarum sind offenbar sehr geteilt. Ich finde aber, man sollte sich von der Vorstellung lösen, dass jeder in jedem Heft mehrere Artikel findet, die ihn interessieren. Ich beziehe Sternzeit, VdS-Journal und Interstellarum. Wenn in jedem Heft 1 - 2 Artikel sind, die mich interessieren, ist das für mich ok. Bei SuW ist es nicht anders, die habe ich nicht im Abo, sondern lese sie im Vereinsgebäude der Volkssternwarte Bonn, die sie abonniert. So 1 - 2 mal im Jahr kaufe ich auch ein Heft.
    Ich denke, das Hauptproblem des Oculum-Verlags liegt in der Zerfaserung der digitalen Angebote. Deren Erstellung kostet offenbar eine Menge Geld, ohne zusätzliche Abonnenten zu gewinnen. Ein Zurückfahren auf die Kernkompetenzen Heft und Bücher, also gedruckte Medien, würde Geld und vielleicht auch Personalkosten sparen.


    Ich bin leider skeptisch, was die Notaktion Crowd Funding betrifft. Hier und da hörte man seit Jahren munkeln, dass der Oculum-Verlag wenig finanziellen Spielraum hat - jetzt weiß es jeder. Wie werden die Anzeigenkunden reagieren?
    Den Plan, auch bei erfolgreichem Crowd Funding erst im Sommer 2015 das nächste Heft herauszugeben, halte ich für sehr zweifelhaft. In dieser Zeit wird kein Geld von Anzeigenkunden fließen. Was ist mit den Abonnenten, die für 6 Hefte pro Jahr bezahlt haben und nun nur 4 erhalten? Bekommen die Geld zurück?


    Gar nicht thematisiert wurde, was bei einem endgültigen Aus der Interstellarum mit dem übrigen Verlagsangebot, also den Büchern, geschieht. Wenn der Verlag komplett dichtmacht, wäre das ein viel herberer Verlust als die alleinige Aufgabe des Heftes.


    Also viele Fragen, zu denen der Verlag m.E. offiziell Stellung beziehen sollte oder schon hätte proaktiv Stellung beziehen sollen, bevor die Crowd Funding-Aktion das Licht der Welt erblickt hatte.


    Ich weiß selber, dass man es als kleine Firma schwer hat und oft von der Hand in den Mund leben muss. Daher hoffe ich, dass zumindest der Verlag mit seinem Bücherangebot die Kurve kriegt und bestehen bleibt.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    vollständige Übersichten aller Saros-Serien gibt es auch online:
    http://eclipse.gsfc.nasa.gov/SEsaros/SEsaroscat.html


    Auf Deutsch exostieren zumindest für einige Saros-Serien ausführliche Beschreibungen:
    http://www.sonnenfinsternis.org/chronik.htm


    Die SoFi vom 23.10.14 gehört zur Saros-Serie 153:
    http://www.sonnenfinsternis.org/saros153/index.htm


    Nachstehend eine Verlaufskarte der oben erwähnten Ringförmigen Sonnenfinsternis vom 10.06.2393.
    Ob die Zentralzone tatsächlich genauso verlaufen wird, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Dies hängt vom Parameter DeltaT ab, dessen zukünftige Entwicklung nur approximiert werden kann. In 400 Jahren können sich daher schon deutlich Abweichungen des Verlaufs der Zentralzone ergeben.



    (Erstellt mit WinEclipse 3.7)


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo,


    bei der Plnung einer Freizeitaktivität würde ich nicht von "fahrlässig" sprechen. Es gibt sowohl auf Svalbard als auch auf den Färöern noch Quartiere, und ich verwette mein letztes Hemd, dass auch eine Woche vor der SoFi noch welche buchbar sind. Der Engpass sind die Flüge - aber auch der lässt sich umgehen: eine Woche vor der SoFi hin, eine Woche danach zurück. Die Preise sind wie sie sind, und waren auch vor einem Jahr schon so, da hätte frühe Planung gar nichts gebracht. Flüge sind zumindest für Individualreisende ohnhehin erst 11 - 12 Monate im Voraus buchbar.
    By the way: Bewölkungswahrscheinlichkeit in Longyearbyen 55%, also Durchschnitt. Auf den Färöern 80%, aber dafür Mobilität an Land und noch mehr auf einem Schiff.
    Das Eisbärengrab findet auf Spitzbergen im Schnitt so einer in 10 Jahren, und diejenigen sind meistens selber Schuld, weil sie unbewaffnet unterwegs waren. Im Ortsgebiet von Longyearbyen bewegt man sich natürlich ohne Waffe, da ist noch nie was passiert.
    Was die USA betrifft - das wird ein teurer Spaß. Im August ist Hauptsaison, d.h. die Flüge dahin, die Quartiere, Mietwagen - alles ist deutlich teurer als im September oder Oktober. Und natürlich witrd es auch dort "SoFi-Aufschläge" geben .. je besser die klimatischen Daten und je näher die Zentralzone umso mehr. Die marktwirtschaftlichen Prinzipien funktionieren überall auf der Welt und bei jedem großen Event gleich.
    Frühes Buchen nützt wenig - in der US-amerikanischen Touristik ist die SoFi längst ein Thema. Schließlich hängen die Preise auch vom Wechselkurs ab, der sich kaum 3 Jahre im Voraus abschätzen lässt.


    Wer 2015 auf die Färöer fährt oder 2016 nach Indonesien weiß ganz genau, wie die klimatischen Daten sind. Dennoch werden zu beiden Sonnenfinsternissen einige tausend Europäer, Amerikaner und Japaner reisen. Bei Naturbeobachtungen gibt es keine Erfolgsgarantie - sicher ist nur, dass derjenige, der nicht hinfährt, gar nichts sehen wird. So hat es sinngemäß Max Waldmeier (Schweizer Sonnenforscher) mal ausgedrückt.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    bei den drei Satelliten wird es sich um das Noss-Triplett gehandelt haben (amerikanische Aufklärungssatelliten). Das fast unbewegliche Aufleuchten im Perseus war mit Sicherheit ein flarender Satellit auf einer recht hohen Umlaufbahn, z.B. ein taumelnder Iridium.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    ich verstehe das Jammern nicht. Es gibt doch die Färöer als Alternative - und da habt Ihr wirklich gute chancen auf Polarlichter, das sie nur auf 62°N liegen und es dementsprechend um den 20. März nachts noch für einige Stunden ganz dunkel wird.
    Wo es mit den Hotelkapazitäten knapp ist, wird man immer wieder auf von dem oben genannten amerikanischen Veranstalter langfristig mit viel Kohle reservierte Hotels treffen. Aber selbst wenn der nicht aufkreuzt - 10 Monate vorher zu hoffen, noch eines der insgesamt vielleicht 1500 Betten auf den Färöern und Svalbard zu bekommen, ist schon reichlich optimistisch. Und die Preise gehen da, wo eine Totale SoFi stattfindet, nicht immer, aber oft bis meistens im Vorfeld deutlich nach oben.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    (==>)Andreas: bitte auf gar keinen Fall die Diagramme von OSWIN hier einbinden - lies mal bitte deren Nutzungsbedingungen durch. Es reicht ja auch, einen Link zu setzen.


    (==>)"Kreislauf": Die visuell erfassbaren NLCs stehen in der oberen Mesosphäre, direkt unter der Mesopause, in der sie sich bilden. Die Höhe beträgt stets 82 - 83 km.


    Es gab am Morgen des 27.06.14 jede Menge weitere Sichtungen, die unter http://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=2&t=54868 zu finden sind. Es wäre schön, wenn Ihr Eure Beobachtungen auch dort postet.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    heute vor 10 Jahren fand in Mitteleuropa eine Totale Mondfinsternis statt. Es war bereits die dritte in einer Tetrade, wobei alle 4 MoFis in ihrer totalen Phase bei uns sichtbar waren. Doch anders als bei den beiden Finsternissen des Jahres 2003 spielte das Wetter am 04.05.2004 in den meisten Teilen des deutschsprachigen Raums nicht mit. Hier in Bonn war der Himmel ebenfalls bewölkt, doch nur wenige Kilometer südöstlich konnten wir die MoFi wunderbar unter äußerst angenehmen Umständen beobachten. Hier ist mein Bericht unter dem Titel "MoFi de Luxe": http://mondfinsternis.info/mofi2004t1/04052004.htm .


    Wer von Euch war denn an jenem Maiabend ebenfalls erfolgreich?


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    die Sonnenfinsternis am kommenden Dienstag (29.04.2014) findet zwischen etwa 6 und 10 Uhr MESZ statt. Gegen 06:15 MESZ erreicht der Mondschatten das antarktische Festland; ab diesem Zeitpunkt und bis etwa 9:15 kann man mit SoFi-Bildern der Webcams der australischen Forschungsstationen rechnen. Diese haben in der Vergangenheit bereits mehrfach während einer SoFi die Cams entsprechend ausgerichtet. Gegen 07:15 MESZ geht es dann in Australien los, zunächst im Westen des Kontinents. Etwa 3 Stunden später verlässt der Halbschatten des Mondes die Erde im australischen Outback. Auf dem 5. Kontinent sind Webcastings geplant, sodass hier bei klarem Himmel auf jeden Fall mit Bildern zu rechnen ist. Allerdings wir der Verfinsterungsgrad geringer sein als über den Antarktis-Stationen.
    Eine Übersicht der geplanten Webcastings und Liveberichte sowie der Antarktis-Webcams findet Ihr unter http://www.sonnenfinsternis.org/sofi2014a/index.htm#web . Zusätzliche Links werden ggf. kurzfristig noch ergänzt.


    Nach derzeitigem Stand wird niemand die ringförmige Phase der Sonnenfinsternis sehen, weil sie in einem insbesondere um diese Jahreszeit unzugänglichen Gebiet der Antarktis stattfindet - nur die Sonnenbeobachtungs-Satelliten Proba 2 und Hinode haben nach aktuellen Berechnungen eine Chance.


    Alle Infos zur SoFi gibt es unter http://sonnenfinsternis.org/sofi2014a/index.htm


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    vor 10 Jahren, von Mitte März bis Anfang April 2004, konnte man alle 5 klassischen Planeten in einer lang gezogenen Kette gemeinsam am Abendhimmel beobachten. Diese war zwar weiter auseinander gezogen als im Mai 2002 ( http://himmelsereignisse.info/2002/5planetenbericht.htm ), aber dennoch sehr eindrucksvoll, zumal der zunehmende Mond an der Planetenreihe vorbei lief. Seitdem hat es eine solche Konstellation nicht mehr gegeben, weil Jupiter und Saturn zu weit entfernt am Himmel standen und auch in den kommenden Jahren noch stehen werden. Da natürlich auch Mars am Ende einer Sichtbarkeitsperiode stehen und Venus sowie Merkur zugleich eine Abendsichtbarkeit zeigen müssen, dürfte ein solcher Anblick außerordentlich selten sein. Wann es das nächste Mal - "zur Not" auch am Morgenhimmel - funktioniert, vermag ich nicht zu sagen; vermutlich in den Jahren um die nächste Große Konjunktion, die Ende 2020 eintritt.


    Wie dem auch sei, vor 10 Jahren galt die Aufmerksamkeit der amateurastronomischen Szene diesem reizvollen Naturschauspiel, welches <i>Wolfgang Dzieran</i> in einer Fotoserie dokumentiert hat: http://www.dzieran.de/pleja/index.html .
    Von mit gibt es dazu eine kleine Linkseite ( http://himmelsereignisse.info/2004/5planeten.htm ) sowie ein Art Beobachtungstagebuch ( http://himmelsereignisse.info/astrofruehling/start.htm ), welches bis zum Venustransit am 08.06.2004 fortgeführt wurde und u.a. auch die Kometen Bradfield (C/2004 F4) und NEAT (C/2001 Q2) sowie die Totale MoFi vom 04.05.2004 umfasst.
    Alle 5 Planeten mit bloßem Auge konnte ich vor allem auf Grund der Witterungsverhältnisse nur an 2 Abenden sehen, am
    21.03.2004 ( http://himmelsereignisse.info/astrofruehling/210304.htm ) und am 28.03.2004 ( http://himmelsereignisse.info/astrofruehling/280304.htm ).



    <font size="1">Merkur, Venus und Mars am 28.03.04 um 20.58 MESZ</font id="size1">.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    "Die Periheldistanz ist der Abstand Sonnenmittelpunkt-Komet. Das bedeutet, dass er etwa 2.5 Sonnenradien vom Sonnenmittelpunkt entfernt ist, oder 1.5 SonnenRADIEN von der Oberfläche."


    Soviel ich weiß, wird mit der Periheldistanz der Abstand vom Schwerezentrum des Sonnensystems berechnet, welcher auf Grund der Graviation Jupiters nicht identisch mit dem Mittelpunkt der Sonne ist, aber natürlich innerhalb der Sonne liegt. Keine Ahnung, wie groß der Abstand des Schwerezentrums vom geometrischen Sonnenmittelpunkt ist.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    ich habe gerade auf der wieder einmal aktualisierten Seite der CIOC (http://www.isoncampaign.org/Present) einen interessanten Vergleich gefunden:


    "For those of you who remember C/2011 W3 Lovejoy’s beautiful sungrazing passage in December 2011, Lovejoy had an estimated total magnitude of about mag 10 when it was eight days before perihelion, and went on to reach approximately mag -3 at peak. ISON is now eight days from perihelion and is estimated to be around magnitude 4.5. I’m not going to speculate on what that means for its peak brightness, but note that ISON is about 100 times brighter than Lovejoy was at about the same distance!"


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    zum Begriff "Jahrhundert-Komet" hab ich vorein paar Monaten was geschrieben:
    http://kometeninfo.blogspot.de…/jahrhundert-kometen.html .


    Wörtlich genommen würde man als Jahrhundert-Komet wohl der eindrucksvollsten Schweifstern eines Jahrhunderts bezeichnen, also Objekte wie C/1577 V1 (Brahe), C/1680 V1 (Kirch), C/1743 X1 (Klinkenberg), C/1861 J1 (Tebbutt) und C/1910 A1 (Großer Januarkomet), um nur die letzten 5 Jahrhunderte zu berücksichtigen. Logischerweise kann man eine derartige Einstufung erst nach Ende eines solchen Zeitraums treffen. Selbst wenn Ison noch eindrucksvoller als C/2006 P1 (McNaught) in Erscheinung treten sollte, könnten also erst unsere Nachfahren in 87 Jahren entscheiden, ob er der Jahrhundert-Komet des 21. Jh. war. Unter Jahrhundert-Komet könnte man sich aber auch einen Schweifstern vorstellen, der ganz besonders herausragend ist, also viel eindrucksvoller als ein normaler Großer Komet wie es z.B. C/1969 Y1 (Bennett), C/1975 V1 (West) oder auch C/1995 O1 (Hale-Bopp) waren. Nach dieser Definition, die natürlich reichlich vage ist, hätte es im 19. Jh. mit C/1843 D1 (Tageslichtkomet), C/1861 J1 (Tebbutt) und C/1882 R1 (Großer Septemberkomet) binnen 40 Jahren gleich 3 Jahrhundert-Kometen gegeben, im 20. Jh. gar keinen und im noch jungen 21. Jh. mit C/2006 P1 (McNaught) bereits einen.



    <font size="1">C/1910 A1 (Großer Januarkomet), der "Größte" Schweifstern des 20. Jahrhunderts. Bildnachweis: s.o.</font id="size1">



    Allerdings ist der Begriff weder in dem einen noch in dem anderen Sinne jemals verwendet worden, denn es handelt sich dabei um eine recht neue Kreation der Massenmedien, die wohl erstmals 1973 im Zusammenhang mit Komet Kohoutek (C/1973 E1) auftauchte. Bekanntlich entwickelte sich genannter Schweifstern dann allerdings nicht zu einem sonderlich herausragenden Objekt, ebenso wie der nicht ganz so extrem hochgepuschte, aber noch enttäuschendere Austin (C/1989 X1). Als nächster "Jahrhundert-Komet" wurde C/1995 O1 (Hale-Bopp) in den Medien gehandelt, welcher den hohen Erwartungen durchaus gerecht wurde. Als dann mit C/2006 P1 (McNaught) ein Objekt erschien, das wirklich jedem Superlativ entsprach, schwieg die Presse allerdings weitgehend. Auch Hyakutake (C/1996 B2) blieben zweifelhafte Jubelorgien erspart, obwohl er letztlich eindrucksvoller als Hale-Bopp am Himmel stand. Dafür wird bei Ison intensiver als je zuvor ein "Jahrhundert-Komet" angekündigt.



    <font size="1">Komet Kohoutek (C/1973 E1) , der erste als "Jahrhundert-Komet" hochgejubelte Schweifstern am 11.01.1974.
    Bildnachweis: NASA.</font id="size1">


    Die vorstehende Aufzählung macht deutlich, was einen sogenannten Jahrhundert-Kometen im Mediensinn auszeichnet: Er wird ziemlich lange vor seiner Perihel-Passage entdeckt und verspricht nach Aussagen der Fachwissenschaft sehr hell zu werden. Ohne dass der ominöse Begriff dabei bemüht wurde, hatten daher bereits C/1940 T1 (Cunningham), der ähnlich "floppte" wie Kohoutek, und C/1956 R1 (Arend-Roland), welcher eindrucksvoll auftrat, im Vorfeld eine intensive Medienpropaganda ausgelöst. "Überraschungs-Kometen" wie C/1957 P1 (Mrkos), C/1996 B2 (Hyakutake) und ganz besonders C/1975 V1 (West) führten dagegen pressetechnisch mehr oder weniger ein Schattendasein. Um einen Jahrhundert-Kometen propagandistisch "aufzubauen", benötigen die Medien - und das gilt auch für das Internet - also ausreichend viel Zeit. Die gibt es natürlich in noch weit größerem Ausmaß bei den Erscheinungen von 1P/Halley. Im Jahr 1910 ging der Medienrummel dennoch erst so richtig los, nachdem Wissenschaftler ein zusätzliches Stichwort gegeben hatten: Blausäure im Kometenschweif, durch den die Erde ziehen würde. Als Halley 1986 wiederkehrte, war von vorneherein klar, dass eine bescheidene Vorstellung zu erwarten war. Dafür warf das Thema "Raumsonden zum Kometen" genügend und diesmal seriösen Stoff für Presse und TV ab. Abgesehen von der im Vorfeld bereits unzweifelhaft feststehenden Helligkeitsentwicklung fügt sich Halley nahtlos in die Reihe der Medien-Kometen von Kohoutek, über Hale-Bopp bis Ison ein. In allen 4 Fällen erschienen mehrere bis zahlreiche populärwissenschaftliche Bücher zum Thema. Daneben hatten sie einen starken Einfluss auf die populäre Kultur und riefen nebenbei allerlei Spökenkieker, Esoteriker, Verschwörungstheoretiker und Sektierer auf den Plan. Alle 4 Schweifsterne weckten aber auch bei vielen Menschen das Interesse an der Astronomie. Und alle - Ison wird nach derzeitigem Kenntnisstand wohl keine Ausnahme machen - entsprachen, als sie endlich in Erdnähe gelangt waren, letztlich nicht dem, was man sich nach den beiden eingangs gegebenen "logischen" Definitionen unter einem Jahrhundert-Kometen mit über den halben Himmel reichendem Schweif vorstellt. Und doch waren sie bezüglich ihrer Wirkung auf die breite Öffentlichkeit astronomische Jahrhundert-Ereignisse, allenfalls vergleichbar mit der Totalen Sonnenfinsternis vom 11.08.1999.



    <font size="1">Komet Cunningham (C/1940 R1). Bildnachweis: University of Chicago Photographic Archive, [apf6-02097], Special Collections Research Center, University of Chicago Library. Aufgenommen mit dem 24-Zoll-Reflektor des Yerkes Observatory am 02.12.1940 von George van Biesbroeck.</font id="size1">


    Für die Wissenschaft waren bzw. sind die 4 genannten Schweifsterne mit Sicherheit "Jahrhundert-Kometen". Natürlich wurden auch an anderen, z.T. sehr plötzlich aufgetauchten Kometen wegweisende Erkenntnisse gewonnen. Erinnert sei nur an die Entdeckung der Wasserstoff-Koma bei C/1969 T1 (Tago-Sato-Kosaka), an die Dokumentation der Kernteilungen von C/1975 V1 (West), den Nachweis von Röntgenstrahlung bei C/1996 B2 (Hyakutake), die Entdeckung eines Schweifs aus Eisenatomen bei C/2006 P1 (McNaught) oder die intensive Beobachtung der Sonnenpassage und des Zerfalls von C/2011 W3 (Lovejoy). Doch Kohoutek, Halley, Hale-Bopp und Ison hatten bzw. haben für Astronomen (und da geht es ihnen nicht anders als den Medien) den Vorteil einer langen Vorlaufzeit, welche die weltweite koordinierte Planung von Beobachtungs-Campagnen erlaubt. Entsprechend ist der wissenschaftliche Output in solchen Fällen besonders hoch. Dies gilt auch für D/1993 F2 (Shoemaker-Levy 9), welcher ein Jahr vor seiner Kollision mit dem Jupiter entdeckt worden war. Dieses Objekt war mit bloßem Auge zu keinem Zeitpunkt sichtbar, fand aber doch - und dies war wiederum den Medien zu verdanken - ein großes Interesse in der breiten Öffentlichkeit. Der nächste wissenschaftliche "Jahrhundert-Komet" nach Ison ist übrigens bereits in Sicht. Es handelt sich C/2013 A1 (Siding-Spring), welcher im Oktober 2014 dem Planeten Mars bis auf etwa 130000 km nahe kommen wird. Dann wird sich dank der dort stationierten Raumfahrzeuge vielleicht ein astronomischer Jahrhundert-Traum erfüllen: der direkte Blick auf den Kern eines langperiodischen Kometen, der sich seit Anbeginn des Sonnensystems kaum verändert hat.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan