Beiträge von Ralph_Rogge

    Die Erinnerung ist noch recht frisch: Über gefühlt zwei Stunden stocherte ich mit meinem 60/900 Quelle-Refraktor im Sternenhimmel herum bis ich meinen ersten planetaren Nebel fand. Ich freute mich wie ein Schneekönig, als sich mit jedem Vergrößerungssprung die Form des Nebels von den weiterhin punktförmigen Sternen abhob und gerne schau ich auch heute noch bei ihm vorbei um mich an seinem Anblick erfreue.


    Aber Schluß mit lustig! Es wird Zeit das wir unsere Wohlfühlzone verlassen und uns etwas mehr Herausforderung gönnen. Wir bleiben zwar bei der Objektklasse der planetarischen Nebel, mit EGB 6 wechseln wir aber von klein und hell zu weder klein noch hell. Mit anderen Worten zu groß und dunkel.


    Im Jahre 1984 veröffentlichen Ellis, Grayson und Bond ein Paper in dem sie von der Entdeckung eines ganzen Schwungs planetarischen Nebeln berichteten, die sie auf POSS Platten fanden [Ellis 1984]. Mit dabei: EGB 6 zu Füßen des Leu, nahe Regulus an der Position 09:52:59 +13:44:34,6 und mit einer Ausdehnung von 13 arcmin x 11 arcmin. Ich bitte um Beachtung: arcmin nicht etwa arcsec!




    Genau so sieht EGB 6 in einem kleinem Refraktor aus. Ein bisschen. Annähernd. Fast. Fast nicht. Überhaupt nicht. Ganz und gar nicht. Naja.


    In der Tat gibt es nicht wirklich viele Beobachtungsberichte zu EGB 6. Wer seine Fühler in diese Richtung ausstrecken möchte findet unter anderem hier im [Astrotreff] als auch bei [Cloudy Night] erfolgreiche Sichtungen.



    Auffindkarte von EGB 6, erstellt mit Skysafari 6 Pro.


    Ich wünsche viel Erfolg bei der Beobachtung von EGB 6 und vielleicht kann ja jemand auch den Zentralstern (ein spektroskopischer Doppelstern) beobachten. Mit 16 mag ist das, so denke ich, aber schon eine ordentliche Herausforderung.


    Viele Grüße und viel Spaß, Ralph

    Wir befinden auf einer freien Fläche, oben auf einer kleinen Anhöhe, umgeben von sanften Hügeln über die sich ein dunkler und tiefer Wald legt. Pssst! Leise! Wir sind nahe dem Wohnort des Zwergenschmiedes Alberich. Dieser war es einst, so hörten wir, der einen mächtigen Zauberring aus Rheingold schmiedete: Den Ring der Nibelungen. Und! Wir wissen aus legendären Erzählungen, dass ein Drache diesen Schatz für Alberich bewacht.


    Genau diesen dunkeln und annähernd schwarzen Drache sehen wir nun vor uns, er ist riesig und besitzt einen scheinbar sternenbedeckten Körper. Es wird berichtet, sein Atem sei nicht wirklich fresh, sein langer Schwanz groß und gefährlich. Aber in ihm selbst soll eine glitzernde Spur gelegt sein, die direktement zum Schatz weisen soll. Wir hörten einst einen Barde von einem diamantenen Weg singen, ausgehend von Tehta DrA nach Norrthän.



    Und so wird das gar üble Getier uns nicht daran hindern den legen-es-kommt-gleich-dären Ring der Nibelungen (Ferroro 27) im Drachen an Position 15:58:00 +62°32' zu suchen. Und zu finden! Das magische Objekt wird von 6 Sternen zwischen 11.9 mag and 15.0 mag geformt. Deswegen und weil er nur eine geringe Ausdehnung von 1,4′ × 0,6′ hat müssen wir aber schon genau hinschauen um ihn zu entdecken. Gut das wir die dicke Röhre dabei haben, das wird es uns einfacher machen!



    So lasset uns nicht verzagen und hingehen dieses Abenteuer zu wagen!


    Grüße, Ralph


    NB: Die Beschreibung des Objekts vom Entdecker findet sich hier zusammen mit weiteren interessanten Asterismen.

    Servus Ralf und Gerd,


    den Flare habe ich radioastronomisch erwischt und konnte ihn als als ordentliches SID Signal nachweisen. Es dauerte immerhin ca 1 Stunde bis, im Rahmen meiner messtechnischen Möglichkeiten, wieder atmosphärische Ruhe einkehrte. Coole Sache zu dem Signal ein Video zu haben - gefällt mir ;).




    Viele Grüße, Ralph

    Hallo Ralph,
    Extrem detaillierte Aufnahme!

    Mit welchem Equipment wurde sie gemacht (Optik, Montierung, Kamera?) Welcher Standort erlaubt ein so gutes Sseing?

    Ich habe die Bilder lediglich bearbeitet und sie nicht selber aufgenommen. Der Besitzer der Optik möchte nicht das Details seines Equipments veröffentlicht werden - immerhin kann ich sagen, dass es sich bei dem Teleskop um ein 20"er handelt.


    Grüße, Ralph


    NGC 3576, 20x Ha SII OIII jeweils 10 Minuten, aufgenommen mit einem 20" Teleskop, die Daten wurden von iTeleskop zur Verfügung gestellt (keine weiteren Metadaten).


    Grüße Ralph

    Sehr schön Jörg,


    ein gelungenes Bild.


    Der Helligkeitsunterschied zw Sirius A+B ist in U ca 1,1 mag geringer als in V. Gute Erfahrungen habe ich deswegen mit einem U Filter und manueller EInzelbildauswahl gemacht (also nicht stacken).


    Grüße Ralph

    Hallo Stefan,


    die Bilder wurden in Siding Spring Australien aufgenommen. Ausserhalb der Feuersaison (sic!) sind die Bedingungen dort tendenziell eher sehr gut und mit dem 20" Eimer kommt schon ordentlich Licht rein.


    Grüße Ralph

    Danke euch beiden für die netten Worte.


    Eigentlich wollte ich den Kometen von den Sternen trennen, diese dann jeweils unabhängig von einander bearbeiten und am Ende wieder zusammenfügen. Der Trennungsschritt hat aber nicht ordentlich geklappt und so bin ich mit Hausmitteln an die Sache ran. Die Sterne sind so halt etwas länglich und farbig geworden.


    Grüsslis Ralph

    C/2021 A1 (Leonard) vom 3.1.2022

    RGB jeweils pro Kanal 3x 2 Minuten aufgenommen mit einem 20 Zöller. Die kalibrierten RGB Bilder wurden von iTelescope zur Verfügung gestellt, leider gab es nicht mehr Metadaten dazu.


    Die Bildverarbeitung des Kometen fand ich ziemlich trickreich und unzufriedenstellend (ich habe es mir einfacher vorgestellt ^^). Den Standardworkflow für Kometen hab ich einfach nicht ordentlich zum Laufen gebracht.


    Aber: Beim nächsten Kometen wird alles besser (und einfacher, ...., und überhaupt) :).



    Ralph

    Die Sonne ist aktiver als auch schon ;) Am 26.10. und 28.10. konnte ich je zwei größere SIDs vermerken (plus ein bisschen Kleinkram). Viel kam im August allerdings nicht zusammen aber immerhin - (etwas) mehr als nichts.


    Hier einmal der Signalverlauf am 28.10:



    Grüße Ralph

    Vielen Dank für die Zusammenfassung des OdM Rene - auch wenn sie eher ein Abgesang ist ;(.


    Ich persönlich finde die OdMs, die Beobachtungsberichte und Zeichnungen(!) sehr interessant und unterhaltsam. Hier finden sich, an einem Ort, erfahrene und nichts so erfahrene Sterngucker mit ihren kleinen 3-4" Refraktoren und 25" Lichteimern zusammen um über ihre Beobachtungen zu einem Objekt zu berichten. Das ist schon eine coole Sache, das!


    Für mich kann ich sagen, dass es mir durchaus Laune macht mich mit einem Objekt etwas tiefer zu beschäftigen (und zB den Burnham mal wieder aufzuschlagen 8) ) und die gefunden Informationen zusammenzufassen und ich denke auch, dass nicht notwendigerweise exotische und notorisch schwierige Objekte vorgestellt werden müssen.


    Wer also seine Wohlfühlzone verlassen möchte :evil1: und sich am OdM beteiligen möchte: Immerzu!


    Grüße Ralph

    Bewerte die Kriterien (und/oder denke dir weitere aus), zB 0=völlig unwichtig bis 9 total wichtig:


    - Visuelles Beobachten

    - Größe des Bildfeld

    - Randschärfe

    - Transmission

    - Augenabstand

    - Space-Walk Effekt

    - Homofokalität innerhalb einer Okularserie

    - Homofokalität zwischen Okularserien

    - Häufige Nutzung

    - Maße

    - Masse

    - Ist leicht transportierbar

    - Nutzbarkeit für viele verschiedene Objektklassen

    - Verarbeitungsqualität

    - Reparaturmöglichkeiten

    - Hat eine Augenmuschel

    - Möglichkeit für den Astigmatismusausgleich

    - Wiederverkaufswert nach X Jahren

    - Preis

    - Volatilität des Preises

    - Zins für alternative Investition über X Jahre

    - Coolness Faktor

    - ….


    Packe die Punkte in eine lustige und geeignete Metrik und voilà hast du deine Antwort auf die Frage ob X überteuert ist. ;)


    Ich will damit sagen: Die Kriterien sind beliebig vielfältig, ihre Bewertung individuell und die lustige Metrik beliebig willkürlich. Letztendlich muss die Antwort auf die Frage “Ist XYZ überteuert?” folglich lauten: “Das kommt darauf an!” :P


    Grüße Ralph