Hallo Gert,
Statt Beugungsscheibchen sage ich lieber Seeingscheibchen. Die Lichtverteilung bei langen Belichtungen > 1sec ist auf der Erde (nicht beim Hubble) durch die 2-3arcsec Seeing limitiert.
Es gilt selbstverständlich das Prinzip vom schwächsten Glied in der Kette.
Sobald das FWHM größer als das BS ist verwendet man natürlich das aber das ist natürlich nicht prinzipiell so.
Man benötigt hier auch keine Computerberechnungen, die Zusammenhänge sind derart simpel das man das sogar im Kopf rechnen kann.
Durchmesser des BS in Bogensekunden = 276/ Öffnung Teleskop in mm.
Für 100mm Öffnung hat das BS also 2,76“ Durchmesser.
Auch in DE kann das FWHM für Langzeitbelichtungen durchaus auch mal deutlich kleiner als 2,76“ sein.
Und in diesen Fällen ist das Beugungsscheibchen der 100mm Optik größer und damit ist hier dann dieses als Bezug zu nehmen.
Ich hab dazu mal eine kleine Tabelle gemacht.
Lustige Beobachtung am Rande. Alle Scopes mit gleicher N-Zahl haben das gleiche lineare Beugungsscheibchen. Ich find das cool, dass mein Skywatcher F4 (fast) das gleiche lineare Beugungsscheibchen hat wie der Mt Palomar Spiegel. (der hat F3.3)
Auch für diese Erkenntnis bedarf es keiner Computerberechnung und Tabelle.
Es genügt vollkommen, wenn man die Formel für die Größe des BS im Längenmaß kennt und die ist wirklich sehr simpel.
Durchmesser BS im Längenmaß = 2,44 x Lambda x F
Lambda……………. Wellenlänge
F ……………………Öffnungszahl
Du bezeichnest die Öffnungszahl mit N so wie es in DE früher üblich war.
International wird aber ein großes F verwendet.
Die Öffnungszahl F ist nicht zu verwechseln mit dem Kehrwert dem Öffnungsverhältnis /f
Für F4 und 550nm Wellenlänge hat das BS also einen Durchmesser von
2,44 x 0,55ym x4 = 5,368ym
Die 2,684ym die du in der Tabelle angibst sind der Radius (5,386/2 = 2,684) und nicht der Durchmesser!!!
Schon beim 10zoll F4 und typischem Pixel 3.76um ist das Seeingscheibchen (9.7um) ca. 3.6x so groß wie wie die Airydisk (2.7um). Das sagt auch, dass die Optik bei Photo-Scopes im Vergleich zu high-power visuell Beiobachtung grottenschlecht sein kann.
Das BS bzw. die Airydisk ist bei F4 ja 5,4ym im Durchmesser groß.
Ein FWHM von 2“ wäre im Längenmaß für 1016mm Brennweite
tan 0,00056° x 1016mm = 0,00985mm = 9,85ym im Durchmesser.
Es wäre also „nur“ 9,85/5,4 = 1,8-mal so groß wie das BS.
Noch einfacher ist es aber hier im Winkelmaß zu arbeiten.
Durchmesser BS für 254mm Öffnung = 276/254 = 1,087“
Verhältnis BS zu FWHM = 2“/1,087" = 1,84.
Die kleine Diskrepanz ist der Rundung geschuldet.
Die Anpassung der Pixelgröße (Samplingtheorem) geht dagegen mit der Brennweite. Jedes Scope mit 1000mm Brennweite gibt bei 3.76um Pixeln in etwa gutes Sampling.
1000mm Brennweite und 3,76ym Pixel ergeben einen Winkel von
arctan (0,00376mm/1000mm) = 0,77“ also einen Abbildungsmaßstab von 0,77“/Pixel.
Das FWHM muss also mit 1,54“ schon recht gut sein.
Aber du hast recht, es ist ein recht guter Abbildungsmaßstab/Pixel um hier in DE das für Langzeitbelichtungen Seeing limitiert maximal mögliche auszureizen.
Grüße Gerd