Hallo Immo
Das Bild ist ja genial, ich wundere mich nur über die Blasen im Galaxienkörper, die ich gar nicht so kenne. Sind das Artefakte der Bildbearbeitung?
Gruß, Rainer
Hallo Immo
Das Bild ist ja genial, ich wundere mich nur über die Blasen im Galaxienkörper, die ich gar nicht so kenne. Sind das Artefakte der Bildbearbeitung?
Gruß, Rainer
Hallo
Hier mal ein etwas ausgefallenes Thema. Jeder weiß, dass die Wolkenstrukturen der Venus nur im UV Licht gut erkennbar sind. Deswegen hat man visuell auch (Anscheinend)keine Chance sie zu sehen. Ich habe mir selbst schon mit Violettfilter die Augen verrenkt und nichts gesehen.
Nun erzählte mit neulich ein Bekannter, dass er UV sehen kann!!! Wie kann das sein? Ganz einfach, er hat wegen grauem Star mal eine neue Augenlinse verpasst bekommen. Und die lässt UV-Licht durch. Dass die Netzhaut an sich UV-empfindlich ist, ist bekannt.
Also habe ich ihn mal zu einer Venusbeobachtung eingeladen. Leider war das Seeing ziemlich schlecht und er ist auch Neuling in der Planetenbeobachtung. Anscheinend hat er etwas mahr Kontraste auf der Venus gesehen (mit Violettfilter) als ich, das Ergebnis war aber nicht richtig festzuhalten.
Ist hier jemand, der ebenfalls neue Augenlinsen hat und der eigene Erfahrungen gemacht hat? Oder kennt jemand andere Berichte zu diesem Thema.
Gruß, Rainer
Hallo Heinz
Dein Bericht hat mich an den Sternenhimmel in der algerischen Sahara erinnert, den ich vor 24 Jahren erleben konnte. Danach habe ich zwei Jahre kein Teleskop in Deutschland angerührt.
Die Erinnerung daran ist eindrucksvoller als die Erinnerung an den Sternenhimmel in Namibia, den ich auch schon zwei mal erlebt habe.
Die Wintermilchstraße schwebte über dem Horizont - das Schiff Argo segelte komplett und gut als Bild erkennbar und wurde unvermittelt durch einen Horizont abgeschnitten, der sich eigentlich nur durch das Abschneiden der Sterne bemerkbar machte.
Als dann der Hamatan (Wüstenwind der die Luft mit feinstem Staub sättigte) aufkam, war es allerdings vorbei mit der Pracht.
Nach Deinen Zeichnungen waren auch Deine Teleskoperlebnisse gigantisch.
Gruß, Rainer
Hallo Uwe
Ja, im Internet bin ich nicht so kommunikativ, das läuft eher sporadisch. Zu NGC 2392 kenne ich noch jemanden, der Details in den hellen Außenkanten sieht. Aber der ist auch nicht so internetkommunikativ. (Ja, ja, man glaubt es kaum, es gibt noch andere...)
Ich habe mich auch schon gefragt, woran diese Unterschiede in der Wahrnehmung liegen. Anderen Chip vom lieben Gott eingepflanzt bekommen? Keine Ahnung. Ich habe jedenfalls exzessiv geübt, die ganz feinen Nuancen herauszuarbeiten und viele, viele Beobachtungen geben mir recht, die im Nachhinein mit Fotos verglichen doch interessante Ähnlichkeiten zeigten. Von einigen PN gab es ja nicht mal Fotos, die hat erst Bernd Gahrken nach meinen Beobachtungen gemacht. Man darf sich aber auf keinen Fall beim Beobachten an Fotodetails orientieren. Du sagst es ja selber: NII und Ha Details sieht man visuell viel weniger deutlich, als auf Fotos. (Das sie nicht unmöglich sind, zeigen etliche Beobachtungen vieler Beobachter von sehr schwachen Gasnebeln ohne OIII-Anteil, die eigentlich auch nur in Ha strahlen sollten.)
Generell finde ich Euer PN Projekt jedenfalls sehr erfreulich, nur wenige Beobachter sind so konsequent und systematisch.
Gruß, Rainer
Die beiden Minkowskis fehlen bei mir auch noch in der Sammlung. NGC 2392 kommt ein bisschen enttäuschend für einen 40cm Spiegel. Versucht doch mal auch in den hellen Außenbögen noch die Details, die zweifellos vorhanden sind, zu sehen.
Ich habe immer Probleme mit diesen nachtschwarzen Zeichnungen. Selbst wenn ich meinen Bildschirm auf max. stelle, muss ich fast noch indirektes Sehen anwenden, um etwas auf den Zeichnungen zu erkennen. Und gerade bei einem solch hellen Objekt wie NGC 2392 ist die Wiedergabe damit auch nicht adäquat.
Gruß, Rainer
Hallo alle miteinander
Zum Thema Beobachtungserfahrung in Bezug auf die Frage: Wer sieht was?, ist es gut zu wissen, wie visuelle Wahrnehmung überhaupt funktioniert.
Wir sehen nämlich nicht so, wie ein CCD, dass einfallende Photonen die Netzhaut reizen, das Signal zum Hirn weiter geleitet wird und dort zu einem Bild gemacht wird.
Der Sehvorgang ist ein AKTIVER Prozess.
Dies bedeutet, vom Hirn über den Sehnerv werden Signale gesendet. Werden diese Signale durch einen Lichtreiz von außen, durch das Auge bestätigt, wird das Signal ab einem gewissen Pegel vom Hirn als Bild wahrgenommen.
Das heißt, wir sehen, was wir erwarten zu sehen. Dies erklärt, warum die Pioniere des Deep Sky wie Lord Rosse, praktisch nichts mit ihren Riesenteleskopen gesehen haben. Es ist nicht nur der schlechte Spiegel, sondern das fehlende Vorwissen.
Diesen Effekt trifft man übrigens auch im täglichen Leben immer wieder an. Ein Fachmann wird bei egal welchen Thema mehr sehen und erkennen als ein Laie.
Man kann sogar noch weiter gehen. Leute die sich sehr intensiv auf eine Religion einlassen haben mystische Erlebnisse - auch visueller Art, die ein Außenstehender nie haben wird.
Gerade in Bereichen, die an die Grenzen der Wahrnehmung gehen, ist es gar nicht so einfach Realität von Fiktion zu unterscheiden. Dies macht dann auch die Beobachtungserfahrung aus!
Wir könnten nun noch über die Begriffe Realität und Fiktion an sich reden, aber das würde hier wohl ein bischen weit führen.
Gruß, Rainer
Hallo Rüdiger
Ich finde es mutig, dass Du auch Dir auch bei mäßigen Himmelsbedingungen Deine Röhre packst und Deeep Sky beobachtest. Bei Deinem Himmel würden viele das Teleskop stehen lassen und lieber ins Bett gehen.
Zwei Worte zu den Objekten. Die Spiralarme von M51 sind mit kleiner Öffnung bei so einem Himmel nicht drin, aber Dein Teleskop ist ja beweglich und unter einem schönen Alpenhimmel sieht die Sache dann natürlich besser aus... .
Zum Kugelhaufen: Versuch unbedingt hohe Vergrößerungen, wenn der Himmel schlapp ist, dann könntest Du doch Erfolg haben.
Gruß, Rainer
Hallo Jürg
Indirektes Sehen hat nach meiner Erfahrung viel mit Entspannung zu tun. Wenn man ein schwaches Objekt sehen will, das mit direktem Hinsehen nicht erkennbar ist, ist es erstmal wichtig anhand einer Karte genau den Ort auszumachen, wo es denn sein sollte. Dann lässt man den Blick ganz entspannt durch das Blickfeld, um den Zielort wandern. Sehr hilfreich sind schwache Sterne in der nahen Umgebung, die man fixieren kann. Wenn das Objekt nun sozusagen aus dem Augenwinkel auftaucht, hat man alles richtig gemacht. Wenn nicht, kann es sein, dass es einfach zu schwach ist oder man die Position nicht richtig festgelegt hat. Man sollte auf jeden Fall probieren in welcher Richtung (nahe am Objekt vorbei) man es am Besten sieht. Das scheint individuell verschieden zu sein.
Gruß, Rainer
Hallo Nico
Campbell's Hydrogen Star ist, wie jeder, der ihn als PN beobachtet sofort sehen kann, etwas sehr ungewöhnlich. Soweit ich weiß, hat sich die Fachwelt da noch nicht endgültig festgelegt, die Tendenz geht zu einem sehr jungen PN. Die Temperatur des Zentralsternes, die etwa bei 25.000K liegen soll ist gerade hoch genug, um zu beginnen den Nebel anzuregen. Deswegen gibt es auch keine [OIII]-Emission, dafür brauch es höhere Temperaturen. Aber versuch mal den PN mit Hb-Filter zu blinken. Der Effekt ist schwach aber erkennbar.
Das Objekt ist eines der schönsten, die es am Himmel gibt, wenn... ja, wenn man eine richtig große Schüssel hat. Im 112cm Melle Teleskop bei 320x konnten Peter Riepe und ich einen leuchtend roten Ring um den ZS sehen. Das war ein verblüffender Anblick!
Im 14,5" Newton ist bei ruhiger Luft der Ring (740x) zu sehen, nicht aber die Farbe. Frank Richardsen hat die Farbe im 20" gesehen.
Lustig ist es auch mal einen Orangefilter an dem Objekt auszuprobieren. Während alles andere nachtschwarz wird, bleibt Campbell's Star sichtbar.
Gruß, Rainer