Ich habe mit einem gebrauchten 10'' LX200 vom Meade aus dem Jahr 1999 angefangen. Gekauft in 2020 für 900,- in super Erhaltungszustand. Manches aus dem verlinkten Artikel zum LX10 kann ich nachvollziehen. Auch ich hatte mit viel Tau zu kämpfen (bin aber nie auf die Idee gekommen, die empfindliche Schmidt-Platte abzuwischen...) Eine Taukappe war bei mir dabei, aber die hilft auch nicht immer.
Für Planeten, Mond Sonne und hellere Sternhaufen ist das LX200 mit der langen Brennweite toll. Ok M31 sieht man nicht im Gesamten... das kann man. mit keinem mir bekannten Teleskop ... no way... wer so etwas will, sollte sich einen Großfeldstecher kaufen. Das Argument "M31 nicht zu überblicken" ist daher völliger Quatsch.
Ich habe mir dann einen gebrauchten Reducer gekauft. Damit wurde das Gesichtsfeld schon fast doppelt so groß.... Ich habe ihn fast immer drauf.
Mein LX200 ist auf der originalen Gabelmontierung und da wackelt wenig. Es zu deforken habe ich bislang nicht auf der Liste... denn dann müßte eine wirklich monströse Montierung ab AZ-EQ6 her, die will ich nicht schleppen...
Ich habe mir sehr schnell einen ORION 10'' Dobson gekauft mit Push-To. Welches Teleskop bei den gängigen Objekten besser ist... Geschmackssache. Der Dobson ist leichter und besser bei Kometen oder Galaxien... das LX200 ist viel besser bei Planeten und Sternhaufen (egal ob Offen oder Kugel).
Das Meade hat für Anfänger auch klare Vorteile: Man schaut hinten rein. Der Okulareinblick schwenkt nur sehr wenig und für Menschen mit reduzierter Beweglichkeit ist das ein Genuss. Wenn ich an meinem 102/1000er Refraktor auf der AZ-EQ5 in den Zenit schaue, sitze ich auf einem auf 30 cm Höhe abgesenkten Berlebach-Beobachtungsstuhl fast auf dem Boden... nach Objektwechsel in Horizontnähe muss ich umbauen, denn jetzt ist der Einblick in 1,60 Höhe und ich sitze dann wie auf einem Barhocker. Bei jedem Objekt rauf und runter .... aufwändig. Manch einer ist irre geworden wegen eines Newtons auf parallaktischer Montierung und dem permanent sich krass ändernden Okulareinblick.
Man sollte auch nicht unterschätzen, dass das Meade über jede Balkonbrüstung oder Hecke schauen kann. Manch ein Einsteiger ist daran verzweifelt, dass sein neuer Dobson Objekte in Horizontnähe nicht erfasst, weil die Brüstung oder der Grundstückszaun zu hoch ist. Das Rohr des Dobson ist dann ja teilweise nur noch 60 oder cm über dem Boden...
Der häufig hier zu findende Rat ist goldrichtig: Vor dem Kauf eines Teleskops sollte man die verschiedenen Typen mal ausprobieren. Und zwar live... Manch einer hat sich richtig erschreckt als er live sah, wie groß und schwer ein 12''er Dobson mit Volltubus ist und das man bei so einem Monster den Tubus fast nicht alleine ins Auto heben kann oder durch Treppenhaus tragen ohne Helfer. Schaut auch mal auf die Gewichtsangaben.... da stehen 50 oder 60 kg für das Teleskop. Das muss man sich mal vergegenwärtigen und in Relation zu einem gleich großen TAURUS-Dobson setzen, der nur 25 kg wiegt..
Viele Grüße
Guido