Hallo Jan, Jürgen,
vielen Dank für Eure Antworten! Der Spiegel ist nur im unteren Bereich, also dort, wo der Durchmesser am kleinsten ist, mit der Justageplatte (die die Gewinde für die Justageschrauben enthält) verklebt, und zwar anscheinend vollflächig. Ich habe hier ein Bild davon:
Jürgen, es scheint sich tatsächlich eher um etwas Silikonartiges zu handeln. Trotzdem bin ich inzwischen misstrauisch, da defokussierte Sterne im ganzen Justageprozess in einer Richtung immer einen hellen Fleck zeigen (wie von einer zu fest angezogenen Spiegelklammer, die es aber hier ja, wie gesagt, gar nicht gibt). Die Sternscheibchen kann ich natürlich nur am Bildschirm begutachten, während die angeschlossene Kamera Testbilder macht.
Und hier ist schon wieder etwas seltsam (oder ich bin's und bemerke meinen Denkfehler nur nicht?): Wenn ich die im Teleskopeingebaute Einheit aus Spiegel, Justageplatte und angeflanschter Kamera drehe (geht problemlos, weil die abgebildete Einheit aus Justageplatte und Spiegel wiederum an eineräußeren Platte befestigt ist, die mit einer Ringschwalbe ausgestattet ist, die ich dann passen drehen kann), dreht sich der "Fleck" im defokussierten Sternscheibchen mit (keine Sorge übrigens, ich habe die Lage der optischen Komponenten zueinander vorher markiert). Dürfte das nicht eigentlich gar nicht passieren, weil ich die Kamera ja jeweils mitdrehe? Oder ist das am Ende ein Hinweis darauf, dass die Verspannung irgendeinen anderen Grund hat? Hmm...
Verspannungen kann ich übrigens ganz leicht in extremem Maße induzieren, indem ich die drei Justageschrauben, die ja in die Justageplatte, in die der Spiegel eingeklebt ist, möglichst weit heraus drehe, also so, dass sie gerade eben greifen. Dann ist das defokussierte Sternscheibchen ein einziges (alb-)traumhaftes, riesiges Dreieck, also quasi der Monster-Prototyp einer an drei Stellen verspannten Optik. Ziehe ich die Justageschrauben jeweils nur ein wenig an, so verschwindet diese Form sehr schnell (wohl bis auf den kleinen Rest, nämlich diesen einen Fleck, den ich oben beschrieben habe). Ich kann dabei ausschließen, dass die Justageschrauben in irgendeiner Stellung den Spiegel berühren. Jegliche Interaktion mit dem Spiegel selbst kann also eigentlich nur über eine Verformung der Justageplatte herbeigeführt werden - oder...? Weiterhin kann ich ausschließen, dass der Spiegel im Tubus bei der Justage in einer Position irgendwo anstößt.
Es gäbe in meinen Augen prinzipiell sonst noch die Möglichkeit, dass Haupt- und Sekundärspiegel nicht in der richtigen Position zueinander stehen. Ich hatte die FFC aus erster Hand gekauft, vielleicht hatte der Vorbesitzer die Spiegel ja gegeneinander verdreht? Könnte das vielleicht auch zu dem beschriebenen Bild des defokussierten Sterns führen? Ich habe leider kein Foto von dem Beugungsscheibchen...
Viele Grüße,
Arndt
P.S.: Falls ich mich wirklich dazu entschließe, die Spiegelverklebung zu lösen (von der ich, wie gesagt, annehme, dass es irgendetwas Silikonartiges ist) - wie gehe ich da denn am besten vor? Habt Ihr Tipps für mich?