Hallo,
kann mir bitte jemand erklären warum man den Farbfehler von Refraktoren nicht einfach mit Barlowlinsen reduzieren kann?
Wenn wir jetzt als Beispiel nur ein einfaches Objektiv mit nur einer Linse (also noch keinen Achromaten) heranziehen, werden kleinere Wellenlängen stärker gebrochen als größere.
Längere Wellenlängen werden also erst weiter hinten gebündelt als kürzere. Wenn man jetzt aber eine einfache Zerstreuungslinse, die aus dem selben Material wie das Objektiv besteht, vor dem Okular anbringt, werden auch da wieder die kleineren Wellenlängen stärker gebrochen als die größeren.
Die Brennweite der kürzeren Wellenlängen wird also stärker verlängert als die der längeren.
Dadurch sollte sich der Farbfehler verringern oder?
Das Selbe sollte auch mit Achromatischen Refraktoren durchführbar sein.
Sinn dabei ist ein ganz einfacher: Man könnte somit einen Refraktor mit einem f/5 Objektiv, als einen f/15 Refraktor nutzen, der dann auch die Abbildungsleistung eines Refraktor mit einem f/15 Objektiv hat.
Man könnte also einen kleinen und günstigen Richfield-Refraktor auch für Planeten nützen.
Natürlich müsste die Barlow auf das Objektiv angepasst sein (sowohl das Material, als auch der Verlängerungsfaktor), aber wenn man bei jedem Tele die Barlow schon beilegt, sollte der Preis kein Problem sein.
Was ist also der Grund warum es sowas nicht gibt bzw. warum funktioniert das nicht so, wie ich es mir vorstelle?
Gruß Thomas
Edit: Eine weitere Idee fällt mir gerade ein. Der Farbfehler macht sich ja bei geringen Vergrößerungen, also bei Okularen mit großer Brennweite fast nicht bemerkbar. Könnte man nicht einfach bei einem kurzen FH (sagen wir f/5) immer nur ein Oku mit z.B 30mm Brennweite verwenden und einfach nur immer ein anderes Barlowelement vorne einsetzen? Dadurch sollte der Farbfehler, wenn man die Barlowlinse so konzipiert wie oben beschrieben, immer gleich stark ausfallen, egal bei welcher Vergrößerung.