Hallo liebe Mitleser,
das Problem am C11 war ein Problemchen und ist abgestellt - mit banaler Ursache:
Vorgestern war der erste Tag, an dem ich wieder Zeit für das Gerät und die Fehlersuche bei Tag bzw. auf der Werkbank hatte. Es hat nur 5 Minuten gedauert, im Hellen den Fehler zu erkunden und zu beseitigen.
Zuerst habe ich vorn hineingeschaut, alles sah ok aus. Dann habe ich den HS-Fokussierknopf abgebaut, zumal ich dessen Funktionsweise in Augenschein nehmen wollte. Den Einwand von Dir, J. Schmoll, mit dem evtl. vom Voreigentümer anders kalibrierten Fokussierweg fand ich zunächst am naheliegendsten. Zudem bin ich neugierig gewesen, da noch kein Celestron-SC-Kenner, wie die Fokussiermechanik am HS wirkt.
Das ging schnell und einfach, 1 plus 3 Schräubchen waren zu lösen. Dann habe ich mit Gefühl die Strecke des HS-Verschiebeschlittens vor und zurück „abgefahren“, der Spiegel gleitete, nun ohne Drehknopf, an der innen befindlichen Kulisse wunderbar bis zu einer Endposition des HS, die zu knapp war. Die Nacht-Diagnose zuvor hatte ergeben, dass der HS nicht weit genug den Abstand zum FS verringerte, um den Fokus am OAZ so hinaus zu schieben, dass selbst ein kurzbrennweitiges Okular samt Winkelprisma und z.B. einem Komakorrektor/Reducer eingesetzt werden konnte. Gucken mit Prisma war bei der Pleite in der für mich ersten Nacht mit dem "neuen" Tubus nach dem Kollimieren ja nicht möglich.
Dann sah ich bei genauem Hinsehen und Taschenlampe von vorn, dass eine von 8 kleinen Schrauben, deren Funktion das Halten der vor dem Kollimieren auf der optischen Bank demontierten seitlichen Ultima-Gabel war, recht weit in den Tubus ragte, mithin recht weit hineingedreht war - und zwar von mir höchstpersönlich während einer offenkundigen Unkonzentriertheit (man sollte nicht telefonieren, während man schraubert).
Diese eine Schraube hinderte -ganz knapp und kaum erkennbar- die Scherbe am weiteren Gleiten in die korrekte Endposition. Zum Glück nicht am verspiegelten Teil "bremsend", sonst hätte ein Muschelbruch gedräut, sondern 2 mm dahinter seitlich nahe am „Boden“ des Spiegels. Das war in der Nacht zuvor beim besten Willen nicht zu erkennen gewesen.
Ursache war also nur die wegen Demontage „weggefallene" Materialstärke der robusten Ultima-Gabel, die eine der Halteschrauben nun versehentlich dazu brachte, ein wenig zu weit hinein zu kommen. Ich weiss, hätte man auch des Nachts drauf kommen können. Der schlechte Himmel an jenem Abend vereitelte aber ein wenig mehr Ehrgeiz. Wir hatten nur das Gefühl, es könne mit Schiene oder fehlender Gabel zu tun haben.
Fehler abgestellt, alles zusammengebaut.
Der Verschiebeweg des HS ist nun gefühlt ein Drittel länger als vor der Störung und wieder wie er gehört; Testblick mit Bäumen am Horizont in ca 2 km Entfernung fällt folglich gut aus, das Abbild kann ich mit Prisma und 7 mm Okular scharfstellen mit extrafokaler Reserve. Den Fokussierknopf selbst habe ich in der Grundstellung ein klein wenig mehr auf „Ferne" statt „Nähe" kalibriert, auch das kann man geschwind einstellen, kann ich auch wieder rückgängig machen. Das Abbild der Natur ab ca. 40 m gefällt mir auch schon gut.
Bei allernächster Gelegenheit wird das C11 dann abermals am Stern kollimiert - und dann tut es der Apparat.
Final: Das Gerät konnte nix dafür. Man (ich in dem Fall) muss nur zu seinen mitunter dööflichen [:o)] Fehlern stehen und sich zu helfen wissen :). Das nächste "First Light" kann kommen.
Und Danke für die Tipps!