Beiträge von Astrominimalist

    Was ist denn das für eine Art, einen Thread einfach so zu schließen?
    Sicher, 1-2 Tage kam ziemliches Gemecker, aber ich hätte Jan und auch Winfried gerne noch etwas entgegnet.
    Einige Dinge waren schon substantiell und durchaus argumentativ, auch wenn vom Titelthema leicht abschweifend.


    Und dann dieses pseudo-hippe Englisch, soll "Funfood" doch zu cloudynights wechseln. Es gibt in der Generation um 60 immer noch genug Leute, die keinen Englischunterricht hatten. Soll ich demnächst slowakische Sprüche ablassen?

    Hallo Tom,
    ich kenne euer Vorhaben und finde es toll. (Gerade dich meine ich ausdrücklich nicht - Ich liebe übrigens das E&T 3.0) Mir ging es um die aktiven Einsender von Daten. Da ich die letzten beiden DSL-Versionen gespeichert habe, konnte ich feststellen, wie wenige Leute dazukamen.
    Ich will niemanden in dem Sinne angreifen, dass er nichts in einem Artikel verwertbares schreibt o.ä. Mir ging es um Leute, die zwar immer diejenigen kritisieren, die etwas machen, aber selbst nichts beitragen, um "Missstände" zu verändern. Und wenn der Jan gelangweilt schreibt, dass er M 38 schon kennt, sich aber beklagt, dass bei den OdS kaum Berichte und keine Zeichnungen dabei sind ... warum hat er denn nicht selbst was eingeschickt??

    Da Jan ja besonders hart urteilte, muss ich doch noch einen persönlichen Kommentar loswerden:


    Klar hast du M 31, h&chi und M36-38 schon gesehen. Aber wie groß war denn M 31 freiäugig beim letzten Mal? Unter guten Bedingungen, in der Nächt der Nächte? In der Stadt?
    Und was siehst du bei h&chi im FG? Und beobachtest du manchmal notgedrungen aus der Großstadt?


    Ich finde es inzwischen schon anmaßend, wie hier Dinge mit einem knappen Stichpunkt weggewischt werden.
    Wir sind übrigens fast alle ganz normale Hobbyastronomen, die in ihrer Freizeit Themen suchen, recherchieren, solche Artikel schreiben. Und Termine einhalten müssen.


    Und sich über die "Objekte der Saison" aufzuregen, ohne selbst regelmäßig mitzumachen, na klasse! Ich gehe mit Andreas Schnabel mit, dass die Trennung von Objektvorstellung und Beobachtungsbeschreibungen nicht ganz optimal ist, habe damals auch dagegen protestiert. Leider habe ich es auch schon einige Male verpasst, meine Beobachtungen einzusenden, aber da scheine ich ja nicht der einzige zu sein...
    Grundsätzlich zeigt sich bei den OdS ja ein ganz unangenehmer Trend:
    So viele schreiben, dass sie mehr über visuelle DS-Beobachtung lesen wollen - und dann bringen sie es nicht fertig, mal 5 Zeilen zu tippen, was sie bei NGC 1907 gesehen haben.


    Dieses passive Konsumentenverhalten ist doch genau das, was so viele Initiativen sterben lässt. Ich denke nur an Magellan, Nightsky und andere Amateurzeitschriften. Oder die Deepskyliste - wer schickt denn noch was hin? So viele wollen für wenig oder kein Geld tolle Sachen kriegen, aber selber mal den Hintern in Bewegung setzen... das sieht man auch daran, dass es m.E. immer weniger spannende, neue Projekte gibt, weder in Zeitschiften noch in den Foren.


    Gut finde ich die vielen Vorschläge, was Themenhefte u.a. angeht. Noch besser wäre es, wenn selbst viele Leute das, was sie sich wünschen, erstmal selber auf die Beine stellen, also interessante Projekte, Artikel, Zeichnungen, Fotos.


    In diesem Sinne

    Sorry, ich schreibe zwar eine is-Kolumne, aber verdiene nichts an einer höheren Auflage:


    Soll es im nächsten Themenheft nicht in erster Linie um Okulare gehen?
    Das wäre sehr wohl etwas anderes als Teleskope.


    Übrigens gibt es ständig Umfragen der is-Redaktion, ich glaube nicht, dass man die "türkt".
    Warum auch?
    Um ein den Werbern genehmes Heft rauszubringen? Ich weiß nicht, das klingt sehr nach Verschwörungstheorie.
    Übrigens wurde Jim Morrison mal wieder gesichtet ;)


    Was Andreas` Idee mit den "faint fuzzies" angeht, so finde ich die echt genial.


    Was ich bei der is problematisch finde, ist, dass (fast) nur Hobbyastronomen schreiben.
    Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass ich vom Honorar kaum luxuriös leben kann.
    Jedenfalls fällt der Namibia-Urlaub mit Frau und 4 Kindern diesen Herbst flach.


    Im Ernst:
    Ich schreibe dort, weil ich mal beklagt hatte, dass bestimmte Themen viel zu selten vorkommen.
    Seitdem habe ich eine Kolumne ;)


    Wenn es mehr Leute gäbe, die schreiben, zuverlässig sind, sich auch mal der Kritik der anderen beugen usw. ...
    dann würde das Heft noch viiiieeellll mehr so aussehen, wie die aktiven Beobachter/Fotgrafen/ATMler es wollen.


    Das is-Jahrbuch gab es, aber leider wurde es nach 2 Jahren wieder eingestampft.


    Um ehrlich zu sein:
    Ich selbst würde so eine Zeitschrift nicht machen wollen, seitdem ich erahnen kann, was alles dahintersteckt.
    Denn da könnte ich mein Hobby Astronomie ("Was ist eigentlich dieses 'Beobachten'?") wohl vergessen.


    Dann lieber ein nicht immer perfektes Heft als ein immer nicht erschienenes Nichts.

    Mein herzliches Beileid allen, die ihm nahestanden!


    Ich hatte einmal ein Auge auf ein Teleskop aus Werners Werkstatt, doch letztendlich hat er stattdessen mein Fujinon 16x70 gekauft.
    Wir wollten uns 2007 oder 2008 eigentlich zum HTT treffen, aber mir ging es nicht gut...
    So haben wir etliche Male miteinander telefoniert; was für ein herzlicher und unkomplizierter Gesprächspartner!
    Irgendwie hatte ich dabei den Traum, mir einmal später von ihm ein richtig großes Teleskop bauen zu lassen.
    Na ja, das hätte ich uns beiden gern gegönnt.


    Jetzt isser den Sternen sicherlich bedeutend näher, auch wenn er den meisten von uns mit seinen großen Spiegeln einiges voraus hatte... Machs gut, Werner!

    Im „Teleskoppark Jeßnigk“


    Auch wenn es etwas spät kommt, das HTT hat sich einen weiteren ausführlichen Bericht wahrlich verdient! Und das kann ich nur aus meiner Perpektive...


    Aber was war das für eine „Ochsentour“! Schon Monate vorher wurde mit meinem Vater abgesprochen, wann er Urlaub nehmen könnte, um mit meiner Mutter Micha (6 Jahre) und Svenja (2) ein paar Tage oder eine Woche im Spreewald betreuen zu können. Doch mein Chef halste mir ausgerechnet freitags eine Arbeitszeit bis 15 Uhr auf. Und meine Frau durfte ausgerechnet am HTT-Samstag ihr ehrenamtliches Umweltschutzprojekt vorstellen. Trotzdem!!


    Das hieß: Die ganze Woche über Taschen packen, trotzdem möglichst viel schlafen, am Donnerstag das Auto vollstopfen, so weit es ging. Übrigens: In Tharandt, südwestlich von Dresden, war am Donnerstagabend der Himmel bedeckt. Am Freitagmorgen zerrte ich meine Frau ans Fenster: „Guck dir mal den Himmel an, fällt dir was auf?“ – „Na, is‘ doch HTT.“


    So, dann in Dresden arbeiten bis „Anschlag“, schnell nach Tharandt, das restliche Gepäck (Babyfon, Reiseproviant, Kuscheltiere usw. und ja NIX VERGESSEN!) verstauen, die Kinder ins Auto und ab auf die Autobahn. Und... Stau nach 15 km, noch auf der A4. Der löste sich aber bald auf. Aber, mit Kindern rasen, das geht nicht; es gibt noch wichtigere Dinge als „Astromanie“. So tuckerte ich gegen sechs durch Lübben: Stadtfest, Schritttempo. Kurz vor sieben war ich bei meinen Eltern, etwas Abendbrot essen, Babybett aufbauen, einnorden (ach nee, das war was anderes...), dann rein ins Auto und die B 87 zurück...
    Im Dunkeln kam ich an, sah einfach nur viele Zelte und Teleskope und suchte Autos mit den Kennzeichen DW („Doofe Waldbewohner“, sagte mir mal ein Dresdner, egal, dafür haben wir bei Dippoldiswalde durchschnittlich 6,5 mag Grenzgröße), PIR – unser neuer Landkreis, DD – und erwischte zum Glück meine Leute. Sebastian wies mich mit Rotlicht ein, leider trat ich einmal auf die Bremse... Zum Zeltaufbau zu entnervt, beschloss ich, im Auto zu schlafen. Vorher natürlich noch eine ausführliche Pirsch über das Gelände. „Radeberger“ Volker Neubert lotste mich zu Daniel Restemeier, der mir von Marco Kraußes Krankenhausaufenthalt während des HTT berichtete – was machen wir Sternfreunde bloß so alles mit! Schließlich war ich nicht mehr in der Lage, den Blick durchs Okular genießen zu können, so dass ich nach ein, zwei, drei Himmelsobjekten und Bier ins Auto kroch. Fragt lieber nicht...


    Nachdem der wunderbar klare Himmel der Freitagnacht von mir kaum genutzt werden konnte, weil die zum Gucken erforderlichen Augen immer wieder zufielen, sollte der Samstagabend endlich den erhofften astronomischen Hochgenuss bringen.


    Nun ist das HTT ja ein TELESKOPtreffen, was heißt, dass es in erster Linie um die verschiedenen Optiken geht. Ich bin dann auch über das Gelände gestromert und hier und da „hängengeblieben“.
    So zunächst am Sonnnenteleskop... ja, der 1,07m-Dobson kann auch mit Solarfolie bespannt werden! Obwohl wirklich nichts los war, was Fackeln oder gar Flecken angeht, so beeindruckte mich doch die Granulation unseres Zentralgestirns gewaltig. Newtons sagt man immer nach, dass sie besonders seeinganfällig und etwas kontrastarm seien. Nun, das Bild stand wie eine Eins, da waberte nichts. Des Nachts war mir die Schlange vor dem Gerät meist zu lang, aber ich durfte auf vergangenen Treffen ja schon öfter durchgucken. Lediglich den Omeganebel sah ich mir doch an: der Schwan zeichnete sich deutlich ab, umgeben von einer strukturierten Nebellandschaft. (Ein wenig bereue ich es bis heute, dass ich auf einem WC-Gang kurz vor dem Morgengrauen nicht doch noch auf dem Riesendobson zum Pferdekopfnebel „geflogen“ bin, aber der warme Schlafsack lockte einfach zu sehr – und das Verantwortungsgefühl, am nächsten Tag auch meine Tochter sicher nach Hause bringen zu können.)


    Das nächste Highlight war der ISS-Überflug. Den verfolgte ich in Daniel Restemeiers 16-Zoll-Selbstbau-Dobson, der kurz vorher den 1. Preis beim Selbstbauwettbewerb gewonnen hatte. Klingt toll, nicht wahr? Na ja, bei etwa 100-facher Vergrößerung zuerst in der Hocke, dann langsam aufstehen, in zwei Achsen nachführen... das war hart. Zuletzt hatte ich den Bogen aber raus und konnte die charakteristische Form mit den großen Sonnensegeln deutlich erkennen. Indirekt meine ich auch ein Bullauge und dahinter einen winkenden Astronauten gesehen zu haben...


    Da sich natürlich noch etliche Schaulustige bei Daniel einfanden und den Dobson „blockierten“, probierte ich als „Astrominimalist“ seine Nebelfilter am Nordamerikanebel aus – mit dem bloßen Auge! Schon ohne zeichnete sich östlich von Deneb diese charakteristische Milchstraßenwolke ab, doch im OIII-Filter konnte auch der Nebel selbst gesehen werden.


    Mit der Zeit zog es mich weiter, denn Daniel hatte mir den Tipp gegeben, dass sich sein Sternfreund „Mikrolinux“ immer mehr auf Ferngläser spezialisiert hat und mich aus den Astroforen kennt. Na, das passt doch! Gleichgesinnte zu finden, besonders wenn man nicht dem Öffnungswahn erlegen ist, macht immer wieder besondere Freude. Und die Optik auch: auf einer Giro mit Doppelarm klemmten ein Fujinon 16x70 und ein C6-Katadiopter. Ein ideales Paar! Was sahen wir alles: M71 und Harvard 20, M38 und NGC 1907, M 76 im 10x50 usw.


    Leider verfehlten wir uns am Bierstand, nachdem wir in trauter Einigkeit feststellten, dass wir, was die Bundestagswahl anging, nur wussten, wen wir alles NICHT wählen würden. So packte ich endlich meinen brandneu gebraucht gekauften Newton 114/450 aus, dazu noch während des Justageworkshops frisch justiert durch Uwe Pilz, und guckte mit dem 22er LVW und 3 Grad Sehfeld den leider nicht mehr so ganz klaren Nachthimmel an – lacht nicht, aber ich empfand das ganz deutlich so, um die Grenzgröße trotzdem mit 6,3 mag zu bestimmen.

    Da ich noch nie zum Beobachten in den Alpen, aber immer mal wieder in der Slowakei (weil ich dort 3 Jahre gearbeitet habe) war, steige ich jetzt nicht in die leidige Diskussion um den besten Himmel Mitteleuropas ein, aber am Freitagabend war er schon ganz ordentlich. Wenn ich dann noch das recht trockene deutlich kontinental beeinflusste Klima mit vielen sternklaren Nächten, die in der Umgebung fehlenden Großstädte (am Samstag war Herzberg ganz schön nervig, aber dort feierten sie ihr Stadtfest – wahrscheinlich wegen des 10. HTT...) und die trotzdem gute mobile Erreichbarkeit über die A 13/14 und B 87, die ordentliche Infrastruktur im Dorf und drumherum usw. nehme, dann muss ich aber deutlich sagen, dass ich hier auch „meine“ Sternwarte aufstellen würde, wenn ich denn so was vorhätte.


    Sicher gäbe es noch viel zu schreiben: vom SQM(L)-Vergleich (jedes Gerät zeigte deutlich andere Werte), den tollen Gespräch mit vielen Sternfreunden, dem Blasorchester, den so vielen Blicken auf und durch so tolle Teleskope, den tollen Selbstbauideen (Pipemount!!).
    Ganz kurz: Für mich persönlich ist das HTT Kult!

    Meine herausragende HTT-Beobachtung


    Auch wenn ich weder ein Foto noch eine Zeichnung bieten kann und das Objekt gar nicht so selten beobachtet wurde auf diesem HTT, so bin ich doch ein bisschen stolz:


    Seit einigen Jahren jage ich nämlich die Messierobjekte im 10x50. Bisher sind mir weltweit nur 2 Beobachter bekannt, die das geschafft haben, nämlich Ronald Stoyan (freihändig mit Ausnahme von M 91) sowie Norman Görlitz, den ich auf dem HTT endlich persönlich kennenlernen durfte. Der hat unter Benutzung eines Stativs alle 110 Messiers gesehen. Selbst in Amerika habe ich noch keinen gefunden, der sich dieses Ziel gesteckt hat, aber die beobachten ja liebe mit größeren Geräten – obwohl, wir haben ja den größten ;)


    Genug des Größenwahns. Nachdem ich im Frühling im Virgohaufen „wilderte“, komme ich auf über 100 M-Objekte, lediglich ein paar sehr südliche und einige am Herbsthimmel fehlen mir noch, darunter M 74 und M 76.
    Nachdem ich mit „Mikrolinux“ Andreas Bredenkötter und seinem Gespann aus Fujinon 16x70 und C6 alle möglichen Objekte (darunter die Mehrfachobjekte – kleine Reminiszenz an Daniel Restemeiers Projekt - M 71 + Harvard 20, M 38 + NGC 1907, h + chi Persei usw.) abgegrast hatte, entdeckte ich sein Fujinon 10x50. Andreas hat ja für das Interstellarum dieses Glas mit der China-Kopie verglichen. Nun wollte ich mal gucken, wie sich das gute alte Jenoptem schlägt. Fazit: Was Augenabstand, ruhigen Einblick, Randschärfe, Scharfstellen usw. angeht, ist das Fujinon klarer Testsieger, die Transmission, getestet an schwachen Sternchen in den Plejaden ist allerdings fast gleich. Manchmal sah ich eeeettttttwwwwaaaassss mehr im Fujinon.


    Nun aber zu den harten Nüssen. Andreas hatte mir M 76 im 16x70 gezeigt. Mehr indirekt als direkt konnte man etwas längliches erblicken. Wie gesagt, mit 70mm Öffnung und auf dem Stativ. Nun im 10x50. Klar, erstmal nix. Position der Sterne gemerkt, Blick ins 16x70, dann ins 10x50, wieder nichts. Sämtliche Techniken des indirekten Sehens, field sweepings, Hyperventilierens… und langsam tauchte aus der Dunkelheit etwas auf. Dummerweise gleich mehr als ein Objekt. Wir hatten als Kartenwerke nur den Pocket Star Atlas und den Karkoschka mit 9 mag Grenzgröße, den Computer wollten wir nicht hochfahren, trotz Sternkartenprogramms. Also noch mal das 16x70 bemüht. Und siehe da, so langsam wurde die Sache eindeutig. Übrigens habe ich M 76 in beiden Gläsern, dem 10x50 von Fujinon und dem aus Jena, ohne Stativbenutzung gesehen. Mein 102. Messierobjekt!

    Hallo Winfried,
    ich bin beeindruckt von der Ästhetik deiner Zeichnungen!
    Na, wer Bücher herausgibt, hat da seinen eigenen Anspruch.
    Sicher, jeder pflegt seinen eigenen Stil, außerdem steht die Frage, was man denn erreichen will:
    möglichst detailgetreu alle Einzelheiten (die dann eher hervorgehoben werden) oder den Gesamteindruck wiedergeben?
    Ich denke, dass es auch immer wieder interessant ist, was man im Laufe der Jahre so sieht in unterschiedlichen Teleskopen. (Wobei: wie will Winfried dieses erlesene Equipment noch toppen?)

    Daniel und Mathias,
    ihr habt das Hobby Astronomie nicht aufgegeben? Euch gibt es also noch in unserer Szene???
    Wollt ihr gar zum HTT kommen???
    Übrigens hatten Ute und ich das erste kinderfreie Wochenende seit zweieinhalb Jahren, unsere kleine Svenja blieb mit Michael bei den Großeltern.
    Das heißt: das HTT ist dick in unserem Kalender angestrichen!!
    (Sorry Andreas, dass ich deinen Fred für solche eher private Dinge "missbraucht" habe.)
    CS
    Kay

    Hallo Arno und Caj-Uso,
    hey, nicht verzagen. Nicht jeder, der hier bei euch fst ständig reinschaut, gibt auch immer seinen Senf dazu.
    Ich weiß, das ist zwar demotivierend, aber ich habe z.Zt. mit meinen Weißlichtresultaten von A/R=0 nicht viel beizutragen.
    Trotzdem schaue ich mir immer an, was ihr so zeichnet bzw. fotografiert.
    Macht einfach weiter so, solange es euch Spaß macht. Mir jedenfalls ja!
    CS
    Kay

    Wirklich große Klasse, eure Bilder! Vor allem die Nebeneinanderstellung zeigt, dass sowohl WL als auch H-Alpha ihre absolute Berechtigung haben und jweils "mit Gewinn" untersucht werden können.


    Was mich etwas beunruhigt hat, ist die Vorstellung, in ein 1000 km tiefes Loch zu fallen. Wobei zumindest auf der Sonne die angenehm hohe Temperatur entschädigt, im Gegensatz zum hiesigen "Sommer"-Wetter.

    hallo gerd,
    das macht im wesentlichen dirk panczyk allein. er arbeitet jedenfalls noch daran, einsendungen sind immer noch erwünscht.
    ist eben weder kommerziell noch hitech... ich jedenfalls arbeite immer noch zu, was jamit der xls-vorlage relativ einfach geht.
    cs
    kay

    Die „historischen“ Fakten:
    In einem gaaanz alten Interstellarum (Nr. 10 von 1997) berichtet Ronald Stoyan davon, dass er innerhalb eines Jahres mit einem freihändig gehaltenen (Jenaer) 10x50 alle Messierobjekte außer M 91 beobachten konnte, am schwierigsten waren: M 74 und M 76 am Herbsthimmel, im Frühling M 97, M108, M 109 (UMa) sowie M 95 (Leo), M 98, M 58, M 89, M 90, M 88 im Virgohaufen.
    Norman Görlitz hat mit einem Meade 10x50 (nicht das ausm Lidl) auf Stativ alle 110 Messierobjekte gesehen, die Sache aber leider nie richtig publiziert.


    Uwe Glahn hat ja letztes Jahr bei einem Messiermarathon mit einem 8x30 bei einem fantastischen SQM-Wert von 21,53 ganze 92 sicher und 2 unsicher von 110 Messierobjekte beobachten können. Nicht gesehen wurden u.a. M 98, M 90, unsichere Sichtungen von M 89 und M 91.


    Kay Hempel, auch bekannt als „Astrominiextremist“, konnte bei mäßigen Bedingungen von fst meist <6,0 mag bis jetzt 90 Messierobjekte im 10x50 beobachten, die o.g. Objekte fehlten alle. Und er quält sich bis heutzutage, siehe u.a. hier:
    (Links) http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=85240


    Die Vorgeschichte:
    Einer schönen Osterwoche folgte ein eher bewölktes Wochenende, erst zu Wochenbeginn sollte es wieder schön werden. Auf der Mailingliste unseres Dresdner Astrostammtisches hatte ein Sternfreund angekündigt, dass er am Montag rausfahren würde. Doch ausgerechnet die Nacht zum Montag und zur neuen Arbeitswoche war für mich aus irgendeinem Grunde total mies, ich schlief vielleicht nur 3 Stunden – danach ein ausgefüllter Arbeitstag. Zuhause auch Stress, da die Privatschule unserer Großen (nur 100m Schulweg; wir dachten ja, viel schlimmer als staatliche sind sie auch nicht...) einer Vollbeschäftigungsanstalt für willfährige Eltern nahe kommen will und uns in 4 E-Mails gefühlte 50 Termine für die nächsten 2 Monate geschickt hat.
    Um 21 Uhr fällt trotzdem der Hammer und ich setze mich in mein Auto, allerdings „nur“ mit „Kleinzeug“, der 14-Zoller bleibt at home.


    Die harten Fakten:
    Datum: 20.04.2009, ca. 21.30-0.30 Uhr MESZ
    Ort: bei Reichstädt, ca. 20 km südlich von Dresden
    Teilnehmer: 6 Personen mit Teleskopen bis 10 Zoll
    Grenzgröße:. 6,4+ mag in UMa
    Eigene Optik: Jenoptem 10x50 auf Stativ, anfangs 80/400er FH


    Die ganze Story:


    Ich hatte einen, vielleicht zwei Mitbeobachter erwartet, doch insgeheim befürchtet, allein auf weitem Feld zu stehen. Als ich gegen 21.45 Uhr MESZ in die Nähe unseres Platzes komme, sehe ich aber 4 Autos insgesamt waren wir an einem Montagabend (!) zu sechst. Die anderen hatten einen 10er, zwei 8-Zoller sowie diverse Ferngläser. Nachdem ich mir kurz Saturn angesehen hatte, baute ich den 80/400er wieder ab und stürzte mich mit dem 10x50 ins Galaxiengetümmel. Diesmal mit Stativ und Joystick-Kugelkopf, das bringt manchmal doch noch einen Wahrnehmungsgewinn, der zwischen Sehen oder Nichtsehen entscheidet.


    Erstmal in den Löwen: M 105 fast direkt flächig, die NGC-Gx daneben NGC nur indirekt.
    M 96 sehe ich indirekt leicht, was mich schon etwas überrascht. Die bisher nur zweifelhaft von mir gesehene M 95 ist indirekt schwach, aber eindeutig. Zuhause mit dem Sternkartenprogramm bestätigt sich die Position aus dem Karkoschka. Westlich von M 95 zeigt sich noch ein schwacher Stern, der ganze 10,27 mag hat.
    Beachtlich, auf in den Virgohaufen – da müsste doch was gehen!


    Das große T ist zwar eigentlich ein guter Einstieg, aber für ein 10x50 ganz schön heftig. Trotzdem sehe ich M 99 schwach indirekt, M 100 indirekt, aber nicht schwer. Ein schwarzes Tuch hilft zusätzlich noch einmal, aber bitte nur über den Kopf und nicht über die Fernglasobjektive!
    Und dann: selbst M 98 zeigt sich indirekt schwach zwischen den beiden schwachen Karkoschka-Sternen eindeutig als flächiges Objekt. Hurra, das ist eine der schwersten Messiergalaxien und für mich Neuland.
    M 84 und M86 beide sogar direkt, die linke heller und konzentrierter. So, jetzt weiter nach Osten oder doch lieber nach Norden: M 88 ist gut sichtbar, indirekt sehr leicht, südlich da schwache Sternchen hat 10,58 mag!


    Nun zum absoluten Hammer, ich wage es: M 91 sehe ich schwach indirekt, fast punktförmig, aber eindeutig und im Verlaufe des Abends mehrmals – weil ich es kaum glauben kann! Den Stern westlich mit 10,28 mag habe ich auch gesehen, also dürfte damit keine Verwechslungsgefahr bestehen.


    Danach war klar, dass alle anderen Messiergalaxien in Virgo gehen sollten. Und so war es auch:
    M 90 indirekt, nicht zu schwer, deutlich als flächiger Nebel
    M 89 indirekt
    M 58 indirekt leicht, östlich eines helleren Sterns
    M 59 indirekt leicht, DSL 3-4 (die Klassifizierung der Deep-Sky-Liste)
    M 60 direkt, DSL 2-3


    Nun war es schon recht spät, die ersten Mitbeobachter wollten schon fahren. Wenigstens Marco Krauße, seines Zeichens auch Mitorganisator des HTT, wollte die mühevoll aufgebaute und eingenordete EQ 6 mitsamt 200/800er nicht schon wieder um Mitternacht abbauen und blieb bis zum Schluss. Danke Marco!
    Die Grenzgröße ermittelte ich an der Vorderachse des Großen Wagens (mehr als 9 Jahre alt, wer wrackt ihn ab?) mit 6,4 mag – wobei ich nicht der scharfäugigste Beobachter bin, andere sehen einige Zehntelchen mehr – nur wollte leider niemand aus unserer Runde so richtig genau hinsehen. Hmm, das war das erste Mal, dass ich so ein SQM vermisst habe...


    Ich hatte nun noch eine Rechnung mit der Bärin offen: M 97 ging indirekt, aber den hatte ich sogar schon unter schlechteren Bedingungen.
    Sogar M 108 war eindeutig, wenn auch sehr schwach. Die Elongation gut erkennbar, eine schmale Spindel. Woww!
    Und auch M 109 indirekt, schräg nördlich vom mittleren Stern der Reihe (der im Karkoschka fehlt und mich früher zur Fehlannahme verleitete, das wäre M 109).


    Nun fing Marco doch an mit dem Abbau, aber ich hatte ja nicht so viel Gerümpel wie er. Also schnell noch in den Drachen: M 102 sogar knapp direkt, DSL 3, gewisse Elongation, aber Richtung nicht ganz eindeutig.
    Nun einpacken und nach Hause...


    Fazit:
    Geschafft, 10 neue Messierobjekte für meine Liste – und beim Nachzählen ergab sich, dass ich jetzt genau 101 gesehen hatte. Erst auf der Heimfahrt fiel mir ein, dass ich M 68 und M 83 am Südhorizont wenigstens hätte probieren sollen, alter Esel!
    Nun fehlen mir noch M 19, 55, 62, 68, 70, 74, 76, 83, 107.

    HalloMarcus,
    bei Streulicht und mit 100mm Öffnung so viel zu sehen, das verrät den alten Hasen. Ich kenne deinen Ärger mit den Nachbarn bzw. Straßenlampen... Interessant ist für mich v.a., dass du mit dem kleinen, aber dafür leichten und extrem transportablen Tönnchen den Deep Sky beackerst - Einzelheiten sind zwar nicht viele drin, aber man sieht Sachen, die man nie für möglich hält.
    Weiter so!
    Kay

    Zugegeben, eine etwas blöde Überschrift. Aber wenn man so richtig tief ins Universum schaut und manchmal mehr sieht als erwartet, dann macht das einfach unheimlich viel Spaß – und wenn das mit so einem kleinen Ding passiert, das man freihändig vor den Augen hält, umso mehr!


    Über Ostern war wieder einmal Familienbesuch im Spreewald dran, auch diesmal versprach der klare blaue Himmel einiges – allerdings war der Mond noch ganz schön voll am Gründonnerstag und Karfreitag. Karsamstag ließ ich sogar das traditionelle Osterfeuer sausen und wurde mit einem 6,0mag-Himmel in Ursa Major belohnt.


    Dabei hatte ich „nur“ mein Jenoptem 10x50 ohne Stativ und das 20-60x80er TS-Spektiv.


    Los ging es mit dem Löwen:


    Regulus zeigte im FG seinen schwachen Begleiter relativ leicht. Mit dem Ziel, irgendwann alle Messierobjekte im 10x50 beobachtet zu haben, ging es los mit dem Leo-Quartett (M 65 und M 66 sind schon selbst im 8x30 „abgehakt“).
    Frühere Versuche unter etwas schlechterem Himmel waren sämtlich fehlgeschlagen, es sollte also schwer werden. Trotzdem sah ich M 105 und NGC 3384 zumindest indirekt eindeutig als zwei Nebelchen, wenn auch schwach. Bei M 96 dauerte es mehrere Anläufe, bis ich die Galaxie immer wieder blickweise erkennen konnte. Nur bei M 95 bin ich mir unsicher: waren es wirklich Photonen, die etliche Jahre zu mir gereist sind – oder nur Einbildung? Im Laufe des Abends habe ich immer wieder nachgesehen, aber eine eindeutige Sichtung gelang mir nicht! Ebenso wenig wie bei der dritten Galaxie des Leo-Tripletts, NGC 3628.


    Nach dieser Anstrengung wollte ich etwas leichtbekömmliches zu mir nehmen und schaute mal nach Westen zu den sich langsam verabschiedenden Wintersternbildern. Obwohl der Fuhrmann nicht mehr allzu hoch stand, zeigten sich die drei Messierhaufen wunderbar klar, M 38 mit etlichen Sternketten. War das daneben nicht sogar NGC 1907? Richtig, selbst im kleinen 50er ein eindeutig auszumachendes „Gegriesel“. Zeit, um einmal das Spektiv zur Hand zu nehmen. Na ja, 45 Grad Einblick sind ja o.k., aber der fehlende Sucher macht die Sache wirklich kompliziert. Trotzdem kam ich irgendwie in die Region und muss enttäuscht sagen, dass ich nicht soooo viel mehr sah als im FG. Es stimmt schon, was olle Harrington in seinem Fernglasbuch schrieb, dass die zweiäugige Beobachtung 40 Prozent mehr Wahrnehmung bringt – und da sind wir schon bei 70 mm Öffnung, auch wenn das vielleicht wie eine Milchmädchenrechnung aussieht.
    Also, NGC 1907 sah nicht allzu spektakulär aus im Spektiv, dafür glaube ich, damit den Nebel NGC 1931 bei 40fach leicht flächig wahrgenommen zu haben – im 10x50 nix zu sehen davon.


    Weiter ging es mit dem 10x50 im Luchs, dort gibt es ja eine relativ helle Galaxie namens NGC 2683. Hmm, relativ... ich habe mich ganz schön abgequält, bis ich mit dem indirekten Sehen etwas von ihr erhaschen konnte. Etwas irritierte mich ein Nebelfleckchen südlich davon – in CdC gibt es 3 Sternchen etwa 9-11 mag auf einem „Haufen“, vielleicht waren es die??


    Auf meiner Messierliste fehlen auch noch M 104 und M 68. Bei letzterem hatte ich keine Chance, nur Horizontsuppe. Der Himmelshintergrund war auch recht grau bei M 104, aber sowohl das Aufsuchen ging mit dem Karkoschka wunderbar einfach – und die direkt als O-W elongierte Spindel sichtbare Galaxie machte einfach Freude. Toll!
    Apropos Spindel, NGC 3115 im Sternbild Sex – so heißt es zumindest abgekürzt – war ja auch um die Ecke. Die ging allerdings nicht so einfach, d.h. ich musste immer wieder probieren, indirekt gucken, Luft anhalten, hyperventilieren die Augen mal zu Erholungszwecken schließen, bis ich sie sicher gesehen hatte.


    Nach diesem „Training“ legte ich mich noch auf die Isomatte, um wieder einmal M 108 und M 109 zu versuchen, wieder einmal vergeblich. So langsam ging der Mond auf, aber mit M 96 und 105, NGC 2683 und 3115 hatte ich doch mehr gesehen, als ich erwarten konnte.


    Nur zwei Tage später saß ich in meinem Vorort von Dresden wieder einmal vor der Haustür, um mich über die Straßenlaternen zu ärgern – und über den schwachen 5,5mag-Himmel.
    Aber dafür hatte ich ein Stativ für mein 10x50 und statt des Spektivs einen 80/400er Refraktor, mit Peilsucher!


    Mir fehlten für mein Messierprojekt noch ein paar Galaxien aus dem Virgohaufen, also hinein in die jungfräulichen Jagdgründe! Am großen T war nichts zu holen, was mich bei M 98 nicht überraschte bei dem Himmel, aber M 100 und M 99 hatte ich schon öfter im 10x50 gesehen und konnte nun davon ausgehen, dass nicht viel wird in dieser Nacht.
    Wenigstens zeigte sich M 87 sogar direkt.
    Das Stativ sollte seinen besonderen Zweck erfüllen, weil ich etliche Male über M 84 bzw. M 86 gestolpert bin, aber nicht sicher sagen konnte, welche es war. Nun also gaaanz langsam – und mit viel Mühe, denn bei dem Himmel musste ich alle meine Beobachtungskunst aufbieten, bis ich beide eindeutig, wenn auch natürlich nur schwach indirekt gesehen hatte. M 84 kam mir dabei größer vor, M 86 fast punktförmig – wahrscheinlich hat sie einen helleren Kern. Nördlich davon bemerkte ich einen schwachen Stern, der bei CdC mit einer visuellen Helligkeit von 10,19 mag angegeben wird. Erstaunlich, wie ich finde.


    Jedenfalls konnte ich auch nach dieser Nacht zwei weitere Messierobjekte in meine Liste eintragen: immerhin schon 90 von 110 mit dem 10x50 gesehen, meist unter mittelmäßigem Himmel. Es fehlen halt die üblichen Verdächtigen: sehr südliche und sehr schwache Objekte wie eben M 108, 109, 98, 91 oder M 74 und M 76 usw.


    Ich probierte dann zwar noch M 89, M 90 und M 58, aber die waren alle nicht zu sehen und zeigten sich erst in der kurzen Nachlese im 80/400er.


    Leider konnte ich den guten Himmel der zwei folgenden Nächte wegen diverser Abendveranstaltungen nicht nutzen, schade – denn zum Wochenende sind Wolken angesagt...

    Sag mal Jürgen,
    wenn dein Schwiegervater so viel mal einfach so findet und die Objekte auch als Deepsky-Schönheiten erkennt (die meisten "Einsteiger" übersehen ja manches, selbst wenn es mitten im Oku steht), dann het er vielleicht mehr Ahnung, als du denkst.... vielleicht liest er ja mit, und du kennst bloß seinen Nickname nicht ...

    Kennt ihr das? Monatelange Bewölkung, Regen, Trübsal – und dann am 17.3. ein ganzer Nachmittag mit blauem Himmel, Sonnenschein, ein Wetterbericht, der eine „weitgehend klare Nacht“ verspricht? Da größere Aktionen aus familiären und beruflichen Gründen ausfielen, sollte doch wenigstens vor der Haustür gespechtelt werden, worauf die ganze „Brut“ schon eingeschworen wurde. Doch es kam natürlich anders: um neun die Kleinsten im Bett, die Großen den PC gedimmt (Streulicht in Siedlungsnähe...), meine Frau hatte ein spannendes Buch ausgesucht, aber der Himmel auf einmal zugezogen.
    War wieder schön, über mit meiner Frau über Gott und ihre Welt zu reden, aber ich wollte sie eigentlich mit eigenen Augen betrachten (die Welt jenseits des Sonnensystems...)! Gegen zehn endlich ein größeres Himmelssegment „sternig“, also raus und den 14,5er aus dem Schuppen. Sucher justiert an Saturn, doch der wurde plötzlich schwächer... Wolken.
    So ging es eine halbe Stunde, immer wieder Wolken, dann ein verlockend klarer Himmel, dann ... huhu, auf einmal Regentropfen! Der Dobson, der offene Okularkoffer, das Fernglas auf dem Tisch, Atlanten und Ausdrucke! Hüüülfe!
    Nachdem alles in Haus und Schuppen gesichert war, richtig, sternenklarer Himmel. Als Astrominimalist kann ich mir die Zeit natürlich auch ganz gut mit meinen Augen und dem 10x50er Jenoptem vertreiben. Es gibt ja noch über 20 Messierobjekte, die ich mit letzterem nicht gesehen habe.
    Da das große Auto (schon mächtich alt, gips da eigentlich Abwrackprämie für?) im Zenit stand, musste ich doch gleich gucken, ob ich was spektakuläres sehe. Und richtig, der Eulennebel M 97 war eindeutig erkennbar. Wenn auch nicht einfach. Aber M 108 kriege ich nicht hin, das sieht immer nur so aus, als ob da vielleicht irgendwie ein bisschen was partiell aufblitzen täte... nein! Zählt nicht, der Ball war auf der Linie! Da wir in der Region sind, M 109 war ganz leicht... Pustekuchen! Immer wieder falle ich auf den Stern herein, der dort leuchtet, wo Erich (Karkoschka) die Galaxie hingemalt hat, wo als in Wirklichkeit knapp daneben scheint – wie Klinsi sich wohl ausdrücken würde. Aber das weiß ich auch nur nach dem Kontrollblick auf das Foto in Ronald Stoyans „Deep Sky Reiseverführer“.
    Aber nun doch: wenigstens M 40 ist eineindeutig, wenn auch im freihandzittrigen 10x50 nicht als Doppelstern erkennbar. Ach so, M 82/82 und 101 in Ursa Majoran sind im Fernglas kein Problem und längst „abgehakt“ auf meiner M-Liste. Und die Grenzgröße im Zenit, da oben bei Mizar und Co. war mit Sicherheit 5,7 mag, wenn nicht sogar 6,0 mag. Klar habt ihr mehr in den Alpen oder beim HTT, aber ich werde dafür nachts um halb zwei von meinem fünfjährigen Sohn überrascht mit den Worten: „Papa, ist das Fernglas ein Linsenfernrohr? – Ach ja, und außerdem habe ich ein bisschen eingepullert.“


    Aber da war doch der Löwe... ist nicht NGC dreitausend-dingsda (3628), die schwächste Galaxie im Leo-Triplett demnächst „Objekt der Saison“ bei Interstellarums? Jedenfalls waren M 66 und auch M 65 leicht und direkt zu sehen im 10x50. Aber die dritte des flotten Dreiers? Erstmal nix, und auch im Laufe des Abends nichts eindeutiges. Kann sein, dass einige Photonen wirklich aus der Ecke kamen, aber ich bin mir nicht sicher. Ebenso bei M 105, die ja so schön im Nichts liegt. Laut Karkoschka kann es eigentlich nur das Galaxium gewesen sein, aber guckt man in Ausdrucke mit höherer Grenzgröße, so kommen einige Zweifel auf ob der vielen Sternlein in der Nähe... Das alte Lied des visuellen Beobachter. Wenn ich ganz knapp was sehe, kann es ein neuer Universumsrekord sein – oder auch pure Einbildung! Denn ich weiß ja, wie es auf dem Foto leuchtet.
    Ähnlich erging es mir, wo wir schon mal beim Löwen wildern, mit M 105 und M 96, die mir auch noch fehlen in meiner Messiersammlung mit dem 10x50er. Dummerweise hatte ich den Stativadapter für das Glas nicht zur Hand, um vielleicht noch etwas mehr Ruhe und vielleicht ein Mü mehr an Grenzgröße zu gewinnen. Jedenfalls nervte mich dieser Zustand, nicht zu wissen, ob ich unaufgelöste Sterngruppen oder Galaxien sehe, und holte – nein, nicht den Dobson, das war mir dann doch zu viel Arbeit nach Mitternacht, vor allem der Krach für die Nachbarn - sondern meinen 80/400er Achromaten raus. NGC 3628 war damit schön und eindeutig zu sehen, im gleichen Feld wie M 65/66, wenn auch wesentlich schwächer.
    M 105 und M 96 konnte ich nicht mehr sehen, weil sie hinter unserem Apfelbaum verschwanden. Also noch mal zur Bärin: M 97 war leicht zu sehen, im UHC natürlich noch besser, wenn auch ohne Einzelheiten. Da in der Staubkappe des 80ers in der Mitte ein 40 mm großes Loch ist, musste ich doch gleich ausprobieren, ob denn... und der Eulennebel war auch im 40/400er eindeutig erkennbar, sogar ohne UHC! M 108 ganz schwach, allerdings nur mit 80mm Öffnung, am besten im 13er LVW. M 109 konnte ich nicht erkennen, aber das lag auch daran, dass ich mir die Augen an unserer weißen Hauswand „verblitzt“ habe, die so schön von einer neuen Straßenlaterne angestrahlt wird. Also erst mal was leichteres: M 53. Und daneben ist doch irgendwo NGC 5053? Aber was ist das? Wolken.
    Zeit zum Abbauen, aber endlich mal wieder Sterne gesehen.