Hallo zusammen,
vor ein paar Nächten konnte ich bei ganz guten Bedingungen meinen 14'' Dobson mit mickrigen 0,79 Strehl gegen den TOA 130/1000 meines Nachbarn vergleichen.
An M82 konnte man gut sehen, dass die Kontrastleistung und damit die Bildästhetik eines Apos spürbar besser ist als die eines knapp nicht beugungsbegrenzten, um 22% obstruierten und streulichtanfälligen Gitterrohrdobsons.
An M104 oder M13 war hingegen die Auswirkung der deutlich höheren Lichtsammelleistung des Spiegels mehr als augenscheinlich. [:p]
Trotzdem frage ich mich gelegentlich, wie es sich z. B. durch einen 7'' ED-Apo beobachten würde. Unter Vernachlässigung finanzieller Aspekte...
Hinsichtlich des angefragten Größenverhältnisses zwischen Spiegel und Apo-Linse habe ich mal am Beispiel eines 10'' Spiegels etwas rumgerechnet, dabei die gleiche optische Qualität voraussetzend:
254 mm Hauptspiegel und 63 mm Fangspiegel ergeben das theoretische Auflösungsvermögen einer unobstruierten 191 mm Optik
Lichtsammelfläche von HS - FS = 506 cm² - 31 cm² ergeben effektive 475 cm²
Abzüglich Reflexionsverlusten 0,94 (HS) x 0,97 (FS) ergeben 0,91 x 475cm² = effektiv 432 cm² Lichtsammelfläche = 234 mm Objektivdurchmesser
Hinsichtlich des Lichtsammelvermögens macht das schlappe 2 cm Öffnungsdurchmesser, allerdings unter völliger Vernachlässigung der Kontrastverluste durch Streulicht [B)]
Und was ist bei einer Doppeloptik? Konservativ Faktor 1,5 oder doch optimistisch Faktor 2 bei binokularer Beobachtung? Bezogen auf die oben errechneten 432 cm² Lichtsammelfläche / 234 mm Objektivdurchmesser ergäbe dies 288 cm² bzw. 216 cm² Lichtsammelfläche und damit 191 mm bzw. 165 mm Objektivdurchmesser.
Demgegenüber findet man bei einem schweizer Astrohändler folgende Werbeaussage: "...erstaunt es nicht, dass man mit einem 10 cm Doppelteleskop die DeepSky Leistung eines 35 cm Dobonian's oder eines 18 cm APO's erreicht."
Da hilft wohl wirklich nur die direkte Vergleichsbeobachtung mit solchen Geräten. Theoretisch rechnen und marketingtechnisch behaupten kann man jedenfalls viel. [B)]