Hallo Klaus
Gratuliere zur ersten AstroCCD-Kamera.
Ich habe auch eine MX716 und war immer sehr zufrieden damit, inzwischen aber ein Schattendasein als klasse Nachführkamera für meine neue Sigma3200 fristen muß.
1:
Die MX716 hat leider keine geregelte Kühlung. Sie kühlt immer maximal. Auch ist kein Temperatursensor eingebaut.
Ich habe die Darks meist vor und nach den Aufnahmen gemacht. (beim auf und Abbau der Ausrüstung)
Auch habe ich mir die Temperatur während der Aufnahmen notiert und so eine kleine Darkframebibliothek angelegt. Das Rauschen ist aber durch die Kühlung weit geringer als bei einer DSLR und zur Not geht es auch ohne Darks.
Auf Flats würde ich aber nicht verzichten wollen. Die Kringel durch Staubpartikel sind doch sehr störend. Ich habe mir deswegen eine Flatfieldlampe gebaut. Damit verschwindet dann auch gleich eine evtl. vorhandene Vignettierung.
2:
Bei RGB- oder LRGB-Aufnahmen ist die unterschiedliche spektrale Empfindlichkeit des CCD-Chips zu beachten. Ich habe meine MX716 nach der "G2-Sternmethode" ausgemessen und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
Bezogen auf R: R_Zenith 1
G_Zenith 1,461
B_Zenith 3,142
Ha_Zenith 5,724
OIII_Zenith 13,305
SII_Zenith 4,540
Bez. auf Ha: Ha_Zenith 1
OIII_Zenith 2,324
SII_Zenith 0,793
Genaueres siehe mal auf die Homepage von Bernhard Hubl unter Tips.
http://hubble.heim.at/
3:
Hat Gerald ja schon das Wichtigste gesagt.
4:
Ist Geschmackssache. Lt. Hubbl und Wellenlänge der Farbe SII-HA-OII ist aber farblich ungewöhnlich, deshalb werden auch oft andere Kombinationen verwendet. Auch ist nicht jeder Schmalbandfilter bei jedem Objekt sinnvoll.
5:
Da wüste ich auch nur eine Interpolation, aber die kennt du ja.
Eine echte Verbesserung ist nur mit der Drizzle-Methode zu erreichen.
Hier wird jede einzelne Aufnahme leicht versetzt und bei der Addition die Auflösung verdoppelt. Hierdurch erhöhen sich auch die Details. Allerdings müssen die Aufnahmen sehr gut sein.
CS
Christoph