Beiträge von InterconSpacetec

    Liebe Sternfreunde,


    zur Mail vom 12. 11. einige Anmerkungen und Ergänzungen.


    Wolfgang, Martin:
    Ich finde, Ihr habt beide recht. Es gibt m. E. zwei Dinge, die nichts
    miteinander zu tun haben:


    - Die Oberfläche ist das wichtigste. Wenn die Oberfläche stimmt, ist
    das Material zwar nicht völlig egal, aber zweitrangig.


    - Wer das teure Material bezahlt, möchte gerne wissen, ob er das
    teure Material auch geliefert bekommen hat. Nur darum geht es in
    meiner Mail.



    Wolfgang:
    Sehr schön ist die Seite:


    http://www.minerals.sk.ca/atm_design/mirror_substrate.html


    Dort stehen eine Reihe von Eigenschaften aller denkbaren
    Spiegelträger von Fensterglas bis Beryllium. (Danke Stathis für den
    Tip) Aufschlußreich ist auch die Seite der Firma
    http://www.pgo-online.com.


    Tom:
    Eigenschaften von Sital siehe oben. Die für die Astronomie relevanten
    thermischen Eigenschaften sind praktisch identisch mit denen von
    Zerodur. Die Dichten unterscheiden sich um ein paar Prozent.
    Zumindest genug, um die Materialien über die Dichte unterscheiden zu
    können. Wie Sital aussieht, weiß ich nicht.


    Abkühlzeit: Es wird immer und immer wieder behauptet, Pyrex kühle
    schneller ab als BK7. Das ist zwar richtig, der Unterschied ist aber
    gering und für die Praxis kaum relevant. Die Wärmeleitfähigkeit
    beider Materialien ist gleich, die Wärmekapazität von BK7 rund 14%
    größer als die von Pyrex, die Dichte 12% größer. Die Abkühlzeiten
    unterscheiden sich daher um 27%. Ob ein Spiegel 30 oder 38 Minuten
    braucht, um eine bestimmte Temperaturdifferenz zu durchlaufen, ist
    für die Praxis kaum relevant, da andere Dinge, z. B. Spiegeldicke,
    Belüftung oder ob das Teleskop Richtung Zenit oder Richtung Horizont
    gerichtet ist, eine wesentlich größere Rolle spielen. Nur der
    Wärmeausdehnungskoeffizient ist um einen Faktor 2,2 verschieden.


    Übrigens: Das grünliche Monster, auf dem der Stathis da so locker
    rumlungert, das ist...dreimal dürft Ihr raten.



    Clear Skies
    Stefan Schuchhardt

    Hallo Sternfreunde


    Im Zusammenhang mit Fernost- bzw. Taiwan-Dobsons wurde in letzter Zeit
    gelegentlich über die Eigenschaften der verschiedenen Glassorten diskutiert
    und darüber, wie man die Materialien erkennen kann.


    In diesem Posting möchten wir erläutern, wie man gängige Materialien
    erkennt. Speziell geht es darum, wie man einen Pyrexspiegel von anderen
    Spiegelträgern unterscheiden kann.


    <b>Es ist ganz einfach, Pyrex von anderen Glassorten wie BK7 oder Fensterglas
    zu unterscheiden. wenn ein Spiegel eine Dichte (spezifisches Gewicht) von
    rund 2,5 hat, ist es mit Sicherheit kein Pyrex. Wenn ein 25 Millimeter
    dicker Spiegel mit 200mm Durchmesser mehr als 1800 Gramm wiegt, ist es mit
    Sicherheit kein Pyrex.</b>


    <i>
    Pyrex ist blass grünlich-gelb-bräunlich.
    BK7 ist glasklar und völlig farblos.
    Fensterglas ist kräftig grün.
    </i>


    Farbe: BK7 ist glasklar und völlig transparent - BK7 wird auch als
    Frontelement in Fraunhofer-Objektiven verwendet! Pyrex ist blass grünlich
    mit einem Stich Richtung gelblich-bräunlich. Fensterglas (Float Glass) ist
    ebenfalls grün, allerdings wesentlich kräftiger als Pyrex und mit einem
    Stich Richtung bläulich. Im direkten Vergleich ist die Färbung von Pyrex
    deutlich wärmer als das kühle, blaugrüne Fensterglas. Ein weiteres,
    gelegentlich verwendetes Material - manchmal als Plate Glass, Sodium oder
    UltraPlex bezeichnet - sieht auf den ersten Blick wie BK7 klar
    aus, hat bei näherem Hinsehen jedoch keine völlige Transparenz sondern
    wirkt bei 20cm Glasweg wie ein leichter Graufilter.


    Wichtig ist, den Spiegel gegen eine weiße Fläche zu halten, um die Farben
    besser unterscheiden zu können.


    Fotos finden Sie unter http://www.intercon-spacetec.de/ratgeber/spiegelsorten.html


    Die Dichte ("spezifisches Gewicht") vom Spiegelmaterial ist eine praktisch
    sichere Methode, um Pyrex von anderen Glassorten zu unterscheiden. Die
    Dichte von Pyrex ist 2,23; die von BK7, Fensterglas und Plate Glass ist
    2,50. Das ist ein Unterschied von 12% - eine Verwechselung ist somit
    praktisch ausgeschlossen. Sie brauchen nur ein Lineal und eine Waage, um
    die Dichte eines Spiegels zu bestimmen.


    Bei den uns bekannten Taiwan-Spiegeln hat der Spiegel (nicht die
    verspiegelte Fläche!) fast immer einen Durchmesser von genau 200 mm; die
    meisten sind genau 25 mm dick. Ein Pyrex-Spiegel mit diesen Maßen wiegt
    etwa 1680 Gramm, ein Spiegel aus BK7, Fensterglas oder Plate Glass wiegt
    etwa 1890 Gramm.


    Weitere Informationen, und einen Rechner, mit dem Sie die Dichte eines
    Spiegels genau ausrechnen können, finden Sie auf unseren Seiten
    http://www.intercon-spacetec.de/ratgeber/index.html


    Die Vorteile von Pyrex gegenüber BK7 und billigen Spiegelträgern finden Sie übrigens dort auch.


    Stefan Schuchhardt
    Intercon Spacetec

    Hallo Sternfreunde,


    unser Markenname "Galaxy" führt immer wieder mal zu Mißverständnissen, da es in der USA auch einen Hersteller solchen Names gibt. Galaxy ist in Deutschland ein von uns geschützter Markenname unter dem wir verschiedene Teleskope vertreiben. Darunter fallen die russischen TAL und die Dobson aus Fernost (Taiwan). Mit dem Markennamen soll kein Hersteller verschleiert werden, wie uns oft implizit unterstellt wird :-), sondern "Galaxy" soll für eine ordentliche und robuste Qualität stehen, für Teleskope die uns selbst an Herz gewachsen sind. Für die Galaxy-Teleskope gibt es außerdem eine erweiterte Garantie (10 Jahre), erweitertes Equipment (z.B. Justierokular, Mondfilter) und eine ausführliche deutsche Betriebsanleitung. Das ist schon alles, mehr steckt hinter dem "Galaxy" nicht.


    Viele Grüße allseits,
    Karl Thurner
    Intercon Spacetec