Beiträge von mmpgb

    Hallo allerseits,


    die Wanderung der Venus durch die verschiedenen Sternbilder und vorbei an anderen Gestirnen auf der östlichen Seite der Sonne neigt sich wirklich dem Ende zu, übermorgen steht sie in unterer Konjunktion zur Sonne.

    Ja, und wie so manchmal zwischendurch war es einen Versuch wert, sie vorher noch einmal zu sichten - der eher blaue als graue Himmel heute wäre hier vielleicht die letzte Gelegenheit gewesen - inzwischen ist wieder viel Federgewölk aufgezogen.


    Und wirklich ist es geglückt - noch nie vorher habe ich etwas hoch am Himmel so nahe an der Sonne (ohne Sonnenfilter) fotografiert - nur ca 9° davon entfernt ... außer bei der totalen Sonnenfinsternis vor genau 24 Jahren. Aus verständlichen Gründen ist die Sonne nicht mit im Bild, und damit man trotz der 800mm Brennweite noch etwas von der fast eine Bogenminute großen Sichel in der Bildmitte noch etwas sieht, ist die Ausschnittsvergrößerung gleich mit dabei:








    Es ist eine Einzelaufnahme, nur leicht entrauscht, ansonsten unbearbeitet. Die Kamera war (nach Augenmaß) parallel zum Horizont ausgerichtet. Die Sonne stand etwa 8° höher und 2° westlich als Venus, daher ist die Sichel noch etwas nach rechts gedreht.


    Liebe Bianka, toll, dass du diese Beitragsreihe vor 7 Monaten gestartet hast - so viele Beiträge, so viele, die hereingeschaut haben ....


    Beste Grüße

    Manfred

    Hallo allerseits,


    es gab hier irgendwo im Forum schon vor einiger zeit einen Beitrag, der darauf hinwies, dass am 20. Juli Mars, Mondsichel, Venus und Merkur dicht beieinander stehen würden. Auch wurde darüber nachgedacht, ob es kurze Zeit nach Sonnenuntergang überhaupt möglich wäre, die Kollegen in der noch hellen Abenddämmerung zu finden bzw. abzulichten.


    Um diese Frage zu beantworten, bin ich einfach rausgefahren mit kleiner Ausrüstung - der Blick vom Bodenfenster zuhause, der keine Horizontsicht nach Westen bietet, lies ein klein wenig Wahrscheinlichkeit zu, dass einige Wolken abziehen und doch noch den Blick freigeben würden. Das Ergebnis der Expedition war ziem lich eindeutig, nämlich dieses:






    2023-07-20 21:48 MESZ 25mm an 600D Bl. 8 ISO 400 1/25s


    Westen ist ziemlich genau in der Bildmitte, der horizontale Sichtwinkel beträgt ca. 40°, und die Wolken zogen von Südwesten her im Zeitlupentempo. Am interessantesten war dann noch, wie schnell der Bodennebel aufzog .... Aber einen Versuch war es trotzdem wert.


    Viele Grüße

    Manfred

    Hallo allerseits,


    noch sollte die Venuswanderung nichgt zu den Akten gelegt werden - wie sagt man so schön: da geht noch was. Stellarium zeigte, dass Mars und Regulus ganz dicht beieinander stehen sollten, mit Venus in geringem Abstand als Begleiterin. Wenigsten probieren könnte ma es, sagte eine innere Stimme, und so bis ich rausgefahren in die Wiesen mit quakenden Fröschen und aufziehendem Nebel. Und nicht nur der zog auf, auch sich ganz langsam bewegende horizontnahe Wolken, natürlich in eine ungünstige Richtung.

    So entstanden einige Fotos auf Verdacht in der Hoffnung, später am PC etwas mehr sehen zu können. Und wirklich war ei Foto dabei, das das Trio gemeinsam zeigte:







    2023-07-10 22:48 MESZ 135mm an 600D Bl. 6,3 ISOI 400 0,5s


    Mars und Regulus findet man überhalb der Bildmitte (da hatte ich den Bildausschnitt aus Stellarium etwas anders in Erinnerung) in der Wolkenlücke, und Venus blitze für ein paar Sekunden unten rechts auf. Damit es etwas deutlicher wird, hier mit Markierungen und Mars überhalb von Regulus:







    Aus dem ersten Foto noch ein Ausschnitt ....








    ... in dem man Planet und Fixstern vielleicht doch ein wenig besser erkennt.


    Venus tauchte unterhalb der Wolkenbank noch einmal auf, aber die beiden anderen Kollegen waren zumindest im Fernglas nicht mehr aufzufinden. Vielleicht später noch am PC, wenn ich ausgeschlafen bin ...


    Viele Grüße

    Manfred

    Moin Gerd,


    vielen Dank für den Tipp mit der Wasserwaage. Wenn die auf hunderstel Grad genau anzeigt, dann stellt sich ja schon die Frage, wie man die Optik ausrichten muss, wenn 0,00° angezeigt wird - wenn es auf diese Genauigkeit überhaupt ankommt.

    Habe wohl Glück gehabt gestern - jetzt, am Vormittag, zieht Schleierbewülkung auf, und für heute nachmittagist regen angesagt .....


    Einen angenehmen Sonntag

    Manfred

    Hallo Gerd,


    Dein so detailliert geschriebener Beitrag hatte mich schon einige Zeit beschäftigt, und heute war endlich einmal die gelegenheit, ebenfalls den Nachbarplaneten am Tageshimmel im Foto festzuhalten.

    Da ich im Moment bewegungstechnisch recht eingeschränkt bin, wollte ich es vom Garten aus mit eher leichtem Gerät probieren und dazu die längste Brennweite benutzen, die mir als Objektiv zur Verfügung steht und das zusammen mit der 600D plus Konverter noch vom Tracker (Vixen Polarie) getragen werden kann.

    Das Objektiv - ein Soligor 6,3/400mm M42 mit Blendenvorwahl - hatte ich vor vielen Jahren mal für etwas mehr als 30€ (DM waren es wohl nicht mehr) ersteigert und war damals von den Abbildungseigenschaften an der KB-Kamera eher enttäuscht, eine Vergütung kann ich nicht erkennen. So verschwand es bis vor kurzem hinten im Schrank.


    Der Aufbau war also - von unten nach oben - Stativ mit Schwenkkopf - Tracker - 600D mit Objektiv und Konverter. Zum Auffinden von Venus wurden 3 Informationen benötigt: wo ist Süden ? (geschätzt), wann ist Kulmination (es war 16:07 Uhr MESZ) und wie hoch steht Venus über dem Horizont (Stellarium sagte: 49°). Dieser Winkel wurde mit der Wasserwaage am Smartphone eingestellt. Da das Einrichten ca. eine halbe Stunde vor Kulmination erfolgte, brauchte die Kamera nur noch auf dem Tracker etwas um die RA-Achse gedreht werden, und nach kurzer Zeit war Venus auch im Sucher zu erkennen, der Tracker hielt sie dort fest. Scharfstellen erfolgte über Llive-view mit Hilfe einer Lesebrille ...


    Bei 32°C Lufttemperatur entstand dann neben anderen dieses Einzelbild mit effektiven 560mm Brennweite, nicht bearbeitet, originale Größe, nur verkleinert, beschriftet und gerahmt:







    Aus diesem Foto ein Ausschnitt mit leichter Nachbearbeitung:









    Immerhin, die Sichelform ist trotz sommerlicher Hitze und der damit verbundenen Luftunruhe doch recht gut zu erkennen.



    Beste Grüße

    Manfred

    Hallo Gerd,


    in Deinem Foto spürt man sehr schön die Atmosphäre, in der das Trio zu schweben scheint, nicht nur durch die beiden "Höfe" (sagt man das noch?) um Venus und die Mondsichel herum. Das Foto strahlt durch die Symmetrie auch so viel Ruhe aus.

    Gerne hätte ich es auch festgehalten, aber zum einen waren hier zwar keine Pappeln, sondern jede Menge anderer Bäume im Sichtweg, zum anderen stand für die Zeit nach Mitternacht noch die Mittsommernachtsdämmerung am Nordhorizont auf dem Programm, und für beides nacheinander draußen hätte die Kondition nicht gereicht.

    Deshalb freut es mich, das Zusammentreffen wenigstens hier am Bildschirm sehen zu können.


    Viele Grüße

    Manfred

    Hallo allerseits,


    wie in einigen Jahren zuvor wollte ich auch diesmal in der kürzesten Nacht des Jahres mit dem geringsten Abstand der Sonne zum Horizont zur astronomischen Mitterenacht (hier auf 53°15' N um 01:26 MESZ) den Nordhorizont ablichten, auch wenn die atmosphärischen Vorzeichen eher ungünstig waren. Aber Versuch macht klug, und so stand ich dann ab ca. 1 Uhr zwischen quakenden Fröschen draußen in der Landschaft und sah von der Mitternachtsdämmerung eigentlich - nichts, alles irgendwie graue Suppe.


    Bekanntlich können optische Geräte ja manchmal mehr sehen als das menschliche Auge, und so zeigte sich sogar im Display schon ein leichter blauer Schimmer zwischen großem Wagen links, Polarstern in der Mitte, Cassiopeia rechts oben, und dem horizontnahen Gewölk. Und wenn man genau hinsieht, dann ist da auch ein schmaler roter Streifen auf Höhe der Windräder und des Fernmeldeturms direkt auf dem Horizont:








    2023-06-22 Beginn der Belichtung: 01:25 MESZ für 120s bei ISO 400 und Bl. 5,6 mit 10mm



    Man konnte direkt zusehen, wie der Große Wagen nach und nach im Dunst verschwand. Die Atmosphäre drumherum war wieder einmal mehr als entspannend und längst nicht so aufregend wie letztes jahr, als plötzlich bei bester Sicht mehr und mehr NLCs - nachtleuchtende Wolken auftauchten, das man die Zeit total vergessen konnte. Ein Bericht zum 21.06.2022 befindet sich hier im "Beobachterforum Erdatmosphäre" mit dem Titel "Mittsommernachtsdämmerung, NLCs, Jupiter und Mond".



    Viele Grüße

    Manfred

    Hallo Andreas,


    erstaunlich , aus welchen Orten auf dem Erdball hier Fotos zu sehen sind. Das ist wirklich eine sehr schöne grüne Landschaft in Deinem zweiten Foto.


    Darf ich Dir mit den Sternen etwas weiterhelfen? Links überhalb von Venus ist ihr Kollege Mars zu sehen, und die Verlängerung ab Venus über Mars hinaus zeigt auf den Haputstern im Löwen, Regulus oder alpha Leonis. Rechts über Regulus steht gamma Leonis, und am oberen Bildrand, etwas links, delta Leonis.

    Die recht schwachen Sterne etwa dritter Größenklasse oben rechts gehören zum Großen Bären oder Ursa Major. Das vielleicht als erste Orientierungshilfe.


    Viele Grüße ins Reich der Mitte

    Manfred

    hallo Jochen,


    nein, Kontrast gerade nicht - ich mag eher die weicheren Formen und Töne, wie ich sie auch visuell wahrnehme.


    Ansosten probiere ich der Reihe nach einige Regler durch und stelle sie nach dem visuellen Eindruck am Bildschirm so ein, dass das Ergebnis das Foto nach meinem Eindruck verbessert, meistens in der Reihenfolge:


    - Dynamik, falls der Himmel doch zu (unansehnlich) grau wirkt, aber kein Karibik- Blau ...

    - Belichtung, falls das Original zu dunkel ist

    - Dunst entfernen - das macht schon einiges besser sichtbar und reicht aus, evtl noch

    - Klarheit und Struktur - aber da bin ich schon ganz vorsichtig.


    Wie gesagt, es ist eher ein Probieren, ob in meinem Sinn eine Verbesserung gegeben ist, ansonsten wird der Regler gleich wieder zurückgezogen, und das geschieht recht oft. Das meine ich auch mit "dezent". Überwiegend wird ausser Entrauschen nichts weiter gemacht als ein Rahmen drumherum gebastelt und verkleinert.


    Gruß,

    Manfred

    Einmal wenigstens wollte ich dann doch noch hinausfahren an einen Beobachtungsort mit fast freier Horizontsicht. Und nicht nur wegen der Fotos hat es sich in dieser lauen Spätfrühlingsnacht gelohnt - es war einfach eine tolle Atmosphäre draussen in den Wiesen mit dem farbigen Horizont im Nordwesten, den Sternen über der Landschaft und dem Quaken der vielen Frösche in einiger Entfernung.


    Ein erster fotografischer Eindruck vom Nordwesthorizont mit Mars und Venus:






    2023-06-13 23:15 MESZ 50mm Bl. 8 ISO 200 6s



    Einige Zeit später war dann doch etwas mehr zu sehen - unsere Nachbarplaneten, die beiden Esel und etwas M44:






    23:35 MESZ 135mm Bl. 8 ISO 400 8s



    Am unteren Bildrand zeichnet sich schon der Horizontdunst ab, der M44 im Kameradisplay schon fast verschluckte. Daher kam noch eine längere Brennweite zum Einsatz:






    23:51 MESZ 300mm Bl. 11 ISO 400 8s


    Aber die beiden Esel sind mit im Foto, und die Krippe zumindest mit ihren helleren Sternen. Und im 11Uhr-Spike der Venus versteckt sich noch ein hier etwa 8mag heller Stern, HIP42628A sagt Stellarium.


    Damit war das Wunschziel erreicht, und deshalb durften die 200mm auch noch einmal vor die Kamera:






    2023-06-14 00:02 MESZ 200mm Bl. 5,6 ISO 100 30s


    Die "dicke Luft" ist gut zu erkennen, und von der Krippe ist noch erstaunlich viel zu sehen - zumindest im Foto. Und die Spikes um Venus herum sehen mit diesem Canon 4/70-200mm Zoom doch besser aus.


    Inzwischen waren die Planeten dem Horizont schon recht nahe, und deshalb gab es passend zum "Begrüßungsfoto" noch ein Abschiedsfoto:






    00:13 MESZ 50mm Bl. 11 ISO 400 30s


    Alle Fotos sind dezent in LR nachbearbeitet, einfach damit M44 einigermaßen erkennbar wird.


    Ja, und zu guterallerletzt noch eine Art Ausblick auf die Mittsommernacht und die Helligkeit am Nordhorizont. Der hellste Stern ist Capella, unten wartet die Fahrbereitschaft. Und genau darüber steht eine Baumgruppe mit einer langen senkrechten Lücke - meine Markierung des Nordpunkts. Von dort aus brauche ich nur noch mit dem Fernglas 53° nach oben schwenken - diese Einstellung ist in den Armen und im Nacken gerastet - und auch bei noch recht hellem Himmel ist Polaris leicht zu finden und auch im Polsucher seiner Namensschwester Polarie, des Trackers, leicht zu finden. Dies vielöleicht als Hinweis zu einem anderen Beitrag.






    00:18 MESZ 50mm Bl 22 ISO 1600 20s - ohne Tracker :)




    Das war wohl meine erste und letzte Exkursion in Sachen Venus für diese Saison - es stellen sich deutliche Konditionsmängel ein, und tagsüber gibt es noch die eine oder andere Herausforderung, die zu bewältigen ist.


    Beste Grüße

    Manfred

    Hallo Jochen,


    ich nehme an, dass sich die in den Fotos sichtbaren Bäume recht unabhängig von Stellarium entwickelt haben, und umgekehrt dürften sich auch keine Bäume aus Stellarium in meine Fotos geschlichen haben .... aber wer weiss, welche Hacker hier überall unterwegs sind ....


    Gruß,

    Manfred

    An dieser Stelle nur der Hinweis, dass heute und morgen Abend die Venus in unmittelbarer Nachbarschaft von M44 zu finden sein wird. Oder, wegen der Sichtbarkeitsbedingungen: M44 wird in unmittelbarer Nachbarschaft von Venus zu finden sein.


    Zwei Fotos von gestern Abend sind in Biankas Beitragsreihe "Venuswanderung" unter #269 eingestellt.


    Viele Grüße

    Manfred

    Hallo allerseits,


    inzwischen wird es doch recht schwierig, außer Venus und Mars noch schwächere Sterne aufs Foto zu bekommen - aber Venus ist dabei, der Krippe im Krebs ebenfalls einen Besuch aubzustatten, wenn auch eher "streifend", aber immerhin ...


    Ein Versuch aus dem Bodenfenster, noch in der recht hellen Dämmerung, aber kurz vor dem Verschwinden von Venus hinter den Bäumen:






    23:15 MESZ 109mm Bl. 8 ISO 200 5s


    Bei der etwas intensiveren Bildbearbeitung sollten wenigsten die beiden Eselsterne -links überhalb und unterhalb der Bildmitte - zum Vorschein kommen, aber zu meiner Überraschung zeichnet sich M$$ neben Venus ebenfalls ganz leicht ab.



    Als nächstes der Versuch, mit etwas längerer Brennweite M44 so gut wie möglich im Dunst sichtbar zu machen:






    23:30 MESZ 200mm Bl. 11 ISO 1600 1,6s


    Naja .... heute Abend jedenfalls steht Venus noch etwas rechts, morgen etwas links überhalb von M44. Geplant ist eine Exkursion mit freiem Horizontblick, mal sehen ....



    Viele Grüße

    Manfred

    Hallo allerseits,


    es sind von mir vielleicht die letzten Fotos, die zum Titel dieser Beitragsreihe passen, denn Mars hat die Krippe längst verlassen und ist auf dem Weg zum Besuch beim Löwen und durquert erst einmal eine eher langweilige Gegend. Visuell war er auch jetzt schon wegen der Horizontnähe kaum noch wahrnehmbar, manchmal half nur indirektes Sehen. Ein kleines Wunder eigentlich, dass von M44 doch noch einige Sterne zu erkennen sind. Deshalb kamen auch die längeren Brennweiten wieder zum Einsatz. Unten links im Foto: delta Cnc






    2023-06-05 23:33 MESZ 420mm Bl. 16 ISO 1600 15s



    Schließlich gibt es zwei Esel in der Gegend, und der zweite sollte auch dabei sein; oben am Bildrand: gamma CnC






    23:45 MESZ 300mm Bl. 13 ISO 1600 13s




    Und dann wurde wenige Minuten später M44 von einem Wesen mit offenem Maul verschluckt .... hier der Moment kurz davor:






    23:51 MESZ 300mm Bl. 13 ISO 400 71s




    Bestimmt hat sich schon jemand gefragt, weshalb die Blenden bei einem 4/300mm Objektiv immer so hoch gewählt sind. das liegt daran, dass dieses Objektiv aus den 80er Jahren bei größerer Öffnung die Sterne gerne mit einem bunten Saum verziert, und das sollte reduziert werden.



    Das war's mit Mars .... aber vielleicht .... mal sehen.


    Beste Grüße

    Manfred

    Inzwischen mag der immer gleiche Ausschnitt in der Landschaft etwas langweilig erscheinen, aber im Moment bin ich nicht so recht "beweglich", und überhaupt geht es ja auch um die Dokumentation der Wanderung der Venus, und da gibt es schon einen deutlichen Unterschied zum vorgestrigen Tag.

    Bianka hat ja schon darauf hingewiesen, dass diue Venus sich jetzt wieder auf den "Rücksturz" zur Sonne gemacht hat und den östlichsten Punkt ihrer bahn überschritten hat.

    Fototechnisch macht sich die zunehmende Horizontnähe der Venus in der noch andauernden Dämmerung bemerkbar; so waren Castor und Pollux im Display der Kamera nur in der Vergrößerung zu erkennen und Mars visuell kaum.


    Hier das entsprechende Foto, wie die anderen auch dezent in LR nachbearbeitet, damit auf den Bildschirmen etwas mehr zu erkennen ist, z.B. die beiden Sterne gamma und delta Cnc, die auch auf den namen "Esel" hören:






    2023-06-05 23:08 MESZ 50mm Bl. 8 ISO 400 10s



    Vilee Grüße,

    Manfred

    Hallo allerseits,


    erst einmal herzlichen Dank für eure Rückmeldungen in Symbol und Wort; da fällt es schon leichter, noch einmal bis Mitternacht wach zu bleiben.


    Stefan, prima, dass Du ebenfalls ein Foto vom Planeten mittendrin in M44 beisteuerst. Beim Betrachten der Position von Mars ist mir aufgefallen, dass man schon innerhalb kürzester Zeit Änderungen bemerken kann. 36 Minuten nach Deinem Foto ist meins entstanden, das letzte, bevor die Konstellation hinter den Bäumen verschwand; es ist das letzte im Beitrag #4. Diesmal ist dort eine Art "Ziellinie" markiert, gebildet aus zwei Sternen links und rechts vom Planeten:






    Und - man sieht, Mars steht etwas drüber, während er auf Deinem Foto noch etwas drunter steht.


    Erst dann kam mir der glorreiche Gedanke, auch mal meine eigenen Fotos von dem Abend daraufhin anzusehen, und, siehe da - auch dort macht sich die Bewegung schon bemerkbar. Netterweise habe ich auch gesehen, dass wir das Foto sogar zeitgleich um 23:26 Uhr gemacht haben ...



    Beste Grüße

    Manfred

    Hallo Jochen,



    der Tracker wird sich auf jeden Fall lohnen, und das "komplizierteste" dürfte noch die Ausrichtung der RA-Achse nach Norden sein.


    Beimbetrachten Deines Fotos ist mir die Position von Mars neben einem Stern aufgefallen, der direkt links daneben steht, ganz schwach zu sehen. In meinem Foto steht Mars ganz leicht links darüber, weil es wohl um 22 Uhr herum gemacht worden ist. Du hast ja wahrscheinlich aus der Nähe von Ludwigsburg aus fotografiert, und da wird es ja schon deutlich früher dunkel. Ich hoffe, Du hast nichts dagegen, dass ich die entsprechenden Ausschnuitte aus unseren Fotos mal nebeneinander gestellt habe:





    Die Ausschnitte sind stark vergrößert, daher hatte einige Probleme mit der Beschriftung .... Aber interessant zu sehen, dss die Bewegung von Mars in so kurzer zeit schon dargestellt werden kann.


    Gestern Nacht ging es doch noch ans Bodenfenster, einfach weil der Himmel klar war -zumindest in einiger Entfernung vom Horizont, wobei Mars bei einer Höhe von noch 11° visuell schwer auszumachen war. Immerhin sind im Foto noch Sterne bis etwa 10mag sichtbar gemacht worden:





    22:51 Uhr MESZ 420mm Bl. 11 ISO 400 50s



    Die Durcherquerung Sternanhäufung hat der Mars damit gut geschafft. Links unten in der Bildecke ist wieder delta Cnc oder Asellul Australis. Weiter oben habe ich aus dem "Esel" ein "Eselchen" gemacht - weshalb - ich komm nicht drauf .... ein "Eselchen" müsste eigentlich "asellinus" oder so ähnlich heißen ....


    Den Stern wird's nicht weiter jucken ...


    Beste Grüße

    Manfred

    Eben frisch hereingekommen - doch noch eine Übersichtsaufnahme:






    23:17 MESZ 50mm Bl. 11 ISO 400 10s


    Das Foto ist mit demselben Objektiv aufgenommen wie in Beitrag #260 - die beiden Fotos sind also direkt vergleichbar.


    Und jetzt geht es doch noch einmal ans Bodenfenster für den Mars bei M44.



    Beste Grüße

    Manfred

    Hallo Jochen,



    Deine Vermutung ist richtig: die Kamera wird auf einem Tracker (Vixen Polarie) nachgeführt, ansonsten werden es bei längeren Brennweiten immer Strichspuren.


    In der vergangenen Nacht (vom 02. auf den 03.06.) war hier endlich mal wieder wolkenfreier Himmel, aber, wie Du schon schreibst, dieser war recht hell mit deutlich dickerer Luft zum Horizont hin .


    Aber es gab einige Ergebnisse, und das erste mit 50mm findet man in Jankas "Venuswanderung" als Beitrag #260.


    Das erste, eher als Testfoto gedacht, enthielt gleich eine kleine Überraschung:, vielleicht ein interplanetary Marsian spaceship ....







    23:26 Uhr MESZ 300mm Bl. 8 ISO 1600 5s



    Im Bild fehlte noch ein Eselchen, deshalb wurde der Bildausschnitt noch einmal leicht verändert:






    23:34 MESZ 300mm Bl. 8 ISO 400 25s



    Jetzt sind gamma CnC oder asellus borealis (= Eselchen nördlich) am oberen Bildrand, delta Cnc oder asellus australis ( = Eselchen südlich) in der Bildecke links unten vertreten, und zusammen mit eta Cnc in der rechten unteren Bildecke bilden sie ein schönes Dreieck um die Krippe herum mit Mars als gefühltem Mittelpunkt.

    Dieses Foto entstand mit einem 4/300mm Asahi Pentax SMC Takumar mit M42 Anschluss. Das nächste war der Versuch, mit dem Canon 2,8/70-200mm L - Objektiv eine möglichst scharfe Abbildung zu erhalten, und mit 200mm ist die Krippe mit ihren Begleitern auch nicht sosehr eingeengt:






    23:46 MESZ 200mm Bl. 8 ISO 400 20s



    Eine letzte Serie sollte mit dem 4/300mm Takumar plus 1,4x Kenko-Konverter ausprobiert werden, da das Takumar auch bei stärkerer Abblendung leichte Koma zeigt und ich befürchtete, dass der Konverter das noch verstärken würde.

    Aber so sieht es aus:






    23:54 MESZ 420mm Bl. 11 ISO 1600 20s



    Kurz danach war Ende der Sitzung, clock Mitternacht, denn die irdische Botanik machte sich bemerkbar:






    00:00 MESZ 420mm Bl.11 ISO 400 30s


    Und, weil es das allerletzte Foto war und irgendwie etwas mystisch aussieht:






    00:02 MESZ 420mm Bl. 11 ISO 400 und mutige 52 s (wegen der hellen Dämmerung).



    Heute kann es meinetwegen noch einmal zuziehen - der Schlaf vor Mitternacht soll ja der gesündeste sein.


    Beste Grüße

    Manfred

    Hallo allerseits,


    inzwischen hat Venus die Grenze zwischen Zwillingen und Krebs erreicht, und Mars hat sich in M44 eingenistet - davon demnächst mehr im Parallelthread.


    Nach mehreren Tagen mit Bewölkung war gestern Nacht (am 02.06.) mal wieder ein Foto möglich, links mit Mars im Krebs und Castor und Pollux rechts:







    23:20 Uhr MESZ 50mm Bl. 8 ISO 400 15s



    Beste Grüße

    Manfred

    Hallo allerseits,


    am 02.06. wird Mars mitten in M44, der "Krippe" oder "Beehive" stehen. Gestern, am 30.05., habe ich versucht, ihn bei der Annäherung abzulichten und so die Interessierten darauf aufmerksam zu machen.

    Das Vorhaben gestaltete sich doch recht schwierig, da Mars im Horizontdunst kaum visuell auszumachen war, obwohl er noch etwa 13° hoch stand. LR musste da auch etwas nachhelfen.

    Aber in anderen Gegenden des Erdballs wird es bestimmt bessere Bedingungen geben, und vielleicht wird es hier dann auch etwas besser sein.


    Hier also das "Werbeplakat":








    Beste Grüße

    Manfred

    Hallo Alex,


    so viel Skorpion über der beleuchteten Stadt - da bin ich doch sehr beeindruckt. Von meinem Wohnort aus ist die Lichtglocke von Hamburg bei entsprechender Bewölkung noch in ca. 85km Entfernung zu sehen ...

    Vor 9 Nächten habe ich ihn ebenfalls aufgenommen, als ich im Westen fertig war, und ich hänge ihn mal eben dran .. hoffentlich nimmt es mir niemand übel ....







    Viele Grüße

    Manfred

    Hallo allerseits,


    so allmählich nähert sich die Venus dem Sternbild Krebs, und weil sie gestern zusammen mit Castor und Pollux ein nett anzusehendes Dreieck bildete, sollte das noch einmal im Bild festgehalten werden. Und da war deutlich zu bemerken, dass die weißen Nächte schon in vollem Gange sind - es wurde und wurde irgendwie nicht dunkler, aber Venus drohte hinter den Bäumen zu verschwinden.







    23:19 Uhr MESZ 50mm Bl. 8 ISO 400 15s



    Die Absicht war auch, den Mars und dessen nächstes Reiseziel mit ins Foto zu bekommen - M44 oder die Praesepe, Krippe oder auch Bienenstock / bei Englisch sprechenden Menschen "Beehive" genannt. Dort wird Mars am 02. Juni mittendrin sitzen - sagt zumindest Strellarium.


    Hier der entsprechne Ausschnitt im Foto links oben:








    Einen angenehmen Sonntag


    Manfred

    Hallo allerseits,


    mir ging es ähnlich wie Klaus im vorstehenden Beitrag - nach Sonnenuntergang wurde der Himmel endlich wieder etwas klarer,wieder eine zur Zeit recht seltene Gelegenheit für Fotos.

    Und man merkt, dass nicht nur Venus ein ziemliches Tempo entlang der Ekliptik vorlegt, auch Mars hat sich schon ein beträchtliches Stückchen von Pollux entfernt.


    Als erstes kam ein Zeiss Flektogon 2,8/180mm Zebra zum Einsatz, was in der Vergangenheit hier sträflich vernachlässigt wurde und ein unschönes Schrankdasein fristen musste:






    22:30 Uhr MESZ 180mm Bl.8 ISO 100 4s



    So passten beide im Hochformat gut hinein, quer wurde es schon etwas enger:







    22:33 Uhr 180mm Bl.8 ISO 100 3,2s



    Dafür war im kleineren Tele schon etwas mehr Umgebung dabei:







    22:45 Uhr 135mm Bl.8 ISO 100 5s



    Von Norden zog wieder ein Wolkenfeld heran, und den schwachen nebligen Halbbogen überhalb von Venus sucht man in Stellarium vergeblich - eine Reflexion innerhalb der Linse.


    Abschließend, als es schon etwas dunkler war, der Versuch, mit 50mm auch die beiden Zwillingssterne, Mars und auch schwächere Sterne mit einzubeziehen, eine ganz mutige Überbelichtung der Szenerie:






    23:05 Uhr 50mm Bl.11 ISO 400 30s



    Die familieninterne Abstimmung ergab aber, dass der etwas dunklere und "blauere" Himmel den Vorzug bekommen sollte:







    23:07 Uhr 50mm Bl.11 ISO 400 20s


    10 Sekunden Unterschied in der Belichtung scheinen doch einiges zu bewirken. Aber dann war der innere Antrieb für noch mehr Fotos irgendwie erloschen ...



    Viele Grüße

    Manfred