Beiträge von AQR66

    Moin Domenico,


    ja - eine Tabellenkalkulation ist für solche Rechnaufgaben sehr praktisch.

    Die Berechnungen mit einer Tabellenkalkulation sind keine hohe Kunst. Es ist im Prinzip das selbe wie auf dem Papier oder mit dem Taschenrechner.

    OK - Ansteuerung per Mikrokontroller über einen einfachen Treiber per Takt und Richtungssignal. (Die Trinamic-Treiber laufen imho "sauberer" und kosten auch nicht so viel mehr)

    Im Prinzip ist die Drehzahl also mehr oder weniger beliebig einstellbar. Die Genauigkeit der Geschwindigkeit ist bei den Arduino-Bibliotheken die ich gesehen habe nicht sehr hoch. Abweichungen vom Soll waren jedenfalls leicht nachweisbar (Systematisch ein wenig zu langsam). Das an sich ist kein Problem, wenn man die tatsächliche Geschwindigkeit kennt. Dazu muss man allerdings die Ansteuerfrequenz messen können. (Für die Genauigkeit der Barndoor wahrscheinlich nicht so kritisch).


    Weniger passend (für Astro) sind in der Regel die Möglichkeiten der Drehzahl-Einstellung. Also kann ich 1/min einstellen? Was ist dann die nächste Geschwindigkeit? 2/min oder 1,0001/min?


    Vor etlichen Jahren hatte ich mal für einen Astro-Freund eine Motoransteuerung per Arduino gestrickt (irgendwo mit Fehler - mutmaßlich wegen unsauber behandelten Zähler-Überläufen). Das hat erst hingehauen, nachdem ich die Routinen zur Berechnung des Timings in der Stepper-Bibliothek verändert habe (Ergebniskontrolle per Oszilloskop). Soll-Drehzahl nicht in 1/min sondern in 1/Tag. Bei der Barndoor hat man natürlich die Freiheit, die Übersetzung über Steigung der Spindel und Länge r einzustellen, um es passend zu bekommen.


    Weißt du schon Genaueres wie es sein soll, bzw. wie deine Möglichkeiten (µC Bibliotheken, eigene Programmierung) sind,

    Willst du Typ 3 oder Typ 4 bauen?

    Soll Feintuning über Mechanik (Änderung von r oder/und b,c) oder in Software erfolgen?


    CS

    Harold

    Hallo Domenico,


    Skizze und Fotos passen imho nicht zusammen. Zu was die Rechnung / die Maße gehören, ist mir nicht klar.

    Typ 4 - also B konstant - mal in Excel mit Maßen ähnlich dem Artikel gerechnet



    Der Fehler reagiert sehr empfindlich auf Maßabweichungen. Wenige 1/100mm machen einen deutlichen Unerschied.


    Typ 3 kann ich (später) auch nochmal rechnen (ich bin da selber neugierig) . Die Geometrie dazu ist ja nicht kompliziert.
    Mit dem Diagramm kann man auch einigermaßen zügig und gezielt an den Parametern "drehen".

    Falls du Vorgaben hast - etwa Motordrehzahl und Gewindesteigung, könnte ich das berücksichtigen.


    Mechanisch würde ich denken, dass Typ 4 einfacher präzise zu bauen ist als Typ 3.


    Bei Steuerung des Schrittmotors über einen Mikrocontroller (z.B. Arduino / Atmega) ist man bei der Drehzahl nicht auf einen konstanten Wert beschränkt. Mit Excel (oder einer anderen Tabellenkalkulation) kann man das Drehzahlprofil für eine gegebene Geometrie berechnen und in das Programm des Mikrokontrollers übertragen..

    Vorteil: Die Anpassung bei mechanischen Abweichungen ist bloß Software.


    CS

    Harold

    Moin Domenico,


    schwer zu sagen.


    Den Fotos nach ist das das, was hier

    Double Arm Barn Door Drive - DaveTrott.com
    “The concept is fascinating to a lot of people. Some could not resist performing a complete mathematical analysis.. ” – Dave Trott The stars appear to move…
    davetrott.com

    Konfiguration 4 sein sollte.

    In der Skizze sieht das Element für die Nachführung (blau) wie "durchgesteckt" aus. Auf dem Foto endet das aber am losen Ende mit Kugellagern zur Führung. Das Maß b muss imho konstant sein.


    Was allerdings der Winkelbereich ist, in dem das passt, müsste man ggf. mal in Excel rechnen. Das geht für mich da zumindest auf den ersten Blick nicht hervor.


    Ich würde mir allerdings heute die mechanischen Komplikationen sparen, und den Schrittmotor einfach mit der zur "aktuellen" Geometrie passenden Geschwindigkeit ansteuern. Dazu muss man natürlich den Winkel bzw. die Position des Schwenkarms und der Antriebsspindel kennen. Da reicht aber imho ein einfacher Endschalter.


    CS

    Harold

    Moin C,


    das weglassen von zwei Unterlegscheiben bedeutet, dass das Gewinde jetzt vermutlich gerade mal so auf einem, mit gutem Willen vielleicht zwei Gewindegängen trägt. Der nächste "Knacks", gefolgt ggf. von einem "Klirr" ist da imho vorprogrammiert.


    Bei gleicher Tragfähigkeit von Schraube und Mutter (Innengewinde) sollte die Einschrautiefe grob o,8x Schraubendurchmesser sein.

    Bei weniger tragfähigem Mutternwerksstoff müssen mehr Gewindegänge greifen. Eine Annahme von 2 bis 3x Schraubendurchmesser ist da nicht falsch. Bei höherfesten Schrauben auch noch mehr.

    Das ist/war also selbst im Originalzustand eher nicht sonderlich gut ausgelegt, selbst wenn die Schraube vielleicht nur einer Festigkeitsklasse von 4.6 entsprechen sollte. Erst recht, wenn man bedenkt, dass das eine Verbindung ist, die nicht nur ein mal verschraubt wird.


    Tabellen finden sich reichlich. Z.B.:

    https://www.ing-hanke.de/wp-content/uploads/2019/10/Mindesteinschraubtiefe-hochfester-Schrauben-mit-metrischem-Regelgewinde-nach-VDI-2230-Blatt-1-Alu-Gusslegierungen-Scherfestigkeitsverh%C3%A4ltnis0.52.pdf


    Möge dir der Himmel nicht auf den Kopf bzw. das Teleskop nicht auf die Füße fallen.

    Moin Alexander,


    Kugel-Klemm-Konstrukte findet man z.B. unter Kugelflex oder Ram Mount (wobei das vermutlich eher ungeeignet ist).

    ICS hat bei den Bauteilen auch etwas mit Kugelverbindung.


    Was spricht gegen die Lösung mit gesenkten Bohrungen - also Kugelscheibe/Kegelpfanne?


    "Meine" Lösung sieht so aus (Die Kugelscheibe ist ein im Alu-Block eingepresste abgedrehte und durchbohrte Hutmutter):

      


    Das funktioniert imho sehr gut. Die durchgesteckte Konstruktion würde ich bei einem Neubau für einfacheren Aufbau ändern, so dass die Muttern an der Schraube verbleiben können. Auch würde ich versuchen, den Kontakt der Kugel in der Pfanne auf die Achse der Tubus-Stange zu bekommen (auch wenn ich bei mir keinen negativen Einfluss der Biegung durch die knapp 15mm Hebel erkennen kann)


    CS

    Harold

    Hallo Christina,


    hier sind vermutlich die meisten anstehenden Treffen gelistet:


    Hier

    https://www.astrotreff.de/usermap/

    kann man zumindest einige Aktive finden (nicht alle tragen sich auf der Karte ein).

    Oder, falls bei den Treffen oder in der Karte nichts passendes dabei ist, kannst du ja auch grob(!) das örtliche Umfeld nennen, wo du Mitstreiter mit "passendem" Testequipment suchst.


    Da sollte sich doch etwas finden lassen.


    CS

    Harold

    Moin Christina,


    Okulare sind meiner Meinung nach relativ schwer nach Papierdaten oder Beschreibungen Anderer auszuwählen. Natürlich gibt das eine Orientierung, aber Werbung bleibt Werbung und die Erfahrung der meisten, mich selbstverständlich eingeschlossen, basiert auf einem kleinen Repertoire an Teilen. Oft sind die "Vergleiche" nicht unmittelbar. Also ggf. mit anderem Hauptgerät bei anderen Bedingungen, ... . Selbst technische Daten wie der Pupillenabstand sind nur begrenzt hilfreich. Der Wert bezieht sich auf die Augenlinse, die aber in Relation zum Gehäuse "sonstwo" liegen kann. Das ist imho alles nicht allzuviel Wert.


    Dann machen die Okulare oft den größten Posten aus. Bei mir entfallen grob 80% aller Ausgaben auf die Okulare. (Das Teleskop ist allerdings ein Eigenbau.) Mehrfach kaufen wird am Ende die teuerste Lösung von allen.


    Meiner Ansicht nach ist es daher bei Okularen immer sinnvoll, vorab selber zu testen. Das idealer Weise am eigenen Gerät oder ggf. auch an dem, was man "morgen" gerne hätte.

    Teleskoptreffen bieten sich da an. Vielleicht gibt es auch Beobachter in deiner Nähe, mit denen du ein Treffen verabreden könntest. Natürlich ist es keinesfalls sicher, dass die online angedachten Kandidaten auf einem Treffen vorzufinden sind.

    Ggf. bekommt man aber etwas in die Hände, woran man vorher gar nicht gedacht hat. Du könntest auch direkt an deinem Gerät testen.

    Eine EQ-Plattform hilft u.U. mehr als ein weitwinkligeres Okular. (Natürlich nicht hinsichtlich des Wow-Effektes eines sehr großen Sehfeldes.)


    Wegen des Wow-Effektes beim Okular mit dem größeren Bildfeld: ich finde das auch toll. Man muss sich aber im klaren sein, dass man immer nur einen kleinen Teil scharf sieht. Und nicht jedes weitwinklige Okular "funktioniert" gleichermaßen gut, wenn man im Bildfeld umherschaut. Auch lässt die Abbildungsqualität zu Rand hin oft nach.


    Wenn ein Händler die Möglichkeit anbietet, mehrere Kandidaten einige Tage zu testen, sollte man die unbedingt nutzen. (Wobei ich mich immer frage was mit den Teilen passiert, die zurückgeschickt werden). Im Sinne der Einordnung wäre es durchaus hilfreich, auch Teile zu testen, die nach Stand der Dinge nicht in Frage kommen. Etwa die genannten Delos. Entweder man weiß dann, das sie einem den Mehrpreis nicht wert sind oder ist vielleicht so begeistert, dass man mit tränenden Augen den Preis zahlt.


    CS und vor allem viel Spaß beim Hobby

    Harold

    Moin Jörg, moin Thomas,


    danke für eure Rückmeldung.


    Wegen der Okulare habe ich heute noch einmal ein wenig ausprobiert. An der Größe der Feldblende kann es eigentlich nicht liegen. Wenn ich ein (optisch im Verbund sinnloses) LVW5 nehme, ist der Effekt trotz der nun doch schon sehr kleinen Feldblende sogar noch ausgeprägter zu sehen.

    Das wirkt für mich eigentlich nicht plausibel. Daher habe ich noch einmal Optionen im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten verglichen.

    Geradsichtig ohne Wegkorrektor konnte ich das geschilderte Problem zumindest heute am Tag nicht wirklich dingfest machen. Testokulare dabei: 6mm und 13mm Ethos, 17mm LVW, 20mm Plössl (Bis auf das Plössl alles monokular :) ).

    Das lässt vermuten, dass entweder der Zenithspiegel oder/und die als Wegausgleich verwendete APM/Düring Barlow kräftig mitmischen, auch wenn ich aktuell nicht verstehe, wie das zusammenhängen kann.
    Eingrenzen kann ich es aktuell nicht wirklich, da ich ohne Wegausgleich mit Zenithspiegel nicht in den Fokus komme (innen) und ohne mit Wegausgleich (Barlow) geradsichtig auch nicht (außen).

    Die (wilde) Kombi mit zwei direkt zusammengesetzten APM-Düring-Barlow-Elementen zeigt den Effekt auch, obwohl die Fokusposition sehr deutlich anders ist.


    Die Tests mit den verschiedenen Verlängerungsfaktoren sind sicher so noch nicht allzu aussagegräftig, da ich nur begrenzt vergleichbare Vergrößerungen/Bildhelligkeiten herstellen kann.


    Zumindest die Konstellation ohne Zenithspiegel mit Wegausgleich kann ich noch testen. Dazu brauche ich nur eine Verlängerung, die leicht zu besorgen oder herzustellen ist.

    Oder mal den Dob parallel aufbauen. Den hatte ich zuletzt länger nicht im Einsatz. Da kann ich leider nur mit Wegausgleich testen. Die 50mm, die ich das Gitterrohr tiefer ansetzen kann, reichen nicht, da der Fokus normal nur max. 20mm über dem OAZ liegt.


    Ich wäre nicht böse, wenn sich das Problem relativ preiswert lösen ließe.


    CS

    Harold

    Moin Frank,


    ja, ich habe einige verschiedene Hölzer in der Hand gehabt, die manchmal unter "Eisenholz" geführt werden (.

    Das allerdings nicht als Konstruktionsholz. Als solches würde ich es auch nicht verarbeiten wollen. Die dichten Tropenhölzer sind zum Teil doch sehr spröde und auf Grund der Inhaltsstoffe auch ggf. schlecht zu kleben. Gesundheitlich sind die Stäube auch nicht der Hit.


    Was war dein Gedanke in Bezug auf dieses (oder vergleichbares) Holz?


    (Ganz unabhängig davon ist die Verfügbarkeit für (Astro-)Bastelaufgaben geeigneter Abmessungen quasi nicht vorhanden und bei den Preisen für exotische Hölzer (Drechselholz in ordentlicher Qualität) tränen einem auch schnell die Augen. kg-Preise von 10€ markieren so die Untergrenze. 20-30€/kg mit beachtlichem Spielraum nach oben sind nicht unnormal. Ob das für den Wald gut oder schlecht ist, weiß ich nicht. Also führt das zu nachhaltiger Bewirtschaftung oder zu Raubbau? Ich fürchte zweiteres.)


    Falls jemand Interesse an ein paar Holz-Daten hat und die Seite noch nicht kennt:

    Wood Filter | The Wood Database


    Und wg. Alu, Stahl, ... Legierungen: Ich kann die Datenblätter finden und lesen. Im Gegensatz zu vielen Kommilitonen, lang ist's her, fand ich Werkstoffkunde damals sogar interessant.
    Auch kann ich einfache Statik Aufgaben "zu Fuß" rechnen oder komplexere per FEM auswerten.
    Für "unsere" normalen Bastelaufgaben ist es imho meist besser erprobte Designs zu kopieren, als ohne Hintergrundwissen "High-Tech" Lösungen anzustreben

    Spezielle-Werkstoffe oder Halbzeuge wie die Sandwich-Platten und Gelegenheitsbasteln vertragen sich imho nicht besonders gut.


    CS
    Harold

    Moin Alex,


    ich habe kein Dibond hier, kann also keine Versuche machen um konkrete Vergleichswerte zu liefern.

    Pauschal würde ich meinen, dass das Material falsch dimensioniert oder falsch belastet wurde, wenn es zum versagen der Zwischenlage kommt.

    Ebene Konstruktionen sind wahrscheinlich kein Problem - Etwa die Seitenteile einer Spiegelbox. Wird das Material gebogen (was ja offenbar gehen soll) wird die geringe Druckstabilität der Zwischenlage den Nutzen vermutlich relativieren. Verschraubungen sind sicher auch eher kritisch.


    Wie die Rechnung "genau" aufgeht, weiß ich nicht. Es ging eigentlich auch nur darum, den Fehler, das E-Modul-Verhältnis als Skalierfaktor für die Bauteildicke zu nehmen, zu korrigieren.

    Je spezieller das Material, um so spezieller werden die Anforderungen an Konstruktion und Verarbeitung, um die Vorteile zum Tragen zu bringen. Das ist wie bei Klebstoff-Angaben: Machen Sie ihre Versuche ...


    CS

    Harold

    Moin,


    wg. Theorie und Praxis:
    Meine Annahme bei Birkensperrholz zu Alu ist Faktor 10 - beim E-Modul.


    Die Biegesteifigkeit skaliert mit der dritten Potenz der Dicke.

    28mm/3mm = 9,33

    9,33^3 = 813

    Bei Faktor 10 im E-Modul sind 28mm Birkensperrholz gegenüber 3mm Alu-Vollmaterial also ca 80x Biegesteifer.

    Gegenüber 3mm Dibond mit 0,3mm Decklage liegt der Faktor bei ca. 160.


    Wenn die Biegesteifigkeit gleich sein soll enstsprechen sich in etwa (Beim Dibond 0,3mm Decklagen angenommen)

    3mm Dibond - 5mm Sperrholz.

    4mm Dibond - 6mm Sperrholz.

    Die Dibond-Bauteile wiegen dabei grob 50% der Hoözteile.


    Dass Dibond, wenn man das Material vernünftig bearbeiten und fügen kann, ein durchaus beachtliches Potential hat, stimmt also trotzdem. Rechnerisch - zur Praxis habe ich keine eigenen Erfahrungen.


    CS

    Harold

    Moin zusammen,


    nachdem ich einige Male mit einem vor einiger Zeit erworbenen kleinen, günstigen Bino (Lacerta) beobachtet habe, stören mich am meisten die auffälligen/hellen Geisterbilder, die auftauchen, wenn ich nicht exakt die richtige Augenposition habe. Die sonstigen Eigenschaften scheinen mir, ohne direkte Vergleichsmöglichkeit, i.O..

    (Zur Ehrenrettung des Binos: Auf den Bildern versuche ich es deutlich zu zeigen. Man könnte meinen "das ginge gar nicht". Es fällt aber nicht immer auf und hängt, wie geschrieben, deutlich von der Augenposition und natürlich dem Ziel und dem "Drumherum" ab.)


    Mit 13mm LVW - also einer Feldblende, die noch gut zum kleinen Bino passt. Deutlich erkennbar drängt sich die eigentlich außerhalb des Bildfeldes stehende Leitung ins Bild.

    Mit größerer Feldblende wird es auffälliger. Hier mit 17mm LVW das hinsichtlich Ausleuchtung eigentlich auch noch "passt".


    Das ist ein (leider auch unscharfer) Blick durch das "nackte" Bino, der die sehr wahrscheinliche Herkunft der Geisterbilder zeigt.

    Da ich an sich das beidäugige schauen mag, würde ich ggf. noch einmal ein anderes Bino versuchen wollen. Einfach kaufen und bei Bedarf zurückschicken ist nicht so mein Ding. Daher würde ich gerne vorab relativ sicher sein wollen, ob es Kandidaten gibt, die das Problem nicht oder nur deutlich vermindert haben.


    Optionen wären vermutlich

    - eines der chinesischen Großfeld-Binos

    - Mikroskop-Großfeld-Binos via BW (da sind derzeit zwei Varianten im Angebot)

    - das Baader Großfeld-Bino

    - das Denkmeier Binotron


    Wenn hier Erfahrungswerte vorhanden sind, würden mich diese sehr interessieren.


    Die Okularhalter sind bei allen nicht so ideal, da zumindest die Option bestünde, statt mittel-weitwinkligen quasi nur-Bino Okularen, vorhandene weitwinklige zu ergänzen. Die doppel-Steckstutzen der Ethos sind aber imho, positiv ausgedrückt, sehr ungünstig gemacht. So wüste ich nicht, wie sich die Halter bei diesen Okularen bei irgendeinem der Binos mit Varianten der Click-/Spannring-Halter noch bedienen lassen sollen, falls deren Durchmesser das einstecken der Okulare überhaupt zulässt.

    Falls jemand verbindlich weiß geht(wie)/geht nicht, wäre das auch eine interessante Info.


    (Der mechanische Stress ist sicher hoch. Vor vielen Jahren als Gast am 24" mit zwei 8er Ethos und OIII im Cirrus spazieren-sehen war aber genial.)

    Für den Bino-"Test" habe ich bisher zwei Paar Plössl. Deren Gesichtsfeld ist im Vergleich schon "traurig".


    Danke und CS

    Harold

    Moin,


    Robert: danke für den Hinweis auf den CN-Thread.
    Da ist wirklich vieles mit imho extremem Aufwand durchgespielt.


    Bezüglich der Drahtspinnen habe ich möglicherweise zu viele "bauchgesteuerte" Vorbehalte.
    Ohne praktische Erfahrung mit dieser Konstruktion sind mir die vielen Anbindungspunkte und der Umstand, dass das Stellen an einer Schraube den Spiegel in mehreren Achsen bewegt (Höhe, Neigung Drehung) nicht sehr sympathisch. In einem "toten" Alu-Hut spielt das ggf. keine Rolle. Bei einer Konstruktion aus Holz, die auf jeden Fall mit Temperatur und Feuchtigkeit durchaus deutliche Formänderungen erfährt, vielleicht schon. Praktische Erfahrungen könnten mein Bild ggf. ändern.
    Bezogen auf meine Lösung kann ich sagen, dass sie nach meinen Bedürfnissen funktioniert und nach meinen Maßstäben als justierkonstant angesehen werden kann. Bewegungen beim Schwenk (drehen gibts' beim Dob ja so nicht) kann ich nicht erkennen. Allerdings nur Laserpunkt in Relation zur Mittenmarkierung. "Schräg" gezielt mit Skala in doppelter Entfernung würde ggf. mehr zeigen.

    ERPOSS' Lösung ist noch einmal erheblich leichter ausgeführt und für ihn offenbar auch voll i.O.


    Ansonsten: je geringer die Möglichkeiten/Erfahrung beim basteln, um so größer schätze ich die Einfachheit einer Konstruktion als Faktor ein.


    Und zu #16:

    Wegen Relaxation: Die Spannungen sind klein. Die Temperatur normalerweise auch. Für mich schwer vorstellbar, dass das ein relevanter Faktor ist. Woraus ist der Hut? Dieser ist in Relation zu den Spinnenarmen anzunehmender Weise eine recht weiche Feder, die das Längenwchstum von im schlechtesten Fall vielleicht einigen 1/100mm wohl problemlos aufnimmt.

    Ich denke dass 30mm Spinnearmhöhe erheblich mehr als nötig ist. Im Zweifel: bauen und testen. Wenn die Konstruktion nicht zufridenstellend ist: ändern. Absolute Zahlen kann man hier ohnehin schlecht liefern.

    Wenn du einfach das 5-ling Konstrukt nachbaust, kann imho nichts daneben gehen. Mehrfach gebaut und getestet unter Anleitung von Stathis. Maße wirst du gezielt erfragen können.


    CS und viel Erfolg

    Harold

    Moin Alex,

    Die Spinnenbleche, 1mm Stahlblech, haben bei mir innen 25mm Höhe, außen noch 10mm. Der Hut-Innendurchmesser liegt bei 380mm.
    Die Spinnenarme sind am Zentralkörper eingespannt, sind also nicht einfach nur in mehreren mm oder gar cm an einem anderen Blech angeschraubt.


    Das ist imho mehr als nur ausreichend. Auch ohne Spannung auf der Spinne ist das subjektiv steif.

    Die Lösung an den 5-lingen sieht auch gut aus. Also Spinnenarme sehr dicht an der möglichst "scharfen" Kantung mit kräftigem Material zusammen gespannt, so dass ein Ausweichen durch verdrehen/verkippen weitestgehend ausgeschlossen ist.

    Zu dünne Bleche halte ich für kontraproduktiv. Die können sich leichter verdrehen und schon kleine Verdrehwinkel machen den vermeintlichen Vorteil der geringeren obstruierten Fläche zunichte. Je höher die Spinnenarme sind, umso größer der Effekt.
    Dickes Blech lässt sich aber ohne Spezialwerkzeug ggf. sehr schwer abkanten. Ich habe es bei mir auf ca. 0,5mm an der Kantstelle eingefräst. (Die Kantstelle ist nicht belastet. Die eigentliche Spannstelle liegt auf dem geraden Arm-Teil.) Die vollen 1mm Dicke hätte ich gar nicht vernünftig abkanten können. Mindestens hätte ich den vom walzen federharten Edelstahl vorher glühen müssen.


    Draht fand ich auch spannend - und würde ich selber nie bauen. Viele Verbindungsstellen, die imho nicht einfach gut auszuführen sind. Auch MUSS diese Konstruktion deutlich gespannt werden, was einen Hut erfordert, der diesen Kräften auch standhält. Thermisch und im Hinblick auf die Obstruktion hat das Potential.
    Für eine thermisch bessere (weniger optisch aktive Grenzsschicht) Spinne kann man die Arme als Fachwerk/Gitter ausführen. Würde ich beim nächsten Mal so machen (lassen (lasern)).

    Exzentrisch oder nicht ...
    Die exzentrische Lösung schafft Platz für eine flache Bauweise und ist gegen verdrehen steifer. Allerdings zu dem Preis, dass ein Hut aus Holz, der ggf. "arbeitet", durch Formänderung die Spinne unerwünscht verdrehen kann.
    Auch das Spannen der Spinne führt zum Verdrehen. Positiv ist dass man das auch aktiv zur (fein) Justierung nutzen kann. Ob das nun insgesamt ein Vor- oder Nachteil ist, muss an selbst beurteilen.
    Mein Hut ist recht massiv aus Multiplex. Ich wüsste jetzt nicht, wann ich zuletzt am Fangspiegel etwas nachjustiert habe. Sollte also kein praktisches Problem sein.


    Vielleicht hilft dir das bei deinen Überlegungen.

    CS

    Harold

    Moin Taukappe,


    aktuell nichts astronomisches. Meine Idee hier nachzufragen kam daher, dass in Mikroskoptrieben, Schneckenfokussierern und wohl auch in manchen Montierungen so "böses" Klebzeugs drin ist. Mein Mini-Döschen habe ich ja auch als "Montierungsfett" erworben.

    Die spärlichen Reste verrichten in einem alten CZJ-Mikroskop und hier, der Winkeleinstellung einer Bastel-Vorrichtung zum winkelkonstanten schärfen von Küchenmessern,

    ihren Dienst. Die M8x0,5 Feingewinde lassen sich "satt" einstellen. Selbsttätig verstellt sich nichts. Der Stellbereich ist ca +- 2,5mm.

    Die querbelasteten Kunststoffnupsis wären eigentlich nicht nötig, reduzieren aber noch einmal das ohnehin geringe Spiel.


    CS

    Harold


    Edit: Name /Anrede (Name geträumt, verwechselt, ...)

    Moin,


    danke für eure Vorschläge. Kettenfett (Motorrad) ist sicher etwas, was ich einmal testen kann.


    Der Ansatz mit der Feder ist interessant, auch wenn das eher für eine einmal-Justage gemacht zu sein scheint. Kleine Experimente sollten mit Material aus dem Bastelfundus möglich sein.


    Bei den Schmierstoffhändlern ist NLGI3 schon sehr dünn vertreten. NLGI 4 und höher habe icht nirgends gefunden. Amazon liefert einen Produkttreffer bei NLGI4. Scheinbar alt - jedenfalls nicht bestellbar.


    Vielleicht kann ich auch mal mit nicht maßhaltigen Gewinden experimentieren. Innengewnde in Kunststoff, Bolzen im Übermaß. Wobei Gewinde an sich in Kunststoff und dann noch Feingewinde mit 0,5mm Steigung eher nicht so vielversprechend scheinen.


    CS

    Harold

    Moin MC,


    der Bezugspunkt sollte immer der mechanische Anschlag der Steckhülse sein.

    Wo die Bildebene relativ zu diesem Anschlag liegt, ist aber nicht festgelegt. Sonst wären ja alle Okulare homofokal.

    Wie weit Anschlag und Bildebene voneinander entfernt sind wird z.B. von Televue für jedes Okular angegeben.


    Für Komfort und ggf. Minimierung des Fokusweges werden zum Teil Parfokal-Ringe verwendet, um die Unterschiede auszugleichen. Das Okular, das den größten "Einwärts-Weg" benötigt, legt dann die Position fest.


    CS

    Harold

    Moin Michael,


    eine Variante, die auch an den meisten visuell ausgelegten Geräten funktionieren sollte, ist der Televue Paracorr. Der hat auch einen leichten Barlow-Effekt von ca. 1,15 und benötigt nach innen einen Fokusweg von ca. 15mm. Das Teil ist allerdings nicht gerade günstig. Erst recht nicht seit der krisenbedingten Preisrally. Ein spezieller Adapter käme noch oben drauf. Eine spiegellose Kamera die mit ähnlich viel/wenig Lichtweg klarkommt, wie Stefan schrieb, ist ggf. günstiger.


    CS

    Harold

    Moin Kurt,


    "crop images" = Bilder zuschneiden - also auf erkannte Spiegelfläche reduzieren

    "null zone color" = Farbe der Markierung der identifizierten Zone.


    Komplett unterschiedlich sollten die Ergebnisse nicht sein. Bei gravierenden Abweichungen würde ich in mindestens einer der Auswertungen Fehler vermuten. Zuerst würde ich die ermittelten Zonenwerte deiner Handausertung mit den automatisch ermittelten von foucault-unmasked vergleichen.


    Als nächst-wahrscheinlichen Fehler würde ich das Vorzeichen bei der Angabe der Messpunkte bzw. der Intervallgröße vermuten.


    CS

    Harold

    Moin zusammen,


    kennt jemand eine Bezugsquelle für ein sehr zähes, klebriges Dämpfungsfett bzw. schweres Dämpfungsfett in bezahlbaren Klein(st)mengen?

    Ich bin bei wiederholter Suche leider bislang nirgends fündig geworden.


    Verwendung: Stellschrauben, die (ohne Werkzeug) bewegt werden und ihre Position sicher halten sollen, ohne gekontert zu werden.


    Mein 10g Mini-Döschen Getriebefett, vor etlichen Jahren ungelabelt auf dem ATT erworben, ist leider leer. Alle anderen Fette, die ich bisher so in der Hand hatte (Fahrrad-, Wälzlager-, Universal - mit und ohne Festschmierstoff wie Teflon oder MoS2, Installationsfett), sind ungeeignet.

    Offizielle Dämpfungsfette, die den Spezifikationen nach vermutlich tauglich wären, sind mir nicht zugänglich (Bzw. Gebinde viel zu groß und somit mit einigen 100€ viel zu teuer - etwa Klüber Optaplus.)

    Fett wie in (alten) Mikroskoptrieben könnte tauglich sein.


    CS

    Harold

    Moin Reinhold,


    "wir" können das nur begrenzt prüfen, da ich seit langem nicht mit "Ofenrohrstil"-Teleskopen beobachte. Aus selbigem Grund will ich es auch nicht.


    Mein erstes Teleskop war/ist ein Tal 1 mit recht massivem Alu-Tubus mit Innen-Ø 135mm bei 110mm Optik. Das Gerät litt(leidet) deutlich unter Tubusseiing. Bei weitgehend ausgekültem Spiegel, wenn das "kochen" des Spiegels aufgehört hat, waren mindestens im Winter deutlichst die Spikes/Lichausbrüche in Folge des thermischen Ungleichgewichtes im Tubus zu sehen. Der Umstand, dass ich das Teleskop gegen Streulicht mit Velour ausgekleidet habe (da hat es einen sehr positiven Effekt gehabt), hat zumindest keinen so deutlichen Isolationseffekt mit Wirkung auf das Tubusseing gezeigt, als dass ich davon etwas bemerkt hätte.


    Den Verweis auf die alten Threads habe ich nochmal "hochgeholt", weil das Thema da imho mit großer Akribie und gut nachvollziehbar behandelt wurde.

    Persönliche Erfahrungen und Einschätzungen Anderer stelle ich damit nicht in Frage.


    An welchem Punkt jemand für sich einen Handlungsbedarf sieht, und dann das Eine oder Andere an Maßnahmen ausprobiert, ist jedem selbst überlassen. Die hier vorgetragenen Ansichten und Erfahrungen, mehr oder weniger gut nachvollziehbar belegt, können dabei eine Entscheidungshilfe sein.


    CS

    Harold

    Moin zusammen,


    warum so hitzig? Passend zum Wetter?

    Ich denke es es wird recht viel Aufwand bedürfen, den Erkenntnissen von Kurt substantiell etwas hinzuzufügen.


    Stathis hatte in #29 schon zugehörige Threads verlinkt. Nochmal, falls das untergegangen ist.


    oder davor:

    und auch:


    Das Ergebnis hatte Stathis bereits früher in #22 zusammengefasst.


    vG

    Harold

    Moin MC,


    vielleicht zum besseren Verständnis, was ich meine.


    Alles was im Strahlengang steht wirkt sich negativ auf die Abbildung aus.

    Im Strahlengang stehen

    - der Fangspiegel

    - der Fangspiegelhalter (Spinne)

    - ggf. der OAZ


    Fangspiegel und Fangspiegelhalter sind beim Newton immer im Strahlengang. Die Teile sollten nicht größer als nötig dimensioniert werden.


    Ob der OAZ in den Strahlengang ragt oder nicht, legt der Konstrukteur fest.

    Ich möchte, dass das Auszugrohr in der OAZ-Position in der ich beobachte nicht störend im Strahlengang steht. Ich beobachte praktisch immer mit einem Komakorrektor, der verlangt, dass die Bildebene 15mm über dem Auszugrohr liegt. Das ist die Normalposition für den Auszug. Hierauf bezogen prüfe ich das Layout.


    Also allgemein: für den gewünschten Feldwinkel, soll der OAZ den Strahlenkegel nicht beschneiden. Das legt die innerste mögliche Position für den OAZ fest.


      


    Durch die (von mir gewählte) Vorgabe, dass der OAZ nicht im Bildfeld von 1,25" Okularen stören soll, kommt dieser auf einen Mindestabstand zur oprischen Achse. Wieviel Platz dann für den Tubus bleibt, hängt von der Bauform des OAZ ab. Im Bsp. oben ist links der für den Tubus verfügbare Platz nicht genutzt.


    CS

    Harold

    Moin MC,


    den Tubus enger oder weiter zu machen ändert nicht notwendiger Weise irgendetwas am optischen Layout. Also: wie weit ist die Bildebene von der optischen Achse entfernt.


    Hier spielt eine Rolle, welcher Okularauszug verwendet werden soll und welche Okulare am Gerät funktionieren sollen.

    Dadurch ergibt sich der erforderliche Fokussierbereich und damit über die Länge des Auszugrohres die Position der OAZ-EIntrittsöffnung.


    Es gibt einige real existierende Geräte, bei denen der Okularauszug bei normaler Beobachtung mit gängigen Okularen in den Strahlengang ragt.

    Der stört da mindestens genau so wie der Fangspiegel. Der OAZ muss also so weit "raus", dass das - mindestens mal für Okulare mit höherer Vergrößerung - nicht der Fall ist.

    Der Tubus kann nun so groß werden, dass der OAZ in der gefundenen Position angebaut werden kann. Wo das ist, hängt von der Bauform und den Abmessungen des OAZ ab. Wird der Tubus größer, kommt der OAZ zwangsläufig weiter heraus. Die Randausleuctung wird dabei schlechter.

    Baut man den Tubus enger, muss zwischen Tubus und OAZ eine Distanzstück. Der AOZ soll ja nicht in den Strahlengang ragen. Es ist also nichts gewonnen.



    Oben in etwa wie du es eingegeben hast. Unten mit großzügig bemessenem Tubus.

    Als OAZ ist ein klein bauender Kineoptics HC1 angenommen. Fokusweg einwärts maximal 12mm.


    Was sieht man. Oben ist die Ausleuchtung innen etwas besser. Unten ist sie am Bildrand besser (Gewinn 5,3mag statt 5,16mag (bezogen auf unbewaffnetes Auge bei 6mm AP)).

    Die Unterschiede sind gering und in meinen Augen wird auch ein geübter Beobachter diese nur schwer bemerken.


    Was sieht man nicht: Das Bild oben ist "zu schön"! Die tatsächliche Vignettierung ist deutlich größer. Dieses Programm zeigt das nicht, da die Konstellation bei (imho) korrekter Auslegung nicht auftritt. Hier ist die Lagerermittlung der Bauteile "ausgehebelt" bzw. die nach Design-Vorgaben ermittelten Positionen sind übersteuert, um den OAZ so weit nach innen zu setzen.

    Die Darstellung zeigt, dass der OAZ voll im Strahlengang steht. (Position 5mm einwärts - etwa die Position bei einem Panoptic 24 oder Delos 17)


    Imho ist der enge Tubus keine gute Wahl. Selbst wenn man die negativen Effekte durch Tubusseeing ausklammert.


    CS

    Harold