Beiträge von portaball

    Hallo Thomas,


    Die Kameraseite ist nicht das Problem, hier passt die Auflösung, Rauschverhalten und Empfindlichkeit.

    Das Problem ist die Seite, in die man reinschaut, hier gibt es wohl noch keine Displays mit ausreichend feiner Auflösung.


    In Sachen digitaler Nachtsichtkamera ist die Sionyx aktuell das Mass der (bezahlbaren) Dinge:


    https://de.sionyx.com/products/aurora-pro


    Im Bereich Unbezahlbar geht natürlich etwas mehr :)


    https://www.youtube.com/watch?v=8bTgG2Ft4xQ


    Grüße Jochen

    Auch wenn das Stativ mit Säule und Fluidhead an einen Stück zu tragen ist, sind das doch ziemlich unhandliche 20 Kilo...
    Deshalb habe ich mir jetzt noch eine Alubox besorgt, in die der Fluidhead und die 3 Nivellierscheiben des Stativs passen.
    In dem Koffer ist auch noch Platz für mein schwarzes Beobachtungstuch.



    Dadurch wird alles doch deutlich handlicher und angenehmer zu tragen:


    - Stativ mit Säule (10 Kilo)
    - Fluidhead im Koffer (12 Kilo)
    - Okularkoffer (15 Kilo)
    - Bino (22 Kilo)
    - Hocker (2 Kilo)

    Da ich den Hocker und Fluidhead in einem Gang tragen kann muss ich 4 mal laufen
    Insgesamt dauert der Aufbau mit Ausnivellieren maximal 10 Minuten


    Nicht mehr ganz grab and go aber auch kein dramatischer Aufwand.

    Nach dem Beobachten lasse ich Stativ, Säule, Fluidhead und Hocker abgedeckt draussen stehen und räume nur das Bino und die Okulare weg.

    Den Rest sammle ich am nächsten Morgen ein

    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    es sind im Prinzip 3 Dinge:

    - Analog gegen Digital

    - Auflösung: Digitale Sucher / Okulare sind nach wie vor pixelig. Der Phosphorschirm hat eine deutlich höhere Auflösung jenseits des Auflösungsvermögens unserer Augen

    - Kleiner Restlichtverstärker mit interner Batterie so groß wie ein mittelgroßes Okular gegen großem technischen Aufwand aus Kamera, Computer und elektronischem Okular oder Bildschirm nebst Kabeln und Stromversorgung


    Hier gibt es über die Funktionsweise der Restlichtversstärker ein gutes Video:


    https://www.youtube.com/watch?v=ADuS0nyKWRI&t=226s


    Ein gutes Beispiel für EEA ist Stellina.

    Hier hast Du ein automatischen Teleskop mit Kamera, die Bilder betrachtest Du dann auf dem Smartphone:


    https://vaonis.com/stellina


    Die beiden Verfahren sind mitnichten verwand oder gar ähnlich.

    Ein Restlichtverstärker ist eher wie ein Filter mit Verstärkerfunktion, EEA ist Astrophotografie mit einem Livebild.


    Aber keine Frage, man darüber auch anderer Ansicht sein :)


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    wie gesagt macht es für mich einen Unterschied, die Nutzung eines Restlichtverstärkers ist für mich noch visuelles Beobachten, der Einsatz von Kamera, Rechner und Bildschirm hingegen nicht, deshalb ist EAA für mich persönlich auch genauso uninteressant wie Astrofotografie.


    Es geht auch nicht nur darum das Bino mit den Restlichtverstärkern zu nutzen, sondern auch die beiden Restlichtverstärker als standalone device mit 1x bis 10x einzusetzen.

    Ganz analog einem Handfernglas.


    Bei CN wurde mir schon prophezeit, dass ich mein APM über kurz oder lang verkaufen werde, wenn ich die Restlichtverstärker habe.

    Das kann ich mir definitiv nicht vorstellen, denn für mich ist das kein entweder oder sondern verschiedenen Geräte für verschiedenen Einsatzzwecke, die man aber auch miteinander kombinieren kann.

    Auf wunderschön aufgelöste Sternhaufen, den Mond und die Planeten mit Glasokularen werde ich niemals verzichten wollen.

    Aber es zeigt, wie toll und "süchtigmachend" diese Dinger wohl sind.


    Gerade gestern las ich in einem Thread von einem User, dass wenn ihm aus irgendeinem Grund seine Komplette Astroausrüstung abhanden käme, der Restlichtverstärker wäre das Erste, was er wieder kaufen würde.


    Ich bin jedenfalls extrem gespannt und werde natürlich berichten, wenn es dann soweit ist.


    Die Tage war ich mal kurz gegen 3 Uhr draussen und sah Saturn und Jupiter halbhoch mit dem Canon 15x50IS

    Mit Sky Safari stellte ich dann fest, dass auch Pluto und Neptun nicht weit weg stehen, auch Uranus hängt nur wenig hinterher

    Es ist also wieder Planetensaison und das wird der nächste Test für das APM sein.

    Pluto, Neptun und Uranus habe ich noch nie beobachtet, aber dank SkySense ist das sichere Auffinden nun ja kein Thema mehr :)


    Ich bin sehr gespannt, wie sich das 150er Bino an den Planeten schlagen wird...


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    ja, man kann das natürlich so sehen.

    Ich habe dazu viel gelesen, lange überlegt und kam für mich zu einem anderen Ergebnis.


    Für mich ist das live Erlebnis am Okular das Entscheidende am Hobby, Astrofotografie hat mich noch nie interessiert und daran wird sich auch nichts ändern.

    Natürlich ist der Weg der originalen Photonen durch ein paar Glasscheiben auf unsere Netzhaut der authentischste Weg.

    Leider ist das Ergebnis halt limitiert, wer live mehr sehen will braucht mehr Öffnung, was bedeutet mehr Gewicht, mehr Größe und schwierigere Nutzung.

    Diesbezüglich ist ein 150mm Bino mein absolutes persönliches Limit.


    Das genaue Gegenteil ist die Astrofotografie, hier kann man auch mit kleinen Öffnungen und ausreichend langen Belichtungszeiten sehr gute Ergebnisse erreichen, aber halt eben ein Bild und kein Liveerlebnis.


    Was Du ansprichst ist EAA, also Electronically Assisted Astronomy also live Bilder entweder in einem elektronischen Okular (der erwähnte Blick durch den Sucher einer Digitalkamera) oder einem Bildschirm.

    Dazu gehört eine Kamera statt Okular und zwischen Kamera und Bildschirm ein Rechner und jede Menge Kabel nebst Stomversorgung.

    Für mich persönlich ist das kein Live beobachten mehr, unabhängig davon ob man auf einen Bildschirm schaut in elektronische Sucher, denn das Bild wird von einem Rechner erzeugt.

    Bei den elektronischen Suchern kommt noch dazu, dass es aktuell noch keine mit ausreichender Auflösung gibt, das wird noch eine ganze Weile dauern.

    Viele Nutzer mögen aber EAA, weil sie relativ preisgünstig ist und farbige Bilder liefert.


    Restlichtverstärker sind rein analoge Geräte, die originalen Photonen werden analog verstärkt (die originalen Photonen "reissen" beim Durchtritt durch die Vesttärkerröhre zusätzliche Protonen mit sich) und landen auf einer Phosphorschicht.

    Dabei sind dann auch immer noch die originalen Photonen, die mit zur Bilderzeugung beitragen.


    Als Stromversorgung reicht eine kleine Batterie im Gerät selbt, welches selbst die Größe eines Mittelgroßen Okulares hat.

    Die Auflösung des Phosphorschirms ist deutlich höher als die elektronischer Okulare und liegt über dem Auflösungsvermögens des menschlichen Auges.

    Die Bilder sind Schwarz/Weiss, was ich aber eher als Vorteil sehe, denn mir geht es mehr um feine Strukturen denn um Farben.

    Will ich Farben sehen schaue ich mir dann tatsächlich Hubble Bilder an.


    Für mich ist die Nutzung von analogen Restlichtverstärkern deshalb immer noch echtes live Beobachten und nicht ohne Grund werden bei Cloudy Night die Verstärker unter Beobachtungszubehör und nicht unter EAA geführt.


    Ich sehe darin primär die Möglichkeit die Öffnung meines Binos in Sachen Galaxien etwa zu verdoppeln, was bedeutet Strukturen und Spiralarme sehen zu können.

    Bezüglich Nebel ist der Gewinn sogar noch deutlich höher und bewegt sich eher im Bereich von Faktor 10.

    Dadurch werden Dinge sichtbar, die für mich ansonsten vollkommen unerreichbar wären.


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    nach Süden habe ich vom Garten aus recht gute Sicht, nicht ganz Horizont aber es fehlt nicht viel.

    Und Richtung Süden ist es auch relativ Dunkel.


    Der normale Justiervorgang mit dem StarSense ist ja in der App, per zoom und pinch

    Das geht ganz gut, aber mit dem Kugelkopf geht es genauer.


    Ich habe auf dem Griff des Binos einen normalen Foto Kugelkopf montiert und auf dem sitzt die Halterung fürs iPhone.

    Zur Justage suche ich mir im Okular einen hellen stern und stelle ihn genau in Okularmitte.

    Dann löse ich den Kugelkopf und bewege das iPhone so lange, bis eben dieser Stern auch genau im Fadenkreuz der App steht.

    Danach trifft man die Objekte bei der Suche absolut perfekt, ich würde sagen die Genauigkeit liegt bei etwa 0.5°


    Ja, es gibt binokulare Bildverstärker, die sehen dann aus wie Binoansätze und haben auch nur eine Vertärkerröhre.

    Der Vorteil von 2 Verstärkern ist derselbe wie von einem Binokular gegenüber einem Teleskop gleicher Öffnung mit einem Binoansatz.

    Eine Verstärkerröhre pro Auge für jeden Tubus bringt alle Vorteile der binokularen Addition wie wir sie auch vom optischen Bereich kennen.


    Bei den Restlichtverstärkern kommt noch ein weiterer Punkt dazu:

    Restlichtverstärker haben ja ein Restflimmern, hier Szintillation genannt,

    Je besser die Röhre desto geringer die Szintillation, aber ganz weg bekommt man sie nicht.


    In einem Binokularen Restlichtverstärker mit nur einer Röhre sehen natürlich beide Augen genau das selbe, also auch das selbe Flimmern.

    Schaut jedes Auge auf eine eigene Röhre rechnet unser Hirn die Szintillation praktisch komplett raus, weil es ja auf jedem Auge anders ist und dadurch "ausgefiltert" wird.


    Ich werde die Restlichtverstärker im APM einsetzen wie Okulare, aber auch ohne das APM als "Restlicht Fernglas"

    Standardmäßig hat es dann 1x Vergrößerung, was am Himmel schon sehr toll sein soll.

    Man kann über c-mount aber auch Objektive vorschalten und dann freihand bis ca. 10x gehen.


    Ein mir bekannter User nutzt 2 Restlichtverstärker hinter einem Canon 10x42IS was der absolute Wahnsinn sein soll, bildstabilisierte Restlichtverstärkung bei 10x :)


    Um mal einen Eindruck zu gewinnen was einem in etwa erwartet hier mal ein Link zu einen Thread, in dem Gavster Bilder eingestellt hat, die mit seinem William Optics Pegasus 103mm f6.9 binoscope gemacht hat.

    Die Bilder entsprechen in etwa dem optischen Eindruck live in den "Okularen"


    https://www.cloudynights.com/t…iece-combo/#entry11169876


    Den größten Gewinn haben Restlichtverstärker natürlich bei Nebeln im H-Alpha Bereich.

    Der Pferdekopfnebel ist damit visuell auch unter lichtverschmutztem Himmel eine einfache Übung.


    Bei Galaxien gibt es große Unterschiede, am meisten profitieren wohl edge on Galaxien.

    Generell redet man bei Galaxien von einer visuellen Verdoppelung der Öffnung.

    Bei Kugelsternhaufen verhält es sich ähnlich.


    Grüße Jochen

    Mannheim liegt aber doch im Westen von Dir - jedenfalls azimutal ?

    Hallo Dietmar,


    natürlich hast Du Recht, ich war wohl noch nicht ganz ausgeschlafen :)


    Als nächstes muss ich das Bino unbedingt mal in dunkleres Gebiet schaffen, mal sehen, wie sich die Corona Situation weiter entwickelt...


    Grüße Jochen

    Gestern Nacht war es wieder soweit, der Mond zeigte eine schmale Sichel und ging früh unter, die Vorhersage war vielversprechend:



    Ich war von 22 Uhr bis 1 Uhr draussen und am Ende der Session war die Milchstrasse mit bloßem Auge zu sehen.

    Dennoch war der Himmel nicht richtig dunkel, speziell Richtung Osten sieht man die Lichtglocke des 30km entfernten Mannheim doch deutlich.


    Zum Warmlaufen in der Dämmerung beobachtete ich den Mond mit allen mir zur Verfügung stehenden Okularen.

    Jede Vergrößerung von 25x bis 240x hat ihren Reiz, im Laufe der Beobachtung konnte ich auch noch eine Sternbedeckung durch die Dunkle Mondscheibe beobachten - sehr imposante Himmelsmechanik live.

    Gestern war auch abgeschattete Teil des Mondes leicht erhellt und man konnte so immer die komplette Kontur sehen, was ich sehr mag.

    Besonders toll ist der sehr fein auslaufende Teil des Terminators an dessen Enden, das macht mit hoher Vergrößerung richtig Spass.

    Das Seeing war wirklich gut und die 240x problemlos nutzbar, ich bevorzuge aber doch die 180x, das Beobachten ist damit deutlich entspannter.


    Wirklich schön sind die 100° Okulare, die mir immer einen sehr großen Bereich zeigen.

    Etwa in der Mitte des beleuchteten Bereichs waren einige sehr interessante Strukturen und hier sieht man mit 2 Augen einen sehr deutlichen und tollen 3D Effekt.

    Das Bild wirkt regelrecht plastisch.

    Der direkte Vergleich mit einem zugekniffenen Auge macht den Unterschied sehr deutlich.


    Das sind die Momente in denen ich weiss, mit dem 150er Bino die richtige Entscheidung getroffen zu haben.


    Ich machte dann eine Pause um abzuwarten, bis der Mond hinterm Berg verschwunden ist und der Himmel dunkler wurde.


    Dann habe ich als erstes natürlich kurz den StarSense an einem hellen Stern eingerichtet, das mache ich inzwischen mit dem Kugelkopf und nicht mehr in der App.

    Das geht schneller und ist genauer.

    Danach muss man sich um die Software keine Gedanken mehr machen, die Treffgenauigkeit ist 100%


    Zum Stativ und Fluidhead muss ich nicht mehr viel sagen.

    Das Stativ wird mit den 3 Schrauben an den Füssen einmal ins Wasser gestellt und der Fluidhead einmal ins Gleichgewicht verschoben, dann sind die ganze Beobachtungszeit keine Änderungen mehr notwendig.

    Man kann die Technik dann einfach vergessen und nur noch benutzen.

    Die Leichtigkeit, mit der das schwergewichtige Bino in beiden Achsen bewegt werden kann und nach dem Loslassen in jeder Position stehen bleibt ist immer wieder unfassbar gut.

    Auch die Kurbelsäule funktioniert perfekt, ich habe speziell nich mal darauf geachtet, das Kurbeln ist für mich keine unangenehme oder anstrengende Prozedur, es geht in beiden Richtungen extrem leicht und gehört dazu wie das Schwenken des Binos.


    Natürlich habe ich auch wieder Sterntests mit beiden Tuben gemacht, das ging gestern besonders gut denn so ein gutes Seeing hatte ich bisher noch nicht.

    Beide Optiken sind absolut perfekt, aber das wusste ich ja schon vorher


    Da ich mich auf die Beobachtungsnacht nicht vorbereitet habe nutze ich den Starsense - dieses mal mit vorher komplett auf rot geschaltetem Display, zur Objektsuche.

    Dazu zoome ich in die App rein bis mir Galaxien, Sternhaufen und Nebel angezeigt werden, diese fahre ich dann nacheinander an und bin gespannt, ob ich sie in den Okularen sehen kann.

    Das klappt wirklich hervorragend und ich kann mir wirklich nichts besseres Vorstellen um schnell, unkompliziert und treffsicher auch schwache Objekte anzufahren.


    Leider stehen die meisten Objekte inzwischen schon wieder tief, die Virgo Galaxien zusätzlich auch in der Lichtglocke von Mannheim.

    Dennoch war ich erstaunt alle von der App angezeigten Galaxien deutlich in den Okularen sehen zu können.


    M81/82 musste ich natürlich auch besuchen, auch wenn diese nicht mehr so schön im Zenith stehen wie bei der letzten Beobachtung.

    Hier habe ich auch mit den Vergrößerungen gespielt und ging bis 140x, wo der Hintergrund dann auch schön dunkel wird.


    Besondere Highlights waren die Bumbbell Galaxie und M57, auch hier habe ich mich durch die Vergrößerungen gearbeitet um Erfahrungen zu sammeln.


    Früher war der Okularwechsel immer eine aufwändige Geschichte.

    Instrument klemmen, Umstecken, Stern zum Fokussieren suchen, Fokussieren, Objekt wieder aufsuchen.

    Vor allem der letze Punkt war bei höheren Vergrößerungen nicht immer einfach.

    Heute ist das dank Starsense völlig unproblematisch ich kann mir auch einen weiter entfernen Stern zum Fokussieren wählen und dank der App bin ich in einer Sekunde wieder im Zielbereich.

    Die Nacht besteht nun wirklich aus Beobachten und nicht aus Suchen...


    Nebel konnte ich keinen einzigen im Okular erkennen, aber das hatte ich auch nicht erwartet.

    Dazu bräuchte ich einen deutlich dunkleren Standort und müsste auch Filter einsetzen.

    Aber diesem Bereich werde ich ja bald mit dem Restlichtverstärker auf die Pelle rücken :)


    Gegen Ende der Session sind auch der Doppelhaufen und Andromeda hinter den Bäumen Richtung Norden aufgetaucht und natürlich musste ich das noch mitnehmen.


    Hi/Chi wie immer traumhaft schön, egal ob mit 25x und viel Feld drumrum oder mit 140x feinste Sterne beobachten, es ist eine reine Freude.

    Auch M31, M32 und M110 begeistern mich immer wieder.


    Richtig irre ist es auch mit den Ethos 17 und 13 einfach nur durch die Milchstrasse zu wandern, da gibt es so unglaublich viele feine und wunderschöne Details sowie Sternmuster und verschiedene Sternfarben zu entdecken, auch beim Farbenspiel von Albireo habe ich einige Zeit verbracht.


    Wirklich beeindruckend ist die Optische Qualität des Binos.

    Wenn man sich beim Fokussieren die nötige Zeit nimmt sind die Sterne wirklich nadelfein, was mir extrem gut gefällt und ein wichtiger Grund für einen Doppelrefraktor war.


    Diese Session war für mich nochmal mehr ein Testlauf als ernsthaftes Beobachten.

    Ich sprang von Objekt zu Objekt, habe mit der Technik gespielt um sie noch besser kennen zu lernen und suchte die Limits.

    Ich kann ohne Einschränkung sagen, dieses Bino und dieses Setup macht zu 100% genau das, was ich mir gewünscht habe und eigentlich nicht dachte, dass es in dieser Perfektion möglich sein würde.

    Der Einzige Pferdefuss ist das Gewicht, aber das wusste ich ja vorher

    Den inneren Schweinehund zu überwinden um Aufzubauen ist definitiv ein Thema, ich muss mir mal Gedanken machen, wie ich Stativ, Säule und Fluidhead permanent aufgebaut lassen kann und nur noch Bino und Okularkoffer Tragen muss.


    Meine Berichte werden jetzt auch weniger werden, ich denke zum Bino und der Technik ist alles gesagt.

    Es wird da auch keine Veränderungen mehr geben, da ich in keinem Bereich mehr Optimierungspotential sehe.


    Zukünftig werde ich dann nur noch von speziellen Beobachtungen genauer berichten um das Potential des Binos selbst zu beleuchten.


    Grüße Jochen

    Hallo Manuel,


    können wir bitte unsere Köpfe tauschen, mit 75mm Pupillendistanz kann man ja das 21mm Ethos binokular einsetzen, ein Traum!


    Ich habe gerade mal bei meinem 150mm APM nachgemessen, das ginge bis 77mm

    Ich fürchte aber, bei den kleineren APM wird es weniger sein :(


    Am Ende wird Dir da nur ein Doppelteleskop mit EMS helfen, da kann man die Tuben einfach entsprechend weiter auseinander bauen.


    Grüße Jochen

    Hallo Christian,


    ich habe ja alle Okulare oben abgedreht, um für die binokulare Nutzung mehr "Nasenfreiheit" zu bekommen.

    Deshalb passen die Staubkappen nicht mehr.

    Außerdem habe ich auch keine Lust beim Okularwechsel auch noch mit den Kappen hantieren zu müssen.

    Letzten Endes ist der Kofferdeckel die große Staubkappe für alle Okulare und der geschlossenporige Schaumstoff fussert auch nicht.


    Grüße Jochen

    Hallo Jörg,


    bis vor Kurzem hätte ich auch niemals gedacht nochmals viel Geld oder gar doppelt so viel wie für das 150er auszugeben, aber diese Restlichtverstärker bieten bei minimaler Größe und Gewicht eine unglaubliche Bereicherung.

    Das empfinde ich als extrem verlockend und die Bilder sowie Berichte von Usern sprechen für sich.


    Und gerade weil es eben keine Elektronik ist finde ich es so spannend, klar brauchen die Röhren Strom aber die eigentliche Verstärkung ist rein analog.


    Bei digitaler Nachtsicht gebe ich Dir recht, da ist die Technik wohl alle 2 Jahre überholt aber diese Verstärkerröhren sind ausgereift und die Technologie eher am Ende der Entwicklung angekommen, die Zukunft wird digital sein.


    Klar werden noch ein paar bessere Röhren kommen die noch mehr verstärken und weniger flimmern, aber die Fortschritte werden marginal sein.

    Spätestens wenn das Militär auf digitale Technik schwenkt ist es mit Weiterentwicklung der Restlichtverstärker endgültig vorbei.


    Zum Glück haben die Röhren eine extrem hohe Lebensdauer, für mein rechtliches Leben reicht ein Satz Röhren locker aus.


    Nein, mehr Öffnung wird es für mich ganz sicher nicht geben.

    Eher wird es irgendwann kleiner, es gibt bereits User, welche diese Restlichtverstärker mit dem APM 120SD nutzen und gerade bin ich mit jemanden in Kontakt, der diesen Schritt auch dieses Jahr noch gehen wird.


    Man wird sehen müssen wie wichtig die Öffnung sprich produzierte AP für die Verstärker ist, dazu gibt es ganz unterschiedliche Aussagen.


    Grüße Jochen

    Hallo Jörg,


    genau diese Gedankengänge hatte ich auch und auch mir läuft die Zeit davon.


    Natürlich würde ich nadelfeine Sterne und farbige Nebel bevorzugen, bin aber auch bereit Kompromisse einzugehen.

    Schaue ich Sternhaufen oder Planeten benutze ich Glasokulare und freue mich an der perfekten Optik und den Farben.

    Daran wird sich grundlegend nichts ändern und NV kann das auch nicht ersetzen.


    Bei Galaxien oder Nebeln bin ich gerne bereit auf Farbe zu verzichten und brauche im Umfeld auch keine perfekte Sternabbildungen, ich freue mich dann schon wenn ich Strukturen live sehen kann, die sonst nur auf Langzeitbelichtungen sichtbar werden.


    Ich sehe NV als Ergänzung zur Beobachtung mit Glasokularen.


    Die Auflösung guter Röhren ist inzwischen schon sehr gut, ab 64 Linien pro Millimeter sieht man eh keinen Unterschied mehr.

    Auch gibt es Röhren mit sehr geringer Szintilation und bei Binobenutzung rechnet unser Hirn eh fast alles weg.


    Für mich ist das ästhetische Live Erleben der wunderbaren Dinge im Universum der elementare Bestandteil des Hobbys.

    Man kann darüber streiten, ob verstärkte Photonen auf einem Phosphorschirm noch live ist, für mich ist das aber noch nah genug dran, auch weil es analog ist.

    Auch sind diese 300 Gramm schweren Restlichtverstärker ja von der Haptik wie Okulare.


    Für mich sind das die Gründe jetzt auf den Zug aufzuspringen, der Nachthimmel begeistert mich schon seit meiner Kindheit und nun Dinge sehen zu können die ich sonst nur von Bildern kenne ist mir die Sache wert.

    Da ich nicht weiss wie viel Zeit mir noch bleibt will ich auch nicht auf andere oder bessere Technologien warten sondern jetzt erleben und geniessen.


    Praktisch alle Nutzer von NV Geräten sagen, dass sie dadurch zu 80% nur noch mit 1x Vergrößerung, also dem Gerät ohne Zusatzoptik oder mit kleinen C-Mount Objektiven für Vergrößerungen 3x oder 6x aus der Hand beobachten.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass das bei mir auch so sein wird.

    Den Himmel vom Garten aus so oder wahrscheinlich noch besser zu sehen als in der Atacama Wüste kann schon Suchtpotential haben...


    Klar, digitales NV wird große Sprünge machen und kann Farbe.

    Dieses Video mit einer Sony Kamera aufgenommen zeigt eindrucksvoll wohin die Reise gehen wird:


    https://www.youtube.com/watch?v=9QaISenx_CA


    Aber das ist dann für mich auch kein Liveerleben mehr, da ist eine Kamera, ein Bildschirm und dazwischen ein Rechner nebst Kabeln.

    Da ist für mich dann der Unterschied zum reinen Youtube gucken nicht mehr groß.


    Grüße Jochen

    Doch Winni, daran hat sich auch nichts geändert.


    Aber inzwischen können die Europäer auch Verstärkerröhren bauen, die mindestens auf dem gleichen Niveau sind wie die US Röhren - nur preislich leider nicht.

    Diese europäischen Röhren dürfen innerhalb der EU verkauft und benutzt werden.


    Kompliziert wird es, wenn man mit so einem Gerät über die Grenze will.

    Einreise in die USA geht wohl gar nicht, EU halbwegs unproblematisch aber Schweiz und UK wahrscheinlich auch schwierig bis unmöglich.


    Grüße Jochen

    Die Würfel sind gefallen, ich werde die Apertur meines Binos mithilfe von 2 OVNI-M Restlichverstärkern etwas vergrößern:


    https://www.ovni-nightvision.com/en/content/11--ovni-m-


    Hier ein Link zu einem Nutzer, der 2 Restlichtverstärker im 100mm EMS Bino einsetzt:


    https://www.cloudynights.com/t…7-night-vision-binoscope/


    Aber auch ohne zusätzliche Optik kann man mit solchen Dingern viel Spass haben:


    https://www.cloudynights.com/t…-night-vision-binoculars/


    Dank dem C-Mount Anschluss kann man natürlich auch jede Menge Cine Objektive zum Einsatz bringen.


    Hier mal ein paar Beispiele, was solche Geräte an einem C11 liefern, da werde ich mit binokularen 150mm zwar nicht ganz hinkommen, aber vielleicht zumindest in die Nähe:


    https://www.cloudynights.com/t…-night-vision-binoculars/


    Bis es soweit ist werden aber noch ein paar Monate ins Land gehen, ich muss erst noch ein "fundraising" starten :)


    Grüße Jochen

    Inzwischen sind 2 Stück Ethos 8mm an mich unterwegs, um die letzten Lücken im Okularkoffer zu füllen und damit ist das Projekt für mich dann auch wirklich abgeschlossen - fast :)


    Im letzten Satz meines letzten Postings habe ich ja schon einen Hinweis gegeben wohin die Reise gehen könnte

    In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit dem Thema Restlichtverstärker befasst und mit einigen Nutzern, auch an Doppelrefraktoren, ausgetauscht.


    Die Geräte sind vor allem im roten Bereich extrem effizient, prädestiniert also für Nebel und PN

    Der Pferdekopfnebel z.B. ist so etwas wie das Paradeobjekt und ist schon im 60mm Refraktor mit Restlichtverstärker sichtbar.

    Bei Galaxien ist die Effizienz durch das weisse Sternenlicht zwar geringer, aber man spricht auch da immer noch von einem Seheindruck, der der doppelten Apertur entspricht.


    Ich habe deshalb beschlossen diesen Weg zu gehen, es bedeutet eine massive Vergrößerung der "Öffnung" bei gleicher Größe und Gewicht des Beobachtungsinstrumentes.

    Night Vision wird mir Objekte zeigen, die ansonsten völlig unerreichbar wären.


    Man kann darüber streiten, ob das noch live Astronomie ist.

    Für mich ja, denn es ist analog.

    Digitale Verstärkung mit Kamera, Bildschirm und Rechner wäre für mich kein echtes Liveerlebnis mehr.


    Sehr spannend sind diese Restlichtverstärker auch ohne oder mit kleiner Optik (Fernglas) davor bei Vergrößerungen von 1x bis 10x

    User berichten von atemberaubenden Anblicken der Milchstrasse und auch Meteoriten lassen sich damit wunderbar bis zum Zerbrechen in Einzelteile beobachten.


    Der Pferdefuss der Sache ist definitiv der Preis, insbesondere wenn man binokular unterwegs ist und wirklich gute Röhren haben möchte.


    Die Gedanken an ein größeres Teleskop oder gar Bino sind damit völlig vom Tisch.

    Sollte mir das 150er irgendwann zu mühsam zum Benutzen werden ist sogar eine Verkleinerung denkbar, ohne zu große Einbußen hinnehmen zu müssen.


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    ja, Du hast Recht, die Entscheidung fiel damals durch direkte Vergleiche mit einigen Optionen, nur verblasst die Erinnerung mit der Zeit und man kommt dann wieder auf Dumme Gedanken :)


    Aber das Thema ist endgültig durch, es war nur das für mich übliche nach der ersten Begeisterung "da muss doch noch mehr gehen"
    Aber da geht halt nicht mehr, zumindest nicht realistisch.

    Wie Du schon sagst müssten es schon binokulare 10" sein und selbst das wäre kein dramatischer Sprung.


    Von Größe, Gewicht und Handlichkeit wäre aber nur ein Doppel C8 noch im Rahmen des Erträglichen und wenn mir von damals etwas in guter Erinnerung geblieben ist, dann der atemberaubende M13 im Doppel C8

    Andererseits waren Galaxien im Doppel C8 eher schlechter als im DoppelBorg, da fehlte es einfach an Kontrast.

    Dass das C8 Bino an M13 so toll ist verwundert nicht, ein C8 entspricht rechnerisch von der reinen Lichtleistung her 175mm Öffnung.
    Das mal 2 ergibt durch binokulare Addition 245mm Öffnung, das ist schon ne Ansage.

    ABER: Laut meinen Recherchen gestern insbesondere bei CN fand ich mehrfach die Aussage, dass die Öffnung eines C8 zwar 175mm entspricht, vom Kontrastverhalten her entspricht es aber eher einem 130mm APO
    Und genau das erklärt auch die Unterschiede, die ich damals gesehen habe, für nen Kugelsternhaufen brauche ich keinen besonders großen Kontrast, da brauche ich Licht und Auflösung.


    Jedes Teleskop ist ein Kompromiss und das 150SD ist für mich der Beste.


    Ich werde das Instrument nun so viel wie möglich benutzen und geniessen, wohlwissentlich, dass es für mich das Ende der Fahnenstange ist.


    Vielleicht wären irgendwann mal 2 Restlichtverstärker in den Okularauszügen ganz nett um den Galaxien und Nebeln auf die Pelle zu rücken.

    Allerdings sind die Kosten dafür aktuell auch noch exorbitant...


    Grüße Jochen

    Eben, ich muss die zu beobachtenden Objekte und meine Art zu Beobachten dem Instrument anpassen.

    Größer geht definitiv nicht mehr und ich kenne ja große Spiegel und weiss, dass auch die nicht alles zeigen.

    Die Entscheidung für 6" SD Bino wurde je bewusst mit diesen Erfahrungen getroffen.


    Jetzt heisst es raus auf den Acker und in die Berge, was ja zum Glück mit dem Instrument noch gut geht.

    Und im Garten auf die Highlights konzentrieren, die unter diesen Bedingungen Spass bringen


    Grüße Jochen

    Ja, Winni, könnte man vermuten :)

    Aber ich denke es ist nur eine fixe Idee für den Moment, kaum hat man ein Projekt abgeschlossen fragt man sich: "Whats up next"


    Dennoch denke ich das Thema ist für mich durch.

    Ich hatte schon Spiegel, einen sehr guten 12.5" Dobson und auch C8 und C11 in Mono und Bino.

    Auch wenn die Erinnerung inzwischen ziemlich verblasst ist, ich weiss noch ungefähr, weshalb ich damals keinen Spiegel mehr haben wollte und ins Refraktor Lager gewechselt bin.


    Ich erinnere mich noch gut, dass das Doppel C8 an M13 mehr gezeigt hat als das 125mm Doppel Borg.

    An M31 z.B. waren aber beide fast gleichauf, denn da spielt der Kontrast eine größere Rolle.


    Per binokularer Addition entspricht das 6" Apo Bino einem 8" Mono und ein 8" SCT Bino würde etwa einem 10" Mono entsprechen

    Aber ein SCT hat halt auch wieder optischen Nachteile gegenüber einem Apo wie Obstruktion, Spiegelqualität etc.


    Ich glaube mich zu erinnern, dass es früher immer hiess ein 6" Apo zeigt in etwa das, was auch ein 8" SCT zeigt.


    Wie gesagt, ich denke nicht, dass der Gewinn so groß wäre den Bau und die Kosten zu rechtfertigen.

    Wirklich deutlich profitieren würden, wenn überhaupt, wohl nur die Globulars.


    Vielleicht habe ich auf einem Treffen ja mal die Möglichkeit ein C8 mit einem Tubus meines 150ers zu vergleichen ...


    Grüße Jochen

    So gestern Abend hatte ich die erste ernstzunehmende Nacht ohne Mond mit recht guten Bedingungen, ich habe von 22 Uhr bis 1 Uhr beobachtet:



    Anfangs war es noch nicht richtig dunkel, was sich in einem grauen Himmelshintergrund bemerkbar machte.

    neuerdings hat auch ein Nachbar sein Balkongeländer mit Glühbirnen "verschönert" die er erst gegen 0:30 Uhr ausgeschaltet hat.

    Der Balkon ist zwar 200 Meter entfernt, dennoch stört es gewaltig.

    Inzwischen habe ich mir zwar so ein schwarzes Beobachtungstuch besorgt, hatte es gestern aber noc h nicht im Einsatz, da es mir mehr um Testen denn ernsthaftes Beobachten ging.


    Dennoch ist klar, für wirklich gute Beobachtungen muss ich raus aufs Feld, gegen Ende meiner Session waren zwar die meisten Lichtverschmutzer incl. Strassenbeleuchtung aus, was ich deutlich im Kontrast bemerkbar machte, dennoch bleibt eine gewisse Grundhelligkeit durch einzelne erleuchtete Nachbarfenster, auch wenn die recht weit entfernt sind.


    Deshalb bin ich froh, dass das Setup noch mobil ist, ich habe es in 4 Teilen rausgetragen:


    - Stativ mit Kurbelsäule und Fluidhead

    - Das Bino selbst

    - Der Okularkoffer

    - Der Hocker


    Hocker und Stativ mit Säule und Fluidhead habe ich ungeschützt über Nacht draussen gelassen, nur das Bino und die Okulare habe ich weggeräumt


    Fangen wir mit Stativ, Fluidhead und Kurbelsäule an.

    Das Neumann Stativ ist erwartungsgemäß ein Fels in der Brandung, da bewegt sich nicht, wie auch? :)

    Ich benutze den Fluidhead ja komplett ohne Hemmung damit es absolut keinen Widerstand in beiden Achsen gibt.

    Dazu muss das System aber 100% waagerecht stehen, sonst setzt sich das Bino von alleine drehend in Bewegung.

    Mein erster Plan war es, das System zu Beginn mit einer großen Dosenlibelle auszurichten, aber auch das ist noch nicht genau genug.


    Das ist aber kein Problem, denn sobald sich das Bino von alleine in Bewegung setzt dreht man einfach an der gegenüberliegenden Stellschraube des Statives etwas und es passt.

    Nachdem man einmal in jede Himmelsrichtung beobachtet hat ist das System so sauber ausgerichtet und bleibt auch so.


    Auch am Fluidhead musste ich bezüglich der ALT Achse nochmal Feintuning machen, hier hat man ja die Möglichkeit die Federkraft zu verstellen und den Schwerpunkt zu verschieben.

    Auch das passt jetzt perfekt und das Bino bleibt in jeder Lage stabil stehen und hat beim bewegen keinen Widerstand - Ein absoluter Traum !


    Der Fluidhead ist übrigens sehr feinfühlig.

    Schon wenn ich das Smartphone aus der Halterung nehme stimmt das Gleichgewicht nicht mehr und muss korrigiert werden.

    Ich bin deshalb sehr froh, meine Okulare alle gewichtsgleich gemacht zu haben, das erspart mir viel Nachjustieren beim Beobachten.


    Ja, keine Frage, eine Kurbelsäule muss man kurbeln, die elektrische Hubsäule war diesbezüglich Luxus per Knopfdruck auf der Fernbedienung pur :)

    Dennoch bevorzuge ich die Kurbelsäule.

    Abgesehen vom Laden und schleppen des Akkus hatte ich im Dunkeln immer mit den Strippen gekämpft, also ganz ohne Schatten ist auch die Hubsäule nicht.


    Das Kurbeln der Säule ist unproblematisch, solange sich die Kurbel nicht gerade auf der Rückseite befindet.

    Links und Rechts ist kein Problem, mit beiden Händen lässt sich die Last ohne aufwand heben und senken.

    Klar sind für große Winkelunterschiede viele Kurbelumdrehungen nötig, aber das ist eben so.

    Gestern bin ich wild am Himmel herumgesprungen, bei einer etwas geplanteren Beobachtungsnacht stellt man das Stativ so, dass die Kurbel optimal positioniert ist und man eher wenige Winkelsprünge macht.

    Fazit: Hat mich das Kurbeln gestört?

    Nein, nicht wirklich, auch wenn ich gestern viel gekurbelt habe und dazu teilweise auch aufstehen musste.

    Für mich ist die Kurbelsäule perfekt.


    Das Thema Vibrationen und Nachschwingzeit hätte ich fast vergessen, weil es nicht existent ist.

    Zumindest gestern war es das nicht, als ich die Ethos 17 bis 6mm verwendet - also bis zu 140x vergrößert habe.

    Ich war viel in der Nähe des Zenith unterwegs, und da ist mich nichts negatives aufgefallen, auch als ich dann extra mal am Bino gewackelt habe und die Reaktion im Okular beobachtete.

    Also auch hier absolute Zufriedenheit, klar an Mond und Planeten mit bis zu 240x wird es minimal mehr sein, aber weit entfernt von störend.


    Soviel also zur Mechanik, die in jeder Hinsicht überzeugt, aber was leistet das Ding denn nun optisch?


    Das Seeing war gestern nicht perfekt aber doch ziemlich gut.

    Vega zeigt fokal wie extrafokal null Farbe und die Beugungsringe extrafokal wie infrafokal sind einfach perfekt.

    Anfangs hatte ich etwas das Gefühl, die Sterne sind nicht diese Nadelstiche auf schwarzem Samt, wie ich sie mir erhofft hatte, aber das lag zum Einen am noch zu hellen Himmel, zum Anderen braucht wohl auch ein 150er Bino etwas Auskühlzeit.

    Nach einer halben Stunde war jedenfalls alles perfekt.


    In der Beurteilung der Leistungsfähigkeit an Objekten tu ich mich etwas schwer, es ist einfach schon Jahre her, dass ich zum letzten Mal durch ein ernsthaftes Instrument geschaut habe.

    Die mir gut bekannten "Kerzen" wie M31, M42 oder auch mein Lieblingsobjekt der Double Cluster waren gestern nicht zugänglich.

    Dafür habe ich zum ersten Mal M13 und M57 mit dem 150er APM gesehen


    M13 war im 10mm und 6mm wunderschön aufgelöst, in Sachen Helligkeit hätte ich mir aber mehr erwartet.

    Ohne direkten Vergleich ist das Schwierig, aber damals hatte ich ja M13 mit dem Doppelborg und dem C8 Bino verglichen wobei das C8 besser abgeschnitten hat.

    Mein damaliges Gefühl sagte mir, 6" Apo Bino ist mit dem C8 Bino gleichauf.

    Ob das wirklich so ist werde ich wohl nicht mehr herausfinden können :)


    M57 hingegen war beeindruckender, als ich erhofft hatte, wunderschön groß und ich hatte den sicheren Eindruck, dass der Ring bläulich war, was aber ja nicht sein kann, da M57 nicht blau ist.

    M81 / 82 wieder sehr nett, M51 beide Komponenten gut sichtbar, aber keine Spiralen.


    Natürlich habe ich wieder den StarSense Explorer eingesetzt und mir dieses Mal die Mühe gemacht ihn gleich zu beginn an einem Stern mithilfe des Kugelkopfes sehr genau auszurichten.

    Das hat sich gelohnt, der die Genauigkeit bleib den ganzen Abend über bestehen und war extrem gut.

    Erst gestern habe ich bemerkt, dass man in der Starsense App auch reinzoomen kann.

    Bisher hatte ich immer ein Objekt in die Suche eingegeben und das dann angefahren.


    Durch das Zoomen in der App ergeben sich aber völlig neue Möglichkeiten.

    irgendwann bin ich bei der Black Eye Galaxy gelandet und durch zoomen in der App tauchten rechts daneben die ganzen Galaxien des Virgo Haufens auf.

    Ich war hier mit 6mm (140x) unterwegs und habe eine Galaxie nach der Anderen in der App zentriert und sie dann direkt im Okular gesehen.


    Das war ein für mich völlig neues Beobachtungserlebnis, kein Suchen oder Starhoppen, sondern wie spazierengehen am Himmel und ein Objekt nach dem Anderen abklappern.

    Ich war extrem begeistert!


    Als es dann ziemlich dunkel war hat sich aber auch ein Nachteil der App gezeigt:

    Natürlich habe ich sie im Nachtmodus betrieben, aber die Statuszeile und auch die Taskbar unten im iPad sind dadurch unbeeinflusst hell und blenden.

    Das könnte man lösen, indem man statt dem Nachtmodus eine Folie verwendet, ich werde die Bereiche demnächst einfach mit schwarzem Isolierband abkleben.


    Die Weitfeldqualitäten des Binos für Sternhaufen kannte ich ja schon, und dafür ist es auch ganz sicher das perfekte Instrument.


    Gestern war ich hauptsächlich mit 6mm und 10mm unterwegs und wollte mal schauen, was es an den kleineren und schwächeren DS Objekten leistet.

    Und ja, die 8mm dazwischen fehlen und müssen unbedingt in den Okularkoffer. Oft war das 10x zu schwach und das 6x schon zu dunkel.


    Ich habe so viele Galaxien, Nebel und KS abgeklappert wie noch nie bei einer Beobachtung zuvor.

    Dabei ging es mir weniger um Details als um "kann ich das Ding erkennen" und es gab kein Objekt, das ich in der App ausgewählt habe und danach nicht zumindest als "smudge" im Okular gesehen habe.

    Viel mehr war es aber meist auch nicht, mehr als die grobe Form war nicht drin.

    Der Eulennebel war klar zu erkennen, aber halt auch nur ein grauer "Blob"


    Wie gesagt fehlt mir der direkte Vergleich zu anderen Instrumenten und ich habe auch schon sehr lange nicht mehr durch ein Teleskop geschaut.

    Klar weiss ich, dass ich keine Hubble Bilder in den Okularen erwarten kann und der Bino Effekt ist gerade bei den schwachen Galaxien deutlich.

    Immer wieder habe ich mir mal eine der Galaxien mit nur einem Auge angesehen, um den Eindruck zu bekommen, wie das ein einem 6" Refraktor etwa aussehen würde.

    Es ist als würde man beim beidäugigen Beobachten einen Vorhang wegziehen...


    Ich denke ich muss jetzt regelmäßig beobachten, auch um meine Augen wieder zu trainieren.

    Und ich muss das Bino direkt bei Treffen mit anderen Instrumenten vergleichen um zu sehen, was es wirklich leistet.


    Dennoch lag ich nach der Beobachtung noch lange wach und habe gegrübelt:

    Zwei C8 Edge HD, Zwei 2" EMS, Augenabstand über Verschieben der Tuben, Fokussieren am SCT. das alles auf den Fluidhead...

    Entgegen meinem ersten C8 Bino wäre der Aufbau durch Verwenden des Fluidhead statt der Gabel deutlich unkomplizierter und ein Edge HD dürfte auch nochmal leistungsfähiger als die alten orange tubes sein.


    Die Frage ist , würde sich das lohnen, es wäre dann nur für DS Objekte und vielleicht Planeten.

    Obstruktion und 4 Spiegelflächen "fressen" ja auch wieder Licht, wäre da ein spürbarer Gewinn gegenüber unobstruierten 6"


    Oder vielleicht zwei 210er Mewlon?


    Bitte redet es mir aus :)


    Grüße Jochen