Beiträge von portaball

    Ich habe auch lange von solch einem Bino geträumt, in dem man praktisch während der Beobachtung sitzen kann.

    Inzwischen denke ich, dass so etwas in der Praxis nicht wirklich tauglich wäre und möglicherweise ist das auch der Grund, weshalb es so wenige umgesetzt haben.


    Meiner Meinung nach sind Schwingungen in so einem "Stuhl" sehr problematisch und kaum in den Griff zu bekommen.

    Schon der Herzschlag und die Atmung werden sich auf das Gesamtsystem übertragen, selbst wenn man es ansonsten schaffen sollte sich nicht zu bewegen :)

    Um der Sache beizukommen würde man sehr viel Masse und entsprechend dimensionierte Achsen benötigen, das geht dann schon deutlich über einen Zahnarztstuhl hinaus.


    Bei "fernglasüblichen" Vergrößerungen mag das noch unproblematisch sein, aber mit so einem Instrument will man ja auch mal höher vergrößern.

    Seit ich Binos mit Wechselokularen habe wurde mir jedenfalls bewusst wie empfindlich diese Systeme bei höheren Vergörßerungen auf Erschütterungen reagieren und dass sich das Ausschwingverhalten mit zunehmender Gesamtmasse verschlechtert.


    Eine möglichst stabile Säule und Montierung sowie davon komplett entkoppele Sitzgelegenheit sind meiner Meinung nach zielführender.


    Grüße Jochen

    Ein Einbeinstativ habe ich noch nie probiert, wollte es aber immer schonmal mit dem Dreibein vergleichen.

    Ich hatte vor einigen Jahren mal mit Einbeinstativen experimentiert, damals war ich mit 70 und 80mm Ferngläsern unterwegs und suchte eine praktikable Lösung

    Allerdings fand ich es nicht zielführend, es hat einfach zu viele Freiheitsgrade um das Bildzittern erfolgreich einzudämmen.

    Gleichzeitig nimmt es einem die Bewegungsfreiheit am Himmel praktisch genau so stark wie ein Dreibein.

    Ich habe nach einigen Versuchen wieder aufgegeben und kehrte zu den Dreibeinern zurück., die ich aber auch gerne als Zweibeiner nutze, mein Körper ist dann das dritte, stabilisierende Element was z.B. mit dem 25x100 sehr gut funktioniert hat.


    Gerade kürzlich habe ich mir aber wieder ein gebrauchtes Gitzo Einbeinstativ gekauft, dieses mal aber zur Verwendung mit dem stabilisierten Canon 15x50 IS

    Im Prinzip hat es dabei 2 Funktionen, einmal das doch recht hohe Gewicht des Canon zu eliminieren, was natürlich hervorragend klappt.

    Auch wird das Bild dadurch nochmals stabiler als komplett freihändig, natürlich auch weil es keinerlei Ermüdungserscheinungen gibt.


    Zum Anderen setze ich mein Canon ja auch gerne mit den 1.6x Boostern als 24x50 IS ein und hier zeigt sich die Verwendung des Einbeins darunter dann als wirklich sehr hilfreich, die Bilder sind bei 24x deutlich stabiler als ohne Einbein.


    Natürlich hat man auch da den eingeschränkten Bewegungsfreiheit am Himmel, man muss das Einbein immer in der Länge anpassen.

    Aber das ist nur eine Frage der Beobachtungsplanung, freies Milchstrassenwandern geht so natürlich nur noch eingeschränkt...


    In Verbindung mit dem Canon IS möchte ich das Einbein inzwischen jedenfalls nicht mehr missen, auch wenn ich nach wie vor mehr freihändig als mit Einbein beobachte.


    Grüße Jochen

    Hallo Rene,


    ein sehr schöner Erfahrungsbericht, dem eigentlich kaum noch etwas hinzuzufügen ist.


    Auch wenn wir hier alle das beidäugige Sehen sehr geniessen ist die Nutzung der Ferngläser dann doch wieder sehr individuell.


    Ich zum Beispiel komme mit Parallelogrammmontierungen gar nicht zurecht.

    Ich fand sie immer groß, ausladend, unhandlich und wackelig.

    Dazu die benötigten schweren Gegengewichte, die sich ja auch nicht gerade positiv auf das Ausschwingverhalten auswirken :)

    Und ich hatte immer Angst mir irgendwann im Dunkeln doch mal übelst die Finger einzuklemmen...


    Für mich waren geradsichtige Ferngläser von 70 mit 100mm Öffnung am besten auf einem Stativ mit Kurbelsäule und kleinem Fluidhead aufgehoben, sowohl für sitzende als auch für stehende Beobachtung.

    Für Beobachtungen im oder nahe dem Zenit habe ich das Stativ über 2 Beine zu meinem Körper hin gekippt, das war bei den Vergrößerungen bis maximal 25x immer noch ausreichend stabil.


    Ich habe immer mal wieder gelesen, dass geradesichtige Gläser mehr Licht durchlassen sollen als welche mit 45° oder 90° Einblick, weil die Prismen weniger Reflexionen haben.

    Ob das tatsächlich stimmt und messbar ist kann ich nicht sagen, aber ich kann mich gut erinnern, als ich von meinem 125mm Borg Binoscope übergangsweise auf das APM 25x100 ED umgestiegen bin.

    Ich war total überrascht wie nah das 100er am 125er (bei gleicher Vergrößerung) dran war, bei offenen Sternhaufen z.B. war der Unterschied nach meiner Erinnerung nur minimal.


    Grüße Jochen

    Nachdem die erste Serie der Kurbelsäulen aus China ausverkauft ist wurde heute der Nachfolger vorgestellt.

    Er wurde nochmals verbessert und hat nun die doppelte Anzahl Kugellager zur Führung der Säule.

    Dafür wurde der einstellbare Teflonring oben weggelassen.


    Die größte Verbesserung ist aber, dass nun alle Kugellager in Rillen laufen, also auf der ganzen Fläche tragen.

    Außerdem haben jetzt alle Kugellager 14mm Durchmesser, bei der alten Säule hatten die Lager, die auf der RUndung der Säule liefen nur 11mm Durchmesser.


    Hier die offizielle Vorstellung:


    New heavy duty geared column 2nd Production Run - Vendor and Group Announcements - Cloudy Nights
    New heavy duty geared column 2nd Production Run - posted in Vendor and Group Announcements: First generation sold out quickly, please see here. Now we have 2nd…
    www.cloudynights.com


    Meiner Meinung nach ist die Säule nun absolut perfekt, es gibt keine andere Säule, die in Sachen Präzision und leichtem Kurbeln selbst höchster Lasten auch nur in die Nähe kommt.


    Grüße Jochen

    Hallo Bernhard,


    Eine sehr feine Staffelung an Binos hast Du Dir da zusammengestellt.

    Ich hatte ja auch einige Gläser mit 70mm, 80mm, 100mm und 125mm sah aber für mich keinen Bedarf irgend etwas davon zu behalten.

    Will ich es schnell und freihändig nutze ich das Canon 15x50 IS, manchmal auch mit den 1.6x Konvertern, für alles andere nehme ich das 150er APM und kann mit meinen Okularen damit alles abdecken.


    Frage, was kann das APM 100 SD an Nebeln besser als das Tak EMS Bino?


    Zum 150er APM gibt es vielleicht bald eine Option aus gleichem Haus, Markus plant einen 6“ f/6 ED APO:


    https://www.cloudynights.com/topic/776901-new-apm-6“-f6-sd-apo-design-need-your-all-input/


    Mit 2 EMS könnte man daraus eine sehr gute und vor Allem leichtere Alternative bauen…


    Ein wenig spiele ich auch mit dem Gedanken, wobei ich mich mit den Prismen wesentlich wohler fühle als mit den EMS.

    Aber einen Eigenbau könnte man sicherlich mit dem halben Gewicht um 12 Kilo realisieren, was ein schwerwiegendes Argument ist :)


    6“ f/5 aus Achromaten finde ich nicht wirklich interessant, der Lichtverlust durch die unterschiedlichen Brennpunkte der Lichtfarben wäre mir da zu groß, am Ende zeigt das kaum mehr als ein 125mm APO Bino und ist an Mond und Planeten nur sehr begrenzt nutzbar.


    Grüße Jochen

    Hallo Bernhard,


    Glückwunsch zur erfolgreichen Operation, genau so mit den Ringen hätte ich das auch erwartet.


    Was ich allerdings nicht weiss ist, wie die Miyauchis kollimiert werden.

    Bei den APM geschieht das ja durch Drehen der Objektivfassungen, in denen die Objektive hierzu leicht schräg eingebaut sind.


    Da Du nach dem Zusammenbau aber keine Doppelbilder sieht scheint Miyauchi das nicht so zu machen, denn dass die Stellung beider Objektive zufällig genau passt wäre ein großer Zufall.

    Möglicherweise wird da ausschliesslich an den Prismen kollimiert?


    Viel Spass mit dem Teil, ich denke 60mm in guter Qualität mit Schägeinblick können schon Spass machen.


    Grüße Jochen

    Hallo Bernhard,


    ich kenne das Glas nur von Bildern und ich glaube es war hier auch nicht sehr verbreitet, man griff dann lieber zu den größeren Modellen :)


    Aber kann man das nicht von Vorne erkennen, sind da keine Schraubringe mit den Einstichen fürs Demontagewerkzeug, welche die Linsen fixieren?

    Dass die geklebt sind kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.


    Ich würde mal im Cloudy Nights Forum wühlen, da gibt es sicherlich einige Threads zu dem Glas.

    Edit: Da gibt es leider auch praktisch nichts :(


    Oder mal bei den Optikbastlern in Nürnberg und Saarbrücken nachfragen, ob die sowas schonmal in Händen hatten


    Hier habe ich noch was gefunden, hilft zwar nicht wegen den Objektiven, ist aber ein netter Bericht


    https://web.archive.org/web/20…i15x60/miyauchi15x60.html


    Grüße Jochen

    Nachdem jetzt doch so viele Nachfragen zum StarSense Explorer kommen hier nochmal ein paar Erklärungen.


    Das System selbst ist in diesem Video ab 8:25 recht gut beschrieben, davor geht es nur um das Teleskop:


    https://www.youtube.com/watch?v=LY929ih9-7Q&t=933s


    Ich habe mir ja einen Smartphone Halter speziell für mein iPhone gebaut, weil ich den Originalen aus Plastik nicht so ansprechend fand, auch wenn er natürlich einwandfrei funktioniert.

    Dabei habe ich nur noch den Spiegel samt Blendschutz vom Originalteil verwendet.

    Ich bin einfach kein Freund von Plastik und das Auge isst ja auch mit :)


    In diesem Halter lässt sich das iPhone auch reproduzierbar einlegen, sprich auch beim nächsten Beobachtungsabend stimmt die Ausrichtung noch.



    Der Halter selbst sitzt auf einem kleinen Kugelkopf:



    Auch wenn das alignment in der App wie im Video beschrieben natürlich funktioniert, mit dem Kugelkopf geht es noch einfacher und genauer.

    Dafür nehme ich irgend einen Stern ins Zentrum der Okulare und bewege den Smartphonehalter dann so lange, bis genau dieser Stern auch im Fadenkreuz der App ist.

    Danach passt die Ausrichtung zu 100%


    So sieht das gesamte Setup aus:



    Ich bin davon extrem begeistert.


    Keine Geber, die ich an die Montierung adaptieren muss, keine Kabel, keine Batterie.

    Man braucht keine 2 Sterne zur Ausrichtung, ein x-beliebiger reicht aus.

    Das Finden und Anfahren von Objekten ist total einfach und intuitiv.

    Ein - Auszoomen in der App ermöglicht einem immer den benötigten Massstab und Details.


    Natürlich kann man mit der App auch Objekte identifizieren, dazu muss man sie einfach antippen und bekommt dann die gewünschten Informationen angezeigt.


    Dass die App aus dem Hause Sky Safari kommt und einen identischen Aufbau hat ist für mich das Tüpfelchen auf dem i, da ich meine ganzen Beobachtungsplanungen mit Sky Safari mache.

    Hier die Anleitung für den Redmode unter iOS:


    https://www.cloudynights.com/t…safari-full-red-mode-tip/


    Zuerst muss man den Rotfilter setzen und dann den Zugriff als Shortcut einrichten.

    Dann reicht ein dreifaches schnelles Drücken des Einschaltknopfes um von rot auf normal und zurück umzuschalten.


    Der große Vorteil ist, dass dann wirklich alles rot ist, also auch die Statuszeilen und eventuell aufpoppende Apps.


    Zu Android kann ich leider nichts sagen, solche Dinger fasse ich nicht an :)


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    Nutzt Du iOs oder Android?

    Für iOs kann ich Dir eine Anleitung schicken, wie Du das ganze Display per Kurzbefehl in den Rotmodus versetzen kannst.

    Das ist deutlich besser als der Nachtmodus der App, denn dann sind auch die Statuszeile und eventuell aufpoppende SMS ect. Rot.


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    aktuell arbeite ich noch mit dem iPhone.

    Ich will bald ein neues iPad Pro bestellen, das hat ne leicht andere Kameraposition, deshalb baue ich an dem iPad Halter nicht weiter.


    Ich schalte das iPhone komplett auf Rotlicht und dimme es auch ein wenig.

    So stört es mich nicht, allerdings war ich bisher auch nur im Garten, wo es eh nichts stockdunkel ist.

    Ich denke aber durch weiteres Dimmen kann man das jeder Situation anpassen.


    Ich mag es schon zentral auf dem Bino haben, erstens ist es da am einfachsten zu befestigen, steht nicht seitlich raus und zeigt auch direkt in Beobachtungsrichtung.

    Man kann schnell den Blick von den Okularen aufs Display richten und zurück.


    Grüße Jochen

    Es wurde Dir ja schon mehrfach gesagt, es deckt sich mit Deinen heutigen Erfahrungen und ich kann es auch nur noch einmal unterstreichen.

    Zwei Augen sehen deutlich mehr als eins, ziemlich genau Faktor 1,4 und das Beobachten ist damit auch angenehmer.


    Das gilt aber nur, wenn jedes Auge auch ein eigenes Objektiv bekommt, wie beim Fernglas eben, ein Objektiv mit 2 Okularen wie beim BTX ist ein fauler Kompromiss.

    Durch den Strahlteiler verlierst Du erstmal 50% des Lichts um dann wieder Faktor 1,4 durch binokulare Addition zu gewinnen.


    Da Du am Tag und bei Nacht beobachten willst kommt eigentlich nur etwas mit aufrechtem und seitenrichtigen Bild in Frage, also ein Spektiv oder viel besser, ein möglichst großes Fernglas. idealerweise mit Wechselokularen.

    Ob Du nun ein 80er, 100er oder 120er nimmst ist Dir überlassen.


    Ich denke, monokular wirst Du nicht glücklich werden, auch ein Teleskop, egal ob mit bildaufrichtendem Prisma oder gar Binoansatz, es ist für Deinen Bedarf nicht Fisch und nicht Fleisch.


    Ich bin mit Teleskope eingestiegen und recht schnell beim Fernglas gelandet und habe ein Teleskop noch keinen Tag vermisst.

    Wir haben zum Glück 2 Augen, weshalb sollten wir darauf verzichten den Vorteil auch zu nutzen?

    Wären wir Zyklopen sähe es natürlich anders aus :)


    Ein sehr gutes Handfernglas hast Du ja bereits, hier noch etwas besser und größer wird nicht den großen Unterschied bringen.

    Soo groß sind die 80er, 100er und auch 120er nicht, machen aber einen ganz gewaltigen Unterschied, vor allem weil man durch Wechselokulare auch die Vergrößerung ändern kann.


    Wenn Du viel und gerne freihändig beobachtest solltest Du auch mal durch ein stabilisiertes Canon Glas schauen.

    Um mich war es beim ersten Test geschehen und ich will nie mehr etwas anderes.

    Immer ein sauber stehendes Bild ohne Zittern und ganz ohne Stativ, da gehen dann auch 15x aus der Hand und zeigen deutlich mehr Details.


    Grüße Jochen

    Also, 100mm sind Dir zu groß, von Swarowski soll es sein und binokular wäre nett (was ich nur unterstreichen kann)

    Nun, es gäbe da eine Lösung, das Swaro ATX95 Bino :)


    153248172.4IAKF8nM.jpg


    Grüße Jochen

    Vielleicht ein Flaschenzug mit Motor und einem Fußschalter?


    Ja, man macht sich permanent Gedanken zum Optimieren, um sich das Leben leichter zu machen, damit der innere Schweinehund weniger Chancen hat einen vom Beobachten abzuhalten.


    Grüße Jochen

    Hallo Jörg,


    hast Du keine Möglichkeit einen kleinen (Motor) Flaschenzug an die Decke des Balkons zu machen um den Apo zumindest abzusichern aber auch einfacher positionieren zu können?

    25 Kilo sind ja nicht die Welt und mit 2K Klebedübeln geht sowas auch mit kleinen Bohrungen sicher zu befestigen.


    Grüße Jochen

    Danke Jörg!


    Du hast Recht, ich mag keine Fummelei und Technik beim Beobachten, schon Filterwechsel sind mir ein Graus, Okulare wechseln geht gerade noch eben so :)


    Dennoch ist das Thema interessant und Basteleien sowie mit der Drehbank Adapter Anfertigen mag ich je sehr gerne.

    Deshalb werde ich mir mal so ein Keilprisma besorgen und damit monokular herumspielen, auch um zu sehen was genau es im Positiven und Negativen bewirkt.


    Planeten sind ja nicht meine Paradedisziplin, auch wenn ich speziell Saturn ganz gerne mag.

    Da mein Bino alles irgendwie ganz gut, aber nichts ausgesprochen perfekt kann wird es immer ein Kompromissgerät für alle Disziplinen bleiben.

    Da ist es wohl vernünftiger den jeweiligen Einsatz den Gegebenheiten anzupassen, sprich Planeten besser dann zu beobachten, wenn sie höher am Himmel stehen.


    Grüße Jochen

    Hallo Jörg,


    wenn ich Dich richtig verstehe sind die einfachen Keilprismen fürs Bino nicht geeignet, weil ich damit wegen der Strahlablenkung keine deckungsgleiche Bilder mehr bekomme.

    Systeme aus mehreren verkitteten Keilplatten würden dieses Problem zwar lösen, passen beim Bino aber nicht zwischen Fokussierer und Okulare.

    Wo genau liegt denn hier das Problem, legen diese Teile den Fokus weiter nach innen oder nach aussen?


    Das schnelle Öffnungsverhältnis der Binos scheint auch ein Problem bei der Verwendung von SDCs zu sein, oder?

    Wäre das mit einer Barlow zu lösen?

    Klar wäre das Feld dann kleiner, aber es geht ja ausschliesslich um Planeten...


    Grüße Jochen

    Hallo Jörg,


    ich denke die Keilprismen sind primär für die Planetenbeobachtung interessant, also bei kurzbrennweitigen Okularen.

    Hierfür sollten auch kleine Keilprismen mit z.B. 25mm Durchmesser reichen.


    Der Plan war sie zu adaptieren, in beide Okulare einzuschrauben und dann die Okulare zu drehen, bis die Farbsäume weg sind.

    Ich denke, dann sollten auch beide Prismen automatisch parallel ausgerichtet sein und man keine Doppelbilder sehen.


    Wo ist der Denkfehler?


    Grüße Jochen

    Hallo Jörg,


    ja, Dietmar hat mich auch schon angeschrieben und ich werde mir mal zwei Keilprismen besorgen und damit experimentieren :)


    Die Helligkeit bei Jupiter ist definitiv ein "Problem" wahrscheinlich ist es am Besten nur bei idealem seeing zu beobachten wenn man die maximale Vergrößerung nutzen kann, die dann auch entsprechend abdunkelt.


    Dennoch habe ich gestern oft an alte Zeiten gedacht wie mich damals die Spikes an Jupiter in den Wahnsinn getrieben haben.

    Dieses Thema ist zum Glück erledigt :)


    Grüße Jochen

    Ab gestern Nachmittag sah es so aus als könnte sich gegen Mitternacht für 2-3 Stunden eine Beobachtungslücke ergeben, genau dann, wenn auch die Planeten sichtbar werden.

    Als ich dann ab 23:00 Uhr Sterne sehen konnte habe ich mal aufgebaut.


    Ich wusste, dass die Bedingungen nicht perfekt sein würden, aber ich wollte insbesondere auch sehen wie "groß" Saturn und Jupiter mit meinen Okularen sein würden, sprich ob ich mit den mit dem 150er möglichen Vergrößerungen zufrieden sein würde oder mach mehr gelüste :)

    Auch wollte ich sehen ob die XWA 4.7 und 3.5 überhaupt sinnvoll an den Planeten einsetzbar sein würden.


    Und ich wollte mich endlich mal an Pluto und Neptun versuchen, die ich beide bisher noch nie gesehen hatte :)


    Wirklich gut waren die Bedingungen nicht, es waren immer Zirren in der Luft, dazu kam der Vollmond, der durch einen deutlich sichtbaren Hof geziert war ...

    Der Rand des Mondes flimmerte deutlich und zeigte stellenweise auch etwas Farbe.

    Auch Sterntests zeigten ziemlich zappelnde Beugungsfiguren.

    Dennoch ging ich es an, ich wollte Saturn endlich mal wieder in guter Größe und Qualität live sehen.


    Das StarSense System hat wieder perfekt funktioniert, einmal justiert trifft es während der gesamten Beobachtungszeit zu 100%, man macht sich keine Gedanken mehr darüber und nutzt es einfach.

    Toll ist, dass man dadurch problemlos zwischen den Objekten hin und her springen kann ohne jedesmal lange suchen zu müssen.

    Ich fokussiere beim Okularwechsel sehr gerne an einem mittelhellen Stern, was ich mir früher gerne verkniffen habe weil die Suche nach dem eigentliche zu beobachtenden Objekt so lästig war.

    Dank StarSense ist das nun völlig unproblematisch.


    Da Saturn und Jupiter noch hinter einem Berg waren versuchte ich mich zuerst an Pluto, der recht nah am Vollmond stand - keine Chance...


    Als Saturn dann endlich sichtbar wurde waren die ersten Bilder ziemlich enttäuschend, aber als er nach 30 Minuten höher am Himmel stand kam bei mir doch noch Begeisterung auf.

    Auch Saturn zeigte in den Okularen einen deutlichen Hof, was für die Feuchtigkeit in der Luft sprach :(

    Dennoch war er relativ knackig und Cassini war anfangs blickweise, später durchgängig sichtbar.

    Die Vergrößerung konnte ich mit der Zeit von 140 über 180 bis 240x steigern, die Bedingungen wurden immer besser, waren aber lange nicht perfekt.

    Von den Monden war nur Titan sichtbar, wie gesagt, der Himmel war sehr hell...


    Bei Jupiter dann das selbe Spiel, zuerst nicht besonders gut aber mit zunehmender Höhe und fortschreitender Zeit wurde es besser.

    Natürlich waren Wolkenbänder zu sehen, aber leider doch ziemlich kontrastarm.

    Durch die größere Helligkeit hatte Jupiter auch einen ausgeprägteren Hof als Saturn, und auch an den Rändern von Jupiter waberte es deutlich.

    Vier Monde waren zu sehen, blickweise sogar klar als Scheibchen, für mich ein völlig neues Erlebnis


    Gegen 3 Uhr wurden die Bedingungen wieder schlechter und ich habe abgebaut, natürlich nicht ohne vorher noch einen Blick auf den hinterm Berg vorlugenden Neptun zu werfen


    Natürlich habe ich auch dieses mal mein übliches Spiel gemacht ein Auge zu schliessen und direkt mit der beidäugigen Beobachtung zu vergleichen.

    Dabei ging es mir dieses mal nicht um die erhöhte Lichtsammelleistung sondern ich wollte sehen, was es mit der zusätzlichen virtuellen Vergrößerung auf sich hat.

    Man liest ja immer der Faktor sei um 1.25 und ich denke das kommt hin, ein im Gesichtsfeld zentrierter Saturn erschien mir mit beiden Augen um 25% größer als mit einem Auge.

    Wirklich toll ist aber die Plastizität die der Planet mit 2 Augen gewinnt, nein, natürlich nicht dreidimensional, aber deutlich irgendwie plastisch und wirklich sehr ästhetisch.


    Schon nach den wenigen Beobachtungen ist mir die Technik in Fleisch und Blut übergegangen, alles ist völlig intuitiv, man benutzt es einfach und kann sich komplett aufs Beobachten konzentrieren.


    Auch wenn die Bedingungen bestenfalls mittelmäßig waren kann ich sagen, dass ich noch nie so einen tollen Saturn gesehen habe, auch nicht mit dem 12.5" Portaball.

    Meinen persönlichen Bedarf an "Planetenteleskop" erfüllt das Bino mit Bravur, mehr brauche ich nicht.

    An offenen Sternhaufen sowie Milchstraßenwandern ist es erwartungsgemäß perfekt und an Galaxien hat es meine Erwartungen sogar übertroffen.

    Selbst faint fuzzies, die ich bisher (monokular) immer recht langweilig und uninteressant fand, haben mit dem 150er Bino ihren Reiz, was ich so niemals erwartet hätte.

    Der weak point sind definitiv die Kugelsternhaufen, hier ist mehr Öffnung nicht zu kompensieren, aber dessen war ich mir immer bewusst.

    Was aber nicht bedeutet, dass man nicht mit Freude Kugelsternhaufen beobachten könnte, aber 12.5" glänzen da doch deutlich mehr...

    Was mit Filtern in Sachen Nebel möglich wäre werde ich erst gar nicht ausprobieren, zu diesem Thema schlage ich ja einen komplett anderen Weg ein.


    Auch mit meiner Okularwahl bin ich sehr zufrieden, ich mag einfach diese weiten Felder und an der optischen Qualität habe ich absolut nichts auszusetzen.

    Meine Angst, dass die Nachführung bei 240x schon in Stress und durch Nachschwingen zittrige Bilder ausarten könnte war absolut unbegründet.


    Fazit:

    Das 150er APM erfüllt meine Erwartungen zu 100%, eher werden sie sogar noch übertroffen.

    Auch die Wahl der Montierung mit Stativ, Kurbelsäule und Fluidhead ist perfekt.

    Ich kann mir kein Instrument vorstellen, welches mir (bei gleicher usability) so viel Freude machen könnte.

    Deshalb weiss ich auch, dass ich mich nicht mehr nach anderen Instrumenten umsehen muss, für mich ist damit das maximal machbare erreicht.


    Allerdings muss auch der Himmel dazu passen, bei Beobachtungen unter nicht 100% perfekten Bedingungen kann das Instrument seine Qualitäten natürlich nicht ausspielen.

    Ich bin wirklich gespannt, was mich da noch an den Okularen erwartet, wenn die Bedingungen mal wirklich stimmen...


    Grüße Jochen

    Hallo Thomas,


    die Frage ist für mich auch die usability dieser Dinger.

    Ich mag es ja generell sehr einfach und bei einem Restlichtverstärker gibt es einen Einschalter und einen Knopf für den Grad der Verstärkung.

    Digitale Nachtsichtgeräte sind ja im Prinzip Digitalkameras und dort muss man sich dann wie bei diesen durch Menues hangeln, und das im winzigen Sucher.

    Das ist definitiv nicht das, was ich will.


    Der Reiz für faint fuzzies ist bei mir inzwischen erstaunlicherweise auch angekommen, früher fand ich die total uninteressant.

    Aber im 150er Binos mehrere Galaxien z.B. in der Jungfrau gleichzeitig im Sichtfeld zu haben hat schon was besonderes, auch wenn es nur verschieden geformte graue Fleckchen sind.


    Tatsächlich war das sogar der Grund, weshalb ich mir doch mehr Öffnung wünschte, was aber realistisch nicht geht.

    Und so kam ich auf die Restlichtverstärker als Aperturbooster :)


    Grüße Jochen