Beiträge von QED

    Hallo Adam


    Die Konfiguration deines Skywatcher ist meiner Meinung nach für die Planetenbeobachtung nicht optimal.

    Als erstes solltest du dich um die Thermik deines Newton kümmern.

    Denn wenn man Tubusseeing, Grenzschicht auf dem Hauptspiegel und Körperwärme nicht ausschließen kann, wird schon die Justage am Stern deutlich erschwert, weil man dann die Ringe und den Fangspiegelschatten nicht so deutlich sehen kann.

    Das bedeutet du solltest einen abgeschirmten Strahlengang erzeugen, am einfachsten mit einer Streulichtsocke. Zu Testzwecken bzw. zur Erstjustage reicht evtl. auch ein großer Karton zwischen dir und dem Teleskop.

    So wie hier zu sehen.

    Obsession Teleskope / Teleskope / 22" UC (Ultra Compact) (obsessiontelescopes.com)

    Dann brauchst du eine Taukappe, die verhindert das deine Ausatemluft und die Abwärme deiner Hand am OAZ in den Strahlengang ziehen kann.

    Im Grunde halte ich diesen Beitrag für sehr gelungen.

    Obsession 22" UC - necessary fixes/improvements, cooling/boundary layer fan setup - ATM, Optics and DIY Forum - Cloudy Nights

    Hier ein Zitat aus dem Link #6

    "The moon was just above the horizon and the seeing wasn’t great. Prior to turning on the side facing boundary layer fan the moon took on a roiling appearance and was impossible to come to a fine focus. When looking at the airy disk of a defocused star nearby it looked like the airy disk was “boiling” with small convective cells growing to large ones. I then turned on the side facing boundary layer fan. Within 30 seconds, the view of the moon was mostly cleaned up and it snapped into focus (any bad effects left were from atmospheric seeing). When I looked at the airy disk of a nearby defocused star it went from the boiling effect to a rather tight airy disk with very little movement – I was absolutely astonished. The star snapped into focus as well."

    Hier noch ein Video zur Veranschaulichung.

    Wie Masken wirken und unsere Atemluft bremsen – ein physikalisches Experiment mit der Schlierenoptik - YouTube

    Dann solltest du dir ein Lüfterbrett bauen, um die Grenzschicht über dem Hauptspiegel wegzublasen, so wie im oberen Link des Obsession 22".

    Da du ein Gitterrohr-Newton hast, sollten die Lüfter seitlich über die Spiegeloberfläche blasen. Durch die offene Bauweise kannst du die Luft ja nicht wie im Volltubus nach hinten wegsaugen.

    Evtl. wie hier:

    Bresser | ENTDECKEN SCIENTIFIC Ultra Light 20'' Dobson 500mm f/3.6 GENERATION II | Erweitern Sie Ihren Horizont


    Dann kannst du dich um die exakte Justage kümmern.

    Ohne exakte Justage kann der Spiegel seine Leistung nicht zeigen.

    Das macht man am besten und am einfachsten am defokusierten Stern und an einem Stern in der ungefähren höhe, dort wo auch das Beobachtungsobjekt ist.

    Falls sich nämlich die Stangen verbiegen, bzw. die Mechanik mangelhaft ist, kann es sein, das die Justage zwar an einem Stern in Zenit nähe passend ist, jedoch dann am tiefer stehenden Planeten schon nicht mehr genau genug ist.

    Die ganzen Justierhilfen dienen dabei nur für eine grobe Vorjustage, letztlich muss es jedoch am Stern und bei der Objekthöhe passen.

    Wie das im dekussierten Stern aussehen muss siehst du in der Anleitung von Tommy auf Seite 7.

    Microsoft Word - Photonewton_Justage_Primer.doc (lacerta-optics.com)

    Wie man sehen kann ist der Fangspiegelschatten bei starker defokussierung durch den Offset leicht vom OAZ entfernt, bzw. hingeneigt, je nach Vergrößerung und je näher am Fokus sieht der Schatten dann immer mittiger aus.


    Kann man Seeingbedingt keine hohen Vergrößerungen machen, ist ein 20" einfach zu hell und die Details werden überstrahlt, auch hängt das etwas vom Planeten ab, Saturn ist relativ lichtschwach, Mars und Jupiter sind dann evtl. sehr hell.

    Sehr hilfreich ist dabei auch die Binokulare Beobachtung, weil das Licht dabei auf zwei Augen verteilt wird.

    Dabei wird nebenbei auch die Detailerkennbarkeit deutlich erhöht, dass ist jedoch ein Bino Thema.

    Du solltest dir also evtl. ein paar schwache ND-Filter mit 0.6/0.9 zulegen, evtl. hast du die auch schon in deinem Herschelkeil?


    So solltest du eigentlich schon mal scharfe Planetenbilder bekommen, wenn deine Spiegel optisch in Ordnung sind.

    Wie gesagt ist bei f/4 die Koma noch ein bedeutendes Thema, wo auch die Okularkonstruktionen bzw. das Zubehör mitspielen...


    CS

    Neben der Justage ist meistens die Auskühlung das Problem.

    Die meisten Spiegelteleskope haben keine Lüfter für die Anpassung.

    Dabei reichen schon 1-2° Temperaturunterschied vom Hauptspiegel zur Umgebungstemperatur um Tubusseeing bzw. eine Grenzschicht auszubilden und dann wars das mit dem Kontrast.

    Die Lagerung im Wintergarten macht da eventuell sehr wenig an der Anpassung.

    Du kannst das sehr einfach selber testen, ob das Teleskop angepasst ist.

    Defokussiere einen Stern und wenn die Ringe brodeln und wabern blickst du auf die warme Luft über dem Hauptspiegel.


    Die Bumerang Monde können auch durch die Koma des Newton entstehen.

    Hier hilft ein Komakorrektor, eine Komakorrigierende Barlow, oder die Nachführung auf der optischen Achse.

    Das große Öffnungen nicht für die Planetenbeobachtung geeignet sein sollen ist eigentlich das Denken und Wissen von vor 40-50 Jahren, als man die physikalischen und optischen Zusammenhänge von Spiegelteleskopen noch nicht wirklich verstanden hatte bzw. noch nicht kannte.

    Wenn ein großer Spiegel nicht einmal bei 200-300x ein scharfes Bild liefert, so liegt das ganz sicher nicht an Öffnung XY, oder an einem bestimmten Teleskoptyp an sich, sondern an anderen Fehlern wie z.B.:

    - Schlechte optische Qualität

    - Mangelhafte Justage

    - Optik nicht thermisch angepasst (Grenzschicht auf dem Hauptspiegel, keine Lüfter)

    - Local Seeing

    - Atmosphärisches Seeing

    - Atmosphärische Dispersion

    - Bild zu hell

    - Mangelhafte Mechanik wie z.B. Stangen biegen durch, Justage wird nicht gehalten, keine Streulichtsocke (duchziehende Körperwärme), keine Taukappe

    - Zubehör

    usw.

    Fehler bzw. falsch machen kann man also genug ;)


    CS

    Das ein f/4 Newton schlechter für Planetenbeobachtung geeignet sein soll als ein f/5 oder f/6 stimmt einfach nicht.

    Der Unterschied besteht lediglich in der Größe des Beugungsbegrenzten Feldes.

    Dies ist bei f/4 kleiner, aber immer noch groß genug um z.B. ca. 2-3 Jupiterdurchmesser perfekt abbilden zu können.

    Daraus ergibt sich lediglich die Notwendigkeit einer Nachführung um denn Planeten auf der optischen Achse zu halten und oder der Einsatz einer Komakorrigierenden Barlow um das Beugungsbegrenzte Feld zu vergrößern.

    Daher ist es eigentlich nicht Notwendig einen Spiegel mit einer langen Brennweite zu versehen.

    Für DeepSky nutzt man auch eher große bis mittlere APs, also hier eigentlich auch nicht notwendig.

    Das einzige Gegenargument für ein langsames Öffnungsverhältnis sehe ich in der Herstellung eines Spiegels.

    Ich selbst beobachte seit vielen Jahren mit einem 16" f/4 Planeten und habe schon viele Vergleiche mit f/5,3, f/6 und f/8 machen können, dabei habe ich immer eines festgestellt Öffnung gewinnt.

    Einen Unterschied zwischen den Öffnungsverhältnissen konnte ich nie feststellen, wenn man sich an die Regeln hält wie Auskühlung, Justage usw.

    Auch spielt das Zubehör eine große Rolle, was jedoch dann ein anderes Thema ist

    CS

    Hallo,

    ich beobachte seit einigen Jahren mit einem 16" f/4 Newton, Mond und Planeten. Damit habe ich meine schönsten und eindrucksvollsten Beobachtungen gemacht.

    Wenn die Objekte hoch durch den Meridian laufen wie z.B. der Mond, so sind Vergrößerungen von über 500fach keine Seltenheit

    Davor hatte ich viele Jahre mit einem 12" f/5,3 Newton beobachtet.

    Von daher kann ich dir sagen das ein f/4 genau so gut für Planeten funktioniert wie f/5,3.

    Wichtig beim Newton ist die Temperaturanpassung, wofür ich am 16", 3St. 120mm mit je 10W Lüfter verbaut habe und die Justage am defokusierten Stern, bei hoher Vergrößerung

    Hier braucht man mit f/4, in der Tat gefühlt oft ein paar Minuten länger bis es passt.

    Jedoch gehört das für mich zur Beobachtungsroutine und stellt für mich kein Problem dar.

    Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel ist die APM/Düring Komakorrigierende Barlow.

    Damit ist die starke Koma, welche ein f/4 Newton systembedingt hat auch kein Problem mehr.


    Gruß

    Hallo zusammen


    Eigentlich diskutieren wir hier einen Anwendungs- bzw. Bedienungsfehler.

    Die maximale AP am Teleskop wird mit 6-8mm angegeben und Blendungen sind zum einen durch anpassen der AP, durch Nutzung eines Binokulars, oder mit ND-Filter zu vermeiden.


    Nach dem hier diskutierten Strahlenoptik Modell mit Auflösungsverlust, müsste man ja Kontrast und Auflösung über die Iris-Adaption steuern können. Hat das überhaupt schon mal jemand beobachtet, müsste ja sichtbar sein?

    Demnach könnte man bei zu großer AP, einen unsichtbaren Doppelstern, durch Anpassung der Iris dann trennen können, ebenso der Kontrast?


    Hier noch was zur Wellenoptik, Abbildung 219.

    Quelle:

    Vladimir Sacek, 2006, THE TELESCOPIC EYE, in: telescope-optics.net, 14. Juli. 2006

    https://www.telescope-optics.net/eye.htm, letzter Zugriff 21.07.2021


    Zitat:

    "In addition, unlike the "unarmed" eye, which observes objects directly, the telescopic eye observes diffracted image of these objects."


    "Placed behind telescope eyepiece, eye is looking at the image formed by objective that is magnified by the eyepiece. The corresponding optical scheme is different than for the eye looking at an object directly (FIG. 219). Since the image formed by the objective is subjected to its diffraction, any point in it is replaced by diffraction pattern formed by the objective."


    "The peculiarity of the telescopic eye is that it forms an image of a diffraction image, created by objective and magnified by the eyepiece."


    Die Beugungs- bzw. Wellenoptik erscheint für mich jedenfalls eine konsistente Erklärung abzuliefern.


    Vielleicht habe aber auch ich etwas entscheidendes übersehen?


    CS

    Hallo zusammen


    Der Fehler liegt darin, dass man die "geometrische Strahlenoptik" also der Strahlengang wie ihn Kalle hier gezeigt hat, in Gedanken und Vorstellung, rückwärts betrachtet und dabei glaubt durch die zu große AP, an Auflösung verlieren würde.


    Dabei geht man in Gedanken jedoch weiter, als man mit dem Auge in Wirklichkeit Beobachten tut.

    Weiter wie bis zum Fokalbild darf man dabei nicht gehen.

    Das Auflösungsvermögen bleibt also genauso wie die Obstruktion immer gleich.


    Warum?


    Das Teleskop erzeugt im Brennpunkt über dem Okularauszug ein reales Zwischenbild, oder Fokalbild, zum Beispiel ein kleiner Halbmond mit etwas Himmel drum rum.

    Man kann sich das auch mal selber ansehen in dem man das Okular aus dem OAZ herausnimmt und eine Klarsichtfolie in den Brennpunkt hält, dann kann man an der Folie den kleinen Halbmond sehen.


    In diesem Bild sind alle Informationen enthalten.

    Zum Beispiel die zusätzliche Beugung der Obstruktion, das Auflösungsvermögen, die Abbildungsfehler usw.


    Dieses Zwischenbild wird nun mit einem Okular über den OAZ angefahren und dann über die AP dem Auge zugänglich gemacht.


    Dabei ist das Okular nichts anderes als eine Lupe, welche je nach Brennweite einmal stark und manchmal schwach, in diesem Fall zu schwach vergrößert, um das ganze Licht ins Auge zu bekommen.


    Man kann sich das vielleicht auch so vorstellen und einmal ausprobieren.

    Man lege sich eine 1€ Cent Münze auf den Finger, oder auf einen kleinen Zylinder und hebe diese in die Ebene der Feldblende des Okulars.

    Achtung!

    Das funktioniert nur mit einfachen Okulartypen bei den die Feldblende zugänglich ist, wie z.B. beim Ortho, oder Plössl-Typ.

    Dabei auch vorsichtig sein, damit man nicht die Linsen mit der Münze verkratzt.


    Die 1€ Cent Münze ist dabei Modelhaft das Fokalbild des Teleskops.

    Nun kann man mit unterschiedlichen Okularen sich die Münze ansehen.

    Einmal in der Übersicht und einmal hoch vergrößert.

    Dabei wird klar, es ändert sich nichts an der 1€ Cent Münze egal mit welchem Okular, egal mit welcher AP, oder Irisöffnung, es bleibt immer dieselbe Münze bzw. in Analogie, das gleiche Fokalbild.


    Denkt man jedoch Modelhaft die Strahlenoptik weiter und darüber hinaus, würde man ja in Analogie an der Münze bzw. dem Fokalbild vorbeisehen und am Hauptspiegel vorbei und an der Obstruktion vorbei, bis in die unendlichen Weiten des Weltraums...


    Man verliert bei zu großer AP also nur Licht bzw. Helligkeit kein Auflösungsvermögen.


    CS

    Hallo Reinhold


    Sei mir nicht böse, aber ich glaube du erschaffst dir hier ein Problemfeld, machst Annahmen darüber und ziehst irgend welche Rückschlüsse, die du dann auf die Obstruktion überträgst.


    Ich verstehe das Problem nicht.


    Was soll das Bringen irgend welche zusätzlichen Blenden in den Strahlengang einzuführen und irgend welche Fotos die mit dem Fokalbild, oder dem Okularbild im Unendlichen Garnichts zu tun haben?


    Ja, man kann in gewissen Einblick Positionen den Fangspiegel sehen, doch hat das überhaupt nichts mit dem wellenoptischen Beugungsbild zu tun was man letztlich beobachtet!


    Die Obstruktion und ihre Wirkung ist vollständig verstanden und beschrieben, was ich mit meinen beiden Postings im Vorfeld versucht habe zu erklären.


    Auch übertragen auf die Sonnenbeobachtung, hier ist das Thema Lichtdämpfung und Streulicht aus der Umgebung.

    Man muss das Sonnenlicht soweit abdämpfen damit man es bequem beobachten kann.

    Wird man geblendet, ist das zum einen gefährlich für das Auge und zum anderen wird die Granulation schnell überstrahlt.

    Um das Umgebungsstreulicht der Tagesbeobachtung zu eliminieren verwendet man in der Regel ein Beobachtungstuch, oder zumindest einen Sonnenschirm, oder eine Basecap.

    Bei der H-alpha Beobachtung ist das besonders wichtig.

    Im Grunde beobachtet man die Sonne dann wie den Mond in der Nacht.

    Ich kenne den Solar-Newton, also ein Newtonteleskop ohne Verspiegelung auf HS u. FS und ich kenne Newtons die mit Solarfolie von Baader eingesetzt werden und auch da sieht die Sonne so aus, wie sie im Refraktor mit Herschelkeil aussieht.


    Also auch hier gibt es meiner Meinung nach kein Problem durch die Obstruktion.


    Manchmal ist es auch vielmehr ein Problem des Anschauens, als dem durchschauen?


    CS

    Die Frage ist, was macht in dem Fall die Obstruktion mit mir, wie erklärt sich das am besten und mit welcher Kenngröße kommuniziere ich das am besten, zum Beispiel als „effektive“ Obstruktion?


    Kannst du aus der Sicht etwas beitragen?

    Sowas wie eine effektive Obstruktion gibt es nicht.


    Es gibt nur Obstruktion und die hat folgende Auswirkungen:

    1. Die Bildhelligkeit wird um den Betrag XY gegenüber eines Unostruierten Teleskops gemindert

    2. Der Energiegehalt des zentralen Maximums des Beugungsscheibchens bzw. der PSF wird verringert, Energie wird in die Beugungsringe gebeugt

    3. Das Beugungsmuster verändert sich


    Die Beugung der Obstruktion wird über verschiedene optische Konzepte erfasst bzw. kommuniziert.

    - Sie lässt sich über das Beugungsbild bzw. über die PSF quantifizieren und wird somit mit anderen Aberrationen vergleichbar.

    - Sie kann als Zahlenwert, über denn EE-Wert (Encircled Energy) mit dem Strehl-Wert verglichen werden.

    - Sie kann in der PSF und MTF, sowie über das Beugungsmuster visualisiert werden.


    Die Kenngrößen sind also grob: Die Prozentuale Größe zur Öffnung, PSF, EE, Strehl, MTF, Beugungsmuster


    Für die Praxis am Teleskop hat die Obstruktion nur insofern Relevanz, das sich das Beugungsmuster eines Sterns verändert und das der Objektkontrast und die Bildhelligkeit um den Faktor XY% verringert werden.


    Da der Fangspiegelschatten im Fokalbild des Teleskops unsichtbar ist, hat die Obstruktion auch keine Auswirkung in der AP/Fokus des Okulars.


    CS

    Beispiel:

    Ein Teleskop mit 10 Zoll, das viel Licht bei den Planeten liefert. Das Gerät hat 25% Obstruktion.

    Die eingesetzte Vergrößerung bringt eine AP von 4mm und damit eine Obstruktion von 1mm in der AP.

    Durch das viele Licht zieht sich die Augenpupille aber auf 3,0mm zusammen. Die "effektive" Obstruktion beträgt nun 33%.

    Stimmt das so?

    Meiner Meinung nach werden hier geometrische Optik und Wellenoptik vermischt, oder was auch immer?


    Im Fokalbild eines Teleskops ist nichts von einer Obstruktion zu sehen, weil sich die Obstruktion hier nur "wellenoptisch" in Form von mehr Beugung bemerkbar macht.


    Der Unterschied vom normalen Auge, zum Teleskopauge ist, das dass Teleskopauge immer ein Beugungsbild sieht.


    Zum Gedankenversuch von Gerhard:

    Egal wie also die AP durch das Okular ist, es kommt ein "Beugungsbild" in Unendlich hinten raus und darin ist dann halt eine Beugung der 25% Obstruktion darin enthalten.

    Diese vergrößert sich nicht und sie verkleinert sich auch nicht, weil anders gesagt, im Fokalbild bzw. Objektbild des Teleskops, quasi ein "Realbild" entsteht, welches sich an der Okularfeldblende befindet.

    Von der Obstruktion selber ist hier Garnichts zu sehen, nur ein Realbild mit der Unschärfe der CO durch die Beugung.

    Dieses Objektbild wird dann durch das Okular nur noch angepasst.


    CS

    Hallo Jörg


    der neue Test zeigt für mich vor allem eines: Egal wie stark man glättet, eine Gurke lässt sich damit nicht zum Spitzengerät hochtesten. Und ein Spitzengerät bleibt eines, egal, wie sehr geglättet wird.

    Das ist kein neuer Test gewesen, sondern nur eine andere Glättung mit den alten Interferogrammen.

    Die ADCs von Gutekunst sind High End, das sieht man auch im Sterntest ohne Messung.

    So ein Gittermuster wie bei 5% und 10% habe ich noch bei keinem Test gesehen. Das lässt darauf schließen, dass alle Tester glätten. Wenn es da einen weit verbreiteten Mittelwert gibt, dann sollte man den ebenfalls verwenden.

    Das Gittermuster entsteht durch die Interferogramme.

    Ein einzelnes I-Gramm mit geraden Streifen erzeugt auch gerade Streifen in der Wellenfront.

    Legt man mehrere I-Gramme quasi übereinander und mittelt diese wie in meinem Fall in 0° und 90° entsteht so eine Gitterstruktur.

    Deshalb gibt es solche Glättfunktionen um Artefakte der I-Gramme etwas rauszunehmen.

    Je nach Auswertungsprogramm hat man da gewisse Funktionen und Spielräume.

    In meinem Fall habe ich vermutlich zu wenige Streifen verwendet für DFTFringe.

    In dem Viedeo von "Bath Interferometers" werden 20% für DFTFringe als "Standard" angegeben.

    Hier ab Minute 6:12min: DFTFringe Schnellanleitung

    Was ich allerdings vermisse, ist die Angabe, welcher ADC hier getestet wurde. Durch Vergleich der Bilder und RMS- bzw. Strehlwerte konnte ich nicht mit Gewissheit erkennen, ob Nr. 1, Nr. 2 oder ein gänzlich anderer. Oder hab ich da was übersehen?

    Das habe ich auf die Schnelle nur zu den Fotos geschrieben es ist der ADC Nr.2. Beim nächsten mal schreibe ich es wieder in die Screenshots.

    Und sorry, QED, dass ich nicht locker lasse: Ich fände es enorm aufschlussreich, hier bald einmal einen ebensolchen Test für den von Guntram angebotenen Astro Pierro ADC zu sehen. Der Doppelsterntest in meinem Interstellarum-Artikel verlangt doch danach, bestätigt bzw. widerlegt zu werden, oder?

    Da weiß ich nicht so recht ob das so einfach funktioniert?

    Der Astro Pierreo macht ja je nach Prismen Stellung eine Strahlauslenkung aus der Mitte.

    Im Durchlicht mag das noch funktionieren im Fokus glaube ich eher nicht?


    Ich möchte als nächstes versuchen noch einmal I-Gramme mit mehr Streifen auszuwerten und dazu auch weniger zu glätten.


    CS

    Er bedeutet genau das, was der Name andeutet: Eine extrem starke Tiefpass-Filterung über 41% des Durchmessers des Interferogramms. Da bleibt von den Fehlern, die man eigentlich messen wollte, natürlich nicht mehr viel übrig. Kein Wunder dass da so fantastisch gute Werte rauskommen.

    Hallo Michael


    Danke für deinen Hinweis!

    Ja, da habe ich wirklich zu viel geglättet.

    Es ist ja immer eine gewisse Gradwanderung, was sind noch Artefakte von den Interferogrammen und was ist noch Wellenfront?

    Im r.m.s-Wert wirkt sich das jedoch nicht so drastisch aus, im P.t.V schon eher.

    Wer eine Optik korrigieren möchte achtet natürlich mehr auf die Einstellung der Glättung, als bei einer einfachen Qualitätsbeurteilung.

    Ich gelobe daher Besserung und werde in Zukunft auch darauf mein Augenmerk legen.


    Hier habe ich mal in 5% Schritten geglättet und somit habe ich auch eine Frage an das Forum, wie viele Streifen würdet ihr nehmen und wie viel würdet ihr glätten?

    Das Gittermuster verschwindet meiner Meinung nach erst bei 20%.

    Die wesentlichen Wellenfrontfehler bleiben meiner Meinung nach, auch bei einer starken Glättung erhalten.








    Hallo Michael


    Schade, dass du meinen Bericht als nutzlos ansiehst.


    Bisher hat mein Name keine Rolle gespielt und eigentlich habe ich mich auf eine Sachdiskussion gefreut.


    Ich sehe mich als einfachen Hobbytester ohne Anspruch auf irgendeine Form von Expertise.


    Meine Intention war diesem Forum Informationen beizusteuern und es mit einem neuen Bericht zu bereichern.


    Deinen Einwand kann ich verstehen und nachvollziehen.


    Daher ist es vielleicht wirklich besser wenn ich meine "Tests" für mich behalte.


    CS

    Hallo Dietmar


    Ich bitte um Verständnis wenn die Besitzer nicht genannt werden wollen.

    Ich gebe hier nur Informationen weiter welche genannt werden dürfen bzw. welche von mir erstellt wurden.


    Es gibt einige User hier die unter einem Pseudonym agieren, daran ist nichts verwerfliches.


    Es gibt auch keinen Interessenkonflikt, bzw. für mich einen persönlichen Vorteil mit der Firma Gutekunst noch soll das hier Werbung sein.


    Warum zwei ADCs?

    Es gab schon einen ADC der etwas älter ist und nun wurde für ein neues Projekt ein weiterer angeschafft, da habe ich angeboten gleich beide zu testen.


    Ich habe schon in der Vergangenheit Tests veröffentlicht so wie es andere auch schon gemacht haben, einfach aus Interesse an der Sache bzw. dachte ich es würde auch andere hier interessieren?


    CS

    Hallo zusammen


    Neulich hatte ich die Gelegenheit zwei ADCs von der Firma Gutekunst vor meinem Interferometer zu testen.


    Über den Einsatz von ADCs und deren Wirkungsweise bzw. der Atmosphärischen Dispersion, wurde ja schon viel geschrieben.


    Es gibt auch zahlreiche Wissenschaftliche Veröffentlichungen zu dem Thema.


    So gibt z.B. die ESO einen Dispersionswert (blau-rot) von über 1“ Bogensekunde, bei ca. 45° Höhe über Horizont an.


    Drei sehr schöne und lesenswerte Artikel gibt es in:


    - Sterne und Weltraum: 6/2014, von Rolf Hempel


    - Interstellarum: Nr. 95 August/September 2014, von Jörg Mosch


    - In dem Englisch sprachigen Buch: Planetary Astronomy, von Christophe Pellier & Co, Kapitel 4.2.5


    Doch nun zu meinem Testaufbau:


    - Michelson Interferometer, Marke Eigenbau


    - Testwellenlänge 532nm


    - Testanordnung: I-Meter-Refraktor-ADC-Flat


    - Auswertung von mehreren Interferogrammen mit unterschiedlichen Streifenlagen. Auswertprogramme OpenFringe und DFTFringe (Screenshots). Letztlich habe ich DFTFringe genommen, da OpenFringe nach der Mittelung von mehreren I-Grammen immer Strehl 1.0 anzeigte.


    Hier noch ein paar Informationen zu dem ADC von Gutekunst:


    - Die ADCs kommen in einem Koffer mit passender Einlage und mit eigenem Testzertifikat und einer Anleitung, hierbei bestätigten sich die Strehlangaben von 0.994 und 0.998


    - Insgesamt machen die ADCs einen sehr hochwertigen Eindruck, sowohl mechanisch als auch optisch.


    - Die Prismen sind Kugelgelagert


    - Dreht man an dem Einstellknopf läuft dieser Butterweich. Es ist keinerlei Bildbewegung am Stern festzustellen, dieser bleibt in der Mitte. Selbst am empfindlichen Interferometer ändern sich die Streifen nicht beim drehen des Einstellknopfes


    - Die freie Offnung beträgt 28mm.


    Hier die beiden ADCs



    Hier ein Test der Justage auf den Horizont



    Hier das Spektrum am künstlichen Stern



    Test ADC Nr. 1




    Test ADC Nr. 2




    CS

    ich finde da fehlt die Vergrößerung.

    Wenn das Seeing besser als 1" ist, kann man ohne weiteres über 300fach und mehr vergrößern.

    Wenn dann jedoch die Auskühlung und der Strehl, oder die Justage nicht stimmt, dann kann es sein, das du garnicht feststellen wirst das es gerade so gutes Seeing hat, weil die anderen Parameter es nicht zulassen.

    Hängt natürlich auch von der Spiegelgröße ab.

    Ich sehe bei mir z.B. in ca. 20-30° Zenitdistanz mit 16" noch recht häufig ein tanzendes Beugungsscheibchen bzw. Ansätze davon.

    Für mich ist das die Maximallösung für die Planetenbeobachtung.

    Das große Spiegel oft oder gelegentlich keine so hohen Strehls haben, hat meiner Meinung nach mehrere Gründe.

    Meist sind es Lichteimer für die DeepSky Beobachtung.

    Und die die andere Antwort hast du selbst schon gegeben, weil es nicht so einfach ist ohne größeren Aufwand einen guten großen Spiegel herzustellen.


    CS

    So viel ich weiß, werden die ICS Spiegel, also nicht die der roten Galaxytuben von Galaxy-Optics USA hergestellt.

    Ich hatte schon ein paar ICS-Premium Fangspiegel vor dem Interferometer, die waren von Galaxy-Optics und diese wahren mit Protokoll und perfekt.


    OrionUK hat z.T. einen schlechten Ruf, welchen sie durch geschönte Messprotokolle selbst verursacht haben.

    Es gibt aber hier im Forum auch einige Beispiele die das Gegenteil beweisen bzw. wo perfekte Spiegel zu sehen sind.


    Die Chinesen produzieren auch gute bis sehr gute Spiegel, die haben in der Qualität deutlich zugelegt.

    Bis 16" sind Strehls über 0.90 keine Seltenheit. Also eine gute-sehr gute Qualität.


    Zum Thema Politur und Glätte wurde ja schon viel im Forum geschrieben.

    Meiner Meinung nach hat das Thema für uns Hobbyastronomen nicht die Relevanz wie für andere Bereiche der Optik.

    Es ist mehr ein Marketing, was man auch daran sehen kann das der Nachweis darüber, bzw. die Garantie und die Quantifizierung fehlen.

    Wenn ein Hersteller seine Optiken als besonders "glatt" bewirbt müsste er das auch in irgend einer Form belegen können, sonst ist es nicht mehr als eine Behauptung.

    Wie Jörg schon geschrieben hat, ist die Form, also ein möglichst hoher Strehl eines der wichtigsten Kriterien bei einem Spiegel.


    CS

    Wellenform ist eine Firma die testet.


    Diverse Händler und Hersteller bieten auch Testungen an.


    Ich könnte dir den Spiegel auch testen, jedoch ohne Garantie auf Irgendwas, da ich das nur als Hobby bzw. als Freundschaftsdienst betreibe.


    Auch wohne ich zu weit weg von dir, so dass es nur über den Postweg möglich wäre.


    CS

    also mich würde am meisten stören, das sich der Strehl "nur" auf einen Foucaulttest bezieht.

    Eine Wellenfrontanalyse mit einem Laserinterferometer und die Erfassung bzw. Kompensation des Teststand induzierten Knickastigmatismus gäbe einen viel genaueren Strehlwert.

    Im Vergleich zu FigureXP/Foucaulttest inklusive des Astigmatismus kann das Ergebnis deutlich schlechter ausfallen.


    CS

    Ja, das ist ein spannendes Thema was mich sehr interessiert!

    Ich bin jedenfalls sehr gespannt darauf, welche Erfahrungen du mit der "Kühleinheit" machen wirst.


    Meine Theoretischen Überlegungen gehen dahin, welches Problem in diesem Fall wohl überwiegt?

    Ist es die Verformung des Spiegelträgers, oder die Grenzschicht welche sich auf dem Spiegel bildet, oder beides in Kombination?

    Ich meine damit jetzt nicht den Anfang der Auskühlzeit, sondern wie du schreibst dem hinterherlaufen des Temperaturgradienten.


    Da wäre ich jetzt spontan der Meinung, das die Verformung des Spiegelträgers bei 1°C unterschied nicht mehr so stark ist, das der Strehl auf die Hälfte fällt, sondern eher das die sich noch bildende Grenzschicht, ehr immer noch so dick ist, das diese den Strehl senkt.

    Die Lüfter machen ja beides, sie entziehen dem Spiegel die Wärme und sie überschlagen die Grenzschicht.


    Visuell sah der Spiegel im Sterntest jedenfalls nach ca. 40min angepasst aus, wohin gegen dem Anfang, ein sehr deutlicher Unterschied von Intra- Extrafokal zu sehen war.

    Es bewegten sich nur noch sehr langsam einzelne Luftfahnen über den Spiegel und am hoch stehenden Mond konnten wir etwas mit über 500fach vergrößern.


    Ich habe jetzt selber erst 3x damit beobachtet, in sofern kann ich nur eines sagen, es ist keine schlechte Optik.


    CS

    Hallo Ralf


    Wir haben für unseren 16" ein Lüfterbrett gebaut. Da sind zwei 120mm Serverlüfter drauf mit 10W die über ein regelbares Netzteil laufen. Damit kann man den großen Spiegel relativ schnell runterkühlen und dann die Lüfter runter fahren so das nur noch eine leichte Umwälzung stattfindet.



    Eigentlich würden auch 3-Lüfter auf das Brett passen doch die 2-Lüfter ziehen schon recht ordentlich.



    Hier der Feststellhaken mit Kontermutter und Schlitzschraube zur Kenntnis der Ausrichtung des Hakens.



    Der Haken ist eine gebogene Gewindestange.


    Das Lüfterbrett ist etwas umständlich zum einhängen, da man zuerst an zwei der Justierschrauben vorbei, dann an der dritten Schraube vorbei und dann auf das Loch in der Mitte (HS) gehen muss. Aber man nimmt das ja nicht so oft ab.


    Der Vorteil ist, das man trotzdem noch gut an die Justageschrauben dran kommt.


    Als das Teleskop noch nicht stationär aufgebaut war, habe ich einmal einen kleinen Test gemacht, von der 20°C warmen Wohnung auf -5°C Außentemperatur, war der Spiegel in ca. 30-40min ausgekühlt.


    Das mit deinen Elektromotoren ist eine gute Idee, diese könnten wir auch noch auf dem Lüfterbrett anbringen.

    Jedoch steht unser Instrument nun stationär, da muss man eigentlich nicht mehr so oft justieren hoffe ich.


    CS

    In telescope-optics.net wird unter Kapitel 5. und folgenden, der Einfluss von Seeing diskutiert.


    https://www.telescope-optics.net/seeing_and_aperture.htm


    Das Thema ist sehr komplex und hängt sehr stark von deinen Standortbedingungen und der Beobachtungsrichtung ab.
    Bleibst du in Zenitnähe dann wirst du gelegentlich auch ein Beugungsbild sehen können. Je weiter weg vom Zenit desto häufiger wirst du ein Specklebild sehen.
    Je nach Standort in Deutschland, kommen die Planeten und der Mond nicht über 60-65° Höhe.
    Interessant wäre mal zu wissen wie sich 20" Öffnung allgemein so machen?


    CS