Beiträge von Rieger

    Hallo Jürgen,


    wenn es Wolf noch gibt, muss er schon sehr betagt sein. Er fiel mir als Spezie auf, der aus allem, was er 2x in die Finger kriegte, ein Bino mit für ihn tybischen 60°-Einblick bastelte. Wahrseinlich kam ihm kein 2ter 6"-HA in die Finger, weshalb er ihn mir angab, sonst wäre auch ein Bino daraus entstanden. Seine kleine Sternwarte, drehbar auf dem Zahnradkranz aus einem Leopard-Panzerturm, bei dem sich der Fußboden mitdrehte, war ebenso originell.


    Alles gute,


    Hubertus

    Hallo Tosten,


    ich habe mich denn auf dein vorgeschlagenes Programm gestürzt und durfte befriedigt feststellen, dass Winjupos für den 07.07.2021 um 7:00 UTC das gleiche "rote O" auf Io´s Zentralmeridian zeigt wie mein Stellarium am gleichen Tag um 9:00 MESZ. Beide Programme zeigen sich dieses Mal also in harmonischer Eintracht.

    Also wandte die Io mir heute am frühen Morgen wohl tatsächlich zutreffend beobachtet gerade ihre lichte Albedo-Seite zu.


    Ich beglückwünsche mich zu der erfolgreichen Beobachtung und entschuldige mich zugleich bei euch für meine vergleichsweise dummen Frage, wo ich anachronistischer Visueller denn im Netz Infos zum Vergleich erhalte, die euch selbstverständlich erscheinen mögen.


    CS.

    Hubertus

    Hallo Jürgen,


    du meinst sicher den Wolf Wellnitz, bei dem der ohne Objektiv an der Tennen-Decke hing, da Wolf das Objektiv in ein sehr justierstabiles "Fagott" verbaut hatte. Von ihm habe ich den 150er-HA mit beiden Tuben erworben. Es klingt absurd, aber aus Gründen der Platzeinsparung in meiner Sternwarte musste ich das gereinigte und neu zentrierte Objektiv wieder in den langen Tubus verbauen, da ich im Norden eine hohe Säule für Refraktoren habe, die über einen 16"Newton auf niedriger Säule im Süden hinwegschauen können müssen. (Ich habe eine Rollhütte, die komplett über die platzsparend eingeparkten Teleskope hinweggeschoben wird.)

    Mit dem Fagott-Tubus habe ich einem Sternfreund (Martin Trittelwitz von der Archenhold-Sternwarte) einen sehr preiswerten Gefallen gemacht und ihm den vermacht für eine 6" China-Optik, die er (als er noch in Thailand berufstatäg war) aus der Nähe vom lichtverschmutzten Bankog, aber mit einer Ekliptik immer steil überm Kopf komfortabler beobachten kann, als mit einem Schaer-Refri, wie er selbst erst einen bauen wollte. Ich habe es nachher ein wenig bereut, den Fagott-Tubus abgegeben zu haben.

    Ein Schaer-Refri ist für deine Breiten wiederum der gescheitere Bautyp.

    Mein 8"er kommt im Nemec-Tubus daher und wird für die Sternwarte wieder zum Lulatsch umgebaut. Mit rasch abnehmbarer Taukappe und OAZ wird der zum Einparken auch nicht länger als der Ex-Frerener 6"er.

    Leider scheint die Astrogemeinde, die noch rein visuell beobachten will, immer mehr abzunehmen, denn alle wollen heute fotografieren. Das hat für "uns" wiederum den Vorteil, das die weniger wertgeschätzen Lulatsche "günstig in der Bucht landen".

    Andererseits: Hast du vielleicht mitbeobachtet, dass mit uns beiden noch mindestens 5-6 Sternfreunde hier im Astrotreff im Laufe des letzten Jahres doch wieder mit Lulatschen zwischen 8" und 9" an den Start gegangen sind? Da scheinen sich einige Unverdrossene zurück zu besinnen.


    Viel Spass an den "Riesen" (in deiner Hütte und am Planetenhimmel),


    Hubertus

    Hallo Jürgen,


    ich bin am Samstag erst zwischen deinem 2. und 3. Foto in die Jupi-Beobachtung eingestiegen, also erst am frühen (deutschen) Sonntag, als der GRF schon "um die Ecke" war. Das war nach dem Katastrophen-Schmuddelwetter die erste mögliche Beobachtungsnacht im Juli. Zwar war ich am Neumond-Wochenende davor in meiner Sternwarte im sauerländischen Medebach, wo z. Zt. noch der ex-frerener Lichtenknecker auf seine Ablösung durch einen 200x2800er Halbapochromaten wartet, aber es ging trotz aller Vorfreude nix mit dem immer noch exzellenten Refraktor, den ich im heimischen Garten weiter betreiben werde.

    Zu Hause im Garten mit einem nur 5"FH-Lichtenknecker hatte ich visuell zwar Ganymed am Samstag/Sonntag erkannt, hatte den Schatten aber fälschlich der Io zugeschrieben, da ich den Ganymed irrtümlich erst hinter dem Jupiter hervortretend vermutet hatte. Erst heute Nacht erkannte ich, mit welcher kaum geahnten Winkelgeschwindigkeit auch ein Ganymed vor dem Jupiter hinüberschwenken kann.

    (Dazu ist zu erwähnen, dass ich Planeten und Monde immer unvorbereitet durch Astronomie-Programme oder "analoge Himmelsjahre" beobachte.)

    Ja, und das NEB, dass eine Zeitlang wie drei Nadelstreifen hinter dem GRF gewirkt hatte, wohingegen des SEB sich als fluffige "Federboa" präsentierte, empfand ich auch als sehr mässig ausgeprägt.


    Leider habe ich den Eindruck, dass Fotos selbst durch famoseste Refraktoren nicht den überragenden Eindruck wiedergeben können, die die langen Lulatsche visuell ggü. Spiegelteleskopen mit größeren Öffnungen liefern können, trotz der mit diesen großen Spiegeln erzielten "schön gerechneter Fotos".

    Leider konnte ich noch nie durch einen unobstruierten Schiefspiegler schauen. Mir fällt nur auf, dass auch deren Besitzer mit Öffnungen bis 12" offenbar nur schauen und genießen, aber auch kaum fotografieren.


    Ich wünsche uns an den nächsten Wochen noch viel Spass an den Gasriesen und


    CS,


    Hubertus

    Hallo ihr Lieben,



    gerade komme ich (weil ich als Pauker z. Zt. Sommerferien genieße) gegen 2:00 Uhr MESZ am Montagmorgen des 19.07.2021 aus meinem heimischen Garten hinaufgestapft und bin vom Planeten-Gucken geradezu erschöpft.


    Seit dem Katastrophen-Schmuddelwetter gucke ich mir erst die zweite Nacht wieder Saturn und Jupiter an. Auch im Frühjahr war ich wenig dazu gekommen mir die beiden Riesen in den Morgenstunden an zu sehen. Das Frühjahr war meteorologisch zu mau, als dass ich (wegen des Beherbergungsverbotes ohne mietbare Pension) die Nächte in meiner Sternwarte campieren mochte. So merke ich seit gestern erst wieder, dass ich vielleicht auch etwas aus der Beobachtungsübung kam. Das Problem war folgendes:


    Ich hatte bislang genügend Übung darin bekommen, unvorbereitet die Jupitermonde anzupeilen und ab 200-300facher Vergrößerung die Scheißerchen am Aussehen zu erkennen. Der Ganymed ist stets der hellste (was man schon im 2“er erkennt) und auch der „dickeste“, die Kallisto ist auch dick, hat aber eine dunkele Oberfläche; schwieriger zu unterscheiden sind die beiden ähnlich kleinen, doch erscheint die Io schwefelgelb, wohingegen die Europa strahlend weiß erscheint. Problematischer, wenn auch zu bewältigen war es, wenn nicht alle vier galileischen Monde auf Anhieb zu sehen waren, weil einer sich vor, ungünstiger sich einer hinter Jupiter oder in seinem Schatten befand. Die heiße Frage war dann, welcher von den vier „Hauptverdächtigen“ fehlt heute oder wenn man ihn denn sogar vor dem Jupiter fand, welcher das nun war.


    Das letzte Mal jedenfalls, dass ich bei der Identifizierung von Io und Europa kläglich geirrt hatte war, als ich vor etwa 1½ Jahren mit einem zwar frisch vom Gerd Weber justierten, aber halt hochobstruierten, wenig ausgekühlten und „blöden“ C11 von der Herner Volkssternwarte vor Zeugen mit „Stellarien“ auf ihren Handys zum Vergleich beobachtete. Mit meinen „päpstlichen“, da offenkundig immer unfehlbaren Refraktoren ist mir das seit Jahren nicht mehr passiert. (Liebe Schiefspiegler-Gemeinde: Ich schließe nicht aus, dass auch euer unobstruierter Teleskoptyp „unfehlbar“ sein kann. Ich bedauere, dass ich noch nie durch eine solche Optik beobachten konnte.)


    Gestern gegen 1:00 Uhr MESZ war es mir nach langer Pause mit auffälliger Mühe gelungen, die Monde korrekt zu identifizieren. Heute wurde es zum Beobachtungsmarathon. Kallisto und Ganymed (von „links“ im Okular oder von Westen in Richtung Jupiter) waren schnell erkannt. Aber für die planetennächsten Io und Europa habe ich eine Stunde gebraucht, bis ich mich festlegte. Die Ursache war folgende: Nahe Ganymed Richtung Jupiter, im Okular also links, war ein kleines weißes Mondchen und rechts, etwas näher als das kleine Möndchen zur Linken, ebenfalls ein weißes Möndchen. Keines der beiden wollte heute Morgen schwefelgelb erscheinen, womit man es als Io hätte identifizieren können. Die Helligkeit zu unterscheiden fiel auch schwer, da Möndchen in Nähe zum Jupiter subjektiv immer schwächer erscheinen als mit etwas mehr Abstand. Nachdem ich erst dazu neigte, den Mond nahe Ganymed zur Io zu erklären, folgte ich dem Hinweiß, nicht unendlich lang Objekte anzustarren, sondern erst einmal eine Beobachtungspause einzulegen. Jupiter legte indessen azimutal an Höhe zu; dann stellte ich den ADC auf die neu erworbene Höhe ein und nahm nochmals Anlauf: Endgültig entschied ich mich doch, den Mond „rechts“ oder östlich des Jupiters zur Io zu erklären, obwohl er nicht schwefelgelb erschien, da er mir geringfügig größer erschien als die Europa „links“ nahe dem Ganymed.


    Als Erklärung für meine Deutung legte ich mir bereit, dass ich kürzlich antiquarisch den „Atlas der Planeten“ erworben hatte, der u. a. von meinem visuellen „Beobachtungshelden“, dem erst vor wenigen Jahren verstorbenen Audouin Dollfus mit herausgegeben worden war. Dollfus hatte darin unter anderem nicht nur die, sich mir im letzten Jahr als sehr hilfreich erwiesenen Merkur-Albedokarten veröffentlicht, sondern zu meiner Bewunderung sogar visuell erstellte Albedokarten der vier großen Jupitermonde (und das alles noch aus der Zeit kurz vor der Weltraumfahrt mit kamerabestückten Sonden). Daher wusste ich um eine Seite der Io, auf der sich ein sehr helles Albedogebiet befindet, dass Io visuell weniger gelblich als gewohnt, sondern eher weißlich als erscheinen lassen könnte.


    Nachdem ich schlussendlich aus dem Garten in meine Wohnung hinaufgestapft bin, schaltete ich den PC an, startete eben Stellarium. Meine letztendliche Bestimmung der vier galileischen Monde erwieß sich tatsächlich mit äußerster Mühe doch noch als wiederum „unfehlbar“. Nun scrollte ich auch noch bis Ultimo nahe auf die Io heran; und tatsächlich grinste mich das vermutete, besonders helle Albedogebiet der Io zentral auf der Mondoberfläche für meinen Beobachtungszeitraum an.



    Ich würde nun gerne meine „übermenschlichen“ Beobachtungsanstrengungen als neuen Triumph verbuchen, wenn ich mir sicher sein könnte, dass sich das in der Vergangenheit leider auch öfters als kläglich fehlerhaft erweisende Stellarium sich in diesem Punkte doch mal als verlässlich erweisen würde. Sowohl auf meinem PC als auch meinem Laptop hatte ich erst kurz vor dem letzten Neumond und Trip zu meiner Sternwarte im dann leider verregneten Sauerland Stellarium 21.1 (z. B. auch hinsichtlich der Position des GRF) noch aktualisiert.


    Wer kann mir vielleicht sagen, wie man zur gewissenhaften Absicherung meines möglicherweise neuen Beobachtungstriumphes, den Transit des hellen Albedogebietes auf Io nachvollzogen zu haben, weiter vorgehen sollte? Kann man irgendwo im Netz z. B. den bei der Beobachtung geltenden Meridian von Io in Grad ermitteln?



    Für eure kaum minder zu bewertenden übermenschlich gescheiten Antworten bedanke ich mich jetzt schon mal im Voraus und wünsche euch



    CS.



    Hubertus

    Hallo "Solaris2021",


    das würde ich mir für die eigenen Ansprüche selbst basteln: Es gibt auf´m Grabbeltisch (Baumärkte/Ein-Euro-Shops/Flohmärkte) doch Lochsägen auch für zöllige Maße mit 51/52mm Durchmesser und dann bereite ich mir ein Brettchen mit genügend Löchern vor und schraube sie mit kleinen Metallwinkeln an die in der Regel aus Holz gefertigte Rockerbox an.


    CS.

    Hubertus

    Hallo Raul,


    ich bin seit Jahrzehnten ein hartnäckiger "Nur-Visueller", ich weiß aber, dass unsere Planeten-Fotografen sicher noch mehr Informationen zum Foto wünschen, um dir effeltive Tipps erteilen zu können.

    Mit welcher Optik ist das Bild entstanden (Teleskoptyp/Öffnung/Brennweite/Barlowlinse oder nicht)? Aufnahmezeit, -datum?

    Den fallen sicher noch etliche mehr Gegenfragen ein, aber einige Info-Lücken solltest du noch schließen.


    CS.

    Hubertus

    Hallo Hannes,


    ich hatte das erste Lidlscope noch für 269 DM erworben und da gab es auch noch eine "echte" Astro-3-Montierung dazu, die nicht in RA. und Dekl. auf "Plastik" klemmte. Das dürfte so um 1999/2000 gewesen sein.


    LG. Hubertus

    Hallo Josef,


    da muss ich unbedingt mitgratulieren, denn gerade im Laufe des letzten Jahres sind ´ne ganze Reihe hier im Forum mit so anachronistischen Riesen-Refri-Röhren (also für den Amateurbereich riesig) zwischen 8" und 9" hier an den Start gegangen (der "Solarigraph", der Jürgen Schmoll, Marc Hohnsbehn und meine Wenigkeit; und der Hannes Hase-Bergen liebäugelt gerade auch mit so was. Dabei hab ich den Eindruck, noch einen vergessen zu haben.

    Da gelten diese Refris ja als soooooo unendlich überholt, und nu´ das.

    Aber für Diejenigen, die noch gerne visuell beobachten, sind die immer noch ne Wucht.


    Viel Spaß damit und hoffentlich nicht pro Zoll Öffnung des neuen Scopes eine Woche Regen (Die haben für morgen Regen angesagt, "bibber"),


    Hubertus

    Hallo Robin,


    schönen Dank für deinen umfangreichen Beo-Bericht. Deine folgende Beschreibung kann ich lebhaft bestätigen, wenn du schreibst:

    Zitat von Laut Gaia DR2 haben sie Helligkeiten von 16.74 und 15.68 mag. Davon seitlich abgesetzt blitzte ab und zu immer wieder ein stellares Objekt auf, das mir ähnlich lichtschwach wie der 16.74 mag Stern vorkam. Hierbei handelte es sich um den Quasar.

    Ich müsste mein Beobachtungsbuch aus der Sternwarte da haben, um die Termine rauszufinden, als ich vor einigen Jahren mit Heiko Mehrung vom sauerländischen Medebach aus nach APM 08279+5255 an einem Wochenende ausschau hielt. Wir hatten nur 16" zur Verfügung, dafür aber parallaktisch montiert, so dass man das Aufblitzen des Quasars nicht womöglich während des Nachschubsens verpassen könnte. Obendrein war es noch etwas diesig. Da ich normalerweise aber immer nur um Neumond aus dem Ruhrgebiet in meine Sternwarte komme, überlegten wir, dass es einen Monat später zu spät sei und wir das Projekt gleich um ein Jahr aufschieben müssten.

    Und so glotzten wir abwechselnd indirekt das benachbarte Mag15,68-Sternchen an, bis wir jeweils dreimal auch zentral den Quasar aufblitzen sahen. Da Heiko etwas länger war, konnte er etwas länger hineinschauen, als der Tubus immer weiter über den Meridian hinüberschwenkte. Er konnte ihn dreimal, ich nur zweimal aufblitzen sehen. Wir haben es zur Sicherheit am darauf folgenden Abend nochmals bei ähnlich diesigen Bedingungen versucht und beide je 3x den Quasar aufblitzen sehen. Beide Abende haben wir abwechselnd je ca. 3/4 Std. die Stelle angegafft, bis wir uns sicher waren.

    Ich nehme an, dass es dir wohl etwas leichtrer gelang.


    CS.


    Hubertus

    Ja danke Jörg für die Hinweise. Mein "daylight aligment" mit einer nur mit purem Synchronmotor ausgestatteten Monti funkionierte auch so, dass ich die Sonne anpeilte und per Teilkreisen die Diffenrenz zu Merkur oder Venus mit selbstverständlich vom Vortag noch vorfokusiert einstelltem Teleskop einstellte und offenbar ja auch traf, denn Merkur tauchte ja bei 62.5fach im Hauptteleskop auf, aber bei mir eben bei Dichotomie doch noch nicht am hellen Tag, sondern später, als die Sonne zwar auch noch am Himmel war, aber Mittags hatte ich keine "Fortune".

    Merkur möglichst noch (oder schon) am Tage visuell zu beobachten habe ich aber zugegebenermaßen erst dreimal aus dem Ruhrgebiet und einmal von meiner Sternwarte in Medebach aus beobachtet (in letzterem Fall an dem Tage, als Venus und Merkur möglichst nahe beieinander gewesen waren, um einfach von Venus auf Merkur rüber zu schwenken. Im Sauerland muss man längst nicht so früh anfangen, weil ich da nur über Wald hinweg beobachte. Da schwabbeln die Planeten in Horizontnähe eh nicht so viel, wie vom Ruhrgebiet aus.


    Verstehe ich das richtig so, dass du dein Herrschelprisma ohne Neutralfilter verwendest, um dann auch abseits der Sonne ohne Filterfolie an einem auf diese Weise verdunkelten Himmel Merkur zu sehen? Reicht das für einen Mag-1-Merkur?

    Mein Herrschelprisma habe ich bislang nur dazu zweckentfremdet, um ohne Neutralfilter den Mond um Vollmond anzuschauen.


    CS.


    Hubertus


    PS.: Nachtrag zum anderen Jörg: "Venus bei 25´ vom Sonnenrand" entfernt beobachten, da gruselt´s mich aber deutlich. Du willst uns doch nicht etwa zu einem Wettrennen des puren Leichtsinns anstacheln? Mir stünde noch ein heute eher veralteter Protuberantenansatz zur Verfügung für derlei riskante Experimente, aber (Igitt!) da verzichte ich lieber, den Rekord noch zu unterbieten zu wollen.

    Hallo Jörg,


    zunächst herzlichen Glückwunsch zu deinen gelungenen Experimenten. Doch ich bin auch etwas verdattert, dass das mit Merkur funktioniert. Im letzten Frühjahr gelang es mir selbst erstmals Merkur während der Dichotomie visuell etwas an Oberflächendetails abzuringen, was sich auf Fotos unserer Planetenknipser später bestätigen und anhand von Albedokarten benennen ließ. Damit aber das Merkurbild nicht am niedrigen Horizont all zu sehr "verschwabbelte", stellte ich auch schon früh am Nachmittag/Abend das Teleskop auf den Merkur ein und ließ es laufen, bis Merkur erstmals erkennbar wurde. Er tauchte dann bei mir als erstes im Hauptteleskop auf, erst 20-30 min später konnte ich ihn erst im Sucher ausmachen. Am Taghimmel vermochte Merkur sich für mich also noch nicht gegen die aufgehellte Atmosphäre durchzusetzen.

    Hast du entweder einen so transparenteren Taghimmel als ich ihn bei meinen Merkurbeobachtungen vom Ruhrgebiet aus hatte (wobei hier ja seit 20-30 Jahren auch gar keine Schwerindustrie mehr ist) oder kann es sein, dass du deine Beobachtung fotographisch unternommen hast.


    Würde mich interessieren,


    CS.


    Hubertus

    Hallo Gerd,


    habe Stellarium auf deinen Beitrag hin aktualisiert. Dann werde ich mal anhand deiner Zeitangaben vergleichen können, ob´s besser stimmt, denn mit der Genauigkeit deines Stallrium wäre ich hoch zufrieden.


    CS. Hubertus

    Hallo Gert,


    dann lasse mal davon hören, wie es bei mit der Astroiden-Suche über Stellarium klappt. Ich habe was die Positionsgenauigkeit bei Kleinplaneten keine guten Erfahrungen mit Stellarium gemacht. Guckst du hier:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=250099


    ...oder war ich nur zu dusselig, mein Stellarium auf dem aktuellsten Stand zu halten.


    Dummerweise "vergisst" Stellarium aber auch mal Sterne abzubilden, wie ich im verlinkten Beitrag andeute. Hier der Link zum von Stellarium "vergessenen" Mag12-Stern.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=249833


    Stellarium ist schön anzugucken und wir nutzen es für Halbkugelprojektion auch im kleinen Planetarium in Herne, aber seine Verlässlichkeit lässt zu Wünschen übrig.


    CS.
    Hubertus

    Hallo Dirk,


    die Reflexionsnebel der Pleyaden plus Planet im Bilde find ich gut.
    (Der Merope-Nebel wirkt mars-wärts etwas grünlich, bestimmt, weil er von deinem gelblichen Mars "angeleuchtet" wird [:D])


    CS.


    Hubertus

    Ja cool,


    diese Ausgleichmontierungen brachte Zeiss raus, als vor gut einem Jahrhundert die Astrofotographie mehr und mehr in Mode kam. Diese Montis benötigten zur Zeit des Meridiandurchgangs den "Meridial-Flip" nicht mehr; man konnte ungeniert weiterbelichten.


    Herzlichen Glückwunsch,


    Hubertus

    Upps: Model AE 61 von <SYW>!?!


    hab ich auch: Da haben wir mal die Volkssternwarte in Wanne-Eickel aufgeräumt und jeder nahm sich vom "Entkrümpelzeug" noch das mit, was ihm brauchbar schien und ich griff mir einen reinen optischen Tubus, weil er einen OAZ mit 36,4mm-Gewinde hatte, für den ich schöne Leitrohrschellen hatte.


    Sooo, dann weiß ich jetzt, aus welchem "Stall" das Röhrchen stammte.


    Da beglückwünsche ich Markus und mich.


    CS. Hubertus

    Hallo Martin,


    du scheinst dich bereits Richtung Rolldachhütte beraten zu lassen. Darum will ich dich nicht zur Rollhütte überreden, die viel kleiner ausgeführt werden kann und immer noch die gleichen Teleskope aufnehmen kann. Ich musste damals von größerer Rolldach- auf kleinere Rollhütte umplanen, um die Baugenehmigungspflicht geschickt zu unterlaufen.


    Mir ist nur eines aufgefallen, das Jürgen Schmoll dir über den Holzbau schrieb und die Notwendigkeit, Holz durch Anstriche schützen zu müssen.
    Meine Sternwarte steht nun nicht im regnerischen Nordengland, sondern in der "semi-ariden Zone" des Sauerlandes, nämlich dem Regenschattengebiet um Medebach. Als ich meine Rollhütte dort 2007 baute riet man mir in der Bau-Zimmerei am Ort ab, Anstriche zu verwenden. Man müsse nur dafür sorgen, das Holz immer abtrocknen könne, dann verrottet auch nichts. Man zeigte mir auf dem Betriebsgelände ungestrichene, über 50 jahre alte Werkstatt-Hütten, die man einfach nur in Würde hatte ergrauen lassen. Dabei waren die im Ort von Nachbargebäuden umstellt.
    Wenn ich mich bei meiner Sternwarte aufs Streichen einließe, obwohl sie völlig frei vom Wind umweht auf einer Kuhweide steht, wo der Wind sogar unter dem Holzboden herwehen kann, müsse ich mich jedes zweite Jahr wieder neu daran begeben.
    Nun ist Medebach sehr trocken und sogar ein Schalholz für die Betonfundamente, dass wir nach dem Abbinden nicht mehr aus dem Boden kriegten, geruhte in den letzten vierzehn Jahren immer noch nicht zu verrotten.


    Wenn du einen isolierten Raum für dich und deinen Rechner haben willst, würde die Isolation für Kältebrücken sorgen und da könnte es dann tatsächlich "rotten".


    Man muss den Aufwand aber nicht übertreiben und wenn du doch Interesse an einer Rollhütte kriegst, melde ich mich gerne nochmals.


    Viel Erfolg,


    Hubertus

    Hallo Alex,


    keine Sorge, das Okular wird dennoch am Himmel farbrein abbilden. Das Phänomen kenne ich auch von sämtlichen Nagler-Okus: Du blickst (am Tage) ins Okular auf den Rand der innersten (Einzel-)Linse und siehst dann den Farbsaum. Im Ensemble sämtlicher Linsen wird das Oku am Himmel farbrein abbilden, doch die einzelne Linse, auf deren Rand du ohne Teleskop bei Tage gerade blickst, kann allein nicht farbrein sein.


    Ruhig bleiben und


    CS.


    Hubertus


    PS.: Bei Tagbeobachtung am Teleskop fällt der Saum auch auf, dennoch bildet das Oku die beobachteten Objekte farbkorrigiert ab.

    Hallo Lennart,


    willkommen hier im Forum. Ich bin zwar aus dem Ruhrgebiet, doch habe ich meine stationäre Sternwarte im sauerländischen Medebach. Woody und ich kennen einander auch gut. Wenn die "doofe Zeit" mal vorüber geht darfst du dich gerne mal in meiner bescheidenen Hütte sehen lassen. Allerdings bin ich ein 100%-iger Nicht-Fotograf (wenngleich Woody vor Jahren durch mein H-alpha-Teleskop schon mal eine "förderturm-förmige" Sonnenprotuberanz fotographiert hat.) Bei Interesse kannst du ja mal nach der "Rainer-Ludwig-Sternwarte" googlen. Im "Logo" findest du dann auch meine Telefonnummer.


    Bis bald,


    Hubertus


    PS.: Habe vorhin noch gelesen, dass du eine Sternwarte planst: Der Tipp mit der Rollhütte ist Gold wert. Da sparst du extrem viel Platz und um die zu bewegende Masse musst du dir nicht "in die Hose machen". Meine Bude ist auch eine und die lässt sich mit 4 Tonnen Gewicht noch alleine schieben.