Beiträge von WR

    Hallo Volkmar,


    nach meinen Erfahrungen kann man beim Ronchitest mit und ohne Korrektor eine leichte Veränderung in Richtung Unterkorrektur feststellen. Sie ist aber so gering, dass ich mir dabei nicht ganz sicher bin. Falls das so ist, beeinflußt sie meiner Meinung nach die Abbildungsqualität nur sehr wenig.
    Außerdem verändert sphärische Abberation nicht die Größe des Beugungsscheibchens. Dieses ist nur abhängig vom Öffnungsverhältnis und von der Wellenlänge. Merkbar wäre das bei so großen Öffnungen sowieso erst, wenn das Seeing nah dem Auflösungsvermögen der Optik läge. In meinem Fall bei 0,2".
    Sphärische Abberation mindert dagegen den Kontrast, weil Energie in die äußeren Beugungsringe verlagert wird.


    Werner

    Da meld ich mich mal wieder,


    der Spiegel ist vom Verspiegeln zurück. Gestern konnte ich ihn das erste mal mit Verspiegelung am Stern testen. Es ergab das gleiche Ergebnis, wie auch vom Foucaulttest und Sterntest im unbelegten Zustand, also keine böse Überraschung.
    Es macht einen riesigen Unterschied, ob man mit oder ohne Paracorr beobachtet. Ohne Korrektor wird das Bild durch die Koma ab ca. 50% Bildradius unbrauchbar unabhängig von der Okularbrennweite. Mit Korrektor wird die Koma erst ganz am Bildfeldrand deutlich, stört aber kaum. Auch hier ist der Effekt unabhängig von der Brennweite des Okulars.
    Das ist eigentlich auch logisch, da bei kürzeren Okularbrennweiten die Vergrößerung im selben Maße steigt, wie die Bildfeldgröße abnimmt.
    Ein anderer Kritikpunkt eines schnellen Öffnungsverhältnisses ist die Justierempfindlichkeit. Meine Erfahrung dazu ist folgende. Justieren muß man einen Dobson immer vor der Beobachtung, will man ein gutes Bild. Ein schneller Spiegel läßt sich sogar leichter justieren, weil die Bildfehler mit zunehmenden Abstand von der Achse schneller größer werden, als bei einer langsameren Optik. Wichtig ist aber, dass das Teleskop justierstabil ist, damit nicht nach ein paar Schwenks die Justierung wieder verloren ist.
    Fazit: Der Aufwand hat sich gelohnt. Es ist ein schönes Gefühl mit 21" ohne Tritt oder Leiter auszukommen.


    Werner

    [quote]<i>Original erstellt von: FHarry</i>
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    Ich glaube mich zu erinnern, daß der WR diese Größe oder eine sehr ähnliche mit 25mm schon mal probiert hat. Steinigt mich bitte nicht, aber soweit ich mich erinnern kann, war das Ergebnis nicht der Hit. Ich würde sagen, die Dinger sind ausgereizt. Recht viel mehr als 24 Zoll geht nicht mehr auch wenn das Gewicht noch so sehr reizt.


    Ist nur meine Meinung. Ich kann auch falsch liegen.


    Hallo,


    der o.g. Spiegel hat 64,5cm Durchmesser. Er ist schon gut geworden. Das Problem ist eher, dass er eine gut funktionierende Lagerung braucht. Bei dieser Größe ist auch meiner Meinung nach die Grenze des Sinnvollen für 25mm Borofloat erreicht. Wenn größer, dann auch dicker. Da gibts ja mitlerweile einige Möglichkeiten.
    Noch eine Bemerkung zur Größe!
    65cm ist ungünstig, da viele Beschichter ab 65cm einen neuen Preis verlangen. Das sind dann schnell ein paar hundert Euro mehr als bei z.B. 64,5cm zu zahlen.


    Werner

    Hallo Ralf, Rodger und fraxinius,


    Ralf: 3-Zoll Okus verwende ich nicht. Sind aus meiner Sicht auch nicht sinnvoll. Der Paracorr verlängert die Brennweite um ca. 15%. Das ergibt bei f/3.4 effektiv f/3.9. Beim 26-ger Nagler habe ich damit 6,67mm AP. Schon das 31-ger ist mit AP=7,9mm zu langbrennweitig. Also braucht man erst recht keine Okus mit noch größerer Feldblende.
    Die Vorstellung des Teleskops auf eurer homepage ist nicht nötig. Es geht ja nicht um das Teleskop (ist nichts besonderes), sondern um den Spiegel. Außerdem wäre es dumm, wenn ich dann doch nicht kommen kann.


    Rodger: Du bist sicher nicht der einzige Skeptiker. Eine böse Überraschung nach dem Verspiegeln wird es wohl kaum geben, da ich schon Spiegel mit f/3.5 und f/3.75 hatte. Ich würde mich freuen, wenn du oder auch andere mal damit beobachten könnten. In Frankreich gibt es übrigens auch einen Beobachter (Rolf), der mit seinem 60cm f/3.3! Spiegel sehr zufrieden ist.
    fraxinius: Danke für deine Glückwünsche. Ich wünsch dir viel Erfolg bei deinem 21-ger Projekt. Vielleicht schaffst du es ja bis zum HTT. Dann stellen wir sie beide nebeneinander.


    Viele Grüße


    Werner

    Hallo Roland, Deneb und alle Mitleser,


    danke für euer Interesse und den "Applaus". Den Spiegel habe ich wie immer fast ausschließlich "fullsize" und MOT bearbeitet. Nur bis zu mittleren Körnungen schleife ich auch TOT zur Brennweitensteuerung. Die Politur erfolgt ebenfalls fullsize und MOT und natürlich von Hand. Eine Maschine habe ich nicht. Bei der Parabolisierung arbeite ich mit großem wechselden Überhang, wie auch bei kleinen Spiegeln, bis die Schnittweitendifferenz drin ist. Beim Zonenkampf liegt der Spiegel auch unten und wird dann mit kleinen tools bearbeitet.
    Gegen den Lowrider habe ich mich nicht entschieden. Die Bauweise hat schon ihre Berechtigung. Als Spiegelschleifer, der nun schon einige Spiegel gemacht hat, suche aber ich die Herausforderung. Und Spiegel schneller als f/4 gibt es bisher kaum von Hobbyschleifern. So ist es interessant für mich, zu testen, was geht.


    Werner

    Hallo Astrofans,


    es soll ein Teleskop für den schnellen Einsatz werden. (Ein anderes Projekt ist noch in Arbeit.) Möglichst große Öffnung, trotzdem leicht, aber keine Leiter und kein Lowrider. Für meine Größe darf die Einblickhöhe nicht über 1,70m liegen, also f ca. 180cm.
    Als Material kommt wegen des Gewichts nur 25mm Borofloat in Frage.
    Bei 18 Zoll braucht man f/4, bei 20 Zoll f/3,6 und bei 21 Zoll f/3,4. Und letzteres ist für einen Hobbyschleifer eine echte Herausforderung. Beim ersten Versuch (vorgestellt auf dem ITV 2009) wurden es versehentlich noch 186cm oder f/3,5.
    Da sich ein Interessent für diesen Spiegel fand, hatte ich Grund einen neuen Versuch zu starten. Dieses mal hat die Brennweite den angestrebten Wert, f=181cm.
    Gestern konnte der neue Spiegel endlich den Sterntest absolvieren und er hat ihn mit gut bis sehr gut bestanden. Er kann zum Verspiegeln.
    Wenn alles klar geht, werde ich damit zum HTT kommen. Vielleicht interessiert es einige, wie man mit einem solchen schnellen Öffnungsverhältnis beobachten kann. Dann sollten sie auch dorthin kommen.
    Natürlich hat ein solches extremes Öffnungsverhältnis Nachteile. Mit dem Paracorr und Naglerokus ist die Abbildung bei richtiger Justage aber gut und es überwiegen aus meiner Sicht jedenfalls die Vorteile. Aber das ist natürlich auch Ansichtssache.
    Für mich ist es ein schönes Gefühl mit 21 Zoll ohne Leiter beobachten zu können.


    Schöne Grüße


    Werner

    Hallo und Dank auch an die vielen stillen Mitleser für Euer Interesse an dem Projekt,
    ich werde mal versuchen die Fragen zu beantworten. Wie sich die Nagler bei f/3.5 machen, kann ich natürlich noch nicht aus der Erfahrung beantworten, da ich den Spiegel bisher nur vom Sterntest kenne. Mit f/4 oder f/3.75 funktionierts gut mit einem Paracorr. Mit f/3.5 wirds aber vermutlich auch noch gut gehen.
    Der Spiegel ist aus 25mm dickem Borofloat.
    Geschliffen, poliert und parabolisiert, wie schon gesagt, überwiegend MOT. Viele wunderts, dass ich das so mache. Mich wunderts, dass es so viele oder alle? anders machen. So braucht auch die Rückseite nicht plan geschliffen zu werden. TOT und mit Subtool arbeite ich nur bei Korrekturen. Spiegelasti war so für mich noch kein Thema.
    Die FigureXP Werte sind nicht so aussagekräftig, wie der Blick durch das Fernrohr. Bei dem schnellen Öffnungsverhältnis drücken schon kleine Abweichungen vom Soll den Strehl in den Keller. Deshalb verlasse ich mich auch nicht auf diese Werte, sondern kontrolliere die letzten Korrekturen immer am Stern, so lange bis ich glaube, jetzt bekomm ich das nicht mehr besser hin. Ich denke schon, dass er beugungsbegrenzt ist.


    Werner

    Hey Leute,


    mein neues Schleifprojekt ist für fertig erklärt worden und wartet auf seine Verspiegelung.
    Was macht man nach 69cm f/4.25 und 64,5cm f/3.75???
    53cm f/3.5!
    Eigentlich sollten es f=181cm, also f/3.4, werden. Es sind aber 5cm mehr geworden. So reicht es nicht ganz für mich ohne Tritt bei klassischer Bauweise für Zenitbeobachtungen. Ist aber nicht so schlimm. Es soll noch eine Plattform drunter kommen. Da wäre auch dann ein Tritt nötig.
    Geschliffen und poliert habe ich wie immer überwiegend fullsize und MOT. Das ging sogar bei diesem extremen Öffnungsverhältnis. Allerdings hat sich die Parabolisierung ziemlich lange hingezogen, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Hinzu kam noch, dass, als der Spiegel schon mal für fertig erklärt war, ich noch etwas mit subtool nachkorrigieren wollte. Dabei hatte ich mir hunderte feinste Kratzer eingefangen. Nachdem die wieder wegpoliert waren, war natürlich auch die Form wieder hin. Nun ist er aber fertig und die Freude groß. Hoffentlich zeigen sich nach der Verspiegelung nicht noch Fehler, die ich im unverspiegelten Zustand nicht sah.
    Wer mit diesem Spiegel beobachten möchte, wird, bei entsprechendem Wetter, auf dem ITV Gelegenheit dazu haben.


    Bis dann also


    Werner <b></b><b></b><font color="red"></font id="red">

    Hallo Rolf,


    danke für den Hinweis. Ich verstehe zwar kein Französisch, aber die Bilder sprechen für sich. Das ist Leichtbau in Vollendung. Was ich aber nicht verstehe, ist, wenn die Leute so einen Aufwand treiben um jedes Gramm zu sparen, warum verwenden sie so dicke Spiegel? Das geht doch deutlich dünner und damit leichter.


    Gruß
    Werner

    Hallo Roland,


    Glückwunsch zum neuen Spiegel auch von mir. Wie ist er gelagert und hast du schon Erfahrungen sammeln können, wie er seine Form hält.


    Schöne Grüße Werner

    Hallo Rudi,


    ich hab so mit Feldstecher und Nachvergrößerungen vor knapp 40 Jahren meine ersten Beobachtungen gemacht. Die Anleitung dafür entnahm ich dem Buch von Rudolf Brandt "Himmelsbeobachtung mit dem Feldstecher", erschienen in mehreren Ausgaben bei Johann Ambrosius Barth Leipzig. Vielleicht läßt sich solch ein Exemplar in einem Antiquariat finden.


    Viel Erfolg


    Werner

    Hallo Kai,


    hab grad deine Fortschritte gesehen. Glückwunsch! Der Rohling sieht ja richtig klasse aus. Das wird eine Menge Arbeit beim Grobschliff sparen. Bei meinem letzten Großen habe ich nach dem Freihandflexen noch
    ca. 9 kg 30-ger verbraucht bis die Kurve drin war. Jetzt werden es vielleicht nur noch 2-3 kg.


    Gruß


    Werner

    Hallo Rolf,
    danke für deinen Bericht. Ich habe ihn mit großem Interesse gelesen. Ein super Teil hast du da gebaut bzw. umgebaut.
    Besonders interessiert mich der Spiegel und seine Abbildung vor allem fürs visuelle Beobachten. F/3.3 ist ja ein extremes, (noch?) nicht alltägliches Öffnungsverhältnis. Die Frage für mich als Hobbyspiegelschleier ist nämlich, wie weit man für die visuelle Beobachtung noch in diese Richtung gehen kann. Interessant wird das ganze natürlich erst bei großen Spiegeln so ab 20". 18" f/4 geht noch ohne Leiter ist aber auch nichts besonderes. 20" und f=180cm ergibt schon f/3.6, wäre aber eine interessante Variante und müßte machbar sein. 24" f/3.3 ist noch extremer, scheint aber zu gehen, wie dein Beispiel zeigt. Ob 30" f/3 noch eine Möglichkeit wäre???
    Wie sind denn deine Erfahrungen in der visuellen Beobachtung mit dem Spiegel? Benutzt du einen Komakorrektor? Auch bei bester Justierung nimmt ja die außeraxiale Koma schnell zu, je schneller das Öffnunsverhältnis ist. Und dadurch wird die Sache irgendwo begrenzt. Aber wo liegt diese Grenze?


    Viele Grüße und schöne Beobachtungen


    Werner

    Hallo Kai,

    danke für die Tipps zur Spiegelzelle. Ich werde erstmal einige Beobachtungen mit der 18-Punktzelle durchführen. Mal sehen, wie sie sich macht.
    Wenn ich Spiegel mit dem Foucaulttest vermesse, steht er auf zwei Balken aus Hartschaum genau senkrecht, also ohne dass von hinten Kräfte einwirken. Da entsteht dann nur der "potatochipeffekt". Möglich, dass dadurch die Werte in der horizontalen etwas verfälscht werden. Aber nur beim 64,5cm-Spiegel habe ich wahrscheinlich deshalb einen Unterschied zwischen den Messwerten und der Abbildung am Stern gehabt. Bei kleineren Spiegeln gabs bisher keine Überraschungen.


    Gruß


    Werner

    Hallo Kai und Roland und alle anderen, die sich für dünne Spiegel interessieren.


    Danke Kai und Roland für euren Beitrag.
    Bei der 36-Punktzelle ist mir nicht klar geworden, wie sie funktioniiert. Sechs feste Auflagepunkte auf einer Wippenseite wäre nicht sinnvoll. Zwei Dreiecke müßten da auf einer zweiten Wippe sich frei bewegen können. Bei Plop ist das nicht vorgesehen. Da hörts bei 27 Punkten auf. Vielleicht gibts einen klugen Kopf, der mal eine nachbaubare Zelle mit mehr als 27 Punkten entwirft, die dann auch noch relativ symmetrisch ist.
    Ob ein Spiegel mit schnellem Öffnungsverhältnis empfindlicher auf Verbiegung reagiert, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall ist er bei gegebener Randdicke in der Mitte dünner und deshalb auch empfinlicher.
    Weil ich das Teleskop in klassischer Bauweise bauen, aber nicht mehr als drei Stufen für Zenitbeobachtungen benötigen wollte, wurde es dieses Öffnungsverhältnis. Bei 240cm Brennweite reichen im Prinzip 2 Stufen, wenn man 1,8m oder größer ist. Der Fangspiegel hat 120mm kleine Achse und reicht gerade so (den hatte ich noch vom 27",f/4.25). Bei einem Lowrider müßte er deutlich größer sein. Für Leute, die Planspiegel selbst schleifen, wäre das sicher kein Problem. Ich habe aber noch keinen geschliffen.
    Mit der Abbildungsqualität bin ich zufrieden. Extra für dieses Teleskop habe ich mir einen Paracorr geleistet. In Verbindung mir Naglerokus ist die Abbildung erstaunlich gut. Viel Beobachtungserfahrung konnte ich allerdings noch nicht sammeln, da das Fernrohr ja noch rel. neu ist und ich viel Zeit bisher mit Testen und Umbauen verbrachte.


    Roland verrätst du genaueres, was deine Umbauaktivitäten anbelangt?


    Schöne Grüße


    Werner

    Hallo Selbstbauer und Selbstschleifer,


    hier mal ein Erfahrungsbericht. Ich hoffe, er ist interessant für alle, die selbst große dünne schleifen wollen.
    Vielleicht erinnern sich einige noch, dass ich im April die Fertigstellung dieses Spiegels (s.o.) bekanntgeben konnte. Nachdem ich einen 60cm-Spiegel aus diesem Material gut hinbekommen habe, wollte ich die Grenzen des Machbaren weiter austesten. Das Ergebnis war d=64,5cm, f/3,7 (240cm) bei 25mm Randdicke. Für die Stabilität eines Spiegels ist aber meiner Meinung nach die Mittendicke noch entscheidender als die Randdicke. Sie ist bei einer Pfeiltiefe von fast 11mm nur noch etwa 14mm, was ein Verhältnis d/Mittendicke von 1:45,7 ergibt. Entsprechend waren die Lagerungsprobleme. Noch Plop müßte eine 27-Punktzelle noch ausreichend sein. Also baute ich eine solche. Der Spiegel zeigte dann aber doch, egal was ich unternahm, Asti. Mal mehr mal weniger. Außerdem im ersten Sterntest eine deutliche Unterkorrektur, die im Widerspruch zu den Foucaultwerten stand. So habe ich weiter parabolisiert bis die Parabel im Sterntest o.k. war(k=-1,05). Auf dem diesjährigen ITV konnte man mit diesem Spiegel beobachten und sich von alldem ein eigenes Bild machen.
    Nun habe ich mich nach der Sommerpause (weiße Nächte im Norden) wieder mit dem Teil beschäftigt und eine 18-Punktzelle eingebaut. Sie hat gegenüber der 27-Punktzelle den Vorteil, dass sie symmetrischer ist und weniger differentielle Kräfte in den Spiegel einleitet. Und siehe da, Asti ist fast kein Thema mehr. Dafür ist der Spiegel nun überkorrigiert. D.h. die anfängliche Unterkorrektur kam auch von der 27-Punktzelle. Sie hat wahrscheinlich die 70%-Zone etwas mehr angehoben und damit eine Unterkorrektur vorgetäuscht. Dieses Problem habe ich etwas abmildern können, indem ich die Abstände der Auflagepunkte der Dreiecke in der neuen Zelle radial vergrößerte und die Dreiecke etwas nach außen verlegte. Das Ergebnis ist, die 70%-Zone hängt nun etwas mehr durch, der Spiegel verbiegt sich leicht in Richtung Unterkorrektur.
    Ich denke, mit dieser Situation kann ich nun zufrieden sein. Jetzt überwiegen für mich die Vorteile des großen dünnen (25.4" wiegen nur 14,3kg).
    Was mich dabei noch interessiert. Ist hier die Grenze des Machbaren und Sinnvollen erreicht? Wenn ich nochmal einen größeren Spiegel schleifen sollte, wird er garantiert wieder dicker.


    Schöne Grüße


    Werner

    Hallo Winni und Roland,


    danke für euer Interesse.
    Winni-Den alten Spiegel habe ich verkauft. Zum Einmotten wäre er zu schade.
    Roland verräts du noch, was du in dieser Richtung auch vorhast?
    Gestern Nacht konnte ich bei recht brauchbaren Bedingungen ausgiebig mit dem neuen Spiegel beobachten. Das Fernrohr ist schnell auf- u. abgebaut. Für Zenitbeobachtungen reichen auch kleinen Leuten drei Stufen. Für 64,5cm Öffnung ist das nicht viel. Mit der Lowriderbauweise könnte man noch 1-2 Stufen sparen, brauchte dann aber einen sehr großen Fangspiegel und persönlich gucke ich lieber gerade ins Fernrohr. Der eingangs erwähnte Asti hat sich bei Vergrößerungen bis 400-fach nicht störend bemerkbar gemacht. Allerdings war das Seeing nur durchschnittlich und höhere Vergrößerungen nicht mehr förderlich, aber das ist ja meißtens so. Saturn war ebenfalls eine Freude. Mimas war gerade hinter dem Planeten aber Enceladus mit knapp 12mag war klar und deutlich gleich neben dem Ring zu sehen und die Cassiniteilung kein Problem.
    Das gesamte Fernrohr ist für die Größe sehr leicht und handlich. Ohne Gewichtheber zu sein kann ich auch das UT samt Spiegel tragen. Das macht letztlich das Beobachten leichter als mit dem Vorgänger. Ich denke, dass die Vorteile die Nachteile eines so dünnen Spiegels deutlich überwiegen.


    Werner

    Hallo Leute,


    nein nicht noch größer. Ich hatte ja mit dem 69cm-Spiegel ein schönes Stück, aber. Mit f=292cm (f/4.2) mußte ich beim Auf- u. Abbau mit dem OT immer 5 Stufen freihändig hoch oder runter und das allein im Dunkeln. Das führte letztlich dazu, dass ich immer häufiger Ausreden fand, es nicht zu tun. Ich beobachtete also mit dem neuen Fernrohr seltener als mit dem Vorgänger (60cm Borofloat, f/4.5, Lowrider).
    Also wurde der neue Spiegel wieder kleiner und vor allem kurzbrennweitiger. Heraus kam ein 64,5cm Borofloatspiegel f/3.7 (f=240cm), also Randdicke 25mm, Pfeiltiefe 10,8mm, Mittendicke somit 14,2mm, Gewicht ca. 14kg.
    Ich glaube, ich habe hiermit die Grenze des sinnvollen bereits überschritten. Der Spiegel liegt zwar auf 27 Punkten und am Rand auf zwei Rollenpaaren, biegt sich aber ziemlich unkontrollierbar. Mal zeigt der Asti in die, mal in die andere Richtung. Mit ein bisschen Geduld bekommt man ihn auch fast weg. Eingebaut habe ich den Spiegel in das Vorgängergerät, wo der 69cm-Spiegel seinen Dienst versah.
    Da der Spiegel erst gestern vom Verspiegeln kam, kann ich noch nichts aus der Beobachtungspraxis berichten. Ich werde ihn zum ITV mitbringen und bei gutem Wetter kann sich jeder selbst, der dort ist, ein Bild von machen.


    Bis dann also


    Werner

    Hallo Timm und Roland,


    nicht nur leicht, sondern auch sehr schön mit einigen innovativen Lösungen. Das ist ATM in seiner höchsten Vollendung.
    Hut ab und schöne Grüße


    Werner

    Hallo Timm und Roland,


    auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zu eurem Gemeinschaftsprojekt. Ich habe auch schon den Werdegang interessiert verfolgt. Nun ist er fertig und ich wünsche viele schöne Beobachtungen damit.
    Wird das gute Stück auf dem ITV zu besichtigen sein?


    Gruß
    Werner

    Hallo,


    ich stand auch vor dieser Frage, wollte mir ein Zweitteleskop für den schnellen Einsatz bauen. Das Ziel war eine möglichst große Öffnung mit klassischer Bauweise ohne eine Leiter. Bei 2m Körpergröße wäre das kein Problem. Ich bin aber nur 1,69m. Heraus kam ein 18-Zöller f/3.9 (179cm).
    Okularprobleme habe ich nicht, da ich von Anfang an auf Naglerokus gesetzt habe. Außerdem habe ich mir noch den Komakorrektor von Tele Vue gegönnt. Mit der Abbildung bin ich sehr zufrieden. Wenn der Spiegel gut ist, kann man selbst bei diesem Öffnungsverhältnis super Planetenbeobachtungen machen. Es ist aber wichtig bei so schnellen Öffnungsverhältnissen und dünnen Spiegeln vor der Verspiegelung den Sterntest zu machen. Bei mir zeigte sich, dass obwohl nach Foucault der Spiegel fertig war, noch ein Unterkorrektur im Sterntest. Wahrscheinlich liegt das an der Verformung des Spiegels im Teststand, die immer größer wird je größer und dünner der Spiegel ist.
    Also keine Angst vor schnellen Öffnungsverhältnissen.


    Viel Erfolg


    Werner

    Hallo,


    die Beobachtung, wie sie auf der Meteorseite beschrieben wurde kann ich bestätigen. Die Farben habe ich auch so wahrgenommen, Geräusche gab es nicht, die Helligkeit nahm bis zum Verglühen zu und erreichte etwa -7mag. Von meinem Standpunkt (Schwerin) aus, begann die Erscheinung im Südosten in ca. 30° Höhe und endete etwa im Süden in 10-15° Höhe. Die Erscheinung war für einen Meteor ziemlich langsam, so dass ich vermute, dass es sich um Weltraumschrott handelte.


    Gruß


    Werner

    Hallo Richard und alle Anderen,


    zu diesem für mich interessanten Thema möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben. Ob Lowrider oder nicht, ist Geschmacksache. Er hat Vor- u. Nachteile. Die Vorteile wurden schon genannt. Als Nachteil sehe ich außerdem noch den größeren Fangspiegel, 5 oder 6 Zoll sind preislich schon ein großer Unterschied (falls man den nicht selbst schleift). Negativ macht sich bei mir der Schrägeinblick gerade bei der Binobeobachtung bemerkbar. Außerdem zieht das große Gewicht (Bino plus Okulare) immer nach unten. Letztendlich ist es davon abhängig, wie jeder für sich diese Vor- u. Nachteile bewertet.
    In diesem Zusammenhang habe ich nochmal eine andere Frage. Der Lowrider soll die Einblickhöhe verringern. Das geht natürlich auch mit einem schnelleren Öffnungsverhältnis. F/4-F/4.5 ist bei großen Geräten über 20" schon fast normal. Gibt es in der Runde Erfahrungen, ob man z.B. mit F/3.5 oder F/3 auch noch gut visuell zurechtkommt, mal abgesehen davon, ihn gut hinzubekommen?
    Wie wirken sich die außerachsialen Bildfehler wie Koma oder Asti aus? Ist unter F/4 ein Komakorrektor zwingend nötig?


    Werner

    Hallo ihr Backnanger Sterngucker,


    auch von mir herzliche Glückwünsche zu diesem tollen Gerät. Ich habe eure Bauberichte immer mit großem Interesse verfolgt, da ich selbst schon einige Dobson gebaut habe. Wirklich eine super Arbeit mit vielen gut durchdachten Details. Kommt ihr vielleicht damit zum nächsten ITV?
    Schöne Grüße


    Werner