Beiträge von Kalle66

    Micha,

    das mit der Lage/Größe der Kreise geht auch mit weniger Mathe.


    Der Krümmungsradius einer Parabel nimm vom Scheitelpunkt hin zu seinen Ästen immer weiter ab. Oder umgekehrt gesagt, die zieht von ihren Ästen Richtung Mitte zum Scheitelpunkt immer "enger". Ganz weit im Unendlichen werden die Parabeläste immer gerader.

    Ein Kreis hat dagegen einen konstanten KR.


    Der Kreis, den wir beim Foucaulttest ersatzweise an eine Parabel von innen anlegen, hat an der Berührungsstelle den gleichen KR wie die Parabel, liegt tangential an. Das ist ja die Idee, dass wir innerhalb einer Zone die Parabel durch einen Kreis ersetzen.


    Nun zur Skizze und was Reiner moniert:

    Von den Berührpunkten des Kreises mit der Parabel (die Zone) zum Scheitelpunkt (=opt. Achse der Parabel) zieht die Parabel ihre Kurve immer enger und liegt deshalb im Ergebnis innerhalb des Kreises. Das ist in meiner Skizze etwas missglückt. Dort liegt sie außerhalb.

    Wenn du das selbst grafisch ausarbeiten möchtest, empfehle ich die Webseite Geogebra, die es damals, als ich die Skizze machte, noch nicht gab. Ein Mathe-Grafikprogramm. Mit dem Tool kann man einfache strahlenoptische Systeme durchaus konstruieren. Hilft ungemein für das Verständnis.

    Also in heutigen Tagen nehme ich google maps, suche mir eine Landmarke genau im Norden aus und peile die einfach mit dem Teleskop an. Ersatzweise geht auch jede andere Himmelsrichtung, aber Norden und Süden kann man in google maps besonders einfach prüfen. Die Orte haben die gleiche geografische Länge.


    Eine entsprechende Genauigkeit geht sicher auch via Sonne, aber nur wenn man auch die sog. Zeitgleichung berücksichtigt.

    Und, was heißt eigentlich "spaltlos" im Zusammenhang mit der mitbewegten Lichtquelle?


    Das Auge/ die Kamera wird in diesen Fällen dann wo platziert? Auch nicht weit abseits der optischen Achse, richtig?

    Spaltlos: Eine Klinge schattet nur von einer Seite die Lichtquelle ab.

    Spalt: Zwei Klingen bilden einen Spalt für das Licht. Das ist aber gar nicht notwendig. Jedenfalls nicht für den Foucaulttest mit LEDs als Lichtquelle. Eine dritte Klinge muss dann das Abbild in q bei "fixed source" abschatten können. (So der historische Aufbau.)


    Im Grunde ist es die Klingenkante, die das typische Foucaultbild erzeugt, das Licht sorgt nur dafür, dass man die Klinge auch sieht, indem die Klingenkante beleuchtet wird. Alles was mehr als ein Zehntel Millimeter von der Klingenkante entfernt ist, trägt zum eigentlichen Foucaultbild nicht bei. Aber viel Licht hilft beim Einstellen, bis man die Kante genau an der richtigen Stelle hat.


    Wenn eine (halbseitige) Klinge die Lichquelle abdeckt, das Abbild davon kopfüber und seitenverkehrt ist und Einfallswinkel gleich Ausfallwinkel ist? ... Wo überlagert sich dann das Abbild der Klinge mit der Klinge?


    Oder anders gefragt, wann kann die Klinge den hellen Lichtteil des Abbildes komplett auslöschen?


    Antwort: Genau auf der optischen Achse und nur dort. Und wenn der Proband ein perfekter Kugelspiegel ist, dann gilt das für jeden Quadratzentimeter des Spiegels. Im Ergebnis wird er dann im Idealfall schlagartig dunkel, wenn man die Klinge auch nur ein Hundertstel Millimeter über die opt. Achse hinweg bewegt. Und das auch nur, wenn man genau im Mittelpunkt der Kugel ist.


    Ist der Spiegel dagegen nicht perfekt, dann hat er eine Stelle, dessen Krümmungsradius enger oder umgekehrt weiter ist. Die engere Stelle würde ein Ticken früher abdunkeln, weil die Reflexion von dort schon vor der aktuell eingestellten Schnittweite de opt. Achse kreuzt. Umgekehrt dunkelt eine Stelle, die einen weiteren Krümmungsradius hat, erst ab, wenn man die Klinge über die Mitte hinweg in den Strahlengang schiebt.

    Ist die Klinge genau auf der opt. Achse, sind die Fehlerstellen entweder noch hell oder schon perfekt dunkel, während der Großteil mit passender Schnittweite beugungsbedingt gerade nur ausgraut (und in der Praxis flackert).

    Rainer,

    das ist eine Skizze, keine maßstabsgerechte Zeichnung. Sie soll verdeutlichen, wie man eine Parabel zonenweise durch Kreise ersetzt. Der Test wird für jede Zone isoliert zum Nulltest. Hatte ich mal vor Jahren mit Paint gemalt (oder war's die Uraltversion von Inkscape), ich weiß es nicht mehr. In beiden Programmen muss man schon froh sein, wenn eine Parabel halbwegs wie eine Parabel aussieht. (Bezierkurven sind normaler Weise schon kubisch).


    Nicht erwähnt ist, wie man aus einer Datenreihe von mehreren Schnittweiten und Zonenradien den dazu passenden Kegelschnitt berechnet. Die Mathematik (die da in FigureXP hinterlegt ist) wollte ich dem Leser ersparen. Ein Wunder, dass das Programm FigureXP unter Windows 10 immer noch startet.

    Bildhaft denkt man sich die Parabel beim Foucaulttest aus mehreren Kugeln zusammengesetzt. Sinnvoller Weise wählt man eine angemessene Anzahl an Zonen, die man vermessen will. Hier spielt die Lichtbeugung an einer Kante eine Rolle, dass man nicht beliebig viele Zonen überhaupt unterscheiden/messen kann.


    Da jede Schnittweitenmessung immer nur eine Zone betrifft, geht es also immer nur um jeweils eine der Kugeln.

    Hier eine Skizze, was beim Foucaulttest eigentlich passiert.


    Es gilt die allg. Gleichung für optische Abbildungen

    $\frac{1}{f}=\frac{1}{p}+\frac{1}{q}$

    mit $f$ = Brennweite, $p$ = Abstand Lichtquelle und $q$ = Abstand Abbildung


    Foucaulttester mit "moving source" und "single slit" bzw. "slitless", wie in der Skizze, zeichnen sich dadurch aus, dass Lichtquelle und Abbildung immer den gleichen Abstand haben

    $p$ = $q$.

    Das war vor Erfindung der LED eher die Ausnahme, da war die Lichtquelle fix mit eigenem Spalt und das Abbild wurde an einer zweiten Klinge/Spalt gemessen. Einfach aufgrund des Platzbedarfs. Quelle und Abbild müssen dann auch nicht auf der opt. Achse stehen, um den Effekt des schlagartigen Abdunkelns für den Nulltest zu erzielen. Es reicht dann, dass beide im gleichen Winkel von der Achse entfernt sind.

    Wenn p und q bauartbeding immer gleich sind, gilt für die Schnittweiten $\Delta p = \Delta q $. Und aus der Kugelmitte gilt KR = 2f (siehe Formel mit q, p = KR)

    Das mit der Unterkorrektur wegen Auskühlen, betrifft den Rand, in einem Bereich, welcher der Spiegeldicke entspricht. Die Annahme dahinter ist, dass man nachts oft einen Temperaturgradienten hat. D.h. die Temperatur fällt im Zeitverlauf, während man beobachtet, der Spiegel läuft dieser Änderung "hinter her". Es ist mehr eine qualitative Überlegung, weniger etwas, was man wirklich rechnet. Die Schrumpfung ist wie ein Spannring und lässt den Spiegel etwas "buckeln".

    Wie müsste das Planck-Spektrum (Schwarzkörper) der Hintergrundstrahlung aussehen wenn es nicht aufgelöste Galaxien wären?

    Galaxien enthalten Strahlungsbestandteile, die nicht nur thermisch erzeugt werden, sondern andere Erzeugungsquellen haben (ionisierende Strahlung). So wie bei einer Glühlampe der Glühfaden thermisch leuchtet im Vergleich zur Neonleuchte, LED oder gar Laser, wo man allg. von ionisierender Strahlung spricht. Es gibt auch noch Synchrotronstrahlung, die via Magnetfelder entstehen. Ionisierende Strahlung ist über das Spektrum nicht verteilt, sondern begrenzt auf schmale Emissionsbänder.


    Bekannte Beispiele sind Planetarische Nebel, die du mit OIII-Filter wunderbar sehen kannst. Oder die H-Alpha-Bilder der Sonne.


    Ganz allgemein kann man Galaxien durch ihre Metallizität vom Urknallgas (Wasserstoff-Helium-Gemisch) unterscheiden. Da die allerersten Sonnen sehr groß waren und nur wenige Millionen Jahre lebten und explosiv endeten, erhöhte sich der Anteil der Elemente jenseits von Helium rasant. (Die Alpen brauchten allein länger für ihre Entstehung.) Astronomen nennen alles jenseits von Helium "Metall" (-> Li, Be, B, C, O, F usw.), was sich als Spektrallinien nachweisen lässt. So wie die Fraunhoferlinien im Sonnenspektrum oder der berühmte Kupfernachweis im Chemieunterricht (Flamme leuchtet grün).

    Kann der Denkansatz von Sergej nicht auch der sein, das es die Rotverschiebung ist? Galaxien am Rand unseres derzeitigen Erfassungsvermögens bewegen sich schon so schnell von uns weg, das sie nur noch mit 3k "Restspektrum" erfassbar sind.

    Wenn Astrophysiker von Spektren reden, dann berücksichtigen sie selbstverständlich den Rotverschiebungsfaktor z. So blöd sind die nun auch nicht. Mit einem z = ~1089 +/- 0,1 (Hintergrundstrahlung) wird halt aus einer Wärmestrahlung von ~3000 K (Die Übergangstemperatur von Wasserstoffplasma zu neutralem Wasserstoff ist aus dem Labor bekannt) eine Millimeterstrahlung mit einer Temperatur von ~3 K. Im Grunde eine Hüllkurve eines ganzen Strahlenspektrums (siehe planckscher Strahler). Weil die Hüllkurve des Strahlungsspektrums so perfekt einer Schwarzkörperstrahlung entspricht, gibt man hier ja die Temperatur und nicht die Wellenlänge oder Frequenz an. Ersatzweise könnte man auch die Wellenlänge/Frequenz des Hüllkurvenmaximums angeben.


    Übrigens die am weitesten bekannten Objekte (Quasare, Galaxien), die wir derzeit sehen, haben eher so ein z = 10. Das kann man sehr genau z.B. über die verschobene H-alpha-Linie messen.


    Was so zwischen z = 1000 und z = 10 geschah, wissen wir halt noch nicht so genau und man nennt die Zeit auch dunkles Zeitalter in der Kosmologie. Sind grob ~500 Mio. Jahre, vermutlich weniger, wenn wir mit neuen Teleskopen noch einen Ticken weiter in die Vergangenheit schauen.

    Oder beziehst du dich auf die Entstehung der KST?

    Einerseits ja und andererseits auf die Dichteverteilung in einem Kugelsternhaufen (GC Globular Cluster). Das Nicht-Kollabieren und auch die Kugelform sind ja Besonderheiten. Mit Reibung würden die Kugelsternhaufen scheibenförmig um ihre Drehimpulsachse zusammenfallen. Die Kugelform ist ja keine Momentaufnahme, sondern Regelfall. Immerhin sind die GC so alt, dass sie ihre kugelförmige Stabilität bestens unter Beweis gestellt haben. Ein paar lösen sich auf, wenn sie die Galaxie, die sie umfliegen dann doch eher durchfliegen; meist wenn zwei Galaxien kollidieren und die Bahnen durcheinander geraten.


    Zur Entstehung ist noch vieles unverstanden. Man vermutet ja, dass zentral oft ein mittelgroßes Schwarzes Loch auch noch existiert, jenseits der Größe stellarer SL. Das wären dann SLs, die zeitgleich mit den GC entstanden sein müssten. So wie viele supermassive SLs, die in den Zentren der Galaxien sind.

    In manchen GC kann man zwei Generationen von Sternen nachweisen, also eine Art Doppelgeburt.

    Unterm Strich offene Fragen, die bis ins dunkle Zeitalter des Universums zurück reichen, kurz nach der Entstehung der kosm. Hintergrundstrahlung oder vielleicht sogar davor. Wer hat damals die Saat gesät, die so schnell die supermassiven SL hat entstehen lassen.


    Astrophysik ist diesbezüglich eine Art kosmische Forensik. Wir versuchen den Hergang zu rekonstruieren, der zum heutigen Zustand geführt hat.

    Es ist NICHT so, dass sich DM Halos um die 'baryonischen' Galaxien (sozusagen nachgelagert) bilden, sondern umgekehrt: erst klumpt die DM und macht 'Halos' und dann fällt die normale Materie ein und macht darin Galaxien, Gaseffekte, Sternbildung, damit natürlich dann auch eine Modifikation des Gravitationsfeldes im inneren der Halos.

    :thumbup: Ein wenig Rückkopplung gibt es dann schon noch, denn baryonische Materie kann besser verklumpen als DM und ihr Masseverhältnis ist ja 30% zu 70%.


    Besser verklumpen kann normale (baryonische) Materie deshalb, weil sie Reibungswärme abgeben/abstrahlen kann. Sie hat quasi eine Bremse. DM kann das nicht, weil sie keine elektromagnetische Wechselwirkung eingeht. Deshalb nennt man sie ja "Dunkel".


    Welche Rolle Reibungswärmestrahlung zum Zeitpunkt der Rekombination (Entstehungszeit der kosmischen Hintergrundstrahlung) gespielt hat, kann ich jetzt nicht sagen. Ich sehe für diese Zeit eher einen Phasenwechsel der Materie: Von ionisierten Protonen zu neutralem Wasserstoff.


    Phasenwechsel kennen wir im Alltag zum bei Wolken: Wasserdampf kondensiert zu Wasser. Da werden große Mengen Energie freigesetzt oder gebunden (vom Dampf zu Wasser oder umgekehrt).


    Wie Materie ohne elektromagnetische Wechselwirkung dennoch verklumpen kann, können wir bei Kugelsternhaufen sehen. Die beteiligten Sonnen konzentrieren sich da nur aufgrund ihrer gegenseitigen Anziehung. Ansonsten fliegen sie im Kugelhaufen reibungsfrei durcheinander. Alles was die kennen, ist eine chaotische Art von Swing-By-Manövern untereinander. Zum Zentrum eines Kugelhaufens nimmt die Dichte zu, der durchschnittliche Sonnenabstand wird kleiner. Aber das erklärt halt noch nicht, wie diese überhaupt entstehen konnten. Da muss vorab eine Gaswolke kollabiert sein, bis die ganzen Sonnen entstanden sind. Als diese anfingen zu strahlen, haben sie das restliche Gas dann aus ihrem Kugelhaufen mit ihrer Strahlung rausgeblasen. Zusammenstöße von Sonnen sind dennoch äußerst selten.


    Nebenbei: Kugelsternhaufen gehören zu den ältesten Objekten im Universum und ihre Entstehung ist bis heute noch weitgehend unverstanden.

    Günter,

    ich kann es nur vermuten.

    Und ich tippe darauf, er meint die netzartige Verteilung der Galaxien im Universum, wie sie z.B. in Wikipediaartikel Struktur des Kosmos dargestellt wird.


    Aber wie du schon fragst, mir fehlt die konkrete Quelle, auf die sich Sergej bezieht.


    Meines Wissens kann man diese Strukturen ohne "dunkle Materie" nicht erklären bzw. simulieren. Dazu kommt, dass diese Netzstrukturen derzeit nur über die Leuchtkraft der beteiligten Sonnen/Galaxien erkennbar ist. Großvolumiges kaltes dünnverteiltes interstellares Gas ist so kaum erkennbar, könnte aber ein wesentlicher Faktor bei der Materieverteilung sein.


    Auch wird verkannt, dass selbst die Hintergrundstrahlung uns nur ein Bild von einem Teil des Universums gibt, nämlich genau von der gedanklichen Blase, die lichtlaufzeitbedingt uns umgibt. Also eine Blase mit uns in der Mitte, mit dem Radius, die das Licht ca. 400.000 Jahre nach dem Urknall bis heute gerade zurückgelegt hat. Wir sehen quasi nur eine kugelförmige Schicht. Hintergrundstrahlung, die näher entstand, hat uns schon passiert, Hintergrundstrahlung die weiter weg entstand, sehen wir (noch) nicht.

    aber ich verstehe nicht wie man daraus die Aussage "Deshalb ist es keine Galaxien-Megastruktur" ableiten kann.

    Ich weiß nicht, worauf du dich beziehst.


    Die Hintergrundstrahlung hat eine bestimmte Eigenschaft. Die Verteilung der Wellenlängen ist wohldefiniert und kennzeichnet sie als Schwarzkörperstrahlung, die max. rotverschoben ist. Sie enthält faktisch keine Spektrallinien aus höheren Elementen jenseits von Wasserstoff und Helium., weil es zum Entstehungszeitpunkt praktisch nur Wasserstoff und Helium gab.


    Alles was darüber hinaus in der Strahlung enthalten ist, wurde von Materie aufmoduliert, die die Strahlung auf dem Weg zu uns passierte. Ist wie ein Auto, dass 100 Farbkratzer hat, weil es auf dem Weg zu uns 100 parkende Autos geschrammt hat.

    So gesehen kann man die Strahlung in zwei Teile trennen: Einmal die originäre aus der Rekombinationsphase und dann in das, was sie auf dem Weg zu uns manipulierte (Gravitationslinsen, Staub, Gas).

    Zitat

    Wieso ist die Hintergrundstrahlung keine stark rotverschobene Galaxien-Superstruktur?

    Weil zum Zeitpunkt der Entstehung der Hintergrundstrahlung noch keine Galaxien existierten. Die ältesten Bilder von Galaxien (Quasaren) sind mehrere hundert Millionen Jahre später. Dazwischen gab es ein "dunkles Zeitalter", als die Materie unter ~2700° C abgekühlt war, aber noch keine Sonnen existierten.


    Die Hintergrundstrahlung entstand so ca. 400.000 Jahre nach dem Urknall, als das Universum gerade so weit abgekühlt war, dass Strahlung überhaupt entstehen konnte (Rekombination von Protonen und Elektronen zu elektrisch neutralem Wasserstoff). Erst ab diesem Zeitpunkt wurde das Universum durchsichtig. Zu diesem Zeitpunkt war das Universum noch klein und von Vakuum konnte man angesichts der bereits vorhandenen Gesamtmaterie noch nicht sprechen.


    Im Rahmen des Standardmodells war die Materie damals ziemlich gut gleichverteilt. Dafür sorgte die sog. Inflationsphase kurz nach dem Urknall, die bildhaft alles "glatt gestrichen" hat. Es gab nur geringste Dichte- und Temperaturunterschiede, die nach der Rekombinationsphase allerdings für die Entstehung der Galaxien gesorgt haben.


    Das Forschungsgebiet (Entstehung von Galaxien) ist noch lange nicht abgeschlossen. Viele Details sind noch unverstanden. Z.B. die Frage, ob es zuerst supermassive schwarze Löcher gab, um die herum Galaxien entstanden oder umgekehrt (oder beides gleichzeitig). Oder auf welcher Ebene die Dichte- und Temperaturunterschiede der Rekombinationsphase sich in den Galaxienstrukturen genau wider spiegeln (eher auf Galaxiengruppen-Ebene oder auf mehr Einzelgalaxienebene). Klar ist nur, das war eine recht dynamische Zeit.


    Vergleich es mit 24h Sturmflut, die kilometerweit Küstenlinien neu definiert, während ansonsten die Küste 100 Jahre unverändert bleibt (Beispiel Niederlande Zuidersee vs. IJsselmeer, wie das Gebiet heute genannt wird).


    Wir messen in der Hintergrundstrahlung geringste Temperaturunterschiede (siehe WMAP-Satellitendaten oder die Planck-Mission der ESA). Das hat Auswirkungen z.B. aufgrund des Sachs-Wolfe-Effekts. Auch gab es damals wörtlich akustische Wellen, die bei der Rekombination "eingefroren" zu minimales Dichteunterschieden führten. Außerdem müssen wir bei der Interpretation der Daten die Relativitätstheorie berücksichtigen. Ein Effekt ist, dass Licht, das aus "schwereren/dichteren" Bereichen stammt, demnach mehr rotverschoben (kälter) erscheint, weil es mehr gegen die Gravitation hat ankämpfen müssen.


    Das Ganze ist deshalb kompliziert, weil zur Materieverteilung auch noch die dunkle Materie mitgezählt werden muss. Im Grund kann man nur damit die heutige Materieverteilung halbwegs vernünftig erklären. Die sichtbare Materie allein wäre zu leicht, um aus den anfänglichen Unterschieden die heutigen Materieverteilungen (Galaxien-Cluster, Galaxien) zu erklären.


    ... Oder man muss eine komplett andere Theorie aufstellen.


    Ich vergleiche das gerne mit kochendem Wasser in einem Topf. Da könnte man mit Superzeitlupe jetzt eine Blase genau nachverfolgen oder aber mehr allgemein, ob die Blasen großperlig sind oder mehr feinperlig, z.B. wenn man Salz ins kochende Wasser gibt. Das Ganze "eingefroren" und man hätte dann die Löcher im schweizer Käse.

    Konkrete Tipps zur Rangehensweise?

    Drei Möglichkeiten habe ich bereits erwähnt.


    Eine vierte besteht darin, dass man ein Übersichtsbild (eine Sternkarte) nimmt und dort den Bildausschnitt hinein "malt". Man kann so etwas auch in den Bildrand oder in eine Bildecke hinein kopieren.

    Z.B. kenne ich einige, die zum Größenvergleich eine Erde in ihr Sonnenbild hinein kopieren.


    Vorsicht beim Copyright dann. Allgemein sind Sternkarten als "Werke" geschützt bzw. genießen den Schutz als Datensammlung/Datenbank oder Software.

    Jochen,

    Meine Gegenfrage war leicht provokant gemeint.


    Fakt ist, dass wir alle Varianten an Bildern haben: Seitenrichtig, gespiegelt, doppelt gespiegelt und auch alle Varianten der Bilddrehung. Wobei schon normale Fotografie keine Regeln kennt, ob Hoch- oder Querformat.


    Was zählt sind Fragen der Ästhetik. Vielleicht den Kern von M13 im Goldenen Schnitt aus der Mitte ...


    Wer Bilder genau referenzieren möchte, bedient sich heutzutage astrometrischer Programme a la AstroBin, zeichnet Gradnetzlinien DE, RA oder eine Kompassrose ins Bild.

    just my two cents:


    Ein Volltubus mit 1,50m auf dem Dach (~30 kg) ... da wird schon das Draufheben zu einer 2-Mann-Arbeit. Allein schafft man das kaum.


    Ein Anhänger der gewichtsmäßig leer ist. Da täte ich eine alte Matratze als Unterlage nehmen und den Reifendruck auf ~1,5 bar absenken.

    Ich habe eine Taschenlampe in eine Papbox geklebt und ein kleines Loch mit einer Nadel reingestochen. Geht das als künstlicher Stern durch?

    Nicht wirklich. Alles eine Frage der Entfernung.


    Gedankenspiel:

    Das Loch hat schnell 1 mm Durchmesser (Loch in Pappe). Bei 300-facher Vergrößerung wäre das mehr als Fußballgröße. Jetzt überleg Dir mal, wie weit ein Fußball weg sein muss, damit du ihn mit freiem Auge nur noch als Punkt siehst. Selbst der letzte Stehplatz im Stadion ist so weit nicht weg. Das schaffst du vielleicht mit Kilometer-Entfernung auf der Landebahn eines Flugfeldes und dann spielt Dir das Boden-Seeing einen Streich.


    Nimm ein Stück Alufolie und steche ein 0,1 mm Loch (mit Stecknadel Folie auf Glasplatte leicht anstechen) und dann musst du den künstlichen Stern immer noch mind. 100m entfernt aufstellen.
    Noch kleiner geht nur mit einer Projektionsoptik, z.B. mit dem 1mm Loch eine Kugel (Christbaumkugel) aus 1m Entfernung anleuchten und den Spiegelreflex dann als künstlichen Stern hernehmen.


    Nebenbei: Die 100m brauchst du eh, damit du scharf stellen kannst. Je näher, desto weiter draußen liegt der Fokus.

    Bianka,

    hast du überprüft, ob alle Justierschrauben noch in ihren Gewinde stecken? Nicht dass du eine komplett lose geschraubt hast ... denn dann macht die gar nichts mehr und das Ganze hält nur über die verbleibenden Schrauben und per Schwerkraft. ;)


    Ich kenne leider den konkreten Aufbau des Justiermechanismus Deines Cassegrains nicht, wo und wie die Schrauben das machen. Also ob klassisch mit drei Schrauben und eine vierte, die den Gegendruck aufbaut, oder mit Federn usw.

    Daraus könnte man sich auch ein Ronchi Okular basteln, oder?

    Kommt auf die Strichdichte an und ob das aus Glas ist. Glas zu schneiden ist nicht trivial.


    Alternativ: Strichmuster mit Paint malen, als Bild speichern und im Fotogeschäft als Analog-Dia. bzw. Filmnegativ.
    Schau Dich mal um, welches Fotolabor noch Dias aus digitalen Bildern macht.
    Falls du noch eine Analogkamera hast, könntest du das Strichmuster vom Bildschirm abfotografieren und hättest es dann als Filmnegativ.

    Leute,

    die Frage ist doch nicht, ob "Amateurdaten" einen Wert haben, so dass sich deren Erhalt lohnt.

    Nebenbei ... das lohnt sich, so wie es sich für Google und Facebook offensichtlich lohnt, dass sie Nutzerdaten sammeln. Die leben davon.


    Es geht hier doch darum, was man zu Lebzeiten machen sollte, um der Nachwelt seine Daten zugänglich zu machen oder nicht.


    Ich nenne hier mal ein paar Punkte, wie sie sich aus Sicht eines Erben ergeben:


    Laufende Verträge einer verstorbenen Person finde ich dadurch, dass ich Kontoauszüge eines Jahres durchstöbere und schaue, wer überall Geld abgebucht/eingezahlt hat (z.B. Haftpflicht 1x p.a., Rundfunkbeitrag 4x, Miete, AOK, Telefon monatlich usw.) Ich kann dann per Standardbrief die Vertragspartner darüber informieren, dass die Verträge beendet oder mit anderen fortgeführt werden.


    Passwörter sind regelmäßig Glückssache, war bei älteren Personen bislang nicht so relevant, weil die zur vor-digitalen-Zeit zählen. Ohne Kontozugriff funktioniert aber das Erstgenannte nicht. Also viel Spaß bei Onlinekonti.


    Auf einem Rechner muss man schon forensisch forschen, wenn man die Passworthürde meistert. Das geht los mit "zuletzt geöffneten Apps/Dateien" und dem Userverzeichnis. Oft sind im Browser die Zugangsdaten zu diversen Webseiten gespeichert.

    Ganz ehrlich ... Bezahldienste täte ich daraus noch herausfiltern und kündigen. Aber z.B. die Mitgliedschaft hier, wäre mir als Erbe ziemlich egal. Ohne explizite Hinweise des Verstorbenen würde ich da gar nichts machen.


    Auf dem Handy ist die Telefonliste von Interesse (hier die zuletzt geführten Telefonate), bei Whatsapp wird es schon schwierig ohne Passwort. Welche Freunde und Bekannte ich über den Tod informiere und welche nicht, entscheide ich danach, ob ich sie als Erbe kenne. Da kann also der beste Onlinefreund schon mal auf der Strecke bleiben, weil der die Todesanzeige in der örtlichen Zeitung sicher kaum liest.


    Okay, die Email-Accounts sind natürlich auf dem Rechner/Browser oder dem Smartphone auch noch von Interesse. Da täte ich mal ne Stunde stöbern. Vor allem im Hinblick auf Zugangsemails und auf der Suche nach Dauerschuldverhältnissen, die abgewickelt werden müssen.


    Alles, was darüber hinaus gehen soll, muss in einem Testament bzw. in einer Nachlass-Anweisung (ohne die Formalkriterien eines Testaments zu erfüllen) genannt werden oder zu Lebzeiten abgesprochen werden.

    Und wenn wir schon mit der Unüberschaubarkeit der Masse der Bilder argumentieren

    Für unsere Generation mag die Masse unübersichtlich sein. Aber wie schaut es dann in 50 Jahren aus?


    Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass dann eine Software alle Bilder im Netz zu einem PN sammelt und daraus ein Zeitraffervideo macht. Und die Leute stellen dann fest: "Pah, haben die damals nur so wenige Bilder gemacht?" ;)


    Auch darf man nicht unterschätzen, was Bilderoriginale zukünftig an Wert haben könnten, wenn überall per KI Bilder verfremdet werden. Da gilt dann vielleicht das, was in der Kunstszene heute schon gilt. Ein echter Picasso ist nur dann erwiesen echt, wenn man eine komplette Historie der Besitzer bis zum Maler zurück hat. Ist da eine Lücke von 20 Jahren, werden die Kunstsammler vorsichtig.


    Nehmt euch ein Vorbild an der Stammbaumpflege des Adels. Der unterscheidet sich vom "gemeinen Volk", weil er seine Ahnen über Generationen belegen kann.


    Macht euch die Mühe, zu jedem Bild genau zu verzeichnen, wer/was darauf aus welchem Anlass abgebildet ist (Metadaten).