Hallo Karl Heinz,
Die halb von der Klinge abgedeckte LED bilden eine Einheit (der Einfachheit halber steht die Klinge senkrecht). Da sollte man zueinander während des Messens nichts mehr verschieben. Was verschoben werden soll, ist der Tester, und zwar einmal entlang der opt. Achse des Spiegel (zum Spiegel hin oder weg) und einmal (der Einfachheit halber) quer dazu. Die Verschiebung des Testers entlang der opt. Achse sollte so konstruiert sein, dass man dies auch auf ein zehntel (oder hundertsel) mm messen kann. Querab sollte es ebenfalls sehr feinfühlig sein, ohne es allerdings messen zu müssen, da reicht eine Stellschraube, die einen Kippmechanismus kontrolliert.
Eine Höhenjustage ist dagegen nicht so wichtig (da reicht ein Bierdeckel unterm Tester), es lohnt sich eher eine Stellschraube in der Spiegelhalterung, um den Spiegel zum Tester feinfühlig zu kippen, bis der Brennpunkt knapp über der LED im "Guckloch" erscheint (Justierhilfe). Ganz nebenbei, die LED sollte möglichst knapp unterm Guckloch sitzen, so dass ihr Licht und die Reflexion fast aufeinander zu liegen kommen.
Durch Verschieben entlang der opt. Achse ermittelt man die Brennweite (gleichbedeutend zum Kugelradius bei einem Kugelspiegel). Die Querab-Verschiebung ist eine Justierhilfe, damit der von der LED/Messerklinge aufgebaute Schattenrand vom Spiegel wieder genau auf die Klinge zurückgeworfen wird (eine Frage der Helligkeit des Schattens also, wenn er knapp neben der Kante im Guckloch erscheint).
Ist man mehr als ein paar mm vom Brennpunkt entfernt, erscheint im Guckloch ein senkrechter Schatten der Messerklinge (was auch sonst). Erst im Brennpunkt wirds interessant und die "schönen Bildchen" entstehen. Die Deutung der Bildchen ist eine andere Sache.
Beim ersten Mal hat es bei mir über eine halbe Stunde gedauert, bis ich Spiegel und Tester so aufeinander ausgerichtet hatte, dass was zu erkennen war.
Aber im Prinzip ist der Foucault-Tester nichts anderes wie der Taschenlampentest: "man wackelt so lange herum, bis man nicht mehr erkennen kann, ob der Schatten rechts oder links ist" und weiß, das ist die Kugelmitte. Später beim Parabolisieren stellt man sich den Spiegel als aus mehreren Kugeln zusammengesetzt vor (ähnlich einer Fresnell-Linse im Leuchtturm) und misst jede einzelne diese Kugeln (man nennt es dann auch Zonen) separat aus. Erst aus den Unterschieden in den Brennweiten dieser Zonen errechnet man die Parabel mittels FigureXP oder "Foucault Test Analysis"; dafür auch die zehntel/hundertsel Millimeter.
Das Bild oben (in Franks Posting) erklärt nun nur, wie der Schatten erscheint, wenn man einmal noch innerhalb der Brennweite ist bzw. weiter weg ist. (Wie bei der Taschenlampe: Der Reflex wandert mit oder entgegen der auf-und-ab-Handbewegung).
Gruß
PS: Wenn der Spiegel schon poliert wird, dann lass bloß die Finger vom Sphärometer - höchste Kratzgefahr. Wir bewegen uns jetzt im Nanometerbereich, weit jenseits der Messgenauigkeit des Sphärometers.