Im Wikiartikel wird doch auf die Laserenergie eingegangen: Der Trick liegt darin, dass man die Laserenergie in einen kurzen Impuls von wenigen Pikosekunden packt. Piko ist ein Billionstel (1/1000 000 000 000) ... Milli, Mikro, Nano, Piko, Femto, Atto
Wieviel von der Laserleistung zurück kommt, kann man aber selbst abschätzen: Der Laser verteilt sich auf dem Mond auf 70 Quadratkilometer. Der Reflektor selbst hat nur ~0,4 Quadratmeter (300 Katzenaugen mit je 4cm Durchmesser). Und der reflektierte Laser verteilt sich wiederum auf der Erde dann auf ~100 Quadratkilometer, wovon so ein 14"-Spiegel mit 0,1 Quadratmeter ebenfalls nur einen Bruchteil einfängt. Das ist ca. zweimal ein Faktor von grob 1 zu einer Milliarde (1,0 E-9), zusammen also 1,0E-18.
Da blitzt in einem Teleskop und Okular ganz sicher nichts sichtbar auf. Selbst eine normale Astrokamera sieht da nichts verwertbares.
Im Artikel ist auch ein Bild einer solchen Messstation. Ich würde mal behaupten, dass das durchaus für ambitionierte und wohlhabende Hobbyastronomen heute realisierbar ist. Solche Laser kosten inzwischen nur noch einen Bruchteil dessen, was die vor 40 Jahren gekostet haben. Und ein 14-Zöller mit Photonendetektor ist auch machbar. Aber trivial ist es halt nicht. Das fängt schon damit an, dass man die Station selbst dann millimetergenau vermessen muss und dafür Google-Maps-Koordinaten dann nicht ausreichen. Je nach Standort muss man das dann laufend überwachen, nicht dass Bodenhebungen durch Grundwasserpegeländerungen (nach einer Regenwoche) die Messgenauigkeit ad absurdum führen.
Eine normale Kamera als Detektor macht keinen Sinn, der Reflex verteilt sich auf alle Pixel und je Pixel wird dann nichts gemessen. Man braucht einen Ein-Pixel-Detektor (Photomultiplier-Röhren) und ein Guiding-Teleskop, das sicherstellt, dass man auf die richtige Stelle ausgerichtet ist. Außerdem werden da viele Impulse quasi gestackt, damit man das Signal aus dem Rauschen herausfiltern kann.
Mit dem Messteleskop ist man froh, dass man überhaupt den Reflex detektiert. Messtechnisch kommt es nur auf den Zeitversatz zwischen Senden und Empfangen kann, denn daraus berechnet sich dann die Entfernung. Technisch sendet man einfach mit fester passender Impulswiederholungsfrequenz und geht immer, wenn die Reflexe zurückkommen kurz auf Empfang.
******
PS: Zur Auflösung von Strukturen auf dem Mond.
Einfach mal praktisch und Pi mal Daumen. Mit meinem Dobson kann ich die Solarmodule der ISS erkennen. Die ISS ist ~350 bis 400 km über der Erde. Die Panel haben ~ 70x13 Meter. Der Mond ist gut 1000-mal soweit entfernt. Ich kann somit dort Strukturen von 70x13 Kilometer als solche erkennen. Wenn das Seeing gut ist, erkennt man auch kleinere Details. Aber Astronauten im Außeneinsatz dürften eher Glückssache sein.
Guckt also einfach mal im Netz, was Amateur-Astronomen an Bildern von der ISS gemacht haben und was man erkennen kann. Was auf der ISS ein Meter groß ist, würde auf dem Mond dann ein Kilometer entsprechen. Und das Landegestell der Apollo würde bedeuten, dass man die Finger des Astronauten im ISS-Außeneinsatz dann erkennt.