Beiträge von Wolfgang Vollmann

    Zweimal konnte ich die Nova noch beobachten -- sie steht jeden Abend tiefer und ist kein einfaches Objekt:
    2018 Apr 6, 21:23 MESZ: 10,0mag
    2018 Apr 8, 21:05 MESZ: 11,3 mag


    Die Nova erreichte ein erstes Helligkeitsmaximum am 28.März mit 10,2mag, wurde danach etwas schwächer bis 11,0mag und erreichte ein zweites Maximum am 6.Apr. mit 10,0mag.

    Die Lichtkurve ist aus den visuellen und CCD Johnson V Ergebnissen der AAVSO http://www.aavso.org gezeichnet und enthält auch meine visuellen Schätzungen.


    Clear skies,
    Wolfgang

    Zuletzt gab es einige hellere südliche Novae. Besonders bemerkenswert waren die Nova Car 2018 und Nova Cir 2018, die beide etwa 6mag hell wurden (siehe https://aavso.org/aavso-alert-notice-626 bzw. https://www.aavso.org/aavso-alert-notice-613).


    Von Mitteleuropa aus erreichbar ist die Nova CMa 2018 bei -21 Grad Deklination südlich von Sirius (siehe https://aavso.org/aavso-alert-notice-627). Ich fischte sie am 2.Apr.2018 um 20h07 MEZ aus dem Horizontdunst bei sonst klarem Himmel. Mit dem 200mm Newton bei 115x war die Nova zu sehen und ich schätzte ihre Helligkeit auf 11,1mag.


    Clear skies,
    Wolfgang

    Hallo Harry,


    ich hab mit dem Foto versucht im Veränderlichen-Katalog der AAVSO den Stern zu finden. Ich glaube es ist V1118 Ori:
    https://www.aavso.org/vsx/inde…view=detail.top&oid=24181
    Das ist ein eruptiver Veränderlicher mit einer Helligkeit zwischen 12,8 und 18mag.


    Es passt auch das Foto im Dez.2015 für die Sichtbarkeit:
    Giannini, T. et al: On the 2015 Outburst of the EXor Variable V1118 Ori -- http://adsabs.harvard.edu/abs/2016arXiv160201688G


    Da hast Du genau geschaut und einen Veränderlichen gefunden -- gratuliere! Es gibt sicher viele Fotos vom Orionnebel und hinschauen lohnt sich.


    Clear skies,
    Wolfgang

    Das Wetter ist diesen Jänner ja nicht gerade freundlich. Wenn es dann einmal klar ist wie am 24.Jan.2018 dann schaute ich auch nach Mira (Omikron Ceti), auch wenn der Mond nicht weit davon entfernt war. Mit freiem Auge war Mira durch die Blendung durch den Mond nicht zu sehen, aber mit dem Fernglas 8x30 klappte es. Mira ist noch immer ein wenig heller als Gamma Ceti (3,5mag), ich schätzte die Helligkeit auf 3,3mag. Der Stern ist jetzt schon mehr als vier Wochen heller als 4,0mag.


    Clear skies,
    Wolfgang

    Auch ich konnte Mira gestern Abend bei Mondlicht gut mit freiem Auge sehen. Am 3.Jan.2018 um 20:20 MEZ erschien sie mir ein wenig heller als Gamma Ceti (3,5mag) aber viel schwächer als Alpha Ceti (2,5mag), etwa im Verhältnis 80:20. Meine visuelle Helligkeitsschätzung ist daher 3,3mag (wie schätzt man Helligkeiten: http://bav-astro.eu/einsteiger…r/AAVSO-telescope-sim.pps).


    Das Foto entstand am gleichen Abend mit einem Objektiv 1:2,8 f=28mm.
    Es zeigt Alpha, Gamma und Delta Ceti sowie M = Mira und U = Uranus.


    Clear skies,
    Wolfgang

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Dominik Braun</i>
    <br />Hi,


    wie könnt ihr die Magnitude visuell so genau festlegen/schätzen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Dominik,


    durch Vergleich mit einem ein wenig helleren und einem ein wenig schwächeren Stern bekannter und konstanter Helligkeit.


    Einzelheiten siehe z.B.:
    http://bav-astro.eu/einsteiger…r/AAVSO-telescope-sim.pps


    https://www.aavso.org/visual-observing-manual-german


    Das ist mit ein wenig Übung nicht schwer und macht Freude.


    Clear skies,
    Wolfgang

    Jetzt ist die Verfinsterung schon gut in der Lichtkurve zu sehen, vor allem im blauen Spektralbereich (TB = Tricolor Blue der DSLR). Auch der Farbindex TB minus V steigt in den letzten Wochen deutlich an, VV Cep wird röter -- der heiße Stern wird immer mehr vom kühlen Überriesen bedeckt.



    Clear skies,
    Wolfgang

    Die fast zwei Jahre dauernde Bedeckung des heißen Begleitsterns durch den roten Überriesen beginnt in diesen Tagen!


    Nach der Vorausberechnung beginnt nun der rote Überriese VV Cephei A (so groß wie die Jupiterbahn um die Sonne) den "kleinen" heißen Hauptreihenstern VV Cephei B zu bedecken. Die beiden Sterne umlaufen den gemeinsamen Schwerpunkt in 20 Jahren. Die teilweise Bedeckung des Begleiters VV Cephei B dauert 3 Monate und wird erst Ende Oktober vollständig sein.


    Beschreibung: http://www.waa.at/hotspots/veraenderliche/vv_Cep/index.html


    Beobachtungen sind erwünscht, die BAV hat eine laufende Beobachtungskampagne:
    http://www.bav-astro.eu/index.…nderliche/vv-cep-kampagne



    Diagramm: meine Helligkeitsbeobachtungen von VV Cephei von Jan.2016 bis jetzt. Alle wurden mit einer Digitalkamera Canon 450D und Objektiv 1:2,8 f=50mm gemacht. Technik: Strichspuraufnahmen mit 13 Sekunden Belichtungszeit. Jeder Messpunkt ist der Mittelwert aus 10-20 Einzelfotos.


    Clear skies,
    Wolfgang

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HNSolid</i>
    <br /> Meinst du bei Mitteln der Bilder, dass man z.B. 10 Bilder in DSS stackt (mit Korrekturbildern darks/flats..) und hinterher das Summenblid vermisst oder ist damit gemeint, dass man die 10 Bilder vermisst und das den Mittelwert errechnet? Das ist mir leider noch nicht so ganz klar.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Piotr,


    ich hab Stacking und vermessen des Summenbilds und Vermessen der Einzelbilder ausprobiert und keine wesentlichen Unterschiede in den Ergebnissen gefunden. Ich denke verwende was für Dich besser passt.
    DSS (Deep Sky Stacker) habe ich dafür nicht benutzt sondern mit AIP4WIN gestackt. Gemessen habe ich mit AIP4WIN sowie mit Muniwin.


    Viele Grüße
    Wolfgang

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HNSolid</i>
    <br />
    Aber eine Frage hab ich. Im Internet, u.a. auch bei der BAV, findet man viele gute und nützliche Anleitung aber ich finde es für mich etwas schwierig, einzuschätzen wann ein Stern nun zu sehr gesättigt ist oder zu kurz belichtet wurde. Gibt es einen Richtwert wie z.B. bei mag 5 Sternen ISO 800 und max 15s oder bei mag 2 Sternen ISO 800 und max 5s usw. Wie sind eure Herangehensweisen.
    Möchte gern den Stern Cep VV beobachten, Equipment: 18-55mm, f3,5-5,6 Objektiv / EOS 450D / auf Tripod.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Piotr,


    für VV Cep würde ich 55mm Brennweite bei 1:5,6 nehmen. Du kannst gut 15 Sekunden belichten ohne zu lange Strichspuren zu haben. ISO 400 oder 800 würde passen, musst Du ausprobieren.


    Das Signal (Pixelwert der hellsten Pixel des Sterns) reicht bei der Canon von 1000 bis 16000 ADU auf den Raw Bildern (CR2). Du schaust einfach mit Software (z.B. Muniwin) auf den Grünbildern was Dein Veränderlicher, Vergleichsstern und Prüfstern da liefert bei Deiner Einstellung. Nicht über ca 12-14000 da sonst überbelichtet (da wird das Signal abgeschnitten), es kann runtergehen bis knapp über den 1024. Die Messung wird bei den schwachen Sternen einfach ungenauer, das liefert Dir die Photometrie Software auch.


    Hier ein Beispiel VV Cep mit Objektiv 1:2,8 f=50mm ISO400 13 Sekunden Canon 450D mit Muniwin Grünbild:


    Probiers einfach einmal mit je 10 Bildern bei ISO400 und 800. Du musst ohnehin mehr Bilder machen um die Ergebnisse zu mitteln.


    Viele Grüße
    Wolfgang

    Hallo,


    zum Thema Helligkeitsmessung mit Kamera hast Du ja schon gute Tipps bekommen.


    Die Helligkeitsmessung geht aber auch mit den eigenen Augen, ganz ohne Kamera, bei schwächeren Sternen eben mit Fernglas oder Fernrohr. Eine gute Anleitung ist auf der BAV Seite zu finden:


    BAV Home &gt; Einsteiger &gt; AAVSO Anleitung:
    http://www.bav-astro.eu/index.php/einsteiger/aavso-anleitung


    Hier gehts direkt zur Anleitung:
    http://bav-astro.eu/einsteiger…r/AAVSO-telescope-sim.pps


    Michael Landl, ein Vereinsmitglied der WAA, hat den Beta Lyrae mit freiem Auge probiert und hier sind seine Erfahrungen nachzulesen:
    http://www.waa.at/bericht/2015/06/20150602mla00.html
    https://www.bav-astro.eu/rb/rb2015-3/151.pdf


    Clear skies,
    Wolfgang

    Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stefan_Rgbg</i>
    <br />
    - Bezieht sich Deine Aussage bzgl. der Bayer-Matrix auf alle drei Screenshots von mir oder nur auf einen?
    - Wenn ich meine Bilder in Fotswork farbinterpoliert öffne sind sie hellblau. Sie müssten doch weiß sein, oder?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So gut kenne ich das Fitswork nicht aber ich denke auf allen 3 Bildern siehst Du die Bayer-Matrix. Die Farbinterpolation macht glaube ich keinen Weissabgleich also könnte das Hellblau schon passen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    - Könntest Du mir nochmal einen Arbeitsablauf bzgl. der Flat/Dark-Korrektur skizzieren. Im Moment plane ich die Masterframes in Fitswork zu erzeugen. Ich gehe im Moment davon aus, dass diese (nicht-interpoliert) in Fitswork erzeugt werden und dann (nicht-interpoliert) in Muniwin zur Photometrie geladen. Ist das soweit korrekt?


    Falls es zu der ganzen Thematik gute Literatur gibt bin ich über Links dankbar.
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    Wie das mit Masterdarks und Masterflats aus Fitswork geht würde mich auch interessieren, ich habe die mit Fitswork gemittelten und als FITS gespeicherten Bilder in Muniwin nicht verwenden können.


    Mach doch die Dark- und Flatkorrektur direkt in Muniwin. Gute Anleitungen dazu hat Erik Wischnewski gemacht:


    Artikel:
    https://www.bav-astro.eu/rb/rb2011-4/270.pdf


    Videos, insbesondere "Photometrie mit Muniwin" und "Photometrie verbessern":
    http://www.astronomie-buch.de/astronomietelevision.htm


    Wenn Du Fitswork verwenden willst: vielleicht mit Fitswork Batchverarbeitung die Vorbereitung machen (Dark/Flat/Grünbilder herausziehen/speichern als FITS) und die entstandenen FITS dann mit Muniwin messen.


    Viele Grüße
    Wolfgang

    Hallo Robin,


    da hast Du viel zu kurz belichtet und zu wenig Signal eingefangen.
    Schau beim AIP4WIN einmal auf den Messfehler der Einzelaufnahme, der ist sicher über 0,2mag.


    Ich hab gerade nachgemessen: mit Objektiv 1:2,8 f=75mm ISO400 13sec habe ich mit der Canon 450D auf einer Einzelaufnahme bereits bei einem Stern 9,0mag einen Messfehler durch das Rauschen von mehr als 0,1mag. Das steigt bei 9,5mag schon auf mehr als 0,2mag. Und soviel mehr Licht sammelt Dein Objektiv auch nicht, da ist der Messfehler sicher auch so groß bei einem Stern 11mag.


    Miss einfach 20-30 Sterne verschiedener Helligkeit auf Deinen Bildern und zeichne die Abhängigkeit der instrumentellen Helligkeit und des Messfehlers von der Sternhelligkeit in ein Diagramm. Damit kannst Du die Linearität der Kamera überprüfen und siehst bis zu welcher Grenzgröße Du gehen kannst bei einer bestimmten Genauigkeit.


    Ich denke Du solltest länger belichten (z.B. 1 Minute), vielleicht sogar mit ISO 800 oder 1600 oder ein Objektiv mit mehr Öffnung verwenden um mehr Photonen einzufangen.


    Clear skies,
    Wolfgang

    Hallo Stefan,


    das Fitswork zeigt Dir in diesem Fall das echte schwarzweisse RAW Bild an (nicht debayert = nicht farbinterpoliert). Das Muster ist einfach die Bayer-Matrix des Chip. Falls Flats von Fitswork selbst abgezogen werden empfiehlt sich das so. Natürlich kannst Du die Flats auch farbinterpolieren lassen dann verschwindet das Muster.


    Auch ein normales CR2 RAW-Bild sieht so aus wenn Du in Fitswork bei den "Einstellungen" "Datei laden" bei "Raw Bilder farbinterpolieren" das Häkchen entfernst.


    Viele Grüße
    Wolfgang

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stefan_Rgbg</i>


    - Helleren Stern wählen, der höher steht (ich denke im Moment an del Cep oder Algol). Tipps sind gerne willkommen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stefan,


    wie wärs mit Beta Lyrae? Da hatte ich schon mit meiner alten Canon Powershot G3 eine schöne Lichtkurve erhalten, siehe http://www.waa.at/bericht/2011/04/20110422wvo00.html


    Clear skies,
    Wolfgang

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stefan_Rgbg</i>
    Frage an Wolfgang: welche Zeit nimmst Du zur Dokumentation für den Mittelwert aus mehreren hintereinander aufgenommenen Bildern?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stefan,


    ich mittele die Helligkeitsmessungen und auch das JD für jedes Foto. In der Kamera habe ich immer MEZ eingestellt, auch bei Sommerzeit. Muniwin teile ich mit dass die Kamerazeit aus dem EXIF 1 Stunde nach UT liegt. Es rechnet dann das JD aus.


    Viele Grüße
    Wolfgang

    Hallo Stefan,


    ich glaube Du hast zu wenig Signal und zu wenige Fotos gemacht.


    Ich habe versucht eine Aufnahmeserie mit Objektiv 1:2,8 f=50mm 13sec ISO400 mit einem konstanten Stern 6,3mag zu messen, ähnlich wie bei Deiner Messung. Dabei machte ich 2 Serien zu je 10 Einzelfotos unmittelbar hintereinander. Hier das Ergebnis in Muniwin:


    Du siehst dass die einzelnen Messungen deutlich streuen, zwischen -0,66 und -0,51mag, ziemlich ähnlich wie bei Dir. Mittelwert ist -0,58mag mit Standardabweichung 0,05mag.
    Grund dafür ist dass das Objektiv einfach zu wenig Licht einfängt um besseres Signal und bessere Genauigkeit zu erreichen. Die Belichtungszeit ist auch noch recht kurz so dass die Szintillation merkbar ist. Flats sind nur ein kleiner Beitrag und sind vor allem bei Vignettierung des Objektivs wichtig.


    Wie kommst Du zu mehr Genauigkeit:
    - hellere Sterne beobachten
    - größerer Durchmesser des Objektivs
    - länger belichten (mit nachgeführter Kamera)
    Das wird im AAVSO DSLR Manual, Kapitel 2.4 genauer gezeigt.


    Ich mache auch bei Sternen mit kurzer Periode immer Serien zu 10 Aufnahmen und mittele die Einzelmessungen der 10 Fotos in einen Messwert. Dann nach 5 Minuten wieder eine Serie. Das klappt gut.


    Ich habe eine Lichtkurve eines etwas helleren Bedeckungsveränderlichen 68 Her = u Her hergenommen bei der ich die einzelnen Fotos gemessen hatte. Da siehst Du dass die Messungen schon noch ordentlich streuen:

    Das Mitteln der je 10 Einzelbilder glättet die Lichtkurve erheblich.


    Viele Grüße
    Wolfgang