Posts by serenus

    siehe dazu auch meine letzte Stellungnahme hier:


    Leider ist ein transportbegründet leicht gebauter Newton selten Justierstabil und immer deutlich länger als ein SC gleicher Öffnung ist er allemal.


    Genau deswegen hat sich ja das Schmidt-Cassegrain, anfangs hauptsächlich von Celestron massentauglich hergestellt und an den reisenden Sternfreund verkauft, so beliebt gemacht: Auch wenn die Öffis bis heute in Trumpel-land eine untergeordnete Rolle spielen, so kann man so ein leicht gebautes C8 zu Fuß, mit Rad und vor allem in Bus und Bahn wohl am leichstesten transportieren, wenn auf eine möglichst große Öffnung Wert gelegt wird.


    Gleichzeitig ist die angestrebte Leichtbauweise ja der Grund für die Wackeligkeit der ursprünglichen "Stimmgabelmontierung". Diesen Spitznamen haben die alten C8 ja nicht umsonst erhalten.

    Also wenn etwas riesig ist, dann das C14 ;)


    ... spiegelt sich auch ein klein wenig im Preis

    Schade dass ich nicht ohne Frontdeckel mal durchgeguckt habe. Es wurde nämlich um 2000 mitsamt Hyperstar Wechselsatz verkauft, also wirklich nur ein klein wenig mehr Preis. Jetzt ist dort ein RASA in gleicher Größe, da kann man leider nicht durch gucken. Macht aber echt geile Bilder, muss ich sagen.

    Es handelt sich um ein klassisches astronomisches Photometer, gebaut von W. Angerstein am astronomischen Institut der Universität Wien. Eingesetzt wurde es am Leopold Figl Observatorium des Instituts am 60cm-RC Teleskops zur Vermessung von Delta Scuti Veränderlichen. Ob es auch am 1.5m-RC von Zeiss eingesetzt worden ist, ist nicht bekannt.



    Das Gerät arbeitet mit 1200V Hochspannung zum Betrieb der klassischen RCA-1P21 Photomultiplierröhre. Intern sind die berühmten extrem hochohmigen Glasröhren-Widerstände in der Stufen-schaltbaren Eingangsstufe des Elektrometerverstärkers verbaut.


    Rechts neben dem Gerät ist die Photometerröhre 1P21 zu sehen, verbaut in einem absolut lichtdichten Gehäuse mit Dunkelschieber aus Kupferblech.



    Der Photometer ist mit einem sehr genau stabilisierten Hochspannungsnetzteil von Hamamatsu zu betreiben.



    Bei der Inbetriebnahme muss ziemlich lange mit geschlossenem Dunkelschieber gewartet werden, bis die letzten Störelektronen die 1P21 in Richtung Anode verlassen haben.


    Hier das Datenblatt der 1P21:


    https://www.etsy.com/at/listing/510900923/rca-1p21-photo-multiiplier-tube-with

    Ein 2er Raclette Griller



    Und wenn sich in der nahe gelegenen Sternwarte Besucher angesagt haben, dann packe ich 2 weitere derartige Geräte aus. Irgendwann wird ihnen kalt und ich lade sie dann zum zwischendurch Aufwärmen mit Imbiss bei mir ein.

    Hab es vor gut einem Jahr ja auch gekauft. Bevor ich das Teleskop ohne Starsensehalter als Weihnachtsgeschenk weitergeben konnte, mussten die M3 Plastik-Gewinde der Okularklemmung mit einer M4 Gewindebohrung versehen und mit neuen dazu passenden Rändelschrauben ausgestattet werden.


    Wenn dabei der Fertigschneider eines 3-fach Gewindebohrersatzes weg gelassen wird, dann laufen die Klemmschrauben sauber und streng, so als wäre dieses Telesköpchen noch in USA gefertigt worden.

    Na klar war ich mal dort und ich kenne einige "Hakosianer" die jährlich hin fahren,mit denen man leicht ins Gepräch kommt und Reiseerinnerungen austauschen kann.


    Weitere Info zu Hakos:


    Von allen Astrofarmen in Namibia hat Hakos den besten Sternenhimmel zu bieten. Nicht umsonst war das MPI früher am Gamsberg aktiv und ca. 50km weiter steht das (derzeit noch) größte optische Teleskop der Welt (28m), wenn auch nur für die Cerenkov-Strahlung geeignet (Führung buchbar). Auch war der Gamsberg als Ausweich Alternative für den Paranal in Chile vorgesehen. Ein Submillimeter-Radioteleskop ist zumindest geplant.


    Luxus verwöhnte Sternfreunde müssen mit Abstrichen beim Comfort der Unterbringung rechnen, verglichen mit den anderen Astrofarmen dort. Es gibt weder ein Freibad noch einen Golfplatz. Da soll Jeder seine Prioritäten setzen.


    Die namibischen Zollbehörden machen leider zunehmend Probleme, selbst dann wenn man seinem eigenen Astrotrödel nach einem Urlaub auf Hakos ja eh wieder mitnimmt. Ein Filterrad sieht im Röntgen am Flughafen Windhouk ja auch sehr verdächtig nach Granatwerfer aus, oder? Und jetzt braucht man obendrein auch noch ein Visum. Für Remotesternwarten-Einfuhr ist ganz schön Zoll mit einzuplanen.


    Walters Witwe Waldtraut holt euch dafür gerne vom Flughafen ab mit ihrem Allrad-Toyota. Alternativ kann man sich ja selbst so ein Fahrzeug mit Wohnmobileinrichtung in Windhouk mieten und den Campingplatz auf Hakos nutzen, soferne man sich die langen namibischen Staubstrassen zutraut. Für Naturfans mit etwas Abenteuerlust ist Namibia genau das richtige Land. Du stehst in Hakos auf einem stark gefalteten, metamorph geschieferten Gestein mit einem Alter von 750 Mega-anno, wie die Geologen sagen. Da sind unsere Alpen ja vergleichbar im Säuglingsalter.

    Der "Jürgen" aus der Straube-Familie hat meines Wissens nach ja den Betrieb von Remote-Sternwarten zu einem zweiten finanziellen Standbein der Astrofarm Hakos ausgebaut, neben der Unterbringung und Versorgung von Hobby-Astronomen vor Ort (Gästefarm und Campingplatz). Der "Ali" hilft ihm dabei, weil mit der Betreuung von inzwischen 39 (glaub ich) Sternwarten (teils aus ehemaligen Schweineställen gebaut, die mit Rolldächern versehen worden sind) da gibt es ja Einiges zu tun.


    Etwa die Hälfte davon sind einigermaßen remote, zum Betrieb der Restlichen muss man in Hakos anwesend sein.


    Auch wenn die IAS dort die Ersten mit solchen Remotesternwarten waren, hat Jürgen längst auch andere Vereine und sogar Privatleute als Kunden.


    Die IAS hat zwar einige ziemlich große Brummer dort auf Hakos stehen (50 und 80cm) und 2 oder 3 ähnlich große Teleskope auf dem Gamsberg oben (geerbt vom MPI), doch mit deren Funktionalität ist es ja meiner Meinung nach nicht so gut bestellt. Es bläst fast immer starker Wind: 10 bis 40kmh auf Hakos, bis 80kmh am Berg obrn. Der Wind wiederum verfrachtet abrassiven Staub aus der Namibwüste her. Der ist nur schwer aus den vielen Sternwarten unten und oben fernzuhalten und findet seinen Weg auf jede Linse und jeden Spiegel, von den Montierungsgetrieben gar nicht zu reden. Vögel, Insekten und Kriechtiere sind entweder freiwillige oder tagsüber eingsperrte Mietnomaden in den Gebäuden. Dazu kommt die extrem schlechte Straße auf den Gamsberg und die spartanischen Unterbringungsmöglichkeiten oben am Berg.


    Auf der Farm hingegen geht es gemütlich und recht familiär zu. Man wird dort gut versorgt, auch wenn die Zimmer keine Heizung haben.


    Praktisch jährlich reist da eine Reperatur- und Putzkollonne der IAS an um den vielen Astroschrott zu erhalten oder überhaupt in Gang zu setzen. Meiner Meinig nach ja eine Sissifus-Arbeit.


    Wenigstens sind die vielen kleineren Geräte in den "Schweineställen" leichter wartbar. Ihr die ihr diese Geräte dann benützt, zahlt freilich auch die Sissifus-Arbeit an den großen Brummern mit.


    Aus historischen Gründen sind auf Hakos Rolldachsternwarten üblich. Kuppelspalt-Sternwarten gibt es erst Wenige, doch sie sind wegen dem Wind meiner Meinung nach viel eher für dieses Standort geeignet. Zumindest in der windabgewanten Hemisphäre lassen sie sich prima nutzen. Platz für weitere Kuppeln ist genug vorhanden.


    Wer also seine eigene Remote-Sternwarte dort haben will, der sollte mit der Familie Straube mal direkt Kontakt aufnehmen. Er erhält einen Bauplatz, Baubetreuung und Vermittlung von Baumaterialien und Bauhandwerkern aus der Hauptstadt. Wer will wird auch mit Stromanschluss und Internetanschluss versorgt, obwohl dies ja dank Starlink und privater Photovoltaik-Inselanlage heutzutage nicht unbedingt mehr nötig ist. Die ganze Gästefarm wird von einer PV-Inselanlage mit Strom versorgt, ich glaube mit 65kWh Tag/Nacht-Pufferakku. Das Wasser wird aus 80m Tiefe hochgepumpt.


    Die laufenden Kosten nach Errichtung sind dann die Pacht für das Grundstück, vor allem aber der Wartungsvertag zur Behebung einfacher technischer Störungen durch Ali oder Jürgen. Die namibiadeutschen Nachkommen vom legendären Walter Straube (er war ein Crocodile-Dundi-Typ), sie können schließlich nur durch uns Hobbysterngucker dazu motiviert werden, ihre "Farm" überhaupt weiter zu betreiben, andere Einkünfte haben sie ja nicht.

    Und jetzt guckt euch mal die Antriebseinheit der Montierung dazu an:



    Der Fliehkraftregler zur Einhaltung der Nachführgeschwindigkeit in dem Holzkästchen ist nicht mehr in Funktion.


    Aber der selbstrückstellende Sektorantrieb schon.


    Wer jetzt glaubt eine frühe Version des Pressberger'schen Reibrades vor sich zu haben, der täuscht sich: Hier werden 2 gegenläufige Stahlbänder ganz präzise auf/ab gewickelt.

    Also voll kraftschlüssige Drehmomentenübertragung ohne periodischen Nachführfehler.


    Auf diese bemerkenswerte Idee ist man schon vor 140 Jahren gekommen. Danach ist diese geniale Methode zur sehr fehlerarmen Getriebe untersetzung offenbar in Vergessenheit geraten. Bei keiner anderen Montierung hab ich sie je wieder gesehen. Ihr vielleicht?


    Starke Elektromagnete öffnen die "Klemmen" um den 6m langen Tubus (Brennweite 5.5m) händisch zu schwenken. Am Seilzug hängende Gewichte bringen die Klemmkraft wieder auf.


    Wir sind nicht hier auf 4.5m über dem Fußboden mit einer wackeligen Leiter rauf geklettert, nur um diese Fotos zu machen. Wir hatten eine Fettpresse dabei. Die mit Schmiernippeln versehenen Gleitlager der RA und DE Achsen haben seit Jahrzehnten kein Fett mehr gesehen.


    Jetzt lässt sich der Tubus okularseitig mit einem Finger bewegen!

    Zu "unsere alten Fernrohre" passt ja ganz gut dieser 12-zöllige Refraktor.


    Wer erkennt dieses über 140 Jahre alte Fernrohr?



    Dessen Frontlinse (2-linsiges halbapo-Objektiv) wurde kürzlich von "uns" fachmännisch und professionell geputzt, da Die vom astronom. Institut sich ja nicht um ihre historischen Instrumente kümmern.




    Und jetzt mal präzise analoge Labor-Messtechnik aus der ehemaligen DDR:



    Lustig ist die Messbereichs-Endwertanzeige auf einer drehbaren Walze, je nach eingestellter Messart: Der Messbereich 10 Picoampere oder 10-hoch-13 Ohm sind freilich nur mit empfindichen Messverstärker realisierbar.

    Das SQM ist doch bestenfalls ein grobes Schätzgerät für die sogenannte "HimmelsQualität", auch wenn die angezeigte Einheit in Magnitudes/Quadratbogensekunden für den Himmelshintergrund eine wissenschaftlich exakte Messmethode sugerriert.


    An unserer Sternwarte gibt es dieses Spielzeug ja auch, na ja.

    Den aktuellen Ascom Treiber hat man ja schnell

    heruntergeladen und installiert, doch beim Aktivieren dann dass:



    Ihn vollständig wieder zu deinstallieren um eine ältere Version zu nehmen, geht nicht. Da bleiben immer Reste von auf dem Rechner zurück, sodass er krampfhaft bei Version 1.5.2 bleibt.

    Muss nun unbedingt die Firmware des Teensy aktualisiert werden, odergibt es eine andere Möglichkeit?


    Nächster Fehler: Was ist mit dem St4-Guiding los? Da guidet er nur in RA aber nicht in DE!


    So nett das TeenAstro-Projekt auch ist, die Doku dazu ist leider grottenschlecht.

    Danke für das Angebot. Habe noch die Bausatzanleitung zu diesen beiden Geräten gefunden. Da sind auch die Schaltpläne drinnen.

    2 Messgeräte eines "Radiobastlers", wie man dies ende der 60er Jahre nannte. Die beiden Röhrengeräte waren damals als Bausatz erhältlich.


    Funktionieren tun sie immer noch, nur der "HF-Tastkopf" mit Germaniumdiode des Röhrenvoltmeters ist nicht mehr vorhanden.


    Der "Oszillograph" hat eine obere Frequenzgrenze von 3MHz und keinen DC-Eingang. Statt einer Triggerung gab es nur eine "Synchronisierung" der Zeitablenkung. Da war es etwas mühsam ein stehendes Bild auf den 7cm-Bildschirm zu bekommen. Die Bildröhre ist eine RP3.


    Verschwörungstheorie Nr1:


    Alles ist zum wegwerfen: Hier ein aufgeblähter Akku in einem Tablet. Es ist schon der Zweite, der Erste liegt darunter.



    Der Akku hätte beinahe den Touchscreen gesprengt, er war schon ganz vorgewölbt.

    Daraufhin wurde die Rückwand geöffnet, sie war freilich nur angeklipst, die Klipse sind daraufhin großteils abgebrochen.


    Ersatzakku rein, nach 1/2 Jahr das Gleiche!

    Wenn es politische Themen gibt, die die Astronomie betreffen, dann ist es auch kein Offtopic, aber es gibt dann immer noch keine sinnvolle Begründung für parteipolitische Äußerungen. Das Astrotreff braucht folglich keine Hintertür für diese nervigen ständigen politischen Einflussversuche einzelner User hier.

    Diese Trolle werden sich davon nicht abhalten lassen, schon weil zu jedem Thema bewusst provokant gehaltene Stellungnahmen möglich sind.


    Im vergleichbaren deutschen Nachbarforum gibt es gar keinen Off-Topic Bereich. Entsprechend streng wird dort auch moderiert. Übrigens u.a. ein Grund warum ich hier bin und nicht dort.