<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich will ja auch nix kaufen was ich in einem halben jahr wieder weg werfen kann. ausserdem wollte ich nicht mehr als 250-300€ ausgeben. was gibt es denn so in dieser preisklasse gutes für den anfang um planeten, mond usw zu sehen.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Hallo,
also erst mal schließe ich mich meinem Vorredner an und empfehle Dir die Finger von dem Gerät zu lassen. Für das von Dir angedachte Budget bekommst Du aber schon etwas vernünftiges.
Ich will nicht zu sehr ins Detail, dafür ist Literatur wie Tips und Tricks für Sternenfreunde besser geeignet und stelle es nur grob dar. Der Grund warum nicht jeder von einem Spiegel unterhalb 4-Zoll bzw. den üblichen 4,5-Zoll erbaut ist liegt daran, daß die Obstruktion die durch die Abschattung des Fangspiegels entsteht bei solch kleinen Durchmessern besonders schmerzlich ist und man eigentlich effektiv ein kleineres als ausgewiesenes Instrument hat. Ein Refraktor hat konstruktionsbedingt keine Obstruktion.
Zu den Geräten selbst. Das Gerät mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis im unteren Preissegment war der diesjährige Lidl der für 99 Euro als 70mm Refraktor auf einer Cosmostarmontierung zu haben war. Die Abbildungsleistung dieses Gerätes war ordentlich, davon habe ich mich überzeugt. An Montierung und Okularauszug muß man halt Abstriche machen. Allerdings ist das mit ein wenig Bastelarbeit deutlich zu verbessern.
Ein Gerät mit guten Leistungen, stabiler Montierung als ideales Einstiegsgerät bildet für mich immer noch das TAL1, das so ungefähr für 300 Euro angeboten wird. Zu diesem Gerät gibt es eine eigene Newgroup. Hierbei handelt es sich um einen stabil, äquatorial montierten Newton mit 110mm Öffnung, der regelmäßig mit erstklassiger optischen Qualität daherkommt. Die Montierung ist wie schon beschrieben sehr stabil aber auch schwer. Der Nachteil, wenn man das so sehen will, dieses Gerätes ist die fehlende Aufrüstbarkeit, was die Montierung betrifft.
Daneben bekommst Du im Moment Dobsons ab 8 Zoll fast nachgeworfen. Hier bekommst Du z.B für 399 Euro schon einen 8 Zoll Galaxy, der an DeepSky Objekten schon richtig viel zeigt. Obwohl ich selbst kein Gerät dieser Bauart besitze (noch nicht) gefällt mir dort das besonders leichte Handling sehr gut. Das Gerät ist sehr schnell irgendwo auf- und abgebaut. Diese Konstruktion bietet Dir die größte Öffnung für's Geld. Du Investierst in die Optik und nicht in die Montierung.
Bei dem von Dir erwähnten Gerät sollte noch erwähnt werden, daß es mit der Qualität des mitgelieferten Zubehörs nicht weit her ist und Du falls das Interesse da ist sehr schnell noch ein paar vernünftige Okulare nachkaufen mußt. Jemand der ein solches Gerät mit einer maximalen Vergrößerung von 450x bewirbt, will Dich übern Tisch ziehen oder weiß nicht wovon er redet. Erst mal ist nicht die Vergrößerung sondern das Lichtsammelvermögen eines Teleskopes für die nächtliche Beobachtung weit wichtiger. Die sinnvolle Vergrößerung kannst Du über den breiten Daumen wie folgt ansetzen:
AP = 0,5; x = 140; zum trennen von Doppelsternen
AP = 0,8; x = 88; zum Beobachten von Planeten
Dabei ist AP die Austrittspupille, die sich aus dem Verhältnis der Vergrößerung zur Öffnung des Gerätes ergibt, also 70mm/88 = 0,8mm. X ist die Vergrößerung des Gerätes. Die Zahlen sind für das Gerät das Du angegeben hast. Um lichtschwache Objekte zu beobachten versucht man eine möglichst große AP zu erreichen. Unter guten Verhältnissen schafft ein junger Mensch eine AP von 7mm. Darüber hinausgehendes ist selten und nicht mehr sinnvoll. Vergrößerungen oberhalb einer AP von 0,8 zeigen nicht ein mehr an Details sondern machen das Bild nur größer. Geht das über eine bestimmte Größe hinaus verliert das Bild an Kontrast und Du hast wenig Freude am Bild.
Eine gute Seite um einiges an Details zu diesem Thema zu erfahren sind die Seiten der Fa. ICS
http://www.intercon-spacetec.com/
Dort unter Zubehör Okulare.
Ob eine Optik diese Größen wirklich erreicht hängt zum einen von deren Qualität und zum anderen von atmosphärischen Bedingungen ab. So sind die Tage an denen Du auch mit guten großen Optiken deutlich über 250 vergrößern kannst gezählt.
sternenfreundliche Grüße
Adrian Herrmann