Beiträge von westlex

    Hallo Dietrich,

    dass Soligor-Objektive aus japanisacher Produktion stammen, wusste ich nicht.

    Und ich muss gestehen, dass ich selbst noch kein Soligor-Objektiv ausprobiert habe. Wenn Du aus eigener Erfahrung sagen kannst, dass die was taugen, dann mag das durchaus sein.

    Asche auf mein Haupt!

    Beste Grüße

    Andreas

    ....was ich auch noch sehr empfehlen kann als Foto- und Bastel-Optik, sind die Soligor-Teleobjektive der beginnenden 70er Jahre, die eigentlich immer bei eb*y zu haben sind. Es sind Objektive mit manueller Blendenvorwahl und T2-Anschluß an alle gängigen Kameras. Die Objektive mit 350 und 400mm Brennweite kosten jeweils weniger als 50€ incl. Versand. Sie haben eine schöne Blendenmechanik und sind geeignet für erste Versuche in der Astrofotografie und später ist es leicht möglich ein Okular anzuschließen und die Optik als Sucherfernrohr zu verwenden. Das 350mm-Objektiv hat die Anfangsblende 5,6 und das 400er hat Blende 6,3.


    Grüße

    Dietrich


    Der Eröffner des Threads, Astrotom636, hatte nach einem Spiegel-Teleobjektiv gefragt.

    Bei den Soligor-Teleojektiven handelt es sich allerdings um Linsen-Teleobjektive!


    Beim Einsatz von Linsen-Teleobjektiven aus den 60er, 70er oder 80er Jahren wäre ich persönlich hinsichtlich der Erwartungen deutlich zurückhaltender. Nach meiner Einschätzung können Linsen-Teleobjektive aus dieser Zeit anders als Spiegel-Teleobjektive im Hinblick auf Auflösung, Schärfe und Korrektur (z.B. CAs) nicht mehr mit modernen Optiken mithalten. Da ist m.M.n. die technische Entwicklung inzwischen einfach zu weit vorangeschritten.


    Adaptieren lassen sich allerdings auch die Linsen-Objektive hervorragend, viele davon haben sogar einen M42- oder T2-Anschluss.


    Wenn man sich auf Ebay oder Ebay-Kleinanzeigen nach einem solchen Objektiv umschaut, würde ich persönlich aber eher nicht zu Soligor-Objektiven greifen. Soligor war ein Importeur aus West-Deutschland, der seinerzeit "no-name"-Objektive importiert und unter seinem Label vertrieben hat. Wenn man mal ein Linsen-Teleobjektiv aus dieser Zeit ausprobieren will, würde ich persönlich eher nach den bekannten westlichen Herstellern schauen (z.B. CANON FD-Bajonett), oder aber nach Objektiven bekannter Hersteller aus DDR-Produktion, wie z.B. Pentacon SIX oder Carl Zeiss Jena.


    Beste Grüße

    Andreas

    Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu:


    Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, eignen sich Spiegel-Teles in der Astrofotografie für Aufnahmen des Mondes und der Sonne sehr gut, für lichtschwache Objekte aufgrund ihres Öffnungsverhältnisses hingegen weniger. Allerdings haben diese Objektive oft eine hervorragernde Schärfe und wenn man weiß, wonach man suchen muss, bekommt man sie für ganz kleines Geld.


    Langbrennweitige DSLR-Spiegel-Teles mit f/8 waren zu analogen Zeiten in den 80ern mal eine Zeitlang schwer in Mode und wurden auch von namhaften Herstellern produziert, z.B. das Nikon Reflex Nikkor C f/8 500mm, das Canon FD Reflex Lens f/8 500mm S.S.C., das Tokina RMC f/8 500mm oder das Tamron SP8 500mm. Dann wurde es wieder ruhiger um diese Objektive und nur noch "Billig"-Hersteller wie Walimex, Danubia, Dörr, etc., haben derartige Objektive produziert und verkauft.


    Tokina hat mit dem Tokina SZ 500mm f/8 Reflex MF vorletztes Jahr als erster namhafter Hersteller in "moderner Zeit" mal wieder ein Spiegel-Tele rausgebracht.


    Die Spiegel-Teles aus den 80igern findet man heute bei Ebay und Ebay-Kleinanzeigen. Gut erhaltene Objektive von Canon und Nikon sind Sammlerstücke und immer noch recht teuer (ca. 500 €), die Objektive von Drittherstellern wie die oben erwähnten Objektive von Tokina und Tamron bekommt man dagegen für kleines Geld (ca. 80-200 €). Da diese Objektive vollständig manuell betrieben werden, ist es mehr oder weniger egal, welches Bajonett sie haben. Adapter gibt es für kleines Geld für bald jede Kombination.


    Ich selbst hatte mal das Tamron SP8 f/8 500mm mit Contax/Yashica Bajonett, welches ich mit einem Adapter an meiner Fujifilm X-T3 DSLM mit immerhin 26 Megapixeln Auflösung betrieben habe. Im Hinblick auf Schärfe und Auflösung dieser Objektive gibt es absolut nix zu meckern, die halten locker mit heutigen Objektiven mit. Was z.B. das Tamron SP8 f/8 500mm auflösungs- und schärfemäßig leistet, kann man sich z.B. hier anschauen: https://www.photoinfos.com/Fot…e/Tamron-SP-500mm-55B.htm


    Weiterer Vorteil dieser Okjektive ist ihre im Verhältnis zur Brennweite unglaubliche Kompaktheit. So ein Spiegeltele ist nicht größer als ein Standard-Zoom, dabei aber leichter. Passt also ohne Weiteres in jede Fototasche rein.


    Nachteile gibt's natürlich auch: Da ist zum einen das bauartbedingt donutförmige Bokeh zu nennen, also der Unschärfebereich, der Lichter wie kleine Donuts aussehen lässt. Viele Tageslicht-Fotografen mögen das nicht, für die Astrofotografie ist es dagegen ohne Relevanz, da das Aussehen des Unschärfe-Bokehs hier eh keine Rolle spielt. Zweiter Nachteil ist, dass das exakte Fokussieren derartiger Objektive wegen der langen Brennweite nicht ganz einfach ist, da braucht man schon eine ruhige Hand. Dritter und letzter Nachteil ist, dass bei derartig langen Brennweiten und der relativen Lichtschwäche dieser Objektive ein "Schuss aus der Hand" kaum mehr möglich ist. Man braucht also eine Unterlage oder ein Stativ und einen Fernauslöser. Aber das hat man in der Astro-Fotografie ja ohnehin.


    Beste Grüße

    Andreas

    Hallo Walter,

    vielen Dank für den Willkommensgruß!

    Und die Gravitationslinseneffekte auf dem JWST-Deepfield sind wirklich enorm. Die werden möglicherweise durch die "dunkle Materie" verursacht, was auch immer das am Ende sein mag.

    Beste Grüße

    Andreas

    Hallo allerseits,

    mein Name ist Andreas und ich habe mich gerade frisch hier im Forum angemeldet.

    Ich bin so was von gespannt darauf, ob es dem JWST gelingen wird, Biosignaturen (CH4, CO2) zu finden, z.B. bei TRAPPIST-1 d oder Proxima Centauri b.

    Das wäre einfach nur der Hammer und der nächste Nobel-Preis für Physik.

    Beste Grüße,

    Andreas