Hallo,
als ich vor 2 Jahren anfing, dachte ich auch, dass es nur visuelle Astronomie gibt und Fotos den absoluten Vollprofis vorbehalten sind, die sehr teures Equipment nutzen und jahrelange Vorkenntnisse als Fotograf benötigen.
Visuell und der Einsatz von Kameras (auch EAA) sind zwei völlig unterschiedliche Dinge, die sich zwar mit teilweise identischen Werkzeugen mit den selben Inhalten beschäftigen, es sind trotzdem zwei verschiedene Hobbys. Ich hab für mich festgestellt, dass mir visuelle Beobachtung zu anstrengend ist. Ich hab zwar auch ein visuelles Teleskop und ein paar wenige Okulare, ich schau da auch gerne mal durch, aber hätte ich kein Fotoequipment, würde ich meine Teleskope deutlich weniger nutzen, ich müsste immer mindestens 40 Minuten ins Dunkle fahren, wozu ich einfach keine Lust habe. Von zuhause aus, am Rande des größten Ballungsgebiets Europas, hab ich visuell schnell alles abgegrast. Daher beobachte ich zu 90% elektronisch und bin dankbar für diese Möglichkeit. Das mit Googlen zu vergleichen, finde ich ebenso unsachlich, wie zu behaupten, dass ein Seestar mit dem Dobson mithalten kann. Deepsky macht visuell nur mit maximaler Öffnung Spaß, und dann hat man immer noch keine Farbe im Bild. Muss man mögen, ich kann verstehen, dass man das Gesamterlebnis mag. Ich find es aber genauso faszinierend, ein Bild sich aufbauend zu beobachten, das mein Teleskop gerade vom Himmel macht, um anschließend noch durch Bearbeitung Dinge sichtbar zu machen, die ich durchs Okular nie sehen könnte, jedenfalls nicht so. Eigene Bilder sind auch was anderes, als Bildbände durchzublättern.
Will sagen: Zu Beginn des Hobbys kann man nicht wissen, wo die eigenen Vorlieben liegen. Das merkt man im Laufe der Zeit durchs eigene Tun.
LG Olaf