Guten Morgen
Ich sehe einige Punkte ähnlich wie er. Es ist eine relativ neue Produktkategorie, dass man diese mit bestehenden vergleicht, liegt ja auch irgendwie auf der Hand, auch wenn es Äpfel mit Birnen vergleichen ist. Aus sicht eines reinen Users sind das die Vergleiche die Zählen. Beides ist dazu da um Bilder von DSOs zu machen. Wie diese entstehen, welche technologie sie einsetzen kann dem User doch eigentlich egal sein.
Auch der Vergleich zwischen Livestack und einem bearbeiteten Bild finde ich nicht unfair. Schliesslich soll uns das Marketing doch weis machen, dass aus der Kiste fertige Bilder rauskommen. Und wenn wir ehrlich sind, das Aufnehmen ist ja die unanspruchvollste Aufgabe in der Fotografie. Egal ob nun Seestar oder klassisches Setup. Der Hauptunterschied ist doch das Packmass und das gewicht.
So ist doch auch die ganze Vergleicherei ähnlich wie bei DSLR vs Kompaktkamera. Die DSLR wird in Punkto Bildqualität und Flexibilität immer gewinnen, die Kompaktkamera wird immer in Punkto grösse und gewicht gewinnen.
Der Grund warum das Seestar so erfolgreich ist, ist sicherlich der Preis. Andere Smarties sind recht teuer. Das Seestar hat einen Preis getroffen, bei dem der All In One Aufpreis relativ gering Ausfällt.
Das Preis/Leistungsverhältnis ist sicher nicht schlecht, auch wenn man günstiger weiterkommt.
Was ich an der ganzen Diskussion immer etwas schade finde, ist die Tatsache dass man hier nicht über eine Neuheit, eine Innovative Technologie streitet. Da gebe ich Herrn King recht, denn es ist ein Teleskop wie jedes andere auch und so funktioniert es auch.
Das wirkt nun so als würde ich das Seestar schlecht reden, das stimmt aber nicht. Ich habe ja selbst eines. Aus zwei Gründen habe ich mir eines geholt: 1.) Musste ich nur knapp 200€ dafür bezahlen 2.) Sonne (tagsüber habe ich mit den beiden Kids keine Zeit) 3.) Wolkenlücken 4.) Zur parallelen Dokumentation beim visuellen Beobachten.
Sonne und kurze Wolkenlücken würde ich ohne Seestar schlicht einfach nicht nutzen. Dies wiederum sind Mir die knappen 200€ wert. Auch wenn ich mit dem 80er Fraunhofer auf dem Fotostativ günstiger bessere Bilder mache, spart mir der Seestar Zeit. Diese Punkte erfüllt er völlig.
Punkt 4.) Kann er nicht erfüllen, dafür ist das alles viel zu träge und langsam. Wenn dann ma die funktion eines Belichtungsplanes kommt, wirds vielleicht noch was.
Was ich mir wünschte (auch wenn ichs nicht brauche, aber für alle die es nutzen) ist das der Livestack noch ein paar Updates bekommt, weil der einfach schlecht ist. Egal in welchem livestacker ich die Daten stacke, der Seestar stack ist immer mit abstand der schlechteste. Da dies eines der Hauptfeatures sein soll, finde ich die Leistung da doch ziemlich unterirdisch.
Was mich wiederum zu Kings aussage bringt: "man weiss noch nicht, wo sich die Teleskope platzieren werden". Ist es EAA, dann ist der livestack zu schlecht, ist es Fotografie dann ist der fehlende Rotator und dessen Resultat der kleine Sensor ein grosser Nachteil. Wohin die platzierung geht, wird sich nun zeigen.
Mein Fazit:
Ich seh den Seestar als Kompaktkamera. Ja, die Qualität ist deutlich schlechter und das arbeiten mit klassischem Setup macht, wie mit einer DSLR mehr Spass. Nichtsdestotrotz haben Kompaktkameras ihre Daseinsberechtigung. In dem Sinne bin ich froh den Seestar zu haben, ich konnte dadurch einige Sonnen mehr aufnehmen (meine Relativzahlkurve freuts) und einige Lücken. Gerade bei den schon länger anhaltenden Wetterbedingungen, ist der Seestar natürlich Gold wert.
CS, Seraphin