Beiträge von Lucifugus

    Servus Gerd,


    ich habe keine EQ-Plattform, bin aber gerade online... Generell kannst du EQ-Plattformen mit Nachführung bei jedem seriösen Astrohändler bestellen. Es kommt aber darauf an, was für einen Dobson du hast, welche geeignet ist. Hast du einen großen Dobson, der viel Gewicht hat, ist die EQ-Plattform entsprechend teurer, denn sie muss größer sein und das Gewicht problemlos tragen und nachführen. Die klassische Stangenware trägt bis 30 kg und es passt ein 10-Zöller drauf (z.B. von TS Optics oder Omegon). Sollte bis 10 Zoll gehen.

    Aufpassen musst du auf deine Geographische Höhe. Die Plattformen sind meist nur für Bereiche einstellbar, z.B. zwischen 35° und 44° nördlicher/südlicher Breite.

    Es gibt auch Plattformen, die einen größeren Breitenunterschied abdecken und mehr tragen. Z.B. die Geooptics EQ-Plattform für 30°-60° N/S, die bis 80 kg trägt und auf der auch ein 24-Zöller passen würde, wenn er leicht genug ist.

    Ich habe mir selber letzteres schon überlegt, aber mit großem Dobson und viel Gewicht ist ein Problem, das Teleskop auf die Plattform zu setzen (ich bin mobil unterwegs) und auch die Einblickshöhe wird dadurch größer, was etwas unbequemer ist. Und für ab und zu war mir das bisher zu teuer.


    Du musst zudem die Plattform auch halbwegs einnorden.


    Es gibt auch noch der ServoCat (siehe https://servocat.com/) anstatt eine EQ-Plattform. Ist einfacher, präzise, aber teuer.


    Wie groß ist denn dein Dobson? Vielleicht kann dann ein Nutzer von EQ-Plattformen konkretere Hilfe und Tipps anbieten.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    So traurig! Im Moment häufen sich auch die Todesfälle in meinem privaten Umfeld – ich meine damit liebe Menschen, die auch viel zu früh gehen mussten. Freddi kannte ich erstmal nur vom Forum und beim DSM 2023 habe ich so viele Sternfreundinnen und -freunde, die ich im Forum virtuell kannte, erstmal live kennenlernen dürfen, dass ich mich an Freddi als reale Person leider nicht mehr erinnere. Unabhängig davon, ob ich ihn virtuell oder auch real kannte, ist es erschreckend, wie schnell es gehen kann. Und dann noch in so jungen Jahren. Dir, Gerd, als engem Freund, möchte ich mein tiefstes Beileid aussprechen (den Angehörigen unbekannterweise natürlich auch). Mögen solche Hiobsbotschaften möglichst selten kommen.


    Traurige Grüße,

    Christoph

    Servus "GarfieldKlon"


    SQM 20.18 mag./arc sec2

    Bortle class 5


    Sieht nicht so rosig aus? Was kann man bei dieser Verschmutzung noch schön beobachten? Gibt es dazu irgendeine Liste?

    Innerhalb von 30 Auto-Minuten würde ich auf ca. 21 kommen.

    In 60min bei 21.6 , aber wieviele nehmen solche Wege auf sich?

    20.2 mag/arcsec^2 sind in der Tat nicht berauschend. Was da natürlich immer geht, sind Doppelsterne, helle Sternhaufen und wie schon geschrieben wurde Planeten und Mond. Auch Asteroiden können interssant sein - mit etwas Geduld kann man sehen, wie sie ihre Position verändern. Ist halt nur ein Lichtpunkt, aber die Hintergrundinfo macht es spannend. Wenn man nachliest, wie weit entfernt und wie klein oder groß der Brocken ist, finde ich es jedenfalls beeindruckend.


    Ich selber würde bei 20m2-Himmel allerdings gar nicht erst mein Teleskop aufbauen. Ich empfinde 21m2 als "geht so, ist o.k., ist aber nicht berauschend". Wenn ich in 60 Minuten 21m6 haben könnte, würde ich die Strecke fahren. Ich kann da aber leicht große Töne spucken, da ich dunklen Himmel direkt in meiner Nähe habe, aber mit meinem Dobson fahre ich auch gerne mal ne Stunde, um gemeinsam mit einem Freund zu beobachten. Ich kenne das etwas weiter Rausfahren also durchaus. Und ich habe prinzipiell auch kein Problem, mal drei Stunden zu fahren, um in den Alpen zu beobachten (steht noch aus, seit ich meinen Dobson habe).


    Ich habe viel mit 8 Zoll beobachtet, immer bei 21m2 bis 21m5 (grob geschätzt). Und da kann man schon sehr viel sehen, auch Spiralarme bei den helleren Galaxien. Bei 20m2 sumpfen Galaxien hingegen völlig ab.


    Und mich würde noch brennend interessieren wie gross ich den die Objekte schlussendlich wirklich sehe. Also wie gross z.B. Jupiter bei einem 8" Dobson und einem 6mm Okular wirkt. Gibt es dazu Vergleichsbilder oder kann man das gar nicht so darstellen?

    Wie hoch du sinnvoll vergrößern kannst, hängt stark vom Seeing ab. Meist wirst du nicht mehr als 200x vergrößern können und auch da kann es bei schlechten Bedingungen matschig sein. Ich würde dir da raten, bei jemandem mitzubeobachten. Es gibt sicher einen Astronomieverein bei dir in der Nähe oder die Urania-Sternwarte in Zürich. Ich empfehle dir, selber mal durch ein Teleskop zu sehen, bevor du dir eines kaufst. Auch mit einem größeren Teleskop wie an einer Sternwarte kannst du bitten, den Planeten mal bei 200facher Vergrößerung sehen zu können. Du hast da dann zwar eine bessere Auflösung, wenn das Seeing das zulässt, aber du bekommst ein Gefühl für die Größe des Obejkts. Ich sage einfach mal, es bleibt da noch ein relativ kleines Scheibchen. Ich bin aber auch nicht der Planetenbeobachter, ich mag lieber Deep Sky-Objekte.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus "Newbie",


    nochmal kurz zum Thema "Vintage". Da bleibt die Frage, ob du ein Teleskop für deine Freundin oder dich haben willst, das (im Preisrahmen) zum Beobachten nutzbar ist oder ob du einen Einrichtungsgegenstand haben willst. Wenn ich deine Beiträge lese, fürchte ich auch, dass du falsche Erwartungen hast und du von den ersten Ergebnissen entäuscht sein wirst. Das Thema Fenster wurde ja mehrfach hier erläutert. Ich habe als Bild im Kopf: Romantisches Abendessen mit der Freundin in einer lauen Sommernacht mit Kerzenschein bei offenen Dachfenstern und ein hübsches, messingfarbiges Fernrohr. Dann, nach einem Glas Rotwein kurz zum Teleskop gehen, durchsehen um sich vom Funkeln Tausender Sterne begeistern zu lassen, dann wieder zum Tisch, weiter genießen, später ein zweiter Blick (usw.). Dass die Augen nicht dunkeladaptiert sind sei mal gar nicht mit berücksichtigt...


    Die Realität:

    Objekte müssen erstmal gefunden werden. Schaust du ein beliebiges Stück Nachthimmel an, dann siehst du wenig. Das Fenster mag groß sein, aber mit dem Telekop hast du weniger Rundumsicht, als wenn du den Kopf weit aus dem Fenster streckst. Du wirst dich schlecht am Himmel orientieren können, findest das Objekt nicht und falls doch, dann wabert das Bild (Seeing durch Raumluftturbulenzen). Dann wird die Optik suboptimal sein, wenn das Geld nicht nur in diese, sondern auch in Design gesteckt wird. Zudem: Dachfenster hat man ja im Haus / am Haus. Das Haus steht in einer Stadt(?). Die Stadt / der Ort ist hell (Straßenlaternen etc.?). Die Lichtverschmutzung verhindert das Beobachten von vielen Objekten. O.k., Mond geht immer, kann aber bald auch langweilig werden, vor allem, wenn durch das Seeing alles wabert - man kann sich aber auch in den Mond verlieben und ihn immer wieder ansehen, neue Details finden... Aber wenn es darum geht, dass man eine Leidenschaft für das Hobby entwickelt hat, dann spielt das Design kaum noch eine Rolle, sondern die Leistung des Teleskops.


    Da du konkrete Tipps lesen willst:

    1. Vergiss das mit dem Dachfenster. Geht nicht gut und wenn, dann nur in Ausnahmefällen.

    2. Fahre zum Beobachten raus aus dem Ort / der Stadt, fahr dorthin, wo es richtig dunkel ist und du einen grandiosen Sternhimmel mit bloßem Auge hast, inklusive Milchstraße und Details in ihr.

    3. Kaufe dir eine Teleskop, bei dem das Geld im Spiegel und den Okularen liegt (z.B. ein Dobson, gibt es gebraucht günstig mit mittleren Öffnungen wie 8 Zoll, 10 Zoll usw.)

    4. Lass dich begeistern davon. Dann lernst du von allein die Sternbilder, lernst das Starhopping (siehe andere Anfängerthreads) usw.


    Wie bereits erklärt wurde, gab es keine Beiträge gegen dich, sondern nur gegen deine Vorstellungen, was machbar sei. Wenn du dir Tipps holen willst, was ja sehr sinnvoll ist, dann gehört dazu auch, dass dir von den Dingen abgeraten wird, die nicht klappen werden.


    Daher mein "Haupttipp":

    Schau, dass du bei jemandem, der ein Teleskop besitzt, mit durchschauen kannst. Das kann eben auch eine Volkssternwarte sein. Wenn dich das, was du im großen Teleskop sehen kannst, nicht vom Hocker reißt, wird es das beim eigenen, kleinen auch nicht tun.


    Wer aber von einem funkelnden Sternenhimmel mit Milchstraße überwältigt wird, der braucht nichtmal ein Teleskop, um ins Hobby einzusteigen. Es gibt vieles mit bloßem Auge zu entdecken. Und dann, als zweiten Schritt mit einem Fernglas. Und dann (später) auch mit einem Teleskop. Ohne Begeisterung werden graue Nebelfleckchen schnell langweilig (fürchte ich).


    Was jetzt von meinen Analogien und Bildern vor meinen Augen, die ich hier beschrieben habe, auf dich zutrifft und was nicht, kannst nur du entscheiden. Falls du dir ein Teleskop kaufen solltest, wünsche ich dir viel Freude damit. Ich habe übrigens als Kind mit Beobachten durch ein offenes Fenster begonnen, da ich klein war und nachts nicht raus durfte. Da hatte ich aber nur ein Fernglas - da geht das halbwegs, wie oben in anderen Beiträgen beschrieben. Mit meinem ersten Teleskop durfte ich dann in den Garten (in einer Ortschaft). Und ich hatte dennoch Freude daran.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Christian,


    nur nochmal kurz zur Sichtbarkeit im 4-Zöller... M 13, der ja angesprochen wurde, geht bei gutem Himmel mit bloßem Auge. Im Vierzöller also sehr hell und deutlich zu sehen. Ich kann insgesamt Peter nur zustimmen: Übe das Starhopping. Vorehr aber: übe das Beobachten anhand von Objekten, die in der direkten Nähe von gut mit bloßem Auge sichtbaren Sternen liegen und daher leicht gefunden werden können. Damit meine ich vor allem Techniken wie indirektes Sehen und "Fiels Sweeping" ("Herumrühren"). Ersteres kannst du ohne Teleskop mit bloßem Auge bei Abendspaziergängen üben. Geh mal im Dunklen raus und schau dir einen dunklen Baum vor dunklem Hintergrund an, den du gerade noch als Form erkennen kannst. Dann schau knapp am Baum vorbei. Du wirst feststellen, dass sich dann der Baum deutlicher vom Hintergrund abhebt. Das ist das indirekte Sehen.

    Auf der Sehachse, also in der Mitte der Netzhaut, haben wir vor allem Farbrezeptoren, die lichtunempfindlicher als unsere hell-dunkel-Rezeptoren sind. Wir sehen hier sehr scharf und gut die Farben, aber dafür sind wir hier (als tagaktive Tiere) nicht sehr lichtempfindlich. Mehr an der Peripherie haben wir vor allem hell-dunkel-Rezeptoren. Man ist hier viel lichtempfindlicher, dafür sieht man nicht so scharf. Das Hauptproblem ist, dass wir an etwas "vorbeischauen", uns dabei aber darauf konzentrieren. Das ist ungewohnt.


    Ich hatte einen Beobachtungsabend mit meiner Schul-Astronomie-AG. Ich hatte NGC 2024 eingestellt, den Flammenden Baum, im 22-Zöller. Der Himmel war mau, aber der Nebel war groß zu sehen inklusive dem dunklen Stamm. Schüler(innen)antwort war "ich seh da keinen Nebel". Ich schaue wieder ins Teleskop und groß und deutlich war er da... Aber er sprang wegen schlechtem Himmel nur indirekt deutlich hervor, direkt war er für mich auch erkennbar, aber nicht sehr deutlich. Es ist einfach Übungssache. Später klappte es dann auch schülerseits...


    Field Sweeping (ist aber eher was für später), das Herumrühren... Wenn man meint, eine sehr schwache Aufhellung indirekt sehen zu können, dann lohnt es sich, das Teleskop etwas zu bewegen – hin und her, rauf und runter (deshalb "Rühren"). Bewegt sich die Aufhellung mit, dann ist die Sichtung klar. Man kann sich nämlich auch viel einbilden.


    Um das Ganze am Teleskop zu üben, musst du aber erstmal die Objekte ins Gesichtsfeld bekommen. Also Objekte nehmen, die man auch direkt, mit bloßem Auge einstellen kann. M 35 ist so ein Beispiel. Offener Sternhaufen im Zwilling (o.k., jetzt etwas zu spät, aber vielleicht noch machbar). Der ist gut mit bloßem Auge sichtbar, kann also direkt eingestellt werden (und wenn nicht, leicht durch das auffällige Sternmuster des Zwillings zu lokalisieren). Hast du den im Vierzöller, dann siehst du natürlich schon die Einzelsterne. Aber da ist noch NGC 2158, ein Offener Sternhaufen in 16.000 Lichtjahren Entfernung (!). Da er ein Monster ist, der sehr viele Sterne beinhaltet (übewr 10.000), ist er gut zu sehen, aber eben nur ein schwaches Nebelchen im 4-Zöller, ohne Einzelsterne. Er hat 8m6, also so wie helle Galaxien des Messierkatalogs. Hier kannst du das Finden von solchen Nebelchen üben, auch das indirekte Sehen. Das Gehirn ist lernfähig. Wenn klar ist, wie dezent die Kontrastwerte oft sind, fallen einem Nebelchen deutlicher auf.

    Dann kannst du versuchen, die Form des Nebelflecks zu "sehen". Indirekt gesehen nicht so einfach, da man ja vorbeischaut, es nicht so scharf sieht. Mit Konzentration geht es aber. Ich empfinde ihn als irgendwie dreieckig. So kann man erst an einfachen Objekten üben.


    M81/82 sind sehr hell, aber schwerer direkt und schnell einzustellen. M 51 ist sehr hell (aber nichz ganz so hell) - hier braucht man aber etwas Starhopping-Grunderfahrung (geht aber auch recht einfach). M 13 ist, wie gesagt, auch im 4-Zöller ein Scheinwerfer. Kannst du nicht übersehen, es sei denn, du hast ihn nicht gefunden.


    Ich weiß jetzt auch nicht, wie du dich am Himmel mit dem Teleskop orientierst. Hast du ein Sucherfernrohr oder einen Telrad oder einen Leuchtpunktsucher? Ich bevorzuge letzteren, wenn der Himmel dunkel genug ist, denn da kann ich schnell und problemlos Sterne, die ich mit bloßem Auge noch erkennen kann, aufsuchen (oder M 13 direkt, da ich ihn ja mit bloßem Auge sehen kann). Hätte dein Himmel Bortle 2 gehabt (also ohne Staub oder zu hohe Luftfeuchtigkeit an dem Tag, was die Transparenz verhaut), dann hättest du ihn auch mit bloßem Auge klar sehen können.


    Fun Fact: das Buch "Hidden ´Treasures" von O'Meara beinhaltget nur Beobachtungen und Zeichnungen mit einem 4-Zöller (aber bei Bortle 1-Himmel und von einem Adlerauge). Nichtsdestotrotz kann man mit 100 mm sehr viel sehen. Ich drücke dir die Daumen, dass das Finden und Stern-Hoppeln klappt und du viel Freude mit dem Vierzöller hast.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Christian,


    ich erblasse immer wieder in Ehrfurcht, wenn ich deine Zeichnungen sehe (Stichwort: Kugelsternhaufen).


    Nachdem „Nessaja“ (mein 20“ f/3 Dobson) aufgebaut war, liefen die vier Lüfter zur Höchstform auf und kühlten den Spiegel auf die Umgebungstemperatur von 7°C herunter. Wenn Christoph dabei gewesen wäre, würde er wohl sagen, dass es in dieser Nacht brühwarm gewesen sei :hot_face: - aber ja, sogar ich fand die Temperatur wegen des komplett fehlenden Windes ganz ok.

    7°C? So warm? Das ist ja richtig heimelich... Hier bei mir gab es heute Vormittag eine geschlossene Schneedecke. Deine Nachttemperatur haben wir ja nichtmal tagsüber *hüstel* (heute jedenfalls).


    M60 UCD-1 ist in der Tat ein spannendes Objekt. Ich habe das Ding fotografiert und hatte es mir schon vor deinem Bericht auf meine Bucketlist für den 22" gesetzt. Ich muss mich aber noch ein Bisserl in so lichtschwache Objekte (auf uns bezogen, wegen des Abstands, das Teil ist ja immens hell) rantasten.

    Der Weiße Zwerg in der Praesepe ist auch so ein Objekt, das ich spitze finde. Ich bin schon bei Sirius B immer ganz angetan, dass ich einen Stern sehe, der nur so groß wie die Erde ist (aber noch extrem heiß ist dank der Vorgeschichte). In (nahen) Sternhaufen nach Weißen Zwergen zu suchen hat was.


    Danke für den humorvollen und spannenden Bericht!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Robin,


    danke für den spannenden Bericht. Das animiert in der Tat, sich seöber auch an solche Objekte zu wagen. Als Dobson-Neuling muss ich mich da noch ein Bisserl rantasten. Mir bestätigt es mal wieder, dass jedes Teleskop seinen Himmel hat. Das gleiche Herumgefummel, bis man schwach einen Nebelfleck erkennen kann hat man eben mit jedem Teleskop, unabhängig von der Öffnung. Nur sind dann die Objekte, mit denen man sich herumschlägt eben heller oder weniger hell. Der Anblick ist aber immer ähnlich: eine kleine Aufhellung, ein kleiner Nebelfleck.

    Nur – so empfinde ich es – ist das "Feeling", hier Photonen zu "sehen", die vor 3 Milliarden Jahren ihren Weg zu uns begannen, für mich ein Gänsehautfeeling (wenn ich mir das so vorstelle).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Bianka,


    ich finde es toll, dass du dich an solche Objekte wagst. Koposov 2 (wie auch Koposov 1) sind allerdings Offene Sternhaufen, die der Sagittarius-Zwerggalaxie entrissen wurden. So spannend sind Offene Sternhaufen :saint:


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    vielen Dank für die weiteren Reaktionen!


    Die Sichtbarkeit des Zentralsterns von M57 ist auch sehr vom Seeing abhängig. Ich hab ihn bei 300x schon im 16-Zöller indirekt eindeutig aufblitzen sehen, und bei anderen Gelegenheiten im 20-Zöller gar nicht.

    Servus Ben, ich gebe da nicht auf. Irgendwann wird er schon herausblinzeln, der kleine Zwerg im hellen Nebel.


    Genau so was macht Astronomie greifbar, so ein Bericht und ein paar Skizzen sagen (zumindest mir) mehr als viele bunte Bilder.

    Servus Martin, danke dir! Skizzen sind jedenfalls (denke ich) hilfreich, wenn man visuelle Beobachtungen vergleichen möchte. Die bunten Bilder haben definitiv auch was für sich, aber es ist schwieriger, diese als Abgleich für visuelle Beobachtungen zu nutzen.


    beim Blick von der Terasse im Vordergrund auf die schneebedeckten Alpengipgel im goldenen Licht der Abendsonne kann einem Großstädter aus dem Norden schon wehmütig werden.

    Servus Thomas, ähnlich ergeht es mir, wenn du von M 101 von La Palma aus berichtest. Ich denke auch, dass es eher die Großstadt als der Norden an sich ist, was Beobachtungen erschwert. Aber ja, da wo René wohnt (und auch wo ich wohne), machen andere Urlaub. Die Gegend ist einfach wunderschön. Und die Berge würden mir fehlen, wenn ich wegziehen müsste.


    Da sind wir ja fast Nachbarn, wenn auch wohl selten zeitgleich. Wenn ich da bin, dann auf halbem Weg nach Bad Kohlgrub, s. Foto unten. Vielleicht ergibt es sich, dass wir uns mal beim Ähndl treffen.

    Servus Günter, wenn, dann René. Ich wohne da ja nicht, ich war nur zu Besuch. Ich selber bin ein Bisserl weiter von den Bergen entfernt (zwischen Ammersee und Lech). Ein Treffen ist aber sicherlich möglich – von meiner Seite aus sehr gerne. Können wir ja mal verabreden, wenn du magst (und das Wetter vorhersagbar ist).


    Aber hey... Das schaffen wohl auch nur Leute aus Bayern, 1° als mild zu bezeichnen. :grinning_face_with_sweat: Ich komm ja vom Oberrhein, also der wärmsten Region von D - da kann ich eine solche Einordnung genau Null nachvollziehen. Mild ist bei mir ab +10°. Alles darunter ist :cold_face: .

    Servus Christian, you made my day... Wenn ich die ganze Nacht keine Handschuhe brauche und auch die Jacke offen lassen kann, dann ist das für mich mild. Wobei es ja in Bezug auf die Jahreszeit ist. Im Sommer wären 1°C kalt, aber so früh im Jahr ist eine frostfreie Nacht schon "mild". ^^

    Vielen Dank auch für die Anregungen – AGC 2197/99 steht fest auf der Agenda.


    Besonders spannend auch NGC 6166 mit den vermeintlichen 3 Kernen. Ein Riesending mit bis zu 40.000 Kugelsternhaufen (da wäre man echt gut beschäftigt... :grinning_face_with_sweat: ) und im Zentrum ein SMBH mit fast 30 Mrd. Sonnenmassen. Klar, ist nur ein ovaler Fleck im Okular, aber was dahinter steckt... Huiiiiiiiiii

    Genau das ist es, was auch ich so faszinierend finde. Die Hintgergrundinformationen machen aus einem ovalen Fleck ein Erlebnis.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Lieber René

    Wie gut, dass ich das nicht bemerkt hatte... während meiner M100 Schatzsuche hattest Du auch noch M85 skizziert? WOW 8) Dann habe ich wohl echt lang im Trüben gefischt.

    Hihi, stimmt 8o – diese Skizze war aber schnell gemacht. Deshalb bin ich ja ständig zwischen Teleskop und Tisch hin und her gelaufen, um die Eindürcke gleich zu zeichnen (bei M 85 und M 100).


    Servus Lothar,


    Meintest du nich IC 2574 Coddingtons Galaxie? Die konnte ich mit 8" im Speesart sichten, ist aber schon eine Weile her, muss um 2006 gewesen sein. +-1 Jahr!

    Yep, danke, war ein Tippfehler (habe ich direkt ausgebessert) Ich sag ja, die ist recht hell, aber eben sehr diffus. Und wenn man nicht genau weiß, wo, dann ist das Finden mehr Zufall. Sie steht jetzt auf der Bucket-Liste.


    Tipp: Den Ärger mit Detailkarten habe ich auch jahrelang mit mir rumgeschleppt. Seit 2020 habe ich ein Notebook Intel 5 15" Windows 10 im Einsatz + Guide 8/9.1

    Und seitdem heißt es eigentlich nur noch gefunden aber nicht gesehen und nicht mehr nicht gefunden!

    Hmmm, Peter hat es gut getroffen mit ...

    ... aber ich weiss 'feelings run deep against it', man mag sowas nicht als visueller...

    Ich genieße es eigentlich, eben keinen PC, kein tablet oder ähnliches dabei haben zu müssen, sondern einfach nur meinen ausgedruckten Tri-Atlas und weitere, gröbere Sternkarten dabei zu haben. Ist wie eine Schatzsuche. Sicherlich nicht der effizienteste Weg, aber er fühlt sich so wunderbar "old school" an. Der Triatlas ist super, wenn ich irgendwo im Unvorbereiteten fische. Und dass meine Vorbereitungen (Karten mit eingezeichneten Starhoppingwegen) nicht griffen, war Schuld des Baums. Und fällen durfte ich den nicht ^^ (würde ich auch niemals tun).


    Servus Peter


    Orientierung in Virgo ist nicht ganz einfach, in der Tat. Viele Galaxien, eher wenig helle Sterne... Hier drin gibt's einen ersten Tipp für die Gegend im Norden:

    https://eyes4skies.de/v2/obsre…2023_04_09_HIHO.htm#virgo

    Damit ist M100 sehr leicht zu finden.

    Yep, so hatte ich mir das auch gedacht. Ich hatte 11 und 6 Comae markiert und wollte dann direkt per Leuchtpunkt an die richtige Stelle gehen. Muss die aber knapp verfehlt haben und bind ann beim wild Herumrühren zu weit nach Norden rausgekommen und bei M 85 gelandet. Und von dort nach Süden (südsüdwest) kommt man dann parallel zur Linie 11 Com und 6 Com auch zu M 100, gabelt dabei aber dankenswerterweise noch NGC 4340/4350 auf, weil man ja etwas ZickZack nach Süden geht.


    Jetzt, nach dem ersten richtigen Aufsuchen (vorher nur GoTo) werde ich M 100 deutlich leichter finden (denke ich). Zumal ich jetzt auch ein paar der Fleckchen nebenan kenne / wiedererkenne.


    Wie Lothar oben, würde ich jedermann/frau auch stark Guide 9.1 mit Notebook am Teleskop empfehlen, aber ich weiss 'feelings run deep against it', man mag sowas nicht als visueller... Christoph, denk an Uli Z.'s Vortrag am DSM, ebenfalls voll elektrisch... ;) Mit Kartenprogramm GIBT ES KEINE Überraschungen mehr a la hab keine Karte dabei. (natürlich alles auf rot umgestellt und Beleuchtung des Displays auf min gedimmt)

    Irgendwann... ;)


    Viel Spaß im Schwarzwald!


    Liebe Grüße in die Runde,

    Christoph

    Servus beinand,


    hier die aktualisierte Liste:


    April 2024 – Robin

    Mai 2024 – Christoph H.

    Juni 2024 – Klotzi (Thomas)

    Juli 2024 – Rainer K.

    August 2024 – Christoph H.

    September 2024 – Bianka

    Oktober 2024 – Hannes (hasebergen)

    November 2024 – Christopher (Obscurus)

    Dezember 2024 –

    Januar 2025 –

    Februar 2025 –

    März 2025 –


    So, jetzt muss nur noch jemand den Dezember übernehmen und 2024 ist geplant. Wer möchte, wer hat noch nicht? Keine Scheu, nur mit der Liste der bisherigen Objekte abgleichen (https://sgo-online.de/astro/Astrotreff-OdM-Liste.htm) und dann ein Objekt oder eine Objektgruppe, das/die man spannend findet, beschreiben. Bis Dezember findet man sicher etwas und hat genug Zeit für die Aufbereitung, ganz ohne Stress und Hektik.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    wie René renerabl schon schrieb, haben wir gemeinsam M 100 mit unseren dicken Dobsons beobachtet. Ich kann hierbei vermelden, dass die beiden Begleiter NGC 4323 und NGC 4328 einfach waren, aber man musste schon genau hinsehen. Ich habe die genaue Position vorher nicht vorbereitet und daher skizziert, wo ich was gesehen habe, um es nachträglich mit der Sternkarte abzugleichen. Und die Lage passte. LEDA 40214 hingegen konnte ich nicht rauskitzeln. Jetzt weiß ich aber, dass sie in Bezug auf die beiden Sterne neben NGC 4328 auf der anderen Seite steht.


    Robin – NGC 4322 ist ein Fehleintrag im NGC-Katalog und ein Sternenpaar bei M 100. Das, was du als NGC 4322 eingetragen hast, ist NGC 4323. Im Triatlas ist das auch als NGC 4322 bezeichnet, aber laut Seligman ist es so, wie ich es beschrieben habe (https://cseligman.com/text/atlas/ngc43.htm).


    Hier meine Skizze:


    M 100 und Umgebung


    Die Spiralstruktur war gut zu sehen, aber nur in Bezug auf die hellsten Bereiche der beiden Arme. Wer Fotos mit der Skizze vergleicht, wird sehen, dass "mein" M 100 kleiner ist als auf den Fotos. Die schwachen Randbereiche habe ich nicht gesehen.


    Hier der Querverweis zum Beobachtungsbericht, in dem ich M 100 und Begleiter ausführlicher beschreibe: Mit zwei dicken Dobsons in Renés Garten – Beobachtungsbericht vom 2./3.4.2024


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    in der Nacht vom 2. auf den 3. April habe ich gemeinsam mit René – renerabl – NGC 6229 beobachtet (ich mit meinem 22-Zöller, er mit seinem 24-Zöller). Im 10mm Ethos haben sich bereits etliche Einzelsterne am Rand aus dem Grau des Nebelfleckchens gelöst und sind gut zu erkennen und zu halten. Im 4,7mm-Ethos bei 476× waren locker 20 Sterne zu zählen, aber bei 224× sah es optisch besser aus. Die Sterne blitzen richtig schön hervor. Ein cooles Gefühl, wenn man wqeiß, dass sie 100.000 Lichtjahre entdernt sind.


    Im großen Dobson ein sehr hübsches Objekt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    2. April, morgens, Himmel bewölkt, kleinere Regenschauer… und dann kam eine Nachricht per Handy von René, dass Meteoblue eine klare Nacht vorhersagt (für Murnau). Für mein Eck hingegen sagte Meteoblue volle Bewölkung, der Wolkenradar aber zeigte ebenfalls klaren Himmel, auch bei mir. Also schnell ein paar Sternkarten ausdrucken, schonmal alles zurechtlegen, damit es am Abend direkt los gehen kann. Einziges „Problem“: der Tag war bereits verplant, da es mit unserem Kurzzeitpflegekind auf den Plärrer nach Augsburg ging. Aber wenn alles gut vorbereitet ist, kann es ja trotzdem raus gehen, wenn man abends zurück kommt. So der Plan. Und in der Tat, der Himmel wurde immer besser (auch in Augsburg) und bei schon etwas dunkler werdendem blauen Himmel ging es retour.


    Daheim angekommen hieß es sofort den Dobson einpacken (vielleicht besteht noch die Möglichkeit, „den Komet“ zu sehen…). Als das Auto voll bepackt war, meinte meine Frau, René hätte angerufen. Hmm, wollte er eventuell zu mir kommen? Unwahrscheinlich, da die Prognose ja nicht sicher war. Egal, schnell zurückrufen… René hatte bei sich schon aufgebaut und gerade „den Komet“ ins Okular bekommen und kam live ans Handy. Eigentlich wollte ich ja schnell auf meinen Hügel mit perfektem Blick in den Süden. Angedacht war eine Virgo-Haufen-Nacht mit Abschlussschmankerl Antennengalaxie und einen meiner Lieblings-PNs im Raben und das mit viel Zeichnen und Notieren. Oder doch nach Murnau fahren und gemeinsam spechteln, dafür mehr Unterhaltung, ein netter Abend, zwei Teleskope parallel nutzen und dann eben weniger an Zeichnungen erstellen? Man muss aus dem Bauch heraus entscheiden. Und das tat ich dann. Ich fragte, ob ich dazu stoßen könne, alles sei schon gepackt. René freute sich, also ab ins Auto und los gen Murnau.


    Während der Fahrt wurde der Himmel schön dunkel, die Wolken waren weg – aber die Kometenschau mit Schweif geht sich so nicht mehr wirklich aus. Macht nichts, es gibt genug andere Objekte, ich wollte ja eh mehr Deep Sky machen.


    In Murnau angekommen, war die erste Hürde das Gartentörchen. Mein Dobson funktioniert ja als Schubkarre, da er zu schwer zum Tragen ist. Und so muss ich durchs Tor schieben. Zum Glück war es eine passgenaue Sache. Knapp, aber es ging. Also rein in den Garten und aufbauen.


    Problem: Platz… Da stand schon ein 24-Zöller und mein 22-Zöller muss ja auch noch Platz finden:


    (der 24-Zöller in voller Pracht)


    Und an der Straße ist eine nervige Laterne, die in den Garten scheint. Man muss also einen Schattenplatz haben. Und dann ist da noch der große Baum. Und das Haus. Und der Bewegungsmelder des Nachbarn, der von Katzen gerne ausgelöst wird… Viele Variablen waren zu bedenken und schlussendlich hatte ich einen dunklen Platz, der aber in der Blickrichtung stark eingeschränkt war. Im Süden der Baum, im Osten und Norden das Haus, im Westen Blick in Richtung Laternenstreulicht (beleuchteter Bereich der Wiese, Gift für die Dunkeladaption). Aber das wusste ich ja vorher, also kein Verzweiflung, sondern Aufbau!


    Kurz noch in den 24-Zöller M 101 anschauen (war gerade eingestellt). Puh, enttäuschend… wenig besser als das, was ich im 8-Zöller sehe. Aber die Augen waren noch nicht adaptiert, der Himmel noch hell. Und beides sollte sich im Lauf der Nacht ändern.


    Das SQM zeigte erst magere 21m1, was o.k., aber nicht berauschend ist. Es kletterte aber schließlich auf 21m2, später auf 21m3, um sich dann nicht zwischen 21m35 und 21m40 zu entscheiden. Nach dem Durchzug eines Regengebiets kann es eben doch sehr klar werden. M 13 mit bloßem Auge war erst (später in der Nacht) nur indirekt möglich, dann wurde er zu einem kleinen, diffusen Fleck, der gut zu halten war. Doch endlich zu den Objekten.


    René hat Berkeley 22 (nahe Betelgeuze) als Objekt auserkoren. Ich habe diesen spannenden Offenen Sternhaufen auch bei schlechten Bedinungen im 22-Zöller erkennen können und auch René hatte wenig bis keine Probleme, mit seinen 24 Zoll die hellsten Einzelsterne aufzulösen. Es sind die Roten Riesen und Blue Stragglers dieses betagten Sternhaufens, der durch die Wolken im Orion hindurch leuchten muss. Währenddessen habe ich meinen Dobson aufgebaut, justiert (am Hauptspiegel musste ich nichtmal was ändern, trotz der knappen Stunde Fahrt) und den Spiegel auskühlen lassen.


    Bei SQM 21m2 ging‘s dann „endlich“ mit M 100 los, da einen das OdM April ja geradezu dorthin lockt. Ich hab ja noch nicht sooo viel Dobsonerfahrung und mein GoTo an der parallaktischen Montierung ist da schon Luxus. Wenn man M 100 sucht, sieht man im 22-Zöller überall Nebelfleckchen, wenn man „herumrührt“. Und dann was sehr helles… Ein großer, runder Wattebausch, daneben ein schmaler, länglicher Wattebausch, auf der anderen Seite ein zartes Etwas von Grau. Das zarte Etwas von Grau brauchte das 10mm-Okular, also 224× und eine AP von 2,5 mm (mein „Arbeitspferd“). Wo bin ich denn hier gelandet? Jedenfalls nicht bei M 100. Also schnell eine Zeichnung machen, um den Fund nachträglich einordnen zu können. Es war aber dann schon direkt klar (ein Blick in die ausgedruckte Sternkarte). Das ist M 85, NGC 4394 zu dessen Linken (Bild ist ja um 180° gedreht, gemeint ist also östlich) und IC 3292 zur Rechten (westlich):


    M 85 und Umgebung


    Die beiden hellen Scheinwerfer bilden mit zwei Sternen ein gestrecktes Trapez und aus (vor) dem Grau von M 85 funkelt ein Vordergrundstern. Hübsch! Dann noch ein Bisserl rechts und links schauen, einer Sternenkette folgen und erneut ein „Scheinwerfer“, so hell! Das ist NGC 4559 mit 9m6. Hätte auch eine Messier-Nummer verdient. Aber im Virgohaufen tummelt sich einfach zu viel an Galaxien. Heftig! Die Skizze ist nur recht grob. Ich habe auch nur die wichtigsten Sterne eingezeichnet (war ne schnelle Skizze, Positionen wurden mithilfe einer Sternkarte optimiert).


    M 100 ist dann also weiter südlich zu suchen. O.k., ab in den Süden. Und wieder zwei helle Galaxien. Westlich davon mit etwas Abstand ist ein heller Stern mit 6m6. Da reicht ein Blick in die Sternkarte: südlich von M 85 und „nur“ zwei Galaxien und dann ein so heller Stern. Das waren also NGC 4340 (11m2, linsenförmig) und NGC 4350 (11m0, sehr schmal). Die beiden sind gravitativ aneinander gebunden und laufen auch unter der Bezeichnung Holm 391. Schnell das 10mm-Okular rein und etwas die Formen genießen, dann zurück zum Übersichtsokular und weiter nach Süden. M 100 war jetzt nicht mehr weit.


    Und siehe da, M 100. Groß, Aufsicht, Spiralstruktur. Das musste sie sein! Die Spindel NGC 4312 bestätigte das dann direkt. Passt! Also los mit der Suche nach Begleitgalaxien. Und das war gar nicht so schwierig wie gedacht. Man wird nur von M 100 so abgelenkt, quasi geblendet, dass man schon genau hinsehen muss, um weitere Aufhellungen zu sehen. Aber ganz so deutlich waren die gar nicht mal, weshalb eine Skizze gemacht werden musste, um die Lage nachträglich zu prüfen:


    M 100 und Umgebung


    Am schwierigsten war es, die Spiralarme von M 100 richtig zu greifen, da der Kontrast zum hellen Galaxienhintergrund nicht wirklich groß war (die Zeichnung übertreibt da natürlich). Dan der Sternchen rundherum konnte ich aber die Größe ganz gut hinbekommen und nachträglich sehen, dass die Galaxie noch weiter nach außen reicht. Ich habe also nur die beiden hellsten Bereiche der Spiralarme ausmachen können. Weiter draußen habe ich dann nichts mehr klar erkennen können. Zwei Aufhellungen waren aber gut erkennbar, also NGC 4323 und NGC 4328. IC 783 wäre sicher auch gegangen, ist aber ein Bisserl weiter weg und wenn man nicht genau weiß, wo man hinsehen soll, übersieht man sowas eben. Die LEDAs in der Umgebung habe ich nicht rauskitzeln können, trotz SQM-Anzeige von 21m2.


    René hatte auch Probleme, M 100 sofort zu finden, aber ich hatte etwas mehr Glück. Die Wanderung von M 85 nach Süden war dann doch recht schnell vollzogen. Und mit Leuchtpunktsucher kann ich, finde ich, schneller und leichter am Himmel navigieren. Das Zielfernrohr zeigt (mir) schon zu viele Sterne, um sich da gut auszukennen. Nur bei schlechtem Himmel, wenn man Sterne von 6m0 und drüber nicht mit bloßem Auge sieht, ist es mit Leuchtpunkt eher mühsam (finde ich). Als ich dann aber mit der Zeichnung fertig war, hat René M 100 auch gefunden. Heureka! Der Anblick im 24-Zöller war aber dem im 22er vergleichbar.


    Nach der Zeichnung wollte ich dann „noch schnell“ meine Lieblingszigarre NGC 4565 aufsuchen. Eigentlich einfach. Coma-Sternhaufen nehmen, dann die Ost-West-Sternenkette nach Osten verlängern und da sollte sie sein. Aber eben knapp daneben verlängert und eine andere, helle und ebenfalls interessante Galaxie dabei aufgegabelt: NGC 4559 (9m6). Interessant wegen ihrer Form. Sie ist recht breit, aber asymmetrisch. Am kürzeren Ende sind dann noch ein paar Vordergrundsterne und die Galaxie wirkt hier etwas fransig. Nach Nordwesten ist sie diffuser und läuft aus. Spannend! Was man so als Beifang findet. Ich wollte das dann zeichnen, aber dann war bereits der Baum im Weg. NGC 4565 ging daher auch nicht mehr. Macht nichts, also nochmal M 100 in Renés Dickschiff anschauen…


    Ich musste umdisponieren und kam dann auf die Idee, mal im Großen Bären zu wildern. René suchte unterdessen Hickson 44 im 24-Zöller. Ich kam dann direkt rüber und half beim Aufsuchen. René lag nur knapp daneben, aber ich habe die Umgebuing erkannt (ein Sternmuster, kommt unten) und konnte so direkt zu den vier Galaxien im Kopf des Löwen gehen. Alle vier Galaxien waren sofort und direkt erkennbar. NGC 3193 war sehr hell und zeigte nach außen hin schwer greifbare Struktur (direkt nördlich ist ein Vordergrundstern, südlich ist sie irgendwie anders als auf der Seite, die zum Stern zeigt), NGC 3190 war hell, länglich und das Staubband war zu erahnen, NGC 3185 zeigte andeutungsweise eine R8ingstruktur und die notorisch schwache NGC 3187 zeigte bei indirektem Sehen leichte Haken, die die Anfänge der beiden Spiralarme andeuten. Stark!


    Ich habe dann gleich noch auf NGC 3177 (12m2) verwiesen. Man muss nur von NGC 3193 über NGC 3190 und NGC 3185 weiter geradeaus in deren Verlängerung nach Südwesten gehen, um dann ein Sternmuster zu finden (einen Tick nach Süden abweichend, also nicht ganz exakt geradeaus, aber ungefähr), das für mich „der Bumerang“ ist. Am Ende des Bumerangs ist dann NGC 3177 nicht zu übersehen. Auch im 8-Zöller geht NGC 3177 gut und da habe ich auch den Bumerang als Muster entdeckt:


    (nicht live gezeichnet, sondern nachträglich per Sternkarte und Übertragen)


    Wenn Hickson 44 so gut geht, dann vielleicht auch Leo I? Ich hatte keinen Blick auf den Löwen (Baum!), weshalb wir beide erstmal am 24-Zöller blieben. Doch es half weder „Field Sweeping“ (Herumrühren) noch Regulus aus dem Bild zu bringen. Die Zwerggalaxie blieb erneut vor uns verborgen. Aber irgendwann…


    Also noch schnell was Hübsches: Arp 94 = NGC 3626 und NGC 3627 = Holm 187 – einfach hübsch, zwei aktive Galaxienkerne, die wie Sterne wirken und rundherum ein gemeinsamer, länglicher Nebel, der beide einhüllt.


    So zurück zu meinem 22-Zöller und zu M 109 (direkt bei Phad, gamma UMa). Machte aber wenig Spaß, da im Zenit stehend – Phad in den Leuchtpunktsucher zu stellen, war schon ein bisserl umständlich, dann noch die Galaxie daneben direkt einzustellen. Hm, schlechte Idee. Aber der Ehrgeiz verbot eine Aufgabe, bis der Nebelfleck zu sehen war.


    Nun gut. Also was leichteres… Das Draco-Triplett (Holm 719), welches aus NGC 5985, NGC 5982 und NGC 5981, die in einer geraden Linie stehen, besteht. Letztere ist eine sehr schmale edge-on-Spindel, die mir besonders gefällt und mit ihren 13m2 im 8-Zöller schwierig ist. Nicht aber im 22-Zöller. Immer wieder hübsch, die drei.


    Das SQM zeigte mittlerweile 21m3 – cool. Es wird immer besser. Und doch zurück zu Ursa Major, nur zum oberen Teil des Nackens der Löwin (nicht im Zenit), also zu M 81 und M 82. Ich habe die beiden bisher noch nicht mit großer Öffnung angeschaut, aber es war (finde ich) atemberaubend. M 81 (Bodes Galaxie) ist die schwächste, bei Bortle 1 mit bloßem Auge sichtbare Galaxie, mit Teleskop aber dank ihrer 7m0 (!) sehr hell. Im 22-Zöller aber… einfach wow, die beiden dünnen Spiralarme waren zu erkennen. Der hellere der beiden Arme fällt zuerst ins Auge, er biegt sich und ist einfach sowas von lang. Wie auf den Fotos. Und der flächenschwächere kommt dann auch zum Vorschein und zieht sich knapp an einem Sternpärchen vorbei. Und sie ist so groß, phantastisch! Holmberg IX wäre wohl auch gegangen, wenn ich vorbereitet gewesen wäre und genau gewusst hätte, mit welchen beiden Sternen sie einen rechten Winkel bildet. Ganz ohne Plan habe ich aber keine Aufhellung sehen können, die eindeutig wäre. Ein Wiederbesuch ist eh Pflicht!


    M 82, die Zigarre ist nicht minder spannend. Vor der hellen Zigarre sieht man drei besonders deutliche Staubstreifen, die in unterschiedlichen Richtungen schräg zur Zigarre stehen und innerhalb derer sieht man Verdickungen, Feinstruktur. Einfach nur toll.


    NGC 3077 ist dann auch sofort gefunden (10m0, auch sehr hell, aber nichts im Vergleich zu M 81/82). Coddingtons Galaxie (IC 2574) dann auch noch einstellen zu wollen, war etwas blauäugig. Sie ist mit 10m2 zwar auch hell, aber eben sehr groß und diffus, was nur noch 14m7 pro Bogenminute bedeutet. Und da sollte man wissen, wo genau man sein muss, um dann durch Bewegen des Dobsons sie aus dem Hintergrund raushüpfen zu sehen. Also Fehlanzeige.


    Mittlerweile erhob sich Herkules über das Hausdach und das SQM ging hoch bis 21m4. Perfekt! M 13 war wie oben beschrieben mit bloßem Auge sichtbar (wie auf meinem Hügel), der Himmel also richtig gut. Also M 13 eingestellt (mit beiden Dobsons parallel). Ich habe den Merzedesstern wieder mal bewundert, der Haufen wirkt fast dreidimensional und ist bis in die innerste Mitte aufgelöst. Unzählbar viele Sterne, dann die Ketten, die abzweigen und immer wieder dunkle Schläuche. Stark.


    NGC 6207 ist dann easy peasy, der helle Kern aber immer wieder nett. Aber wo ist IC 4617 (mit ihren 15m2)? Nochmal in der Sternkarte nachgesehen, Position ausgemacht, die beiden hellen Sterne nordnordöstlich von M 13 gefunden, dann mit diesen ein gleichschenkliges Dreieck bildend ein Nebelfleckchen. Bei 476× wurden daraus aber zwei Sterne (14m2 und 15m3 – schön zu sehen, wie manche Fehleinträge in alten Katalogen so entstanden), dann bei 476× weiter gesucht, etwas nordöstlich zwei schwächere Sterne mit 13m7 und 14m2 und im rechten Winkel dazu etwas diffuses. Doch ein Stern? (Aktiver Galaxienkern) Doch diffus? Schwer zu sagen. Erst daheim hat der Blick auf ein Foto bestätigt: da ist sie. Schwierig, sehr schwierig, finde ich. Ging erst im 4,7mm-Okular.


    Wenn schon im Herkules, dann auch mal was ganz exotisches: Dolidze-Dzimselejsvili 6. Ein kleines Sternmuster aus 5 Sternen in einem Bereich einiger, locker zerstreuter Sterne. Ich dachte erst, die locker verteilten Sterne seien es (unauffällig), das Muster war mir zu klein, als dass jemand daraus einen Sternhaufen hätte machen wollen (das soll er aber sein, jedenfalls nach dem, was ich dann gefunden habe). Sieht sehr nach Asterismus aus. Aber vielleicht gehören doch noch schwächere Sterne dazu, die nicht von Feldsternen unterscheidbar sind. Ich habe aber auf die Schnelle keine Fachliteratur finden können und gehe daher (auch rein optisch) von einem Asterismus aus.


    Also weiter nach Norden im Herkules zum Näschen einer Maus – NGC 6229. Ein Kugelsternhaufen in 100.000 Lichtjahren Entfernung! René und ich haben parallel mit unseren Teleskopen draufgehalten. Wir beide haben bei mittlerer Vergrößerung schon Einzelsterne auflösen können (ich bei 224×). Ab 15. Größenklasse sind es schon ein paar Sternchen. Schwer zu zählen, aber locker 20 (oder mehr? Indirekt mehr als direkt). Bei 476× waren wohl ein paar mehr erkennbar, aber bei 224× sah es irgendwie besser, klarer aus. Geschafft! Aufgelöst hatte ich hier bisher noch nichts. Und der helle Fleck an sich, an dessen Rand die Sternchen rausblitzten, wirkte zudem deutlich gemottelt.


    Erneut übermütig probierten wir dann die beiden sich überschneidenden Abell-Galaxienhaufen ACG 2197 und ACG 2199. Die hellsten Mitglieder sind bei 12. Größenklasse, also gut zu sehen, aber es sind eben nur einzelne so hell. Und da geht es ohne Detailkarte kaum. Der Blauäugige Versuch von 30 Her ausgehend einfach nur nach Süden zu gehen klappte nicht. Es war auch schon recht spät mittlerweile.


    Stattdessen Sightseeing: M 51 und NGC 5195. Ich könnte jetzt endlos über sie schreiben. So schön habe ich sie aber bisher noch nicht gesehen. Ich mache es trotzdem in Kurzform… NGC 5195 mit der aus Fotos bekannten Form (Gezeitenschweifansatz nach „hinten“). Die Spiralarme von M 51 kontrastreich, deutlich, mit Verdickungen, Knoten, Feinstruktur. Die Verbindung zu NGC 5195 klar erkennbar. Und selbst der südliche Spiralarm weit zu erkennen, sehr diffus auslaufend. Grandios! Vor dem Spiralarm, der zu NGC 5195 führt stehen zwei klar erkennbare Sterne, ein dritter etwas versetzt dazu. Und vor dem äußeren Spiralarm stehen zwei weitere Sternchen. Und die Delle, die Verformung im helleren Spiralarm ist auch klar zu erkennen. Wie ein gutes Schwarzweißfoto. Ein Erlebnis.


    Zum Abschluss noch PN-Schau… Ich habe den Katzenaugennebel eingestellt (NGC 6543). Mit 8m1 sehr hell. Und türkisgrün. Schon bei 106× (AP 5,3mm) ist ein ovaler, heller, türkisgrüner PN zu sehen, der einen großen, weiten Halo zeigt. Bei 224× (AP 2,5mm) ist der innere Bereich immer noch türkis. Im Halo war IC 4677 richtig auffällig, als wäre da eine diffuse Galaxie. Im 8-Zöller habe ich auch den inneren Bereich grün gesehen (bei Übersichtsvergrößerung), aber von Halo und der Stoßfront des Halos keine Spur. Anders heute im 22-Zöller. Den Rand des Halos konnte ich aber nicht abgesetzt sehen, aber durch IC 4677 erahnen. Im inneren Nebel (dem farbigen) habe ich aber keine Feinstruktur erkennen können, auch nicht bei 476× (da schwindet dann die Farbe). Einen großen Vorteil hat der PN – die nördliche Deklination lässt ihn selbst bei 476× nur langsam durch das Okular wandern.


    René hatte parallel erst den Ringnebel M 57 eingestellt, dann den kleinen Minkowski 1-64. Bei ersterem haben wir uns erneut die Zähne am Zentralstern ausgebissen, wobei es aber vermutlich knapp war, denn ich sah kurz einen Stern außerhalb der Mitte aufblitzen, der ja etwas schwächer ist als der Zentralstern (?). Zwei Sternchen sah ich aber nicht. Was aber schön zu sehen war: Strukturen im Ring, ein schwächerer, äußerer Bereich und auch leichte Struktur im Zentralbereich, der grau und nicht dunkel war. Leichte Faserung war zu erahnen.


    Minkowski 1-64 hatte ich erst einmal (halbherzig) gesucht und übersehen. René kennt ihn aber schon und hat ihn schnell mit dem 24-Zöller eingefangen. Ich dachte erst, das sei ein länglicher Nebel, denn ein schwacher Stern am Rand des PN wird vom Auge leicht mit diesem verschmolzen. In Wirklichkeit ist das PN kreisrund. Ein Kringel war aber nicht zu sehen. Das Ding ist aber auch winzig. Vielleicht hätten wir ans Maximum Vergrößerung gehen müssen.


    Jetzt war es schon kurz nach drei Uhr morgens. Es blieb relativ mild, 1°C laut meinem Thermometer (am Autodach bildete sich aber schon etwas Rauhreif). Die Luft war trocken, nichts war beschlagen und das Seeing auch zufriedenstellend. Die Transparenz war super. Was für eine Nacht! Da ich aber noch eine Stunde fahren musste plus Abbau haben wir dann Schluss gemacht. Es kamen zudem die ersten angesagten Zirren auf. Insgesamt eine tolle und gemütliche Beobachtungsnacht. Es war die richtige Entscheidung, nach Murnau zu fahren. Zu zweit ist es einfach geselliger. Falls ich was vergessen haben sollte, wird René sicher noch was ergänzen. Um Zwanzig nach Vier war ich dann daheim. Und bei mir hat es bereits zugezogen (Zirren, Zirren). Am nächsten Morgen dann Regen, Regen, Regen. Was für ein Glück mit dieser großen Wolkenlücke in der Nacht.


    Liebe Grüße in die Runde,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich hatte am 24.3.2022 mit meinem 8-Zöller folgendes notiert:


    sehr diffus erscheinend, nicht als Spiralgalaxie erkennbar; durch die große Fläche wenig flächenhell und etwas unauffällig, indirekt gesehen aber dann doch deutlich und groß; keinerlei Spiralstruktur zu erahnen. Beobachtet bei 43× und 81×


    Ich hatte damals vergessen, die visuelle Grenzgröße zu bestimmen. Der Himmel war nicht optimal, weshalb ich nur schnell ein paar Galaxien abgeklappert hatte. Kurzum: muss nachgeholt werden. Die Begleitgalaxien waren entsprechend natürlich mit 8 Zoll nicht zu sehen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    yep, hatte doch die Stelle verwechselt (Norden oben, Osten links ist irgendwie doch hilfreich...). Hier jetzt der exakte Ort (mit gedrehtem Bild vom Dachkieker):



    Bild links: SDSS von Wikisky.org mit von mir eingezeichneten Markierungen im Vergleich zu den Bildern aus dem Thread



    Hier auch: Detailbilder von SDSS von Wikisky.org mit eingezeichneten Markierungen. Ausschnitt oben links: Bild von Dachkieker, nur passend gedreht.


    Jens und Uwe haben natürlich recht. Das seltsame Objekt sollte also direkt neben dem mit Pfeil markierten Stern stehen, da, wo ich den roten Kreis reingemalt habe... Mit Uhrzeit des Fotos könnte man auf Kleinplaneten prüfen. Das würde auch die längliche Form in einer Stunde ergeben (kleine Strichspur).

    Solange der Threadersteller aber keine entsprechenden Informationen preisgibt, fällt es schwer, da mal nachzuschauen ;-). Ist für mich aber im Moment am plausibelsten.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Alex,


    schau doch einfach mal auf Wikisky.org die Region an. Du kannst da in die SDSS-Bilder reinzoomen (oben links kannst du im Menü auf DSS klicken, dann hast du die Bilder als Grundlage und kannst die Objekte einklicken). Da sind alle Sterne drin, die du auch zeigst. Ich meine jedenfalls, alle identfizieren zu können. Ich weiß nur nicht, welchen Stern bzw. welches Objekt du genau meinst. Dein Pfeil zeigt auf eine Dreiergruppe. Die drei Objekte haben 15m35, 16m5 und 18m2.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Stathis,


    ich bin total begeistert. Vor allem, dass die beiden Sternhaufen mit dabei sind (wir hatten ja schon drüber gesprochen). Auf so vielen Bildern von Thors Helm fallen die unten durch, weil die Sterne entweder zurückgenommen werden oder weil zu wenig RGB mitgenommen wird. Dabei ist es doch gerade so genial, dass dieser eh spezielle Nebel von zwei Sternhaufen eingerahmt wird. Und Berkeley 36 zeigt neben der Rötung durch Staub wirklich sehr schön dieses Gewusel von zig gleichhellen Sternen (Knie im HRD), was sein Alter besonders unterstreicht. Haffner 6 ist mit seinen ca. 1 Milliarden Jahren auch nicht der Jüngste. Hier kann man ein pdf über eine Studie aus dem Jahr 1995 inklusive HRD bzw. CMD herunterladen: https://academic.oup.com/mnras/article/272/3/507/1029448 (Patat & Carraro 1995)

    Der Nebel ist ebenfalls genial. Und das aus München und dann noch so tief stehend. Großes Kino. Und eben vor allem mit "Würdigung" der beiden spannenden Sternhaufen. Wenn man sich nicht zu sehr von der Hauptattraktion ablenken lässt, findet man immer wieder das eine oder andere Schmuckstück. Hier sogar gleich zwei. :saint:


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Daher beobachte ich zu 90% elektronisch und bin dankbar für diese Möglichkeit. Das mit Googlen zu vergleichen, finde ich ebenso unsachlich, wie zu behaupten, dass ein Seestar mit dem Dobson mithalten kann.

    Servus Olaf,


    sorry, so war das nicht gemeint. Ich fotografiere ja selber und schaue meine Fotos gerne an (auch auf einem Bildschirm, aber daheim, nicht draußen mit EAA). Auch da könnte ich googlen, anstatt selber Fotos zu machen. Das war mehr sarkastisch gemeint, um die Argumentation etwas umzudrehen. Ich finde dieses Ganze "meine Art Hobby ist besser als deine Art Hobby" völlig unnötig und hatte gehofft, dass das so zum Ausdruck kommt. Und hier insbesondere, was Casatis Äußerungen angeht. Sowas kann man gerne in einem eigenen Thread "diskutieren" (wie früher Spiegel vs. Linse), aber doch nicht in einem Einsteigerthread (jedenfalls nicht so absolut finde ich).


    Wie auch immer, meinen sarkastischen Einwurf habe ich nicht wirklich ernst gemeint.


    Deepsky macht visuell nur mit maximaler Öffnung Spaß, und dann hat man immer noch keine Farbe im Bild.

    Hier "muss" ich aus meiner Sicht eingrätschen. Ich habe zwar eine "maximale Öffnung" (für mich, für andere sind 22" noch knuffig), aber mir macht Deep Sky auch mit meinem 8-Zöller Spaß und sogar mit meinen Ferngläsern. Manchmal lasse ich meine Teleskope daheim und gehe nur mit Fernglas bewaffnet raus und genieße auch da Deep Sky. Vielleicht macht es dir keinen Spaß mit mittleren oder kleinen Optiken. Mir und anderen aber sehr wohl. Und Farben – ja, wenn du von Galaxien und Nebeln ausgehst (mit Ausnahme mancher sehr heller PNs), dann ist alles grau. Wenn man aber Sterne bzw. Sternhaufen ansieht, dann ist das visuelle Bild bunter, als man oft meinen mag.


    Ich gönne Casati sein EAA, dir deine 90% Elektronik (egal ob EAA oder Astrofotografie) und mir sowohl das Visuelle als auch Fotografie. Ich finde nur absolute Aussagen wie "unter 8 Zoll macht Deep Sky keinen Sinn" (was ich schön öfters gelesen habe) oder "nur mit maximaler Öffnung" schade, denn sie suggerieren, dass diese absoluten Aussagen auch genau so korrekt sind (ebenso Casatis Ansicht, dass das Seestar einem 22-Zoll-Dobson ebenbürtig wäre und sich große Dobsons nicht lohnen). Mir reichen oft auch meine 6mm Pupillenöffnung – und auch da kann ich Farben erkennen. Natürlich nur bei Sternen, aber immerhin. Und bei dunklem Himmel finde ich auch Deep Sky mit bloßem Auge faszinierend. Milchstraße mit Details und Dunkelnebeln, dann mit Fernglas bewaffnet alles etwas vergrößern und mehr Licht sammeln. Einfach herrlich. Und mit vier Zoll hat man wunderbare Weitfelderlebnisse. Ich empfehle da O'Meara mit seinen Hidden Treasures. Alle Objekte in dem Buch hat er mit vier Zoll beobachtet, gezeichnet und beschrieben. Und das ist keine maximale Öffnung. ;)


    Daher an Tobias gerichtet: Lass dich nicht verwirren. Auch mit 8 oder 10 Zoll kann visuelle Astronomie begeistern und Spaß machen. Nur eben nicht jeden – man muss es halt ausprobieren.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Olaf,


    herzlich willkommen hier beim Astrotreff! Und viel Freude mit deinem 5-Zöller. Das große Blickfeld der kleineren Optiken haben was. Du wirst sehr viele spannende Objekte zum Beobachten finden. Ich hoffe, dein Himmel ist dunkel genug.


    Liebe Grüße,

    Christoph

     Ist die größere Öffnung wirklich ein nennenswerter Unterschied (Ziel neben Planeten auch Deep Sky) für die Zwecke? Oder lieber mit 8" starten, alles kennen lernen, das etwas niedrigere Gewicht (und untergeordnet ein wenig günstigeren Preis) mitnehmen und bei Gefallen später erweitern ( ergänzen)?

    Servus Tobias,


    erstmal herzlich willkommen hier beim Astrotreff!


    Was 8 Zoll vs. 10 Zoll betrifft... Wenn du mit 8 Zoll beobachtest und dich dann an Objekte "wagst", die diesen an seine Grenzen bringen, dann wirst du die 10 Zoll vielleicht vermissen. Hast du aber die 10 Zoll, dann wird es genauso sein und du wirst dich fragen, ob 12 Zoll nicht besser gewesen wären...

    Ich will damit sagen, dass man auch mit 8 Zoll sehr viel entdecken und genießen kann. Wenn dein Himmel wirklich SQM 21m4 ermöglicht, dann auf alle Fälle. Ich habe einen entsprechend dunklen Himmel und habe da mit 8 Zoll sehr viel sehen können. Ich bin dann später auf 22 Zoll hoch, habe den 8-Zöller aber natürlich noch. Die Transportabilität hat große Vorteile (mein 8er ist aber parallaktisch montiert, was aber hier keine Rolle spielt). Man muss sich aber nicht dem "Öffnungsfieber" hingeben. Jedes Teleskop hat seinen Himmel.

    Ich hatte damals auch überöegt, ob 10 Zoll oder 8 Zoll. Da ich aber auch ab und zu fotografiere, gehört eine Montierung dazu (was bei dir wegfällt). Und das wäre für den 10-Zöller nochmal eine deutliche Stufe teurer gewesen, weshalb ich beim 8er geblieben bin. Als Dobson hätte ich mir vermutlich den 10er gegönnt, wenn ich die Entscheidung treffen müsste. Aber auch da ist das Gesamtgewicht und das Transportieren das Wichtigste. Wenn dir der 10er zu sperrig ist, dann bleibt beim 8er und genieße den. Wenn du den größeren aber auch problemlos transportieren kannst, dann gilt: Öffnung zählt.


    Der Seestar macht "visuelle Wattebäusche" als ansehnliche Objekte sichtbar. Hält locker mit einem visuell eingesetzten 22" mit.

    Ach Peter. Der Hinweis auf EAA ist sicherlich nicht verkehrt, aber du musst nicht durch verquere Vergleiche Missionsarbeit leisten. Der Blick durch ein echtes Okular und das direkte Seherlebnis von feinsten Puderzuckersternen (bei Sternhaufen) ist jedenfalls f+ür mich durch kein Bild auf einem Handy oder Tablet vergleichbar. EAA macht letzten Endes Fotos. Ja, mit Farbe, aber man schaut auf einen Bildschirm und lässt sich (beim Seestar) von einem Roboter Objekte zeigen. Das geht sogar ohne Teleskop, man muss nur googeln.

    Dass es spannend sein kann, zuzusehen, wie sich das Bild mit der Zeit verbessert, verstehe ich. Es sind aber dennoch zwei unterschiedliche Dinge. Ich würde meinen 22-Zöller niemals gegen ein EAA-Teleskop tauschen. Jedenfalls nicht bei gutem Himmel. Würde ich mitten im Ruhrpott wohnen und ich käme ohne Riesenaufwand nicht an einen dunklen Ort, dann bleibt vielleicht nur EAA. Aber bei 21m4 mit einem Teleskop live den Himmel anzusehen ist einfach genial.
    Dir ist sicher bewusst, dass das zwei paar Stiefel sind. Was aber für dich gilt, hat keine Allgemeingültigkeit. Du magst EAA – gönne ich dir. Andere bevorzugen den Live-Anblick. Gönne das den anderen. Und allein daran erkennst du, dass es zwei unterschiedliche(!) Wege sind, den Himmel zu erkunden.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    das Sonnenfernglas stand die meiste Zeit in der Schule (wo es auch hin gehört). Jetzt in den Osterferien habe ich es wieder bei mir und habe es direkt am 25.3.2024 genutzt. Ich kann also die nächste Zeichnung beisteuern:


    Sonne am 25.3.2024


    Die Fleckengruppe 3617 war schwiereig zu zeichnen, da der graue Hintergrund (Penumbra bzw. Penumbren) nicht klar begrenzt erschien und die dunkleren Flecken nicht immer klar erkennbar waren. Mal waren es mehr, mal weniger, an der Auflösungsgrenze eben. Hier wäre mehr Vergrößerung hilfreich gewesen.

    Die Orientierung habe ich mit Hilfe des Bilds von Spaceweather vorgenommen (hatte wegen des Sonnenstands sie fast um 90 Grad gedreht gezeichnet) und dabei die Position meiner gezeichneten Flecken angepasst. Die große Fleckengruppe hatte ich nicht exakt orientiert skizziert und zudem nicht ganz den Maßstab getroffen (zu viele Details erschweren wohl das Einschätzen der Gesamtproportionen. Die Flecken an sich (Form, Position der dunklen Punkte) habe ich aber nicht abgeändert.


    Gestern kam ich zu spät, vormittags war die Sonne da, aber als ich dann hätte rausgehen können, war alles bewölkt. Und heute regnet es. Vielleicht gibt es ja eine Ostersonne :-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    gestern Abend konnte ich in der Dämmerung Merkur wunderbar sehen, da er zum Glück oberhalb der Wolken am Horizont stand. Er war am Ende auffallend hell, nicht zu übersehen, bis er in den Wolken verschwand. Ich habe schnell zwei Fotos mit meiner Canon gemacht:


    0,125 s bei f/2,8 (Canon EOS 6D Mark II mit Canon 200mm Tele) um 19.40 Uhr zwischen Dettenschwang und Pitzeshofen


    Diesmal 0,5 Sekunden (es war schon deutlich dunkler), sonst gleiche Grunddaten.


    Die Phase sieht man bei der kleinen Brennweite natürlich nicht, aber die Stimmung kommt, denke ich, gut rüber. Im Moment ist Merkur wirklich ein sehr auffallendes Objekt, wenn auch Jupiter die Blicke ein wenig auf sich zieht.


    Liebe Grüße,

    Christoph