Beiträge von Spekulierer

    Hallo Christian und alle Vorredner,

    Voraussetzung für alles ist eine gute Ausrichtung nach Norden und auf die geografische Breite als Kippung der Stundenachse (sog. Polhöhe). Häufig macht man das mit einem in die Stundenachse eingelassenen sog. Polfernrohr. Damit man auch durch so ein Polfernrohr peilen kann, muss man den Deckel abnehmen und evtl. eine Achse drehen bis ein Loch die Durchsicht freigibt.

    Clear Skies & viel Erfolg!

    Dietrich

    Sowie ich das verstehe hat das National Geographic 90/1250 eine azimutale Alt/Az-Montierung, also ohne Polhöhenwiege, da gibt es nix als "Kippung" einzustellen mit Polarstern.

    Im Prinzip gibt man bei einer derartigen Montierung in den Basiseinstellungen einmal den Breitengrad ein (oder die vorgeschlagene nächste Stadt), Tubus in die Waage nach Norden zeigend und das Gerät ist bereit zum Alignment.


    viel Erfolg und CS,


    Christian

    Hallo Michael,


    Eine kreative Lösung, die manch gekauftem Komplettfilter ebenbürtig ist - tolle Idee!

    Ich persönlich würde das Filter noch irgendwie zusätzlich kraftschlüssig sichern, also mit Klettverschlussstreifen o. ä. das Filtergehäuse am Tubus fixieren.

    Selbst wenn das Filter "saugend" draufgeht wie Du schreibt, ist eine doppelte Sicherung bei Sonnenbeobachtung nie verkehrt.


    Viele Grüße


    Christian

    Brauche für die Powerbank USB auf DC und für das Update RS232 auf RJ11.

    Freue mich auf besseres Wetter und die ersten Versuche etwas zu finden.

    Hi Michael, warum ein Update?

    Solange alles funktioniert würde ich persönlich nie ein Update machen, das ist ja kein Windows das ständig gepatcht werden muss. Außer, der Hersteller empfiehlt es um bekannte krasse Fehler zu beheben. Mehr Funktionen wird das zumindest nicht bringen. Gibt immer ein Risiko etwas zu verschlimmbessern mit Updates.

    CS



    Christian

    Hallo Michael,


    Sofern Du eine Montierung mit motorisierter Nachführung / GoTo besitzt solltest Du diese eher nicht höheren Temperaturen aussetzen, da das in den Getrieben enthaltene Schmierfett dann verharzen oder kriechen könnte. Gleiches gilt für LCD Displays der Handbox etc, hier kann direkte Sonneneinstrahlung oder Stauwärme (Auto, Wintergarten etc.) zu Schäden führen.


    Gruß und CS


    Christian

    Hallo Ceule,


    Dein Bericht erinnert mich stark an meine ersten Gehversuche in der Astronomie (ich bin auch erst seit ca. 1 1/2 Jahren dabei).

    Ich habe auch mit einem katadioptrischen Teleskop, einem 6" Maksutov mit 1800 mm Brennweite (f12) angefangen und war anfangs auch relativ unzufrieden mit den Ergebnissen. Mir war vorher auch nicht ganz klar, was so eine hohe Brennweite für Vor- und Nachteile hat, viele haben mich für bekloppt erklärt dass ich mir als Einsteiger ein f12 zugelegt habe...


    Ich betreibe Astronomie ausschließlich visuell und besitze mittlerweile noch ein 10" f5 Dobson und einen kleinen 4" f5 Refraktor.

    Daher kann ich Dir glaube ich ganz gut erläutern was geht und was nicht geht mit Deinem C8. Und Du kannst beruhigt sein, da geht so einiges!!!


    Vielleicht solltest Du Dich zunächst auf Objekte konzentrieren, bei denen Du die Stärken Deines C8 voll ausnutzen kannst.

    Da wären zunächst Mond und Planeten, diese beobachte ich immer noch am liebsten mit dem 6" Mak, man kann durch die hohe Brennweite sehr hoch vergrößern und hat keine farbigen Abbildungsfehler durch Koma, was mich am 10" Newton an hellen Objekten manchmal wirklich sehr stört.

    Deep Sky beschränkt sich bei hoher Brennweite um die f10 auf kleinere Objekte wie offene und Kugelsternhaufen, die ich aber im Mak von der Schärfe her knackiger finde als im 10" Newton. Zudem kannst Du mit Deinem C8 auch wunderbar Doppelsterne auflösen, dass klingt jetzt eher langweilig - macht aber eine Menge Spaß wenn man es mal ausprobiert, da gibt es spannende Paare mit faszinierenden Farbunterschieden. Als weitere interessante Objekte empfehle ich Dir planetarische Nebel, wie z.B. Jupiters Geist (NGC 3242), Eulennebel M97...und viele mehr.


    Bei den "richtigen" DS Objekten wie Galaxien, Nebeln etc. geht Deinem C8 dann (mit Ausnahmen) irgendwann die Luft aus, da diese teils sehr großflächig sind und ein schnelleres Öffnungsverhältnis verlangen. Teilweise geht das noch bedingt: In meinem 6" f12 bekomme ich mit einem 31 mm Okular M81 und M82 gerade noch so gleichzeitig ins Bild, durch die für DS relativ geringe Lichtsammelleistung ist die Abbildung aber recht schwach und konturlos.

    Cirrusnebel und andere großflächige Kameraden sind dann eher nur noch den schnelleren Optiken mit größerer Öffnung vorbehalten. Beispiel: M110 in Andromeda - für mein 6" Mak unsichtbar, im 10" Newton deutlich sichtbar.


    Den Expertentipp Nr. 1 "dunkler Himmel" solltest Du natürlich beherzigen, und auch nicht.

    Warum? Weil, ich behaupte mal, dass nahezu alle aktiven Astronomen in diesem Forum zu 95% im eigenen Garten oder vom Balkon aus spechteln. Ich selbst mache das genauso (Garten, Stadtrand), da ich - berufsbedingt - zeitig ins Bett muss und dann lieber unter ungünstigen Bedingungen rausgehe als gar nicht. Hin und wieder fahre ich natürlich auch mal raus in dunklere Gefilde. Klar ist ein dunkler Himmel das beste. Aber trotzdem sollte Dich auch ein Vollmond nicht davon abhalten zu beobachten.

    Das hat mir auch eine Menge Erfahrung gebracht: Da ich bei klarem Wetter eigentlich immer am spechteln bin, ob hell oder dunkel, und sei es nur für 1-2 Stunden beherrsche ich mein Equipment und kann gut einschätzen was gute und schlechte Bedingungen sind. Da lernt man einen dunklen Himmel erst so richtig zu schätzen!


    Mein wichtigster Tipp zum Schluss, es hatte auch schon jemand anderes erwähnt: Adaption ist das A und O!

    Anfangs habe ich mir ein Objekt ausgesucht, angefahren, durchgekuckt - ich seh ja gar nix! Schnell weiter zum nächsten Objekt...gaaaanz falsch! Nimm Dir die Zeit und betrachte wirklich mal 15 Minuten ein und dasselbe Objekt. Du wirst überrascht sein, was sich nach längerer Zeit für Details offenbaren!


    Viel Freude und CS,


    Christian

    So, seit heute passt der Zenitspiegel endlich in den 2" OAZ.


    Da ich ungern etwas an den bestehenden Gewinden des Zenitspiegels verändern und auch nichts einkleben wollte, kam mir die Idee die bestehende Hülse (ohne die SC-Überwurfmutter) irgendwie auf 2" Außendurchmesser zu bringen.



    Da man im zölligen Bereich alles mögliche im Sanitärbereich bekommt, habe ich dort gesucht und nach kurzer Suche ein Abwasserrohr aus PVC gefunden, Außendurchmesser 50 mm (also 0,8 mm weniger als 2") mit einer Wandstärke von 2,5 mm, also mit Innendurchmesser 45 mm.



    Hier wurde zunächst ein passendes Stück von 20 mm Länge mit der Kappsäge geschnitten.



    Die teleskopseitige Hülse des Spiegels hat einen Außendurchmesser von 45,3 mm, das Rohrstück (45 mm Innen) passt so also nicht auf die Hülse.


    Also die Hülse ins Tiefkühlfach und das Rohrstück mit einem Fön warmgemacht, anschließend ließ sich das Rohrstück mit etwas Kraftaufwand auf die Hülse drücken. Das Rohrstück sitzt jetzt so aufgeschrumpft bombenfest. Der Zenitspiegel passt jetzt tadellos in den OAZ. Die Passung hat etwas Spiel wegen der 0,8 mm Differenz im Durchmesser, dies stört mich aber nicht und hat keine Auswirkungen auf die Optik.







    Jetzt warte ich auf passendes Wetter um alles testen zu können.


    Das Rohr hat übrigens 2,16 Euro gekostet.


    CS, Christian

    Hallo zusammen und Danke für die vielen Anregungen!


    Die Idee hinter meinem kleinen Projekt ist ja den betagten - aber tadellosen - Zenitspiegel weiter zu nutzen, der finanzielle Aufwand soll sich natürlich im untersten Rahmen halten - sonst würde ich mir ja direkt einen neuen 2" Spiegel besorgen (> 150 Euro).

    Zur Info, der Zenitspiegel soll an einen kleinen 102/500 Refraktor den ich als Rich-Field für großflächige Beobachtungen nutzen will.

    Zitat

    Was Christian noch machen könnte, den Spiegel rausnehmen, zu einem guten Metallbauer gehen und die vorhandene 45,3mm Öffnung etwas vergrößern und ein M48x075 Gewinde einschneiden lassen- dafür gäbe es passende Adapter M48 auf 2" Steckhülse bzw. daist ja einer vorhanden. Würde also nur das Erstellen des größeren Gewindes kosten und da kann man vorher fragen und ein bisserl "lieb" verhandeln.

    Als gelernter Industriemechaniker und Dipl.-Ing. kann ich ziemlich schnell urteilen: eine Superlösung! Leider auch Superteuer!

    Im Tabellenbuch finde ich M48x0,75 nicht, das scheint ein Substandard-Sondergewinde zu sein (vgl. Metr. ISO-Gewinde = M48x5 und metr. ISO-Feingewinde = M48x1,5).


    Ich behaupte mal, dass die passenden Gewindeschneider/Werkzeuge selbst eine bestens ausgerüstete Schlosserei nicht am Start hat, da dieses Gewinde einfach nicht gängig ist, das scheint es ja vorwiegend im Astro-Bereich zu geben.

    Über eine CNC-Lösung brauche ich in Anbetracht der Kosten und fehlender CAD-Daten gar nicht nachzudenken. :/


    Mir ist gestern noch eine Lösung eingefallen die funktionieren könnte, im Bereich < 5 Euro.

    Sollte das funktionieren, werde ich das Ergebnis hier vorstellen.


    Viele Grüße,


    Christian

    Hallo Stefan,


    Danke für die Info!


    Zitat

    "SC ist nicht UNC-Gewinde, 2" SC entspricht 2"-24, hat also 24 Gänge je Zoll Gewindelänge. Es ist ein fotooptisches Spezialgewinde, das von Celestron eingeführt wurde, Meade und auch andere übernahmen das dann."


    Also das Gewinde im Zenitspiegel ist definitiv nicht SC. Ist es dann UNC ?

    Sind die Gewinde in anderen Zenitspiegeln gleich zu meinem Meade, oder variieren die auch (Die Baader Zenitspiegel mit T2 mal außen vor gelassen) ?


    Gibt es dafür Adapter auf 2" Steck?


    Ich bin kurz davor mein Schweißgerät rauszuholen und den Spiegel an den OAZ zu heften :P


    Gruß,


    Christian

    Hallo zusammen,


    Bei folgendem Problem komme ich nicht weiter:


    Ich habe einen älteren Meade UHTC 2" Zenitspiegel, der von einem SC oder MAK stammt, daher hat er teleskopseitig die Überwurfmutter mit SC Gewinde.

    Diesen Zenitspiegel würde ich nun gerne an einem Refraktor mit 2" OAZ nutzen.


    Es gibt ja für alles Adapter, dachte ich...

    Ich hatte mir sodann einen Adapter SC-Gewinde auf 2" Steckhülse besorgt, siehe dieses Foto:



    Leider ist mit dem Adapter die Baulänge zum Teleskop hin viel zu lang, so dass ich nicht mehr scharfstellen kann.

    Das Gehäuse des Zenitspiegel müsste quasi bündig am OAZ liegen.


    Ich bräuchte also einen anderen Adapter Typ "Meade 2" Zenitspiegel Gewinde auf 2" Steckhülse", den ich gegen die Originalhülse mit der Überwurfmutter tauschen kann (siehe Foto Nr. 2). Leider habe ich bisher nichts passendes gefunden, das Innengewinde am Zenitspiegel ist weder M48 noch T2 noch irgendwas anderes gängiges. Messschieber sagt 45,3 mm Innendurchmesser.



    Kann mir jemand sagen, was das für ein Gewinde ist und ob/wo es passende Adapter gibt?


    Ich würde den Spiegel wirklich gerne benutzen, der macht einen sehr wertigen Eindruck, ist noch Made in Japan, komplett aus Metall (schwer!) und eigentlich zu schade um ihn verstauben zu lassen.


    Für Tipps wäre ich dankbar!


    Viele Grüße,


    Christian

    Hallo Stefan und alle anderen für die freundliche Begrüßung und Eure Kommentare.


    Die Entscheidung pro GoTo lag zunächst daran, dass ich anfangs ohne viel Aufwand schnelle Erfolge wollte und natürlich nutze ich das auch um DS Objekte einfacher zu finden. Durch die Nachführung ist es zudem angenehm sich Details länger zu betrachten, ohne das das Objekt aus dem Bild wandert. Auch hätte ich z.B. Uranus manuell wahrscheinlich erstmal nicht gefunden.


    Mit dem ganzen Barlow-Filter-Kram ist das so, dass ich das selber ausprobieren muss um zu sehen was nützlich ist. Versuch macht kluch!
    Und was da wirklich nützlich ist - subjektiv, da scheinen die Meinungen ziemlich auseinander zu gehen, also das Internet konnte mir das nicht so beantworten.
    Es scheint ja auch eine Fraktion zu geben, die Filter komplett ablehnt weil das nur weitere Störenfriede im Strahlengang sind die das Bild verunstalten.


    Die Farbfilter habe ich günstig ersteigert, die sind nicht brandneu aber Made in Japan (Meade) und die Barlows gab es zufällig im Doppelpack (auch gebraucht, wollte eigentlich nur die 2x haben). Der O-III Filter ist tatsächlich von Astronomik, der UHC von ES.
    Anfangs habe ich bei verschiedenen Objekten (Mond, Planeten, Orionnebel etc.) das komplette Equipment durchprobiert um die verschiedenen Effekte zu sehen. Mittlerweile weiß ich was ich davon gebrauchen kann.


    In meiner Aufzählung fehlt noch der variable Polfilter, den nutze ich sehr häufig am Mond, würde ich anderen Anfängern auch empfehlen, außer man weint gerne ;)


    Bei den Objektiven bin ich noch am aufrüsten, will mir demnächst noch ein 7 oder 8 mm anschaffen.
    Offensichtlich ist Astronomie eins dieser Hobbies wo man öfters Sachen kauft und wieder loswerden will um sich wieder neue kaufen zu können.


    Viele Grüße,


    Christian

    Liebe Gemeinde,


    Hier mein Einsteigerbericht:


    Ich heiße Christian und lebe in Ostwestfalen.
    Vor ca. einem Jahr habe ich mich im zarten Alter von 42 Jahren dazu entschlossen ein Teleskop anzuschaffen. Die Begeisterung für Astronomie trage ich eigentlich seit meiner Kindheit mit mir herum. Ich habe schon früh regelmäßig Beobachtungen mit einem Fernglas durchgeführt und war immer wieder überwältigt von der Fülle an gewonnenen Eindrücken. Die wichtigsten Sterne und Sternbilder kannte ich auch bereits zuvor (drehbare Sternenkarte besitze ich seit ich 12 bin). Dazu habe ich unzählige Astro-Dokus im TV gesehen und alle möglichen Events der letzten Jahre (Sonnenfinsternis, Cassini, New Horizons, Rosetta usw.) interessiert mitverfolgt.


    Normalerweise bin ich viele Wochen pro Jahr weltweit beruflich unterwegs (ich bin Vertriebsingenieur), doch 2020 sollte mir Corona einen Strich durch die Rechnung machen.


    Also auf einmal - Home Office: viel Zeit und das Verlangen nach einem neuen, abendfüllenden Hobby.


    Nachdem der Entschluss feststand ein Teleskop zu erwerben habe ich mich erstmal über Wochen ausführlich im Internet (Astrotreff und andere Foren, Wikipedia, Vereinigung der Sternfreunde, Händlerseiten etc.) eingelesen und mir ein Lasten-/Pflichtenheft erstellt.


    - Was will ich eigentlich beobachten?
    - Was stelle ich für Anforderungen an Abbildungsqualität?
    - Was für eine maximale Größe ist akzeptabel?
    - Wie setze ich mein Budget optimal ein („Value for Money“)?


    Mir war irgendwann klar, dass es kein Allround-Gerät gibt und man irgendwo immer Abstriche machen muss.


    Zusammengefasst habe ich mir folgendes notiert um anschließend darauf basierend eine Kaufentscheidung zu fällen:


    - Mond, Planeten, Sonne = Priorität 1
    - Deep Sky = Priorität 2
    - Astrofotografie = Nein. Soviel Zeit habe ich dann doch nicht…
    - Das Teleskop sollte gut transportabel sein
    - Stabile Montierung
    - Ein Navi mit Nachführung (GoTo) wäre hilfreich
    - Der Wartungsaufwand (Justage) soll möglichst gering sein


    Dadurch, dass meine Frau Fotografin ist, weiß ich was man für gute optische Instrumente ausgeben kann/muss und dass die Teleskope die es bei Karstadt in der Kinderabteilung gibt totaler Schrott sind. Zudem sind höherwertige Geräte scheinbar wertstabiler und gebraucht meistens auch nicht billig.


    Letztendlich habe ich entschieden, dass als Einstieg ein 8“ Schmidt-Cassegrain oder ein 8“ Maksutov-Cassegrain für mich das richtige wäre.


    Leider musste ich feststellen, dass bei den bekannten Händlern nichts sofort verfügbar war (werden wegen Corona mehr Teleskope verkauft oder kommen die Container aus China nicht pünktlich an oder ist das immer so??) und die Lieferzeiten brutal lang waren (3-6 Monate).


    Dementsprechend musste ich Abstriche machen und etwas „ab Lager“ nehmen, da ich nicht solange warten wollte und habe dann ein 6“ Maksutov-Cassegrain Meade LX65 ACF (f/12) mit GoTo-Montierung gekauft, das dann auch eine Woche später geliefert wurde.


    Ich habe es bis heute nicht bereut und habe das gute Stück seit der Anschaffung (Ende April 2020) an mehr als 80 Abenden benutzt, vorwiegend bei mir im Garten (Stadtrand), ein paar Mal im Teutoburger Wald und einmal im Sauerland. Zudem kostet das Teleskop heute ca. 300 Euro mehr als vor einem Jahr – alles richtig gemacht!


    So kann ich folgendes Fazit ziehen:


    Pro:


    - Die Abbildungsqualität ist absolut überragend! Bei Mond, Planeten und helleren DS Objekten (Sternhaufen etc.) scharf bis zum Rand.
    - Die Baugröße ist superkompakt, der Tubus ist nur 450 mm lang. Bei Nichtbenutzung steht das Teleskop komplett aufgebaut im Wintergarten und stört nicht wirklich
    - Das Teleskop ist nach 5 Minuten aufgestellt und ausgerichtet
    - Das Stativ ist aus Edelstahlrohren und macht einen wertigen Eindruck
    - Die Plastikverkleidung wirkt solide und dickwandiger als nötig
    - Das GoTo Auto-Alignment klappt tadellos
    - Die automatische Nachführung funktioniert sehr gut, die anvisierten Objekte bleiben teils über Stunden zentriert
    - Die Einarm-Montierung hat eine zweite Aufnahmeschiene, sodass man ein zweites Fernrohr (bis 3 kg) installieren kann
    - Man kommt ohne externe Stromversorgung aus. Ich nutze 8x 5000 mAh Akkus (1,2 V), die Kapazität ist also 40000 mAh und hält locker mehr als einen Beobachtungsabend


    Contra:


    - Aufgrund der Brennweite (f/12) für Deep Sky eher suboptimal bei großflächigen Objekten (wusste ich aber vorher)
    - Lange Anpassungszeit an Umgebungstemperatur
    - Sehr anfällig gegen Beschlagen, ohne Tauschutz geht oft gar nichts
    - Die Stellmotore des GoTo sind (bei höchster Geschwindigkeit, z.B. beim Alignment) sehr laut, klingt wie eine elektrische Kaffeemühle, eine Frage der Zeit bis sich die Nachbarn beschweren. Bei der Nachführung ist hingegen nur ein ganz leises Klicken zu hören.
    - Das Batteriefach ist relativ schlecht konstruiert und fummelig zu bedienen
    - Durch die Meade ACF-Technologie kann man quasi keine Reducer verwenden
    - Das mitgelieferte Zubehör ist natürlich nicht so toll. Ein 26 mm Super-Plössl Okular, ein Kompass mit Wasserwaage und ein Leuchtpunktsucher. Bis auf den Kompass nutze ich nichts davon.


    Bis heute habe ich noch folgendes Zubehör (überwiegend gebraucht) angeschafft:


    - Okulare 10, 15, 30 mm (Explore Scientific)
    - Barlow-Linsen 2x und 3x (Explore Scientific)
    - Sonnenfilter (Glas, von Meade)
    - UHC und O-III Filter
    - Einen ganzen Regenbogen an Farbfiltern
    - Winkelsucher (Orion 9x50) (an der zweiten Schiene montiert)
    - Leuchtpunktsucher
    - Tauschutzkappe
    - Heizbänder
    - 12 V – Powerbank (für die Heizbänder und für das GoTo falls ich vergessen habe die Akkus zu laden)
    - Himmelsatlas von Karkoschka


    Tja, und wie das so kommen musste bin ich nun auch noch zufällig stolzer Besitzer eines 10“ Volltubus-Dobson.
    Das hatte ich neulich mal bei ebay-Kleinanzeigen entdeckt: Anbieter im Nachbarort, 50% vom Neupreis – also angerufen, am Geldautomaten vorbei und 30 Minuten später das Teil auf der Rückbank. Top Zustand! Leider konnte ich das Teil wetterbedingt noch nicht ausgiebig testen, erste Versuche machen aber Lust auf mehr.


    Also, ich bin angefixt!
    Mein Tipp an andere Anfänger: bevor man irgendwas anschafft: lesen, lesen, lesen. Ich denke, so kann man Enttäuschungen vermeiden.


    Ich hoffe mein Bericht war nicht zu langatmig!
    Clear Skies und bleibt alle gesund!


    Gruß,


    Christian