Beiträge von Horia

    Zwei Polierstunden später ist der Ring nicht mehr zu sehen. Nur im Foucault kann man noch die Spuren davon bewundern:



    Bei der Gelegenheit ist auch die Randzone erheblich besser geworden. Der Ronchi Test, intrafokal, sagt:



    Extrafokal:



    Habe dann den Fingertest gemacht: 60 sec mit drei Finger auf dem Spiegel gedruckt – eine dünne Alufolie lag noch dazwischen. Im Foucault kann ich keine Spuren sehen. Werde den Test noch mal auch interferometrisch durchziehen, eventuell mit etwas mehr Wärme, der Substrat scheint aber wirklich Low Expansion zu sein:



    Ich werde zur Sicherheit noch zwei Stunden die Sphäre polieren. Dadurch, dass der Spiegel nicht durchsichtig ist, kann man Pits auf der Oberfläche relativ schlecht sehen. Ich vermute, das ist auch der Grund warum ich beim Feinpolieren nicht bemerkt habe, dass eine Ring-Zone in der Mitte erheblich zurückgeblieben ist. Danach geht’s ans Parabolisieren.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wie machst du die Pechhaut wieder frisch? Ich kratze die oberste Schicht mit eine Rasierklinge ab.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich nehme eine Stahlbürste:



    Viele Grüße,
    Horia

    Ich habe weiter poliert - nachschleifen wäre noch langwieriger gewesen. Nach weitere drei Stunden (es sind insgesamt 4 Stunden Roh-Politur) sieht die Lage nicht mehr so schlecht aus. Der innere Ring ist jetzt fast auspoliert und die nicht polierte stellen am Rand sind erheblich kleiner geworden. Ich schätze, es werden noch weitere zwei bis drei Stunden notwendig, um die gesamte Oberfläche sauber zu bekommen.


    Ich habe jetzt auch einige Bilder. Der Foucault-Test zeigt sowohl das Problem in der Mitte als auch die zurückgebliebene Randzone:



    Die Randzone sieht man am bestens im Ronchi. Intrafokal:



    Und auch Extrafokal:



    Beim Polieren hat sich eine ungewöhnliche Eigenschaft des Materials gezeigt: Es setzt sich sehr schnell an der Tool-Oberfläche und bildet dort, schon nach ca. 30min, eine glänzende Kruste.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Stathis,


    den Fingertest werde ich machen. Ist eine super Idee, da ich mich auch gefragt habe, wie „Ultra“ die Low Expansion in ULE ist.


    Die Ringzone in der Mitte ist durch das Ausholen entstanden: ich hatte eine Mini-Trennscheibe (ca 60mm Durchmesser) fürs Ausholen benutzt und ich müsste, um keine Splitter am Rand zu bekommen, die Amplitude der Bewegung stark limitieren:


    https://www.dropbox.com/s/b9igqjgvzbx9ak7/IMG_1187.MOV?dl=0


    Das heißt, die kleine Trennscheibe ist nicht richtig über die Mitte des Spiegels gefahren und hat dort einen Berg hinterlassen. Der Ring dürfte der Rand des Berges sein.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo zusammen,


    nach einer Stunde Roh-Politur ein Problem zeigt sich: Das Schleifen hat viel zu tiefe Spuren auf der Oberfläche hierlassen, welche beim Polieren nicht gut weg zu bekommen sind.



    Die helleren Bereiche sind gar nicht auspoliert.


    Sehr wahrscheinlich, war das Hartsteinzeug zu hart für das ULE Material und hat sich nicht gut an der Spiegeloberfläche angepasst. Insbesondere die Pflugschneisen, die man am Rand des Spiegels gut sieht, scheinen sehr tief zu sein. Ich überlege jetzt, soll ich zurück zum Schleifen gehen, dieses Mal aber mit einem Fensterglas-Tool, oder soll ich einfach weiter machen. Von der notwendigen Gesamtzeit her ist das ziemlich gleich, eventuell wird das Weiterpolieren schneller gehen.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Guntram,


    klar, ein Komakorrektor ist Plicht. Ich habe auch gedacht, wie wäre es mit dem Baader MPCC – das ist ein Ross-Korrektor Derivat – und produziert, per Design, Unterkorrektur. Das Teil hätte den Vorteil, in Vergleich mit den 4-Linsigen Korrektoren (Paracorr, GPU, und so weiter) weniger zu vignettieren, weil kürzer.


    Anderseits, hat so ein Korrektor in den Ecken eines APSC-Chips schon Probleme die Farben noch zusammen zu bringen. Und ich müsste noch einige Messungen durchziehen, um die Richtige Überkorrektur zu ermitteln.


    Nach nicht zu langem Hin und Her habe ich mich für den 2“ ES-Korrektor entschlossen. Die Vignettierung soll noch akzeptabel sein. Laut Berechnung liegt die Ausleuchtung in den Ecken noch bei ca. 85%, was mit Flats gut zu korrigieren ist. Alternativ hätte ich hier noch einen Paracorr, den ich sowieso zum Vergleich probieren werde.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo zusammen.


    Da ich in der letzten Zeit der Astrofotografie fast komplett verfallen bin, habe ich mich entschlossen, diesem 8“ Dobson, den ich seit einer Ewigkeit nicht mehr benutzt habe, ein neues Astro-Leben zu geben.
    Dieser hat einen relativ guten Hauptspiegel, 8“ f/6, aus einer dunkelroten, undurchsichtigen Glaskeramik, welche damals als ULE (Ultra Low Expansion) verkauft wurde.


    Den Rest – Spiegelkiste, Rockerbox und Stahl Tubus - habe ich kurzer Hand entsorgt.


    Das Ziel ist ein 8“ f/4 Newton, welcher nur für Fotografie benutzt werden soll. Somit muss der Spiegel neu geschliffen, poliert und parabolisiert werden. Zu Beginn wurde der Spiegel tiefergelegt:



    Das ging extrem schnell; das Material schien ziemlich weich zu sein. Am Rand ist noch die alte Verspiegelung zu sehen.


    Dann habe ich das Schleiftool aus Zahnarzt-Gips gegossen und Hartsteinzeug Mosaiksteine draufgeklebt. Beim Gießen und danach beim Kleben lag das Tool, nur durch eine dünne Plastikfolie getrennt, auf dem Spiegel, so dass das Tool von Anfang an die richtige Form hatte. Ein Schnelltest zeigte, dass das Tool bis auf wenige Ausnahmen passte:



    Unter dem Tool ist eine 10kg Hantelscheibe, welche beim Schleifen zur Erhöhung der Anpresskraft eingesetzt wird.


    Nach 2 Stunden „Karbo 80“ war die grobe Sphäre erreicht. Es geht weiter …


    Hat jemand schon Poliererfahrung mit dem Material?


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Rainer,


    das Problem an den Füssen ist weniger die Dämpfung (im Sinne von Umwandlung der mechanischen Energie der Vibration in Wärme durch innere Reibung in einen Plastischen Material) als vielmehr die Fixierung zum Boden. Wenn die Füße an der Betonplatte fest verschraubt wären, würden sich diese praktisch nicht bewegen. Vibrationstechnisch hätte man dort einen Knoten und das Anbringen einer Energieabsorbierende Platte würde nicht viel Sinn machen.


    Was ist zu tun?


    Ich würde versuchen den Kontakt Füße – Bodenplatte zu verbessern, mit Hilfe einer relativ Steifen und 1 bis 2mm dünne Gummiplatte (eventuell Sorbothan) die auf der Unterseite der Füße festgeklebt ist. Die Gummiplatte soll den Kontakt zum Boden und so die Fixierung der Füße verbessern, ohne dabei zusätzlich viel Federung im System zu generieren (Deswegen steif und dünn).


    Das ist aber die zweit beste Lösung. Richtig wäre, die Vibration an der Quelle zu reduzieren. Das heißt, einerseits die labilen Elemente durch Hilfsverstrebungen zu versteifen und anderseits, die Knotenpunkte der gesamten Konstruktion zu stabilisieren. Was für eine Montierung und Teleskop hast du da? Ein Foto würde vieles erklären.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Kurt und Mitleser,


    eigentlich hat reines Alu - auch nachdem die Oxidation der Aluoberfläche eingesetzt hat - eine etwas bessere Reflektivität (ca. 90%) als einfaches Si02 über-coating (ca. 83%). Nur die mechanischen Eigenschaften sind sehr schlecht. Wenn man immer wieder neu beschichten kann soll die reine Alu-Beschichtung die bessere Lösung sein.


    Eine kurze Analyse gibt es hier:


    An Overview of Alu Protective Coating Properties


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Igor,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich habe eine Steuerung mit 128 Mikroschritte und die läuft blendend!
    Ich bewege damit schwere Montierung mit über 1000 x siderisch ohne einen einzelnen Mikroschritt zu verlieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dass sie blendend läuft glaube ich dir.


    Welche Auflösung, in Bogensekunden, erzielst du bei 128 Mikroschritte?


    Die Montierung wird bei 1000x nicht mit 128 Mikroschritte bewegt.


    Beim Nachführen werden keine Mikroschritte verloren, sondern werden welche übersprungen. Es gibt immer einen Unterschied zwischen elektrische und mechanische Position in Mikroschrittbetrieb. Hast du in der Richtung etwas gemessen?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei siderische Geschwindigkeit und 128 Mikroschritt betrieb, ist es mir nicht gelungen mit der Hand an Teleskop die Motoren zum stillstand zu bringen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Mit der Hand anhalten ist selbstverständlich nicht möglich, weil nachdem elektrisch genug Mikroschritte befohlen worden sind ist der Stromunterschied in der zwei Motorwicklungen ausreichend gros um doch eine Bewegung zu erzeugen. Es geht darum, dass genau zwischen zwei Hauptschritte der Drehmoment viel zu klein ist um Reibung im System zu überwinden. Es entsteht eine tote Zone. Wenn diese sagen wir 8 Mikroschritte breit ist, dann kannst du - für diesen Bereich - genau so gut mit 128 / 8 = 16 Mikroschritte arbeiten.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Bernd,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ist vielleicht die Drehkraft des Motors im Mikroschrittbetrieb merklich geringer ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei Mikroschrittbetrieb ändert sich das Drehmoment mit der Position des Motors. In der Nähe der Hauptschritte ist es am größten, genau in der Mitte dazwischen ist es null. Desto feiner die Mikroschritte, desto mehr Schritte sind nah an dem Null-Drehmoment-Bereich. Im schlimmsten Fall, bewegt sich der Motor für einige Mikroschritte erst gar nicht und macht dann einen kleinen Sprung, wenn genug Mikroschritte sich angesammelt haben.


    128 Mikroschritte ist praktisch nicht brauchbar. Welche Auflösung strebst du an?


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo allerseits,


    In dem Skywatcher Kit sind Nema 14 Motoren dabei.



    Nicht vergessen, man soll auch das Kit-Getriebe umbauen, um die Nachführgeschwindigkeit zu erhalten.




    Die SW Motorsteuerung kann nicht - soweit ich weiß – umkonfiguriert werden. Sonst muss man eine andere, programmierbare, Steuerung nehmen. Und dann braucht man das Kit gar nicht mehr.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Igor,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das letzte ist aber falsch.
    Ein Sterntag dauert 86164 sekunden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das stimmt.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Tim


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Wieviel Bastelaufwand muss man betreiben um die Synscan an die Montierung zu basteln?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Im Prinzip null Aufwand. Der Teufel steckt aber im Detail.


    Der Kit ist innerhalb 10min installiert:
    1. Alte Motoren raus (Die Inbusschrauben werdest du noch brauchen), alte Zahnrädchen raus.
    2. Neue Zahnrädchen rein, neue Motoren rein (die passende Schiene ist schon dran)
    3. Einfetten (Fett wird mitgeliefert)
    4. Dec-Gehäuse einbauen – passt perfekt
    5. RA-Gehäuse einbauen – passt nicht!


    Jetzt kannst du das RA-Gehäuse so lassen wie es ist – es hält, sieht aber blöd aus. Etwas Panzerband hilft. Du kannst aber auch die alte RA-Abdeckung vom Vixen nehmen, seitlich zwei entsprechende Bohrungen für die zwei DIN-Anschlüsse anbringen, RA-Motor und Anschlüsse aus dem Kit ins Vixen Gehäuse einbauen – Passt perfekt.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Bernd,


    Die Rechnung geht so:


    Eine volle Umdrehung bedeutet 360°. Das heißt, es sind insgesamt 360 x 60 x 60 = 1.296.000 Bogensekunden in einer vollen Umdrehung. Wenn du jetzt eine Auflösung von 1 Bogensekunde brauchst, werdest du mindestens 1.296.000 Schritte brauchen. Die Schritte können ruhig auch Mikroschritte sein. Normalerweise möchte man aber eine feinere Auflösung als nur 1 Bogensekunde haben. 0,5 Bogensekunde/Schritt ist schon ein Minimum, 0,2 bis 0,3 Bogensekunden/Schritt ist üblich und 0,1 Bogensekunden/Schritt ist extrem.


    Zwei Beispiele:


    Vixen GP Standard
    Schneckengetriebe: 1/144
    Vorgetriebe: 1/120
    Motor: 48 Schritte
    Mikroschritt: 1
    Gesamt: 144 x 120 x 48 x 1 = 829.440 Schritte/360° oder 1,56 Bogensekunden/Schritt



    EQ5 mit Synscan oder Vixen mit Synscan Upgrade Kit:
    Schneckengetriebe: 1/144
    Vorgetriebe1: 36/44
    Vorgetriebe2: 1/4
    Motor: 200 Schritte
    Mikroschritt: 32
    Gesamt: 144 x 44/36 x 4 x 200 x 32 = 4.505.600 Schritte/360° oder 0,287 Bogensekunden/Schritt


    Die 86.400 Sekunden die du gerechtet hast sind Zeit-Sekunden und die sagen uns wie schnell die Steuerung die Schritte rausgeben muss (anderes gesagt, die Frequenz der Schritte). Bei dem Synscan-Beispiel sind das: 4.505.600 Schritte / 86.400 = 52,15 Schritte/(Zeit)Sekunde oder 52,15 Hz.


    Bei einer Montierung mit genau 1 Bogensekunde/Schritt wäre das:
    1.296.000 Schritte/86.400 = 15 Schritte/Zeit-Sekunde oder 15Hz

    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Lucas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Morgen mach ich den Test mit Deiner Anleitung und auch mal MOT und TOT um zu schauen ob dieses Verhalten beide Male auftritt <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, mach das bitte und erzähle.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Angenommen, die Oberflächen haben die oben illustrierten Formen, dann müsste ich ja mit 1/2&gt; Strichen die Kantenregionen innerhalb der Oberflächen bearbeiten. Und dabei müsste es ja nicht drauf ankommen ob ich MOT oder TOT schleife. Länger dürfen die Striche aber nicht sein um die zentrale Vertiefung nicht weiter zu bearbeiten. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das stimmt (fast). Vorerst ein paar Details, damit ich sicher bin, wir meinen das Gleiche:


    1/2 Striche bedeutet (bei ToT): das Tool geht über den Spiegel nach hinten und nach vorne jeweils 1/2 Tool-Radius oder 1/4 Tool-Durchmesser. Bei deiner 114mm sind das ca. 29mm. Das ist die maximale Strichlänge die man beim Schleifen und insbesondere später, beim Polieren machen darf. Bei dem ziemlich kleinen Spiegel wäre mir das zu viel.


    Als neutraler Strich gilt der 1/3 W-Strich. Bei dir ergibt das ca. 19mm Überhang nach hinten und 19mm nach vorne. Dabei sind die Striche nicht ständig zentrisch, sondern mit einem leichten seitlichen Zick-Zack, bis auf ca. 19 mm seitlichen Überhang. ToT hat die Tendenz den RoC zu verlängern, MoT hat die Tendenz den RoC zu reduzieren. Um ganz neutral zu bleiben, muss du alternativ ToT und MoT schleifen.


    Du siehst wie wenig Spielraum bei der Strichlänge man hat. Am bestens, zeichne auf der Rückseite des Spiegels und des Tools jeweils Hilfskreise für den 1/3 - Überhang


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Lucas,


    Der Filzstift-Test soll die Bereiche zeigen wo Tool und Spiegel Kontakt haben. Wenn beide sphärisch und angepasst sind (gleiche RoC – Radius of Curvature) dann und nur dann verschwinden die Striche sowohl auf Tool und auf Spiegel gleichmäßig.


    So wird’s gemacht:


    1. Tool und Spiegel sauber- und trockenwichen und jeweils mit Striche bemalen.


    2. Mit eine Sprayflache den Spiegel leicht benetzen. Der soll feucht, nicht nass sein.


    3. Mit Spiegel unten, extrem wenig Karbo auf dem Spiegel gleichmäßig verteilen. Idealerweise nimmt man hier die nächst feinere Karbo-Stufe. „Extrem wenig“ und „gleichmäßig“ sind hier die Schlüsselwörter.


    4. Tool drauflegen und mit zentrale und ganz kurze Striche (1 bis 2cm) den Spiegel bearbeiten. Spiegel und Tool drehen, drehen, drehen. Lange Striche sind hier schlecht, da die dir eine zu gute Anpassung vorgaukeln.


    5. Wenn die Charge durch ist, wieder abwichen und die Striche analysieren. Da wo sie weg sind, dort sind sich Tool und Spiegel sehr nah gekommen.


    So wie du die Ergebnisse beschreibst und wenn ich das richtig verstehe, sehen Tool und Spiegel bei dir z. Zeit so aus (sehr übertriebene Skizze):



    Für eine Empfehlung müsste ich wissen wie groß Spiegel und Tool sind und welche F-Zahl der Spiegel haben soll.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo John,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Strehl = 2,062 * KH_avg - 0,835 + (0,1 + 1,8 * OBS) * OBS


    Das Ergebnis ist ein Schätzwert für den Strehl.


    Ist das nicht irre?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Doch, das ist es. Herr Strehl dreht sich dabei im Grab.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Karl,


    du bist ganz schon weit gekommen!


    Wegen Meridianflip, da es an mehreren Stellen hacken kann, liste ich die Einstellungen die dabei wichtig sind auf:


    A. In EQMOD


    - Eigene Koordinaten (und die Computerzeit) richtig eingeben (unter „Site Information“).


    - Falls du die Limits aktiviert hast (optional aber sehr empfehlenswert), stelle diese ca. 5° vor und nach dem Meridian, so dass genug Reserve da ist. Wenn die EQMOD ein Limit erreicht hat, wird das Tracking gestoppt und es tut sich nichts mehr.


    - die Option „Side of Pier“ auf „Physical“ bitte stellen.


    - Das Häkchen bei „Allow Auto Meridian Flip“ deaktivieren. Sonst macht die EQMOD den Flip und nicht SGP.



    B. In SGP


    - Unter „Teleskope“ die Option „Use Auto Meridian Flip“ aktivieren.


    - „Mount settling time“ auf 15 bis 30 sec stellen. Lieber zu gros als zu klein, sonst fängt das System mit der Autozentrierung an bevor der Flip abgeschlossen ist.


    - Unter „Set“ (rechts daneben) die Flip-Optionen einstellen:


    -- „Degrees Past Meridian“ auf 1 (auf alle Fälle kleiner als die Limits in EQMOD)
    --- „Wait for Meridian“ aktivieren
    --- „Autocenter after Meridian Flip“ aktivieren
    --- „Auto close delay“ auf ca. 5 sec



    C. In PHD2


    - Das „Gehirn“-Fenster aktivieren. Unter „Mount“ die Option „Reverse Dec output after meridien flip“ deaktivieren. SGP gibt sowieso, nach dem Flip, dem PHD den Befehl, die DEC-Richtung zu ändern. Zweimal Richtung ändern wäre nicht gut.


    Jetzt müsste alles laufen.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Karl,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Kann man den Flip auch von Hand starten.
    Das hätte den Vorteil das man ihn zwischen zwei Aufnahmen legen könnte. Zusätzlich könnte man Not aus drücken bevor es die Kabel abreißt.
    Für jede Hilfe wäre ich dankbar.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, man kann. Wobei „von Hand“ geklärt werden soll. Machst du die Aufnahmen einzeln?


    Weil du im Titel vom EQMOD sprichst, gehe ich davon aus, dass du auch einen Laptop dabei hast. Das eröffnet einige Wege.


    Möglichkeit 1:


    Nach dem die Montierung schon über den Meridian gefahren ist, gibst du aus dein Planetariumsprogramm einen GoTo Befehl, zum gleichen anvisierten Objekt. EQMOD wertet die Koordinaten aus und wird einen Flip einleiten.


    Nachteile:
    - Nur wenn die Montierung sehr genau fährt werdest du das Ziel genau genug erreichen.
    - Das ganze läuft vollständig manuell.



    Möglichkeit 2:


    Du aktivierst in EQMOD den automatischen Meridian Flip. Dann dreht die Montierung beim Erreichen des Limits automatisch um. Details hier: http://eq-mod.sourceforge.net/faqs/flips.html


    Nachteile:
    - Nur wenn die Montierung sehr genau fährt werdest du das Ziel genau genug erreichen.
    - Du verlierst mindestens eine Aufnahme (die die gerade läuft).



    Möglichkeit 3:


    Du besorgst dir eine Automatisierungssoftware. Ich benutze dafür „Sequence Generator Pro“.


    Nachteile:
    - Der Einstieg ist nicht leicht (es lohnt sich aber auf alle Fälle)
    - Es kostet etwas (wenn man denkt, wie viel Geld für die Hardware ausgegeben wird, ist das eigentlich nicht der Rede Wert).



    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Schinski,


    als Erstes prüfe, ob beide Systeme (Montierung und Stellarium) die Koordinaten entweder als J2000 oder als JNow interpretieren.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Roger,



    Als alle erstes würde ich die Idee von Alois mit den pendelnden Plättchen greifen. Die jetzige Lösung ist – insbesondere für den extrem dünnen Spiegel – eigentlich ungünstig. So wie Du die Kugellager hier eingesetzt hast, hilft das nur um den Spiegel auf dem Stand leichter zu drehen. Es hat sonst gar keinen positiven Einfluss auf die Verformung des Spiegels.


    Dann würde ich mehrere Aufnahmen (10 bis 15) für eine Spiegeldrehung machen und die dazugehörige Wellenfronten mitteln. Dadurch soll der Effekt der Luftunruhe weggerechnet werden. Noch besser, zwischen den Aufnahmen, die Richtung der Interferenz-Streifen durch leichte Verstellung des Tilts (Interferometer hoch/runter und links/rechts fahren) verändern.


    Wie groß ist der Abstand (am Bath Ausgang) zwischen den zwei Laserstrahlen?


    Zeige bitte auch die Zernike-Liste deiner Auswertungen.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo Holger,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich möchte jetzt gerne die "Schlauheit" der Synscan mit ihrem schnellen Verfahrmoduus an der alten GP nutzen.

    Und, ja, auch google und co. habe ich bereits benutzt. Da lande ich aber leider immer bei einem Synscan-Kit mit Motoren und Steuerung (beides habe ich ja...)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die vorhandenen Motoren können nicht ohne weiteres schneller drehen. Außerdem kann die vorhandene Steuerung die Motoren nicht schneller antreiben. Beide müssen weg. Somit ist ein SynScan-Kit die günstigste Lösung. Minimalistisch, erfüllt aber deiner Anforderung.


    Viele Grüße,
    Horia