Hallo!
wer bei EAA ovale oder verschobene Sterne hat der macht hier etwas falsch und das ist nicht das Guiding.
Gerd hat in diesem Punkt Recht!
Hallo Albert! AstroSchaut
meine LCM Montierung jetzt kein "Nachführwunder" ist,
Nach Internet Recherche ist eine LCM Monierung eine AltAz Montierung! Richtig?
Abhängig von der Genauigkeit des Alignments sowie der Beobachtungsposition waren zuvor ca. 10 sec. Belichtungszeit möglich. Mit Platesolving hat sich die Belichtungszeit auf ca. 20 sec erhöht, bevor die Sterne wieder etwas eiförmig wurden.
Ich denke da irrst Du Dich. Mit einer AltAz Montierung bekommt man runde Sterne nur basierend wo das beobachtete Objekt liegt. In einem Fall sind Belichtungszeiten von maximal wenigen Sekunden oder aber Belichtungszeiten von Minuten möglich. Das hat nichts mit Guiding oder Plate Solving zu tun.
- Liegt das beobachtete Objekt im Süden oder Norden und zusätzlich hoch über den Horizont sind Belichtungszeiten von nur wenigen Sekunden möglich.
- Liegt das beobachtete Objekt im Westen oder Osten und zusätzlich nahe zum Horizont sind Belichtungszeiten im Bereich von Minuten möglich.
Sowohl nach meinen eigenen Erfahrungen und auch nach Informationen aus anderen Quellen ( Hier ein Link zu einer Seite die dazu ausführliche Informationen bietet ) haben "Ei-förmige" Sterne bei einer AltAz-Montierung nichts mit genauen Alignement oder Platesolvingzu tun. Welche Belichtungszeiten verwendet werden können ohne dass es "längliche Sterne" gibt, hängt ausschließlich vom Ort des beobachteten Objekts und vom geographischen Standort des Beobachters/Teleskops ab. Bei einer AltAZ Montierung hat man immer eine laufende Drehung des beobachten Bildfelds. Diese Bildfeld-Drehung könnte man nur durch einen gegenläufige Drehung der Kamera mit einem elektrischen Rotator wie z.B. dem Falcon Rotator verhindern.
Anders ist es bei EQ Montierung. Eine perfekt eingenordete EQ Montierung, was bedeutet dass die Drehachse der Montierung parallel zur Drehachse der Erde ist, kann falls sie zu schnell oder zu langsam rotiert durch entsprechenden Ausgleich der Rotations-Geschwindigkeit nachgeregelt werden. Wenn die Geschwindigkeit exakt die Erdrotation ausgleicht, kann man quasi "endlos" belichten und bekommt keine Strichsterne. Ob man Guiding bei EAA auf EQ Montierungen und den dabei üblichen kurzen Belichtungszeiten überhaupt benötigt, kann ich aus Ermangelung an Erfahrung mit EQ Montierung nicht beurteilen.
Man kann hier auch mit azimutaler Montierung gute Ergebnisse erhalten, einziger Nachteil hier ist das durch die Bildfeldrotation das fertige Bild etwas beschnitten werden muss.
Ich beschäftige mich im Moment mit dem Problem des Beschnitts / schwarzen Rändern bei gestackten EAA Aufnahmen sehr intensiv.
Ursprünglich dachte ich, dass die schwarzen Ränder in meinen Aufnahmen durch die Bildfelddrehung verursacht wurden. Allerdings habe ich mich immer gewundert warum fast immer "nur" zwei schwarze Randbereich aufgetreten sind, Einer in horizontaler und einer in vertikaler Ausrichtung.
Ehrlich gesagt habe ich es sehr lange nicht verstanden warum die Ränder überhaupt und wo sie entstehen. Ich habe es zuerst immer mit der üblichen Erklärung abgetan, das ist halt die Bildfelddrehung.
Da ich an meinem optischen Setup einen drehbaren Schwalbenschwanz hatte, habe ich versucht durch entsprechenden manuellen Zurückdreh-Ausgleich der Kamera die Felddrehung auszugleichen. Hat zwar Änderungen gebracht, aber wirklich schlauer bin ich nicht geworden.
Da hat der danach erfolgte Umbau des Schwalbenschwanzes auf reproduzierbare, eingerastete Drehwinkel mit Hilfe eines internen Rast-Mechanismus mit Federn und Kugellager-Kugeln zwar war zu besser reproduzierbaren und genauerer Drehung der Kamera geführt, aber am Ende nicht wirklich zum Wegfall der schwarzen Ränder.
ich habe dann viel im Internet recherchiert. Das Thema Derotation bei ALtAZ Montierung ist sehr interessant aber gar nicht so einfach umzusetzen. Es ist natürlich nicht so simpel, einfach um 15° pro Stunde gegen die Erddrehung zu drehen, wie ich zuerst dachte. Je nach Position des Objekts und ob vor oder nach der oberen Kulmination ändert sich der nötige Drehwinkel in einer bestimmten Zeit und kann sogar gegenläufig nötig sein.
Hier zwei Links zu sehr interessanten Seiten die sich ausführlich damit auseinander gesetzt haben.
Erst als ich mir den Pegasus Falcon Rotator gekauft habe und dessen AltAz-Derotations Funktion eingesetzt habe wurde mir klar, dass die Ränder überhaupt nichts mit der Bildfelddrehung zu tun haben.
Der Falcon Roatator hat eine Alt-AZ-Derotations Funktion die sehr gut arbeitet. Aber trotzdem habe ich nach wie vor schwarze Ränder.
Folgend ein extra lange abgewarteter Stack aus Sharpcap und ein Screenshot aus Sharpcap.
Der linke, vergrößerte Guiding Graph zeigt ganz deutlich wie in horizontaler / vertikaler Richtung die Montierung Skywatcher AZ-EQ5 spazieren fährt. Also nicht genau genug nachführt. Hingegen die Drehrichtung, rechter Graph ist auf Grund der Derotation des Falcons gering.
Ich habe dann versucht durch Veränderung der Guiding Geschwindigkeit der Montierung das Verhalten irgendwie zu kontrollieren und zu beeinflussen. Es ist mir in keiner Art und Weise gelungen damit zu irgendwelchen reproduzierbaren, nachvollziehbaren Ergebnissen zu kommen. Keine Chance.
Mein erster Reflex war auch der Ruf nach Guiding. Es scheint auch so zu sein, das man PHD auf Guiding für AltAZ einstellen kann. Ein entsprechendes Guidingrohr für ein ASI120MC war auch schnell bestellt. Aber wie immer bei der Astronomie gibt es dann Stolpersteine. Zuerst natürlich das schlechte Wetter, dann dass die per Starsense Handkontroller betriebene AZ-EQ5 kein Pulse-Guiding unterstützt und bin aber auf Grund mangelnder Zeit nicht zur Umstellung auf reinen Skywatcher Betrieb und weiteren Versuchen zum Guiding bisher gekommen. Und ehrlich gesagt bin ich auch nicht sicher ob ich den ganzen Zusatz-Aufwand für Guiding bei EAA betreiben möchte.
Ich bin aber über einen Beitrag im Sharpcap Forum auf eine noch andere interessante Möglichkeit gestoßen. Quasi ein Software Guiding mit Sharpcap. Mit Sharpcap kann man eine Art Batch schreiben:
- Stacking starten für 3 Minuten
- Stacking anhalten
- Neu Zentrieren und Positionieren per Plate Solving
- Und von vorne
Es hat sich dann heraus gestellt, dass Sharpcap noch einen Fehler bei der Neupositionierung des begonnen Stacks macht. Das wurde inzwischen von Robin Glover behoben, aber ich konnte es wegen des schlechten Wetters noch nicht testen.
Servus - MünchenBeiNacht - Ewald