Beiträge von MartinB

    Um auf deinen konkreten Fall einzugehen:


    DIE ASI 183 hat 2,4 Mikrometer Pixelgröße. Bei der monochromen Version kannst Du direkt damit rechnen. Bei der RGB-Version mit Bayermaske solltest Du je nach Farbkanal mit größeren Pixeln kalkulieren: rot und blau 4,8 und grün 3,4 Mikrometer. Typisches Seeing liegt im Bereich 1-3 Bogensekunden. Die Optik sollte also mindestens 1 Bogensekunde Auflösung schaffen und diese für Deepsky-Aufnahmen auf 2-5 Mikrometer abbilden, um die Kamera optimal zu nutzen, das entspricht 400-1000mm Brennweite. Die längere Brennweite ergibt maximale Einzeldetail-Auflösung bei perfekten Bedingungen und die kürzere maximal möglichen Detailreichtum über das gesamte Bildfeld. Die längste sinnvolle Belichtungszeit ohne Tracking wäre in beiden Fällen 1/30 bis 1/15 Sekunde, das ist für Deepsky aber noch sehr deutlich zu kurz.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Amin,


    Für die maximale Belichtungszeit ohne Tracking ist die Bildsensorgröße vollkommen unwichtig. Entscheidend ist die tatsächlich erreichte Auflösung. Diese hängt von der Brennweite, dem Seeing und der Pixelgröße ab. Den Cropfaktor brauchst Du auch hier nicht.


    Während der Belichtung sollten sich die Objekte auf dem Bildsensor weniger verschieben als die erreichte Auflösung, weil die Sterne sonst länglich erscheinen und die Auflösung sinkt.


    Zum Abschätzen merke ich mir nur wenige ganz einfache Zahlen:
    Der Mond hat ein halbes Grad Durchmesser.
    Bei 1m Brennweite ist das Bild des Mondes ca 1cm groß.
    Der Monddurchmesser entspricht 30 Bogenminuten oder 1800 Bogensekunden. 1800 Bogensekunden pro cm sind dann etwas mehr als 5 Mikrometer pro Bogensekunde.
    In 2 Minuten wandern die Objekte am Himmelsäquator ziemlich exakt 1 Monddurchmesser weiter, das entspricht 15 Bogensekunden pro Sekunde.
    Ein Teleskop mit 120mm Öffnung hat beugungsbegrenzt ca. 1 Bogensekunde Auflösung.


    Mit diesen einfachen Infos kann man eine Menge anfangen.
    Beispiel: Öffnung 100mm, Brennweite 500mm, Pixelgröße 3 Mikrometer, Seeing 2 Bogensekunden.
    Die Auflösung des Teleskops ist etwas schlechter als 1 Bogensekunde, das sind ca. 3 Mikrometer in der Bildebene.
    Die Abbildung wird hier durch das Seeing begrenzt. In diesem Fall ist die längste sinnvolle Belichtungszeit ohne Tracking maximal 2/15 ~ 1/8 Sekunde. Das gibt aber schon leichte Eiersterne.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Marco,


    Im Prinzip hast Du Recht. Mit dem Cropfaktor machst Du dich unter Astrofotografen allerdings etwas unbeliebt, weil der da oft mehr Verwirrung stiftet als hilft.


    Besser finde auch ich, wenn man immer direkt mit der Bildsensor-Diagonalen und der Brennweite der Optik in mm den Bildwinkel am Himmel ausrechnet. Das ist die eigentliche Größe, die Du brauchst, und dazu den Bildwinkel in Bogensekunden pro Pixel, bei dem dir der Cropfaktor nicht hilft. Damit kannst Du dann den Bildausschnitt in einer Sternkarte bestimmen (egal ob auf Papier oder in einer App), und auch abschätzen, ob die Pixelgröße mit der Auflösung der Optik und dem aktuellen Seeing harmoniert.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Marco,


    Alles, was auf Farbfotos schön rot leuchtet und so groß ist, dass es nicht in dein Übersichtsokular passt, solltest Du erst mal vergessen. Das sind Anfängerobjekte - für Astrofotografie mit Spezialkameras! Visuell sind die selbst mit Spezialfilter bei richtig dunklem Himmel immer noch ziemlich schwer zu erkennen, besonders für Ungeübte.


    Es wurde ja oben schon beschrieben, bei Mondlicht sind Nebel schwierig bis gar nicht zu beobachten. Spezielle Nebelfilter helfen. Sie können für Erkennbarkeit sorgen, aber die Lichtverschmutzung nie komplett ausschalten. Vom eigenen Balkon aus der Stadt solltest Du dich auf andere Objekte stürzen, z.B. den Kugelsternhaufen M13, der steht heute vor Mitternacht fast im Zenit.


    Ohne Mond (in ca. 10-14 Tagen) kannst Du dann mal M57, M27, M51 und M31 probieren. Für die brauchst Du nicht zwingend einen Filter. Bei den Galaxien M51 und M31 helfen Filter nichts, weil die ein breites kontinuierliches Spektrum haben. Von M31 wirst Du vermutlich nur das helle Kerngebiet sehen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Christian,


    Wenn Du dir zutraust, eine gute Fangspiegelspinne+Halterung und eine gute Hauptspiegelzelle selbst zu bauen, würd ich zum Eigenbau raten.


    Welchen Okularauszug hattest Du im Auge für den Selbstbau? Gleichen Typ wie beim angebotenen Komplett-Teleskop? Es gibt da ja im Bereich 100-1000 Euro eine große Auswahl.


    Mit welchen Einzelpreisen für Hauptspiegel, Fangspiegel, Okularauszug, HP-Tubus und übrigen Komponenten hattest Du kalkuliert?


    Gruß,
    Martin


    p.s. Von 8 auf 14-15 Zoll ist genau richtig, um den Öffnungswahn zumindest vorübergehend in den Griff zu kriegen[;)].


    Gruß,
    Martin

    Hallo Stephan,
    ASI120 und dein Celestron passt doch prima für Planetenfotos!


    Aber für Deepsky würd ich erst mal unter 500mm Brennweite bleiben, bis die Bildergebnisse ansehnlich geworden sind.


    Die Atik Kamera ist halt außerdem eine spezielle Sache, die nur bei ganz bestimmten Einsatzbedingungen sinnvoll verwendet werden kann. Normale Deepsky-Fotografie gehört meiner Meinung nach nicht dazu.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Stephan,


    Ich denke, eine Bahtinovmaske brauchst Du für die Atik nicht. Ein reingezoomtes Livebild eines Sterns sollte genügen. Auch die Live FWHM- Anzeige ist eine prima Scharfstellhilfe.
    Den Defaultwert 10 für das Verwerfen von Aufnahmen für den Stack finde ich zu hoch. Schau einfach, welchen Minimalwert Du bei einer Session schaffst und erhöhe den um 50%. Das sollte eine brauchbare Ausgangsbasis sein. Ich würde den Wert generell so einstellen, dass 10-50% der Aufnahmen verworfen werden, die 10% bei gutem Seeing.


    Für Planetenfotografie ist die Atik praktisch komplett ungeeignet, weil die Schnittstelle viel zu langsam ist für vernünftige Planetenvideos. Falls Du auch in Südeuropa unterwegs sein wirst, lohnt sich eine spezielle Kamera anzuschaffen. Lass dich da von anderen hier im Forum beraten, ich kenn mich da nicht so aus.


    Für den Preis der Atik und des C8 hätte ich an deiner Stelle eher in klassische Fototechnik plus kleine parallaktische Reisemontietung investiert. Normale Systemkameras und Objektive kannst Du auch für allgemeine Reisefotografie gebrauchen, und bei 300-400mm KB-Brennweite geht auch astronomisch schon viel. Das ist aber nur meine ganz persönliche Meinung.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Sven,


    Du hast natürlich Recht damit, dass für hochwertige Astrofotos eine lange Belichtungszeit erforderlich ist. Die Atik Infinity ist für diesen Zweck allerdings definitiv die falsche Wahl. Nach meiner Erfahrung liegt der optimale Bereich der Gesamt-Belichtungszeit im einstelligen Minutenbereich. Darüber hinaus werden die Verbesserungen immer geringer.


    Wer den zusätzlichen Technik-Aufwand nicht scheut, kann so z.B. Sternwartenbesuchern einen Eindruck geben, wie lichtschwach die Himmelsobjekte tatsächlich sind und welcher Aufwand nötig ist, um erkennbare Bilder zu bekommen. Die Atik Infinity kann meiner Meinung nach zwar mit alten Astrofotos auf chemischem Film ganz gut mithalten, aber nicht mit stundenlang belichteten und aufwändig nachbearbeiteten Aufnahmestacks von gekühlten und/oder hochauflösenden Kameras.


    Mehr als bei visueller Beobachtung zeigen die Kamera-Aufnahmen auf jeden Fall, so z.B. ionisierten Wasserstoff in rot, der visuell auch mit Hbeta-Filter immer schwierig ist. Der Pferdekopfnebel ist beispielsweise mit dieser Kamera ein einfaches Objekt.


    Ein anderes Paradeobjekt ist der Zentralstern in M57. Visuell ist er schwierig zu knacken. Mit der Atik ist er quasi sofort da, plus 1-3 weitere Sterne in der Nebelregion. Und M57 auch noch in Farbe!


    Gruß,
    Martin

    Hallo Stephan,


    Die Kernregion von M31 ist immerhin klar erkennbar anhand zweier charakteristischer Sternenketten.
    Viele Leute meinen, dies ist ein einfaches Objekt für Astroaufnahmen, wie auch M42. Das trifft aber in beiden Fällen nicht zu wegen des sehr großen Kontrastumfangs, der gute Technik und ihre gute Beherrschung erfordert.


    Ich hab die Kamera länger nicht benutzt und jetzt nur mal kurz ins Manual geschaut, daher bitte das Folgende "mit Vorsicht genießen":


    Bei der Atik Infinity kannst Du die Bilddarstellung über das Histogramm mit drei Schiebern für Schwarz, Weiß und mittleres Grau verändern. Den "Grau"- Schieber solltest Du für das gestackte Bild deutlich nach links Richtung Schwarz bewegen. Den "Weiß"-Schieber müsstest Du dagegen noch nach rechts bewegen, damit der Kern von M31 nicht so ausgebrannt ist.
    Wenn die dunkleren Bildbereiche danach zu verrauscht werden, sind noch mehr Aufnahmen im Stack nötig.


    Welche FWHM- Werte hast Du typischerweise erreicht?
    Hast Du die FWHM-Filterung fürs Stacken aktiviert? Wenn ja, welcher Rejection-Wert ist eingestellt?


    Nachtrag: Die Nachführung scheint hier ja einigermaßen zu passen. Wie viele Einzelaufnamen mit welcher Belichtungszeit waren daran beteiligt?


    Gruß,
    Martin

    Hallo Stephan,


    Die Atik hat einen relativ kleinen Bildsensor. Dein Teleskop ist mit f/10 sehr lichtschwach und hat mit 2m eine sehr lange Brennweite.


    Dazu kommt, dass beim Live-Stacken mit der Atik das Teleskop während der gesamten Aufnahmedauer so präzise nachgeführt werden muss wie bei einer lang belichteten Einzelaufnahme. Schon die kleinste Abweichung bei der Nachführung sorgt für verschmierte Bilder. Wenn man Bilserien nachträglich im PC stackt, kann man die Einzelbilder automatisch zentrieren und verschmierte Einzelbilder aussortieren. Das geht mit der Atik nicht.
    Ein zusätzliches Problem ist, dass deine Altazimut-Goto-Montierung nicht die ideale Basis für Deepsky-Fotografie ist. Viel besser wäre eine solide parallaktische Montierung.
    Die Kombination der genannten Nachteile führt dann zu den von dir geschilderten Ergebnissen. Vielleicht hakt es auch noch an anderer Stelle, das lässt sich per Ferndiagnose ohne Bilder gesehen zu haben aber nicht so einfach sagen.


    An deiner Stelle würde ich für M31 und ähnlich große Objekte erst mal ein gutes Foto-Objektiv auf einer kleinen Äquatorial-Reisemontierung wie z.B. den Star Adventurer mit der Atik kombinieren. Passend wäre eine Secondhand-Festbrennweite, z.B. ein altes Nikon 200mm f/4. Je nach Budget auch was Besseres, das wird aber sehr schnell teuer.


    Falls Du mitten aus einer lichtverschmutzten Stadt heraus Aufnahmen machen möchtest, kann auch die Atik keine Spitzenergebnisse liefern.


    Bilder wie mit einer APS-C oder Kleinbildkamera darfst Du von der Atik ebenfalls nicht erwarten. Dafür ist der Bildsensor zu klein, die Pixelzahl zu gering und die eingebaute Analogelektronik nicht gut genug.


    Auf einer sehr gut laufenden parallaktischen Montierung sollte es mit einem 200mm f/10 SC Teleskop und der Atik durchaus möglich sein, schöne Aufnahmen und Beobachtungen von Kugelsternhaufen und Planetarischen Nebeln zu erreichen.
    Für gute Ergebnisse im Live-Stacking ist es auch wichtig, dass Du dich mit den vorhandenen Möglichkeiten zur Kontrastverbesserung vertraut machst. Ohne passende Einstellungen bekommst Du nur ziemlich flaue Bilder.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Timo,


    Draußen lagern geht. Du brauchst dann möglichst eine Hülle gegen Insekten, Nagetiere, Vögel und Pollenflug. Je nach Art der Hülle solltest Du eventuell direkte Sonne vermeiden.


    150/1200 und 200/1200 nehmen sich nicht viel bei Preis, Platzbedarf und Gewicht. Preis/Leistung finde ich beim 200mm besser.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Dominik,
    Mangels gleicher Hardware kann ich nur allgemein antworten, aber vielleicht hilft dir das schon weiter.


    Zunächst mal: Die tolle Automatik, die normalerweise für gute Schnappschüsse sorgt, versagt bei Astrofotografie durchs Teleskop völlig. Du brauchst eine App, mit der Du deine Smartphone-Kamera komplett manuell einstellen kannst. Vor allem die Fokusentfernung musst Du auf irgendwas im Bereich 1m-unendlich fest einstellen können. Auch den ISO-Wert, die Belichtungszeit und den Weissabgleich solltest Du auch manuell vorwählen können. Falls das Smartphone mehrere Kameras hat, muss sich die automatische Verrechnung mehrerer Aufnahmen abschalten lassen.


    Die Kameralinse muss exakt dort platziert werden, wo beim Durchschauen deine Augenpupille ist. Schon 1mm Abweichung seitlich oder beim Abstand kann ein schlechtes Bild ergeben und 2mm ein komplett unbrauchbares. Wenn die Augenmuschel des Okulars nicht verstellbar ist, solltest Du auf jeden Fall einen mechanischen Adapter bauen oder kaufen.
    Stell das Teleskop auf jeden Fall erst mal fürs Durchschauen mit dem Auge richtig ein, dann erst kommt die Kamera drauf.


    Probier erst mal das 26mm Okular. Erst wenn's damit klappt, macht eine kürzere Brennweite Sinn.


    Planetenaufnahmen sind derzeit generell schwierig, weil die Planeten so tief stehen und sie wegen der Atmosphäre nicht richtig scharf werden. Üben am Mond wäre zunächst einfacher.


    Was für ein Teleskop hast Du verwendet? Ist das richtig eingestellt?


    Gruß,
    Martin

    Hallo Manfred,


    Für deinen konkreten Fall kann ein Telekonverter auf jeden Fall Sinn machen. Entscheidend ist, dass das Objektiv bei nahezu offener Blende im mittleren Bildbereich eine hohe Abbildungsleistung schafft und dass mit Konverter die Auflösung des Bildsensors noch genutzt werden kann. Bei diesem Objektiv und dieser Kamera sollte das der Fall sein.
    Ich würde maximal einen 1,5x Konverter verwenden, weil Du mit 2x bei mindestens 4facher Belichtungszeit landest, realistisch eher 8fach bei gleicher Bildqualität.


    Deine 1000D hat ja noch relativ wenige große Pixel. Eine Alternative wäre, statt Telekonverter ein neueres gebrauchtes Kameragehäuse mit mehr und kleineren Pixeln anzuschaffen. Damit würdest Du die hohe Bildschärfe des Objektivs und das große Bildfeld noch besser nutzen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Fabio,


    Siebdruckplatte geht festigkeitsmäßig genau so gut wie normales Multiplex. Manchmal ist es sogar vorteilhafter, weil schon eine Oberflächenbehandlung drauf ist.


    Den Tubus kannst Du mit einer normalen Eisensäge und etwas Geduld leicht selbst teilen. Das verwendete Blech ist normales praktisch unlegiertes Material und lässt sich leicht sägen. Markiere die Position des Sägeschnitts sorgfältig, klebe 2.3 Lagen Krepp-Klebeband beidseits des geplanten Sägeschnitts um den Tubus und lass dabei ca. 1mm Lücke, wo Du sägen willst. Dann säg rings herum immer nur so weit, bis Du gerade so durch das Blech gekommen bist und lass bis zuletzt 3-4 schmale Stellen übrig, wo Du noch nicht ganz durch gesägt hast. In einer normalen Wohnung würd ich die Aktion im Bad auf Fliesen starten, da kannst Du die Sägespäne leicht wegkehren. Gegen Kratzer auf Fliesen und Tubus hilft das Unterlegen von Kartonresten.


    Übrigens, Stathis hat seinen 24-Zöller Kyklopas komplett in einer normalen Stadtwohnung mit ca. 3 m² Balkon gebaut inkl. Spiegel schleifen und polieren.
    Tolerante Mitbewohner und Nachbarn ind da natürlich vorteilhaft, und vielleicht sollte man auch nicht gerade spät abends die Oberfräse anwerfen...


    Gruß,
    Martin

    Hallo allerseits,


    Der Komet muss zumindest bei halbwegs aktuellem Stellarium nicht händisch eingepflegt werden. Es genügt ein Update der Kometendatenbank per Download vom Minor Planet Center über das Konfigurationsmenue des Sonnensystem-Objekte Plugins. Ich hab erst heute spät abends wieder Zugang zu meinem PC, vorher kann ich das leider nicht genauer beschreiben.
    So ein Update würde ich Kometenfans sowieso regelmäßig empfehlen, weil Bahndaten von Kometen relativ häufig korrigiert werden und auch oft neue entdeckt werden.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Leute,
    Das sind beeindruckende Daten für diese relativ günstigen Teleskope!


    Die interferometer-Bilder deuten an, dass niemand diesen Spiegeln mit kleinen Tools zu Leibe gerückt ist. Das lässt vermuten, dass die optische Qualität im Wesentlichen durch gute Prozessbeherrschung erreicht wurde und nicht durch manuelle Nacharbeit.


    Ich kann mir eher nicht vorstellen, dass die Spiegel bereits beim Hersteller per Interferometrie vermessen wurden. Schon eher wahrscheinlich ist, dass da ein auf diese Spiegelgröße angepasster Nulltest verwendet wird.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Ben,


    Über deine Berichte freue ich mich jedes Mal! Da kommt viel von der Stimmung rüber, die das visuelle Beobachten von Himmelsobjekten so besonders macht. Das gilt natürlich auch für Norman!


    Gern bin ich das nächste Mal mit meinem Fünfling dabei!
    Der kommt zwar regelmäßig zum Einsatz, aber meistens nur hinter dem Haus oder bei der Isartalsternwarte.

    Für Hochgebirge wäre der August natürlich ergiebiger, weil deutlich mehr Beobachtungszeit zur Verfügung steht. Aber es gibt ja auch leichter erreichbare Ziele. Blöd ist halt die Sommerzeit und die Tatsache, dass ich Mo-Fr morgens teils schon um 5 Uhr 40 wieder zur Arbeit aufstehen muss. Da geht das bei mir nur mit mind. 2 Tagen Vorplanung und 1/2 Tag Urlaub.

    Hallo Jürgen,


    Das Thema Schiebedach interessiert mich, auch wenn bei mir momentan ein Sternwartenbau nicht realistisch ist.


    Was hälst Du von der Idee, bei deinem Doppeldach den Schiebeantrieb für das "obere" Dach an das "untere" Dach zu montieren? Einziger Nachteil, den ich sehe: Bei Motorantrieb ist sowas wie eine Schleppkette für die Kabelführung nötig, weil einer der Motoren mit einer Dachhälfte mitfährt. Aber so kannst Du gleich auch noch Lampen unter dem Dach installieren zur Beleuchtung im geschlossenen Zustand.


    Falls Du es schaffst, beide Fahrwege gleich zu bekommen oder in ein einfaches starres Verhältnis, das sich mit leicht erhältlichen Kettenrädern einstellen lässt, könnte vielleicht sogar ein einzelner Motor, der mitfahrend an der unteren Dachhälfte befestigt ist, beide Dächer gleichzeitig bewegen.
    Die Vorgabe, die Dachsegmente auch manuell bewegen zu können, lässt sich so aber vielleicht nur schwer umsetzen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Konrad,


    Auf einem Astro-Beobachtungsstuhl sitzt man sehr dynamisch, d.h. mit ständig anderer Sitzposition je nach Einblickhöhe. Und wir kennen deine geplante Konstruktion auch nicht. Daher lässt sich hier kaum ein Lehnenwinkel angeben.


    "Keine Raketenwissenschaft" mag zwar zutreffen, aber so simpel ist das dann doch nicht.
    So etwas wie ein Lehnenwinkel würde sich bei meiner Konstruktionsarbeit irgendwann quasi von selbst ergeben.
    Ich finde, wenn ich mir einen Stuhl selbst baue, sollte der ganz auf mich maßgeschneidert sein, d.h. ich würde die Konstruktion und die Maße mit Hilfe deiner eigenen Körperabmessungen bestimmen. Am besten einige provisorische Aufbauten machen und die Maße davon ableiten. Natürlich gilt es dabei auch, Kompromisse zu finden hinsichtlich Standfestigkeit, Transportierbarkeit und technischer Umsetzbarkeit.


    Falls deine Körperdimensionen nahe am Durchschnitt liegen, kannst Du natürlich existierende kommerzielle Konstruktionen nachbauen. Für mich macht das aber nur Sinn, wenn ich existierende Konstruktionen ausgiebig getestet habe und es nach meinem Urteil noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Ansonsten würd ich was Fertiges kaufen.


    Ich persönlich beobachte seit 2004 mit einer "Bügel-Stehhilfe", damals günstig bei Lidl gekauft. Das Teil ist mittlerweile ziemlich verschlissen, tut aber noch. Die Sitzfläche ist etwas knapp für meinen fetten Hintern und eine richtige Lehne hat das Teil nicht. Am Dobson brauch ich die aber nicht. Wenn ich mich zurück lehnen will, z.B. zum Entspannen oder zur Fernglasbeobachtung, hab ich dafür einen extra Liegestuhl.
    Die Bügekstehhilfe hat den Vorteil, dass das Halterohr gekrümmt ist und das Sitzpad dadurch in der untersten Position waagerecht liegt und sich weiter oben immer mehr nach vorn neigt. So will ich das, aber das ist bei Selbstbau-Konstruktionen nur schwer umsetzbar.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Matthias,


    Dein Planetenrohr gefällt mir sehr gut!
    Für beste Leistung würd ich da auf jeden Fall auch noch eine Taukappe/Streulichtblende dran tun.
    Für die Optik solltest Du bei der Spiegelzelle vielleicht Hutmuttern verwenden. Herausschauende Gewinde-Enden versuche ich an meinen Teleskopen zu vermeiden.



    (==>)fastride:
    Hallo Konrad, bei "langsamerem" Öffnungsverhältnis müssen die Okulare nicht für sehr stumpfe Strahlkegel optimiert sein.


    Ethos-Okulare sind für dieses Teleskop definitiv nicht erforderlich für bestmögliche Abbildung. Bei f/6 und länger machen Erfle-Okulare eine richtig gute Figur. Extremfall sind die alten Huygens-Okulare. Die funktionieren erst ab ca. f/15 einigermaßen ordentlich. Matthias kann an diesem Teleskop sehr gut auch ältere "Planetenokulare" einsetzen, z.B. orthoskopische oder monozentrische. An einem F/3,5 Teleskop braucht man solche Okulare gar nicht erst zu auszutesten.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Gerd,
    Ja, die Objektive mit Motorfokus sind noch mal ein anderes Thema.
    Da hat man bei manuellem Fokus gar keinen Anschlag mehr und auch keine mechanische Kopplung.
    Was an solchen Objektiven für uns noch fehlt, ist die Fokusposition "Aus"
    zusätzlich zu "Auto" und "Manuell", Damit würde sich eine einmal gefundene
    Fokusposition nicht mehr von selbst ändern, zumindest so lange die Temperatur
    konstant bleibt.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Yadgar,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... fokussiert habe ich manuell, auf Unendlich<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hmm, ich glaube nicht, dass das bei deiner Kamera wirklich geht.
    Praktisch alle heute gebräuchlichen Zoomobjektive für Autofokus
    haben ihre Unendlichstellung nicht am mechanischern Anschlag,
    sondern irgendwo davor. Bei verschiedenen Brennweiten ist diese
    Position auch noch unterschiedlich. Das haben die Optikdesigner
    absichtlich so gemacht, weil das leichtere/billigere/optisch bessere
    Objektive ermöglicht und im Autofokusbetrieb keine Nachteile hat.


    In der Astrofotografie, egal ob mit Kamera oder durchs Teleskop, musst
    Du immer manuell am Livebild fokussieren, an einem hellen Stern bei
    hoher Zoomstufe des Displays. Alles andere ergibt schlechtere Bilder.


    Übrigens, sogar die älteren manuellen Festbrennweiten-Wechselobjektive
    treffen den Unendlich-Fokus am mechanischen Anschlag nur ungefähr.
    Selbst wer sowas nutzt, sollte immer am Livebild fokussieren.


    Gruß,
    Martin


    edit: Festen Zeilenumbruch eingefügt. Himmiherrgottsakra, begrenzt
    bitte die Bildbreiten eurer extern eingebundenen Bilddateien!
    Die Astrotreff-Serversoftware ist über 15 Jahre alt, die kommt damit
    nicht vernünftig klar! Vorschlag: Maximal 1000 Pixel, am besten im Astrotreff
    hochladen, dann sieht man das Bild auch in ein paar Jahren noch, wenn man diesen
    Thread liest! Das Bild in voller Auflösung kann dann immer noch zusätzlich
    als Link eingefügt werden.
    Nicht jeder hat einen Full HD Bildschirm oder noch breiter, und der
    Astrotreff-Server kann externe Bilddateien nicht skalieren. Abgesehen
    davon sind so alle Beiträge im Thread kaum noch vernünftig lesbar.

    Hallo Fabio,


    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du eine Kombi Motor/Getriebe/Steuerelektronik verwendest, die genau so als Set verkauft wird?
    Das Anlaufproblem kann in diesem Fall unter anderem folgende Gründe haben:


    * Die Motorspannung ist zu klein für zuverlässigen Anlauf.
    Indiz: Wenn Du den Motor schneller laufen lässt, verschwindet das Problem ab einer bestimmten Geschwindigkeit.
    Grund: Reibung im Motor.
    Abhilfe: Spannung + Untersetzung erhöhen. Ist hier schwierig umzusetzen, aber eventuell unvermeidbar.


    * Die Plattform erfordert zu viel mechanische Leistung zum Bewegen. Indiz: Der Motorstrom ist bei abgekuppeltem Antrieb viel niedriger als eingekuppelt, und die Anlaufprobleme treten nur auf, wenn der Motor die Plattform bewegen muss.
    Abhilfe: Plattform leichtgängiger machen und/oder besser ausbalancieren. Wenn nix anderes hilft, stärkeren Motor nehmen. Der Motor soll nicht viel über Leerlaufstrom betrieben werden, ich würd da je nach Getriebe so Faktor 2 als Maximum ansetzen. Das ist auch sehr wichtig für den Gleichlauf bei diesen einfachen Gleichstrommotoren mit Dauermagneten, deren Drehzahl über die Spannung gesteuert wird.


    * Motor oder Getriebe sind defekt oder zu schwergängig. Abhilfe: prüfen/zerlegen+reinigen/auswechseln


    Es kann natürlich auch eine beliebige Kombination dieser Gründe die Ursache für dein Anlaufproblem sein!


    Zum Präzisionspoti: Ist hier vermutlich überflüssig. Gleichlaufschwankungen hast Du trotzdem. Normales Poti nehmen und Regelbereich mit 2 Vorwiderständen einschränken, fertig.


    Hast Du ein normales Multimeter zur Verfügung mit Spannungsbereich 20V und Strombereichen 200mA+2A und kannst auch damit umgehen? Falls nicht, such dir Unterstützung vor Ort.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Matthias,


    Wenn Du noch einige Segmente auf deiner Pechhaut hast, die keinen flächigen Kontakt haben, kannst Du dort noch zusätzlich erwärmtes Pech auftropfen. Anschließend ist aber sorgfältiges Warmpressen nötig, damit die Pechhaut dann auch wirklich guten Kontakt hat.


    Das Erwärmen der Pechhaut mach ich persönlich lieber im heißen Wasserbad als mit Heißluftgebläse, vor allem weil ich dieses Verfahren schon am besten geübt habe. Wegen dem aufgeblasenen Staub würd ich mir aber keine extremen Sorgen machen. Staubkörner, die hart genug sind, deinem Glas was anzutun, werden sich nicht lange in der Luft im Schwebezustand halten. Organische Verunreinigungen in der Luft werden wohl kaum Kratzer verursachen.


    Im Sommer bei Sonnenschein zwischen Spätvormittag und frühem Nachmittag kannst Du die Pechhaut auch einfach in der Sonne erwärmen. Dabei musst Du aber gut aufpassen, dass sie nicht wegfließt, denn das schwarze Pech erwärmt sich ziemlich stark in der Sonne. Die Pechhaut in voller Größe für meinen 18" Dobson hab ich so angepasst.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Heinz,


    Das dunkeladaptierte Auge ist für Rot ja nicht unempfindlich, die Farbsinneszellen (Zäpfchen) steigern ihre Empfindlichkeit nur bei weitem nicht so stark wie die Stäbchen.
    Es gibt auch einen sehr weiten Übergangsbereich zwischen dunkeladaptiertem Sehen und Tagsehen. Da ist keine harte Trennung.
    Wenn Du nahezu punktförmige Lichtquellen hast, werden je nach den übrigen Bedingungen doch einige Zäpfchenzellen angeregt, und es ist Farbe wahrnehmbar.
    Flächige Deepsky-Objekte dagegen erreichen kaum die nötige Leuchtdichte, um Zäpfchenzellen wahrnehmbar anzuregen.


    Gruß,
    Martin