Beiträge von Gesarah

Zitat von CorCaroli

Deine Zeichnungen gefallen mir sehr.

Geht dir das zeichnen leicht von Hand, "liegt" dir das zeichnen?

Danke, lieber Gerd!

Es geht mir schon eher leicht von der Hand, ja Die Neigung für Handwerk und Stifte habe ich irgendwie. Es reizt mich, eine anguckbare Erinnerung zu bekommen, dann geht das zack, zack, zack am Teleskop. Ist halt immer wie die Flüsterpost, ab "Schauen, Abstände, Größe und Winkel feststellen" über "kurz merken" bis "aufs weiße Papier bringen" verändert sich immer was, aber wenn ich das akzeptiere, habe ich echt Freude beim Erstellen meinen Souvenirs

Danke, Roland

Das geht runter wie Butter, hach!

Zitat von HanRolo

Servus Sarah!

16 feine Zeichnungen aus dem Urlaub sind mal eine Ansage und ich staune welche Objekte Du hier vorstellst.

IC 1747, Mirachs Ghost, M 33, Crescent-Nebel, Sturmvogel, Hantel-Nebel und was sehe ich da ... d... de... den... Orion-Nebel.

Hey Roland,

dankeschön

Ich habe einfach immer dann gezeichnet, wenn ich fasziniert war. Dass da solche Objekte zusammenkommen, erklärt sich quasi von selbst Die Nebel haben mich maltechnisch arg an die Grenze gebracht und der Scanner ruiniert dann noch den schönen Rest Aber in Echt bin ich seeehr zufrieden und was bleibt, ist das Herzrasen in dem Moment, in dem ich ins Okular blicke und sehe, was da ist

Zitat von Mettling

Hier eine Zeichnung von mir. Mit dem 16“er und OIII, aber unter schlechteren Bedingungen als bei Dir. (Übrigens auch aus der Galerie verlinkt).

Wooooow, danke für deine Zeichnung, genial!!! Ich wusste ja, wie bei den meisten Objekten, vorher nicht, was genau mich erwartet, also in Sachen Form/Größe/Helligkeit, damit ich nicht Details sehe, die ich mir nur einbilde, weil sie theoretisch da sein müssten.

Deshalb hat mich der Crescent echt herausgefordert. Umso mehr freut mich meine Sichtung, weil sie deiner Zeichnung doch irgendwo ähnlich sieht von der Form her. Genial, was da noch herauszuholen ist, das freut mich total.

Zitat von Cleo

Was Nebel und Galaxien betrifft, so erinnere ich mich gut, welche Freude ich dran hatte, über die Jahre bei den gleichen Objekten immer mehr zu entdecken - da hoffe ich und wünsche ich Dir, dass auch Du Im Lauf der Zeit noch mehr Details sehen und zu Papier bringen kannst.

Du hast den gleichen Gedanken wie ich, deshalb brauchst du dir auch keine Sorgen machen, dass du mir vor den Kopf stoßen würdest oder so

Von den 110 gesichteten Objekten waren schätzungsweise 90 davon Erstsichtungen. Ich hoffe, dass ich mich bei einer Zweitbeobachtung an den "alten" Eindruck erinnern kann und dann vielleicht neue Details finde!

Zitat von Lucifugus

Servus Sarah,

coole Zeichnungen! Ich finde es sehr schön, dass du unser Forum damit bereicherst und bewundere deine Zeichenskills. Ich selber habe so meine Probleme, im Dunklen sauber Nebelstrukturen zu zeichnen, ohne versehentlich ständig irgendwelche Artefakte durch uneinheitlichen Druck auf den Stift zu erzeugen.

Hast du M 33 auch mit bloßem Auge sehen können? Bei Bortle 2 sollte das ja recht einfach gehen...

Ach, weißt du, meine Zeichnungen sehen mit Sicherheit anders aus als die von jemandem, der das selbe Objekt auch gezeichnet hat und mit Sicherheit sitzen auch immer Sterne nicht exakt usw. Von daher mache ich mir da keine großen Gedanken und zeichne, wie es mir gelingt

Mit freiem Auge, nee, M 31 ja, schon. 33 nicht. Ich merke anhand anderer Forenberichte (z.B. vom OdM September), dass meine dreijährige Erfahrung im Gegensatz zu langjähriger ein Grund sein dürfte, aus dem ich "nur" die Details sehe, die ich sehe, während andere unter weniger dunklen Himmeln mit kleineren Geräten mehr sehen als ich. Auch das stört mich nicht, es zeigt, dass noch Luft nach oben ist und ich noch viele Aha-Momente erleben dürfen werde!

Zitat von astrophin

Hi Sahra

Wunderbare Zeichnungen und ein toller Bericht! Ich bin gerade etwas neidisch, dass meine Zeichenkünste beim Strichmännchen aufhört und visuell einfach schlecht ausgerüstet bin. Du motivierst mich erneut, dies endlich zu ändern.

CS, Seraphin

Unbedingt, das freut mich riesig!!!

11) M 27 Der Hantelnebeeeeeeel: Sowas von hell! Sowas von groß! Sowas von sanduhrförmig! Bei 96x auch ohne UHC eine Augenweide, mit Filter nochmal deutlicher stärker, die eiförmige Ausbuchtung nach beiden Seiten ist auch besonders deutlich:

12) M 42 : Kann der Nachthimmel noch schöner werden? Bei 42x ohne Filter ein wunderschön geschwungener Nebel mit einer großen Einbuchtung bei den Trapezsternen, die alle vier getrennt zu sehen sind; wunderschöne Helligkeitsverläufe, DER HAMMER, 96x mit UHC: Ich werde verrückt!!! Sowas habe ich noch nie zuvor gesehen, es ist riesig, es ist so voller Struktur, Formen und Helligkeiten, jetzt sind es noch eindeutiger vier Trapezsterne, mit ABSTAND das Schönste, was der ganze Nachthimmel zu bieten hat.

13) NGC 6819 Foxhead Cluster: das hat drei Anläufe gebraucht; dann dachte ich, dass ich noch mühsam weiter Starhopping machen müsste, doch bei 42x sehe ich sofort eine auffällige, spontan v-förmige Aufhellung; das V ist am hellsten und zeigt nach Süden, die Öffnung geht nach Norden; darum herum erkennt man aber schon, dass ein größerer Haufen dazugehört, der bereits grieselt; bei 156x bleibt das V ganz deutlich erhalten und ist von unzähligen Sternen hinterlegt; eine rauchige Aufhellung, ähnlich wie beim Pfeilspitzsternhaufen, erscheint noch dazu, und verlängert sich am nördlichen V-Arm zu zwei weiter entfernten Sternen; sehr filigranes und wundervolles Objekt; bei 96x ist der schönste Anblick, der Nebel wird von zwei hellen Sternen im Osten und Südosten eingerahmt, das V ist gar nicht mehr so eindeutig, aber schon noch als Kopfspitze erkennbar; auch der lange Fortsatz nach Norden ist noch gut zu sehen; nun ist es ein ganz körnig, grieseliges Funkeln mit Hintergrundaufhellung, ein bisschen mystisch, wirklich ganz, ganz toll!

14) FSR 667 Squiggle Cluster: es kommt gar nicht so prägnant hervor, wie ich es in Erinnerung habe; eine S-Kurve aus schwachen Sternen, die von einem ganz leichten Glimmen hinterlegt ist; das Okular beschlägt so oft, dass die Beobachtung mühsam ist; die Zeichnung sollte verschoben werden; entstanden ist sie dann eine Woche später:

15) NGC 1502 Golden Harp Cluster: ich bin Kemble’s Cascade bei 42x abgefahren, das ist nicht mehr so eindrucksvoll wie im 8x30, im Südosten erkenne ich plötzlich eine neblige Aufhellung mit zwei brutal hellen Sternen in der Mitte; es scheinen sich mehrere Doppelsterne in dem Sternhaufen zu befinden; 2 DS befinden sich östlich und nochmal 2 westlich davon, sie bilden wie einen Strahl, der zu einen hellen Stern zusammenläuft, das muss gezeichnet werden! –> Die DS sind STF 484 und STF 485

16) Collinder 89 "Martiniglas mit Olive": Eine der wenigen Zeichnungen, die ich nicht "einnorde", sonst läuft der Martini aus.

Künstlerische Grüße

Sarah

Wie versprochen, hier nun die 16 Zeichnungen (viel zu wenige, wenn ihr mich fragt, ich hätte gerne noch so viel mehr bildliche Erinnerungen an meine Sichtungen ;)), zusammen mit den original abgetippten Beobachtungsaufzeichnungen Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Das Digitalisieren ist für mich eine eher ungeliebte Tätigkeit und das Ergebnis ausreichend weit von "zufriedenstellend" entfernt. In Echt sind die Zeichnungen einfach viel schöner

1) IC 1747 mit Hay-Merting 10 "Roller Coaster": bei 96x ist tatsächlich ohne Filter, wie der BAfK sagt, die beste Sichtung, eine wunderschöne Achterbahnauf- und -abfahrt, im westlichen Bereich flitzt das blaue PN-Wägelchen mit einem weißen Fahrgastkopf durchs Weltall, sehr schön!

2) NGC 404 Mirachs Geist (zu Hause nie gesichtet): Bei 156x ist ganz eindeutig nördlich vom Stern Mirach ein recht heller Nebeltuff zu sehen, der in der nächsten klaren Nacht fertig gezeichnet werden will.

3) NGC 678, NGC 680 mit STF 174: im Aries sind südlich von STF 174 zwei Galaxien, NGC 678 und 680, als schwache, längliche Aufhellungen zu sehen, richtig cool, bei 92x und bei 156x noch größer, beide direkt sichtbar, die dritte Galaxie NGC 691 kann ich nicht erhaschen.

4) M 33 (einer der Kandidaten, die von zu Hause aus schlichtweg nicht gehen): wunderschöne Sichtung mit Zeichnung, schon mit dem 8x30 ganz eindeutig, groß und hell zu erkennen; bei 42x nochmal auf mehr Details geachtet und eine ganz schwache Andeutung von Spiralarmen gesehen, es sieht aus wie schräg geschwungene, dunklere Fasen vom Zentrum nach außen hin, ganz toll!

5) NGC 6888 Crescent-Nebel - der Kerl hat jetzt drei Abende gebraucht, bis ich ihn überhaupt gefunden habe. In der Region nebelglitzert aber auch echt ALLES! Er ist wirklich sehr schwach, aber ich bin definitiv an der richtigen Stelle.

6) NGC 6960 Mal wieder der Sturmvogel: mit UHC ist das Bild kohlrabenschwarz und sternenübersät. Der Nebel hebt sich in einem dunklen Grau stark vom Hintergrund ab, beschreibt einen wunderschönen Bogen und fächert sich südlich von 52 Cygni wie selbstverständlich in ein schwächeres Streiflein auf, das wie ein Flussdelta aufgeht und sich dann langsam im Hintergrundschwarz verliert.

7) Backward 5 (Hercules): die "5" springt mit bei 42x sehr deutlich an, sie ist zeichenwürdig, allerdings lieber bei 96x.

NGC 6229 "Mäusenase": bei 96x eindeutig zu sichten, der KS ist wie fluffige Nase einer kleinen Maus, denn westlich davon stehen zwei niedliche Mauseknopfaugen und nördlich gehen noch vier Sterne als Barthaare weg; eine der wenigen Zeichnungen, die ich nicht "einnorde". Das Besondere an dieser Beobachtung ist, dass ich tags drauf im BAfK lese, dass die Gegend einem Mäusegesicht ähnelt. Faszinierend, dass unterschiedliche Menschen völlig unabhängig voneinander gleiche Assoziationen haben können :

9) NGC 750+751 mit NGC 736: im Osten steht ein heller Stern, westlich davon ein schwächerer und leicht nordöstlich davon ist eine längliche Aufhellung zu sehen, sehr schön! Bei 96x ist an eine Trennung der beiden Galaxien natürlich nicht zu denken, 156x verbessert das Bild auch nicht, egal, zwei Galaxien auf einen Streich!

10) NGC 2281 Broken Heart Cluster: Auriga Psi 2-5 und 7, 16 Lyn sind alle freiäugig sichtbar, dadurch ist NGC 2281 sehr schnell gefunden, ich sehe eine deutliche Herzform, die nicht geschlossen ist, und kann mir das halbierte, gebrochene Herz gut vorstellen:

Teil 2 folgt aufgrund der maximal erreichten Anzahl an Dateianhängen im zweiten Beitrag

Daaaaaanke für so viele wundervolle Rückmeldungen!!!

Die Zeichnungen werden gerade digitalisiert Großer Fleiß! Ich werde das niemals mögen, und wer die Zeichnungen lieber mal im Original sehen will, möge mich beim HTT an meinem unverkennbaren Mädchen-Astro-Zelt besuchen

Gebt mir noch etwa eine Stunde Zeit, dann mache ich in der Tat einen zweiten Beitrag auf und schaue mir parallel dazu an, wie ich die Zeichnungen in die Galerie bekomme. Ab Oktober sind sie dann natürlich auch bei FdN zu sehen

Fröhliche Grüße und nochmal Danke für euren immerwährenden, motivierenden Zuspruch!

Sarah

Meine liebe Leserschaft,

über eineinhalb Jahre lang habe ich auf diesen Urlaub gewartet! Mein Mann hat im Winter 2020/2021 heimlich das Sommerreiseziel für die Familie ausgesucht. Seine Kriterien waren: genialer Astrohimmel, Platz für Kinder, Hund und uns, Meer in Laufweite und Einöde. Seine Wahl fiel auf den südöstlichsten Zipfel der Insel Møn in Dänemark. Dort gibt es quasi keine Menschen mehr, stattdessen Natur pur, dunkelster Himmel und einen riesengroßen Garten, in dem ein Zehnzöller bestimmt ein Plätzchen finden würde. Hundebabybedingt mussten wir die Reise für Sommer 2021 absagen und um ein Jahr verschieben. Also war es jetzt Ende August endlich soweit!

Ich spanne euch nicht länger auf die Folter und haue eine Kurzfassung raus:

-> 18 Tage menschenleere Ödnis und fast 360° Horizontsicht von Nordosten über Süden bis Nordwesten (nur das Haus ist logischerweise im Weg)

-> 9 Nächte intensiv beobachtet

-> von beginnender Abenddämmerung um 21.30 Uhr bis zur beginnenden Morgendämmerung um 4.40 Uhr alle Uhrzeiten ausprobiert

-> Obacht: 110 dokumentierte Beobachtungen

-> Doppel-Obacht: 16 Zeichnungen

Ich brauche jetzt nicht anzufangen und von einzelnen Objekten zu erzählen, dann würde ich hier nicht mehr fertig werden und euch fertig machen

Meine absoluten Highlights unter Bortle-2-Himmel für euch aufgelistet:

-> Die Dämmerung ist jetzt erstmal nicht großartig anders als auf der Schwäbischen Alb, also sitze ich geduldig und schwenke mit dem Fernglas. Die Milchstraße beginnt, sich abzuzeichnen. Gegen 22.30 Uhr ist es zappenduster, die Beobachtungen können beginnen und ich bin absolut fasziniert davon, wie unfassbar viele neblige Flecken und Gebiete es in der Milchstraße gibt. Dabei fällt mir auf, dass ebendiese am Horizont im Nordosten beginnt, wo Perseus die ersten Fühler über den Horizont streckt, oben im Schwan ist sie seeehr breit, überall Funkelflecken, am Südwesthorizont ist sie immer noch da, die Milchstraße, bis sie im Meer versinkt. Aaaaaaalter! So habe ich sie noch nie zuvor gesehen!

-> Wie selbstverständlich leuchten die Sterne übrigens auch bis zum Horizont herunter, die Sicht wird durch nichts getrübt. Sowieso besteht hier oben am Himmel alles gefühlt nur aus „Nebel“: große Nebelbereiche, kleine Nebeltuffs, mittelgroße Nebelflecken. Sterne über Sterne und kleine Häuflein, die eigentlich riesige Sternhaufen sind. All das mit freiem Auge.

Das Perseus Moving Cluster ist ein gigantischer, glitzernder Nebelfleck, h und χ sind da, die krasse Zweiteilung beim Schwan, alle Wölkchen drüben im Adler, Scutum und darunter. Es ist eine Augenweide, wie ich sie mir niemals zu sehen erträumt hätte! An den ersten Abenden überfordert mich der Zehnzöller, da ist einfach zu viel von allem im Okular, also greife ich in der ersten Stunde zum 8x30 und grase alles ab. Da sind alle bekannten Sternhaufen, da sind M 37, M 36 und M 38 zusammen im Bild, M 31 mit M 32 und M 110, der Nordamerikanebel, der Wildentenhaufen, M 22, M 25, die Scutum-Sternwolke, alles so krass hell und deutlich, es macht SOLCHEN SPAß! Einfach unfassbar schön.

-> Dass die Milchstraße wie selbstverständlich vom Nordost-Horizont bis zum Südwest-Horizont reicht, lässt mich Gänsehaut bekommen. Der Bogen, den sie über mir am Himmel schlägt, zeigt so eine unfassbare Dreidimensionalität, dass es in mir das Gefühl erweckt, von dem Milchstraßenarm umarmt zu werden. Zwischen mir und diesem silbern glitzernden Band ist Weltall und dort oben geht unsere Heimatgalaxie mit unzähligen Sternen weiter. Am liebsten wandere ich nach jeder Beobachtungsnacht 50 Meter Richtung Meer, lege mich mitten auf das Gras ins schwarze Nichts und starre einfach nur nach oben. Beseelt gehe ich dann schlafen.

-> Ein ganz großes Highlight kommt fast jeden Morgen bei der Nachbereitung: Ich trage meine Beobachtungen in die Excelliste ein und sehe, ob und wann ich die Objekte schon einmal gesichtet habe. Da sind einige dabei, die ich schon einmal gesichtet habe und einige, deren Sichtung mir nicht gelungen war. Während ich also mein Diktiergerät abhöre, stelle ich den oft verblüffenden Unterschied zu den alten Beobachtungen fest: Objekte, die gar nicht gingen, sind mühelos und auffällig hell mit Details zu sehen (z.B. NGC 890 und 891). Objekte, die mäßig spannend, schwach oder an der Wahrnehmungsgrenze waren, sind nun faszinierend mit vielen Details beobachtet worden. Objekte, die ich schon schön gesichtet habe, sind mir in der vergangenen Nacht unfassbar schön vorgekommen. Ein Beispiel: bei h und χ bin ich schier blind geworden beim Blick ins Okular, so abartig hell und übersät mit Sternen habe ich den Doppelhaufen noch nie gesehen. Ein Riesending, wirklich, und er ist ja sonst auch spektakulär. Oder meine Lieblingsgalaxie Andromeda: Sprengt das Gesichtsfeld und es sind leichte Strukturen im 8x30 zu erkennen. M 110, von meinem Stuttgarter Garten aus nicht zu sehen. Im Urlaub blendet mich der Galaxiengroßfleck durchs Fernglas beinahe, so hell prangt er mir entgegen.

Ich habe insgesamt 16 Zeichnungen angefertigt, die ich euch gerne allesamt inklusive Beobachtungsnotizen im O-Ton präsentiere, wenn ihr mögt Hände hoch, dann digitalisiere ich morgen bei Helligkeit alles

Insgesamt kann ich berichten, dass sich 9 von 18 Nächten ja beinahe wenig anhört, ich habe aber jede vernünftige Nacht genutzt und saß jeweils 3-4 Stunden lang draußen. Gegen Urlaubsende bekam ich Torschlusspanik, weil ich noch einige Objekte auf der Wunschliste und Sorge hatte, dass mir der zunehmende Mond oder die stürmischen Böen die Beobachtung sabotieren würden. Schlussendlich habe ich aber alles gesichtet, was ich mir gewünscht hatte und am letzten Urlaubsabend konnte ich mit einer selten erlebten, inneren Zufriedenheit sagen, dass ich nun abreisen kann. Kennt ihr dieses seltene Gefühl, wenn ihr nicht mehr nach mehr giert und euch auf eine ganz wunderbar entspannende und zufriedene Weise gesättigt fühlt? Überhaupt konnte ich die Insel ohne einen traurigen Blick zurück verlassen, denn die drei Wochen in der menschenleeren Einsamkeit dort haben mir alles gegeben, was ich gebraucht habe.

Fröhliche Grüße von eurer

Sarah

Zitat von ReneM

... werde einen Schwung Astronomiekalender 2022 mitbringen. Die Dinger waren eigentlich für das DSM im Frühjahr gedacht, aber das ist ja ausgefallen. Na, ich hoffe, ihr nehmt mir die Dinger trotzdem noch ab, auch wenn faktisch nur noch 3 Monate vom Jahr drüber sind.

Also wer die nicht nimmt ... Wirklich, das Jahr ist bei diesem Kalender völlig egal, die Fotos sind nämlich wundervoll! Dank seiner Größe macht der solitär an der Wand echt was her

Höhö, Rene, heute früh komme ich dir zuvor (aber doppelt hält dann auch besser):

Nur noch 13 Mal schlafen! (Für mich sind es aber noch 14 Mal )

Wundervoll!! Manche der Objekte habe ich in den letzten Tagen zum ersten Mal überhaupt visuell beobachtet, da passt das fotografische Bonbon super dazu

Viele Grüße

Sarah

Update von voriger Nacht

Ich bin um 3 Uhr aufgestanden, der Himmel hat den Wetterbericht bestätigt: sternenklar. Also war mein erstes Ziel natürlich die Silver Sliver Galaxy.

-> 96x wie letztes Mal: Die Galaxie ist da, genau so lang wie letztes Mal am 2.9., aber etwas schwächer insgesamt. Ich schiebe das auf den inzwischen stark zunehmenden Mond, der hier zwar schon gegen 22.30 Uhr unter dem Horizont verschwindet, aber nunmal nicht "weg" ist.

-> 156x als neue, höhere Vergrößerung: Joa, der breite Strich ist logischerweise größer und breiter und ebenfalls gut direkt sichtbar. Nun halte ich trotz stürmischer Böen (etwa 40-45 km/h) lange still und schaue konzentriert ins Okular. Lange. Länger. Immer noch. Und ein Mal, da glaubte ich, einen schwarzen Strich aufploppen gesehen zu haben. Das ließ sich leider nicht wiederholen.

-> Fazit: 156x und bei ruhiger Luft 266x werden beim HTT definitiv nochmal ausprobiert!

Bis dann

Sarah

Mir scheint, ich werde von einer lange nicht mehr gefütterten Raubtierherde umgeben sein Wie ist das denn dann, ich bringe um meiner Magenzufriedenheit willen nämlich mein eigenes Frühstück, Mittag- und Abendessen mit. Ernte ich dann gierige Blicke und lange Finger, sollte ich die sechsfache Menge mitbringen (hätte dann jemand einen Anhänger oder eine Dachbox für mich?) oder packe ich mein Essen nur heimlich im Zelt aus?

Wobei Letzteres wird auch nichts, allein wegen meinem Minigaskocher muss ich das Essen ja draußen zubereiten

Ach, und um die obligatorischen Betthupferl nach jeder Beobachtungsnacht muss ich mich auch noch kümmern

Hungrige Grüße am Morgen nach meiner vorletzten Dänemarkbeobachtung,

Sarah

Liebe OdM'ler,

normalerweise gucke ich in die OdM-Kategorie nie hinein, weil es für mich meist unerreichbare Ziele sind. Beziehungsweise ... waren

Mit 4 Zoll unter Flughafenhimmel ging bisher glaube ich nur der Pfeilspitzsternhaufen.

Nun besitze ich ja seit zwei Monaten einen äußerst feinen 10-Zöller und tummele mich gerade in der alleräußersten Einöde Möns (Dänemark).

Da habe ich dieser Tage schon drei, vier Mal diesen OdM-September-Beitrag gesehen und ihm keine Beachtung geschenkt, bis ich eben dachte: Silber. Splitter. Da klingelt irgendwas. Das wird doch wohl nicht die Silver Sliver Galaxy sein? Reinschauen, lesen: Ja, doch!!

Aaaaaaaah, die habe ich vor zwei Tagen doch erst gesichtet!!! Schnell, nachlesen, was habe ich denn notiert?

Mir war nicht bewusst, dass die Galaxie mit einer Aushöhlung aufwartet! Und sie ist glaube ich das erste Objekt, bei dem ich mich an einer Größeneinschätzung versucht habe.

Ich schätze, ich werde ihr einen weiteren Besuch mit 156x abstatten. Ein Jammer, dass ich keine Zeichnung gemacht habe, wo ich zurzeit hier fast täglich den Bleistift stumpf zeichne Die nächsten Tage bleibt es leider sehr stürmisch, ich musste gestern Nacht das Teleskop während der ganzen Beobachtung festhalten, sonst wird es einfach auf Zenitposition gepustet. Aber der Ehrgeiz ist geweckt!

Nordische Grüße

Sarah

Vor den Kopf stoßen? Niemals, wir meinen sowas immer mit Zwinkern und nicht gemein Ohje! Dann lieber ganz ordentliches Hochdeutsch.

Schwäbisch und einen Pfälzer in einen Satz zu packen, das kann auch nahe gehen Beschränken wir uns in Sachen Himmelsrichtungen lieber auf den Nachthimmel in drei Wochen. Es gibt so viel zu berichten und ich bin wahnsinnig neugierig auf alles, was ich entdecken und erleben werde!

Bis bald!

Sarah

Hallo zusammen,

na, wenn nun schon direkt nach Zusagen hier im Thread gefragt wird, melde ich mich zu Wort.

Seit drei Jahren warte ich Jahr um Jahr auf meine HTT-Premiere, um so ein paar Pappnasen kennenzulernen, die da drüben wohnen Ich bin zwar keine Backnangerin, aber Wahl-Stuttgarterin und fahre vielleicht dem Gerd und zwei weiteren "unserer" Stammis hinterher. Oder die mir, das werden wir dann sehen Mich erkennt ihr nach Ankunft daran, dass ich ungefähr so groß bin wie mein holzfarbenes 10''-Teleskop

Bis ganz bald

Sarah

Wow, Harold, das sind ja mal ausgefuchste Ideen! Mein Mann meinte spontan auch, dass ich, wenn ich den Filter opfern möchte, ein Stück Holz an den Filter kleben könnte und dann rausdrehen versuchen. Falls in der Hülse unten wirklich ein Gewinde ist, kann ich drücken und ziehen, so viel ich will. Warm machen, Öl, Drücken, Drehen, Ziehen, ich habe alles versucht.

Nun habe ich nicht einmal Klebstoff hier und der nächste Supermarkt ist 35 Autominuten entfernt. Also habe ich überlegt, jetzt im Familienurlaub ist das alles viel Aufwand und die Kosten für einen neuen Graufilter wären auch überschaubar. Dieses Exemplar hier war mal ein "Den-darfst-du-behalten"-Geschenk, was zwar bedeutet, dass ich nichts dafür bezahlt habe, aber ein Schrotten trotzdem schade für das Geschenk wäre.

Mir ist nun nichts Besseres eingefallen, weil ich das Okular die nächsten 8 Tage noch viel benutzen würde. Also ...

... habe ich den Filter mit einem Metallstab geschrottet

Und was passierte dann? Der Filter bewegte sich schon von alleine im Kreis los und ich konnte ihn (nun wohl dank des Öls) mit einem Fingerchen herausdrehen. Lesson learned: Die Okularhülse hat unten ein Gewinde, der Filter hat dummerweise auch ein zweites Gewinde. Mein Fehler: Ich habe die Hülse bei der letzten Beobachtung ganz offensichtlich zu weit aufs Okular geschraubt und damit den Filter hübsch unten eingedreht.

Nun ja, die Hülse ist gerettet, der Filter nicht. Dann muss ich mir eben einen nachkaufen, dann auch in 2''.

Danke für eure Tipps und das Mitfiebern. Jetzt wissen wir mehr

Sarah

Hi Harold,

ich habe ein passendes Okular, das da reinpasst. Keine Chance. Der Filter sitzt da unten, als wäre er aus einem Metallguss

Hey Stephan, das versuche ich auch noch, der Innendurchmesser beträgt etwa 1,5 cm, ich habe hier im Ferienhaus kein Lineal. Holz gibt es im Garten genug. Eieiei.

Hi Marcus,

rausdrücken per Hand habe ich versucht, keine Chance. Mein Mann auch nicht leider. Unter den Filterrand mit der Rückseite einer Gabel heraushebeln (so, dass nichts ans Glas kommt) klappt auch nicht.

Das mit dem Uhrmacher merke ich mir, wenn nichts fruchtet. Ob es hier in der dänischen Einöde einen gibt, bezweifle ich. Vielleicht im nächsten, großen Ort. Spätestens zurück in Stuttgart würde ich mich da erkundigen. Danke!

Hallo zusammen,

fragt mich bloß nicht, wie ich das angestellt habe

Folgendes Problem stellt sich: Ich habe das TV 4,7-mm-Okular. Das hat eine draufschraubbare, silberne 2''-Hülse für das ansonsten auf 1,25'' gebaute Okular. Ich habe damit Jupiter beobachtet, das Bild war mir noch zu hell, also habe ich den 1,25''-Graufilter aufgeschraubt (nicht zum ersten Mal). Die 2''-Hülse passt dann trotzdem noch drüber.

So, fertig beobachtet, Hülse wieder runter, Filter am Okular ab ... wo ist der Filter? Nanu?? Der hängt in der Hülse drin, stock und steif, da bewegt sich gar nichts!

Weiß jemand von euch, ob die Erweiterungshülse ein Gewinde hat, wo sich der Filter drin verhakt haben könnte? Oder habe ich die Hülse zu fest aufgedreht und den Filter in der Öffnung unten festgeklemmt?

Jedenfalls bekomme ich ihn mit nichts mehr da raus und sehe grade als Lösung nur, zu versuchen, die Erweiterung einzeln nachzukaufen, wenn es die überhaupt einzeln gibt. Das Dumme nur: Madame sitzt in Dänemark und kann das Okular die restliche Zeit maximal noch am Jupiter verwenden. Ganz schön blöd

Auf dem unteren Foto seht ihr den Übeltäter in der Hülse. Zu Hülf!!

Sonnige Grüße

Sarah

Edit meines Urpsrungsbeitrags, nachdem ich vom Stammtisch komme: Klein Sarah hat hier Fake News verbreitet, im Zwanzigzöller steckte sehr wohl ein Filter drinne! Ein älterer Lumicon OIII war es.

Upsiii, aber hiermit korrigiert

Satte und zufriedene Grüße

Sarah

Ihr seid der unschlagbare Hammer!!!

Tausend Dank an 34 Sterne- und Pokalvergeber

Danke für jede einzelne eurer Antworten! Nun der Reihe nach

@ Jochen: Nenee, die 20 Zoll sollen mal schön die 2 m großen Menschen hieven und aufbauen, das liegt über meinem (höhentechnisch gesehenen) Niveau Wenn ich bedenke, dass ich bei unzureichender Sicht auf Saturn meinen Holzturm unten gegriffen und 5 Meter rübergetragen habe und die anderen dann lachten und neben ihren 16-Zöllern standen und ... tja. Saturn halt nicht sehen konnten (sie packten dann zu zweit an). Nö, der große Braune ist der perfekte Kompromiss aus Öffnung, Gewicht und Transportabilität. Und die Optik erweist sich als überaus gut

@ Gerd: Einen ganz großen mit Nachführung? Warum eigentlich nicht! Aber wäre bestimmt schade um all deine anderen Schätze

@ Ben: Ich bin fasziniert, bei den Beschreibungen kommen so viel mehr (vor allem extrem passende!) Adjektive vor, wow! Episch, ja, das kann ich mir vorstellen. "Abschnallinger" habe ich ja noch nie gehört

@ Jörg: Ja, Aufwand, stimmt schon, ich laufe alleine bestimmt 10 Mal von Keller und Wohnung zu Auto, um alles zu verstauen, aber das macht (zumindest für die Hinreise) schon echt Spaß. Inzwischen habe ich vernünftige Packlisten erstellt, damit geht es noch etwas weniger umständlicher

Das investiere ich tatsächlich alles gerne, die Gesellschaft, Umgebung und nicht zuletzt der Nachthimmel entlohnen es unverhältnismäßig sehr!

@ Gerd: Schade, heute Abend nicht beim Stammi dabei? Seinerzeit war ein 17,5''-Spiegel garantiert noch wesentlich seltener als heute und eine atemberaubende Erfahrung, oder?

@ Stathi: Wir haben schon einen OIII-Filter, und ich sage dir, warum ich nicht auf die Idee gekommen bin, den zu benutzen: Ich bin aus der Runde die einzige Filternutzerin, die anderen gucken sich auch vorzugsweise "greifbarere" Objekte an, weniger Genebels. Daher haben wir an ... (öhm welchem ... Objekt? Die Erinnerung hängt gerade) ... verschiedenen Objekten (M 57 war eines davon) meinen Baader-UHC, einen UHC-L und einen (ich glaube Optolong) UHC verglichen, von denen der Baader am besten abgeschnitten hat. Der OIII (Marke unbekannt, stand nicht auf der Schatulle) brachte jedes Mal eine klare Verschlechterung (weil es keine klassischen OIII-Objekte waren). Deshalb hat keiner von uns mehr beim Cirrus an den OIII-Filter gedacht. Irgendwann zwischendrin wunderte ich mich noch, wie ich 2021 in Darmstadt mit 12, 9, 8 und 6 nm OIII-Filter so tolle Details sehen konnte Aber weißte was? Ich lasse mir gerne noch Luft nach oben. Wenn beim nächsten Mal der Cirrus mit OIII im Okular ist, lässt sich dieses unbeschreiblich tolle Gefühl von Samstag wohl noch steigern. Das ist doch auch was wert In allem etwas Positives sehen.

Hier daheim habe ich den Baader- und den Noname-OIII jedenfalls auch getestet und ganz klar festgestellt, dass OIII an meinem Flughafenhimmel keinen Sinn macht. Und da ich nur einen Filter kaufen wolltekonnte, wurde es der UHC.

@ Roland, du treue Seele Nee, mir ist der Miniorion nur bei dir noch einmal aufgefallen, sonst nicht Ich lese aber manchmal tagelang gar nicht im Forum, da entgeht mir sicher so Manches. Dass Sommerzeit keine Galaxienzeit ist, sehe ich ja gar nicht ein Von daheim aus fallen nunmal irgendwie 95 % aller Galaxien aus dem Atlas weg wegen der Himmels"qualität". Wenn dann auf der Alb welche eh auf dem Weg liegen oder im sichtbaren Himmelsbereich sind, dann nehme ich die mit, ganz klar! Da ist mir egal, ob es Februar, Mai, Juli oder November ist. Galaxien sind sooo cool, ich liebe jede einzelne, die ich selbst erspähen kann

@ Hannes: Zack, da bin ich von Kopf bis Fuß und in Farbe im Forum Und warte auf die Dämmerung. Schön getroffen haste mich aus zwei Metern Höhe Bis nachher beim Stammi!

Sonnige Grüße an euch und nochmal für eure Interaktion!

Sarah