Beiträge von b_schaefer

    Hallo Raimund,


    nur mal als Rückmeldung: Ich kann Dir da nicht helfen, weil ich mich mit diesen Geräten nicht genug beschäftige. Das heißt, ich kann nur allgemein sagen, wie ein Newton funktioniert, aber nicht, ob dieses Modell besser ist als ein anderes.


    Ähnlich bei den Okularen. Ich habe diese noch nie genutzt. Im günstigen Bereich habe ich gutes von den Planetary HR und den TS NED gelesen, aber nichts konkretes zu den von Dir genannten.


    Da hilft wohl nur selbst nach Nutzerberichten oder Diskussionen darüber suchen und versuchen, sich daraus ein Bild zu machen.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Hallo Raimund,


    ein Großfernglas wird immer teurer sein als ein Dobson. Dabei ist es aber nicht besser als ein Dobson, sondern nur ziemlich anders. Wenn die Anforderung des beidäugigen Sehens auch im Weitfeldbereich nicht Vorrang hat, wird Dir ein Dobson sicher mehr Leistung fürs Geld bringen.


    Semi-Apo heißt in der Anwendung: Mehr Farbsäume. Sichtbar wird das aber erst bei höherer Vergrößerung. ED und SD heißt Sonderglas und damit weniger Farbsäume auch bei höheren Vergrößerungen. Öffnung ist beim Fernglas nicht ganz so entscheidend, ein 80er Apo Fernglas zeigt Dir unter Umständen mehr als ein 100er Semi-Apo, weil Du höher vergrößern kannst.


    Aber der Dobson lässt Dich natürlich noch höher vergrößern, ein Binoansatz geht auch hier (wenn auch umständlicher wegen des Einblicks). Allerdings sind ohne weiteres nur weniger weite Felder möglich und der Gewinn des beidäugigen Sehens ist durch die Aufteilung des Lichts nicht gegeben.


    Ein Mak ist eher ein Planetenspezialist, der durch seine kompakte Bauweise manchmal leichter als ein Newton zu handhaben ist.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Hallo Raimund,


    auch wenn der große Dobson das bessere Gerät für Planeten und nach gängiger Definition von Deep Sky auch dafür ist, kann ein Grossfernglas schon besondere Eindrücke erzeugen, so wie Niki es oben beschrieben hat.


    Gerade die Nicht-ED Version ist allerdings wirklich nur für Weitfeldbeobachtungen geeignet. Irgendwann stört je nach persönlicher Empfindlichkeit der Restfarbfehler. Hohe Vergrößerungen sind damit nicht zu empfehlen. Dafür wären dann die ED oder SD Apo Versionen geeigneter.


    Die entscheidende Frage ist, kann man mit den kleineren Vergrößerungen eines solchen Fernglases leben oder nicht? Meine Meinung ist, dass man schon mit einem Fernglas viele Nächte mit spannenden Anblicken füllen kann. Erst recht mit einem Großfernglas und guten Okularen. Staubbänder in Galaxien oder Oberflächendeteils auf dem Mars gehen zwar nicht, aber unzählige Sternhaufen, einige Nebel, Kometen, Mond und größere Galaxien kann man damit ansehen.


    Zudem ist das Sehen entspannt, das Gehirn gaukelt einem immer mal wieder räumliche Eindrücke vor und die Erkennbarkeit von Details ist höher als bei gleicher Vergrößerung im monokularen Rohr. Es spricht also durchaus einiges für ein Großfernglas.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Ich fange mal einfach an. Hoffentlich kommt bald mehr dazu, heute hat es nur zum kurzen Blick aus dem Fenster gereicht.


    letzte Aktualisierung 30.05.2019
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    Fernglas: Canon 18x50 IS (3,7° GF) - bildstabilisiert
    Ort: Berlin
    Himmel: divers, teils durchziehende Wolken, manchmal lokal Cirren
    Beobachtererfahrung: Anfänger


    <font color="green">M3</font id="green"> - KS - beim ersten Blick beinahe sternähnlich, die „Unschärfe“ wird erst beim genauen Blick deutlich. Gauß-ähnliche Helligkeitsverteilung.* (24.02.2019)
    <font color="yellow">M29</font id="yellow"> - OS - in dieser Sternreichen Gegend gar nicht leicht zu entdecken, dann auch heute nur etwa 5 Sterne direkt und kaum mehr indirekt zu sehen.(30.05.2019)
    <font color="yellow">M36</font id="yellow"> - OS - Astronomie für Hartgesottene: Von einer Strassenkreuzung in der Innenstadt aus mit bloßem Auge gerade so den Fuhrmann gefunden, das springende Fischlein war im FG leicht zu sehen, der offene Sternhaufen dann als ganz schwacher, strukturloser Fleck gerade so zu erkennen. (05.03.2019)
    <font color="green">M39</font id="green"> - OS - Am Ende einer Sternkette sieht der Haufen im 18x50 selbst aus wie eine Kreuzung mehrerer Sternketten. (30.05.2019)
    <font color="red">M101</font id="red"> - GX - nicht auffindbar, trotz gründlicher Suche. Von Mizar aus angesteuert und den 8 Mag Stern HIP 68621 in der Nähe auch gefunden, aber von der Galaxie keine Spur. (28.02.2019)


    *) Erst beim Vergleichsblick im 71mm Doppelrefraktor bei 20x und besonders 32x sichere Wahrnehmung des Helligkeitsverlaufs und des helleren Zentrums.

    Interessante Anforderung!


    Ich vermute mal, zum einfachen Verfolgen sollte das Bild nicht nur aufrecht, sondern auch seitenrichtig sein? Oder hast Du Dich schon an das seitenverkehrte Nachführen gewöhnt?


    Das Problem mit der Dunkelheit des Bildes ist in erster Linie die Öffnung des Teleskops in zweiter Linie die Qualität der Ausrüstung und ihr Einfluss auf den Kontrast.


    Ersteres kannst Du nur begrenzt nachrüsten, denn irgendwann wird es unhandlich. Lieber solltest Du überlegen, ob Du die 100x wirklich oft brauchst. Das Problem bzgl. der Helligkeit ist die Größe der Austrittspupille (AP), die sich aus dem Durchmesser der Optik geteilt durch die Vergrößerung ergibt. Unter ca. 2mm AP wird es auch am Tage recht schnell duster. Je höher Du vergrößern willst, um so mehr Öffnung brauchst Du also.


    Eigentlich werden solche Anwendungsfälle oft mit einem Spektiv abgedeckt, die gibt es bis ca. 100mm Öffnung und sie haben gleich ein Aufrichtprisma für den abgewinkelten, aber aufrechten und seitenrichtigen Einblick eingebaut. Für die Anwendung käme aber evtl. auch ein Maksutov oder Schmidt-Cassegrain mit Amiciprisma in Betracht. Der Vorteil ist hier, dass Du eine relativ große Öffnung und viel Brennweite im kompakten Format bekommst. Allerdings ist der Kontrast auch deutlich geringer als bei reinen Linsenoptiken oder Newtons.


    Insgesamt sehe ich also zwei Strategien:
    1. Refraktor oder Spektiv zwischen 80 und 100mm Öffnung, bei normalerweise 50-60x Vergrößerung, im Ausnahmefall auch mal bis 1mm AP (je nach Qualität des Gerätes).
    2. Mak oder SC mit 127-150mm Öffnung, Amici- oder Zenitprisma/-spiegel und Vergrößerungen bis 70-80-fach, je nach Helligkeit auch mal etwas mehr.
    Das ganze kann gut auf einem Zwei-Wege-Neiger oder einer Alt-Az-Montierung funktionieren.


    Damit das Spaß macht, müsste aber in beiden Fällen durchaus etwas investiert werden. Mit den jeweils günstigsten Optionen kann das anstrengend und unbefriedigend werden.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Es gab ja schon eine Menge gute Tipps, aber ich hätte noch eine andere Möglichkeit.


    Meiner Ansicht nach sieht man mit zwei Augen besser, auch in der Astronomie. Entspannter auf jeden Fall, aber auch die Erkennbarkeit von Objekten wird durch das zweiäugige Beobachten gesteigert.


    Ein normales Fernglas jedoch wird Dir am Himmel nur begrenzt Spaß machen, weil das Bild ohne Hilfsmittel oder Abstützung schnell wackelig wird. Daher hätte ich zwei Vorschläge:


    1. Ein hochvergrößerndes Fernglas mit Bildstabilisator (z.B. Canon 15x50 IS oder 18x50 IS) erlaubt das wackelfreie Beobachten von Objekten in einem großen Teil des Himmels. Zenitnah wird es dann aber auch hier anstrengend, wegen der notwendigen Nackenverrenkungen. Vorteil: Das Fernglas ist sehr mobil und nützt Dir auch tagsüber was.


    2. Ein gebrauchtes Großfernglas mit abgewinkeltem Einblick bekommt man auch schon mal für 500 bis 600 Euro. Man braucht dann noch Okulare dafür und mindestens ein Stativ mit Neiger. Könnte aber in Deinem Budget hinkommen. Der Vorteil ist hier die höhere Flexibilität bzgl. Austrittspupille und Vergrößerung durch die Wahl verschiedener Okulare. Wobei man bei einem achromatischen Fernglas nicht über eine Vergrößerung von etwa der Hälfte des Objektivdurchmessers hinaus gehen sollte.


    Beides ist nicht geeignet, Details auf Planetenoberflächen zu sehen. Aber es erlaubt die Betrachtung einer Menge von größeren Deep Sky Objekten (Nebeln, Sternhaufen, größere Galaxien) und Sternassoziationen. Auch der Mond macht Freude. Zudem fällt wegen des aufrechten und seitenrichtigen Bildes die Orientierung leicht und die Ausrüstung ist überschaubar leicht und mobil.


    Bleibt oder wächst das Interesse, kann die Ausrüstung später zweckmäßig ergänzt werden, ohne daß die Ferngläser Ihre Zweckmäßigkeit verlieren würden (Übersichtsbeobachtungen, Reisen...). Mit der Zeit wird dann sicher auch klarer, was die Interessen sind und worauf man Wert legt.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Glücklicherweise konnte ich den Mond gestern noch kurz vom Balkon beobachten. Gegen 20:00 Uhr hatte es noch geregnet, aber danach zog es immer mal kurz frei. Gegen 23:00 Uhr hatte ich dann eine größere Wolkenlücke und den Mond gut im Doppelteleskop.


    Da ich den ganzen Mond sehen wollte, beschränkte ich mich auf ca. 67x. Trotz kleiner Öffnung und damit einer AP von ca. 1mm war er blendend hell. Ein eindrucksvoller Anblick, ohne dass ich jetzt konkrete Details beobachtet hätte. Nach wenigen Minuten war er dann leider schon hinter der Hausecke verschwunden. Meine Handyfotos durch‘s Okular halte ich jetzt nicht für unbedingt zeigenswert, aber für mich war es ein schönes Erlebnis.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Hallo Sven,


    wie bei den Teleskopen erzählen auch bei Okularen die technischen Daten nur die halbe Geschichte. Bei Okularen kommt allerdings hinzu, dass das persönliche Empfinden und die Eigenheiten des Sehapparats ein Okular, das für den einen gut funktioniert, für den anderen unbrauchbar machen kann.


    Bei den genannten Kandidaten ist es aber ziemlich einfach: Sie sind beide aufgrund ihres einfachen Linsenaufbaus nicht randscharf. Manchen reicht das für die Übersicht, bei vielen wird jedoch schnell der Wunsch nach etwas besserem stark.


    Mögliche Kandidaten, die eine bessere Randschärfe bringen, sind z.B. das Baader Hyperion 31mm mit 72° scheinbaren Gesichtsfeld oder das APM 30mm UltraFlat mit 70° scheinbarem Gesichtsfeld.


    Die nächste Stufe der Verbesserung der optischen Leistung wird in jedem Falle schwerer, meist auch deutlich teurer.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Tommy Nawratil hängt sich offenbar gerne mal einen Newton um. Und auch sonst ist der Hinweis von Kasai nicht als Witz gemeint. Auch bei CN finden sich Berichte von Leuten, die das erfolgreich probiert haben. Natürlich bei eher niedrigen Vergrößerungen, aber die Berichte sind positiv.


    Inwieweit der Heritage geeignet ist, kann ich natürlich nicht abschätzen. Aber so ein Rohr auf einer Reisemontierung stelle ich mir ähnlich ambitioniert vor.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein sehr gut gefertigter Newton so massiv viel billiger sein soll als ein ebenso guter Apo. Zwar hat ein Apo mindestens 4 optisch wirksame Flächen statt nur zwei beim Newton, aber die Mechanik ist beim Spiegel eher komplexer (Hauptspiegelfassung), wenn es gut sein soll. Was ein Gerät verteuert sind ja immer eher die Durchdachtheit, die Qualität der Materialien und die Sorgfalt beim Zusammenbau. Letzteres geht dann über die Lohnkosten massiv in den Preis ein.


    Davon abgesehen ist ein Newton aber kompakter und leichter realisierbar. Wobei ein Petzval-Apo auch recht kurz werden kann und beim Newton ggf. noch ein Komakorrektor dazugerechnet werden muss.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Argh, schon wieder ist mein ganzer Beitrag weg, weil ich vergessen habe, oben meine Zugangsdaten einzugeben. [:(!]


    Also nochmal:


    Im DSLR-Forum werden auch spiegellose Systeme diskutiert, hier der Link zum Beispielbilderthema für das 1,8/8mm:


    https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1591067


    Von Olympus gibt es eine Testaktion, bei der man über teilnehmende Händler Olympus-Produkte für einen Tag lang kostenlos ausleihen kann. Vielleicht hilft das ja schon.


    https://wow.olympus.eu/de_DE/


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Von Harry Siebert (siebertoptics) gibt es zwei 2" Okulare aus der Observatory Reihe, mit 34 und 36mm Brennweite und 65° sGF. Ich habe das 34er und bei mir am f/5,6 Refraktor ist es bis zum Rand scharf. Ich kenne aber auch jemanden, der das 36er mit den Hyperions (36 und 31mm) verglichen hat und letztere vorzieht.


    Das 31er Hyperion schneidet übrigens in allen mir bekannten Tests und Stellungnahmen besser ab als die 36mm-Variante.


    Das APM 30mm UltraFlat 70° (nicht zu verwechseln mit dem APM 30mm 80°) ergab in meinem Refraktor ebenfalls ein sauberes Bild bis zum Rand und eine insgesamt sehr angenehme Abbildung.


    Vorteil aller dieser Kandidaten: das vergleichsweise geringe Gewicht.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Hallo Ernst Christian,


    CFF Telescopes könnte noch einen Anhaltspunkt liefern. Dort wird ein 185mm Refraktor mit FPL-55 und wahlweise f/6,8 oder f/8,7 angeboten.


    https://cfftelescopes.eu/refractor-185mm/


    Baader Planetarium vertreibt in Deutschland die Geräte von TEC, da gibt es 160 und 180mm, jeweils f/7, aber als Fluorit-Apos. Der 180er TEC ist entsprechend auch signifikant teurer als der 185er von CFF.


    https://www.baader-planetarium.com/de/teleskope/tec.html


    Der 175er LZOS (f/8) von APM liegt preislich näher am 185er CFF. Falls dieser nicht schon genau genug auf Deine Wünsche passt, sollte sich in dieser (Preis-)Gegend ein von Dir beschriebenes Teleskop realisieren lassen.


    https://www.apm-telescopes.de/…r-175-1400-cnc-lw-ii.html


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Alles richtig, Stefan.


    Ich habe eben schon zwei Leute im Bekanntenkreis, die exakt mit dem meistens empfohlenen 8-Zöller eingestiegen sind und dann bald Motivationsprobleme bekamen. Eines der Geräte ist verkauft, das zweite verstaubt in der Garage.


    Ein 6“ f/5 auf einer Alt-Az und Stativ oder einer Tisch-Dobson-Montierung ist doch deutlich kleiner und leichter als der Standard 8-Zöller. Keine Ahnung, ob das den Unterschied gemacht hätte. Der nächsten Astro-Interessierten habe ich jedenfalls erstmal einen 80/400mm Refraktor auf Alt-Az gegeben. Mal sehen, ob das zu nachhaltigerem Interesse führt.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Hallo Stefan,


    ein wenig überspitzt habe ich das schon formuliert (insbesondere was die Durchlaufzeiten betrifft). Wenn gewünscht kann ich das gerne präzisieren.


    Meine Kernaussagen bleiben trotzdem bestehen:
    <ul>
    <li> Für Anfänger weniger Öffnung, wegen der Gerätegröße und des Gesamtaufwands.</li>
    <li> Möglichst keine Billig(st)geräte kaufen, lieber gebrauchte Qualität. </li>
    <li> Auf Erfahrungen anderer auch praktisch zurückgreifen (z.B. in Form von tatsächlich benutzen Gebrauchtgeräten). </li>
    </ul>
    Deine Präzisierungen helfen in jedem Fall:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    [....]dafür sind viele 6"-er nicht oder deutlich weniger optimal ausgelegt, bei einigen fehlt der 2" OAZ.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Richtig, und es gibt auch sehr langbrennweitige Exemplare. Aber ein 150mm f/5 Reflektor kann auch nach späterer Aufrüstung auf die üblichen 12-16" als Weitfeldgerät weiterverwendet werden.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    und sehr viele Objekte beobachtet man mit nicht so hohen Vergrößerungen. Dazu erlaubt oft das Seeing sowieso nur Vergrößerungen so bis knapp über 200x.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Und die schafft auch ein 6-Zöller problemlos. Bis man die ausreizt, hat man meiner Ansicht nach genug zu tun. Wenn man natürlich voll einsteigt, und jedes klare Wochenende auf dem Berg verbringt, lohnt auch gleich am Anfang ein größeres Gerät.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Der Sinn einer parallaktischen Montierung liegt in der einfachen Nachführung. Egal ob manuell oder motorisch, es ist einfach leichter, wenn man nur in einer Achse bewegen muss.


    Allerdings hängt es stark von den eigenen Beobachtungszielen ab, ob sich dieser Vorteil auszahlt. Stefan hat die Nachteile schon gut zusammengefasst. Für die Pleiaden beispielsweise ist es egal, ob Du manuell in beide Richtungen nachschubst oder nur an einem Rädchen drehst. Durch die geringere Vergrößerung scheint die Erdrotation nicht so störend. Will man aber den Anblick eines Kugelsternhaufens genießen, ist eine einfache Nachführung sehr angenehm. Bei 200x oder mehr rasen die Objekte sonst schneller durchs Bildfeld, als man „John Dobson“ sagen kann.


    Die Probleme mit dem Einblick bleiben und in der Gesamtschau kann auch für Höchstvergrösserungen ein Dobson erste Wahl bleiben, insbesondere wenn man die Finanzen im Blick behalten muss. Allerdings geht die Rechnung auch nicht immer auf. Am Dobson braucht bzw. will man Okulare mit großen Gesichtsfeldern, zum einen für die Übersicht am unteren Ende, zum anderen für das leichtere Verfolgen bei höheren Vergrößerungen.


    Zudem ist der günstige Einstiegspreis eines Dobson auch ein wenig Augenwischerei. Die meisten günstigen Teleskope (jeder Bauart) bedürfen einiger Optimierungen, bis sie zumindest so funktionieren, wie es die Werbung verspricht. Beim großen Spiegel werden die Experten sicher zusätzlich eine Optimierung von Fangspiegelgröße und -position empfehlen, vielleicht noch eine Isolierung oder optimierte Gleitlager. Wie ein Kollege in seiner Signatur schreibt: „Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle.“ Manchmal bin ich verblüfft, wie viel Arbeitszeit Hobbyastronomen quasi den Herstellern und Händlern „schenken“ (durch eigene Nachbesserungen), statt ihnen die untauglichen Produkte um die Ohren zu hauen.


    Mein Tipp wäre daher ein gebrauchtes Gerät, am besten hier aus dem Forum. Da hat vielleicht schon jemand die Qualitätskontrolle bzw. die nötigsten Optimierungen übernommen. Ich würde für den Anfang auch eher zu 6“ raten. Zum einen wegen der weiteren Felder, die damit möglich sind, zum anderen ist das Handling erstmal einfacher zum eingewöhnen. Auch damit kann man schon hunderte Objekte lohnend beobachten.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Ich habe keines seiner Ferngläser, nur zwei Okularpärchen: 34mm Observatory 65° 2“ und StarSplitter Series3 3,4mm 60° 1,25“.


    Die Okulare sind sehr gut, wenn auch von den Vergütungen her nicht auf dem Level der aktuellen Top-Okulare. Dafür sind sie vergleichsweise kompakt und leicht und sehr bequem vom Einblick.


    Die Kommunikation mit Harry ist immer sehr angenehm und er geht auf Wünsche und Vorschläge ein.


    Anstrengend ist eher die notwendige Kommunikation mit dem Zoll. Zumindest bei mir durfte ich immer beim Zoll vortanzen...


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Hallo Niki,


    alleine die AP kann’s nicht gewesen sein, ich verwende ja auch Okulare mit (teils deutlich) größerem AP-Durchmesser. Zudem sehe ich sehr ähnliches ‚kidney beaning’ auch in kurzbrennweitigen Okularen.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Die Delos sind wohl allgemein sehr gut. Auf dem Markt sind sie aber durch die noch jüngeren Baader Morpheus unter Druck geraten. Diese bieten in etwa das selbe (langer Pupillenabstand bei moderatem Weitwinkel und moderne Vergütungen) für weniger Geld. Je nach Brennweite sind sie dabei nicht schlechter als die Delos.


    Dafür gibt es in der Delos Reihe mehr Brennweiten in einem weiteren Bereich (8 Okulare 3,5 - 17,3mm Delos gegen 6 Okulare 4,5 - 17mm Morpheus)und die längeren Brennweiten fallen scheinbar bei TeleVue ganz leicht besser aus.


    Für mich war der Einblick beim 17,3mm Delos nicht unproblematisch, ich musste die Hülse exakt auf den passenden Pupillenabstand einstellen und dann auch immer auf die gleiche Weise hineinblicken, sonst gab es Abschattungen. Dafür hat das 17,3mm Delos mein 16mm Nagler optisch in den Schatten gestellt: Die Kontraste waren weitaus besser und die Farben schienen mir klarer. Der Bildeindruck war damit deutlich schärfer, auch wenn das 16er keineswegs unscharf ist.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Mag sein, dass man als Jugendlicher schon gut Bescheid weiß und gleich maximale Erfolge will. Aber die Planeten sind auch am grossen Spiegel kaum mehr als farbige Scheibchen und Deep Sky halt graue Flecken. Und ein „sanfterer“ Einstieg schließt ja spätere Aufrüstung nicht aus. Wenn ich die Berichte von Einsteigern so lese, kommt sehr oft: Ich brauche doch ein besseres Übersichtsokular, die Plejaden passen sonst gar nicht rein. Dann denke ich manchmal, das könnte man deutlich einfacher haben, ohne 2“ Granate, AP=8mm und Fangspiegelschatten.


    Vielleicht gibt es auch einfach verschiedene Interessensgebiete: „Sterne“ auf der einen Seite, „Objekte“ auf der anderen. Für ersteres braucht man weniger Vergrößerung und Lichtsammelleistung, es sind genug für jedes Teleskop da. Für zweiteres ist eigentlich kein Gerät jemals ausreichend. Da ist der 14-Zöller wahrscheinlich ein gerade noch erträglicher Kompromiss.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Ich zeige hier mal einen "Youngtimer": Vixen Multi 80S (f=400mm). Ein sehr schönes, kompaktes Einsteigergerät, finde ich. Ärgerlich aus heutiger Sicht ist die Klemmung mittels einer einzigen Schraube ohne Kunststoffkopf und vielleicht die japanischen Sonderwege bei den Gewinden: 43x1mm und 36,4x1mm stehen zur Auswahl.


    Die Abbildungsqualität (am Tage) ist bis ca. 30x exzellent, bis mindestens 40-fach sehr gut, darüber wird es langsam etwas kontrastärmer. Am Sternhimmel konnte ich noch nicht testen. Das 30er Vixen Plössl (NPL) ist ebenfalls wirklich gut. Das Tischstativ ist ganz brauchbar, vor allem stabil und Schwingungsarm, nur die Klemmung ist nicht so fein dosierbar, wie man es sich vielleicht wünschen würde.


    Viele Grüße,
    Sebastian


    Was mich als noch nicht lange Astronomie-Interessierten bei beinahe jeder Einsteigerberatung verwundert, ist die Tatsache, dass meist Geräte für Fortgeschrittene empfohlen werden. Oder andersherum: Der Einstieg scheint heute eher in einer sehr hohen Spezialisierungs- und Detailstufe angesetzt zu sein.


    Da werden regelmäßig 8-Zoll-Teleskope empfohlen, mit denen man schon sehr lichtschwache, entfernte Objekte ("Deep Sky") gut beobachten kann, die einem aber bauartbedingt das Verständnis der "Himmelsmechanik" nicht unbedingt erleichtern. Der Tenor scheint zu sein: so lange man keine Staubbänder in Galaxien damit beobachten kann, taugt es nicht.


    Mein laienhaftes Verständnis über eine Lernkurve zur Astronomie sieht ungefähr so aus:


    1. Erdrotation, Sonnenumlauf (erkennbar über Sternbilder, Himmelsnordpol, Ekliptik...)
    2. Mond (Phasen, Krater, Vulkane)
    3. Unser Sonnensystem (Planeten, Kometen, Sonne)
    4. Milchstraße (Sternenstehung/Nebel, Sternhaufen, Doppelsterne, Dunkelnebel/Staub)
    5. Deep Sky (Galaxien)


    Dass die freiäugige Beobachtung hier kaum diskutiert wird, ist das eine. Als Anfänger hat mir das aber das Leben halbwegs schwer gemacht. Ich wußte eher, welche Okulare gute Leistungen bringen, als welche Sternbilder ich von hier aus (52,5° Nord) noch gut sehen kann. Ich verstehe anders herum auch, dass erfahrene Beobachter beim tausendsten Anblick der immer gleichen Paradeobjekte das große Gähnen bekommen und sich entsprechend lieber unbekannteren Objekten zuwenden, die dann naturgemäß weniger einfach sichtbar sind.


    Aber es gibt ca. 20-30 Objekte, die schon im Fernglas oder Kleinteleskop eindrucksvoll aussehen plus sicher 100 bis 300 weitere, die man damit halbwegs gewinnbringend beobachten kann. Nach meinem Verständnis wäre das eigentlich ein guter Weg des Einstiegs: Genug Auswahl ohne die permanente Überforderung mit den Möglichkeiten eines Großteleskops. Dazu kommt der deutlich geringere Transport-, Justage-, Pflege-, Platz- und Optimierungsbedarf einer solchen Ausrüstung.


    Dagegen spricht vielleicht das Gefühl, zu wenig für's Geld zu bekommen, oder auch das unzureichende Angebot. Man glaubt offenbar, Einsteigern miserabel gefertigte Telskope auf schon visuell wackligen Montierungen verkaufen zu können, und bietet vielfach entsprechende Frustgeneratoren an. Bei einem größeren Spiegelteleskop muss man hingegen von einem erfahrenen Käufer ausgehen und verzichtet auf allzu dysfunktionale Angebote.


    Dennoch fände ich es begrüßenswert, wenn man Einsteigern neben Literatur und Sternkarte auch kleinere Geräte empfiehlt. Dazu wäre es allerdings für viele "alte Hasen" notwendig, von den eigenen Interessen und Vorlieben etwas zu abstrahieren und auch bei den Geräteempfehlungen vielleicht eine Nummer kleiner (leider dabei nicht günstiger) ins virtuelle Regal zu greifen.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Hallo Paddy,


    von APM gibt es ein leichtes und handliches 30mm UltraFlat Okular, das war beim Test in meinem 71/400mm absolut randscharf. Damit kämest Du an dem 72/432 auf 14,4-fache Vergrößerung bei einer AP von 5mm und hättest rund 5° wahres Gesichtsfeld. Ähnlich sähe es mit einem 31er Baader Hyperion aus. Natürlich brächte z.B. ein 30er ES noch ein gutes halbes Grad mehr Feld, aber das wiegt mit 1,4kg fast so viel wie das Teleskop.


    Das Maximum für 2" wird mit dem Masuyama 32mm 85° ausgenutzt, ist aber an einem schnellen Apo nicht wirklich randscharf.


    Um die AP musst Du Dir bei der kleinen Öffnung also keine Sorgen machen.


    Viele Grüße,
    Sebastian