Beiträge von pelzfuss

    Hallo Leute,

    danke für die Blumen. Ich bin auch ehrlich froh, dass ich den Planetenkiller jetzt fertig habe. Hat ja mit 4 Jahren lange genug gedauert.

    Ich hoffe wirklich, dass wir uns alle bald mal wieder auf Teleskoptreffen sehen können. Vor allem, weil hier in Schloß Holte die Lichtverschmutzung echt übel ist.

    Richtig visuell was reißen kann man hier nicht.

    @ Heiko: mach die Wolken weg, dann komme ich mit dem Gerät zu euch nach Korbach,.... , dunkler Himmel, sabber :drooling_face:

    Timm: lassen wir die Kirche mal im Dorf: 10"f8,.., f10 wären ja 2,50m das kriegst du nicht mehr vernünftig als Lowrider hin :winking_face:

    Winni: Die Vorstellung, dass solche Teleskope nach dem Ableben des Besitzers irgendwo im Müll landen ist doch zu brutal. Sollte ich die Brocken mal nicht mehr auf nen Acker zergeln können, werde ich den Trumm später wieder einer Sternwarte spenden. Da ist sowas immer gut aufgehoben.

    Holger: Ja, Basteln ist mein Lebensinhalt. Hab eigentlich immer irgendwelche Projekte am Laufen. :upside_down_face:

    So, Spechtels, da bin ich wieder.

    wollen wir den 10f8-Planetenkiller mal zusammenbauen: (Links zu den beiden ersten Teilen: Teil 1 und Teil 2)


    Nachdem alle Teile zusammengestzt waren, konnte ich auch den genauen Fokuspunkt festlegen und die Stangen auf die richtige Länge bringen. Anschließend habe ich den Schwerpunkt nochmal mit der Besenstielmethode genauer ermittelt.

    Erst jetzt habe ich dann die Höhenräder konstruiert. Gottseidank kam ich mit 700mm Sicheln hin. Hatte schon Angst, dass ich riesige Wagenräder brauche. Allerdings mussten die Sicheln selber noch was zum Drehmoment beisteuern, weshalb ich die aus 30mm Siebdruckplatte gefräßt habe.

    Schick, oder? 8o

    Timm, jetzt musst du stark sein:

    Für die Gleitlager nehme ich immer ABS-Kantenmaterial, welches auch an Möbelkanten verwendet wird. Für die Basisteller habe ich mir mal einen großen Abschnitt einer sogenannten Mutterrolle besorgt. Da kann ich die nötigen Ringe dann rausschneiden. Als Gegenlager dienen dann wieder die guten alten Teflonpads. Diese Kombi funktioniert m.E. sehr gut, obwohl mir jetzt wieder alle erfahrenen Teleskopbauer wiedersprechen werden. ;)


    Und nun der Moment, an dem der Dobson das erste Mal fix und fertig in meiner Garage stand und ich ihn in alle Richtungen bewegen konnte. Mann, was für ein Gefühl. Alles läuft satt und sauber. Man merkt ihm sein Gewicht zwar an, aber dafür kein Wackeln, kein Zittern. Nur unter 30° Neigung fing er an ein bisschen durchzusacken. Lediglich 2,5 Kg Hantelscheiben waren nötig um das abzustellen. Also, konstruktionstechnisch fast ne Punktlandung.

    Falls sich jemand fragt, was das Fliegengitter da unten soll: Es hält die Spinnen draußen. :winking_face: Mir kackt keiner auf den Spiegel.


    Gestern war es dann endlich soweit: First light

    Für ca. 1, 5 h hatte ich ein paar Wolkenlücken und die untergehende Mondsichel. Ich war begeistert, wie gut der alte Spiegel abbildet. Schließlich ist er schon 50 Jahre alt ( G. Dürck hat den 1971 angefangen zu schleifen).

    Vor allem: der truss bleibt selbst mit dem großen ES 30mm 80° stehen. Beim Okularwechsel haut er nicht nach oben ab. Nur ein Ziel habe ich nicht ganz erreicht. Wenn ich im Zenit gucke, muss ich doch ein wenig auf die Zehenspitzen.

    Aber sind ja nicht alle so abgebrochene Riesen, wie ich. :grinning_face_with_sweat: Die Bilder habe ich mit dem Handy durchs Okular gemacht. Ich hoffe, sie geben einen kleinen Eindruck von der optischen Leistung wieder.


    Nun bin ich doch ein bisschen Stolz auf meine Frickelei und freue mich, dass ich mein selbstgestecktes Ziel, dem Dürck-Newton ein 2. Leben zu schenken, erreicht habe.

    Vielleicht überlebt das gute Stück mich ja auch noch, und ein Anderer führt das Ganze weiter.

    Ich werden auf jeden Fall noch eine Zeitkapsel mit dem Film und der Dokumentation meiner Arbeit am Teleskop anbringen. Villeicht fühlt sich in 50 Jahren dann der Nächste berufen. :winking_face:



    Ich hoffe es war ein wenig unterhaltsam für euch.

    Bleibt gesund und CS for ever

    Guido

    Hallo Spechtels, willkommen zum 2. Teil meines kleinen Bastelberichts. (Hier nochmal der Link zu Teil 1)


    nachdem ich also den Kautz (114/415) fertig gebaut hatte, traute ich mich an die Konstruktion des 10f8.

    Die meisten Teile habe ich nach den Anleitungen von David Kriege gebaut.

    Zunächst baute ich eine 9-Punkt HS-Halterung, wobei hier schon das erste Mal der 3D-Drucker ins Spiel kam. Die Spiegel-Niederhalter und die Dreiecke sind aus PETG gedruckt. Die Niederhalter haben an den Auflageflächen noch etwas Kork bekommen. Die funktionieren echt prima, weil man sie, ohne Druck auf den Spiegel auszuüben, festschrauben kann. So verspannt der Spiegel nicht.


    Das dieser Dobson nicht in der Leichbau-Liga a´la Timm Klose mitspielen kann war mit sschon klar: der Spiegel einfach zu leicht, um bei der Brennweite genug Wums auf die Drehachse zu bringen. Ich musste also eine massive Spiegelbox konstruieren. Den Deckel für die HS-Öffnung wollte ich auch nicht immer rumfliegen haben, weshalb ich ihn einfach als Klapp-Luke designte. Die Splittblocks für die Truss-Stangen sind aus Nussbaum, welches auch schön schwer ist.


    Im Gegensatz zur Spiegelbox musste der Hut allerdings so leicht wie möglich sein, weshaln der nur aus 2 Ringen 8mm Siebdruckplatte ist. Die Fangspiegelstreben sind aus 0,5 mm starken Blech (altes Videorecordergehäuse) und die Fankspiegelhalterung aus 3mm Alustreifen, passend gebogen.

    Einen Crayford-Auszug kommte ich auch nicht gebrauchen, da diese eingfach zu schwer sind. Das Problem löste sich, als mir im Internet mal ein Helicoid über den weg lief. Daraus ließ sich ein cooler Helical-OAZ mit Filterschieber bauen.


    Die Trusstangen selber sind aus 25 mm Alu-Rohren. Die Verbindungswinkel aus 3mm Alu. Die habe ich allerdings nicht selber gebaut. Hier ist mein Kumpel Michael Hellriegel freundlicherweise eingesprungen, da er viel besser mit Metall kann, als ich.


    Und wie das Ganze dann zusammenkommt, gibts im 3. Teil, weil die maximal zulässige Anzahl an Dateianhängen erreicht ist. (Link zu Teil 3)


    Gruß Guido

    Hallo Spechtels,

    für diese Geschichte muss ich zeitlich etwas weiter ausholen, da sie schon vor ein paar Jahren begann und nun endlich zum Ende kommt:


    2017 vermachten mir meine Sternwartenkollegen bei notwendigen Aufräumarbeiten einen alten 10"f8 Newton zu "basteln". Wie sie mir damals sagten, war die Montierung auf der Dachtereasse schon lange verwittert und so hing das Scope etliche Jahre ungenutzt im Sternwartenturm. Klar, das ich da nicht nein sagen konnte. Aber das war schon ein Mords-Trümmer und passte nur so gerade in mein Auto.


    Was ich allerdings erst ein paar Tage später herausfand, war, dass dies ein ganz besonderer Newton war.

    Das komplette Teleskop war in den 1970ern von Günther Dürck selbst gebaut worden. Das Besondere allerdings ist, dass es einen alten schwarz-weiß Film über das Schleifen den Spiegels gibt. Hauptdarsteller Günther Dürck; Sprecher Willi Zöllner und Kameramann Fritz Götza. ( ich kenne zwar keinen davon, aber vielleicht sind unter euch ja einige, denen die Namen was sagen.;)) Willi Zöllner soll angeblich damals eine Koryphäe im Spiegelschleifen gewesen sein.

    Hier mal ein paar Screenshots aus dem Film:


    Wie cool ist das denn? Da bekommt man ein olles Teleskop geschenkt und plötzlich ist man ganz nah an der Entstehungsgeschichte und schaut dem Schöpfer über die Schulter.

    Für mich war sofort klar: Das ist kein Bastelprojekt! Das ist eine historische Verpflichtung. 8)


    Also das Dingen nach Hause gebracht und die Spiegel geborgen. Gottseidank hatte der Newton mit dem Fangspiegel nach unten im Turm gehangen. Der war nämlich von mindestens 100 Generationen Spinnen verdreckt worden. Wäre es andersherum gewesen, wäre das Projekt an dieser Stelle vorbei gewesen. Der HS kam allerdings in einem Topzustand ans Tageslicht, Yeah. Den Fangspiegel hat mir mein Astrokumpel Günther Kessler neu verspiegelt (Danke Günni :grinning_face: )


    So, nun hatte ich die Einzelteile gesichert, aber was tun? Ich hatte ja in meinem Leben noch keinen Dobson gebaut :thinking_face:

    Erstmal Literatur, und zwar die Dobson-Bibel:

    (ich könnte ja noch mehr Bilder liefern, aber hier ist die Grenze von 10 Bildern / Thema erreicht. (Liebe Forenleitung, kann man das nicht ändern?) )

    Als mir dann klar war, dass es durchaus machbar ist, selber einen funktionierenden Dobson zu bauen, überlegte ich mir, wie das 2. Leben des Dürck-Newton aussehen sollte:

    1. Keine Leiter brauchen!

    Das war letztendlich der Todesstoß für das Teleskop. Es wurde nie für Besuchertage rausgeholt, weil es einfach zu gefährlich war, wenn Lischen und Herbert Müller nachts da oben rumkraxeln.

    Also : Lowrider


    2. Transportabel: Also Gitterrohr-Dobson (will damit ja auch auf Teleskop-Treffen posen :rolling_on_the_floor_laughing: )


    3. Alle Teile selber machen!

    Mir war es von Anfang an wichtig, eine Art historischen Kontext herzustellen. Sprich nimm die alten Teile, und baue neue dazu.

    Klar habe ich es heutzutage in vielerlei Hinsicht leichter, da es 3D-Drucker gibt, aber es ist ja kein Verbrechen, wenn man die Möglichkeiten seiner Zeit nutzt.

    Günter Dürck hat damals auch alles selber gemacht: Spiegel, Tubus, OAZ, sogar der Sucher ist selbstgedengelt.


    Also dann frisch ans Werk.

    Zunächst habe ich mein angelesenes Wissen mal an einem VST (very small telescope) ausprobiert. Damit ich zumindest einmal praktisch erfahre, wie man einen Dobson zum funktionieren bekommt.

    Ich wollte ja nicht gleich mit den wertvollen Teilen rumhantieren.

    Über die Entstehung des 114 /415 Kautz hatte ich damals im Schwesterforum berichtet. Das können Interessierte hier nochmal nachlesen:

    https://www.astrotreff-deep-sk…-Lowrider--114-415--Kautz


    So, und wie der 2.-Life-Dürck-Dobson gebaut wurde kommt im 2. Teil.


    Gruß Guido


    Links zu den Folgeteilen:Teil 2 und Teil 3

    Hi,

    erstmal Gratulation zum neuen Astrotreff.

    Ist echt top geworden.

    Was mir allerdings weniger gefällt, ist, dass die komplette Privatadresse auf der Karte angezeigt wird. Ich halte das für problematisch, weshalb ich meinen Eintrag erstmal wieder gelöscht habe. Es wäre schön, wenn nur Name und Ortsname angezeigt würden.

    Ich denke, wenn man die genaue Anschrift von jemanden braucht, kann man die auch per PN erfragen.

    Gruß Guido

    Hallo Henning,

    kein Problem.

    Dein Kumpel kann das natürlich auch in ABS drucken (Ist nen Tucken besser als PETG). Dann kann er die Einstellungen nach seinen Erfahrungen machen. Wandstärke habe ich bei meinen Teilen auf 2mm eingestellt. Dann wird das super stabil.


    PETG nutze ich nur, weil es etwas einfacher in der Handhabung ist und nicht so warp-anfällig (Verzug durch Temperaturunterschiede) wie ABS ist.


    Das Ganze habe ich extra in mehreren Teilen konstruiert, damit man keine Stützstrukturen drucken muss.



    Druckeinstellungen für PETG (für die, die damit drucken möchten):

    Druckbett 70°

    Hotend 230°

    Füllung 20%

    Wandstärke 2mm

    Druckgeschwindigkeit 40mm/sek

    Stützstruktur: no

    Kühlung: 0%



    Ich habe die Teile nochmal einzeln auf Thingiverse hochgeladen. Wenn ich alles in einer Datei lasse, muss man sich die Sachen erst wieder vereinzeln, um sie zu drucken.


    Schick mal nen Foto, wenn es geklappt hat. ;)


    Gruß Guido

    Hi folks,

    @ Henning: Ok, Filterhülsen sind halt runde Schubladen 8o . So weit ich das richtig verstanden habe liegt die Foklaebene bei Okularen meist im Bereich der Feldblende, aber bevor ich hier Unsinn erzähle,

    lasse ich lieber die Profis antworten. Der Helikal-OAZ ist exakt so hoch, wie die Standard-Crayfords, so dass es beim Fokussieren keine Probleme geben sollte.


    @ Holger: Eine Filterschieberversion kann ich unter den Gleichen Link packen. Die Teile sind in Tinkercad schon gezeichnet. Oder ich kann dir auch die STL-Datei per PN schicken.

    Du musst nur bedenken, dass dann der Sucher im Weg ist. Für den müsstest du dann einen anderen Platz finden.


    @ Timm: Aber auf jeden Fall kannst du damit beobachten. Auch mit dem 10f8. Da habe ich gestern die Sicheln und Rockerboxteile gefräst bekommen. Am WE wird er vollendet. (Bericht folgt)

    Hauptsache, die kriegen bei uns allen mal endlich die Anti-Corona-Pampe in die Arme, damit wir wieder Teleskoptreffen machen können. ;)


    Bis dahin Guido

    Hi Folks,

    im ersten Teil hatte ich euch ja schon meinen Helical-OAZ für 8" Newton mit Stahltubus vorgestellt. Hier nun eine kurze Bauanleitung am Beispiel meines 8"f6 Dobsons.

    Ein Hinweis vielleicht noch. Obwohl ich den Auzug auch an meinen 8"f5 Fotonewton gebaut habe, empfehle ich das Ganze erst einmal nur für rein visuelle Unternehmungen.

    Ist ja nicht jeder so ein Astroanarchist, wie ich :P Wie ich im ersten Teil schon anmerkte, haben die Helicoide aus China doch ein wenig Spiel. Bei rein visuellen Dobsons ist das egal.

    Die erste Fotosession war zwar erfolgreich, aber mal gucken, ob da noch Probleme auftauchen, wenn ich längere Belichtungsserien (űber 2h) mache.


    Die STL-Datei ist unter folgendem Link zu finden: Thingiverse Helicoid focuser


    Nun gehts ans zusammenbauen.


    Zunächst einmal runter mit dem alten Crayford. Die Schrauben verwenden wir für die neue Basisplatte.

    Mit einem Aufreiber werden die Löcher soweit aufgeschrubbelt, bis die Köpfe der Originalschrauben bündig sind.

    Dann können wir die schon mal aufschrauben.


    Als nächstes wird die Filterschubladenaufnahme (geiles Wort ;) ) mit 4 3x25mm Schrauben festgeschraubt und der Kugelschnäpper eingesetzt.

    Der Helicoid wird mit vorsichtigem Druck in die Basisplatte eingepresst und später von unten mit ganz wenig Zweikomponentenkleber fixiert. (keine Sorge, das hält bombenfest)

    Auch die 2" Hülse wird in den Adapterring geklebt. Beim drucken des Adaperrings solltet ihr den Durchmesser der Hülsenaussparung 0,5 mm größer machen. Das ganze geht dann immer noch stramm zusammen.

    Zwischen die Schrauben des Hedlicoids kommen ebenfalls 3 kleine Klebepunkte. Dann nur noch den Adapter einsetzen und fest werden lassen.

    Wenn der Kleber abgebunden hat, wird die Platte ebenfalls mit 4 3x25mm Schrauben fixiert.

    In die Filterschublade kommt, wer mags für möglich halten, der Stepdown Ring (52mm-48mm) mit einem tropfen Kleber. (Wieviele Schubladen ihr euch druckt, hängt von den Filtern ab, die Ihr besitzt. Macht aber auf jeden Fall eine mehr, um die Öffnung bei Nichtbenutzung verschließen zu können.

    Das Ganze ist so designed, dass auch dicke Filter (Hier mein Castel UHS mit 9mm Höhe) reinpassen.

    Und wenns dann so ausschaut, ists fertig für altes Licht, mit und ohne Filter.

    Ach jo, ganz nebenbei: der neue Auzug ist ca 300 g leichter als die ollen Crayfords. Jetzt bleibt der Dobbi auch mit nem fetten ES 30mm 80° oben. ;)


    Ich wünsche euch viel Spaß beim Drucken und Basteln, und vor allem: Genießt nun endlich 2" Filter ohne nächtliche Schrauberei am Okular.


    Gruß

    Guido

    Hallo Freunde alter Photonen,

    seit langem schiele ich schon immer neidisch auf die netten 2" Filterschieber, die so wunderbar in Teleskoptuben ab 10" passen. Immer schon wollte ich mal eine Lösung für einen 8" Tubus finden, ohne den Tubus verändern zu müssen.

    Die Lösung kam mir, als ich für mein aktuelles 10" f8,08 Bauprojekt einen leichten OAZ brauchte. Ein Crayford wäre da viel zu schwer gewesen, also sollte es ein Helicalauszug werden. Im Internet habe ich dann einen interessanten Kandidaten von Pixco (mit 30mm Fokusweg) gefunden und in Tinkercad eine Basis inklusiv Filterschieber für 3 Filter konstruiert. Das ganze wurde dann mit PETG gedruckt. PETG ist ein äußerst zäher, witterungsbeständiger Kunststoff und genießt mittlerweile mein vollstes Vertrauen. Nur die 2" Klemmhülse habe ich aus meinen Fundus übernommen.


    Da der Helical niemals in den Tubus ragen kann, kann man den schön flach konstruieren. Nach einigen hin- und hermessen, war klar, das geht auch für 8". Und zwar so, dass ich in der Bauhöhe lediglich 3mm aufbaue.

    Also ran an die Bauteilegenerierung und den Drucker angeschmissen.

    Auf einen 3-fach-Filterschieber musste ich leider verzichten, da sonst der Sucher im Weg ist. Deshalb habe ich hier eine Schublade für 1 Filter realisiert.

    Rechts noch die Teile, die zusätzlich gebraucht werden: 2" Klemmhülse; 9,5 mm Kugelschnäpper und Filteradapter 52 mm auf 48mm für die Filter.



    Hier einmal die fertigen Teile. Und hier, ganz mutig, an meinen 8"f5 Fotonewton gebaut.

    Ich war ja anfangs selber etwas skeptisch. Die China-Helicals weisen doch ein gewisses Spiel auf, welches die Hersteller, mal wieder, mit ihrem berühmten Harzfett kaschieren.

    Am Samstag konnte ich dann mal das Ganze live testen und habe mir M81/M82 rausgepickt. Und, ich muss sagen, ich war entzückt. Das fokussieren macht damit wirklich Spaß.

    Mit den Crayfords stehe ich ja schon lange auf Kriegsfuss: Entweder, man kann nicht fokussieren, weil die Stange beim reindrehen den Tubus nicht mitnimmt, oder im schlimmsten Fall, rauscht der OAZ-Tubus mit der Kamera unvermittelt komplett raus. Das ist nun gottseidank Gechichte. Und zum Thema Fokusstabilität würde ich sagen, seht selbst:

    19x6Min; ISO 800; Idas-LPS2; EOS600da; guiding PHD2

    Ich finds klasse und will nie wieder einen Crayford haben 8o


    Im zweiten Teil beschreibe ich mal den Zusammenbau des Helicals an meinem 8"f6 Dobson. (Die 3D-Druckdaten werde ich die Tage auch über Thingiverse freigeben. Fall sich das jemand nachbauen möchte, kann er sich da die STL-Dateien und eine Materialliste ziehen.)


    Bis dahin CS und bleibt gesund.

    Guido

    Hallo Peter,
    ich schließe mich Jan an. Eine wirklich grandiose Arbeit. Das starless Bild gefällt mir auch extrem gut. Wie bekommst du dieses absolut glatte kontraststarke Ergbnis hin? Das ist doch nicht nur der Gesamtbelichtung geschuldet, oder? Mit welcher Kamera hast du die Aufnahmen gemacht?


    Gruß Guido

    Hallo Spechtels,
    zunächst wünsche ich euch allen ein frohes Weihnachtsfest.
    Da das Wetter ja in den letzten Wochen nicht gerade unser Freund ist, habe ich für mich die Zeit genutzt, um mich mal intensiver mit der Bildbearbeitung zu beschäftigen. Dabei habe ich mir die einzelnen Funktionen in APP mal genauer vorgenommen und mich durch etliche Tutorials geschaut. In Gimp habe ich nun einigermaßen kapiert, wie man mit Ebenen und Ebenenmasken umgeht. Auch wennn ich nur mit meiner EOS600da fotografiere, habe ich mal die gestackten Bilder in die Farbkanäle zerlegt und versucht, die Farbanpassung in Gimp vorzunehmen.
    Die Ergebnise machen mich echt happy. Klar, Luft nach oben ist immer. Aber selbst der Kaulquappenmnebel gibt für die recht kurzbelichtet Aufanhmeserien, aus meinem Lichtverseuchten Garten, recht ordentliche Daten her.[:D] Bisi verrauscht, but who cares.
    In erster Linie ging es mir um den Workflow [;)]


    Sh2-155-Cave Nebula; 38x4Min; ISO 800; 8"f5 auf EQ6; IDAS LPS-2



    NGC281-Pacman Nebula; 86x4Min; ISO 800; 8"f5; IDAS LPS-2



    NGC2174-Monkey Head Nebula; 35x5Min; ISO800; 8"f5; L-Enhence



    IC410-Kaulquappen-Nebel; 45x100Sek; ISO 800; 8"f5; Idas LPS-2


    Ich hoffe, euch gefallen die Bilder so gut, wie mir.
    Lasst´s euch gut gehn und bleibt gesund.
    Gruß Guido

    Biete Motor Focuser Shoestring + Motor für 50,-€ inkl. Versand.
    Focuser und Motor funktionieren. Treiber für Ascom gibts auf der Shoestring-Webpage (Combined FCUSB/FCUSB2 ASCOM Driver v6.0.0).
    Ob es Treiber für INDI gibt sollte im Vorfeld recherchiert werden.


    Hallo Heiko,
    bei den Kids bedankt? Das Bestechungsgeld wird mich noch auf Jahre ruinieren[:D].
    Wegen des Dobsons auf Fehmarn muss ich meine Schwiegerma mal interviewn.
    Da ja mit der Zeit immer mehr Kinderspielzeug da wegkommt (die Kids werden Gott sei Dank ja größer) kann ich bestimmt mal was kleines, schickes da dauerhaft parken. Das Problem ist nur, dass das Haus im Winter nicht geheizt ist und es dadurch drinnen ein wenig stockig wird.
    Aber du hast recht, mir fällt da schon was ein.
    [;)]
    Gruß Guido

    Hallo Manfred, hallo Marwin,
    danke für die Blumen. Ja, das Wetter war allerdings gnädig - hatte ich nicht mit gerechnet.
    Die Lichtverschmutzung kann man ja schön an den fisheye Pics und dem Panorama sehen. Und obwohl die Wasseroberfläche diesen Effekt m.E. noch verstärkt, hat man trotzdem einen wunderschönen dunklen Himmel. (Sogar noch besser als in Perscheid auf dem HuTT (Monti nicht schimpfen [:D]))
    Die Feuchtigkeit hatte ich auch nicht so auf dem Radar, aber die hat mir dann auch die Star Trail-Aufnahme beendet. Gott sei dank erst nach 50 Aufnahmen[;)].
    (==>)Marwin: Definitiv ist Fehmarn eine "Isla Bonita". Ich muss, wenn die Kinder mal ihren eigenen Urlaub machen, den 8" Dobson mitnehmen. Das wird ein Fest. [:D]
    Von den alten analogen Objektiven habe ich mittlerweile eine ganze Sammlung. Ich liebe die Teile, weil lichtstark, robust gearbeitet und absolut erschwinglich. Da ich eine Familie zu ernähren habe, kann ich mir die sündhaft teuren Canon Objektive auch gar nicht leisten. Man muss nur akzeptieren, dass die alten Scherben damals nur in grün und blau korregiert worden sind, weil die alten Fotofilme im roten recht unempfindlich waren. Ab und an hat man dann halt mal etwas größere rote Höfe um die Sterne, aber was solls. Schließlich mache ich Astrofotos aus Spaß und nicht zum wissenschaftlich auswerten.[;)]
    Gruß und CS Guido

    Hi Spechtels,
    eigentlich hatte ich vor meine Superpolaris mit der neuen Motorisierung und Teen-Astro-Steuerung auf unseren Fehmarn-Familienurlaub mitzunehmen. Allerdings machte mir mein neuer, gebrauchter Skoda einen Strich durch die Rechnung. Die alten Gepäckträger für das Jetpack wollten auf einmal nicht mehr passen[xx(]. Da ich die Kinder nicht zuhause lassen durfte, musste ich also umdisponieren. Naja, der DWD hatte für die Woche ja auch gruseligstes Wetter vorrausgesagt, also nur leichtes Fotogeschirr und einige Objektive eingepackt und los - Fehmarn ist ja schließlich auch so schön [:)].
    Aber, was soll ich sagen. Als wir ankamen wars wie vorrausgesagt dicht bewölkt und windig. Doch dann kam die erste Nacht, in der ich irgendwie nicht pennen konnte und um drei Uhr nochmal aufgestanden und rausgegangen bin. Da knallt mir doch glatt eine super klar strukturierte Milchstraße entgegen, jedoch waren schon die nächsten Wolkenbänke im Anmarsch. Ich also flugs rein und noch schnell das 50mm F1,7 Yashica auf die Eos gefummelt, Stativ geschnappt und noch ein paar Einzelaufnahmen in die Wolkenlücken gemacht.



    Iso 3200; 6 Sek;F2,8

    Sogar Kollege Neowise gab sich nochmal die Ehre.

    Zwar sind die Aufnahmen ein bisschen verrauscht, aber für spontan gefallen mir die echt gut.
    Da hatte ich ja schon gleich mein positives Astroerlebnis. Urlaub gerettet [:D]
    Doch die Sonneninsel ist doch immer für Überraschungen gut.
    Gleich die zweite Nacht war dann der Hit. Keine Wolke weit und breit und vor allem kein Wind. Der DWD hatte auch nichts störendes auf dem Radar. Da konnte ich ja endlich mein längst geplantes Milchstraßenpanorama mal in Angriff nehmen. So bekam die Astro-600d das 11mm Tokina und die nichtmodifizierte das 8mm Walimex aufgeschnallt. Nach der 300er-Regel für runde Sterne (300/Brennweite)konnte ich bei 11mm 25sek und bei 8mm 30sek belichten.
    Bei dem sackdunklen Himmel sollte das wohl reichen:

    Japp, tat es [;)]30x 30sek; 8mm Fisheye; ISO 3200; keine Darks; EOS 600D

    30x 30sek; 8mm Fisheye; ISO 3200; keine Darks; EOS 600D

    3 Serien a 10x 25 sek; 11mm Tokina, f2,8; ISO 3200; EOS 600 Dfs; Idas LPII Filter.
    War gar nicht so einfach die Bilder übereinander zu bekommen, da sich bei so kleinen Brennweiten die Abbildungsfehler am Rand natürlich arg bemerkbar machen, aber für den ersten, ernsthaften Versuch reichts alle Mal [:P]. Unten sieht man schön die Lichtseuche von Boltenhagen, welches sich auf dem Festland gegenüber befindet.


    Die nächsten Tage waren dann erstmal zufriedener, entspannter Familienurlaub mit Fahrradtouren, Spaziergängen und Dorschangeln. Herrlich[:D] Astrowetter war nicht, da kamen dann doch die angekündigten Tiefdruckgebiete, die uns allerdings regentechnisch echt in Ruhe ließen.
    Eine Gelegenheit bekam ich dann am Freitag noch. Leider war der Mond echt hartnäckig vor der Milchstraße, also fiel das aus.
    Da gab es aber noch einige Sachen, die ich schon lange mal ausprobieren wollte:
    Aufnahmen mit Mond im Rücken.
    Hatte ich mal im Kinofilm Sternenjäger gesehen und fand den Effekt recht witzig.

    15mm;f4; 20sek; ISO2500

    15mm;f4; 20sek; ISO2500
    Hier hätte ich einen Grauverlaufsfilter gebrauchen können, dann hätte ich die Sterne länger belichten können. Aber immerhin.


    Als dann gegen 03:00 Uhr der Mond unterging habe ich noch schnell das 300mm Tair f4,5 rausgeholt. Ist zwar eher eine Super-Kartoffel, denn ein Super-Mond geworden, aber mit den winzigen Windrädern machts doch was her.

    Zu Abschluss dann noch, was man mit Fotostativ doch am besten kann:
    Eine Startrail über unserem Ferienhaus....schööön[^]

    50x30sek; 8mm fisheye; ISO400


    Das hat richtig Spaß gemacht und zeigt doch wieder mal, dass man nicht immer das volle Astrobesteck dabei haben muss, um coole Bilder zu machen.
    Ich hoffe, dass sich durch meinen Bericht auch der ein oder andere Anfänger in der Astrofotografie angesprochen fühlt und einfach mal ein paar Sachen ausprobiert. Wenn man die 300er-Regel (für APS-C-Sensor), oder die 500er-Regel (Vollformat-Sensor) beachtet, bekommt man auch Sternfeldaufnahmen mit einem einfachen Fotostativ hin. Klar macht man damit nicht das Astrobild des Tages, aber man lernt doch eine Menge über seine Kamera, die Objektive und hat, wenn der Himmel schön dunkel ist, auch recht ansehnliche Ergebnisse.
    Also, ich freu mich schon auf den nächsten Fehmarn-Urlaub.
    Clear Skys
    Guido