Sternzeit 19062017.
Es begab sich, daß der Arkonidenhäuptling sich zwischen Früh- und Nachtdienst befand und, dank den Göttern Arkons, der Himmel klarer nicht sein konnte.
Nach kurzem hin und her(der Tag begann ja schon um 0400), beschloss der Beuteterraner, einen der Beobachtungsplätze, die kurz vorher erst vom Imperium annektiert wurden, aufzusuchen.
Ein kurzer Blick ins Planetarium verriet, daß für diese Expedition Johnson und M13 gute Ziele abgeben würden. Jupiter und Saturn dürften für den Grillplatz im Wald zu niedrig stehen.
Bewaffnet mit Teleskop, Kopflampe und Reiseatlas ging es dann auch in die tiefe Dunkelheit.
Am Ziel angekommen, wurde erstmal positiv zur Kenntnis genommen, daß keine Einheimischen vor Ort waren und auch keine kommen würden... am Montag abend um 2330. Nach dem Aufbau des Teleskops und erfolgter Dunkel-Adaption wurde erst mal ein schöner, halbwegs dunkler Nachthimmel bewundert. Als mein Blick dann wieder nach unten ging, stellte ich fest, daß "finstere Nacht" was anderes ist, als das, was kurz vor der Sommersonnenwende herrscht. [;)]
Halt, was ist das? Ein heller Punkt blendet mich von dort, wo nix als Schwärze sein sollte... siehe da, der Juppi hat sich die einzige Lücke in der Mauer aus Bäumen ausgesucht! [:)] Zwischen den Bäumen funkelte auch der Saturn, aber unerreichbar.
Wer meinen Fred von Beginn an verfolgt, weiß, wie ich das erste Mal zu kämpfen hatte, den Juppi ins Okular zu bekommen... das war einmal. Artig hockte er im Blickfeld, kaum, daß ich ihn eingefangen hatte. Ich bekam die Montierung so gut fixiert, daß das Bild brauchbar war. Ja, der Juppi wanderte innerhalb von einer Minute aus dem Bild, aber ich musste den Lidl nicht mehr ständig festhalten. Es sah putzig aus, wie der Lichtkegel durch das Okular wanderte... [:D]
Deutlich und klar erstrahlte er in seiner Pracht, ebenso die vier Monde... naja, dreieinhalb, zwei standen zu dicht beieinander.
Der GRF war damals leider wohl nur Einbildung. 35x ist jetzt auch nicht so der Brüller. Da hatte ich mir mein 14mmm-Okular hergewünscht, was ich damals fälschlicherweise als 4mm angegeben hatte. Bitte entschuldigt mein löchriges Gedächnis. Strukturen konnte ich bestenfalls ahnen. Vielleicht hätte sich das noch bei längerer Betrachtung geändert, aber leider hatte ich nicht viel Zeit.
Immerhin, das war ein ungeplantes Erfolgserlebnis und das gerade im Vergleich zum letzten Juppi-Erlebnis.
Und nu?
Mitternacht war bereits durch und ich wollte/musste bereits um 0100 zurück sein. Die Müdigkeit ob des langen Tages war schon lange in den Tiefen des Alls verschwunden.
Mühsam riss ich mich vom König der Planeten los und versuchte, mich mithilfe einer App am Himmel zu orientieren. Leider befand sich Johnson genau mittig zwischen zwei Sternbildern, weit weg von jedem hellen Stern. Bald wird er so weit südlich stehen, daß ich ihn nur auf dem Trümmerberg sehen können werde.
Wieder fluchte der Arkonidenhäuptling über dieses primitive irdische Werkzeug und dachte sich, er erspart sich den Frust und begibt sich lieber in seine alte Heimat M13. [:o)]
Ohne den Winkelsucher entpuppte sich das wieder als Gerobbe und nach diversen höflichen Unterhaltungen mit verschiedenen Insekten über aufdringliches Verhalten, war das Teleskop ausgerichtet und die Suche begann.
Uiii... bei dunklem Himmel sind das ja wirklich viele Sterne. [:D] Ja, wo hat sich denn der sonst nicht so schüchterne Kugelsternhaufen versteckt? Soo groß ist das Gebiet nun auch wieder nicht. Einige Konstellationen kamen mir vage bekannt vor, woher bloß?
Ein Blick auf den Reiseatlas war leider nicht so hilfreich, denn er bot leider keine Aufsuchkarte für M13 an.
Als ich später daheim in den Karkoschka schaute, hatte ich die Konstellation wiedergefunden. Wahrscheinlich hatte ich M13 einfach nur übersehen. Memo an mich selbst: immer BEIDE Atlanten griffbereit haben!
Kurze Zeit später kam vom Flaggschiff das Signal, daß die Rückreise kurz bevor stand und immerhin mit dem guten Gefühl, daß ich ganz dicht dran war, wurde alles wieder abgebaut und heim ging es.
Nächste Woche steht ein langes, freies WE an und wenn der Himmel es wieder gut mit mir meinen sollte, wird die Jagd fortgesetzt...
----
Es war zwar eine kurze, aber sehr erfolgreiche Nacht und für mich ein Zeichen dafür, daß es nun richtig los geht. [:)]
Zudem gelangte ich zur Erkenntnis, daß wohl zunächst Okulare auf dem Einkaufszettel stehen sollten. 35x und 50x sind nicht gerade viel und laut der bekannten Formel, sind 100x die Grenze bei 700mm Brennweite. Da komme ich nicht mal ansatzweise ran.
Wie der Zufall es so will, habe ich auch in der Nacht gleich was beim Astroshop gefunden:
http://www.astroshop.de/omegon…/p,49758#tab_bar_0_select
Laut der Formel sind 7mm am oberen Rand der sinnvollen Vergrößerung, aber ich denke, ich kann dem 6mm eine Chance geben. Die Filter sind auch nicht schlecht für mich als Anfänger (denke ich).
In Kombination mit der 2xBarlow käme ich mit meinem 14mm auch auf die 100x. [:)]
Ich könnte das Set auch sofort bestellen.
Was ist Eure Meinung dazu?
Ich hoffe, Euch hat der kleine Bericht gefallen. [:)]