<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Da fällt einem doch nichts mehr ein.
CS Frank
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Hi Frank,
ooch, mir schon...nur das zu erwähnen führt zu einem Schließen dieses Threads. [:D]
Aber mal Spass beiseite, denke immer daran, das hier auch viele Leute mitlesen, nicht nur die Protagonisten. Ich lese z.B. mit, hab schon Schleudertrauma vom Kopfschütteln und habe mir bis hierher alles verkniffen was ich zu sagen hätte. Doch dein letztes Posting (das Längere) hat mich dazu bewogen doch noch einmal Stellung zu nehmen.
Zuerst einmal möchte ich Dir danken für den offenen und ehrlichen Umgang mit deiner Meinung. Auch wenn ich Dir in einigen Dingen nicht zustimmen mag, so überraschte doch der auf sich selbst projezierte Argumentationsstil. Nun ja, das zu erlesen bzw. auch zu verstehen ist nicht jedermanns Sache, daher kommen die Missverständnisse.
Ich will mal mit meinem Statement zur Materialschlacht Astrofotografie mit einem Missverständnis beginnen.
Astrofotgrafie beschäftigt sich mit der bildlichen Erfassung von entfernten <u>natürlichen</u> Objekten ausserhalb der Erdatmosphäre. Derher gehören ISS-Fotos nicht zur Astrofotografie, auch wenn das gleiche Equipment benutzt wird. Auch TWAN-Bilder gehören nicht zur Astrophotografie, denn hier ist der Sternenhimmel nur Hintergrund bzw. gestalterisches Element aber nicht das Ziel an sich. Das Ziel ist eine Landschaft bzw. eine Bildkomposition. Nur weil man Nachts mit einer Kamera und einem Stativ rumlungert macht man noch kein Astrofoto. Die "himmlische Acht" zu fotografien hat als Zielpunkt eindeutig ein astronomisches Objekt als Ziel, und die Landschaft dient nur der Verschönerung des Bildes, genauso gilt das für Milchstrassenpanoramen...wenn hier auch schon die Grenzen verwischen.
Bei der echten Astrophotografie ist das Zielobjekt immer ein stellares oder interstellares Objekt und der Hintergrund wird als eher sekundär angesehen.
Nun muss man aber auch die einzelnen Disziplinen unterscheiden. Deepsky-Fotografie beschäftigt sich mit interstellaren Objekte und benötigt eine grundlegend andere Technik (mechanisch wie EBV) als Planetenfotografie, Mond oder Sonne. Ich bin schon der Meinung diese Disziplinen voneinander zu trennen, einfach auch um die Unterschiede in dem beklagten Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erfassen.
Mond: Einstiegspreis: 2-500 Euro: geht oft und kostet nicht viel, hat aber auch nur den Mond als Zielobjekt. Höhere Vergrößerungen bedürfen dann allerdings größerer Ausgaben
Sonne: Einstiegspreis: 1000-2000 Euro:geht oft, kann aber je nach beobachteter Wellenlänge gehörig teuer werden
Planeten: Einstiegspreis: ~1000 Euro: geht eher selten (Seeing), kostet aber nicht sooo viel
Deepsky: Einstiegspreis: >2000 Euro: geht eher selten (Seeing, Mondphase), kann aber extrem viel kosten hat dafür aber auch fast unbeschränkte Möglichkeiten, allerdings auch ungeahnte Möglichkeiten zu Scheitern.
(Die Einstiegspreise sind erfahrungsgemäß und nur geschätzt, billiger geht auch, teuerer immer!)
So, Und nun kommt der unerfahrene Enthusiast, will Deepsky-Fotografie auf Profi-Niveau, hat 800 Euro auf der Hand und weis eigentlich nicht wo man in ein Teleskop reinschaut. Was soll man diesem Anfänger sagen?
"Lass die Finger davon, du hast zu wenig Geld" oder "Komm, kauf dir diesen Krempel und leg los". Beide Aussagen führen zu Streit, soviel ist sicher. Daher versuche ich, wenn ich auf Anfängerfragen antworte, keine Sachinhalte zu vermitteln (bzw. nur als "Stütze" meiner Aussagen) sondern ein Bild zu zeichnen. Dieses Bild beinhaltet logischerweise meist die Probleme, versucht aber ein Gefühl dafür zu beschreiben, warum man Astrofotografie betreibt. Wenn der Enthusiast nun zu dämlich ist zu verstehen was man meint, dann ist Hallenhalma die bessere Freizeitbeschäftigung. Ist er aber clever genug sich einmal Gedanken über den Text zu machen und versucht zu verstehen was ich sagen will, kommt er unmittelbar zu dem Schluß: Einfach geht anders und billig ist Aldi! Aber hinter all den supertollen Astrofotos hängen auch Menschen aus Fleisch und Blut, und manche sind relativ weit von einem Nobelpreis entfernt.
Und er wird verstehen, das es für ihn limitierende Faktoren gibt, die den Sprung an die Weltspitze unmöglich machen. Das ist wie beim Autorennen: Wenn dich stundenlang keiner überholt bist Du entweder Erster oder Letzter. Aber das Publikum schaut was zwischendrin los ist, denn da geht die Hatz ab! Und genau in dieser Mitte spielen wir! Es geht also darum, nicht vorletzter zuw erden und wenn möglich an die Spitzengruppe heran zu kommen. Einholen werden wir sie mit unseren oft sehr schränkten Möglichkeiten nie!
Also: Alles ist machbar, wenn ich einige Eigenschaften verinnerliche: Geduld und Leidenschaft. Das Geld ist in der Regel eher unwichtig, denn schon mit Minimalausrüstung kann man viele tolle Fotos machen...mit Geduld und Leidenschaft und einer gewissen Portion gewissenhafter gut überdachter Arbeit.
Immer dann wenn Geld dazu benutzt wird Ergeiz, Ungeduld und Unwissen zu kompensieren, geht die Sache gründlich in die Hose.
Vereinfacht gesagt: Ein Grosstadtbewohner kann keine Fotos machen wie ein Alpenhüttenansässiger mit 25.000 Euro Equipment. ABER: Er kann Fotos machen...die machen 99.9% aller Fotografen nicht!
Ein Feldastronom ist logistisch in der Verliererposition, denn er bring es kaum einmal auf Gesamtbelichtungszeiten von über 4-5h. Dennoch ist er ein Gewinner, denn er kann sein Equipment dahin schaffen wo es ihm beliebt, er kann während der Belichtung mit Kumpels plaudern oder auftretende Probleme gemeinsam lösen. All das kann der Einzelkämpfer in der Sternwarte nicht.
Und glaubt mir, viele Einzelkämpfer mit Privatsternwarte produzieren mehr Mist als so mancher vollmobiler Rasenastronom!
Es kann in der Summe also nicht um den APOD oder 200 Jubelpostings gehen, sondern um eine intensive Beschäftigung mit dem Objekt am Himmel. Ein Satz eines Postings verdeutlichte das hervorragend..und wurde genauso hervorragend überlesen: "ich benutze die Fotografie als Erweitung meiner visuellen Möglichkeiten"
Betrachtet man das von dieser Seite, heist das, das Eiersterne erst einmal ärgelich aber nicht unbedingt frustrirend sind. Das Objekt sehe ich, ich kann mehr sehen als im Okular usw.. Erst danach gehe ich heran und bekämpfe die Eiersterne...aber garaniert nicht mit WLAN, Hubs und 50m Netzwerkabel an einem Spiele-Laptop.
Das kann man tun, aber wenn es schief geht ist nicht die Astrofotografie Schuld sondern im einfachsten Fall der Hub, in speziellen der etwas übertechnisierte und übermotivierte User!
Ich habe an meinen Laptop drei USB: Guidercam, Astrocam, Steuerung, das war es. Löppt. Filterrad brauche ich nicht, denn meine Beine tragen mich ohne Probleme zweimal die Nacht zum Teleskop um ein Filterchen zu wechseln. Und die 5 Minuten zum Neufokussieren habe ich dann auch. Ok, ein motorisierter OAZ (also in Summe zwei USB mehr, eine Softare mehr und etwa 1000 Problemfallen zusätzlich) wäre fein, nur was ist der Vorteil wenn ich mir im mobilen Equipment dadurch nur Probleme einhandel? Jetzt nutze ich genau zwei Programme: PHD und Nebulosity. Keine davon ist zum "Angeben", aber beide zusammen laufen problemlos...ohne Dithering. Dithere ich, geht alles in die Hose, denn meine Steuerung ist damit überfordert. Also dann eben ohne Dithern, was den Vorteil beinhaltet, daß sich meine Störpixel nicht zu unentfernbaren Matscheflecken verschmieren. Nicht jede Technik ist immer von Vorteil!
Ich habe einen RC, eine Höllenkiste. Der musste einfach mal sein, obwohl ich seitdem kein Foto mehr zustande gebracht habe. Aber diese Kiste hat mich etwas gelehrt: 2m SPIEGEL-Brennweite kann man nicht mit einem Sucher guiden, und mit aufgeschweisstem Leitrohr wird es auch nicht einfacher. Also OAG. Und wenn schon OAG, dann gleich eine neue Astrocam. Diese RC-Tröte hat mir aber auch gezeigt, das wenn ich OAG machen will, nicht die Guidercam das Problem ist, sondern die vielen Abstände die es zu beachten gilt, incl. einer Schublade voll Adaptern, denn der richtige ist NIE da! Hat man aber mal OAG, benutzt man es auch am 120/900-Refraktor obwohl da das Leitroh absolut unproblematisch war. Und? Na klar...kein Bild die letzten 6 Monate. Die Abstände zu allen Reducern etc. müssen neu eingestellt werden.
Sind sie aber mal eingestellt, bleiben Kamera, OAG, Flattener usw. fest zusammen..und danach ist es wieder easy!
Und was lehrt mich das: Egal, die Sterne stehen da oben Millionen von Jahre (untertrieben gesagt), da wird doch das eine halbe Jährchen kein Problem sein. Und wenn ich erst in 5 Jahren wieder ein richtig ordentliches Bild hinbekommen werde, was solls, das ist MEIN Hobby.
Aber weil es MEIN Hobby ist, kann ich es kaum erwarten wieder raus zu gehen, mich auf einen Acker zustellen und weiter an meinem Krempel rumwurschteln. Irgerndwann hab ich wieder das Fire-and-Forgett-Equipment das ich einst hatte. Und dann suche ich mir noch eine speziellere Kiste als den RC..an so einem Hyperstar hätte ich Spass.
Erwähnte ich schon das Astrofotografie und Masochismus ein und dasselbe sind? Und sind wir ehrlich, wenn alles läuft ist der Spass vorbei. Dann sucht man sich automatisch neue Ziele und Probleme...oder macht sich welche!
Wenn ich aber nur auf das fertige Ergebnis fixiert und enttäuscht bin das ich nicht der Beste bin, dann wird es echt hart, denn dann stimmt meine Einstellung zu dem speziellen Hobby Astrofotografie nicht!
Ich jedenfalls kann es kaum erwarten mit 4 oder 8m Brennweite auf dem Feld zu arbeiten. Dummerweise wird das noch lange lange dauern.
Ach, ich kann das Jammern bezüglich der Materialschlacht nicht verstehen. Ja, es ist eine Maerialschlacht, genauo wie die mit dem Auto, dem Fernseher, der Urlaubsreise etc. Überall da gibt man für völlig unnötigen Krempel massenhaft Geld aus, aber wehe ein Adapter kostet 20 Euro.
Ich könnte noch eine ganze Weile plappern, da aber niemand Texte mit mehr als 5 Zeilen liest, hör ich lieber auf..ich glaube es waren ein paar mehr!
CS
Ulrich
Er kann üben, besser werden und zu guter letzt zeigen, wozu sein Equipment in der Lage ist...nach einigen Jahren! Und wozu selbst so ein 150/750-Newton in der Lage ist, sieht man auch mittlerweile immer mehr.