Beiträge von gscholz

    Hallo Michael,


    wenn du das Leitrohr flach auf die L-Schiene schraubst, zeigt sie immer auf den Himmelsäquator (also senkrecht zur Polrichtung).


    PHD2 misst beim Kalibrieren die Reaktion der Montierung auf die Guidingpulse, da musst du also nichts machen.


    Wa meinst du mit Controller? Die ASI120 hängt über USB am Laptop mit PHD2, der AS hängt mit der ST4-Guidekabel am Guideausgang der ASI120, das was's.


    Du solltest aber die Polausrichtung sorgfältig durchführen. Ich bevorzuge Polar Align von Sharp Cap, sehr schnell und extrem genau.
    Vor ein paar Tagen habe ich damit in wenigen Minuten den SA deutlich unter 1' Polabweichung justiert (geht mit dem 'Leitrohr', also mit einem 50mm-Sucher und der ASI120).
    Der DEC-Strich beim Guide-Graph läuft dann über 5 Minuten Belichtung praktisch auf der Null-Linie (<1" DEC-Drift über die gesamte Belichtungszeit).


    Gruss
    Günter

    Hallo Michael,


    die Richtung ist egal, da der SA eh' nur in RA korrigiert.


    Ich habe eine Verlängerungsplatte (20cm) an die L-Schiene des SA gemacht.
    An deren Ende sitzt ein 50mm-Sucher, der damit immer irgenwo auf DEC=0 schaut.
    Mit meiner ASI120MM und auch der ASI120MC habe ich immer einen Leitstern ohne Suchen im Bild.
    Praktischerweise dient dieses Leitrohr auch gleich als Gegengewicht.


    Bei abgeschalteter RA-Nachführung macht PHD2 nur einen Messzyklus in RA.


    Mit diesem RA-Guiding kann ich auch mit Brennweiten jenseits von 200mm problemlos minutenlang belichten.
    Bei einem PE von etwa +-15" (jedenfalls bei mir) ist das ohne Guiding nicht möglich.


    Gruss
    Günter

    Hallo Kalle,



    Bei exakter Polausrichtung und Nachführung entsteht keine Bildfehldrehung.
    Dabei ist nur die Nachführung in RA nötig (wegen dem Schneckenfehler), DEC muss wegen exakter Polaustrichtung nicht korrigiert werden.


    Bei nicht exakter Polausrichtung und Nachführung entsteht Bildfelddrehung um den Leitstern.
    Dabei muss sowohl in RA als auch in DEC korrigiert werden.
    Die Drehwinkelgeschwindigkeit ist nur von dem Ausrichtungsfehler abhängig (nicht von der Brennweite, nicht von der Position des FOV).


    Das langbelichtete Ergebnis zeigt also einen punktförmigen Leitstern und darum angeodnete Kreisbögen, deren Länge nur vom Abstand vom Leitstern, von der Belichtungszeit und vom Polausrichtungsfehler abhängen.
    Bei einigermassen passender Polausrichtung und nicht zu langer Belichtung sind diese Kreisbögen meist kaum erkennbar, und wenn, dann nur weit weg vom Leitstern.


    Etwas anders sieht es beim Star Adventurer bei nicht exakter Polausrichtung aus.
    Da er nur in RA korrigiert, gibt es abhängig von der Position des FOV (bzw. des Leitsterns) und der Grösse und Richtung der Polabweichung mehr oder weniger lange Strichspuren.


    Aber, wie gesagt, mit penibler Polausrichtung ist auch das Guiden nur einer Achse beim SA sehr sinnvoll.




    ps:
    ich guide nicht, weil ich schlampig einnorde, sondern weil die von mir bezahlbare Montierung nun mal einen Schneckenfehler hat, der so nicht tolerierbar ist.
    Ich könnte beispielsweise meist die DEC-Korrektung selbst bei mehreren Minuten Belichtung ganz abschalten. Soviel zu schlampiger Polausrichtung.


    Für meinen SA hab' ich übrigens mit eine Arduino eine funktionierende DEC-Nachführung gebaut (war schneller als die Jungs von Teleskop-Austria). Der Aufwand lohnt aber nicht, da ich mit genauer Polausrichtung genasoweit komme.



    Gruss
    Günter

    Hallo Gert,


    wie Marcus (Mettling) schon schrieb, führt der Star Adventurer nur in RA nach.
    Es kommt also nicht (wie bei zweiachsiger Nachführung) zu Bildfelddrehung um den Guidestern (Winkelgeschwindigkeit nur abhängig von der Polabweichung).


    Beim SA bekommst du stattdessen bei ungenauer Polausrichtung Strichspuren, und zwar unabhängig davon, wo dein Leitstern sitzt.


    Also Robin: möglichst gut ausrichten, die Position des Leitsterns ist egal.


    Das Polar Align von SharpCap (mit einem Sucher 180mm und z.B. der ASI120) mit seinem Plate Solving arbeitet meiner Meinung nach am Besten und auch sehr schnell.
    Damit kriege ich sensationell kleine Polfehler, so dass ich mit dem geguideten SA viele minutenlang punktförmig nachführen könnte (wenn es das Wetter zuliesse).


    Gruss
    Günter

    Hallo Ullrich,


    jetzt verwirr' doch den Siegfried nicht noch zusätzlich.


    Wenn ich in meiner Formel die von MIR eingeführte objektentfernungsabhängige Grösse Fokusdifferenz x als Bildweite - Teleskopbrennweite (x=b-f) definiere, dann ist da (auch genau genommen) nichts falsch.


    Gruss
    Günter

    Hallo Siegfried,


    die Fokusdifferenz x sagt dir, um wieviel der Sternfokus weiter innen liegt als der von dir gemmessene Fokus eines Objekts im Abstand g.


    Genau heisst die Formel x = f²/(g-f) mit der Fokusdifferenz x, der Brennweite f und der Gegenstandsweite g.
    Da f in unseren Anwendungsfällen immer sehr viel kleiner als g ist, kannst du auch mit der Näherung x = f²/g rechnen.


    Die Formel ist einfach herzuleiten: Nimm die Linsenformel 1/b + 1/g = 1/f,
    ersetze die Bildweite b durch f+x (Brennweite + Fokusdifferenz) und löse nach x auf.


    Gruss
    Günter


    edit: Schreibfehler

    Hallo Siegfried,


    aber denk dran, dass die 140mm nur für das 15m entfernte Objekt gelten.
    Sterne und Mond sieht du bei deinen 1,2m Brennweite dann um (1,2m)²/15m = 96mm weiter innen,
    bei 10m entferntem scharfen Objekt gar 144mm weiter innen.


    Gruss
    Günter

    Hallo Klaus,


    "Mmmhhh - ist es wirklich so, dass rotes Licht schneller als blaues das Glas passiert"


    Beobachtung: der Fokus von langwelligem roten Licht ist weiter weg als der kürzerer Wellenlängen (bekannter Farblängsfehler).


    Und den Zusammenhang mit der dazugehörigen Lichtgeschwindigkeit leite ich mir immer mit dem Lichtstrahl ersetzt durch Räder auf einer Achse her, wo ein Rad dann beim schiefen Übergang in das andere Medium kurzzeitig schneller/langsamer läuft, was dann formal korrekt und auch anschaulich zur Richtungsänderung der Achse (Brechung) führt.


    Aus dieser Beobachtung folgt: rot MUSS schneller durch Glas laufen als z.B. blau.


    Gruss
    Günter

    Hallo Pepe,


    das Häkchen ist gegraut, wenn keine Kalibrierung vorhanden ist.
    Gib mal manuell irgendeine Kalibrierung ein und setz dann das Häkchen.


    Bei V2.6.4dev5: ->Tools ->Kalibrierungsdaten ändern -> Kalibrierungsdaten eingeben,
    dann z.B. RA-Rate=1.0 und DEC-Rate=1.0 und ->OK.
    Das Häkchen ist jetzt bedienbar und beim nächsten Guiding-Start macht PHD dann eine neue Kalibrierung.


    Du kannst auch mal probieren, ob die Montierung überhaupt reagiert:
    ->Tools ->Manuell Guiden, dann z.B. Dauer des Guidingimpuls=3000ms und ->Ost.
    Wandert der Stern im Livebild 3s lang weg?


    Gruss
    Günter

    Hallo Pepe,


    lad' dir mal die neue Version PHD 2.6.4 runter (in der Version dev5 hat Andy Galasso schon meine deutsche Übersetzung eingebunden).
    Da ist z.B. das neue Pol-Drift-Alignment drin, wo man in einem Schritt (auch ohne Sicht auf den Polarstern) schnell eine Poljustage hinkriegt. Das führt bei mir z.B. nach nur einer Messung über eine Schneckenperiode zu bolzgeraden Driftgraphen bei abgeschaltetem Guiding(abgesehen vom PE in RA).


    Zu deinem Problem: du musst eine neue Kalibrierung erzwingen. PHD nimmt aufgrund deiner Voreinstellungen an, dass die gespeicherte Kalibrierung noch gültig ist.


    Setz' dafür das Häkchen bei 'Kalibrierung Löschen' unter ->Erweiterte Einstellungen (Gehirn) -> Guiding.
    Dann sollte es klappen.


    Gruss
    Günter

    Hallo Pepe,


    das geht schon, wenn du genügend Verlängerungshülsen hast.
    Wenn du z.B. ein 6m ernferntes Objekt bei 1m Brennweite scharf stellen willst, muss die Kamera etwa (1²/6)m = 166mm weiter weg als beim Fokussieren eines Sterns.
    Einfacher als mit deinem OAG ginge es mit Sucherguiding: bei den 0,185m Brennweite eines Standardsuchers muss für ebenfalls 6m Objektabstand die Guidingkamera nur etwa (0,185²/6)m = 5,7mm weiter raus.


    Gruss
    Günter

    Hallo Helmut (HHausHH)


    "vergiss den ganzen Ballast mit Uhrzeit und Apps. Das geht alles viel einfacher. Wenn sich beim Drehen der RA-Achse Polaris immer zwischen den Justierringen bewegt ist die Einnordung schon recht genau"


    Das stimmt nicht.
    Auf diese Art prüfst du nur, ob dein Polsucher genau zur RA-Achse ausgerichtet ist.
    Wenn das der Fall ist, wird sich Polaris beim Drehen der RA-Achse immer auf dem Kreis bewegen.
    Egal, ob die Ausrichtung genau stimmt oder bis zu 2 Polaris-NP-Abstände daneben liegt.


    Gruss
    Günter

    Hallo Gerd,


    hab's hier mal mit einer simulierten Cam probiert.


    PHD2 speichert die Darks unter den Namen PHD2_dark_lib_[Nr. des Geräteprofils].
    Entsprechend werden auch die Defect Maps abgelegt: PHD2_defect_map_master_[Nr. des Geräteprofils].
    Der Pfad bei mir lautet "C:\Users\g.scholz\AppData\Local\phd2\darks_defects"


    Legt dein PHD2 diese Files an (mit aktuellem Änderungsdatum) ?


    Gruss
    Günter

    Hallo Gert,


    die Brennweite gibst du bei 'Erweiterte Einstellungen' (brain) nicht unter 'Global', sondern unter 'Nachführen' ein.
    Dass eine Darklibrary eines Profils vergessen wird, kenne ich so nicht. Ich habe 4 mögliche Guidingcams unter PHD2 (V2.6.3) und nie Probleme damit.


    Gruss
    Günter

    Hallo Kalle,


    "Ohne Okular, wenn man die Objektivlinse nicht als Brille missbraucht, braucht es einen Projektionsschirm, den man sich dann anschauen kann"


    das ist nicht gang richtig, hier nochmal meinen letzten Beitrag dazu:


    "
    mein Nahpunkt liegt altersbedingt bei ca. 333mm.
    Wenn ich ohne Okular das reele Bild deines 1000/100 Refraktors betrachte, geht also maximal 3-fache Vergrösserung (weniger geht immer, dann muss ich ja weiter vom Fokus weg).Das Auge befindet sich dann 1333mm hinter den Objektiv, welches dann vom Auge aus gesehen ein Feld von arctan(100/1333)=4° einnimmt.
    Der so 3-fach vergrösserte Mond braucht davon nur 1,5°, ist also vollständig sichtbar.
    "


    Gruss
    Günter

    Hallo Kalle,


    deine Posts verfehlen total das Thema. Dass eine Sammellinse mehr oder minder fehlerfrei die gesamte gegenüberliegende Hälfte abbildet, ist trivial.


    Armin sieht nicht ein, dass er mit einem Luftfernrohr OHNE Projektionsschirm nur den Teil des realen Bildes sieht, den das Objektiv vom Auge aus gesehen überdeckt. Nur deshalb posten wir uns hier die Finger wund.


    Gruss
    Günter

    Hallo Armin,


    mein Nahpunkt liegt altersbedingt bei ca. 333mm.


    Wenn ich ohne Okular das reele Bild deines 1000/100 Refraktors betrachte, geht also maximal 3-fache Vergrösserung (weniger geht immer, dann muss ich ja weiter vom Fokus weg).


    Das Auge befindet sich dann 1333mm hinter den Objektiv, welches dann vom Auge aus gesehen ein Feld von arctan(100/1333)=4° einnimmt.
    Der so 3-fach vergrösserte Mond braucht davon nur 1,5°, ist also vollständig sichtbar.


    Rechne das mal auf das Öffnungsverhältnis des 45m/100mm Luftfernrohrs um:
    Dazu musst du musst deinen Refraktor auf 2,22mm (!) abblenden.
    Das einsehbare Feld ist dann nur noch arctan(2,22/1333)=0,12°, also bei der immer noch gültigen 3-fachen Vergrösserung nur etwa 1/12,5 des gesamten Monddurchmessers.


    Du glaubst mir nicht? Probier's aus!


    Gruss
    Günter

    Hallo Armin,


    "Das Auge hat nur einen kleinen Bereich des schärfsten Sehens"


    Täusch' ich mich oder glaubst du immer noch, dass du das komplette reele Mondbild von einem Beobachtungspunkt aus mit dem blossen Auge sehen kannst?


    Gruss
    Günter

    Hallo Armin,


    Michaels erste Antwort traf den Nagel auf den Kopf.


    Mit dem 40cm grossen reelen Bild hast du ja recht. Man sieht aber immer nur den Teil, der vom Auge aus gesehen INNERHALB der Objektivfläche ist. woher sollen denn Strahlen kommen, die von Auge aus gesehen ausserhalb der Objektivfläche kommen und die nach deiner "Argumentation" den Rest des gesamten Mondbildes bilden?


    Wenn du z.B. gerade die Mondmitte beobachtest (bzw den winzigen Teil davon, den du aus 45m innerhalb der Objektivfläche siehst), dann liegen die reelen Bilder des linken oder rechten Mondrandes 20cm rechts oder links von dir. Willst du die sehen, dann musst du dich um den Betrag bewegen.


    Verstanden?


    Gruss
    Günter

    Hallo Jens,


    wenn du mit der Kamera direkt am T2-Anschluss deines Teleskops mit f=0,5m bei der 10m-Einstellung noch nicht in den Fokus kommst, musst du mehr als (0,5m)²/(10m-0,5m)=52mm weiter raus, wenn der Sternfokus in die Nähe der Unendlich-Einstellung deines Teles kommmen soll.
    Warum hälst du die Kamera nicht einfach hinter dein Tele und schaust, wieviel mm Abstand du brauchst, um den Mond scharf abzubilden (bei halb eingefahrenen OAZ, dann bist du auf der sicheren Seite)?
    Die von dir geplanten 3 bzw. 5mm sind meiner Meinung nach zu wenig.


    Gruss
    Günter