Beiträge von Airjordi1

    Tolle Videos, insbesondere das letzte mit den Tieren. Ist das Glück? Oder normal dort? Ich war ja in Pilanesberg, aber ... mann o mann!


    CS,

    Walter

    Also im Winter (Trockenzeit) sollte es eigentlich nicht sehr schwer sein; man muss sich im Prinzip nur an eines der Wasserlöcher setzen und die Tiere kommen früher oder später zwangsläufig.


    Aber ja; ein guter Ranger plus Tracker sind natürlich ein Vorteil wenn man das aktiv betreiben will. Die finden eine Spur, folgen ihr zwei Stunden und finden dann die winzige Wildkatze auf einem Baum. Eindrücklich! Das ist fast wie eine Mag. 13 Galaxie mit dem Dobson, ausser, dass in unserer Disziplin keiner ein Trinkgeld bekommt :-).

    Am 28. Mai, mit zwei Jahren corona-bedingter Verspätung, jedoch pünktlich zum Neumond, konnten mein Bruder und ich endlich unsere Südhimmel-Pläne in Angriff nehmen. Nach La Palma vor ein paar Jahren war dies unsere zweite Reise mit dem eigenen Teleskop. Zu unserer grossen Überraschung kam der Traveldob inklusive der ganzen Ausrüstung (Okulare und 16’’ Hauptspiegel im Handgepäck, Rest in zwei Koffern und Stangen in PVC-Rohr als Sperrgepäck) vollständig in Johannesburg an und so waren wir bereits kurz vor elf Uhr vormittags im Mietwagen unterwegs Richtung Nordwest-Provinz. Unser Ziel: Die Farm Bokkraal im Quellgebiet des Marico Rivers auf 1400MüM (https://goo.gl/maps/zpMUk2X1wFz8NjQP8).


    In Bokkraal lebt mein Freund und Gitarrenbauer Mervyn Davis mit seiner Frau. Eine gute Handvoll «Nachbarn» wohnen ebenfalls grosszügig verteilt in den mehreren kleinen, begrünten Tälern der Farm. Die Lichtemission ist gleich null; in den sieben Nächten haben wir von unserem Beobachtungshügel ausser dem lokalen Handymasten (Vodacom, Sim-Karten gibt es am Flughafen Johannesburg) kein einziges Licht gesehen. Diese Antenne ist mit einem schwachen roten Licht ausgestattet. Uns hat es nicht gestört. Gemäss meiner Light Pollution App herrscht in der Umgebung von Bokkraal maximale Dunkelheit. Die nächste Ortschaft, Groot Marico, liegt 24km nördlich, hinter Hügeln. Lichtenburg, die nächste Kleinstadt, ist 45km entfernt. Wer nach Bokkraal reisen will organisiert am besten ein 4x4 Gefährt mit robusten Reifen, denn je nach Anfahrtsweg sind mindestens die letzten 45 Minuten auf Naturstrassen in teilweise schlechtem Zustand zurückzulegen. Diesem Umstand sei Dank gibt es auf der Farm selbst so gut wie keinen Verkehr. Wir fuhren via Magaliesburg, Koster und haben die sehr guten Supermärkte in Hartebeespoort genutzt, um uns für bis zu zwei Wochen mit Lebensmittel zu versorgen.

    Die Farm ist Teil des UNESCO Marico Biosphere Reserve. Die zahlreichen Quellen (Mineralwasserqualität) sorgen für eine üppig grüne Vegetation. In Bokkraal wurden über hundert Vogelarten gezählt. Grüne Meerkatzen, Nyala Antilopen, Warzenschweine sahen wir täglich und ja; in totaler Dunkelheit auf einem exponierten Hügel zum Gebell von Pavianen Galaxien zu suchen ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Da die Tiere entlang der Flussläufe frei zirkulieren können und nicht gefüttert werden kommt es aber eigentlich nie zu unangenehmen Überraschungen. Es gibt ein paar Wanderwege und diverse natürliche Pools laden zum Baden ein (im Winter für Abgehärtete). Elf Kilometer entfernt befindet sich das «Marico Oog», die bemerkenswerteste der Quellen und ein beliebter Scuba Dive Spot. Sun City und der Pilanesberg Nationalpark sind knapp zwei Stunden entfernt, was sich gut mit Bokkraal kombinieren lässt. Wir haben uns nach getaner Astro-Arbeit für zwei Nächte Safari im privaten Madikwe Game Reserve, ebenfalls knapp zwei Stunden nördlich, entschieden.


    Übernachtet haben wir in einem Gästechalet am Tufa Wasserfall; sehr schön gelegen, allerdings unbeheizt. Bei frühmorgendlichen Temperaturen knapp im Minus war auch das gewöhnungsbedürftig. Man könnte auch ein ehemaliges Farmhaus mit Heizung mieten. Das Chalet ist aber schöner gelegen und wir konnten den Dobson nur hundert Meter entfernt auf einer Anhöhe mit Panoramablick betreiben. Damit er auch sicher nicht im Geweih eines Kudu Bullen endet haben wir ihn aber jeweils nach «Feierabend» halb demontiert im daneben geparkten und zur «Arbeitsfläche» zweckentfremdeten Toyota in Sicherheit gebracht.

    Von den Bedingungen her hatten wir das Glück, dass sich wenige Tage vor unserer Ankunft der Herbst verabschiedete und Platz für typisches Winterwetter machte: Kalt, trocken, klar. Wir sind keine Experten, fanden aber, dass der Himmel generell dunkler war als wie wir es vom Ofenpass im Schweizerischen Nationalpark kennen und dass 225x Vergrösserung (Ethos 8mm) konstant äusserst knackige Resultate lieferte. Bei 486x (Ethos 3.7mm) war je nach Nacht eine gewisse Unschärfe auszumachen, allerdings ohne Flimmern. Saturn und Jupiter waren im 3.7mm aber in jeder Nacht deutlich schärfer als wir es aus dem Norden kennen. Natürlich wohl auch aufgrund des steileren Winkels.


    Bezüglich der Ziele haben wir uns grundsätzlich an Stephen O’Meara’s «Southern Gems» orientiert. Die erste Nacht vom 30. Mai (Neumond) haben wir ab Sonnenuntergang im Westen tiefstehenden Objekten gewidmet und uns dann Nacht um Nacht nach Osten gearbeitet, so, dass uns nach einer Woche der zunehmende Mond nach zwei Uhr früh nicht mehr in die Quere kam. Unser Ziel, uns von Dorado bis Sculptor durch die «Southern Gems» zu arbeiten haben wir sicher erreicht. Insgesamt 42 Objekte haben sich in den sieben Beobachtungsnächten angesammelt. Natürlich sind darunter auch die “Big Classics” wie der Tarantelnebel, die Jewel Box, der Eta Carinae Nebula, 47 Tucanae oder Centaurus A. Alle davon sind wunderschön. In besonderer Erinnerung blieben aber vor allem auch etwas weniger grosse Berühmtheiten. Unsere (völlig subjektiven) Highlights:

    - Der Running Chicken Nebula (IC 2944), in dem wir das grösste der darin befindlichen dunklen Globulen sehr deutlich sehen konnten (Hβ-Filter hilft)

    - Der unfassbare Blick durch das 21mm-Ethos in die kleine Magellansche Wolke mit den galaktischen Nebeln/Sternwolken NGC 346, NGC 371 und Hen 78 alle im gleichen Field of View (das 21er ergibt ca. 1.2° FoV)

    - Ebenfalls in der kleinen Magellanschen Wolke und ebenfalls alle in ein- und demselben Field of View: die Emissionsnebel NGC 249, NGC 261 und Hen 19

    - die Kombination des Kronleuchter-Haufens (NGC 6723) mit dem entzückenden Dunkelnebel Bernes 157 gleich daneben

    - das Galaxien-Triplett “Devil’s Mask” NGC 6769, NGC 6770, NGC 6771, mit dem Blickfeld zusätzlich ergänzt durch eine vierte Galaxie IC 4842.

    - die Galaxien-Gruppe “Grus Quartett” NGC 7552, 7582, 7590 und 7599. Davon NGC 7552 sehr deutlich mit schöner Spiralstruktur, die anderen drei recht schwach und ohne viel Detail.

    - die Giant Squid Galaxy (NGC 134) bei der wir sehr deutlich Dunkelwolken wahrnehmen konnten, die sich zwischen ihrem Kern um dem Vordergrundstern ca. 1-2’ nördliche des Kerns befinden

    - die Edge-on Spirale “String of Pearls” (NGC 55), in der die zwei HII-Regionen just östlich des Kerns so hell waren, dass wir sie zunächst für Vordergrundsterne hielten. Für mehr Kontrast montierten wir den UHC-Filter. Ein Abgleich mit dem DSS-Komposit im Interstellarum Deep Sky Guide zeigte, dass die Positionen, an denen wir die hellen Flecken sahen, so exakt mit bekannten HII-Regionen übereinstimmt, dass es fast diese gewesen sein müssen. Auch fiel uns auf, dass die Helligkeit der Galaxie vom Kern Richtung Ost-Südost zunächst abfällt und in den äusseren Bereichen der Spirale erneut ansteigt

    - die Mondfinsternis auf dem Jupiter am Morgen des 8. Juni 2022. Als wir unseren Freunden als Abschluss des Urlaubs den Jupiter zeigten, stellten wir verzückt fest, dass sich ein Mondschatten unmittelbar neben dem grossen Fleck befand. Normalerweise beobachten wir Deep Sky Objekte und nicht unbedingt Planeten. Entsprechend hatten wir auch nichts recherchiert über Mondpositionen oder Rotationszustand des Jupiter und entsprechend keine Ahnung, was uns erwartet. Umso grösser war die Überraschung und Freude. Spätere Abklärungen in der Stellarium App bestätigten, dass es der Mond Io war, der den Schatten warf, und dass dieser tatsächlich exakt dort auf der Jupiteroberfläche lag, wo wir ihn beobachtet und skizziert hatten. Ein würdiger Abschluss unserer Beobachtungsreihe!

    Beim Suchen der Objekte waren wir effizienter als wir erwartet haben. Gründe hierfür waren sicher, dass uns die Orientierung grundsätzlich leichter fiel als in Europa, da die Milchstrasse den Himmel grob zwei teilt und LMC und SMC weitere Orientierungspunkte bieten. Ausserdem war der Himmel sehr dunkel, so, dass auch schwache Konstellationen von blossem Auge selten ein Problem waren und viele der «Southern Gems» sind schlicht auch naked eye Kandidaten, was massgeblich hilft, wenn man aus Gewichtsgründen nur einen Red-dot-finder anstatt ein Sucherfernrohr hat.


    Nach zehn Tagen, von welchen wir während sieben Nächten aktiv waren, wurden wir müde. Mit unserer Ausbeute waren wir jedoch mehr als zufrieden weshalb wir uns zumindest noch einen kurzen Aufenthalt in einer geheizten Safari Lodge als Belohnung schenken wollten. In der Impodimo Game Lodge fanden wir genau was wir gesucht hatten; während wir noch auf dem abendlichen Game Drive unterwegs waren, heizte das Personal bereits den Holzofen in unserem Zimmer ein. Service und Essen waren makellos. Im Gegensatz zum Pilanesberg und Krüger NP lässt das Madikwe Game Reserve keine Tagesbesucher zu, weshalb man nur die wenigen Fahrzeuge der Lodges zu Gesicht bekommt. Wir hatten zudem das Glück, dass wir einen Ranger und einen Tracker für uns allein hatten.


    Am 11. Juni fuhren wir glücklich, zufrieden und tiefenentspannt in gut vier Stunden zum Flughafen Johannesburg zurück. Vermutlich haben wir in den zwei Wochen mehr Galaxien als Menschen gesehen; Der Anblick und der Geruch des Innern des Flughafens war denn auch wiederum ein kleiner Realitäts-Check. Schön war es!


    Hier drei Teaser zu unseren Ferien:

    Stargazing https://www.youtube.com/watch?v=VAYAeBVK8B4

    Bokkraal Waterfall Valley https://www.youtube.com/watch?v=5k1-WIRKx7I

    Safari im Madikwe Game Reserve

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    Hallo


    Kennt jemand ein sehr gut gelegenes (Lichtverschmutzung...) Ferienhaus im Alentejo, Portugal, wo man seine Ruhe hat und sein Fernrohr eine Woche lang im Garten stehen lassen kann?


    Preis ist sekundär. Wichtig ist: Ruhe und Dunkelheit.


    Danke bestens für allfällig Tipps!


    Herzliche Grüsse
    Florian

    Das ist ein 16Zoll Spiegel von Uli Vedder.


    Als ich den damals bei ihm abholte hat er selbst mir ein steriles Tuch gegeben, um den Spiegel in zwei Pflanzenuntersetzer für die anstehende Reise nach La Palma zu verpacken.


    Diese Reise verlief dann eigentlich auch störungsfrei: Der Spiegel war, in die zwei Untersetzer verpackt, etwa 43cm breit und hat die Handgepäckkontrolle gut passiert. Nach den Kontrollen haben wir ihn nochmals in eine gepolsterte Tasche gelegt, die mein Bruder bereit hielt. Der Rest vom Traveldob ging im Frachtraum mit.


    Aber eben; aus den gleichen Gründen wie hier schon erwähnt wurden, würde ich den Spiegel gerne noch eine Spur sicherer verpacken. Diesmal geht es nach Johannesburg und dann in drei Stunden über Sandpisten nach Bokkraal zu meinen Freunden. Ich fliege Business Class; es sollte Platz haben in den Hatracks. Aber rein theoretisch können dieses Plastik-Untersetzer schon durchgedrückt werden. Eine einfach zu machende Modifikation wäre eine Sperrholzplatte mit 41cm Durchmesser, die ich einfach mit "einlaminiere" (das ganze ist in reichlich Klebeband gewickelt).


    Die Untersetzer habe ich mit Antirutschbelag tapeziert und zwischen dem und dem Spiegel war letztes Mal eben das sterile Tuch. Mir scheint die Haushaltfolie aber auch die bessere Lösung zu sein. Gespannt sollte diese den Spiegel nicht berühren.


    Für die, die es interessiert: Der Spiegelkasten vom 16" Traveldob passt haarscharf in den allergrössten aller Samsonites, die gerade noch als Fluggepäck angenommen werden. Der ist aber robust gebaut und steckt das weg. Die Stangen gebe ich als Sperrgepäck in eine PVC Röhre auf. Okkulare und Kleinteile sind Handgepäck einer Begleitperson.

    Vielen herzlichen Dank für eure zahlreichen Ausführungen.


    Mit euren Ideen werde ich jetzt mal in den Baumarkt fahren und mich ausstatten.


    Die Idee mit der Haushaltfolie als erste/innerste Schicht finde ich noch gut. Das kam mir gar nicht in den Sinn. Bevor ich das gelesen habe, habe ich bereits ein Set steriler Operationstücher bestellt für diesen Zweck. Aber Haushaltfolie scheint mir effektiv noch fast besser geeignet zu sein.

    Ich suche eine Lösung, um meinen 16Zoll Spiegel so zu verpacken, dass er eine Flugreise im Handgepäck gut übersteht.


    Es wird nicht seine erste Reise sein. Bislang habe ich ihn in zwei Untersetzer aus Plastik für Pflanzentöpfe verpackt. Zwischen Spiegel und Untersetzer war dann noch ein steriles Tuch.


    Von dieser Lösung war ich nicht restlos begeistert und aktuell habe ich auch kein steriles Tuch mehr. Deshalb ist es Zeit, hier zu fragen, wie man das denn am besten macht.


    Vielen Dank für gute Tips!

    Ich musste diesen Trip aus Termingründen verschieben.


    Nun gehe ich aber definitv vom 16. bis 31. Mai 2020 nach Südafrika.


    Gibt es möglicherweise einen ähnlich guten Reisebericht für Südafrika im Mai wie die Links weiter oben für Oktober?


    Vielen Dank & Gruss
    Florian

    Danke Dietmar!


    Du scheinst dich auszukennen! Diese Berichte sind vom Juli. Für viele der erwähnten Highlights ist Oktober etwas zu spät. Fürs Milchstrassenzentrum ist es auch etwas spät; folglich deutlich weniger Sternhaufen als im Juli.


    Lohnt es sich überhaupt, das ganze Equipment da runter zu schleppen im Oktober? Ist da genug Fleisch am Knochen? Falls ja; welches wären denn die Highlights? Die magellanschen Wolken sollten möglich sein und für die Region um den Bildhauer wäre Oktober ideal. Ist da lohnenswerte Ware in diesem Bereich (ich habe am Südhimmel noch gar nie beobachtet!) Planeten wären Neptun und Uranus da, der Rest zu tief.


    Da Hotties Standort offenbar beste Bedingungen bietet, könnte ich wohl zu einem Bekannten in der Nähe von Zeerust fahren. Der wohnt auf einer Farm im Abseits und klimatisch dürfte das dort das Gleiche sein wie in Vryburg bei Hottie. Vermutlich werde ich einen Landcruiser Camper mieten um flexibel zu bleiben. Sofern nicht gerade eine Front über Lesotho rauscht, könnte ich so auch auf den Sani Pass fahren, falls mir das spontan nicht Zuviel ist. Überhaupt; die Frage bleibt, ob sich der ganze logistische Aufwand überhaupt lohnt, meinen 40" in der "Nebensaison" Oktober da runter zu verfrachten. Vielleicht hat ja noch wehr ein paar ultimative Argumente für den südafrikanischen Spätfrühling auf Lager... :)


    Klar, ich sollte im Juli gehen... Da kriege ich aber nun mal die nächsten paar Jahre keinen Urlaub.


    Danke für die Tips!
    Florian

    Ich fliege im Oktober während des Neumondes für eine Woche nach Südafrika und werde meinen 40Zoll Traveldob mitnehmen.


    Dass Namibia top ist habe ich gehört. Ich fliege jedoch nach Johannesburg und will meinem Teleskop nicht noch einen zusätzlichen Flug zumuten. Mein Plan ist es einen 4x4 Camper zu mieten und maximal 10 Autostunden um Johannesburg einen guten Spot zu suchen.


    Hat jemand Erfahrungen gemacht in dieser Region? Richtung Botswana wird es gemäss Darks Sky recht schnell dunkel und dann ist da noch der 2700MüM Sani Pass in Lesotho. Ob der was taugt?


    Vielen Dank für allfällige Tips!


    Beste Grüsse
    Florian

    Guten Tag allerseits!


    Letzte Nacht war ich auf dem Urnerboden (46°53'N 008°54'W)und habe mich gefreut, mein neues Winterequipment (Gefrierhausoverall, die Moonboots, Gesichtsmaske und Mammut Fäustlinge) bei -5°C einem Praxistest zu unterziehen.


    Fazit; Die Kleidung ist super. Als die Moonboots nach 30 Minuten warm waren fühlte ich mich vier Stunden lang extrem wohl, richtig warm. Sogar so warm, dass ich grösstenteils auf die Fäustlinge verzichtete und nur die dünnen Windstopper Handschuhe trug.


    Etwas anderes raubte mir aber gestern den letzten Nerv: Meine Omegon Stirnlampe! Bereits letzten Winter wurde ich mit dieser nicht richtig warm. Sie sitzt nicht richtig auf meiner dicken Mütze und die Bedienung ist insbesondere mit Handschuhen richtig nervtötend. Ausserdem ist selbst das Rotlicht viel zu hell, wenn man Nebel sucht. Zum Glück fiel sie gestern auseinander und ich kann nun mit gutem Gewissen was besseres suchen.


    Aber was? Ich hätte gerne eine ganz simple aber hochwertige Lampe. Am liebsten aus Alu. Eine einzige, rote LED würde eigentlich reichen. Dimmbar wäre nett, aber falls dunkel genug, wäre das nicht unbedingt nötig. Im Winkel verstellbar sollte sie nicht sein, ober man sollte sie zumindest richtig arretieren können, damit sie sich nicht dauernd verstellt. Zum Ein- und Ausschalten müsste sie einen Knopf haben, den man mit Handschuhen gut drücken kann.


    Kennt jemand ein Produkt, das dieser Schilderung nahe kommt?


    Vielen Dank für allfällige Tips!


    Beste Grüsse


    Florian Jordi


    <font color="limegreen">Da klemmte beim Verfassen des Betreffs wohl die Shifttaste - bei sowas helfen wir doch gerne... Caro </font id="limegreen">

    Ich habe gestern Nacht meine neue Ausrüstung noch ausgiebig auf der Terrasse bei 12 Grad getestet. Der Kombi schränkt mich in der Bewegung nicht ein. Ich habe ihn allerdings auch in L bestellt und gestern nur ein Tshirt drunter getragen. Natürlich hatte ich bald mal warm in Moonboots und Kombi, aber ich freue mich jetzt richtig auf den Winter, denn ich werde diese Ausrüstung auch gelegentlich zweckentfremden und einfach nur nachts darin auf der Terrasse rumliegen. Das Bier bleibt jedenfalls länger kühl als im Sommer.


    Danke für den Tip mit den Jägerstiefeln. Das behalte ich mal im Hinterkopf. Ich habe nämlich eigentlich zwei Lastenkraxen im Keller, mit denen mein 16"er von den Passstrasse weg in die Höhe getragen werden könnten. In den Moonboots geht das aber wirklich nicht. Allerdings sind die Moonboots recht leicht; ich könnte sie zum Wandern auch zusätzlich zu Wanderschuhen mitschleppen.


    Die Mamut-Expeditionshandschuhe https://www.bergzeit.ch/mammut-arctic-mitten-glove-black-8/, welche ich auch noch bestellt habe (Grösse L), werden vermutlich ideal sein. Sie sind richtig dick gefüttert und wenn man die Kordel am Handgelenk ganz offen lässt, ist man schnell drinnen und draussen. Bislang habe ich immer einen warmen Ort gesucht um meine Hände aufzuwärmen, während mein Bruder durchs Okkular schaut. Damit ist nun Schluss.


    Danke noch einmal für eure Tips


    Florian

    Hallo allerseits


    Ich habe euren Rat befolgt und Moonboots, Gefrierhaus-Overall, Odlo-Sturmhaube und ein paar riesige Expeditionshandschuhe (Daunen-Fäustlinge in Übergrösse zum schnellen Rein und Raus)erstanden.


    Gerade ist die letzte Sendung angekommen und ich habe anprobiert. Erster Eindruck ist gut. Der Overall https://www.bab-berufsbekleidu…eschutz-EN-342::1377.html passt freundlicherweise haargenau ÜBER die Moonboots was ich besonders toll finde, denn an den Füssen friere ich normalerweise am meisten.


    Nun bin ich gespannt auf den Praxistest!


    Danke noch einmal & Gruss


    Florian

    Hallo


    Nachdem ich letzten Winter in den Alpen bei -10°C fürchterlich gefriert habe, möchte ich heuer rechtzeitig eine etwas passendere Funktionskleidung anschaffen.


    In diesem Zusammenhang wäre ich äusserst dankbar für eure Tips und Erfahrungen.


    Ich stelle mir vor, dass ein möglichst langer und dicker Daunenmantel (oder künstliche Daunen)zusammen mit ein paar richtig grosszügigen Moon Boots nicht schlecht funktionieren könnten.


    Wie sind eure Meinungen, wie wappnet ihr euch gegen solche Kälte (zuhause bleiben zählt nicht)? Kennt ihr möglicherweise erschwingliche Produkte?


    Vielen Dank & beste Grüsse
    Florian

    Vielen Dank für die Antworten.


    Wir arbeiten mit dem Interstellarum Deep Sky Atlas und in dem sind die Abell Clusters als gepunktete Kreise eingezeichnet. Da diese Kreise alle mindestens ein knappes Grad Durchmesser haben, suchten wir sie mit dem 21er Ethos (mit dem wir fast alles suchen, 68x, 1.2 Grad FOV).


    Besonders Ben's Darstellung zufolge muss ich annehmen, dass wir einfach nicht gut genug gesucht oder geschaut haben. Starhopping ist zugegebenermassen noch nicht unsere Spezialität. Vielmehr achten wir darauf, dass der red dot finder haargenau stimmt und finden unsere Sachen meistens so. Möglicherweise ist diese Technik für die Abell Kandidaten zu wenig raffiniert.


    Wir werden uns die Clusters bei nächster Gelegenheit aber wieder vorknöpfen. Dann mit etwas mehr Geduld.

    Natürlich war es die Nacht vom 5. auf den 6. ...


    Ralf, besten Dank für den Typ mit der beschlagenen Linse. Das ist eine Möglichkeit. Die Ethos Okkulare haben augenseitig sehr grosse Linsen und es würde auch erklären, weshalb es alle Okkulare betrifft, jedoch nur sporadisch.


    Eine schwache Südströmung war da schon und es hatte auch Quellwolken, die nachts aber wieder verschwanden. Auch das Argument, dass die Luft auf der Leeseite besser wäre ist einleuchtend. Wir haben den Ofenpass nun halt ausgesucht, wegen der Dunkelheit. Wir wollten ja diese Galaxienhaufen sehen.


    Zoomokkular? Welches denn? Ich dachte, die Ethos-Reihe ist state-of-the-art? Das Wechseln bereitet uns kein Kopfzerbrechen. Wir wechseln wenn nötig auch vom 21er direkt zum 3.7er und das funktioniert mit etwas Übung wunderbar.


    Eine Okkulartasche habe ich eigentlich. Aber eben; da man viel wechselt bleibt die dann meist offen.


    Keiner mit ner Idee, wie man Galaxy Clusters aufspührt, wenn sie doch mit dem 16''er sollten zu sehen sein?


    Danke für eure Beiträge und beste Grüsse


    Florian

    Liebe Astrogemeinde


    Im Bestreben, den neuen 16'' Traveldob nun endlich an seine Limiten zu bringen haben mein Bruder und ich uns am 15.5. bei Neumond auf die Suche nach dem dunkelsten Ort der Schweizer Alpen gemacht. Wir waren der Meinung, dies müsste der ilm Nationalpark gelegene Ofenpass sein.


    Dies hier ist ein Erfahrungsbericht und, da wir beide noch relativ unerfahren im Umgang mit kapitalen Teleskopen sind, erlaube ich mir, ein paar Fragen zu stellen, die sich uns im Laufe der ersten paar Sessions mit dem Traveldob gestellt haben. Es sind vermutlich banale Fragen, aber die Antworten interessieren mich und ich riskiere, mich dafür zu blamieren :)


    Frage Nr 1: Kennt jemand einen dünkleren, hochgelegenen Ort in der Schweiz als die Region Ofenpass? Insbesondere würden mich auch Tips abseits der Strassen (auf Wanderwegen) interessieren. Seit kurzem habe ich nämlich zwei Packrucksäcke, mit denen sich das ganze equipment leicht transportieren lassen würde. Z.B. von einer Bergstation noch 1 bis 2h zu Fuss.


    Wir haben also nach 2.5h Fahrt ab Zürich im Hotel Il Fuorn, mitten im Nationalpark auf 1839MüM an der Ofenpassstrasse, eingecheckt und haben uns dann Richtung Passhöhe auf die Suche nach dem perfekten Beobachtungsplatz gemacht. Aufgrund der Nationalparkbestimmungen sollte die Strasse nicht verlassen werden. Es gibt aber einige Plätze am Strassenrand die sich eignen. Besonders auf dem Kilometer zwischen dem Gasthaus Buffalora (1979MüM) und den letzten Kurven vor der Passhöhe (2149MüM) findet man am Strassenrand genug Platz um mit genügend Abstand zum Wald zu beobachten. Nach 23 Uhr passieren weniger als zehn Autos pro Stunde. Das Gasthaus Buffalora war zu, als wir da waren (kein Licht). Auf der Passhöhe steht ein rotes Licht, welches an unserem Beobachtungsplatz aber nicht sichtbar war. Ansonsten gibts da keine einzige Lichtquelle. Bis ungefähr Mitternacht machten wir Richtung Osten (Münstertal) und Westen (Engadin) etwas Skyglow aus. Anschliessend war es aber stockfinster und wir erkannten die aufgehende Milchstrasse.


    Der Traveldob war in 15 Minuten montiert und kollimiert. Anschliessend passierte das Gleiche wie auch schon die anderen Male: Obwohl das ganze equipment stundenlang im kalten Auto lag, beschlugen Spiegel und Okkulare gleich richtig fest. In kurzer Zeit war das ganze Equipment voller Reif (bei etwa -5 Grad) und wir mussten auf den Karten rumkratzen um sie noch lesen zu können.


    Frage Nr. 2: Gibt es Tricks, dieses Phänomen zu umgehen (ein Zelt wohl...)? Oder ist einfach Geduld angesagt? Kann Frost/Reif einen negativen Einfluss auf die Optik haben, selbst wenn Sie vollständig akklimatisiert ist?


    Beim Blick an den Primärspiegel mit der Stirnlampe bin ich jeweils ziemlich ernüchtert: Ich reinige den Spiegel zuhause mit Spühlmittel (natürlich ohne physischen Kontakt) und spühle ihn am Ende gründlich mit destilliertem Wasser. Sobald er trocken ist finde ich aber bereits wieder (wenn auch wenig) Staub darauf und einen Tag Später am Beobachtungsplatz ist der Stirnlampenblick im Dunkeln für mich ernüchternd.


    Frage Nr. 3: Bin ich hier zu pedantisch? Ist diese "etwas" Staub vernachlässigbar oder reinige ich falsch?


    Nach einer halben Stunde hatten wir dann einen scharfen Blick und nach dem obligaten Blick auf Jupiter wollten wir auch gleich richtig loslegen:


    M97 - Problemlos mit dem 21er ethos gefunden und bei 8mm bestaunt.
    AGC1228 - Gesucht und nicht gefunden
    M106, M64, M51, M101 - allesamt auf Anhieb gefunden und bis 225x vergrössert. Bei M106 machten wir 2 weitere Galaxien in direkter Nachbarschaft aus. Wir waren aber nicht sicher welche das waren. Am spektakulärsten war M51 mit deutlich sichtbaren Spiralbändern.
    M53, M3, M10, M12, M5, M13 - gestochen scharfes Bild bei 225x, atemberaubend. Etwas später waren diese Haufen selbst mit dem 3.7mm und 486x sehr scharf. Der Bildausschnitt war bei 3.7mm aber dafür fast zu klein.
    M57 - leicht zu finden, bis 486x vergrössert, toller Anblick.
    Ngc6543 (Cat's Eye), Ngc6120 (Turtle) - vergeblich gesucht
    Ebenfalls vergeblich gesucht: Sämtliche Galaxy Clusters, welche eigentlich unser heimliches Ziel waren (AGC2147, 2151, 2199, 1656, 2162).


    Frage Nr. 4: Wie findet man Galaxienhaufen? Die hellsten Galaxien dieser Haufen sind um Mag 13. Da wir M97 mit Mag 11 deutlich sahen haben wir erwartet, dass wir auch diese Haufen finden. Dort wo diese sein müssten fanden wir aber nur Sterne und wir hatten den Eindruck, dass uns die hellen Sternen daran hindern, die dunklen Galaxien zu sehen. Gibt es hierbei einen Trick? Etwa mit einem Filter? Oder ist höhere Vergrösserung die Lösung? Oder ist Mag 13 einfach zu wenig für einen 16 Zöller?


    Frage Nr. 5: Ein weiteres optisches Phänomen, das wir zeitweise beobachteten und welches uns irritiert: Eine Art Halo um gewisse Sterne (Etwa 1 Bogenminute Radius um betroffene Sterne), mit welchem diese Sterne dann beinahe wie ein Nebel (z.B. Eulennebel) wirken. Nur etwa jeder zehnte Stern (meist helle) sind betroffen. Beobachtet haben wir das Phänomen mit allen ethos Okkularen aber nicht zu jeder Zeit. Hat jemand eine Ahnung worum es hier geht?


    Nach drei Stunden hatten wir genug bauten ab. Nachdem wir den Traveldob bislang etwa acht Mal zusammen auf- und abgebaut haben, schaffen wir den Rückbau mit eiskalten Fingern und Stirnlampen in zehn Minuten. Da vieles am Traveldob recht filigran wirkt habe ich mir angewöhnt, mir die nötige Zeit zu nehmen. Dies fällt aber nach drei Stunden in eisiger Kälte nicht leicht. Das ist eigentlich das einzig Negative, das ich am Traveldob finde: Das ist Leichtbau (17kg) bis ins Detail und wirkt daher zum Teil recht empfindlich. Die Zeit wird zeigen, ob es wirklich empfindlich ist, oder ob ich zu besorgt darum bin. Das Teleskop und Zubehör passen in meinen Ford Ka, als wäre dieser für diesen Zweck gebaut worden. Selbst mit drei Insassen geht das noch. Zurück im Hotel habe ich sämtliche Okkulare und Karten mit aufs Zimmer genommen, denn alles war mit einer Schicht Frost überzogen. Nur die Linsen waren sauber. Nächstes Mal werden wir uns Mühe geben, die Okkulare, die "Pause haben", nicht unter freiem Himmel zu lagern.


    Tolle Natur da oben im Nationalpark, gutes Essen, sehr gute Bedingungen zum Beobachten (soweit ich das beurteilen kann), was will man mehr? Ziemlich genau 24 Stunden später waren wir auch schon wieder in Zürich. Ein Ausflug, an den ich mich gewöhnen könnte!


    Besten Dank im Voraus für allfällige Kommentare zu meinen Fragen!


    Beste Grüsse


    Florian





    Von meinem iPad gesendet

    Hallo


    Ich möchte meinen Spiegel reinigen und habe gelesen, dass hierfür konventionelles Geschirrspühlmittel und Isopropanol für besonders hartnäckige Fettflecken geeignet ist.


    Ich habe mir nun in der Apotheke etwas Isopropanol gekauft, bin aber am zögern.


    Kann mir jemand sagen, dass ich mit Isopropanol der Beschichtung auch ganz sicher nicht schade? Bei meinem Spiegel handelt es sich um einen handgefertigten 16 Zöller mit "Beschichtung 94% Reflexion" gemäss Kaufvertrag.


    Vielen Dank für eure Einschätzungen.


    Florian

    Diese engagierte Pro- und Kontra Diskussion hat mein Interesse nun eher noch verstärkt; ich habe mir das Ding (2.5mm Nagler) nun in ein Hotel in L.A. bestellt wo ich es Anfang Januar abholen gehen werde. USD 270.-- habe ich bestimmt auch schon deutlich dümmer ausgegeben und sei es diesmal auch nur, um anschliessend auch eine Meinung zu extremer Vergrösserung zu haben.


    Ich werde mich an dieser Stelle Ende Januar mit einem Erfahrungsbericht zu Traveldob, La Palma, Ethos und Nagler zurückmelden.


    Danke für eure Einschätzungen!

    Gut, ich kaufe keine Nespressokapseln mehr...


    Aber bezüglich 2.5mm Nagler sind Pro und Kontra etwa ausgeglichen scheints. Etwas ist mir diesbezüglich noch in den Sinn gekommen. Falls ich dieses Okkular kaufe; wie kriege ich meine 2'' Filter montiert? Televue bietet 1.25''/2'' Adapter an welche aber angeblich kein 2'' Filtergewinde haben. Gibts da eine Lösung? 1.25'' Filter mag ich nämlich eigentlich nicht auch noch kaufen.


    Danke für eure kompetenten Einschätzungen!


    Florian