Hallo Werner,
bei Langzeitbelichtungen ist es sehr wichtig, dass deine Rekt-Achse sehr gut bis sehr genau zum Himmelspol ausgerichtet sein muss, damit du keine Strichspuren erhältst (aber, dass weißt du sicherlich schon ).
Ist diese Ausrichtung perfekt und deine Nachführgeschwindigkeit sehr homogen (kein periodischer Fehler, richtige Geschwindigkeit eingestellt), dann werden die Sterne immer als Punkt abgebildet.
1) Ziel sollte also fast immer sein, dass man diese sehr gut Achsenausrichtung anstrebt -> "Scheinern" schon mal versucht? Das zu verstehen ist wichtig, damit man sieht, was bei einer
Fehlausrichtung mit den Sternen auf dem Sensor passiert. Da reichen schon kleinste Abweichungen deiner aufgestellten Montierung und du wirst Strichspuren bei Langzeitbelichtungen haben.
2) einen extra Guider wird hiernach dann zusätzliche Abweichungen durch Antriebsfehler (PEC), Durchbiegungen, Wind, Störungen in der Atmosphäre, etc. ausgleichen können.
3) Mit Platesolving wird zunächst ausgerechnet, wie deine Montierung fehl ausgerichtet ist und dieser Fehler wird dann von der Software im besten Fall währen der
Belichtung kompensiert. Dafür müssen dann aber beide Motoren (für Rekt und für Dekl) diesen Fehler gleichzeitig korrigieren und das auf Kosten eines ruhigen Laufs.
Eventuell kommt dann noch eine Bildfelddrehung dazu.
Das ist dann fast so, als ob dein Fahrradlenker nicht senkrecht zum Rad ausgerichtet ist (Fehlstellung der Montierungsachse) und du fährst auf gerader Straße einfach los. Dann fährst du mit normaler Lenkerausrichtung immer leicht nach rechts oder links (Strichspur) und kommst von der Straße ab.
Viel Erfolg!
Matthias