Beiträge von skytom85

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für die vielen Rückmeldungen.


    @ Guido: Der 10er Dobson macht unendlich viel Spaß. Wenn ich nur ein Teleskop besitzen dürfte, so wäre es wahrscheinlich der 10er. in der Volltubusvariante ist der noch gut transportabel. Er passt bequem auf die Rücksitzbank und ist schnell auf und abgebaut. Bei allem Lob für den 6er muss aber dennoch anerkennen, dass der 6er Grenzen hat. Während man bei den hellen Deep-Sky-Objekten (Messier-Katalog) noch gut mithalten kann, geht ihm vor allem bei nicht-hellen Galaxien sehr schnell die Luft aus.


    Ich habe den 10er und den 6er unter nicht optimalen Bedingungen an Markarians Galaxienkette vor ein paar Tagen verglichen:


    Während M84 und M86 im 6er ohne Probleme gingen, war die Luft bei den NGC's raus. Im 10er konnte ich den Bogen jedoch schön abfahren. Für alles abseits vom Messier Katalog braucht man mehr Power als der 6er hat.


    Letzten Samstag konnte der 6er aber glänzen. Ich bin um 3 Uhr aufgestanden, um die Planeten zu beobachten. Mein Junior und ein Nachbarsjunge waren mit dabei. Im Garten haben wir dann festgestellt, dass Mond und Venus sich hinter einem Hügel verstecken. Ich hab den 6er samt Rockerbox in den Kofferraum gepackt und wir sind zusammen auf einen Berg gefahren und haben alle Planeten beobachtet (ohne Merkur). Mit dem 10er wäre das nicht gegangen, weil der mit der Rockerbox zusammen nicht mehr in den Kofferraum passt. Auch die Auskühlzeit beim 10er wäre wesentlich länger gewesen. Der 6er hat nach 10 min schon knackscharfe Bilder geliefert.


    Der 6er Dobson ist also keine Konkurrenz zum 10er und zum 16er sondern eine Ergänzung. Als reines Schnellspechtelgerät für Mond und Planeten und helle Deep-Sky-Objekte ist er perfekt. Hat man mehr Zeit und einen dunklen Himmel brauchts schon den 8er oder besser noch den 10er.


    Den 8er hatte ich gestern übrigens ausgiebig im Einsatz und hab mit dem 24er Hyperion und einem OIII Filter die Hexenhand im Cirrus genossen. Das war eine Wucht :) Auch die ganzen Kugelhaufen im Schlangenträger, Herkules usw. waren wirklich sehr schön.


    Der 6er, 8er und der 10er sind alles sehr feine Geräte, mit denen man sehr viel Spaß haben kann :)


    Viele Grüße

    Thomas


    PS: Auf meiner Sternwarte steht auch ein 12er Volltubus. Der hat zwar noch mehr Öffnung, ist aber definitiv nicht mehr transportabel. Wenn ich den Tubus 15m weit über eine Wiese tragen muss, ist das schon anstrengend. An ein Treppenhaus oder ein wie auch immer geartetes sonstiges Hindernis möchte ich hier gar nicht denken. Man darf hier nicht vergessen, dass die Fläche eines Kreises quadratisch zum Radius wächst und der Spiegel auch immer dicker wird. Die Gewichtszunahme geht wesentlich schneller als die Zunahme der Öffnung.

    Hallo Freunde der Nacht,


    nicht dunkel genug, zu kalt, zu feucht, zu viele Pollen, zu schlechte Sicht, zu viele
    Wolken, Mond zu hell, zu müde, zu wenig Zeit. Die Liste der Gründe,
    warum man sein Teleskop heute gerade nicht aufbauen sollte ist
    beliebig erweiterbar. Je sperriger und schwerer das Teleskop, desto
    größer ist die Hemmschwelle es aufzubauen. Viele Nächte, die
    eigentlich ganz brauchbar wären bleiben so leider ungenutzt. So geht
    es zumindest mir.


    Ich habe zwei Teleskope: einen 10er-Dobson und einen 16er-Stangendobson. Den 16er
    baue ich nur auf, wenn alles perfekt ist. Ich pack ihn in den
    Kofferraum und fahre in die Pampa und wir haben eine großartige Zeit
    im Galaxienrausch. Der 10er ist zwar um einiges handlicher als der
    16er aber groß und schwer ist er trotzdem.


    Ich habe mir vor ein paar Jahren aus Spaß von einem Freund einen 6er Dobson f/8
    (Skywatcher) ausgeliehen. Damals hat mich der kleine 6er ziemlich
    beeindruckt. Mond und Planeten waren eine Wucht! Im direkten
    Vergleich lieferte der 6er ein viel schärferes Bild als der 10er am
    Mond. Die Auskühlzeit vom 6er war minimal. Nach 10min war der
    einsatzbereit. Und das beste war: ich konnte ihn samt Rockerbox
    tragen. Mal schnell auf die andere Seite der Terrasse hiefen, weil
    das Vordach im Weg war: kein Problem!


    Der kleine 6er Dobson ist mir seit dieser Zeit nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
    Damals (2019) hat er noch 279€ gekostet. Mittlerweile wird er für
    400€ gehandelt. Irre!


    By the way: Dieses Teleskop war im Unterricht auch immer mein Beispiel, dass ein Webshop
    den Preis nach unten anpasst sobald man über ein Vergleichportal auf
    die Seite zugreift. Der Algorithmus stuft den Nutzer dann als
    preissensibel ein und bietet einen konkurrenzfähigen Preis an.


    Wie gesagt, das Teleskop ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Vor Kurzem habe ich in der
    Gebrauchtabteilung eines astronomischen Shops das Telskop für 320€
    entdeckt. Da musste ich zuschlagen! Ein Teleskop ist in Zeiten wie
    diesen wertstabiler als das Geld auf der Bank.


    Lieferung und Justage:


    Geliefert wurde er sehr schnell. Als Dobsonaut war er auch gleich zusammengeschraubt.
    Leider war er völig dejustiert. Komplett! Die Justage mir dem Laser
    hat auch nicht richtig funktioniert, weil der Okularauszug, sagen wir
    es mal so, aus dem unteren Preissegment ist. Der Laser ist munter auf
    dem Hauptspiegel gewandert, wenn man den Auszug raus- und
    reingefahren hat. Mit dem guten alten Loch in der Filmdose hat es
    dann aber geklappt. Das Ergebnis beim Sterntest war sehr
    zufriedenstellend. Mitgeliefert wurden ein 10er und ein 25er Plössel.
    Beim Aufbau habe ich festgestellt, das eine der drei Teflon-Scheiben
    fehlte. Wurde sofort nachgeliefert.


    Die letzten Nächte hab ich das Teleskop dann ausführlich getestet. Dass es am Mond und
    an Planeten richtig was kann, wusste ich schon. Da aber zur Zeit am
    Abend weder Mond noch Planeten zu sehen waren, blieb mir nur
    Deep-Sky. Deep-Sky mit 6“? Ich war skeptisch…


    Kurz zu meinem Himmel:


    Ich wohne in einem kleinen Ort nördlich von Passau in einer Neubausiedlung. Der Himmel
    ist zwar ganz ok aber 100m entfernt etwas oberhalb von meiner
    Terrasse steht eine ätzende Straßenlaterne, die bei mir voll
    einschlägt. Bis der gepflanzte Ahorn mir einen Schatten spenden
    wird, vergehen noch ein paar Jahre.


    Nun zu den Objekten:


    In Ermangelung einer Telrad-Basis blieb mir nur der Sucher übrig. Etwas ungewohnt, wenn
    man den Kopf voller Telrad-Kreise hat. Angefangen habe ich mit
    Epsilon-Lyrae, dem doppelten Doppelstern. Im
    mitgelieferten 10mm Plössel einwandfrei. Die beiden Partnersterne
    waren in wiederum zwei Doppelsterne auflösbar. Der direkte Vergleich
    mit dem ES 6,7mm 82° zeigte natürlich einen deutlichen Unterschied.
    Aber egal. Ich hab das Teleskop ja nicht wegen der Okulare gekauft.
    In der Leier angekommen, hab ich mir dann gleich mal M 57
    vorgenommen. Im mitgelieferten 5mm war ein wunderbarer Ring zu
    sehen. Nicht schlecht!


    Hoch in Zenitnähe stand M 13. Im mitgeliefrten 5mm war der Rand schön
    aufgelöst und auch im Zentrum waren zahlreiche Einzelsterne klar
    erkennbar. Einwirklich schöner Anblick! Gar nicht sooo weit weg von
    meinen 10er Dobson. Der Unterschied ist zwar zu erkennen aber so
    gewaltig unterscheiden sie sich jetzt nicht. Das 12,5mm Morpheus und
    das 6,7mm ES haben mir ein prächtiges Bild gezeigt.


    Bei M 3 das gleiche. Ein wirklich schöner Kugelsternhaufen.


    Rüber in den Schwan. Albireo war wunderbar. Die gut justierte f/8
    Optik zeigte einen wunderbaren Farbkontrast. Nadelförmige Sterne
    ohne Farbfehler. Einfach nur schön :)


    Unterhalb von Albireo wartete schon M 27. Ohne Telrad gar nicht mal
    so leicht zu finden… Mit einem 30er Erfle 2“, das damals beim
    10er Dobson dabei war, hab ich es dann doch gefunden. Das schönste
    Bild zeigt mir das 12,5er Morpheus. Die Hantelform ist deutlich zu
    erkennen! Ein schöner Anblick.


    Kann der 6 Zöller was bei Galaxien? M 51 soll mir die Frage beantworten. Im 12,5er
    Morpheus waren M 51 und NGC 5195 sehr
    schön als flächige Objekte mit hellem Zentralbereich zu sehen.
    Spiralarme? Keine Chance! Aber das war auch nicht zu erwarten.


    Zu guter Letzt kommt noch mein Favorit: der Cirrus-Nebel (NGC 6992 und
    6995). Mit den mitgelieferten Okularen hatte ich keine Chance. Ich
    wollte aber nicht die Okular Testen sondern das Teleskop. Also 2“
    Adapter in den Okularauszug und an das ES 24mm 82° einen OIII-Filter
    dran. Jetzt schaut es gleich ganz anders aus. Sowohl die Hexenhand
    als auch der Stumvogel waren deutlich zu sehen. Die Hexenhand zeite
    sogar ihre Finger. Ich war beeindruckt. Wenn der Cirrus noch höher
    gestanden wäre, wäre das Bild noch besser gewesen. Ich war
    beeindruckt!


    Vergleich mit dem 8er und dem 10er Dobson


    Meine Schule hat als Schulteleskop den baugleichen 8er Dobson, den
    ich zusammen mit den Schüler im letzten Jahr ausgiebig getestet hab.
    Den 10er Dobson habe ich seit vielen Jahren in Gebrauch und weiß
    mittlerweile sehr genau was er kann und wo im die Luft ausgeht. Somit
    kann ich mich glücklich schätzen alle gängigen Einsteigergrößen
    von 6 bis 10 Zoll zu kennen.


    Bei Mond und Planeten ist der 6er unschlagbar. Der 6er lieferte das beste Bild.
    Eine knackscharfe Mondoberfläche ist herrlich. Während der 10er
    noch rumwabert (Tubusseeing?) bildet der 6er gestochen scharf ab.
    Auch die Planeten sind sehr beeindruckend. Die höhere Auflösung
    beim 10er kann das schärfere Bild beim 6er nicht aufwiegen.


    Deep-Sky können alle. Natürlich macht sich die größere Öffnung bemerkbar. Aber
    der Unterschied zwischen 6 und 8 und zwischen 8 und 10 ist marginal.
    Den Unterschied von 6 auf 10 bemerkt auch ein Laie. Es ist aber kein
    Aha-Erlebnis wenn ich statt 6 auf 10 Zoll gehe.

    Den eigentlichen Unterschied macht nicht die Öffnung sondern die Qualität der
    Okulare. Wenn ich statt der mitgelieferten Okulare ein Okular mit
    größerem Gesichtfeld reinstecke, dann hab ich ein Aha-Erlebnis. Wer
    also vor der Wahl zwischen 8 und 10 Zoll steht, der sollte nicht das
    ganze Geld in die Öffnung stecken, sondern lieber ein oder zwei gute
    Okulare kaufen und einen passenden Filter (am besten OIII in 2“).
    Der mitgelieferte Sucher erüllt seinen Zweck bei Objekten, die man
    mit bloßem Auge sieht (Mond, Planeten, Sterne). Alles andere
    verursacht beim mir Nacken- und Kopfschmerzen, weil ich ewig suchen
    muss und der Kopf immer schräg steht und weil das Bild um 180°
    gedreht ist. Telrad drauf und alle Suchprobleme sind gelöst!


    In der Kategorie „Mobilität“ gewinnt ganz klar der 6er Dobson. Ich wollte ein
    Teleskop, dass ich einfach load and go-mäßig auf die Terrasse
    stelle. Das Teleskop ist schneller einsatzbereit als mir Gründe
    einfallen heute nicht zu schauen. Der kleine Dobson ist ein echtes
    Leichtgewicht und ich muss ihn zum Tragen nicht einmal auseinander
    bauen. Aus diesem Grund hab ich ihn mir ja gekauft. Auch für Kinder
    ab, ich sag mal, 12 Jahren ist der schon alleine bedienbar. Jedes
    meiner Teleskope hat seinen eignenen Himmel und der kleine 6er Dobson
    sammelt über die Jahre bestimmt mehr Photonen als mein 16er, der nur
    an astronomischen Feiertagen zum Zuge kommt.


    Für einen Dobson ist 6 Zoll sehr wenig. Wenn außer dem Mond und vielleicht noch ein
    paar Planeten Astrophotographie keine Rolle spielt, führen am Dobson
    nur sehr wenige Wege vorbei. Will man mit einem Refraktor mit 150mm
    Öffnung eine farbfehlerfreie Abbildung legt man schnell ein paar
    tausend Euro auf den Tisch und dann braucht man noch ein eine teure
    Montierung samt Stativ. Hier waren es nur 320€. Die Obstruktion
    beträgt auch nur gut 20%. Der Kontrast ist daher schon sehr gut. F/8
    ist auch sehr justierstabil und es gehen auch günstigere Okulare.


    Mit diesem kleinen Bericht will ich dem allgemeinen Öffnungswahn etwas entgegenwirken.
    Lieber eine oder zwei Nummern kleiner und dafür eine gute
    Ausstattung. Ein Gerät, das man bei jeder Gelegenheit hernimmt wird
    einem am Schluss mehr zeigen als ein großes! Diese Einsicht hat bei mir
    viele Teleskope lang gebraucht.


    Viele Grüße

    Thomas

    Hallo zusammen,


    der 8er Dobson ist ein hervorragendes Gerät zum Starten. Meine Schule hat so einen und der leistet unter dunklem Himmel schon einiges. Natürlich geht im bei schwachen Deep-Sky-Objekten die Luft aus, aber die Standardobjekte gehen wunderbar. Außerdem kühlt er schnell aus, ist leicht und handlich. Was bringt mir ein 16er Dobson, den ich nicht aufbaue, weil er zu sperrig ist. Ich selbst habe einen 10er und 16er und beides sind wunderbare Geräte. Aber zum schnell mal den Mond anschauen sind beide zu groß.


    Zur Leistungsfähigkeit von kleinen Geräten möchte ich noch was anmerken: aufgrund des großen Öffnungsverhältnisses und des sehr kleinen Fangspiegels ist die Abbildungsleistung oft hervorragend. Vor einiger Zeit hab ich einen 6er f/8 Dobson getestet. Am Mond hat der meinem 10er keine Chance gelassen. Ein knackscharfes und ruhiges Bild. Das war beeindruckend! Der Unterschied war auch noch deutlich nachdem der 10er völlig ausgekühlt war. Beide waren justiert.


    Aus diesem Grund habe ich mir nun selbiges Gerät zugelegt, wenn mich am Abend spontan die Lust überkommt auf der Terrasse den Mond oder Planeten zu beobachten und ich nicht schleppen will.


    Zur Fotographie: Kauf dir eine Smartphonehalterung und du kannst wunderbare Mondfotos machen. Der Wunsch die Objekte festzuhalten, die man beobachtet ist verständlich. Als Einsteiger hat man aber oft keine Ahnung welch enormer Aufwand und welche Kosten hinter der Deep-Sky-Fotographie stecken. Da kann man nicht so einfach knippsen wie im Alltag. Für Astrophotos braucht man schon eine ausgeprägte Leidensfähigkeit und Frustrationstoleranz. Das muss einem klar sein bevor man sich statt einer billigen Holzkiste eine teure Montierung unters Rohr schraubt.


    Viele Grüße

    Thomas

    Hallo Freunde der Nacht,


    ich unterrichte ebenfalls an einem Gymnasium in Bayern (Geo/Informatik/Wirtschaft) und wir haben seit über einem Jahr auch ein Schulteleskop. Das Teleskop ist auch fleißig im Einsatz. Es handelt sich um einen 8" Dobson mit vernünftiger Ausstattung.


    Meine Erfahrungen bisher:

    • ob und wann das Teleskop zum Einsatz kommt, ist momentan leider nur von mir abhängig. Ich bin leider der einzige, der Beobachtungen iniziiert und durchführt. Vielleicht findet sich ja noch ein Kollege, der das ganze Projekt (und den Dobson ;) ) mitträgt.
    • das Wetter kennt in unseren Breiten leider nur zwei Zustände: entweder ist es bewölkt oder es wird bald zuziehen. Aus diesem Grund ist die Planung von Beobachtungsabenden oft nur tagesaktuell möglich. Oft sogar nur ein paar Stunden im Voraus. Da wir ja alle mittlerweile digital gut vernetzt sind, ist das Ausmachen und Absagen von Terminen unkompliziert möglich. Meist kommen auch immer ein paar Schüler.
    • Ich unterrichte an einer Internatssschule. Aus diesem Grund ist meistens auch immer am Abend wer da. Wenn ich das Teleskop vor bzw. nach dem Abendessen in den Pausenhof stelle kommen immer Schüler, die im Vorbeigehen mal den Mond oder Planeten anschauen wollen.
    • das Interesse und die Begeisterung für astronomische Themen ist riesengroß!
    • da ich Beobachtungsabende mit Schülern nicht als Arbeitszeit verstehe sondern als Freizeit und Erholung (auch für mich) geht es mir nicht um Anrechnungsstunden oder sonst was. Kollegen, die diese Einschätzung nicht teilen, werden das alles bestimmt als Zusatzbelastung verstehen.
    • ich betreibe das ganze nicht aus wissenschaftlichem Ehrgeiz. Ich messe nichts und ich berechne nichts. Mir geht es einzig und allein um die Faszination. Wenn man das Ganze auf dieser Basis betreibt kann man viele Schüler für dieses Thema begeistern.


    Wir haben uns bewusst für einen Dobson entschieden. Die Gründe hierfür sind folgende:

    • das alte Lied: viel Öffnung, wenig Geld
    • keine technischen Hürden für den Benutzer. Je mehr Technik, desto größer ist das Abschreckungspotential für Kollegen und desto eher neigen die Dinger dazu in einer dunklen Kammer zu verstauben.
    • die Schüler lernen selbst Objekte am Himmel einzustellen (Telrad ist montiert). Die Schüler sind richtig stolz darauf, wenn sie selbst Jupiter oder Saturn eingestellt haben.
    • auch die Orientierung am Himmel kann man ihnen so näher bringen. Statt auf ein blinkendes Kästchen in der Hand zu schauen (was sie ja eh den ganzen Tag machen) müssen sie in den Himmel blicken, wenn sie Objekte einstellen wollen.


    Natürlich wäre eine Art Wahlkurs Astronomie ideal. Hier könnte man Theorie und Praxis perfekt verknüpfen. Leider mangelt es hier aber an zur Verfügung stehender Zeit (und Geld). Und aus dem Spaß würde für mich ganz schnell auch anstrengende Arbeit werden. Was ich mir aber vorstellen könnte wäre das ganze als Blockveranstaltung durchzuführen. Statt sich ein ganzes Jahr stundenplantechnisch festnageln lassen zu müssen, könnte man einen vierwöchigen Kurs mit regelmäßigen Beobachtungen anbieten.


    Ich bin aber felsenfest davon überzeugt, dass die Beschäftigung mit Astronomie und der Blick durch ein Teleskop ein elementarer Bestandteil einer vernünftigen Allgemeinbildung sind. Jede Schulart hat einen bestimmten Kanon an verbindlichen Themen, mit denen sich ein Schüler bis zum Erreichen des Abschlusses beschäftigt haben sollte (z.B. auch Orte die er besucht haben sollte). Der Besuch einer Sternwarte sollte hier dringend mit aufgenommen werden. Nichts erweitert unseren beschränkten irdischen Horizont mehr als der Blick durch ein Teleskop!!!


    Viele Grüße

    Thomas

    Hallo Jens,


    als Alternative zum normalen Sucher kann ich dir nur dringend einen Telrad in Kombination mit dem Deep Sky Reiseatlas empfehlen. Seit ich den nutze ist meine Suchfrustration Geschichte. Das war ein Wendepunkt in meinem astronomischen Leben :)


    Viele Grüße

    Thomas

    Servus Ben,


    gestern bin ich nochmal mit meinem 16er rausgefahren und hab mich an den Quasaren geübt. Das Seeing war gefühlt nicht ganz so gut wie die Nächte vorher aber der Ort war besser. Diesmal hab ichs auch mit dem 4mm probiert und gefühlt mehr gesehen. So wirklich eindeutig war es nicht, aber ich bin mir schon sicherer wie das letzte Mal. Ich glaube für eine erfolgreiche Sichtung braucht man neben Öffnung, dunklem Himmel auch sehr gutes Seeing. Sobald es irgendwo hapert, ist man chancenlos.


    Wie angekündigt habe ich mich auch am Quasar APM 08279+5255 im Luchs versucht. Schon alleine das Sternbild Luchs zu finden war nicht ganz ohne. Nachdem das Sternbild gefunden war, habe ich den Einstieg ins Starhopping gesucht (vgl. Karten oben). Die markante Dreierkonstellation passte gerade so ins Okular, so dass ich sie gefunden habe. Das Zielgebiet habe ich nach mehrfachem hin und her mit den Okularbrennweiten auch gefunden. Der Quasar steht aber in einem relativ sternenarmen Bereich, so dass es schwierig ist sich auf eine genaue Stelle zu konzentrieren. Das Ergebnis: definitiv nix gesehen. Bei besserem Seeing hab ich vielleicht mehr Chancen.


    Diese ganze Quasarbeobachterei ist schon sehr anstrengend. Starhopping im Bereich 13mag +x ist anstrengend. Der Kopf arbeitet unglaublich, dass man nicht die Orientierung verliert und für das Auge ist es auch ermüdend. Mehr als ein oder maximal zwei solcher Funseln sind an einem Abend kaum möglich.


    Eine gute Sache hat es aber: die ganzen Standardobjekte (Eskimo, NGC 4565, M64, M51, M82, M104 und wie sie alle heißen) findet man durch die viele Übung ganz ohne Atlas. Ich wage fast zu behaupten, dass man mit dem Telrad irgendwann schneller ist als jede Goto-Steuerung.


    Viele Grüße

    Thomas

    Noch ein kleiner Nachtrag zur gestrigen Nacht (01.03.2022):


    Mein Gedächtnis hatte anscheinend die Kälte der letzten Nacht völlig gelöscht. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich mir diese Qualen wieder angetan habe. Der Grund war eine alte Rechnung, die noch offen war: QSO 0957+651 A/D


    Dieser Quasar ist mit 9 Mrd. Lichtjahren so ziemlich das weiteste Objekt, das mit bloßem Auge durchs Okular sichtbar ist. Auffindetechnisch ist er relativ unkompliziert. Man sucht sich die Galaxie NGC 3079 im großen Wagen und kann das Zielgebiet ohne großes Rumschubsen festmachen. Dann muss man nur noch hoch vergrößern. Aber jetzt kommt der Haken: 16,2 mag!!! Die Konstelation an Sternen in der er sich befindet ist gut sichtbar aber hier befinde ich mich im absoluten Grenzbereich eines 16 Zöllers. Das Ergebnis: tja... sicher bin ich mir nicht, ob ich ihn gesehen habe. Ab und zu flackerte bei stark indirektem Sehen an der Stelle was auf.


    Die Bedingungen waren eigentlich ganz passabel. Das Objekt stand knapp unterhalb des Zenits und die Sicht war gut. Ich werde es nochmal unter richtig dunklem Himmel versuchen. Vielleicht habe ich da mehr Glück. Ich bin dem Quasar auch "nur" mit AP 1,5mm auf die Pelle gerückt (ES 6,7mm). Beim nächsten Mal schraub ich das 4mm noch rein. Vielleicht geht dann was.


    Ach ja: Der Grund warum dieses Objekt trotz seiner beachtlichen Entfernung bei uns sichtbar ist, macht es gleich noch interessanter: es ist eine Gravitationslinse. Schaut man sich die Bilder an stehen da zwei Sterne nebeneinander. Aber diese beiden Sterne sind in Wirklichkeit eigentlich nur einer!!! Fotographisch sind die beiden bestimmt einfach aufzulösen.


    Mein Vorsatz für die nächste Nacht: APM 08279-5255
    Ebenfalls ein Quasar. Diesmal im Luchs. Der ist aber noch weiter weg. 12 Mrd. Lichtjahre. Noch weiter gehts eigentlich nicht mehr!!! Mit einer Helligkeit von 15,2 mag ist der schon eher in Schlagweite meines 16ers. Die Aufsuchkarten hab ich mir schon ausgedruckt und einlaminiert. Ich werde euch über das Ergebnis meines Unterfangens berichten! :)


    Wie ihr sicherlich bemerkt habt werden die ersten drei Plätze in meinem Faszinationsranking belegt von:


    1. Platz: Quasare

    2. Platz: Galaxienhaufen

    3. Platz: Galaxien


    Viele Grüße

    Thomas


    PS: Für den Fall, dass sich jemand berufen fühlt sich meinem Unterfangen anzuschließen, habe ich unten meine Aufsuchkarten hochgeladen. Die drei Bilder zoomen immer stärker rein. Viel Spaß!

    Servus Christoph, Servus Ben,


    den Justus kenn ich auch. Coronabedingt war die letzten beiden Jahre sternwartentechnisch nicht viel los und ich hatte beruflich auch fast keine Zeit. Aus diesem Grund habe ich ihn auch schon lange nicht mehr gesehen. Was mich an ihm wirklich fasziniert ist sein fotographisches Gedächtnis. Justus hat den kompletten Sternenhimmel bis runter zu den kleinen Funseln als Karte im Kopf abgespeichert. Fürs Starhopping braucht er keine Karte. Sowas ist einmalig!


    ChristophP: Zu Schulzeiten bin ich Mo-Mi immer in STA. Ich fahr für Deep-Sky immer auf die Sternwarte nach Berg rauf. Da oben ist der Himmel wirklich gut. Nach Mitternacht wird auch die Kirche nicht mehr angestrahlt und dann ist der Südhimmel sehr gut. Wennst Lust hast, können wir uns mal was ausmachen. Soweit ich es mitbekommen habe, läuft demnächst auch der Führungsbetrieb wieder an.


    Viele Grüße

    Thomas

    Hallo Boris,


    danke für die Lorbeeren :) das Anpirschen an die Objekte weckt in mir das Jagdfieber. Statt mit dem Fadenkreuz ziele ich aber mit dem Telrad und meinen selbstgebastelten Sternkarten. Manchmal suche ich mir bewusst schwierige Objekte nur um zu testen, ob ich sie finde. Das Schöne am selber Suchen ist, dass man den Sternenhimmel in und auswendig kann. Wenn man in den Himmel blickt sieht man überall Telradkreise, Dreiecke, Linien, 90° Winkel und weiß sofort wo sich welches Objekt versteckt :)


    Servus Christoph,


    du teilst mit mir also das harte Schicksal eines bayerischen Lehrers. Hab gesehen du bist westlich vom Ammersee. Ich unterrichte am Ostufer vom Starnberger See. Kannst ja mal auf die Sternwarte nach Berg kommen :) Schön dass ich dich mit ein paar Objekten inspirieren konnte. Ein paar Schmankerl stehen für dieses Frühjahr noch auf meiner To-Do-Liste :)



    Hallo Henning,


    der Sprung von 8 auf 16 Zoll wird dich vom Hocker hauen. Ich bin von 10 auf 16 gesprungen und selbst das war gewaltig. Du kannst dich auf völlig neue Beobachtungsdimensionen freuen. An deiner Stelle würde ich aber mit den Klassikern beginnen. Mit welchen Okularen beobachtest du? Mein liebstes Okular am 16" f/4,5 ist das 12,5er Morpheus. Da gefallen mir die Galaxien am besten. Ich werde später noch einen kleinen Bericht verfassen von letzter Nacht. Vielleicht sind ja ein paar Anregungen mit dabei.


    Viele Grüße

    Thomas

    Hallo Freunde der Nacht,


    hier ein kleiner Bericht über eine sehr schöne Beobachtungsnacht vom 28.02 auf den 01.03.22 im nördlichen Landkreis Passau:


    Leider finde ich oft viele Gründe, warum ich meinen 16er Dobson heute eigentlich nicht aufbauen sollte: Sicht nicht gut genug, Cirrus im Anmarsch, zu müde, zu kalt, zu viel Pollen, keine Lust alleine zu beobachten und und und... Gestern habe ich aber alle Einwände ignoriert und hab meinen Explore Scientific 16" Stangendobson schon am Abend in der Garage kalt gestellt. Der Himmel war zwar noch etwas bedeckt, aber das Satellitenbild versprach eine klare Nacht. Jetzt oder nie! Um halb 10 gings los.


    Vorweg muss ich mich für meine unausgeglichene Objektauswahl entschuldigen. Ich liebe Galaxien! Auch wenn es oft nur milchige und verwaschene Flecken sind, aber sie faszinieren mich zu tiefst. Aus diesem Grund ist auch das Frühjahr meine liebste Beobachtungszeit.


    Der Himmel war sternenklar, die Luft knochentrocken, -5°C und ein eisiger Ostwind. Um den schweren Spiegelkasten nicht soweit schleppen zu müssen, hab ich das Teleskop gleich hinter dem Kofferraum aufgebaut. Da ich meinen Campingtisch nicht mitgenommen habe, ließ ich die Heckklappe offen und hab den Kofferraum als Ablage für meine Karten und Atlanten benutzt. Im Laufe der Nacht habe ich die geöffnete Heckklappe sehr zu schätzen gelernt; sie bot mir etwas Schutz vor dem eisigen Ostwind.


    In dieser wunderbaren Nacht, die bis 1 Uhr morgens dauerte habe ich viele Galaxien beobachtet; zu viele um sie hier alle aufzuzählen. Ich möchte aber über meine Highlights hier kurz berichten: Der absolute Hammer war natürlich M51 in den Jagdhunden. Im 12,5mm Morpheus Okular waren die Spiralarme deutlich zu sehen. Ein absoluter Wahnsinn. So eine schöne Galaxie! An diesem Anblick habe ich mein Herz mehrfach in dieser Nacht erwärmt. Der Rest von mir fror langsam ein.


    Auch M81 und M82 im großen Wagen war wunderschön! Im 24mm (82°) ES Okular passten beide Galaxien gerade noch zusammen ins Bildfeld. Ein herrlicher Anblick! In der Einzelwertung war aber M82 im 6,7mm ES Okular überwältigend. Die Galaxien zeigte deutliche Strukturen. An solchen Bildern kann man sich einfach nicht satt sehen.


    Etwas abseits der Trampelpfade habe ich mir HCG44 vorgenommen. Dieser einfach zu findende und selbst mit 10" gut zu beobachtende Galaxienhaufen befindet sich im Kopf des Löwen. Im 16er war der Anblick jedoch schon ganz ansehnlich. Vier schöne kleine Galaxien (NGC 3193/3190/3187/3185). Galaxien alleine sind schon faszinierend, Galaxienhaufen setzen dem ganzen aber die Krone auf. Vor allem wenn alle Mitglieder auf einmal im Gesichtsfeld sind.


    Die größte Herausforderung war HCG 61 ("The Box") im Sternbild Coma. Das war eine ziemliche Anpirschaktion. Ausgehend von Stern Gamma Comae hab ich mich durchgehangelt bis zum Zielgebiet. Nachdem das Zielgebiet gefunden war, hab ich die Vergrößerung hochgeschraubt und tatsächlich: die Box war zu sehen. Zwar nur schwach, er sie war da! Ich muss sagen, dass mir das Starhopping fast noch mehr Spaß bereitet hat als das Beobachten selbst :)


    Nach dieser etwas diffizilen Angelegenheit habe ich mir eine Photonendusche im Virgo-Haufen gegönnt. Mit dem 24er Okular könnte man nach herzenslust am Himmel rumrühren: überall Galaxien!!! Von Markarians-Galaxienkette ausgehend, habe ich alle Vertreter, die im Deep-Sky-Reiseatlas aufgelistet sind, besucht. Das war ein riesen Spaß!


    M64 ("BlackEye") und NGC 4565 mussten natürlich aus ausgiebig beobachtet werden. NGC 4565 war im 6,7mm ES gesichtsfeldfüllend mit einem wunderschönem Staubband. Ein Wahnsinn!


    Eines der beeindruckensten Objekte am Frühjahrshimmel ist aber der Quasar 3c273 in der Jungfrau. Der ist nicht schwer zu finden. Man startet bei den NGC´s 4527 und 4336 und hangelt sich nach rechts rüber. Es ist zwar nur ein kleiner Lichtpunkt, von einem Stern nicht zu unterscheiden (daher auch der Name "Quasar"), aber wenn man weiß, dass dieses Pünktchen ein aktiver galaktischer Kern mit einem gewaltigen schwarzen Loch ist, das 300x heller ist als unsere gesamte Milchstraße, dann ist das schon überwältigend. Die Photonen, die da durch Okular ins Auge gehen sind seit 2,4 Mrd. Jahren unterwegs. Da kriegt man schon Gänsehaut. Dieser Quasar geht übrigens auch schon mit 8".


    Um 1 Uhr morgens kam die letzte große Herausforderung: mit gefrorenen und tauben Fingern den Dobson wieder zerlegen. Gefrorenen Finger und kaltes Metall mögen sich nicht. Obwohl meine Finger taub waren, hat es trotzdem richtig weh getan. Gott sei Dank hat meine Frau im Ofen noch nachgelegt, so dass das Kaminrohr noch schön warm war. Das war eine Wohltat.


    Trotz der Kälte war es eine wunderschöne Nacht, die in den nächsten Wochen bei hoffentlich milderen Temperaturen eine Fortsetzung findet :)


    Viele Grüße

    Thomas

    Hallo Stephan,


    eine tolle Sternwarte habt ihr da. Ich bin selbst Lehrer an einem Gymnasium in Oberbayern und wir haben uns den gleichen 8er Dobson angeschafft. Die Idee erwuchs aus einem meiner W-Seminare (Geologie des Sonnensystems). Die Teilnahme an einem Beobachtungsabend ist völlig freiwillig. Für Mond, Planeten und helle Deep-Sky-Objekte treffen wir uns am Schulgelände. Für die anstehende Galaxienzeit haben wir auch schon einen dunklen Ort.


    Je mehr Kinder und Jugendliche wir für dieses Thema begeistern können, desto besser!


    Ich wünsche euch viel Erfolg mit eurer Sternwarte!


    Thomas


    Hallo zusammen,


    zum Vergleich kann man sich ja die Bilder des Asteroiden vorstellen, der in Tscheljabinsk vor ein paar Jahren runter ist (alles mit einem Durchmesser über 1m wird nicht mehr als Meteoroid bezeichnet). Der hatte vor seinem Eintritt in die Atmosphäre 20m. Diese Neuentdeckung wär da schon ein anderes Kaliber.


    Die Folgen eines solchen Ereignisses wären wahrschenlich nur regional. Ein saftiger Airburst würde alle wachrütteln und vom Himmel würden Steine regnen. Wahrscheinlich würde die Hauptmasse einen kleinen Krater schlagen.


    Je größer diese Dinger sind desto eher gehen sie durch die Atmosphäre durch wie ein heißes Messer durch die Butter. Ich vermute mal, dass der hier noch stark abgebremst werden würde.


    Kommt aber alles auf die Zusammensetzung an. Würde es sich um einen massiven Eisenasteroiden handeln hätten wir einen zweiten Barringer-Krater zu bewundern mit über 1km Durchmesser. Der Übeltäter der diesen wunderschönen Krater in Arizona hervorbrachte hatte nur etwa 50m und war aus Metall. Seine Überreste lassen sich unter dem Namen "Canyon Diablo" günstig käuflich erwerben.


    Viele Grüße

    Thomas

    Hallo zusammen,


    ich habe mir die Daten meiner Wetterstation nochmal genauer angeschaut und darüber nachgedacht.

    Stellen wir uns den Standort des Barometers und den Standort des Vulkans als zwei Orte auf einer Kugeloberfläche vor. Wenn wir noch den Erdmittelpunkt als dritten Punkt hinzunehmen bilden diese drei Punkte eine Ebene. Schneiden wir nun die Erde entlang dieser Ebene auf und schauen von oben auf die Schnittfläche erhalten wir einen Kreis mit dem Vulkan und dem Standort des Barometers an dessen Rand.


    Der Umfang der Erde ist mir 40.000 km bekannt. Wir wissen auch, dass sich solche Druckwellen knapp unterhalb der Schallgeschwindigkeit ausbreiten. Nehmen wir statt der 1200km/h nur 1100km/h an. Aus dem Speicher der Wetterstation habe ich die Ankunftszeiten beider Wellen entnommen (20:42 und 02:22 Uhr). Mit ein bisschen Mathe und Physik aus der Schule können wir nun anhand der Laufzeitdifferenz der beiden Wellen die Entfernung des Vulkans vom Barometer berechnen. Die erste Welle kam über die "kurze Seite", die zweite Welle kam aus der anderen Richtung, da der Vulkan seine Wellen ja radial ausgesendet hat und hat ein bisschen länger gebraucht (Gegenwelle).


    Nach meiner Rechnung komme ich auf ca. 16.900 km. Das liegt ziemlich nahe dran an den von Google Earth angegebenen 16.861 km.


    Wenn wir dieses Spiel nun mit zwei weiteren Barometern machen, die weit genug voneinander entfern liegen, dann könnten wir sogar die genaue Position des Vulkans berechnen. Man braucht dafür nur ein Barometer und eine Uhr!


    Faszinierend!!!!


    Viele Grüße

    Thomas

    Hallo Horst-Dieter,


    danke für den Tipp mit Astra Image. Ich werd mir das Programm mal anschauen. Die Bearbeitung macht echt was her.


    Hallo Markus,


    auch dir ein Danke für den Tipp mit Open Camera. Werd ich mir ebenfalls mal anschauen.


    Viele Grüße

    Thomas

    Hallo Freunde der Nacht,


    vorweg muss ich mich gleich als überzeugten visuellen Beobachter outen. Für mich gibt es nichts schöneres als meinen 10“ Dobson durch die Nacht zu schubsen. Da ich auch Lehrer an einem Gymnasium bin hab ich für unsere Schule einen 8er Dobson angeschafft, der sich bei den Schülern großer Beliebtheit erfreut.


    Vor allem beim Beobachten des Mondes haben mich die Schüler gefragt, ob man mit dem Handy auch durchs Okular fotografieren kann. Die Versuche waren zwar etwas unbeholfen aber ab und zu war was brauchbares dabei. Ich hab mir für ein paar € einen Handyhalterung fürs Okular gekauft und vor ein paar Tagen getestet. Hat sehr gut funktioniert. Mit ein bisschen Rumspielen kriegt man das Handy schnell in die richtige Position.


    Das beigefügte Foto hab ich mit der normalen Automatik am Handy gemacht (Samsung A40) und einem 17mm LVW Vixen an meinem 10er Dobson. Natürlich gibts Fotos die tausenmal schöner sind, aber mir gefällts irgendwie. Astrofotographie für 10€ ohne Einnorden, ohne Nachführen, das überzeugt selbst den Dobsonauten :) Meine Schüler werden sicher auch ihren Spaß haben. Heutzutage hat ja jeder seine Handykamera immer und überall griffbereit.


    Die nächste Mondfinsternis kann kommen!


    Mit richtig guten Handys ist die Qualität nochmal eine andere Liga. Beim iPhone 12 kann man die Belichtungszeit auch auf mehrere Sekunden ausdehnen. Da geht dann selbst der Orionnebel ;)


    Viele Grüße

    Thomas

    Hallo Freunde der Nacht,


    ich verkaufe auf Ebay gerade eine kleine geologische Sammlung mit Gesteinen aus dem weltberühmten Asteroidenkrater Nördlinger Ries. Dazu gibts noch einen Moldavit (Tektit) und einen Meteoriten.


    Impaktite Noerdlinger Ries mit Suevit, Moldavit und Meteorit (NWA) | eBay
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    Suevit aus dem Nördlinger Ries  | eBay
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    Viele Grüße

    Thomas

    Hallo zusammen,


    ich gebe zu bedenken, dass es bei einem Teleskop nicht nur um die Leistungsfähigkeit geht sondern auch um die Einsatzbereitschaft. Ich besitze sowohl einen 10er als auch einen 16er Dobson und habe jetzt monatelang einen 6er Dobson zum Testen gehabt. Effektiv gezeigt hat mir der 6er am meisten. Den stell ich raus und nach 15 min ist der einsatzbereit. Den 10er hab ich auch verwendet. Als Volltubus ist er noch relativ handlich und passt auf jede Rücksitzbank im Auto. Ein 12er Volltubus ist nur noch kurze Strecken im Garten transportabel und passt in kein Auto mehr rein. Meinen 16er Stangendobson habe ich schon seit einem Jahr nicht mehr aufgebaut. Der kommt eigentlich nur dann zum Einsatz wenn alles perfekt ist (und wann ist das schon der Fall?).


    Der 16er ist von der Leistungsfähigkeit schon sehr gut. Galaxien sind ein Traum! Aber man muss sich ehrlich fragen, wie oft man dieses Riesenteil benutzt.


    An deiner Stelle würde ich den 6er gegen den 10er ersetzen. Den 10er würde ich mir aber behalten, weil dir dieses Gerät unterm Strich mehr zeigen wird als der 16er, weil der 10er viel öfters zum Einsatz kommt. Wenn alles perfekt ist, dann wird dich der 16er aber umhauen :)


    Viele Grüße
    Thomas

    Ich war auch sehr überrascht. In mehrfacher Hinsicht. Zum einen weil das 11mm ES so schwierig war im Einblick und zum anderen, dass die Morpheus sich hier nicht in beiden Brennweiten durchsetzen.


    Ich hatte das ES 6,7mm und das Morpheus 12,5mm auch an einem 6" f/8 Dobson im Einsatz. Hier war das Morpheus auch beim Mond gleichauf. Kann es sein dass die beschriebenen Effekte vom Öffnungsverhältnis abhängen?


    Beim 12,5mm Morpheus ist mir beim f/5 auch ein leichter Gelbstich am Rande aufgefallen wenn man nicht die perfekte Einblickposition hatte. Beim f/8 war davon nichts zu sehen. Da ich diese Brennweite am Mond kaum einsetze war es mir nicht so wichtig.


    Das grundlegende Problem ist aber, dass es alles sehr subjektive Eindrücke sind. Das Problem mit dem Augenabstand kann bei anderen wieder weniger schlimm sein, weil sie kurze Wimpern haben. Ich merk sowas immer gleich und es stört mich ungemein.


    Viele Grüße
    Thomas

    Hallo Astrofreunde,


    seit einiger Zeit bin ich dabei meinen Okularbestand umzustrukturieren. Vor einiger Zeit habe ich mein Explore Scientific 11mm (82°) gegen ein Morpheus 12,5mm (76°)von Baader ausgetauscht.


    Durch den Sprung von 82° auf 76° hat sich nun mein Gesichtsfeld beträchtlich vergrößert. Klingt komisch, ist aber so. Beim ES 11mm musste ich richtig ins Okular reinkriechen um wenigstens die Hälfte des Gesichtsfeldes zu überblicken. Das war für die Augen extrem ermüdend. Mit dem 12,5er von Baader bin ich sehr zufrieden. Sehr angenehmer Augenabstand und ein großes Gesichtsfeld. Entspanntes Beobachten.


    Nun kamen mir Zweifel an meinem Explore Scientific 6,7mm (82°). Der Augenabstand ist hier aber nicht so kritisch wie beim 11mm, aber ich wollte den direkten Vergleich. Das Ergebnis hat mich überrascht.


    Getestet habe ich mit einem 10" f/5 Dobson. Die Luft war sehr trübe wegen dem ganzen Saharastaub und der Mond stand wie ein Flutlicht hoch am Himmel. Also nicht ganz optimale Voraussetzungen.


    Als erstes habe ich M42 ins Visier genommen. Die Entscheidung welches Okular hier besser ist, war wirklich schwer. Das Morpheus ist für die Augen angenehmer. Der größere Augenabstand macht sich hier deutlich bemerkbar (v.a. mit der M43-Extension zum draufschrauben). Das Einblickverhalten beim ES 6,7 ist aber gar nicht mal um sowiel schlechter. Die Spitzen meiner Wimpern berühren zwar etwas die Linse (beim Morpheus nicht), aber das hält sich in Grenzen. Beim ES 11mm war das echt unangenehm. Da hat es mir die Wimpern richtig verbogen.


    Aufrund des merkbar größeren Gesichtsfeldes geht er Punkt hier hauchdünn an das ES. Ein Unentschieden wäre hier aber auch gerechtfertigt.


    Als nächstes kam der Mond dran. Hier geht der Punkt ganz klar an das ES. Beim Morpheus ist der Einblick etwas unruhig. Das bedeutet, dass, wenn man mit dem Auge nicht genau in der optimalen Einblickposition ist, das Bild deutlich nachlässt (z.B. Aufhellungen neben dem Mond). Das ES war hier zu meiner Überraschung deutlich gutmütiger.


    Am Ende komme ich zu dem Entschluss, dass ich mir mein ES 6,7 behalte, zumal das Morpheus mit 245€ auch um 100€ teurer wäre als das ES.


    Wie anfangs schon erwähnt, verhält es sich beim ES 11mm und Morpheus 12,5mm genau umgekehrt. Hier hat in meinen Augen das Morpheus klar die Nase vorn.


    Es geht aber nichts über selber testen!


    Viele Grüße
    Thomas