Beiträge von Gotthard Stuhm

    Hallo Christoph,


    Deine Auster hier ist ein tolles Bild!!! 8” sind eine recht kleine Optik, und, so wie Du es beschreibst, schätzt Du die gesamten Rahmenbedingungen der Bildentstehung ja auch als entschieden suboptimal ein. Es klingt, als seist Du etwas überrascht, dass es trotzdem so gut geworden ist.


    In der Tat, wenn ich Dein Bild mit diesem hier … Remote in Spanien mit 14” und 7 h …. vergleiche, ist der Quotient aus Aufwand/Ergebnis bei Deinem Ergebnis doch phänomenal besser!


    Für mich steht nach 10 Jahren Astrofotografie fest, dass es - zumindest in der Woche mit frühem Aufstehen - keinen Sinn macht, stundenlang (klimaschädlich) mit viel Geraffel zu dunklen Orten zu fahren und damit den Hauptteil der Nacht für Fahrerei und Auf-/Abbauerei zu verschwenden. Im heimischen Garten, auf der Terasse dem Balkon … ist man im Handumdrehen klar gemacht, kann jede Wolkenlücke nutzen … und sitzt dann bei Kälte auch noch bequem im Warmen oder spechtelt nebenher. Und … transportabel ist vielleicht Dein 8” RC noch so gerade, aber bei transportfeindlicher 12”-Optik verspricht allein die Optik von Zuhause aus schon einen Mehrgewinn trotz schlechterer Bedingungen.


    Mitten drin im Lichtermeer ergeben sich bei etwas Luftfeuchte natürlich auch ganz besondere LED-Spektakel …



    Da kommt es dann auf ein geeignetes Lichtmanagement und Abschirmmanöver an! :)


    Ein kurzes Wort zur DSLR. Bisher habe ich auch konsequent mit einer astromod. Canon 600D geknipst. Die schlechten = unsteten Witterungsverhältnisse haben mich immer von dem Schritt zu LRGB abgeschreckt. 4 x das gleiche Objekt ähnlich ablichten … wenn man es schon feiert, wenn eine (1) Session erfolgreich abgewickelt werden kann. Nöö nöö! Und Filter gegen Lichtpollution … alle Versuche waren für die Ergebnisse eher kontraproduktiv.


    Und zum Schluss noch eine Auster mit Beifang (Catalina) von mir, die Dein Ergebnis keinesfalls toppen kann. :)



    In diesem Sinne: keine Angst vor Stadtlicht!


    LG Gotthard

    Da würd ich mich doch auch mal der Ansicht von MiraS anschließen. Die optische Leistung der C 9.25 und 11 sollte man nicht in Zweifel ziehen. Als optimierte KomplettSysteme sollten sie “extern” korrigierten Newtons gegenüber schon mal vom Prinzip her überlegen sein. Dass Profis RCs nehmen … könnte z.B. daran liegen, dass es C16ner und größer von der Firma gar nicht gibt, oder irre ich mich.


    Auf jeden Fall kommt mein absolut topp 12”er Newton nicht im Mindestens ran an die Qualität dieser (großenteils) mit einem C 11produzierten Aufnahmen hier:


    3000 DSOs von Gary Imm


    Und von VdB1 gibt es da auch ein Bild mit dem 11er.


    vdB 1 von Gary Imm


    Zwischen den Bildern von Andreas und den von Gary liegen m.E. absolute Welten. Nicht nur wegen der Optik, sondern wegen der Himmelsqualität und der daraus resultierenden Auflösung. Gary hat in Texas einen absolut traumhaften Himmel, mit einem Seeing von deutlich unter 2 arcs. Andreas Sternscheibchen bei beiden Optiken sind eher “Blobbs” … so wie sie unter meinem Himmel auch immer rauskommen.


    Ich habe also den Eindruck, dass diese beiden Bilder von Dir, Andreas, noch keinen objektiven Test der Abbildungsqualität der Optiken liefern … und dass daher das C 9.25 letztlich doch die Nase vor der kleineren Optik mit ihren 8” haben könnte.


    LG Gotthard

    Moin Jochen!


    Eine schöne Idee, das jetzt mit den Präsentationsflächen auch auf die PN auszudehnen! :)


    Positiv überrascht bin ich tatsächlich, was die Qualität und Tiefe der mit dem Stellina erzeugten Bilder anbelangt. Gut, ein algorithmisch optimierter Prozess, der nicht mehr von menschlichen Fehlern bei der Bildbearbeitung beeinflusst werden kann, hat natürlich schon seine Vorteile … aber andererseits ist die Optik ja doch etwas “mi(c)kriger”.


    Also von mir deshalb als Vergleich der NGC 40 mit 12” und 10h exp. .



    Mit 12” gehen dann natürlich auch echte Exoten, so richtig kleine Fussel, die im originalen Vollframe kaum erkennbar sind, wie hier Böhm - Vitense 5-1 aus der Cassiopeia:



    … aber im crop dann doch ganz nett aussehen:



    Und zum Abschluss noch den Klassiker




    LG Gotthard

    Hallo Andreas, Dein M92 ist ein super Beispiel für die Qualität, die man mit 8“ trotz Ruhrgebietsrandlagenhimmel erreichen kann! Topp! :) Bei meinem M 92 mit 12“ Optik längeren 6h 25m an Belichtung sind da die Sterne kaum einen klitzekleinen Hauch crisper. Norden ist hier übrigens mal links.




    LG Gotthard

    Hallo zusammen .. . die Jagd nach den Exoten bleibt spannend. :)


    Ja klar, mehr Aperture ist für das Ziel der höchst möglich erreichbaren Auflösung natürlich der Königsweg. Aber wie man hier bei den eingestellten Bildern sieht, sollte man die kleineren Fernrohre auf keinen Fall unterschätzen. Tolle Bilder!!! Und vor allem gar nicht von den großen Kloppern ... sondern gleich frech ran an die fernen, kleinen Extragalaktiker! Super! :)


    Ich bring jetzt erst mal noch einen Nachtrag zum Pease 1 im M 15. Nach Jans Auffassung könnte ich die Auflösung meines 12-Zöllers ja noch effektiver nutzen. Mag sein. Auch die Technik des lucky lmaging könnte noch ewas bringen. Mein Ding ist das allerdings nicht. Das liegt daran, dass ich normalerweise keine Kugelsternhaufen aufnehme. Ich habe mich auf kleine Galaxien (Arps, Abell-Haufen etc.) spezialisiert, und die brauchen längere Exp.-Zeiten ... die unter meinem Himmel eh bei ISO 800 und max. 180 s enden. Wenn die Kameras soweit sind, dass sie bei mag 16 noch so effektiv arbeiten wie heute bei Planeten ... ok, dann kann man drüber nachdenken. Kugelsternhaufen fotografiere ich eigentlich nur als kurze Reihe von Testbildern in der Dämmerungsphase, wenn ich den Fokus klar mache. Nach Wochen kommen dannn auch mal ein paar Stunden zusammen ... bei M 15 ist das noch in der Anfangsphase geblieben. Aber für Pease 1 hat das ja schon gereicht. So ... und das habe ich mir jetzt noch mal näher angesehen. Wie gut ist die Qualität des Bildes eigentlich im Vergleich zu anderen Optiken?


    Die beiden Bilder zeigen einmal den Vergleich mit der Hubble-Aufnahme und einmal mit dem 81cm Reflektor von Mt. Lemon. (Höher aufgelöst in meiner DropBox)


    Natürlich, die Auflösung von Hubble ist unerreichbar. Und da ist dann auch der PN unübersehbar. Interessant ist aus meiner Sicht, dass auch beim Hubblebild der Kern wirklich bis knapp ans Absaufen ausbelichtet ist. "Details" sind da auch nur noch zu erahnen. Da finde ich, dass wir mit unseren "HDR"-Versuchen bei der Bildbearbeitung gar nicht so schlecht dastehen. :) Um den Vergleich zu optimieren, habe ich den mit dem Hubblebild übereinstimmenden Ausschnitt aus meinem Bild (oben rechts) noch einmal kurz durch die Farb- und Kontrastregler gedreht. Das untere Bild zeigt die Details jetzt noch klarer. Auch der PN kommt besser raus. Viel mehr geht mit 12" m.E. im Verfahren "quick and dirty" kaum.




    Für den Vergleich mit dem 81cm-BIld brauchte ich keinen Ausschnitt anfertigen. Auf den ersten Blick ist das Mt-Lemon-BIld natürlich wesentlich tiefer ... aber wenn ich mir die Auflösung anschaue, sieht das mit 12" gar nicht so dramatisch schlechter aus. Das ist also doch schon recht ordentlich. :) Ja ... und dann ... wo ist denn der PN in der Aufnahme mit dem Riesenteleskop? da sieht dann auch die Canon 600D gar nicht so übel aus! :)





    Insofern bin ich mit meiner nebenbei entstandenen Aufnahme recht zufrieden. Gepostet habe ich sie ja auch mehr wegen des von Thomas erwähnten Pease 1. Kommen wir also zu den extragalaktischen Exoten und zu "Feinheiten". Da hier bei Mayall 2 und dessen in Einzelsterne auflösbaren Darstellung ja schon auf den SDSS hingewiesen worden ist, möchte ich anmerken, dass der SDSS für mich und meine faint fuzzy - Jagd eigentlich die maßgebliche Referenz ist. Auch unter meinem Bortle 7 Stadthimmel sind mit 12" die "Vorgaben" des SDSS erreichbar. Man braucht nur Geduld ... 2500 mm Öffnung haben eben etwas mehr Lichtsammelfläche als 300 mm.


    Mit 20" bewegt man sich deshalb schon in einer anderen Dimension und sollte gar keine Probleme haben, mit dem SDSS vergleichbare Resultate zu erzielen. Es gibt nicht so viele Astrophotographen, die sich mit 10" bis 12" - Optiken an diese Herausforderungen heranwagen. Einer davon ist mein Hobbykollege (bzgl. Arps und Konsorten) Gary Imm aus Texas. Dessen "Arbeit" und Ergebnisse kann ich nur jedem, der auf der Jagd nach dem Besonderen ist, sehr ans Herz legen. Für die Community hat er übrigens auch ein entsprechendes Kompendium im Angebot ... äußerst inhaltsschwer und kostenlos downzuloaden!


    Gary Imm - Extragalaktische Kugelsternhaufen mit 11"


    Gary Imm - Webseite / Download Kompendium


    In diesem Sinne: Weitermachen ... dann wird's kugelrund! :)


    LG Gotthard

    Hallo Jan,


    alles is natürlich Geschmackssache, na klaro. Aber, wenn Kugelsternhaufen aussehen wie simple Offene Sternhaufen, weil man mit kaum 10 Minuten Belichtung keine 100.000 ! Sterne mit ihrem Licht abbildet, das dann natürlich bei der miesen Auflösung unserer Optiken zusammenmatscht ... dann ist das nicht nur Geschmackssache ... sondern da fehlt es dann einfach an "Details" ... bzw. dem Wichtigsten! :)


    Ja klaro ... Pease 1 geht auch, sogar ohne Schmalbandfilter. Und tatsächlich, das "Wölkchen" schwimmt dann auch auf den schwammigen Sternen, die auch alle mit drauf sind.





    LG in die Runde! Gotthard

    Nettes Thema … dann pack ich hier auch mal 3 kompakte Sternhaufen rein.


    Alle Bilder sind aufgenommen mit einem 12“ ONTC f/5,3 auf einer EQ8. Kamera ist eine astromod. Canon 600D. Ich fahr schon aus ôkologischen Gründen nicht dutzende kilometer raus sondern betreibe Innenstadtastronomie unter einem Himmel mit Bortle 7 bzw. SQM < 18. M 56 (15h) und M13 (h 21) sind crops, der exotischere NGC 7006 (2,1 h) ist nicht gecroped. Ausrichtung: N oben.









    LG und always clear sky!


    Gotthard

    Hallo Heinz, zuerst einmal ... für ein Einstiegsbild ist das echt ein Hammerergebnis! Wenn ich an meine ersten Einstiegsbilder denke ... grottig, grottig!!! Insofern kann man nur den Hut ziehen und Respekt zollen.


    Du hast Dir allerdings auch ein wirklich herausforderndes Objekt rausgesucht ... und dann noch einen Astrokollegen zum Maßstab genommen ... wo die Messlatte dann schon ziemlich ... sagen wir mal ... hoooooch liegt. Der Gary Imm ist echt ein Spezialist für kleine Fussel. Und der hat in Texas einen superstabilen, ruhigen Himmel, immer knapp an 21 SQM ran ... seeing von dem man hier nur träumen kann.


    Den Gary kenne ich schon seit längerer Zeit. Vor allem, weil er genau die Dinger favorisiert, die ich auch besonders mag. Die kleinen Arp-Galaxien, die stecknadelkopfgroßen PNs, und wenn's geht auch mal ein Hubble Deep Field ... dabei ist dann manchmal so etwas wie ein freundschaftlicher "Wettbewerb" entstanden, bei dem ich meine Aufnahmen, die ich mit einem 12" Newton und unter miesem 17,5 SQM Stadthimmel produziere, mit seinen Ergebnissen vergleiche. Das Seeing ... ist immer mein Limit, das nicht zu beseitigen ist. Aber die Aufnahmetiefe ... und ein wenig das Rauschen ... kann man hier schon durch richtig (!!!) lange Belichtungszeiten etwas kompensieren.


    Deine Ausrüstung und Dein damit produziertes Ausgangsmaterial bringt alles mit, um in dieser Region mitzumischen! Ein wenig habe ich das Gefühl, dass die Sterne noch ein wenig aufgebläht sein können, weil der Fokus noch nicht optimal getroffen ist. Nach seeing sieht mir das nicht so aus, dann wären die Bälle fluffiger mit weichem Rand, bei Dir sind die Scheibchen etwas planetenartiger ... und wirken dann wegen der noch nicht optimalen Farbe tatsächlich etwas künstlich. Zum Fokussieren bin icvh sehr pingelig mit meiner Bahtinov-Maske, kontrolliere ständig den FWHM-Wert und bleibe trotz Carbon-Tubus immer mit einem Auge bei der Temperaturentwicklung und daraus entstehender (erst subtiler) Fokusdrift.


    Meine Tipps zur Sternbearbeitung halten sich in Grenzen, weil ich mit einer simplen, alten DSLR Canon 600D knipse. Da gibt es keine RGB-L - Probleme, weil das alles in einem Aufwasch läuft. Und deshalb ist auch der Prozess in Pixinsight ... eher von der simplen Art. Ich mache eine möglichst perfekte "Starmask" .. die auch die feinen, kleinen Sterne alle umfasst .... dann werden diese separierten Sterne erst per Deconvolution mit schöööön weichem Rand kleingeschrumpft auf 80-70, ja manchmal auf bis zu 50% Fläche ... und zweitens mit sanfter MorphologicalTransformation auf weiches Sternshaping (quasi auf FWHM-Glockenkurve) getrimmt. Mit der Maske abgedeckt kann man später jederzeit auch die Sternfarben feinfühlig nachjustieren. Wobei ... Du hast vollkommen recht, ... der Gary Imm auch nach meinem Geschmack immer etwas zu wenig in den Farbtopf greift! :)


    Das wären so auf die Schnelle meine ersten Anmerkungen.


    Und ... ich bin übrigens auf Deinen Thread hier gestoßen, weil ich ja gerade selbst diese NGC 6956 auf dem Schirm habe ... :)))


    Ich erlaube mir mal, mein Bild hier einzufügen .. erst als Pseudo-"Widefield" und dann als gecroppte Nahansicht. Für mich sind meine Bilder immer noch nicht "gut" ... und die Lernkurve ist wirklich eine flache ... bei der man langen Atem haben muss. Du bist auf dem besten Weg ... ans Ende zu gelangen! :))






    Always clear Sky ... und weiter viel Spaß mit den kleinen Fusseln!


    LG Gotthard

    Markus, das sieht doch richtig gut aus! Aus Flensburg raus baucht man 16h und 45' mit nem 12"er und ner DSLR Canon 600D ... und das sieht dann so aus:





    Reinzoomen lohnt sich! :)


    LG aus dem hohen Norden!


    Gotthard

    Hallo Moritz,


    mit einer Canon 600D kannst Du, glaube ich, nichts falsch machen. Meine hat mich als angeblich astromodifizierte Version ... was man aber so gut wie nicht beim Rotanteil bemerkt ... vor 6 Jahren 750 Euronen gekostet. Das Teil ist im Dauereinsatz und knipst Nacht für Nacht Dutzende wenn nicht hunderte Mal ohne Mucken.


    Dass die Qualität der Aufnahmen durchaus gehobenen Qualitätsanforderungen Genüge tut, kannst Du in meinem Astrobin-Portfolio begutachten. Dort sind so gut wie alle Bilder mit derCanon 600 D aufgenommen worden.


    Astrophotos mit der Canon 600D


    Ich würde die Kamera sofort kaufen. :)


    LG Gotthard

    Hallo Alexander,


    um Deine Frage beantworten zu können ... wer kennt die Einstein-Ringe schon alle auswendig ... habe ich mal nach Vergleichsbildern im Netz gesucht, auf denen man auch das weitere Umfeld für sinnvolle Größenabschätzungen sehen kann. Da gibt es eine schöne Aufnahme vom Team Chart 32 ...


    http://chart32.de/component/k2…shoe-einstein-ring-in-leo


    Man sieht dort, dass es sich auf Deinem Bild tatsächlich um eine schemenhafte Aufhellung um die zentrale Galaxie handeln dürfte, die mit dem Einstein-Ring übereinstimmt. Was mich aber wundert, ist, dass auf Deiner Aufnahme mit 20“ Optik so derart wenig von dem zu sehen ist, was man mit 32“ mehr als klar und deutlich präsentiert bekommt. Meiner Meinung nach sollte mit 20“ wirklich mehr vom Ring zu sehen sein. Kannst Du in der Richtung noch was verbessern? Oder war vielleicht das seeing nur so grottig, dass die Auflösung so gelitten hat? Mit Farbe ... käme übrigens auch noch mehr Klarheit in die Angelegenheit.


    Auf jeden Fall ein lohnenswertes Ziel, bei dem es sicher Spass macht, die Möglichkeiten mal voll auszureizen! :)


    LG Gotthard

    Hallo Andreas,


    zur Tragfähigkeit der EQ6 kann ich aus meiner Erfahrung mit einem ONTC 12“ f/5,3, der mit Kameratechnik 20 kg auf die Waage bringt, sagen, dass das mechanisch völlig problemlos geht. Vernünftig ausbalanciert ist die Belastung der Lager und Achsen ja relativ gering und deshalb läuft das auch am Stern nachgeführt genau auf den Punkt!. Das Problem bei dieser Grenzbelastung ist der Wind ... und der gewaltige Hebel ... diese Kräfte kann die leichtgewichtige Konstruktion nicht kompensieren. Bei mir ist der Standort von drei Seiten (Nachteil: „Gebäude-Seeing“) ordentlich wingeschützt ... daher ging das noch so gerade bei leichtem Wind. Mit der EQ8, die ich jetzt habe, ist das entspannter und der Ausschuss ist deutlich geringer ... bessere „Punkte“ macht die EQ8 aber nicht. Mein Fazit: Riesen-Dobson mit exquisitem Stangen-Profil-CW-Wert ... das geht mit einer EQ6 auf jeden Fall!


    LG Gotthard

    Hallo zusammen ... das mit dem Staubsturm auf dem Mars ist zwar schon ein älteres Thema aus dem letzten Jahr, aber da gibt es jetzt Amateurbilder ... also nicht aus Sicht vom Rover sondern aus dem irdischen Blickwinkel, die wirklich bemerkenswert und erstaunlich sind. Niall McNeill in Australien hat sie mit einem C 14 gemacht. Für mich ist der Kollege ein echtes As auf dem Gebiet der Planetenphotographie.


    https://www.astrobin.com/394464


    Hoffe, dass das gefällt!? :) LG und cs! Gotthard

    Hallo Nicolas,


    zum Knacken der Monti kann ich per Ferndiagnose weniger sagen ... ich weiß nur, dass ich die Antriebsmechanik/Schneckenspiel meiner EQ6 2x im Jahr vernünftig justiert habe, denn die reagiert auf die Temperaturunterschiede im Sommer und Winter.


    Wenn man dann alles mit Bedacht gewichtsmäßig austariert, läuft die EQ6 mit einem 10"er ganz sicher wie ein schnurrendes Kätzchen. Ich kann das mit gutem Gewissen sagen, weil ich die EQ6 ein paar Jahre lang mit dem noch gewaltigeren Hebel eines 12"er Newton mit f/5,3 (Carbontubus - Gesamtgewicht minimal unter 20 kg) betrieben habe. Das sah dann so aus:

    https://www.astrobin.com/134028/?nc=collection&nce=414


    Mittlerweile habe ich mir (Sparen!:)) eine EQ8 zugelegt, die viel stabiler und windunempfindlicher läuft. Die Stern-Abbildungsqualität hat sich bei dem Upgrade eigentlich überhaupt nicht verbessert, nur der Ausschuß ist jetzt deutlich reduziert.


    Also ... sollte das mit Deiner EQ6 auch knackfrei hinhauen! :))


    LG und always cs! Gotthard

    Hallo Lou,


    ja, das kann ich Dir erklären. :)


    Als ich daran ging, diesen Dolly zu bauen, hatte ich mir vorgestellt, dass ich den Dolly nur zum Transport benutzen kann: Das Teleskop müsste ich dann immer vor dem Einsatz von dem Dolly runterwuchten und auf dem Boden abstellen. Das ist bei 140 kg aber nicht ganz einfach, das geht rücken- und kräftetechnisch nur "Bein für Bein". Genauso ist es dann am Ende der Nacht, man kann nur immer ein Bein der Montierung nach dem anderen hochhieven. Um eine dreigeteilte Konstruktion des Dolly kommt man also in jedem Falle nicht herum. Du siehst auf dem Bild, dass die drei Eckstücke an einer Seite fest mit einem ALU-Profil verbunden sind, auf der anderen Seite kann das "ankommende" ALU-Profil ruckzuck mit einer Sternschraube fixiert werden.


    Wenn man ein einzelnes Bein der schweren Montierung anhebt und auf einem einzelnen "rollenden" Eckstück aufsetzen möchte ... ist das nicht trivial. :) Auf einem Rad ... geht gar nicht! Der Fuß der Montierung muss bei dem Gewicht schon sehr zentral und rutschfest auf einer stabilen "ebenen" Fläche abgesetzt werden, die dann möglichst auch nicht wegrollen darf, weil ja dann die anderen beiden Beine noch angehoben werden müssen. Da war mir klar, dass drei Rollen (Stückpreis 5 Euronen) die richtige und preiswerteste Lösung darstellen.


    Nach mehreren Einsätzen mit Liftverfahren ... die schon "auf den Rücken gingen" ... habe ich noch einmal über den zusätzlichen Einbau von Spindeln mit Kurbeln und Kunststofffüßen nachgedacht, die in der exakten Mitte der Eckstücke montiert zum Hochdrehen des Dolly dienen könnten. Während ich nach den Einzelteilen dafür recherchierte ... hatte ich die Idee, ich könnte doch einfach mal versuchen, das Teleskop schlicht auf dem Dolly zu belassen. Das machte nämlich einen derart stabilen und soliden Eindruck auf den harten und bombenfest gelagerten Rollen (luftbereift wär's nicht möglich!), dass auch das klappen könnte. Und es geht! :)) Jetzt laufen Auf- und Abbau in sagenhaften 3 Minuten ab ... eine wirklich extreme Verbesserung für eine kuppellose Sternwarte.


    Die drei Rollen brauch ich also nicht mehr ganz so häufig ... aber wenn ich sie mal brauch, braucht es sie wirklich! :))


    LG Gotthard

    Moin zusammen,


    damit man sich mal ein plastisches Bild von der Anlage und dem 60-cm-Schiefspiegler machen kann, gibt es hier ein paar Bilder vom mir:



    Hier sieht man die komplette Anlage, der Schiefspiegler steht unter der rechten Kuppel.




    Ein Eindruck von der Gesamtgröße des Schiefspieglers in der 7m(?)-Kuppel. Der gefaltete Strahlengang hat eine Länge von knapp 9 m und muss erst einmal im engen Raum untergebracht werden. :) Hier ist das Teleskop übrigens so gedreht, dass die Öffnung nicht zum Himmel sondern vorne links zum Boden gerichtet ist. Den gefalteten Strahlengang kann man so besser nachvollziehen. Ich habe ihn auf dem nächsten Bild mal eingezeichnet.




    Der Strahlengang:




    Hier ist die Öffnung des Teleskops nach oben zum Kuppelspalt gerichtet und man sieht die "gewaltige" Spiegelzelle für den 60 cm - Spiegel.





    Hier ein Blick auf den Hauptspiegel:




    Das sieht hier verwirrender aus, als es ist. Man erkennt den kompletten inneren Aufbau, wenn man erst einmal den Spiegel (die spiegelnde Fläache in der sich alles spiegelt!:)) hinten rechts identifiziert hat. Viel Spaß beim Orientieren!




    Beim Blick von Außen schaut man hier auf das zum Himmel ausgerichtete Teleskop. Hier sieht man auch schön die beiden Zeiss-Leitrohre, die für andere Hobbyastronomen mit ihren ca. 130 mm Öffnung schon eine wirklich leistungsfähige Ausstattung bedeuten würden.




    Etwas näher rangebeamt:





    Ein paar Daten hängen als Info für Besucher der Sternwarte an der Wand:





    Auf der Gesamtübersicht war ja schon der gewaltige Sockel der tonnenschweren Montierung zu sehen, die das Teleskop trägt. Der Hersteller war Rademaker aus Rotterdam in den Niederlanden. Hier auf diesem Bild sieht man die "Ableseinstrumente". Das ist schon ganz klar aus dem analogen Zeitalter.




    Ebenso analog und handfest geht es bei der gesamten elektrischen Anlage für den Antrieb und die Steuereung des Schiefspieglers zu. Diese Bilder sprechen hier für sich:





    Übrigens ist es zwei Sternfreunden aus Glücksburg zu verdanken, dass das Teleskop mit Hilfe der alten Originaltechnik wieder vollständig betrieben und gesteuert werden kann. Das sind schon Fachleute, die noch mit "richtiger" Elektronik klar kommen! :)) Im praktischen Einsatz ist das etwas unhandliche Instrument dennoch leider nicht wirklich.



    Ich hoffe, ich konnte mit diesen Bildern ein wenig zur Information über dieses beeindruckende Instrument beisteuern. Es ist wirklich ein imposanter Koloss, der in Europa Seinesgleichen sucht.


    Gruß Gotthard

    Moin zusammen,


    ... so soll das sein! Super Astro-Wetter und super Stimmung auf dem gut belegten Platz! Das AFT hat dieses Jahr so richtig Spaß gemacht. Ein Dankeschön an die Organisatoren!


    Als Ausbeute der Photonenjagd präsentiere ich hier mal ... quasi quick and dirty ... Holmberg 124 und als ganz, ganz schwachen Hauch den PN Abell 16. Letzterer wird - trotz der &gt; 21 sqm-Werte doch noch ein paar Stunden weiterer Belichtung brauchen.





    Keine Frage ... auch in 2018 bin ich wieder dabei!


    LG Gotthard

    Hallo Erik,


    vielen Dank für Dein Lob! :) Irgendwie möchte ich aber doch noch bei dem "passabel" bleiben. NGC 891 geht bei so guten Bedingungen wie in Rendswühren sicher noch besser.


    Auf dem SHT habe ich mit einer Canon 600D 30 Aufnahmen mit Belichtungszeiten zwischen 150 und 480 Sekunden gemacht, wobei die ISO zwischen 800 und 1600 wechselten. Das ist bei Weitem besser als es in Flensburg möglich ist. Da gehen nämlich maxinal 300 Sekunden bei ISO 400! Die genauen Zeiten der Einzelaufnahmen findest Du hier in meiner DropBox:


    https://www.dropbox.com/sh/sp3…LE2TXLc84U_nLtfUEQKa?dl=0


    Unter diesem Link habe ich auch den Zeitungsartikel der SHZ zum SHT abgelegt. Dort bin ich mit der Aufnahmeoptik, der langen 12" Newton-Teleskop-Tüte abgelichtet. :)


    Dieser 12"-ONTC-Newton von Wolfi Ransburg ist eine feine und fokussierstabile Optik! Meine EQ 6 halten viele für unterdimensioniert für Astrofotografie ... aber das ist schlicht "Dummzeug"! Die EQ 6 ist preisleistungstechnisch und ergebnisspezifisch auch bei 20 Kg Zuladung absolut perfekt!


    Bei Astrobin kann man das auch überzeugend sehen!


    http://www.astrobin.com/users/Gotthard/


    Dort werden übrigens dann auch bald die beim SHT zusätzlich gewonnenen Photonen zu NGC 891 auf das bisherige Ergebnis aufaddiert präsentiert werden.


    LG Gotthard

    Moin zusammen,


    ... und da der neue Termin für 2017 schon steht: ich bin garantiert wieder dabei! Und versprochen: den Bernd bring ich dann mit! Fremdgrillen geht gar nicht! :)


    Eine gewohnt gute Veranstaltung war das 4. SHT, da gibt es nix zu meckern! Auch das Wetter hat ja einigermaßen mitgespielt. Da kennen wir auch ganz was anderes. Leider hat sich der Spruch "keep it simple" ja wieder einmal bewahrheitet. Mit einer verlorenen COM-Schnittstelle macht das Nachführen/Photographieren per PC weniger Spaß ... aber der Klassiker NGC 891 ist dennoch ganz passabel auf den Chip gekommen:



    LG Gotthard