Hallo miteinand,
so ein 8" f/6 Newton ist ein starkes Teleskop, das von der Auflösung und der Lichstammlung einem 80 mm Refraktor überlegen ist, wenn es nicht zu "Bedienfehlern" kommt.
Wie es der Günterh schreibt, sind es "Bedienfehler", wenn es zu Tubusseeing im Newton kommt. Der 80/1200 würde ich mit Herschelkeil betreiben und den 8" Newton mit Objektivfilter. Ich habe es selber nicht verglichen, aber vom Hören und Sagen ist der Herschelkeil bei selber Öffnung von der Abbildung besser wie die Objektivfilterfolien.
Ich muss dazu sagen, dass ich für Sonnenbeobachtung bisher immer einen Refraktor Hergenommen habe, entweder den 80/1200 oder ein 4" Refraktor.
Meinen 6" f/8 Newton habe ich noch nicht für Sonnenbeobachtung hergenommen. Daher kann ich nur den Tipp von Nachtbeobachtung bezüglich Tubusseeing weitergeben.
Da hat sich herausgestellt, dass Tubusisolation, längeres Auskühlen und ein saugender Lüfter (ein blasende Lüfter bringt etwas zum Abkühlen des Spiegels, hat bei mir bei Tubusseeing eher wenig gebracht) etwas gebracht haben. Ein größerer Tubusdurchmesser ist auch hilfreich, den kann man aber leider nicht so leicht ändern. Ich habe es aber an zwei Newtons mit gleicher Öffnung gesehen, dass der 6" f/8 Newton mit dem größeren Tubusdurchmesser sich gutmütiger bezüglich Tubusseeing gezeigt hat.
Bei sehr flach stehendem Tubus sind die möglichen Tubuseffekte am Größten.
Ein Vorteil dieser kleinen Refraktoren ist, dass man sie extrem schnell und ohne Wartezeit und Justage einsetzen kann.
Günther, beobachtest Du die Sonne mit einem 8" Newton?
Der Pauschalaussage, dass ein Teleskop bei der Vergrößerung mit der Anzahl der mm Öffnung alles zeigt, muss ich zumindest für meine Augen widersprechen. Hast Du das am 80/1200 festgestellt, dass Du mit 80x alles gut sehen konntest und größere Vergrößerungen nichts gebacht haben?
(Nachtrag: Eine Kreisblende, um im Newton einen Refraktor mit gleicher Öffnung zu simulieren, ist natürlich nicht dasselbe!)
Zurück zur eigentlichen Fragestellung. Die günstigste Lösung hier ist ein Objektivfilter für den schon bestehenden 8" Dobson mit dem Vorsichtshinweis, dass man am Besten kein Sucherfernrohr bei der Sonnenbeobachtung montiert oder nur eines, das ebenfalls einen Objektivfilter besitzt. Beim Beobachten von Mond und Planeten würde ich hier auch den 8" Dobson benutzen (Mond eventuell mit Graufilter). Dem Newton sollte man schon eine Auskühlkeit vor dem Beobachten gönnnen. Zum Auskühlen sollte der Tubus nachts möglichst senkrecht stehen, mit geöffneten Tubusdeckel. Nach meiner Erfahrung am 6" f/8 Newton würde ich mindestens 1 Stunde (eher mehr) einrechnen. Ein Lüfter kann diese Zeit verkürzen.
Man muss selber sehen, bei welchen Bedingungen das Seeing einem die Auslösung minimiert. Ein paar Tipps sind genannt worden wie man das Tubusseeing minimieren kann, wenn es autreten sollte. Ein Vorteil beim 8" f/6 Newton gegenüber dem 80L ist natürlich auch beim Planeten, dass man eine größere Austrittspupille hat und dadurch auch Farbunterschiede leichter an den Planeten erkennen kann und natürlich die 100% Farbreinheit.
Der Farbfehler ist am 80L zwar dezent, aber die vielen Farben in den Bändern Jupiters kann aufgrund der kleineren Austrittspupille eher als Grauschattierungen auf gelblichem/beigen Hintergrund im 80L sehen. Lediglich der GRF ist etwas orange.
Servus,
Roland