Beiträge von Niklo

    Hallo Ralf,

    herzlichen Glückwunsch zu Deiner Aufnahme im 60/800. Auch diese Aufnahmen sind toll geworden. Jedes Bild der Animation zeigt schon einige Details. Wie ist Dein Verarbeitungsprozess vom Video zum geschärften Bild beim 60ger FH und wie war er beim 100er Spiegel? Nimmst Du autostakkert her?


    Nachtrag: Ich habe Deine Beschreibung oben gerade eben erst gelesen nachdem ich Dir hier schon geschrieben hab. Danke. Das hilft schon weiter! :)

    Photoshop habe ich leider nicht, sondern nur Registax, Fitswork und Gimp. Meist verwende ich nach autostakkert nur Registax und in Gimp schneide ich die Größe zurecht.Servus,

    Roland

    Hallo Wolfram,

    danke für das Teilen Deiner Aufnahmen mit Deinem 80 mm Refraktor. :)

    Ich möchte die kommenden Tage auch mal wieder eine Aufnahme mit dem 80L machen. Ähnlich wie der Williams ist er als "kleiner" Zweilinser praktisch sofort einsatzbereit und selbst bei 133x Vergrößerung, die bei Jupiter noch recht gut geht, kann man im 80L viele Details beobachten. Am Freitag, zum Zeitpunkt des Europa Durchgangs haben wir fast zeitgleich beobachtet. Das Seeing war bei uns beiden vermutlich ähnlich schlecht. Ich bin am 6 mm Okular gestanden (166x) und habe Jupiter einfach nicht scharfstellen können um feinere Details zu erkennen. Ich bin dann auf das 12 mm Ortho (83x )gegangen. Auch da war das Bild bescheiden. Der Mondschatten war zu meinem Beobachtungsbeginn leider schon weg. Der hätte sichtbar sein müssen. Der kleine Europa vor Jupiter ist aber bis kurz vor Ende des Transits leider visuell nicht sichtbar gewesen. Kurz vor Ende des Transits war der GRF dann im Okular bei 166x sichtbar, halt bei springedem Jupiter und immer wieder verschwimmenden Bild im Okular und Europa war dann als heller Punkt vor Jupiter sichtbar.

    Dein zweites Bild zeigt den Schattendurchgang von Europa. Wir haben ja beide die ASI 224 MC. Ich muss mal schauen, welchen Gainwert ich habe. Ich hatte einen Gainwert von 200 und eine Belichtungszeit von 11,4 ms. Mein Aufnahmebereich war 400x400. Auf Deinen Bildern wirkt Jupiter im Mittelbereich sehr hell. Es kann dadurch zu "Ausbrenneffekten" kommen. Für die nachträgliche Bildbearbeitung hat es sich bei mir als positiv herausgestellt eher etwas dunkler zu filmen. Ich stacke mit Autostakkert und schärfe mit Registax 6 mit dem oberen Schärferegler.

    Bei diesen schlechten Seeingbedingungen geht natürlich nicht viel und leider fast unabhängig davon wie gut die Optik ist.


    Den großen 6" f/8 Newton habe ich in der Nacht nicht mehr auf die ADM gesetzt. Am Ende um 1 Uhr 30 hätte es vielleicht noch etwas bringen können, aber davor waren die Bedingungen zu schlecht und da war ich dann zu müde.


    In einer Pause vom Jupiterbeobachten habe ich zur Abwechslung mal zu den Plejaden geschwenkt, war auch ein schöner Anblick. Die Durchsicht war teilweise sehr gut und teilweise nicht so gut, aber die Sommermilchstraße war die Nacht über meistens zu sehen. Am Ende habe ich noch einen kurzen Abstecher zum Orionnebel gemacht, aber da war ich schon sehr müde und übernachtig. Ich musste dann noch die Teleskope und Okulare ins Zimmer stellen, da in der Früh Regen angesagt war.

    Lustigerweise ist eine kleine Spinne in den Tal2 Tuus gekrabbelt und hat ein kleines Netz gesponnen. Das muss ich vor der nächsten Beobachtung saubermachen. Natürlich hat die Spinne in der Nähe des Spiegels ein Netz gebaut so dass ich den Spiegel zum Saubermachen ausbauen muss :D

    Servus,

    Roland

    Hallo Günther,

    ja die "Beobachtungsergebnisse" egal ob Aufnahmen, Zeichnungen oder Beschreibungen sind das Hauptthema und natürlich darf und soll auch über die Enstehung der Bilder oder über Beobachtungen diskutiert werden. :)
    Apropos, Ralfs Ergebnisse. Ich würde da gerne auch mal versuchen, was ich da aus den Summenbildern mit meiner Vorgehensweise herausholen könnte. Aktuell weiß ich noch wenig über die Bearbeitung von Ralf. Eines ist aber sicherlich klar. Die Optik muss gut sein und das Seeing muss ausreichend gut sein, damit man den Fokus treffen kann. Eine gute Optik ist wichtig, wenig Obstruktion sollte bei normalen Seeing auch helfen, aber wenn das Seeing zu schlecht ist wird es nach meiner Erfahrung trotzdem beliebig schwierig. Am Freitag konnte ich ausharren, bis das Seeing besser geworden ist. Zur weiteren Durchsicht der Videos bin ich leider noch nicht gekommen.
    Ich freue mich auf eine weitere Diskussion in Deinem Thread. Schön wäre, wenn verschiedene Leute ihre Erfahrungen und Optimierungen dort teilen würden.

    Servus,
    Roland

    Hallo Günther,

    danke für Deine Antwort. Ich komme erst jetzt wieder zum antworten. Jeder Planetenbeobachter hat seine eigenen Vorlieben und leicht unterschiedliche Ansichten und Erfahrungen.
    Du hast Deine aktuellen Newtons offenbar alle selbst gebaut und so konstruiert, wie sie für Dich am besten funktionieren. Da sind Deine Erfahrungen mit Fangspiegeln usw. eingeflossen. Das ist interessant, weil es Ideen geben kann, wie man seinen eigenen Newton Fernrohre noch weiter optimieren kann. Das hier im Thread genauer zu besprechen könnte eventuell den Thread "spengen". Daher würde ich das lieber in einem getrennten Thread detailierter besprechen, wo man über Fangspiegelrand, Obstruktions Vor- und Nachteile, verschiedenen Tuningideen usw. sprechen und diskutieren kann. Was meinst Du dazu?

    Servus,

    Roland

    Grüß Euch,

    gestern Abend war ich auch auf dem Balkon. Ich habe mehr Zeit eingeplant, da Europa einen Durchgang vor Jupiter hatte und der GRF auf zu sehen war.

    In dem Fall hatte ich den Tal2 mit dem GSO 6" f/8 und den 4" f/10 APO auf dem Balkon. Den Newton habe ich noch vor dem Abendessen justiert und ihn dann offen auf dem Balkon stehen lassen und den 4" Refraktor schon auf die ADM gepackt. Grundsätzlich hatte somit auch der Newton genügend Zeit auszukühlen wobei die Temperatur stetig gefallen ist.

    Um 21:30 habe ich den ersten Versuch gewagt und mit dem 4" versucht den Europa Transit zu beobachten. Leider habe ich schnell feststellen müssen, dass das schlechteste Seeing der letzten Wochen war. Einerseits ist Jupiter leicht "gesprungen" und auch bei relativ niedriger Vergrößerung konnte ich visuell keinen eindeutigen Fokus finden, bei dem Jupiter oder die Jupitermonde scharf zu sehen waren. Daher habe ich anfangs Europa nicht erkennen können. Irgendwann habe ich dann doch ein Video gewagt und kurz gestackt. Tatsächlich könnte ich da Europa leicht unscharf sehen. Die Aufnahme war um 22:22 Uhr am 13.10.23:

    Europa schaut fast wie ein großes weißes Oval aus und der GRF war auch schon dabei sich Blickfeld gedreht zu werden. Ich bin erstaunt, dass man etwas erkennt. Die Bedingungen waren wirklich schlecht und ich habe auf gut Glück fokusiert.


    Etwas später habe ich dann wieder visuell beobachtet. Europa war immer noch vor Jupiter aber nahe am Rand. Dann war Europa so hell, dass er sich vor dem dunkleren Randbereich deutlich abgehoben hat, trotz des schlechten Seeings. Auch war der GRF schon im Okular als solcher erkennbar, obwohl das Seeing immer noch schlecht war, aber vielleicht ein kleines bisserl besser wie am Anfang.

    Nach etwas Beobachten habe ich gewartet bis Europa schon neben Jupiter zu sehen war und ein neues Video aufgenommen. Die Aufnahme war um 22:54 Uhr


    Die Bedingungen waren leider immer noch mäßig. Ich habe dann aber mehr am Okular beibachtet und der GRF war immer wieder kurzzeitig gut und vom südlichen Hauptäquatorband getrennt zu sehen. In besseren Momenten war auch die orange Farbe deutlich erkennbar.

    Die nächste Aufnahme habe ich um 23:36 Uhr aufgenommen:

    Europa ist rechts nun schon deutlich getrennt zu sehen.


    Nach 24 Uhr ist das Seeing deutlich besser geworden. Die Bearbeitung ist "quick and dirty" aber man erkennt hoffentlich, dass ich nun näher an den Fokus herankommen konnte. Um 01.21 Uhr am 14.10.2023 mit Vergrößerung auf 120%:


    Io ist rechts oben und Europa darunter zu sehen. Ich muss später in Ruhe die Videos sichten und schauen, was ich daraus machen kann.

    Servus,

    Roland

    Hallo Günther,

    ich verstehe jetzt, was Du meinst. Es geht um meine Aussage "dass die meisten 114/900er besser als beugungsbegrenzt sind". Ja, da hast Du vermutlich Recht. Das war von mir ungeschickt formuliert. Ich habe gerade nochmal nach einem guten gestackten Bild mit dem 114/900 gesucht und zwei Bilder von 2015 entdeckt. Einmal eines mit dem besagten Jupiter im Vixen 114/900 2015 und einmal Jupiter im Vixen 80L Fraunhofer 2015. Solche Aufnahmen gelingen mir vom Balkon aus leider selten, aber manchmal gelingt so etwas. An diesen Tagen mit sehr gutem Seeing ist es auch visuell toll mit diesen Geräten zu beobachten... :)

    Zu Deinem Newtons. Könntest Du da z.B. für den 6" vielleicht zwei Fangspiegel haben. Einen für Großfeldbeobachtung und einen, der auf hohe Vergrößerungen etwas optimiert ist? Ich weiß, dass Fangspiegeltausch immer etas zeitaufwendig ist, aber vielleicht wäre es dennoch eine Option?

    Auf jeden Fall freue ich mich auf weitere Bilder von Dir.

    Servus,

    Roland

    Hallo Günther,

    da kommen wir a bisserl vom eigentlichen Thema weg und tut meiner Ansicht nach nichts zu meiner sonstigen Aussage.
    Zu meinem 114/900 Vixen Spiegel. Ich habe den mal vermessen lassen (hier von meinem Vixen 114/900) und da sollte vom Hauptspiegel hoffentlich nicht unter die Beugungsbegrenzung rauschen. Der Fangspiegel ist von Edmund Optics und hat ebenfalls 30 mm Durchmesser. Die Obstruktion ist halt prozentual rechnerisch geringer wie beim 4" f/10 und die Auflösung des 114 oder 113/904 mm Newton sollte von der Optik besser sein. Der Fangspiegel des Vixen 4,5" ist mit 30 mm schon größer wie beim Bresser 114/900 und die Qualität des Edmund Optics Fangspiegels scheint auch gut zu sein.

    Mein Vixen 4,5" f/8 (also 113/904) ist schon etwas optimiert und an sich auch kein schlechtes Gerät und ich versuche meine Geräte so gut wie möglich zu optimieren oder zu halten.

    Unabhängig von meinem Newton ist Ralfs Ergebnis für einen 4" f/10 mit 30 % Obstruktion sehr gut. Klar ist die Optik des 4" f/10 Spiegels vermutlich gut, aber das reicht leider nicht. Erst durch Ralfs gute Aufnahme (exakter Fokus bei ausreichend gutem Seeing) mit guter Kamera, guter Optik und guter Justage führt zu sehr gutem Ergebnis.

    Die Obstruktion scheint da für die Kamera im Gegensatz zum visuellen Beobachten eine relativ geringe Rolle zu spielen wie visuell.

    Servus,

    Roland

    Hallo Ralf,

    ich bin immer noch beeindruckt von Deiner außergewöhnlich guten Aufnahme. Klar wird der Spiegel in Deinem 4" Newton einen guten Strehlwert haben, aber die "nur" 30 mm Fangspiegel ist schon sehr groß für einen 102 mm oder 100 mm Spiegel. Da wärst Du dann schon bei 30 % Obstruktion und das wäre schon mehr Obstruktion wie bei den meisten 114/900 Newtons, die ja meist 112/900 sind und auch meistens auch besser wie beugungsbegrenzt sind.

    Ich werde mal meine alten Aufnahmen mit dem 112/900 heraussuchen. Visuell war der dem 4" APO in der Detailerkennung auf Jupiter unterlegen, aber einmal ist mir 2015 auch eine gute Jupiteraufnahme gelungen (das Video habe ich damals auf Youtube 2015 eingestellt) und ein paar Mal mit den Vixen 80L (80/1200).

    Die Quintessenz ist, dass auch mit kleinen Geräte mit Farbfehler oder hoher Obstruktion gute Aufnahmen möglich sind und leider auch ein guter APO oder ein größerer guter Newton nicht automatisch gute Aufnahmen machen. Daher nochmal meinen großen Respekt. Ich kenne Deine Bearbeitung nicht, aber ich bin sicher, dass Dein Video sehr gut war. Du musst sehr exakt fokusiert haben und ich vermute, dass auch die Justage sehr gut war und das Seeing eben das zugelassen hat.

    Servus,

    Roland

    Guten Abend,

    ich war gestern noch mit meinem 4" f/10 APO draußen. Angefangen habe ich mit Saturn. Das Seeing war anfangs relativ bescheiden. Es war anfangs gar keine Cassiniteilung zu sehen. Ich bin erstmal wieder ins Haus gegangen um dann über eine Stunde später nochmal zu schauen. Das Seeing ist tatsächlich besser geworden gewesen, war aber wechselhaft. Die Cassiniteilung war immer wieder kurz zu sehen und kein Anzeichen von Tubusseeing. Also habe ich 3 Aufnahmen versucht. Im Kameralivebild war es trotzdem schwierig exakt zu fokusieren. Die Aufnahme habe ich mit 2x Barlow um 22.00 am 11.10.23 gemacht (266 Bilder gestackt):

    Bei einer weiteren Aufnahme um 22:04 Uhr war das Seeing schon schlechter. Ich konnte nur 160 Bilder stacken und habe das Bild auf 120% vergrößert.


    Ich habe anschließend Jupiter beobachtet und gefilmt. Da das Seeing sehr wechselhaft war bin ich bei der 2x Barlow geblieben. Ich habe noch eine 2,5x Balow, aber das Risiko war zu groß, dass ich damit den Fokus nicht finde.

    Der GRF war im Okular getrennt vom südlichen Hauptäquatorband zu sehen, aber die Farbe war bei meiner Beobachtung sehr blass orange. Bei der anschließenden Aufnahme waren die Farben Gott sei Dank halbwegs normal. Aus den Aufnahmen von 22:31:53 Uhr bis 22:50:21 Uhr habe ich eine kleine Animation gemacht.


    Ein Bild von 22:50:21 der Animation habe ich auf 130% vergrößert. Gestackt wurden 1000 Bilder:

    (Der Mond, der ganz schwach rechts neben Jupiter zu sehen ist, ist Europa)


    Soviel für heunt. :)

    Servus,

    Roland

    Hallo Hubertus,

    danke schön. Die Bedingungen waren gestern Abend auch westlich von München durchwachsen. Zwar war es großteils Wolkenlos, aber das Seeing war teilweise mäßig und dazu wechselhalft mit teilweise nicht guter Durchsicht und mittelmäßigen und immer wieder auch schlechtem Seeing.

    Mit welchen Teleskopen hast Du Saturn beobachtet? Was für Details hast Du auf Saturn gesehen?


    Nachtrag zum 4" f/10 Newton:
    Ich kenne 4" f/10 Newton noch von alten Astrobroschüren aus den 80ger Jahren. Es war aus meiner Sicht die Edelvariante unter den 4" und 4,5" Newtons. Im Fall vom Ralf ist es vermutlich ein noch älteres Modell. Sie sind für 4" sicherlich gute Planetennewton. Wie sie im Vergleich zu den 4,5" f/8 Newtons waren, weiß ich nicht. Die Optik war sicherlich besser, aber die Auflösung etwas geringer wie beim 114er. Nichts desto trotz geht es bei Planetenaufnahmen ganz schnell, dass man nicht die Öffnung ausnutzen kann z.B. wenn man den Fokus nicht trifft oder die Justage nicht gut ist. Der Ralf ist auch ein begnadeter Planetenfilmer. :)
    Zur Justage der Kugelspiegelnewton. Was ich von den 114/900 sagen kann, dass die Fangspiegeljustage oft nicht gut gehalten hat, da die 3 Druckschrauben zum Einstellen des Fangspiegels in das Kunststoff der Fangspiegelhalterung oft Dullen hineingedrückt haben. Dadurch war die Fangspiegeljustage ziemlich nervig und mit falsch justiertem Fangspiegel kann man leider nicht die volle Leistung nutzen. Abhilfe haben Stahlkarosseriescheiben (große Beilagscheiben) gebracht.

    Servus,

    Roland

    Hallo Ralf,

    ja, beim Schärfen kann schnell die Farbsättigung und der Kontrast steigen. Auf jeden Fall ist Deine Aufnahme beeindruckend und es zeigt, dass auch relativ kleine Teleskope viele Details zeigen können, wenn die Bedingungen passen. Die Optik scheint auch gut zu sein und Du hast den Fokus sehr gut getroffen. Das ist eine meiner Hauptschwierigkeiten bei der Planeten- und Mondaufnahme. Natürlich wird es umso schwieriger den Fokus zu treffen umso schlechter das Seeing ist.


    Ich war gerade vorher draußen auf dem Balkon mit dem 4" Refraktor. Das Seeing war leider noch nicht so berauschend. Der Balkon ist noch aufgeheizt. Zwar hat der 4" Refraktor praktisch kein Tubusseeing, aber das lokale Seeing ist dennoch ein Problem. Ich lasse den Balkon noch etwas weiter auskühlen... An dem Abend mit meinen besten 6" Jupiteraufnahmen habe ich mich später auch an Saturn versucht. Ja, die Cassiniteilung war immer wieder im äußeren Bereich kurz im Tal2 (150/1200) kurz zu sehen, aber auch das Tubusseeing. Die Aufnahme ist leider nicht besonders gut geworden, aber es ist hoffentlich eine Motivation, dass sich andere ebenfalls trauen.

    Hier ein Ausschnitt von Saturn um 23:35 mit Titan:

    Titan war natürlich im Okular viel heller zu sehen und es gab im Umfeld auch ein paar Sternlein oder Monde. Man sieht, dass die Saturnkugel nach unten besonders unscharf wird. Ich gehe davon aus, dass das ein Effekt des Tubusseeings war. Die Aufnahme war mit 2x Barlow und ich habe 192 Bilder gestackt.



    Also in dem Sinne freue ich mich über weitere Beobachtungen und auch Bilder von allen egal wie klein das Teleskop auch ist. :)

    Klaren Himmel, gutes Seeing und eine schöne Beobachtung.

    Servus,

    Roland

    Hallo miteinander,

    in der Nacht am 2. Oktober hat der Akku gehalten. Allerdings hatte es trotzdem manchmal Probleme mit der Nachführung und Die Bilderzahl ist auch nicht so hoch wie gewünscht, aber es war zumindest von der Schärfe etwas besser wie am Vortag. Ich habe auf den Tubus des Tal2 Newtons ein Badetuch gelegt, in der Hoffnung das Tubusseeing gering zu halten. Ich muss später schauen, ob ich ein Videoausschnitt auf youtube stellen kann. In dem Fall habe ich mit einer 2x Barlow aufgenommen, also mit f/16 und mit einer ASI 224 MC. Die Montierung war die Celestron ADM.

    Hier eine kurze Animation (zeit Beginn etwa 22:17 Uhr am 2.10.23)


    Die beste Aufnahme war von 22:37 Uhr:

    Der Mond rechts im Bild is Io.

    Ich habe nochmal 1002 Bilder gestackt und etwas stärker versucht zu schärfen.

    und eine zweite Variante:

    Die letzte Variante auf 120% vergrößert:

    Das ist mit dem 6" für mich heuer das beste Ergebnis. Ich habe dazu nochmal etwas nachjustiert und den Tubus über 1,5 Stunden auskühlen lassen.

    Servus,

    Roland

    Hallo Ralf,

    wow! Das ist tatsächlich beeindruckend scharf. Offenbar waren bei Dir trotz nicht so gutem Seeing die Bedingungen besser und Du hast sehr gut den Fokus getroffen. Wieviele Bilder hast Du in dem Video aufgenommen und wieviel gestackt?

    Nun man sieht, dass nicht automatisch die größere Öffnung die besseren Bilder macht. Zur "Verteidigung" meines 6" Newtons muss ich sagen, dass ich händisch nachführen musste und da auch das Fokusieren nicht trivial ist.


    Die Farben sind bei Dir deutlich intensiver. So schauen sie visuell bei mir weder im APO noch im 6" f/8 Newton und schon gar nicht im 4,5" f/8 aus. Mein Ziel ist die Farben und Kontraste so natürlich wie möglich zu zeigen. Das ist mir vermutlich gelungen. An der Schärfe meiner Aufnahmen (fokusieren) muss ich dagegen noch "etwas arbeiten". ;)
    Ich vermute, dass du keinen ADC benutzt hast, gell? Wie hoch ist Jupiter zur Zeit der Aufnahme gestanden?

    Servus,

    Roland

    Grüß Euch Planetenbeobachter,

    dank dem heuer schon höher stehenden Jupiter gibt es schon einige Planetenthreads. Ich möche hier einen Planetenthread starten bei dem es vor allem um Beobachtungen, Aufnahmen oder Zeichnungen mit kleiner Öffnung und mittelgroßer Öffnung bis etwa 7" oder 8" geht. Somit können alle mitmachen, egal ob sie mit 60 mm Öffnung oder 200 mm Öffnung unterwegs sind.
    Ich selber habe Teleskope von 80 mm Öffnung bis 150 mm Öffnung.

    Meine Beobachtung und Aufnahme mit dem 4" APO habe ich ja schon in Refraktorthread vorgestellt. Ich möchte sie hier aber auch bringen, da man sie dann später leichter findet.

    Am 25.9.23, habe ich gegen 23 Uhr Jupiter beobachtet. Das Seeing war nur mittelmäßig. Es hatte zwar nur eine kleine "Amplitude", war dafür aber relativ hochfrequent. Beobachtet habe ich mit dem 6mm und 5mm Ortho. Die braunen Bänder waren zwischen hellbraun und gelblich/bräunlich zu sehen und die Polbereiche ebenso. Die Anordnung der Jupitermonde war schön. Links von Jupiter ist Io gestanden und direkt unterhalb von Jupiter war Callisto, rechts neben Jupiter Europa und dann Ganymed. Die drei Monde Callisto, Europa und Ganymed waren fast auf einer Linie. Direkt unterhalb des nördlichen Hauptäquatorbands war ein kleiner dunkler grauer Fleck. Es hat wie der Ansatz einer grauen Girlande ausgeschaut. Der feinere Teil der Girlande bzw. feinere Grilanden waren nur kurz zu sehen oder zu erahnen. Leider hat das Seeing nicht mehr hergegeben.

    Am 26.9 war das Seeing merklich besser und um ca. 23 Uhr ist der GRF langsam ins Blickfeld rotiert. Ich habe dann eine Aufnahme mit der ASI224MC gemacht, wobei ich händisch nachführen musste, was nicht so zufriedenstellend ist. (Das nachfolgende Bild ist von mir im Astrotreff Refraktor Forum im Thread "Zeigt her Eure Teleskope" am 27.9.2023) schon erstmalig gezeigt worden.

    58633-jupiter-210620-260923-klein-jpg

    (Links ist Io zu sehen, rechts Europa und Ganymed. Der GRF kommt links langsam ins Bild. Das Bild ist von ca 23:06 Uhr)

    Ein Ausschnitt von 23:08 mit Vergrößerung auf 120%. (329 Bilder von 657 Bilder gestackt)


    Ein paar Tage darauf am 1.10.23 hatte ich meinen Tal2 mit &SO 6"f/8 Spiegel am Balkon meiner Eltern dabei. Ich hatte einen 12 V und ein Spannungswandler von 12 V auf 6 V dabei, aber wie ich nach längerem Beobachten filmen wollte, war der Akku schon am Ende. Visuell war der GRF schön orange zu sehen und war klar getrennt vom hellbraunen Südhauptäquatorband. Das folgenden Bild ist vom Video um 23.12 Uhr, wobei 410 Bilder gestackt wurden.


    (Die Monde sind Europa ganz links, dann Io, rechts neben Jupiter ist Ganymed zu sehen)

    Noch ein gestackter Ausschnitt ohne Monde von 23:09 Uhr mit 396 gestackten Bildern.


    Soviel derweil für den Einstieg. :)

    Servus,

    Roland

    Grüß Dich Robert,

    auch von mir danke für Deine Infos zum Thema Tubusdurchmesser, Isolation und Lüfter. Es gab früher mal so eine "Faustformel" dass der Innendurchmesser des Tubus mindestens 5 cm größer wie der Spiegeldurchmesser sein soll. Das geht vermutlich in die Richtung.

    Hartpapier sollte schon eine gewisse Isolation gegenüber Alublech bringen, oder?
    Für diese Planetensaison werde ich werde ich nicht mehr viel ändern können. Der Orion UK bekommt einen neuen Fangspiegel. Innen ist der Tubus mit Velourfolie ausgekleidet. Wenn ich außen noch etwas isoliere und den Lüfter aktivieren, vorher den Newton noch eine Stunde auskühlen lasse, dann ist vermutlich das Maximum erreicht, was ich gegen Tubusseeing heuer machen kann. Gott sei Dank steht Jupiter heuer schon höher, so dass nur Saturn ein Problem ist und dann kommt noch das Thema ADC/ADK ins Spiel...:) Mit ADK bin ich noch Anfänger.

    Es gibt auf jeden Fall etwas zum Experimentieren. :)

    Servus,

    Roland

    Hallo Jörg,

    das ist sehr schade, dass sich der Nachthimmel im Erzgebirge so verschlechtert hat. Wie weit ist denn Dresden weg?

    In meiner Kindheit war der Himmel auch hier westlich von München noch besser. Durch die neuen Lampen, die wirklich auf den Boden strahlen, ist der Himmel hier im Ort wieder etwas besser geworden. Schön wäre noch eine Nachtabschaltung ab einer gewissen Uhrzeit. Leider gibt es das hier noch nicht. Ich hoffe, dass es bei Dir auch wieder besser wird.


    Zum Lüfterthema:
    Ich habe einen alten Tal2 mit einem GSO 6" f/8 Parabolspiegel. Der Tubs ist sehr massiv aus 3 mm starken Alu und hat einen Innendurchmesser von ca. 178 mm. Dieser Newton hat keine Lüftung. Ich habe letztens einfach ein Badehandtuch auf dem Tubus gelegt und den Eindruck, dass es ein bisserl was gebracht hat. Später bei Saturn der zu dem Zeitpunkt schon tiefgestanden ist, war aber wieder Tubusseeing zu sehen...


    Ich habe auch noch einen moderneren optimierten Orion UK 6" f/8 Newton. Dort ist der Tubus relativ eng, es gibt aber einen Lüfter. Der war ursprünglich so montiert, dass der Spiegel von unten her angeblasen wurde. Das hat für das Tubusseeing praktisch nichts gebracht, sondern nur den Spiegel schneller gekühlt. Bei 6" und ca 2 cm Spiegeldicke ist das Spiegelkühle aber eh kein großes Thema. Also habe ich den Lüfter umgebaut, so dass der die Luft unter dem Spiegel ansaugt. Ich habe noch mit Karton das so gebaut, dass die Luft nur von der oberen Tubusöffnung nach unten gesaugt werden kann. Das hat bei mir am meisten gebracht. Dieser Newton kriegt aktuell einen neuen Fangspiegel und ist daher aktuell nicht in Benutzung, aber ich möchte ihn auch bald wieder einsetzen. Der Spiegel ist vermutlich sogar einen kleinen Tick besser wie der GSO Spiegel, aber vor allem ist die elektrische Tubusbelüftung fein und der Okularauszug ist deutlich besser, so dass man z.B. bei Aufnahmen den Fokus leichter einstellen kann, was aber auch visuell angenehm ist. Eine Schwachstellen beim Orion UK ist der sehr enge Tubus, aber mit saugenden Lüfter geht schon was ohne Belüftung ist das Bild bei tiefstehenden Planeten im 6" Newton oft deutlich unruhiger und schlechter wie im 4" APO. Bei hochstehenden Planeten ist es mit dem Tubusseeing weniger tragisch. Ich denke, dass durch Deine aktive Belüftung und Carbontubus das Tubusseeing sich auch in Grenzen hält. Da ist vermutlich bei tiefstehenden Planeten (z.B. Saturn) eher die atmosphärisch Dispersion ein Problem.

    Servus,

    Roland

    Hallo Marcus,

    die merkwürdigen Strahlenbüschel liegen meiner Ansicht nach nicht an einer Dejustage. Es könnten tatsächlich Teile im Strahlengang solche Effekte verursachen (siehe den Kommentar vom Astro Alex).

    Die Justage sollte aber dennoch richtig durchgeführt werden. Zuerst die Fangspiegeljustage, so dass der Fangspiegel rund im Concenter zu sehen ist. Danach die Mittelschraube bei der Fangspiegelhalterung in Ruhe lassen und über die 3 Druckschauen die Verkippung so einstellen, dass in der Mitte die Mittelmarkierung zu sehen ist. Anschließend auf der Montierung den Hauptspiegel justieren siehe z.B. Justage.

    Ich hoffe, dass es nun klappt. Mit meinen 4,5" und 6" f/8 Newtons klappt das gut, aber f/8 ist natürlich gutmütiger.

    Viel Erfolg.

    Servus,

    Roland

    Hallo Jürgen,

    danke für den Abschlussbericht. Ich kenne von den beschriebenen Teilen nur das Berlebachstativ. Es ist ein sehr schönes hochwertiges Stativ. Von Vixen finde ich den Vixen SD115S, der vermutlich der gewünschte Vixen ED 115 ist. Er ist tatsächlich aus Japan und wird bestimmt ein guter Nachfolger des alten Lichtenknecker Refraktors werden. Grundsätzlich bevorzuge ich auch eine elektrische Nachführung, wobei es auch Vorteile hat ohne Kabel und Akku auszukommen. Bei meiner alten ADM und Vixen GP kann ich sowohl elektrisch wie auch mechanisch nachführen. Dein Freund ist von früheren Zeiten vermutlich eine ähnliche Nachführung gewohnt und er wird mit der aktuellen bestimmt ebenfalls gut klarkommen. Ich wünsch ihm viel Freude damit und natürlich würde ich mich über einen Erlebnisbericht freuen. Vielleicht könnts Ihr ja auch einmal gemeinsam beobachten. :)

    Servus,

    Roland

    Grüß Dich Jörg,

    danke für Deinen interessanten Bericht und auch für die Fotos von Deinem edlen 12" Dobson. Das hört sich nach einer ausnahmeschönen Beobachtungsnacht und einem sehr gutem 12" Dobson an. Dein 12" f/6 Dobson schaut sehr hochwertig aus und scheint auch von der Optik sehr gut zu sein. Die Gegend im Erzegbirge scheint auch schön zu sein und ist vermutlich an Neumondnächten ideal gemütlich Galaxien und Deepskyobjekte zu finden und zu genießen ...


    Die Details, die Du bei Jupiter, Saturn und den Mond beschreibst, hören sich sehr beeindruckend an. Beim Mond muss ich eingestehen, dass ich die von Dir genannten Namen alle nachschauen muss/musste. Besonders beeindruckend finde ich, dass Du auf Ganymed und Callisto etwas Details erkennen konntest.


    Saturn habe ich am Montag Abend nach einer längeren Beobachtung von Jupiter angeschaut. Da ist Saturn aber leider nicht mehr so hoch gestanden und dass Seeing hat dann leider im 6" f/8 Newton nicht mehr mitgespielt. Da wäre vermutlich der 4" APO gutmütiger gewesen. Die nächste Beobachtungsnacht wird vermutlich wieder mit dem 4" APO sein. Ich habe zwar auf dem 6" Newton ein Badentuch zur Isolation draufgelegt, aber es gab dann doch etwas Tubusseeing + normales Seeing. An Monden habe ich bewusst Titan gesehen. Es gab in der Umgebung von Saturn einige kleine Sternlein wobei ich mir die Konstellation der Monde vorher nicht angschaut habe und vermute, dass ich maximal 3 Monde gesehen habe, vielleicht war es auch nur Titan. In den Aussenbereichen des Rings konnte ich immer wieder die Cassiniteilung sehen und den schwarzen Schattenwurf auf den Ring konnte ich auch sehen und der helle Mittelbereich der Saturnkugel und vielleicht noch ein Band. Ich war froh soviel gesehen zu haben, aber mehr war durch das Seeing auch nicht möglich. Schön ist, dass im Nahbereich von Saturn einige Sterne stehen, was wirklich hübsch ausschaut.


    Wie ist es mit dem Carbontubus? Isoliert der schon etwas und veringert dadurch die Neigung für Tuusseeing? Wie ändert sich das Bild, wenn Du die saugenden Lüfter einschaltest? Kannst Du die Geschwindigkeit der Lüfter regulieren?


    Nochmals danke für Deinen Beobachtungsbericht.

    Servus,

    Roland

    Hallo Robert,

    was kann man dazu sagen? Oafach bärig!

    Natürlich bin ich gespannt, wie die Aufnahmen bei gutem Seeing zusammen mit ADK werden. Du kannst dann vermutlich noch ein kleines bisserl mehrer herauskitzeln, aber auch jetzt schaut's schon klass aus!

    Ich wünsch Dir uns einen klaren Nachthimmel mit gutem Seeing und natürlich viel Spaß und Erfolg mit Jupiter. :)

    Servus,

    Roland

    Der Vixen FL102s bei APM ist natürlich teurer, da der verändert/verbessert wurde. Wichtig ist, dass man bei allen 4" Refraktoren eine EQ5, Vixen GP, ADM oder ähnliche als Montierung gebrauchen kann. Das kommt leider zum Preis noch dazu wenn keine Montierung mit Stativ mehr vorhanden ist. Beim Vixen 80L (80/1200) ginge auch eine Vixen NP oder ähnliche Montierung (vermutlich EQ3).

    Servus,

    Roland

    Hallo Jürgen,

    die SCs haben oft ein Problem mit Tubusseeing. Das kann auch beim Newton passieren. Wenn es zu massiven Tubusseeing kommt, dann schlägt ein relativ kleiner FH den größeren SC oder Newton. Wenn der Newton wenig Tubusseeing hat, dann übertrifft der 6" oder 8" Newton natürlich in seinen Details die Abbildung im 4" Refraktor.

    Ja, der Vixen FL102s (102/920) ist ein feiner APO. :)

    (Die wurden für ca. 1400 oder 1500 Euro gebraucht angeboten). Wenn Du so einen für Deinen Sternfreund finden könntest, wäre der meine Empfehlung.

    Wenn man günstig einen Vixen 102m findet ist der sicher auch interessant. Unter den FHs würde ich auch einen Blick auf die 3" f/16 ... und 60mm f/17 ... werfen...

    Die genannten 4" f/11 ED SD APOs aus China, der Vixen FL102s, die günstigen japanischen 96 f/6 Triplet APOs wären natürlich auch interessant, wenn der Sterntest passt.

    Persönlich kenn ich den alten Vixen 90/1000, Vixen FL102s, den Vixen 80L (80/1200). Die FHs sind da erstaunlich gut mit gutem Sterntest. Es gibt einen Blausaum an Jupiter, aber trotzdem eine relativ detailreiche Abbildung. Der Vixen FL ist da nochmal besser und zeigt das noch ästhetischere Bild (halt zu einem höheren Preis).

    Unter den Newtons kenn ich mehrere 114/900 und 6" f/8. Wenn man Tubusseeing vermeidet, die Justage frisch ist, dann sind die nicht schlecht, wobei die 4" Refraktoren mehr Details zeigen wie der 114/900. Ich habe einen 6" f/8 GSO Spiegel, der auch einen schönen Sterntest zeigt und auch am Planeten und Mond schön abbildet. Das Hauptthema, dass man im Blick haben muss, ist den Newton möglichst in der Richtung zu tunen, dass er wenig Tubusseeing hat.

    Servus,

    Roland