Beiträge von Henri

    Also die Unwegsamkeiten sind manchmal schon aufreibend, da habe ich so ein wunderbares Klasse II Stahlmaßband und messe den Spiegel rund hereum um dann zu bemerken, dass der Anschlag einen Millimeter falsch angenietet ist. Ich wunderte mich schon, denn ich erinnerte mich, dass ich den Durchmesser auch mit Umfang gemessen hatte. OK, also noch mal genau - 595 stimmt mit 0,5 Phase. Also 594 Durchmesser.
    Bild von der Fase mit ZeissTischMessLupe und Handy fotografiert:


    Nun habe ich auch mal mit DFTFringe rumgespielt, die Fehler scheinen sich auszugleichen. Wenn ich jetzt mal den gestern gemessenen ROC von 4970mm annehme(das wird sicher mit dem Laser genauer) und jetzt noch die 594mm Spiegeldurchmesser in der Mirror Configuration eintrage:


    Bums - schon ist alles wieder gut! Natürlich nur bis der Laser kommt...
    Appropos Bums, da ich gerade die schöne Messlupe am Wickel hatte. Der Einschlag mit der Stahlkugel sieht darin so aus:

    Bin gespannt was daraus beim Beschichten wird.


    Hallo Stathis, so wie es im Moment aussieht lege ich da kein Poliertool mehr drauf.
    Aber ich habe die letzten Polituren auch mit einem "größeren" Tool gemacht. Aber "größer" ist ja relativ - ich meinte damit mein 140mm Tool. Ich hatte dann nur noch ein größeres und das war 290mm.
    Wenn ich beim ROC eine kleinere Zahl eingegeben hatte, kam in der Mitte ein Buckel raus, da hätte ich das 140ger angesetzt.


    Beste Grüße, Henri

    Hallo Ihr Lieben! Nachdem ich mir Eure Beiträge mal sacken lassen habe muss ich den Spiegel tatsächlich noch mal richtig in Durchmesser und ROC vermessen. Ich habe mir den Laser bestellt. So wie ich das gestern Abend gelesen hatte, scheint sich die Abweichung auf die angegebenen Max Entfernung zu beziehen. Ich wäre jedenfalls schon froh, wenn ich den ROC zumindest auf 2mm genau messen könnte.
    Aber vielleicht, wenn ich mal fragen darf, könnte ich den Laser mal zu Jörg und/oder Alfredo schicken um das Teil mal abzugleichen? Wenn die Genauigkeit tatsächlich nur ein mechanisches Problem ist, könnte ich ja hinten etwas ab- oder drannfeilen.

    Also der Lomo Spiegel ist tatsächlich sauber, bis auf die Fussel! ;) Die nehmen sicher auch rotierende Tools, die zudem noch kreisende Bewegungen machen. Ich war kruz davor mir auch sowas zu bauen, ist sicher gar nicht so aufwändig.
    Aber ist die leuchtende Kante normal? Bei mir leutet die nur sehr sehr schwach. Oder muss ich mehr belichten?


    Alfredo, funktioniert die Canon Fernbedienung auf dem Bild bei Dir? Ich habe auch so eine, habe sie an meiner 7D allerdings nie zum laufen bekommen.
    Abgesehen davon: Ich nehme für die Tests einen alten Laptop und die Canon Utilities. Der Liveview ist eine echte Erleichterung, habe auch ein Akkudummy mit Netzteil in der Canon. Bei dem Spiegel ist es bei mir auch etwas eng, der Kopf würde vielleicht noch hinter die Kamera passen, aber dann bräuchte ich vermutlich drei Brillen übereinander, bei 5cm Auge Display Abstand. ;)))


    Beset Grüße, Henri

    Hallo Alfredo, also bei der Linse komme ich dann lieber mit meinem Spiegel zu Dir als ein Risiko für das Teil einzugehen. ;)
    Mittlerweile bin ich auch auf CE Klasse I Maßbänder gestoßen. Meines hier hat Klasse II und somit Fehler 1,75mm auf 5m.
    Klasse I hätte wohl die Hälfte, was eigentlich OK ist, wenn man 20° im Messraum hat. Würdest Du mir den Laser verraten? Ich bin bisher nur auf recht schwammige Technische Daten gestoßen. Gern auch per PM falls es ein Problem ist das Teil hier zu benennen.


    So wie ich das gerade sehe, liegt der ROC bei meinem Spiegel ein paar mm unter dem der von mir bei der Sphäre gemessenen. Könnte also unproblematisch sein. Wieder was gelernt! Ich habe dann doch lieber den Spiegel mit ehrlichem Strehl 0,90 als einem mit 0,99 der einem ordentlichen Test nicht standhält.
    Aber die Ringe in der Mitte rufen ja geradezu nach etwas Glättung, dann wäre die Mitte auch wieder etwas tiefer und alles wieder gut! ;)


    Beste Grüße, Henri

    Also Eure Beiträge haben mich nun doch etwas umgetrieben. Hätte ich doch mal das Coma mit angeschaltet...
    Bin mir sicher ich hätte das beim parabolisieren oder vielleicht schon vorher gar nicht bemerkt und einfach mit wegpoliert.
    Aber wer weiß was die ROC Messung noch für mich bereithält.


    Nun habe ich ein paar Foucaultbilder gemacht. Man sieht die Ringe in der Mitte, wie auch schon in DFTFringe zu sehen.
    Aber der Test ist natürlich auch extrem empfindlich:





    Nun probier ich mal den ROC genau zu messen. Ich hatte noch etwas Probleme die 70% Zone genau gleich auszuleuchten.
    Das wäre der zweite Ring von Außen.


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    Edit: 22Uhr


    Es hat sich herausgestellt, dass es gar nicht so einfach ist 4,980 m zu messen. Ich habe drei Zollstöcke, zwei sind gleich. Nun habe ich noch ein Stahlbandmaß 5m gefunden, das ist nun wieder 3mm kürzer als die zwei gleichen Zollstöcke in Reihe.
    Mit meinen bisherigen Messungen auch mit Foucault kann ich also tatsächlich nur schätzen: etwa 4970mm.
    Da muss ich wohl als erstes mal nach etwas geeignetem zum Abstand Messen Ausschau halten. Vielleicht ein Lasermessgerät - wollte ich mir schon öfter zulegen. Aber ob die so genau sind?


    Beste Grüße, Henri

    Hallo nochmal, ich muss vielleicht mal noch dazusagen, dass dieser hohe Strehl mir definitiv auch nicht ganz geheuer ist. Ich bin mir sicher dass schon alleine das Liegen des Spiegels in die Spiegelzelle und dann die vielen verschiedenen Lagen am Himmel mit der lateralen Lagerung den Strehl reichlich fallen lassen werden. Von den Temperaturänmderungen in der Nacht und dem Seeing ganz zu schweigen. Aber es wird auch hier im Flachland Nächte geben, wo sich die hohe Rotationssymmetrie und die glatte Oberfläche auszahlen wird. Mit meinem 16er hatten wir hier Mars und Jupiter auch schon mal mit 800fach messerscharf beobachten können - es war fantastisch.
    Außerdem werden sich Fehler in der Lagerung bei einem genaueren Spiegel vermutlich insgesamt weniger auswirken.
    Dieser hohe Strehl ist eigentlich so eine Art "Nebeneffekt" meines Strebens gewesen auch den letzten Rest Astigmatismus(siehe Threadname) auszutreiben.


    Ich werde nun mal den Roc mit dem Foucaultmesser bei der 70%Zone messen. Am besten ich versuche ein Bild hinzubekommen, wo die 70% Zone links und rechts gleichhell leuchtet und dann noch mal den Zollstock nehmen(muss ich dann dennoch die Mitte des Spiegels messen?).
    Ich habe übrigens mehrerer und die sind gleichlang. Zum Messen lege ich mir dann Latten zurecht. Wenn der Roc dann um 5cm abweicht... Das sehe ich entspannt. Die Polierer liegen ja noch auf dem Tisch. ;)


    Beste Grüße, Henri

    Hallo Alfredo, wenn Ihr Foucaultbilder wollt sollt Ihr sie bekommen. :)
    Sobald ich etwas Zeit finde werde ich es probieren. Vielen Dank auch für Dein Angebot. Aber lass das wervolle Stück erst mal bei Dir, ich probier erst mal prinzipiell ob ich das überhaupt hinbekomme, quantifizieren wollte ich mit dem Teil vorerst sowiso nicht. Aber vielleicht komme ich noch mal auf Dich zurück wenn ich gefallen daran fine? Kannst Du mir die Daten der Linse nennen?


    Hallo Gerhard, ich habe den ROC mal eben einfach mit dem Zollstock gemessen als der Spiegel noch eine Sphäre war. Dazu hatte ich eine abgeschliffene LED und den zurückrückgeworfenen Brennpunkt genau ausgerichtet. Also Brennpunkt - Spiegelmitte. Eigentlich wollte ich den Spiegel genau auf 2,50 Brennweite bringen um die Vergrößerung mit verschiedenen Okularen einfach berechnen zu können. Nun haben wir 1cm weniger, aber ich bin immer noch erstaunt wie genau man das mit nem Sphärometer hinbekommt. Was meinst Du mit Bandbreite?
    Wenn Du mal experimentieren möchtest, ich habe die WFT-Datei mit Spiegeldaten mal gezippt und hier zum download hochgeladen. Sollte in openFringe und in WFTFringe funktionieren:


    https://sternwarte-kletzen.de/…e/60cm/averageWFT-600.zip


    Hallo Rüdiger, vielen Dank. Na dann werde ich mich wohl noch mal einen Abend mit dem Spiegel im Keller einschließen müssen. ;)


    Beste Grüße, Henri

    Hallo nochmal, eines wollte ich hier noch resümieren. Jeder Optikmacher hat natürlich auch immer so seinen eigenen Weg.
    Bei mir hat hier die Methode den Desired Conic in der Mirror Configuration nach jeder Messung mit dem Best Fit Conic abzugleichen Wunder gewirkt. Welche Konische Konstante man anstrebt ist ja klar. So erkennt man von Anfang an die Problemzonen und lernt dagegenzuhalten. Und auf den letzten Nanometern weiß man genau was man tut und vermeidet Fehler die dann in richtig Arbeit ausufern können. Bei mir hatte sich das so bemerkbar gemacht, dass ich in den letzten drei Wochen eigentlich immer bei einem Strehl von weit über 0.9 war und dabei immer weiter in Richtung CC-1 poliert habe. Zwischen Strehl: 0.965 und 0.989 lagen tatsächlich nur drei kurze Poliersessions, allerdings auch ein paar Stunden messen. Sowas hätte bei mir früher Wochen oder Monate gedauert.



    Beste Grüße, Henri

    Hallo Stathis, vielen Dank. Foucault habe ich mal probiert, war aber schwierig. Da muss ich noch was umbauen. Aber der Spiegel hängt noch an der Wand und ich werde es probieren.
    Gern würde ich aber auch noch einen Null Test mit einer Linse probieren. Ich habe mal was über so einen Dall oder Ross Null mit einem Feldstecher Achromaten gelesen, so einer liegt bei mir im Regal.
    Wenn das klappen sollte, könnte damit vielleicht auch noch mein geliebter Lyot Test gehen, um mal zu sehen wie sich die Zonenkorrekturen mit meinen Minitools und kreisenden Bewegungen ausgewirkt haben.
    Dazu kommen ja noch die Temperaturprobleme mit der Pechhaut in Teilen der Politur.
    Aber das ist bis jetzt nur eine Idee über die ich nur prinzipiell nachgedacht habe. Die Umsetzung ist mir noch nicht ganz klar.


    Beste Grüße, Henri

    Hallo Leute, es ist geschafft. Aus einer Ast-Sphäre ist ein schön genauer Parabolspiegel geworden.


    Vorgestern hatte noch ein Experiment gemacht. Einmal Messen mit Lüfter im Tunnel und einmal ohne. Die Einzelbilder sind sehr unterschiedlich, aber die Endergebnisse gleichen sich erstaunlicherweise doch sehr. Hier die Ergebnisse:


    Ohne Lüfter im Tunnel:



    Und mit Lüfter im Tunnel:


    Also habe ich die zwei Ergebnisse noch mal gemittelt(Strehl:0,984) und den 150ger Polierer angesetzt. An den sichtbaren Stellen insgesamt keine Minute. Aber die haben gesessen!


    Gestern habe den Spiegel dann noch mal sehr genau vermessen.
    Der Reflex - hier könnte man doch noch etwas... ist da. Aber ich lasse es dabei. Ich glaube das wäre tatsächlich Quatsch! [;)]


    Hier ist das Ergebniss aus meinen gestrigen Messungen.
    Dazu habe ich (weil es so schön ist) drei Messungen gemittelt. Jede einzelne besteht aus 96 IF. Ich habe dabei den Spigel in den üblichen 45° gedreht und je 6 Interferogramme in versch. Streifenlage gemacht. Bei jeder Messung drehe ich den Spiegel zwei runden, daher 96 IF.
    Es sind also tatsächlich insgesamt 288 IF.


    Das war jetzt mein dritter Parabolspiegel in 15 Jahren.
    Der Planspiegel für das Teleskop ist auch schon fertig, nun fehlt nur noch der Rest --> und schon sind wir dann wieder beim nächsten Abenteuer.


    Ich möchte mich noch mal für Eure Unterstützung bedanken, jede einzelne Antwort sorgte für neue Energie! [8D]


    Beste Grüße, Henri

    Hallo zusammen, Ihr hattet Recht.
    Ich habe mich nun ganz auf den Tunnel konzentriert und denke das wars!


    Nun ist ringsherum und vor Allem oben mehr Platz. Auf dem ersten Bild ist der gesamte Tunnel zu sehen, die Styropurröhre(vermutlich nicht die beste Materialwahl) habe ich aktuell noch etwas mehr zusammengeschoben da der Lichtkegel ja zum Spiegel hin größer wird und ich die Röhre eigentlich für meinen 16" Spiegel gebastelt hatte.




    Dies führte letztendlich zum Erfolg und meine Vermutung, dass der Rand eigentlich nicht so hoch stehen kann wie es am Anfang aussah hat sich bestätigt. Solche Tunnel sind also tatsächlich auch mit Bedacht zu bauen.


    So sieht es nun aus:




    So kann man also ohne polieren den Rand verbessern. ;)
    Was man auch sieht: Eine feine Ausgangslage um mit Minitool und Drehtisch weiterzumachen.


    Den Lüfter probiere ich noch mal, da pro Drehung sowiso mehrere IF gemittelt werden kann ich mir das gut vorstellen.
    Weiter gehts...


    Beste Grüße, Henri



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    OK, mein physikalisches Verständniss sieht das auch so.
    Ich habe gestern Abend noch folgendes getan: Der Spiegel liegt immer noch vorne an wie bei der letzten Messung.
    Nun habe ich mal den vorderen Teil des Tunnels entfern, über zwanzig Interferogramme gemacht und dann das ganze noch mal komplett ohne Tunnel. Das Bild zeigt:


    Links oben: mit Tunnel, Spiegel liegt hinten an(drückt etwa mit 20g auf die obere Auflage)
    Rechts oben: mit Tunnel, Spiegel liegt oben vorne an
    Links unten: der vordere Teil des Tunnel (am Spiegel) wurde abgenommen
    Rechts unten: komplett ohne Tunnel



    Als nächstes baue ich den Tunnel so um, dass oben mehr Platz für eventuelle wärmere Luft ist.
    Ich kann das aber auch kaum glauben, denn zwischen Spiegeldrehung und Tunnelschließung und Interferogrammfotos machen vergehen nur etwa 5min. Dass sich das Glas dabei oben so ausdehnt und dann nach der nächsten Drehung wieder abkühlt wie es auf der großen Übersicht nit den 9 Conturbildern auf der vorigen Threadseite aussieht ist zumindest sehr erstaunlich.


    Beste Grüße, Henri

    Hallo, vielen Dank für die nette und konstruktive Rensonanz auf mein Geschreibsel!
    Ich würde gern jedem einzelnen antworten, doch ich bin etwas unter Zeitdruck, deshalb zeige ich mal einfach mal das Ergebniss meine heutigen Bemühungen. So wird ja auch einiges beantwortet:


    Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass der geringe Druck am oberen Auflagepunkt wirklich viel ausmachen sollte. Doch was ist eigentlich viel? Das trieb mich um und ich wollte es einfach mal wissen - das kam dabei raus:



    Nun so eine optische Fläche ist ja recht mimosenhaft - aber so schlimm? Also probierte ich die Idee mal aus den Spiegel vorne anzulehnen, da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Aber man wird ja manchmal schon etwas senil...



    Das Ergebniss: die Kante oben ist immer da, ob der Spiegel nun vorne anliegt oder hinten ist egeal.
    Ich habe für jede Aufnahme je 10 Interferogramme gemittelt, dass die Ergebnisse sich doch noch etwas unterscheiden konnte ich schon nach der Batchverarbeitung in DFTFringe sehen:



    Temperaturunterschiede im Glas konnte ich mit meinem IR Thermometer eigentlich nicht feststellen, also muss ich mal gucken ob der Tunnel vielleicht doch nicht so toll ist, wenn sich die wärmere Luft wie gewöhnlich nach oben verzogen hat? Probier ich jetzt noch mal. An sonsten sind die Interferogramme eigentlich sauber:



    Die 5 Pos. Drehmessung werde ich auch noch probieren, das macht für mich Sinn denn im Moment bekommt jeder Auflagepunkt ja beim drehen des Spiegels 2 mal Druck. Das hat aber noch nichts mit der hochstehenden Kante oben im Messstand zu tun.


    Alfredo Du bist Statiker? Könnte es sein, dass die Kräfte die unten in den Spiegel geleitet werden sich oben irgendwie sammeln? Ich weiß das klingt seltsam...


    Beste Grüße, Henri

    Hallo Alfredo, vielen Dank. Ich glaube die Schleifmaschine hat mehr Arbeit gemacht als der ganze Spiegel!
    Sowas zu bauen macht wohl auch nur Sinn, wenn man sehr gerne bastelt. :)


    Ich habe auch schon daran gedacht den Spigel freistehend zu vermessen. Daran bin ich aber bisher gescheitert weil der sich dann während der Erstellung der Interferogramme immer etwas bewegt(nach vorne oder hinten). Es reichen oben ja schon ein paar hundertstel mm und das Messen wird eine echte Geduldsprobe.


    Wie sieht denn die Lagerung vom Alois Ortner aus? Liegt der Spiegel hinten in der Mitte an? Ich möchte bei mir mal versuchen den Spiegel ganz leicht etwa 1/3 des Spiegeldurchmessers weiter unten anzulehnen.


    Beste Grüße, Henri

    Hallo, nach zwei Wochen Abenteuer melde ich mich mal wieder zurück.
    Die Idee von Stathis in größeren Schritten z.B. CC-0.3, dann CC-0.6 usw. in DFTFringe einzustellen hat mir so gut gefallen, dass ich das bald einfach bei jeder Messung getan habe. Damit konnte ich alle größeren Zonen und Astibildung immer sofort entgegenwirken.
    Eigentlich hatten sich immer wieder die gleichen Zonen einschleichen wollen. Die wurden dann nach jeder Messung gleich als erstes noch vor der weiteren Parabolisierung mit einem kleineren Tool bearbeitet:



    Zwischenzeitlich habe ich auch den Teststandtunnel etwas optimiert. Der wird jetzt fast Luftdicht mit Magneten an die Grundplatte gezogen, so dass das Gefummel nach jeder Spiegeldrehung entfällt. Rechts noch ein Bild von der letzten Maschinenführung des 150ger Tools am 08.01.2021:



    Nun war Handarbeit angesagt, aber auch dafür ist der Drehteller sehr entspannend. Um die aktuelle Topografie der Spiegeloberfläche im Blick zu haben, habe ich mir schnell einen Raspberry Pi aufgesetzt und lasse das Bild auf einem alten Bildschirm anzeigen. Und da auf der Spiegelrückseite die gleichen Koordinaten wie auf dem DFTFringe-Bild aufgemalt sind kommt man so eigentlich gut vorwärts:



    Heute habe ich zwei Messungen gemacht, eine gegen 6Uhr bevor die Heizung anging und eine heute Abend nach dem sie 3 Stunden aus war.
    Wie immer jeweils 6 Interferogramme mit unterschiedlichen Streifenmustern alle 45°. Die Ergebnisse waren fast gleich, heute früh zeigte sich allerdings ein wenig Astigmatismus und der Strehl war bei 0,97.
    Das aktuelle Ergebniss sieht so aus:



    Nun gibt es allerdings noch mindestens eine Sache zu klären: Ich habe den Teststand so aufgebaut, dass der Spiegel auf zwei Kugellagern in jeweils 45° von der Senkrechten liegt - auf seiner Schwerelinie. Die Kugellager haben einen Ring der die Auflage auf 1mm begrenzt damit der Spiegel genau auf der markierten Schwerelinie liegt.
    Oben kann sich der Spiegel kaum entscheiden, ob er vorne oder hinten anlehnt. Dieser Druck scheint aber auszureichen, um im Interferogramm eine ordentliche Ausbeulung zu verursachen.


    Ich kann das zwar kaum glauben, aber ich will es wissen und werde die Stelle wo der Spiegel hinten anlehnt etwas nach unten versetzen und dann noch mal messen...
    Mal sehen, aber die jetzt noch vorhandenen Zonen sehen so aus als könnte man sie relativ gut bearbeiten...


    Beste Grüße, Henri

    Hallo René, bekommt man Alufolie eigentlich unproblematisch wieder vom Pech ab?


    Also das parabolisieren geht doch recht schnell finde ich.
    Was mich ein wenig nervös machen würde sind die Randdifferenzen von 2µm.
    Ich hatte bei meinem 600ter von Anfang an auf genaues Messen gesetzt. So konnte ich sich abzeichnende Unregelmäßigkeiten immer gleich erkennen. Je stärker die Parabel wird um so schwieriger wird es Asti oder sonstige Beulen rauszubekommen. Am Ende muß man die Messerei ja sowiso optimieren(dache ich so bei mir), also hatte ich das gleich bei der Sphäre gemacht - da geht das am einfachsten.


    Das Interferogram sieht gut aufgelöst aus. Guck mal nach dem Rand, bei mir sind da nicht solche "Haken"(oben Links).
    Mit so einer Maschine kann man den Rand ja ganz gut steuern.
    F3 ist sportlich, bin ja mal gespannt wie die Interferogramme bei CC-1 aussehen.


    Da fällt mir gerade noch ein: die Reflexe in der Mitte des Interferogramm habe ich mit einer Lochblende direkt am Ausgang des Lasers wegbekommen. Früher hatte ich eine senkrechte Abblendung von einer Seite in den Laserstrahl geschoben, bei mir war das einfach ein Stück Plastik. Soll ich mal ein Foto von der Blende machen?


    Weiter gutes Gelingen, Gruß Henri

    Oh das sind schlimme Nachrichten! Wenn ich jetzt an meinem Spiegel rumpoliere muss ich wohl immer daran denken, dass mir Thomas das Cerry dafür gegen ein paar Stangen C-Kit überlassen hat. Das Pech funktioniert dank seiner Idee, ich möge doch mal etwas Bienenwachs mit druntermischen nun auch bei niedrigen Temperaturen gut. Auch in der Maschine stecken jede Menge Tipps von Ihm mit drin. Unvergessen bleibt auch der Nachmittag bei mir mit unzähligen Interferogrammen und einer Pizza! Er hatte einen geregelten grünen 10W Laser mitgebracht und Ruck Zuck ein Interferogramm an die Wand projiziert. Darin konnte Thomas sofort Fehler in der Parabel erkennen. Wir haben dann noch ein paar Spiegel mit Openfringe ausgewertet und so unsere Messergebnisse abgeglichen.


    Ich hatte Thomas vor einiger Zeit beim HTT kennengelernt, seine Spiegelschleifkurse waren legendär. Er war immer sehr aufgeschlossen, hilfsbereit und hatte Freude daran seinen unglaublich großen Erfahrungsschatz mit anderen zu teilen.


    Thomas wird uns fehlen, aber in unseren Gedanken lebt er weiter.
    Auch mein aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie.


    Viele Grüße, Henri

    Hallo René, bei mir sind auch viele Luftblasen und noch schimmeres im Glas, aber so einen Zeppelin habe ich noch nicht gesehen... :)
    Wegen der Pechhaut: ich hatte mich auch nicht getraut das heiße Pech auf den Spiegel zu kippen. Deshelb habe ich erst einen Gipsabdruck vom Granittool gemacht(gleicher Krümmungsradius) und darauf dann die Pechhaut gegossen. Dazu hatte ich mir irgendwann mal eine Gießmatte aus Temperatursicherem Silikon gemacht.


    Beste Grüße und gutes Gelingen, Henri

    Hallo René, meine Playlist ist so lang wie die Möglichkeiten bei einem Teleskopspiegel zum Ziel zu kommen. [8D] Im L.v.B. Jahr kann man dessen Genialität durchaus zur Quelle für neue Ideen nutzen.


    Die renovierten Pechhäute laufen wie Butter durch die BratPfanne! Damit habe ich gerade so noch die Kurve beommen um die Oberfläche bis zum CC -1.0 schön zu glätten.


    Ich habe mal noch ein kleines Video von der renovierten Pechhaut gemacht. Der Unterschied zum ersten Video ist gut zu erkennen:
    https://sternwarte-kletzen.de/…/60cm/20201231_175735.mp4


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Im Diagramm steht Desired Conic=-0,97 hat das einen bestimmten Grund?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja richtig, mache das jetzt immer so. Damit konnte ich immer schön die Auswirkungen der Einstellungen der Maschine erkennen. Bei jeder Messung stelle ich den Best Fit Conic in der Konfiguration des Spiegels ein. Damit läuft mir der Strehl nicht aus dem Ruder und ich kann verschiedene Einstellungen auf dem Weg zur Parabel testen.


    Da nun schon der frühe 1.1.2021 ist wünsche ich alle Mitlesern ein gesundes Neues Jahr!
    Der Spiegel hängt schon wieder auf dem Teststand...


    Beste Grüße, Henri

    Hallo Spiegelmacher, nun ist das Jahr fast rum und ich habe mir gedacht es ist der richtige Moment mal die Tools zu renovieren und überhaupt mal eine kurze Polierpause einzulegen. Die Stars des heutigen Abends waren diese Pechtools hier:


    Sie sind noch nicht fertig.
    Ich habe vor Allem die dicken Kanäle im 45°C warmen Wasser nachgedrückt und die Tools dann mehrmals 1-2min auf den Spiegel gelegt bis alle Rillen wieder so einigermaßen gleichmäßig und vor Allem maximal tief waren. Danach habe ich die feinen Rillen mit nem Messer rausgeritzt.
    Morgen sind dann die Granitplatten auch wieder ausgekühlt. Dann wird die Pechschicht noch ein paar mal kurz ins heiße Wasser gehalten und auf den Spiegel gelegt bis alles gut passt. Die ganz kleinen Tools habe ich nur vorsorglich mit gemacht, wenn man einmal dabeit ist... Die kommen in eine Tupperdose und dann in den Kühlschrank - so läuft mir das Pech nicht breit.


    In den letzten Wochen hatte ich immer mal wieder kleine Videos gemacht, habe mal drei schöne rausgesucht. Ihr könnt da auch Messstand und Messtunnel sehen. Die Maschine ist übrigens tatsächlich so schön leise, ich habe einige Tage gebraucht um die Frequenzumrichter für die Motoren so einzustellen. Aber es geht. Und man muß ja manchmal auch hören was beim polieren passiert.

    https://sternwarte-kletzen.de/…/60cm/20201209_204959.mp4
    https://sternwarte-kletzen.de/…/60cm/20201219_221558.mp4
    https://sternwarte-kletzen.de/…/60cm/20201226_231113.mp4


    Und noch ein Bild vom entspannend zitterfreien Teststand, direkt an die Wand genagelt:


    Mit dem 15cm Tool habe ich vor dem meist 60min Einsatz des 29cm Tools immer etwa 20min je die 230mm Zone und den Zentralberg bearbeitet. Aber mit verschiedenen Geschwindigkeiten, denn die Mitte ist ja bekanntlich empfindlich wie eine Mimose.


    Mittlerweile kommt der Spiegel so langsam in die Zielgerade und ich muss mich immer wieder bremsen.
    Der Endstand für 2020 sieht so aus:


    Die Auswertung besteht aus der Mittelung von 40 Interferogrammen, je 5 Stück bei 45° Spiegeldrehung.


    Ich wünsche Euch allen eine gemütlichen Rutsch ins neue Jahr.
    Beste Grüße, Henri

    Hallo Matthias. Wenn Du den Spiegel mal genau messen möchtest verarbeite einfach mehr IF Messungen. z.B. je 5 Messungen alle 45° Spigeldrehung. Das sind dann 40 Interferogramme. Ich mache das übrigens nach jeder Politurreihe - dauert gar nicht so lange wie man vermuten könnte. Den Spiegel dabei nicht anfassen, sondern mit einem guten Stück Styropur weiterdrehen.


    Beste Grüße, Henri

    Hallo René, bei meinem 600ter habe ich auch einen doppelten Muschelbruch. Der macht sich jetzt beim Messen mit Interferometer sehr gut, denn beim zurückdrehen des Spiegels im Computer hat man so einen guten Referenzpunkt.


    Beste Grüße, Henri

    Hallo Leute, nach einer Pause melde ich mich mal zurück. Ich habe nun eingesehen, dass es sinnlos wäre die Sphäre noch weiter anzustreben. Statt dessen schwenke ich in Richtung Parabel um und probiere verschiedene Strichführungen mit der Maschine aus. Problematisch ist leider wie bekannt die Heizung in dieser Jahreszeit. Trotz Messtunnel und Heizung 2h vorher ausmachen...
    Aber ich will dennoch versuchen den Parabolspiegel bis an die Beugungsgrenze oder ~ 0,8 Strehl zu bringen. Damit könnte ich dann entspannt die Mechanik des Teleskops weiterbauen und auch mal testen.


    Im Moment sieht es so aus:



    Man beachte die rot eingekringelte Zahl. Diese gleiche ich in der Mirror Configuration mit der von DFTFringe errechneten BestFitConic ab. Damit sieht man dann auch recht genau wo der Hammer hängt.
    Wenn nun bestimmte Abweichungen von der Rotationssymmetrie nach zwei Polier- und Messsessions noch auftauchen, gehe ich sie gleich am Anfang 1-2 Min per Hand an. Danachg folgen 30 - 60min mit Maschine. Mal sehen wie sich dieser Plan so macht.
    Die grün eingekringelte Erhebung ist übrigens ein Artefakt vom "Fingertest".
    Die Messung besteht aus je 5 Interferogrammen a 45° Spiegeldrehung und bei 315° mache ich so nahe an der Sphähre noch eine extra Messung nach dem ich für 30s an dieser Stelle zwei Finger aufgelegt habe. Die Beule im Glas verhindert dann jeden Zweifel über invertieren oder nicht invertieren.


    Hallo Kay, der Vergleich mit dem Hubble-Spiegel war gut! [8D]


    Übrigens drehe ich den Spiegel auf dem Drehteller entgegen aller Vernunft während einer Poliersession nicht mehr, das macht sich mit der Maschine nicht so gut. Den Asti habe ich ja im Moment besiegt und ich setze jetzt ganz auf Messen, gegensteuern und das mit 290mm relativ kleine Poliertool. Außerdem liegt der Spiegel ja an jedem Tag wieder anders auf den Teller.


    Beste Grüße, Henri

    Hallo Rene, na das 80ger Korn ist mit so einer Maschine nocht recht enstpannt zu schleifen. Ich glaube um Asti muss man sich bei 80ger auch noch nicht kümmern, aber danach um so mehr. Was hast Du denn für eine Glassorte?
    Hast Du ordentlich Rillen in das Granittool reingeflext? Bei K80 kann man das noch problemlos tun. Auch eventuelle kleiner Tools(zum polieren) kann man jetzt schön im Krümmungsradius anpassen. Ich hatte das bei meinem 150mm Tool leider verpasst...


    Viel Spaß beim Krach machen! :) Gruß, Henri

    Hallo Leute, Asche auf mein Haupt! Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.


    Lieber Beat, vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich messe tastächlich mit einem ganz normalen Bath Interferometer. Waves Per Fringe muss wohl "1" sein. Ich hatte die 0,5 noch so in meinem Programm, da ich 2018 einen Planspiegel gemacht hatte und dabei gegen eine Sphäre quasi im Doppelpass gemessen hatte.
    OK, dann kommen wir mal zur Warheit:



    Ich habe Waves Per Fringe auf 1 gestellt und alle Interferogramme neu durchrechnen lassen.
    Das Ergebniss spricht Bände und da frage ich mich gerade wie doll denn dann der Asti wirklich war...


    Hallo Gerhard, ich habe von Anfang an immer recht genau gemessen. Also meistens 000, 090, 180 und 270°
    Spiegeldrehung je 5 Interferogramme mit gedrehten Linien. Das Messen und vearbeiten geht mittlerweile sehr schnell von der Hand, es dauert insgesamt keine Stunde. Deshalb wusste ich immer recht genau wo ich mit dem Tool ein bisschen mehr polieren musste. Das habe ich dann immer am Anfang per Hand gemacht und dann die Maschiene das "Grobe" machen lassen. Am Ende waren es dann tatsächlich meist nur noch ein paar Striche im Verhältniss 1:10 Hand, Maschine. Schlimm waren die tief gelegen Stellen am Rand, deshalb habe ich am Anfang die Maschine teilweise 5-6 Stunden laufen lassen müssen mit verschiedenen Einstellungen und teilweise brutalen Zonen, die dann jeden Tag anders lagen. Aber dabei hat sich das hohe Niveau gut abgearbeitet.


    Jetzt muss ich das erst mal setzen lassen und überlegen...


    Beste Grüße, Henri