Beiträge von Atlas

    Hallo Peter,


    mit der Diagnose hast Du wohl recht. Selbst Obsession bietet seinen 25" wohl nur noch als f4 an, und nicht wie früher als f5.


    Könnte mir vorstellen, in den nächsten Jahren noch ein letztes Mal auf etwas Größeres umzusteigen (20 oder 25 Zoll). Aber ich würde niemals ein Gerät unter f/5 haben wollen.


    Aber ein 25" mit f5 - ist das Dein Ernst? Bei meinem 25" f4 stehe ich im Zenit auf der vierten Sprosse der Leiter. Mit f5 wäre der Einblick dann noch einmal 25" = 62 cm höher, das wäre dann wohl die siebte Sprosse. Dann muß die Leiter aber schon sehr groß und der Beobachter schwindelfrei sein. Die praktischen Probleme bei der Beobachtung und beim Transport (sehr lange Leiter, sehr lange Trusses) waren für mich der Grund, auf f4 zu gehen.


    Viele Grüße

    Johannes

    Hallo Mathias,


    wunderbare Zeichnung! Danke für's Zeigen. Vor einiger Zeit hatte ich mal überlegt, Hubbles Veränderlichen zu zeichnen. Das Objekt war ja mal OdM. Nach einer halben Stunde Beobachtung habe ich dann aber kapituliert. Der Nebel erscheint in großer Öffnung nämlich reich strukturiert, und zugleich sind die Strukturen sehr schwer zu fixieren. Wenn ich ein paar feine Differenzierungen erfaßt zu haben meinte, erschienen sie mir 2 Minuten später schon wieder fraglich. Vielleicht ergibt sich in den nächsten Wochen eine weitere Beobachtungsmöglichkeit. Dein Ergebnis ist jedenfalls sehr gut.


    Viele Grüße

    Johannes

    Karl,


    die Koordinaten kannst Du Dir auf SKY-MAP.ORG anzeigen lassen.


    Aber ich habe noch etwas besseres für Dich gefunden. Es gibt nämlich einen Atlas zu M 33 von Humphreys und Sandage (1980). Hier ist der Link dazu:


    1980ApJS...44..319H


    Sie teilen die Galaxie in durchnummerierte Sternassoziationen auf. Plate 4 enthält die Übersicht dazu. Der von Dir vergrößerte Ausschnitt des Fotos, auf den sich Deine Frage bezog, ob das alles Einzelsterne sind, umfaßt die Assoziationen 10 und 12. Ziemlich am Ende des Dokumentes (ca. S. 370) findest Du eine große Darstellung dieser beiden Assoziationen mit durchnummerierten Sternen (Plate 11 und 12). Gleich im Anschluß daran (Table 11) findest du eine Tabelle mit den Einzelsternen in diesen Gebieten. Humphreys und Sandage listen 7 Einzelsterne in Assoziation 10 und 9 Einzelsterne in Assoziation 12 (bis mag 19). Es sind auch Cluster dabei. All diese Objekte sind auf Deinem Foto zu sehen. Du hast also in der Tat eine Menge Einzelsterne erwischt.


    Viele Grüße

    Johannes

    Hallo Karl,


    die Daten der 4 hellsten Einzelsterne in M 33 findest Du hier:


    1996A&A...314..131S Page 131


    Sie haben Größenordnungen zwischen mag 16,5 und 18,5. Die helleren davon sollten auch visuell gehen, ich habe sie aber noch nie probiert. Sie sind auch alle 4 auf Deinem großen Foto zu sehen, aber keiner davon liegt in dem vergrößerten Ausschnitt. Nun geht Deine Aufnahme natürlich tiefer als mag. 18,5, so daß einige der Objekte in dem vergrößerten Ausschnitt theoretisch Einzelsterne sein könnten.


    Viele Grüße

    Johannes

    Hallo Roland,


    vorbildlich, Deine Buchführung. Ich habe meinen 25" auch seit etwa 10 Jahren im Einsatz, aber ich habe weder die Outings noch die Zeichnungen gezählt. Ungefähr 100 Einsätze in 10 Jahren, also 10 pro Jahr, halte ich aber für realistisch.


    Deine Zeichnungen sind natürlich sehr gut. Besonders angetan haben es mir Dein M1 und M 51. (Letzteres ist ein Riesenprojekt, wie auch die Knochenhand.) Und auch in M 27 steckt sicher viel Arbeit drin.


    Viele Grüße, und hoffentlich ist der Daumen bald wieder gut!

    Johannes

    Nun bin ich endlich dazu gekommen, meine M 76 Beobachtung vom 9.10. ins Reine zu zeichnen. An diesem Samstag Abend waren wohl alle Menschen auf ihren Äckern unterwegs, die einen Traktor besitzen, und zwar mit Flutlicht. So wurde es 23 Uhr, bis endlich Ruhe und völlige Dunkelheit herrschten. Zu dieser Zeit stand dann M 76 recht hoch am Himmel, was der Beobachtung zugute kam. Hier also etwas vom oberen Ende der Öffnungsskala:


    Ort: Schwäbische Alb, 760 Meter Höhe

    Seeing: gut

    fst: 6,2 mag



    Körper und Flügel des Schmetterlings waren gut zu sehen, auch die Flecken auf den Flügeln. Der Körper zeigte auch Struktur. Von den außen liegenden Strukturen waren die Aufhellungen X und Y zu erahnen, Z aber nicht, weil da Sternchen in den Nähe stehen. Von der Stoßfront natürlich keine Spur. Ja, und der Zentralstern ... ich würde es mal so beschreiben: Es gab ein paar Pop-ups an der richtigen Stelle, die ich für signifikant erklärt habe.


    Viele Grüße

    Johannes

    Vom 9. auf den 10. Oktober gab es hier im Südwesten gute Beobachtungsbedingungen. Auf der Schwäbischen Alb (760 Meter; fst 6,2; seeing durchschnittlich) habe ich mit dem 25" f4 Dobson nochmals NGC 6826 probiert, diesmal ganz ohne Mond. Im Vergleich zu meiner Fastvollmondbeobachtung war der große Halo heller und der hellere der beiden FLIER kam deutlicher heraus. Insgesamt war die Kartoffelform der hellen Scheibe, wie man sie auf dem Hubble Foto sieht, besser zu erkennen. Doch den Ring konnte ich leider immer noch nicht sehen. Ich habe alle Vergrößerungen durchprobiert (bis 1000x) sowie mit und ohne UHC Filter versucht.


    Viele Grüße

    Johannes

    Hallo Andreas,


    nun hast Du es also umgesetzt. Ich wußte ja schon seit längerem, daß Du an Binomanie erkrankt bist. ;) Herzlichen Glückwunsch zum neuen Gerät. Leider kann ich aber Deine Bilder nicht ansehen.

    Und dann warten wir natürlich dringend auf den ersten Beobachtungsbericht.


    Viele Grüße

    Johannes

    Hallo zusammen,


    da sind ja schon viele interessante Beiträge zusammen gekommen. Vielen Dank dafür! Die Flügel des Schmetterlings sind also mit 16" machbar, mit 22" sowieso, und die Flecken auf den Flügeln gehen zum Teil sogar schon mit 12". Bei der Sichtbarkeit des Körpers gibt es ja fast schon einen Überbietungswettbewerb nach unten. :) Im Moment stehen wir bei 22 mm, aber vielleicht schaffen wir sogar die 20 mm. Ich bin überrascht, wie deutlich die Flecken auf den Flügeln auf den Fotos mit unmodifizierten Kameras herauskommen.

    Hoffentlich bekommen wir in dieser Neumondphase nochmal gutes Wetter um weitere Beobachtungen anzustellen. Ich selbst habe M 76 noch nie gründlich studiert und hoffe nun auf eine Gelegenheit dazu.


    Viele Grüße

    JOhannes

    Christoph, ja, die freundlichen Jäger sind ja immer ok und willkommen. Hat der, der auf den Mähdrescher geschossen hat, eine Wärmebildkamera benutzt? Sicher kam der Mähdrescher darin deutlich zur Geltung. Mir wird aber doch mulmig bei Eikes Geschichte.


    Eike, warum ich den Ring nicht sehen konnte, frage ich mich auch. Nach Lavilles Beschreibung muß er sehr schwierig sein, vermutlich weil der Kontrast zu dem hellen Hintergrund sehr gering ist. Ich werde es noch einmal probieren. NGC 6826 steht ja noch lange günstig.


    Was die hohen Vergrößerungen angeht, so mache ich immer wieder folgende Erfahrung. Auch wenn das allgemeine Seeing nur durchschnittlich ist, vertragen die kompakten, hellen PNs oft viel höhere Vergrößerungen als andere Objekte. Am hellen Zentralstern kann man wunderbar fokussieren, und dann braucht man nur noch zu warten, bis sich die Strukturen zeigen. Zum ersten Mal habe ich das bei NGC 6543 bemerkt, und dann z.B. auch bei NGC 6826.


    Viele Grüße

    Johannes

    Hallo Eike,


    besten Dank für Deinen freundlichen Kommentar. Die Zeichnung von Serge Vieillard , die Du verlinkt hast, ist wirklich bemerkenswert. Er hat das helle Zentrum mit 24" bei 1900x (!!!) beobachtet. Da komme ich mir mit meiner 1000fachen Vergrößerung geradezu schüchtern vor. Vielleicht hätte ich noch höher gehen sollen. Vieillard hat jedenfalls mehr Details gesehen als ich, besonders den inneren Ring. Allerdings sind seine Zeichnungen oft sehr "ausdrucksstark".


    Zum Vergleichen konsultiere ich immer sehr gerne die Arbeiten von Betrand Laville, der ebenfalls 25" benutzt:


    » NGC 6826 T254 vs T635 » Dessins du ciel profond extrême


    Wie Laville erklärt, ist diese Zeichnung von NGC 6826 sozusagen ein "stack" zweier verschiedener Zeichnungen aus verschiedenen Jahren. In einem Jahr hat er wohl nur die Scheibe und die FLIER gesehen, aber nicht den Ring; in einem anderen Jahr hat er dagegen den Ring gesehen, aber nicht die FLIER. Schließlich hat er beides in einer Zeichnung zusammengefaßt. Offenbar hat er aber die Helligkeitsunterschiede in der Scheibe weniger deutlich wahrgenommen als ich.


    Die Jäger benutzen jetzt Wärmebildkameras? Hoffentlich ist deren Auflösung gut genug, um einen am Teleskop kauernden Zweibeiner von einem äsenden Vierbeiner zu unterscheiden.


    Viele Grüße

    JOhannes

    Hallo Ralph und alle,



    Deep Sky Beobachtung bei Mondschein geht nicht? Dachte ich bisher. Aber das Thema muß man wohl differenzierter angehen.


    Gestern abend (17.09.) wollte ich den Mond beobachten, der etwa 80% beleuchtet war. Weil man für die Mondbeobachtung keinen dunklen Standort braucht, bin ich nicht zu meinem gewohnten Platz auf die Schwäbische Alb gefahren, sondern habe meinen 25“ f4 Dobson gleich hinter meinem Dorf aufgebaut – ländliche Gegend, ca. 400 Meter Höhe. Der Himmel war klar, gelegentlich zogen hohe Wolkenbänder durch.


    Die Beobachtung des Mondes war aber schwierig, denn er stand sehr tief. Am Mond geht nichts über ein Bino, aber weil man damit genau gerade von der Seite her ins Rohr guckt, muß man extra tief sitzen, tiefer als mein Bügelstuhl es erlaubte. Ich habe dann mit einem in die Beobachtungsleiter geklemmten Rampenbrett improvisiert. Dadurch konnte ich zwar etwas tiefer sitzen, aber unter gymnastischen Gesichtspunkten war die Position immer noch mühsam, so daß ich die Mondbeobachtung bald beendete.


    Also überlegte ich, was man denn sonst noch beobachten könnte, und dabei fiel mir das Objekt des Monats September NGC 6826 ein. Aber funktioniert das bei 80% Mond? Nun, probieren geht über studieren. Und ja, zu meiner großen Überraschung war eine gewinnbringende Beobachtung möglich! Geholfen hat dabei der Umstand, daß das Objekt fast im Zenit stand, so daß der tief liegende Mond nicht direkt in den Tubus scheinen konnte.


    Ich habe meine Beobachtungen in zwei Zeichnungen dokumentiert. Die erste zeigt eine Gesamtansicht von NGC 6826 inklusive Halo bei 350x. Der Halo war als Scheibe recht gut zu erkennen, und auch einzelne Lichtknoten am Rand des Halos und sogar Helligkeitsunterschiede im Inneren waren sichtbar.



    Die zweite Zeichnung zeigt den kleinen, hellen Kern des Objekts bei 1000x. Einer der beiden FLIER (der größere, links unten) war sicher zu erkennen, der gegenüberliegende (kleiner, rechts oben) dagegen war schwierig. Den hellen Ring um den Zentralstern, wie man ihn auf Fotos sieht, konnte ich leider nicht erfassen. Aber mir ist aufgefallen, daß die leuchtende Scheibe nicht homogen hell ist, sondern von den Rändern her dunklere Einbuchtungen aufweist.



    Ingesamt war ich sehr überrascht, daß unter diesen Bedingungen nicht nur der helle Zentralbereich beobachtbar war, sondern auch der schwache Halo, der zudem sogar Details hergab.



    Der helle Mond lockte gestern nicht nur die Mondbeobachter vor die Tür, sondern auch … natürlich … die Jäger. Zu zwischenmenschlichen Begegnungen, besonders der unfreundlichen Art, kam es zwar nicht. Ich wußte auch gar nicht, daß Jäger in der Nähe waren. Aber als ich anfing abzubauen, peitschte neben mir der Schuß! Nun, nicht direkt neben mir, aber für mein Gefühl viel zu nahe. Als ich dann heim fuhr, hat mir der Jäger, der mit Flinte und Stativ im Tarnanzug am Wegrand stand, noch freundlich zugewinkt.




    Viele Grüße


    Johannes

    Hallo Roland,


    offenbar habe ich innen außer den Spitzen auch nur leeren Raum gesehen. Filter habe ich nicht verwendet. Bei PNs versuche ich immer, Filter zu vermeiden. Sie machen das Objekt zwar im Ganzen heller (was bei den hellen PNs nicht nötig ist), nivellieren aber auch die Feinheiten, so daß man weniger Details erkennt.


    Viele Grüße

    Johannes

    Hallo Henning,


    die Kugelsternhaufen in M 33 sind viel schwächer als G 1.


    Was die Vergrößerungsmöglichkeiten mit Deinem Gerät angeht, kannst Du Dir selbst ein Bild machen, wenn Du mal die Zeichnungen in der Rubrik "Objekt des Monats" oder hier im Deepsky Beobachterforum oder auf den Websites unserer Zeichner anschaust. Dort findest du viele Zeichnungen, die mit 16" f4,5 angefertigt wurden. Schau dann mal speziell nach den Zeichnungen von PNs, dann siehst Du, daß sie häufig bei Vergrößerungen von 500x - 800x gemacht werden. An den Zeichnungen kannst Du dann erkennen, was auf diese Weise geht oder nicht geht.


    Viele Grüße

    Johannes

    Hallo Henning,


    nur Mut bei der Vergrößerung! Du machst damit ja nicht Dein Fernrohr kaputt. Bei kleinen, hellen Objekten gehe ich an meinem 25" f4 Dobson meistens bis 700x. 1000x ist manchmal auch möglich, aber nicht immer. Bei 1000x wird das Bild auch merklich dunkler. NGC 6543 ist ein typischer Kandidat für Höchstvergrößerungen.


    M 33 hat in der Tat einiges zu bieten, wenn man in die Tiefe geht. Neulich habe ich mal die NGCs abgegrast (595, 592, 588), die alle ziemlich in einer Reihe liegen. NGC 592 schien mir davon der Interessanteste. Es gibt dort auch noch Kugelsternhaufen, aber die sind sehr schwach.


    Viele Grüße

    Johannes

    Hallo Henning,


    danke für Deinen interessanten Bericht. Der hellste der Flecken, die Du in M 33 gesehen hast, dürfte NGC 604 gewesen sein (der bei dem Stern); übrigens ein sehr interessantes Objekt bei hoher Vergrößerung. Es gibt noch weitere Knoten in M 33, die eigene NGC Nummern haben. Wenn Du Dir die Lage der Knoten gemerkt hast, die Du gesehen hast, kann man sie sicher anhand einer Karte identifizieren.


    Was den Zentralstern von M 57 angeht: Du scheinst ihn ja wirklich kurzzeitig erwischt zu haben, wenn es an der richtigen Stelle geblitzt hat. Die normale Erscheinungsweise ist aber so, daß er langsam kommt, dann ein oder zwei Sekunden bleibt und sehr deutlich zu sehen ist, und dann wieder langsam geht. Bei diesem Objekt, wie auch bei den kleinen sehr hellen PNs, solltest Du noch höhere Vergrößerungen probieren, auch wenn das der Theorie widerspricht.


    Viele Grüße

    Johannes

    Hey Roland,


    einhändig nachgeführt und gezeichnet? Großartige Leistung. Die Zeichnungen sind prima geworden, obwohl Du sie mit links gemacht hast. Sehr gut gefälllt mir NGC 7027. An dem habe ich mich vor langer Zeit mal probiert, aber dann doch abgebrochen, weil er mir nicht recht gelingen wollte. Deiner sieht sehr gut aus, besonders der dunkle Kanal, der quer durch das Objekt geht. Ich schau mal, ob ich zu den anderen PNs eigene Zeichnungen habe.


    Danke fürs Zeigen,

    Johannes

    Hallo Rainer und alle,


    hier mein Versuch M 16 zu zeichnen. Ästhetisch sicher sehr unvollkommen, weil ich immer noch nicht recht weiß, wie man eigentlich Dunkelnebel zeichnet. Die 3 Säulen waren alle zu sehen, am leichtesten natürlich die mittlere, aber auch die anderen beiden gingen durchaus. Links im Bild sieht man Stücke des dunklen Schlauches, der sich dort befindet, und ein wenig stolz bin ich auf die kleine Globule, die rechts an dem schwachen Stern klebt, denn nach der hatte ich schon mehrmals gefahndet.


    Bedingungen:

    Schwäbische Alb, 700 Meter Höhe

    fst 6,0

    Vergrößerung: 100x - 500x, mit und ohne UHC Filter



    Viele Grüße

    Johannes