Beiträge von Stathis

    Hallo Reiner,


    ich kenne den SW 6" Quattro nur vom äußeren ansehen.

    Laut ICS SkyWatcher Quattro-150P Info kann er Sensoren bis APSC Format ausleuchten. Ich sehe auch in Astrobin Bilder mit MFT und APSC Format.

    2. Sind quadratische Sensoren nicht die sinnvollsten für Astrofotographie? Die Teleskope sind doch alle rund.

    Ja, so ist es. Diese Sensoren werden jedoch für den Massenmarkt produziert, wir Astros müssen nehmen, was es gibt. Es gibt jedoch Astrokameras mit dem Sony Chip IMX533 mit 11,3x11,3 mm, also quadratisch. Das wäre sicher eine gut geeignete Kamera für dein Gerät. Das wäre die ca. 4-fache Sensorfläche, wie deine 178 und die Pixel von 3,75 my sind klein genug.


    Möchtest du möglichst große Gesichtsfelder? Mit Kühlung? Die größeren Chips mit Kühlung sind natürlich teurer.

    Hallo Peter, das war nicht aus München, für diese Aktion war ich rausgefahren ins Bayerische Oberland, Bortle 4, NELM ~ 6,3 mag, Wintermilchstraße deutlich sichtbar, jedoch nicht wild strukturiert.


    Danke für die Einschätzung. Ich glaube ich verstehe was du meinst. Das kriege ich jedoch nicht gleichzeitig alles hingebogen, zu viel Farbvarianzen mit der hohen Sättigung. Also habe ich jetzt einfach die Sättigung in den schwachen Flächen zurückgenommen, vor allem weniger Hintergrundgrün. RawTherapee zeigt mir jetzt ein weitgehend farbausgeglichenes Histogramm:



    Größere Version


    Gerne noch weitere Kommentare dazu. Wenn nicht gar zu viel Widerspruch kommt, ist das jetzt hoffentlich die finale Version mit diesen Rohdaten. Ich brauche bessere und vor allem mehr Ausgangsdaten! Mit gekühlter rauschärmerer Astrokamera (ist vorhanden), mit schärferem Objektiv, z.B. das 135 mm Samyang? (nicht vorhanden) und KLAREN TRANSPARENTEN MONDLOSEN HIMMEL (nicht vorhanden)!

    Ich hole mal den fast 2 Jahre alten Beitrag noch mal hervor.

    Die erste Version war euch zu grün, die zweite aus Beitrag #9 hatte mir zu magentafarbene Sterne (vermutlich Überbleibsel der chromatischen Aberration des Objektivs). Also habe ich mich noch einmal drangemacht: Zunächst die Sternebene etwas weniger gestreckt und mit RawTherapee "Defringe" den Magentasaum der schwachen Sterne versucht zu entfernen. Mit Starnet++ eine sternlose Ebene erzeugt. Schließlich in Gimp Ebenentechnik die Ebenen wieder kombiniert die Farben noch mal versucht zu tunen. Ergebnis:



    Diesen unterschiedlichfarbenen Hintergrund kriege ich nicht weg, wahrscheinlich weil schon zu stark gestreckt. Diese schwachen Staubwolken bräuchten viel mehr Belichtungszeit, aber das wird diese Saison wohl wieder nix vor lauter irdischen Wolken.


    Was sagt ihr dazu?

    Hallo Aitor,


    schön, dass du dein Projekt im Astrotreff vorstellst.

    Mich erstaunt, dass du gleich für den ersten Spiegel eine Schleifmaschine gebaut hast. Ich schleife auch nach mehreren Jahrzehnten immer noch komplett von Hand - aus sportlichem Ehrgeiz und aus Überzeugung.


    Wie hast du bei dieser Maschinen- Anordnung verhindert, dass Astigmatismus im Spiegel entsteht? Wie oft hast du den Spiegel auf der Unterlage gedreht? Hast du schon auf Asti gemessen?


    Apropos Messen: Du verwendest die Aufnahmekamera ohne Objektiv? Das hat bei uns im Spiegelschleiftreffen auch jemand versucht und hat am Ende doch auf Anordnung mit Objektiv umgestellt. Ohne Objektiv ist der Spiegelrand unscharf ausgefranst, wie dein letztes Interferogramm zeigt. Die Auswertesoftware braucht einen scharf definierten Rand, sonst kann sie dort nicht richtig messen. Es muss ein Festbrennweitenobjektiv mit hinreicht großer Blende sein, bei 70-130 mm Brennweite passt ein f/4,5 schön in das APSC Kamera Format. Fast alle Zoomobjektive, die wir versucht hatten, vignettieren so sehr, dass man nicht den ganzen Spiegel erfassen kann. Auch Zooms mit vemeindlich großer Blende haben nicht funktioniert. Siehe hierzu auch Schatten beim Foucault Test.

    Hallo Markus,


    ich stand vor derselben Entscheidung. Wichtig war mir hohe Stabilität, 100%-ige Lichtdichtigkeit und gute Bedienung bei der Schrauberei.

    Ich hatte leihweise die Filterschublade von ZWO (Baulänge 21 mm) und sie hat mir gut gefallen. Als ich eine kaufen wollte, hat mir im Laden die TS-Schublade in Punkto Präzision und Dichtigkeit nicht ganz so zugesagt. Da die ZWO nicht verfügbar war, habe ich die etwas teurere Antlia Filterschublade gewählt und bin damit sehr zufrieden: 100%-ig lichtdicht, sehr stabil, präzise gearbeitet, modular aufgebaut und mit Rotationsmöglichkeit. Letzteres ist mir besonders wichtig am aktuellen Newton, da sonst alles fest verschraubt ist und ich für die Ausrichtung der Kamera einen separaten Rotator gebraucht hätte.

    Wenn ein höheres Gain nur das verstärkt, was ohnehin da ist - müsste dann nicht dieselbe Information auch in "schwachgainigen" Bildern erhalten sein? Kann nicht eine geschickte Arbeit mit Photoshop das höhere Gain ersetzen? Ohnehin vorhandene Kontraste strecken - dazu brauche ich kein Gain.

    Ja, genau so! Wenn alles andere gleich bleibt, ist es (in guter Näherung) egal, ob ich bei der Aufnahme das Gain hochschraube, oder hinterher in der Bildverarbeitung linear strecke. Das habe ich bereits selbst mit der ASI 294 ausprobiert, einmal mit Gain 120 und einmal mit Gain 500. Die Aufnahme mit Gain 120 musste ich natürlich stärker strecken, dann war jedoch gleich viel schwaches Detail und gleichviel Rauschen im Resultat wie bei Gain 500. Der Unterschied war nur, dass bei Gain 500 mir die hellen Sterne viel früher in Sättigung gingen. Da man das meist vermeiden will, wählt man halt Gain 120 und streckt stärker nicht linear.


    Die Einschränkung "in guter Näherung" schreibe ich, weil Kameras doch oft einen "Sweet Spot" haben, wo der Kompromiss zwischen Full Well Capacity und Ausleserauschen optimal ist. Bei meiner alten Canon 450D und 5D MII ist das um die ISO 800, bei meiner Olympus EM10MII ISO 400-800, und bei der ASI 294 laut Datenblättern eben bei Gain 120, da dort automatisch auf "high Conversion Gain" geschaltet wird und das Ausleserauschen sinkt.


    p.s.

    Wir strecken in der Bildverarbeitung für Pretty Pictures in der Regel nicht Linear, um z.B. helle Sterne oder Galaxienkerne nicht in Sättigung gehen zu lassen. Veränderlichenbeobachter strecken oft linear, um die originalen Helligkeitswerte zu erhalten.

    Hallo Bastian,


    hast du doch gleich den teuren engbandigen Filter geholt, viel Spaß damit. Dein erster Test sieht schon mal richtig gut aus. Diese Filter ermöglichen es mir aus der Stadt überhaupt erst, solche schwachen Emissionsnebel aufzunehmen.

    möglichst viel Empfindlichkeit, aber noch unterhalb der Schwelle zum geringeren Dynamikumfang.
    Macht sich der Sprung denn bemerkbar?

    Die Empfindlichkeit (Quanteneffizienz) ist kameraspezifisch und ändert sich nicht. Das Gain ist nur die Verstärkung im Wandler (e-/ADU= durch die Photonen ausgelösten Elektronen pro Count). Ich weiß, in der Tageslichtfotografie spricht man irreführenderweise von der ISO- Einstellung als Empfindlichkeit, aber auch da ist es nur ein Verstärkungsfaktor des Wandlers von Elektronen zu Counts. Bei der ASI 294 ändert sich die Full Well Capacity von Gain 110 zu Gain 120 kaum, das Ausleserauschen nimmt jedoch um das 3-fache ab. Siehe noch mal den Knick in der Read Noise Kurve in den oben verlinkten ASI Spezifikation. Das Ausleserauschen ist bei den heutigen CMOS Kameras insgesamt gering, sodass es in lichtverschmutzteren Gegenden kaum auffallen wird. Das ändert sich jedoch, wenn du mit so engen Schmalbandfiltern das Photonenrauschen vom Himmel (Shot Noise) derartig stark wegfilterst, dass das Ausleserauschen im Vergleich dazu wieder beginnt, eine Rolle zu spielen.

    Lange Rede kurzer Sinn: Nimm einfach Gain 120 statt 110. Wenn dir hohe Full Well wichtig ist, gleich Gain 0, oder kürzer belichten, wenn dir die Sterne nicht zu sehr ausbrennen sollen.


    Die Staubkappen-Panne kenne ich in noch verschärfter Form: Wenn die Staubkappe transparent ist und die Kamera Signal kriegt, aber keinen scharfen Stern :S

    Hallo Heinz, hallo alle,


    jetzt hat Zeus doch für 5 Tage hintereinander die Wolken zur Seite geschoben, wenn auch bei teilweise dickem Mond und teilweise Schleierwolken. Motiviert durch diesen Thread konnte ich die kurzen Zeitfenster für den NGC 507 Galaxienhaufen Abends nutzen, und kam incl. einiger Dämmerungs- Lights auf insgesamt über 7 Stunden.


    Zum Vergleich erlaube ich mir mein Bild hier reinzustellen, das volle Newton 10" f/4 Feld mit APSC Chip der ToupTek2600C Kamera:


    12732-ngc-507-arp-229-galaxienhaufen-im-pisces


    Grenzgröße im .jpg Bild 19,8 mag, im Original 20,1 mag (laut Gaia Helligkeiten aus Stellarium Web), laut ASTAP 20,3 mag. Daran sieht man, um wie viel tiefer das Bild von Heinz geht, wie tief kann ich nicht ermitteln.

    Hallo Heinz,


    auch mir gefällt LRGB1 mit Abstand am besten - viel besser als die ursprüngliche Version mit zunächst zu gelben und in Beitrag #8 zu pinkfarbenen Galaxien. Die hellen Galaxienkerne kommen schön rüber, richtige Farbe. Die Kerne sind nicht ausgebrannt, im Kern von NGC 507 messe ich R/G/B: 97/91/86% - perfekt! Bereits in dieser Version 1 sieht man oranges Farbrauschen in NGC 507 und der orange Halo um den hellen Stern HD 8347 ist ziemlich dominant. Ich persönlich würde die Farbsättigung weiter zurücknehmen.


    In LRGB2 sind die hellen Galaxienkerne platt gemacht, siehe z.B. in NGC 494, der blauen NGC 496 und weitere mit hellen Kernen. LRGB3 verliert an Sterngrenzgröße und hat für meinen Geschmack deutlich zu viel Farbe. In LRGB4 empfinde ich die Farbsättigung der Sterne als viel zu hoch. Zudem sind die Galaxienkerne weg und die Spiralendetails verwischen wie bei 2 (deutlich zu sehen in der blauen Spirale NGC 496).


    Mir geht es ähnlich wie Torsten: Ich habe auch zunächst immer den Wunsch, die Farbe bei solchen Galaxienbildern hochzudrehen, aber nach etwas Distanz akzeptiere ich lieber dezentere Farben als zu viel Farbrauschen in den Flächen zu erzeugen. Wie hatten vor kurzem die allgemeine Diskussion Wie auffällig bzw. "bunt" sollten Sternfarben auf Astrofotos sein?


    Bin gespannt, ob noch andere Meinungen kommen und auch wie du es bearbeitet hast.

    Hallo Günter,


    ich habe deine Rohdaten mit dem Deep Sky Stacker (DSS) einmal mit und einmal ohne Flats gestackt und die Autosafe.tif in Siril angeschaut.


    Ohne Flats sehe ich extreme Vignettierung: Helligkeit von 5,2% in der Mitte, zunächst konstant, dann zum Rand hin immer schneller abfallend, in den den Ecken nur noch 0,2%. Mit den Flats sind die Ränder teils zu hell, teils zu dunkel und zwar extrem. Solch starke Gradienten kann der Siril Hintergrundabzug unmöglich ausgleichen.


    Hattest du das mit diesem Setup schon mal besser? Wenn ja, müsste was mit den Flats schief gelaufen sein. Wenn es schon mal gut war, was hast du jetzt verändert? Andere Komponenten? Fokuslage bei der Flaterstellung anders als bei den Lights? Wenn es schon immer so ist, wie hier zu sehen, vermute ich ein grundsätzliches Ausleuchtungsproblem, die Vignettierung ist ja extrem. Leuchtet der UNC 200 mm f/4 Vollformat aus? Welchen Komakorrektor hast du? Irgendwelche vignettierenden Hülsen? Wie ist dein Setup genau? Bild?


    Ich habe in Siril großzügig die schlechten Ränder beschnitten, dann Hintergrundabzug, dann gestreckt, etwas mehr Farbsättigung. Die verbleibenden Gradienten habe ich in Fitswork "Hintergrund ebnen variabel" platt gemacht. Dabei habe ich die Galaxien mit der Hand maskiert, damit sie voll erhalten bleiben. Zum Schluss in Gimp die Farben der Galaxien etwas angepasst, da z.B. die Spiralarme von M81 etwas ins Magenta liefen. Et voila:



    Mittels Stellarium (Gaia Daten) sehe ich eine stellare Grenzgröße von 19 mag, körnig strukturierte M81 Spieralarme, Holmberg IX ist eindeutig sichtbar. Oben rechts in der Ecke die Edge On Galaxie UGC 5210, unten Richtung Rand die Face On UGC 5302, sowie zahlreiches weiters PGC- Kleinviech.

    Hallo Bastian,


    zu Beginn hatte ich den Filter immer rein und raus geschraubt. Jetzt verwende ich eine Filterschublade. Ein Filterrad brauche ich für eine Farbkamera nicht, ich habe nur 2 Optionen: Ohne Filter, oder mit Dualband- Schmalbandfilter


    Was den rauscharmen Modus angeht - soweit ich das verstanden habe, ist der aber mit einem geringeren Umfang verbunden und die Sterne brennen viel schneller aus. Unten weniger Rauschen, dafür oben weniger Luft.

    Ja richtig, den höchsten Dynamikumfang hat man bei dem geringstem Gain, bei der ASI294 ist das Gain 0. Sooo groß empfinde ich in der Praxis den Unterschied zu Gain 120 aber auch nicht. Aber warum machst du Gain 110?. Nach meinem Verständnis nimmt man damit weder den einen, noch den anderen Vorteil mit.

    Hallo Bastian,


    Die ASI294MCPro schaltet erst bei Gain 120 auf den rauscharmen Modus mit geringerem Ausleserauschen, siehe Manual die Kurve auf Seite 8. Ich habe sie immer mit Gain 120 verwendet.


    Gute Erfahrungen habe ich mit dem Dualbandfilter Optolong L-Enhance gemacht. Er ist ein eher breiterer Duo Schmalbandfilter, funktioniert jedoch selbst aus der Stadt recht effektiv. Der Optolong L-Extreme machte dunkler, brauchte jedoch kaum bis gar nicht mehr Details nach dem strecken. Außerdem macht der Extreme Halos um helle Sterne. Inzwischen habe ich den Antlia ALP-T angeschafft, welcher noch effektiver bei meiner hohen Lichtverschmutzung ist, jedoch ist dieser mehr als doppelt so teurer.


    Ich habe in Verbindung ASI 294MC + Schmalbandfilter ab und zu Ebnungsprobleme an den Bildrändern, führe dies jedoch auf meine Stadtsituation zurück.

    Damit die Freude über mehrere klare Nächte in Folge nicht all zu euphorisch ausartet, lümmelt ausgerechnet jetzt der gammlige Mond im Löwen herum, gestern immer noch zu 95% beleuchtet. Was tun?

    Aus der Weekly Information about Bright Comets von Seiichi Yoshida viel die Wahl auf den Kometen C2022 E2 (ATLAS), der 27° vom Mond entfernt stand, sehr nahe bei M44 im Cancer. Aufnahme mit dem 250/1000 Newton und ToupTek 2600C, das volle Feld:


    12624-komet-c-2022-e2-atlas-6-planetoiden-nahe-m44-im-krebs


    Ich habe mittels DSS einmal normal auf die Sterne gestackt (Methode Durchschnitt) und einmal auf den Kometen und anschließend in Gimp die Kometenebene über die Sternebene überlagert.


    Siehe da, neben dem schickem kleinen Schweifstern finden sich gleich 6 Kleinplaneten Strichspuren im Feld - das gefällt mir ja schon wieder :). Die hellste davon rechts im Bild stammt vom 15,2 mag hellen (1100) Arnica. Für die schwächeren muss man in das Bild hinein zoomen. Zum leichteren finde habe ich mit ASTAP beschriftete Version angehängt.


    Weitere Info:

    www.aerith.net/comet/catalog/2022E2/2022E2.html

    theskylive.com/c2022e2-info


    ----------------------

    Bilddaten:

    Teleskop: Getunter TS-UNC Newton 250/1000 + TS-GPU Komakorrektor

    Kamera: ToupTek 2600 Color @ Gain 100 und -10°C

    Montierung: Losmandy G11

    Guiding: ZWO 30/120 mm mini Guidescope + ASI 120MM mini Guidecam, PHD2

    Bedingungen: Stadthimmel, Laternen, 95% Mond 27° vom Objekt entfernt. Bortle 8, fst 3-4 mag.

    28.01.2024 von 0:08 bis 1:17 Uhr MEZ 68x1 min belichtet

    Lights mit Sharpcap + Darks, Himmelsflats mit Bias während der Dämmerung mit Sharpcap.

    Bearbeitung: Stacking mit DSS, 1x auf die Sterne und 1x auf den Kometen und diesen in das Sternfeld überlagert.

    Nach Regen+ Wind klarte es gestern doch noch auf, aber was macht man 1 Tag nach Vollmond, der hoch vom Himmel blendet?


    Die Wahl viel auf UGC 7170 im Coma Berenices, die wenigstens 35° weit vom Mond entfernt war. Sie ist im RFGC mit einer Größe von 3,25'x0,28' und einer Helligkeit von 14,7 mag angegeben. Kaum 1/3° SSW-lich davon ist der kleiner Kugelhaufen NGC 4147 mit ca. 10,5 mag Helligkeit. Weiterhin ist NGC 4155 etwas nördlich, NGC 4110 am westlichen Bildrand und jede Menge winzige Fuzzies, die jedoch im Bild nicht so recht herauskommen wollen (Sterngrenzgröße auf dem Bild ca. 19 mag). Hier ein leichter Crop von der Szenerie, im Anhang das mit ASTAP beschriftete volle Feld:



    Die UGC 7170 hatte ich visuell mit dem 24" f/4,1 Dobson aus den Voralpen bei recht guten Bedingungen beobachtet und gezeichnet:

    Ca. 15' NNO vom Kugelhaufen NGC 4147 die nächste Superdünne, diese hier ist aber viel kleiner und zarter als IC2233. Ein ca. 2,5' langer Stift im 15 mm Panoptic (167x). Im 9 mm Nagler (280x) deutlicher, bleibt aber ziemlich schüchtern. Symmetrisch, N-S elongiert. Kein abgehobener Kernbereich sichtbar. Keine Mottelung.


    Die Zeichnung ist im Vergleich zum Foto um 180° gedreht:

    u7170z.jpg


    Zum Kugelhaufen NGC 4147 notierte ich im April 1997, als Hale-Bob seine Vorstellung hatte, aus Mallorca außerhalb der Dörfer mit dem 10 Zoll Reisedobson:

    Sofort im 24 mm Widefield (58-fach) zu sehen. Im 7 mm Nagler (200-fach) schwer gemottelt, im 4,8 mm Nagler (290-fach) sogar Einzelsterne (an der Wahrnehmungsgrenze). Eher normaler Helligkeitsverlauf, keine Plateaubildung. Insgesamt etwas kleiner als NGC 5634 Vir, aber ebenfalls sehr hell.

    Hallo Heinz,


    was für ein Galaxiengewusel! Die NGC 507 Gruppe gehört ja zum äußerst galaxienreichen Perseus-Pisces Supercluster.

    Schaut mal direkt östlich von NGC 507 all die kleinen Mücken sind fast alles Galaxien. Da kriegt man richtig eine Vorstellung, wie groß und reich unser Universum ist. Ich habe mit Slellaruim Web verglichen, der Gaia Katalog geht bis knapp 21 mag und diese Sterne sind in deiner Aufnahme alle noch deutlich zu sehen. Deine Sterngrenzgröße würde ich über den groben Daumen auf 21,3 - 22,3 mag schätzen. Gibt es eine Methode, Sterngrenzgrößen jenseits des Gaia Katalogs zu ermitteln?


    Mir gefällt auch der Himmelsrichtungspfeil, da weis man gleich, wie das Bild orientiert ist.


    Nur mit deiner Farbgestaltung kann ich mich nicht so recht anfreunden. Der sehr helle Stern WNW von NGC 507 ist HD 8347 und hat Spektralklasse K5, also orange-rot und nicht gelb. Auch die hellen Galaxienkerne sind sehr gelb, wohingegen mir die schwächeren Galaxienstrukturen nahezu farblos erscheinen. Liegt das am großen Öffnungs- und damit Reichweitenunterschied zwischen den Luminanz und den Farbdaten?


    Diesen Haufen hatte ich auch schon auf dem Zettel, aber das Wetter... :( Inzwischen ist es wohl zu spät und er muss bis zum nächsten Herbst warten.

    Ich meine mich daran zu erinnern, dass Du vom Stadtrand in München fotografierst. Ich behaupte mal ganz vorsichtig, dass der Unterschied von 3,16e- zu 1,35e- im Verhältnis zu deiner Hintergrundlimitierung (Himmelsaufhellung durch Lichtverschmutzung) so gering ist, dass er vernachlässigbar ist. Ich persönlich würde dann lieber die Fullwell capacity beibehalten.

    Hallo Marco,


    danke für die Einordnung, ich gebe dir völlig recht. Ich habe so immens viel Streulichtrausuchen, ob da noch 3,16e- oder 1,35e dazukommen ist vernachlässigbar. Aber was ist bei Schmalband? Ich habe inzwischen einen Antlia ALPT Filter mit je 5 nm in OIII und Ha, der dunkelt selbst aus der Stadt den Himmelshintergrund richtig effektiv ab. Daher die Idee, hier mit Gain 300 das geringere Ausleserauschen des HCG-Modus zu nutzen. Aber selbst das ist bei 2 Minuten Subs wahrscheinlich vernachlässigbar.


    Statt Gains und Modes hin und her zu wälzen, sollte ich lieber einfach mal irgendwas machen. Ein Bild mit potentiell suboptimalen Einstellungen ist immer noch viel besser als gar kein Bild :)

    Hallo Jürgen,


    ich hatte mit dem RC8"f/8 Vergleichsaufnahmen gemacht und bin in der gleichen Belichtungszeit gleich tief gekommen, egal ob ich mit der vollen Brennweite f=1,60 m (f/8) oder mit Reducer bei f= 1,13 m (f/5,7) belichtet habe. Siehe meine Beispiele in Einfluss Öffnung/Öffnungsverhältnis/Brennweite bei Deep Sky. Dass man sich in der Astrofotografie mit einem Reducer Belichtungszeit sparen kann, halte ich für einen weit verbreiteten Irrtum.


    Nach meinem Verständnis über CMOS Kameras ist es völlig egal, ob man gleich mit 2x2x Binning aufnimmt, oder im Postprovessing das Bild auf 50% Kantenlänge verkleinert. Ersteres hat lediglich den Vorteil von weniger Rohdaten auf der Festplatte. CCD Kameras können hingegen echtes Hardware Binning und würden bei Binning vom geringeren Ausleserauschen profitieren.


    Als Vorteil liefert der Reducer/Correktor natürlich ein größeres Feld und die hoffentlich bessere Feldkorrektur. Es wäre ja schön, wenn der Starizona Reducer schöne Sterne bis zum Rand schafft, damit hättest du eine richtig gute 14 Zoll Deep Sky Maschine.

    Hallo Jürgen, was für eine Geschichte!


    Ähnliches hatte ich auch schon: Eine Hülse deren Innenfläche "schön" glänzend eloxiert wie Speckschwarte glänzte und je nach Laternen, Mond oder hellem Stern in der Nähe mal diffuse, mal sichelförmige, mal fleckige Reflexe wie bei dir erzeugte, natürlich immer irgendwie anders, damit es nicht langweilig wird und man gar zu schnell auf die Lösung kommt :evil1: . Bei mir hatte es oft gleich mehrere Ursachen - wie sagt Kalle so schön: "Man kann Flöhe haben und trotzdem Läuse". Z.B stellte ich fest, dass das Blendrohr des RC8" etwas Licht am Blendrohr vorbei lässt, was man auch an den Flats sehen konnte.


    Hast du alle Versuche mit dem Streulicht verworfen? Wenn nicht, könntest du ja alle Daten zusammen stacken, je mehr Gesamtbelichtung um so besser. Immerhin hast du auch die NGC 891 Hintergrundgalaxien schön eingefangen. Im Abgleich mit Stellarium Web (Gaia Sternhelligkeiten) komme ich in deinem letzten Bild der Bildmitte auf eine Stern Grenzgröße von ca. 20,3 mag.


    Die Flecken könntest du mit Fitswork "Hintergrund ebnen variabel" weg bekommen. Wenn du einen Rohfile Summenstack aller Daten irgendwo hochladen magst, kann ich mich mal daran versuchen.

    Du arbeitest auch bei HCG mit der Low Noise Einstellung. Wenn ich mir die Diagramme im Manual der Touptek anschaue, habe ich das bisher so interpretiert, dass Low Noise nur in Verbindung mit LCG funktioniert. Liege ich da falsch und es funktioniert auch mit HCG? Ich weiß, dass man beides (HCG und Low Noise) gleichzeitig einschalten kann. Aber bringt das etwas? Hast Du damit Erfahrungen?

    Hallo Torsten, nein ich habe keine Erfahrungen damit, bin einfach den Empfehlungen gefolgt, die ich irgendwo aufgeschnappt habe. Ehrlich gesagt habe ich gar nicht verstanden, was dieses "Low Noise" überhaupt macht. Kann das jemand erklären?


    Jetzt habe ich Robin im Forum Beitrag ToupTek usage with SharpCap direkt gefragt und bekam Antwort.

    Unter dem Colour Space Drop Down Menue kann man jetzt auch Raw16 (Ultra Low Noise) auswählen.

    Unter der Preprocessing Sektion kann man flip vertical, flip horizonzal und flip booth auswählen, so wie bei den ASI Kameras.


    Da die Die Umstellung von LCG zu HCG automatisch bei Gain 300 erfolgt, habe ich mir folgende Einstellungen überlegt:

    1. Wo hoher Dynamikumfang ohne ausbrennen gefordert ist (RGB Sternfelder mit hellen Sternen, helle Nebel, helle Galaxienkerne...): RAW16 (Ultra Low Noise), Gain 100, Offset 200, Belichtung 30s, 60 s, 120 s je nach Wind und Montierungsperformance.

    2. Wo niedriges Rauschen gefordert ist (schwache Nebel mit Schmalbandfilter): RAW16 (Ultra Low Noise), Gain 300, Offset 500, Belichtung 120 s


    Was meint ihr, ist das sinnvoll so?


    Hier eine SharpCap Sensor Analyse (Kamera an 10" f/4 Newton Teleskop montiert, Sicht gegen die beleuchtete Zimmerdecke. Man sieht am Abfall des Read Noise bei Gain 300, dass dort der Wechsel von LCG zu HCG erfolgt. Kann man weiteres daraus herleiten?


    Hallo Ralf, beeindruckendes Foto!


    Abell 12 hat ja nur 0,6' Durchmesser und my Orionis ballert mit 4 mag wie ein Autofernlicht in die Szene. Darin so viele Details aufzulösen, ist schon eine ziemlich sportliche Kurzbelichter Disziplin. Hier zum Vergleich mein Balkon+ langzeitbelichteter Abell 12 mit RC8". Den wollte ich dieses Jahr weiter mit Schmalband und RGB belichten, mal schauen, ob es je mal wieder klar wird.


    Die intensiven Fächerspikes gehören irgendwie zu Abell 12 dazu, sie zeigen schön den Kontrast zum 2.000- fach helleren Stern.

    Hallo Leute,


    die NGC 891 ist natürlich eine "DER" Kantenlage Galaxien schlechthin. Außer einem fast 20 Jahre alten Nachführtestbild mit einer Canon 20D am 1,20 m Montet North Teleskop habe ich kein Foto davon. Ich hatte mir eigentlich fest vorgenommen, extra dafür mein Geraffel in die Natur zu wuchten, da sie zu hoch für den Balkon steht..., aber das Wetter... Als der Himmel nach langer Misere am 19+20.01. endlich für 2 Nachte hintereinander aufriss, gingen stattdessen 2 viel kleinere, auch wenn der 3/4 Mond feist vom Himmel grinste. Ich habe mal wieder eine Zeit lang den 10" f/4 Newton zum spielen. Bei Mond + Laternen ist er viel streulichtempfindlicher und doch komme ich bei gleicher Belichtungszeit tiefer als mit dem RC8".


    Zunächst die kleine UGC 1817 im Aries mit 2,52'x0,22' und 14,8 mag als 29'x19' Crop. 5,5 Stunden immer tiefer in den Südwesten absinkend:



    Weiter westlich ist die NGC 871 / 877 Gruppe mit weiteren PGC Galaxiechen, im Anhang findet sich das mit ASTAP beschriftete volle Feld.



    Die zweite ist die NGC 2357 im Gemini, unweit vom Eskimonebel mit 4,26'x0,35' und 14,5 mag größer und etwas heller. Knapp 4' südlich befindet sich die PGC 213380 und weiter östlich davon eine anonyme:



    Zu NGC 2357 habe ich einen alten visuellen Bericht mit dem 24" Zoll Dobson bei eher mäßigen Voralpen Bedingungen:


    Im 9 mm (280x) und 7 mm (360x) Nagler ca. 4' lang, in NW-SO ausgerichteter ziemlich dünner Spargel. Im 7 mm kompakter Nucleus umgeben vom länglichen Kernbereich. Danach auf der ganzen Länge relativ gleichmäßig hell. Am NW-Ende ca. auf halbem Weg zum Ende erst dunkler gefolgt von einem helleren Knoten. Insgesamt ab und zu leicht gemottelt (nur indirekt sichtbar). Zu den Enden leicht diffus auslaufend. Recht zarte Erscheinung für ihre Helligkeit.